[0001] Die Erfindung betrifft kettengewirkte Höschen aus zwei deckungsgleichen Wirkwarenbahnen,
die in ihrer gesamten Bahnbreite quer zur Produktionsrichtung zur Bildung von Seitennähten
in Abständen ineinandergewirkt sind und an einem ihrer Kantenpaare mittig zwischen
den Seitennähten in Produktionsrichtung zur Bildung eines Zwickels über Verbindungsfäden
miteinander verwirkt sind. Höschen dieser Art sind aus der DE-OS 19 57 976 bekannt.
Die Erfindung betrifft weiterhin kettengewirkte Höschen aus einer doppelt aufeinandergeschlagenen
Wirkwarenbahn, deren Lagen in ihrer halbierten Bahnbreite quer zur Produktionsrichtung
zur Bildung von Seitennähten in Abständen ineinandergewirkt sind und von denen eine
einen Schlitz in Produktionsrichtung aufweist, dessen Kanten mittig zwischen den
Seitennähten zur Bildung eines Zwickels über Verbindungsfäden miteinander verwirkt
sind. Höschen dieser Form sind in DE-PS 30 04 469 beschrießen.
[0002] Höschen der genannten Art werden nach bekannten Verfahren aus fortlaufenden Wirkwarenbahnen
erzeugt und durch Abtrennen voneinander als Verbrauchsmaterial fertiggestellt. Sie
dienen insbesondere zur Halterung von Windeleinlagen im medizinischen Bereich. Im
Gebrauch der beiden obengenannten Arten bestehen im wesentlichen keine Unterschiede,
das erstgenannte ist günstiger in der Herstellung, während das zweitgenannte eine
verbesserte anatomische Anpassung aufgrund der Asymmetrie bietet.
[0003] Obwohl das Material der Wirkwarenbahnen stark dehnbar ist und auf etwa die dreifache
Länge ohne Zerstörung gezogen werden kann, ist es bisher dennoch erforderlich zumindest
drei verschiedene Größen für verschieden große Personen vorzuhalten, da sich beim
Dehnen der Zwickel in anatomisch unrichtiger Weise verbreitert, während die Beinlöcher
im Verhältnis dazu zu klein bleiben.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Höschen der vorstehend genannten
Art so weiterzubilden, daß sie in einer einzigen Ausführung für Personen unterschiedlicher
Körpergröße geeignet sind. Die Lösung hierfür besteht darin, daß zwei Arten von Verbindungsfäden
unterschiedlicher Widerstandsfähigkeit vorgesehen sind, von denen der oder die stärkeren
ausschließlich einen kürzeren mittleren Kernbereich des Zwickels umfassen und der
oder die schwächeren zusätzlich oder ausschließlich zwei an den mittleren Kernbereich
symmetrisch anschließende Variationsbereiche einschließen. Die erfindungsgemäße Wirkung
hierbei besteht darin, daß die schwächeren Verbindungsfäden ohne Zerstörung der übrigen
Wirkwarenbahnen zerreißbar sind und damit das Höschen in seiner ursprünglichen Form
für kleine Körpergrößen bei gutem Beinabschluß geeignet ist, während es durch Zerreißen
der schwächeren Verbindungsfäden für größere Personen bei ebenfalls gutem Beinabschluß
ohne unangenehme Beengungen tragbar wird. Wie bereits erwähnt, ist das Material der
Wirkwarenbahnen als solches derart dehnbar, daß die Höschen ansonsten ohne körperliche
Beeinträchtigung oder ohne Nachteile für die Funktion, d.h. unter sicherem Halten
der Windeleinlagen getragen werden können.
[0005] Die Anpassung an die gegebene Körpergröße erfolgt im einfachsten Fall durch Anziehen
des unveränderten Höschens, wobei bei größeren Personen die genannten schwächeren
Verbindungsfäden auf einem Teil ihrer Länge oder vollständig zerstört werden, d.h.
in diesem Fall durch mechanische Kräfte.
[0006] Soll dieses Verfahren aus bestimmten Gründen, z.B. aufgrund körperlicher Beeinträchtigung
vermieden werden, ist es möglich, das Verfahren mittels einer besonderen Vorrichtung
zur Anwendung zu bringen, die im wesentlichen aus einem Kegel oder zwei Kegeln besteht,
über die die Beinöffnungen nacheinander oder gleichzeitig bis zu einer bestimmten
Höhe gezogen werden, so daß auf diese Weise ein Zerreißen der schwächeren Verbindungsfäden
stattfindet. Die Kegel können Markierungen für unterschiedliche Abstufungen der Beinöffnungen
haben.
[0007] Nach einer abgewandelten Ausführungsform ist es möglich, Verbindungsfäden zu verwenden,
deren unterschiedliche Widerstandsfähigkeit nicht oder nicht ausschließlich in der
mechanischen Belastbarkeit liegt, sondern bei denen die schwächeren der Verbindungsfäden
thermisch weniger widerstandsfähig sind. Hierbei kann die Anpassung durch eine thermische
Behandlung erfolgen, beispielsweise eine kurze Beaufschlagung mit Wasserdampf zur
Zerstörung der schwächeren Verbindungsfäden führen.
[0008] Nach einer weiteren Ausführungsform ist es möglich, daß die schwächeren Verbindungsfäden
durch bestimmte Lösungsmittel zerstörbar sind, während die stärkeren Verbindungsfäden
und das Material der Wirkwarenbahnen hiergegen unanfällig ist. In diesem Fall könnten
die Lösungsmittel gasförmig oder flüssig kurz zur Einwirkung auf die schwächeren Verbindungsfäden
gebracht werden.
[0009] Bevorzugte Weiterbildungen gehen dahin, daß die schwächeren Verbindungsfäden schwächer
sind als die übrigen Fäden der Wirkwarenbahnen, es kann jedoch auch durch die Art
der Wirktechnik sichergestellt werden, daß die schwächeren Verbindungsfäden zuerst
reißen oder sich auflösen.
[0010] Weiterhin ist es günstig, wenn die stärkeren Verbindungsfäden stärken sind als die
übrigen Fäden der Wirkwarenbahnen, da diese beim Zerstören der schwächeren Verbindungsfäden
auf mechanischem Wege kurzzeitig einer überhöhten Belastung ausgesetzt sind und hierbei
nicht reißen sollten.
[0011] Außerhalb der Verbindungsbereiche bzw. Variationsbereiche bilden die Verbindungsfäden
in Produktionsrichtung durchlaufende Kantenfäden der Schlitze bzw. der Wirkwarenbahnkanten.
Hierbei sind Ausführungen möglich, wobei Verbindungsfäden in beiden sich gegenüberliegenden
Kanten verlaufen; es ist jedoch auch ausreichend, wenn die Verbindungsfäden nur
in einer Kante liegen und im Kernbereich und Variationsbereich des Zwickels die Verbindung
mit der gegenüberliegenden Kante herstellen.
[0012] Einzelheiten der Erfindung lassen sich den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
entnehmen, die nachstehend beschrießen werden.
Fig. 1 zeigt kettengewirkte Höschen nach Anspruch 1 in der Herstellung,
Fig. 2 zeigt kettengewirkte Höschen nach Anspruch 2 in der Herstellung,
Fig. 3 zeigt einen erfindungsgemäßen Zwickelbereich in einer ersten Ausführung,
Fig. 4 zeigt einen erfindungsgemäßen Zwickelbereich in einer zweiten Ausführung.
[0013] In Fig. 1 sind zwei Höschen dargestellt, die aus zwei deckungsgleichen Wirkwarenbahnen
1, 2 erzeugt sind, die in Abständen an Verbindungsstellen 10 ineinandergewirkt sind.
Die unteren freiliegenden Kanten 4, 5 sind jeweils mittig zwischen zwei Verbindungsbereichen
10, aus denen nach Trennung längs der durch gestrichelte Linien angedeuteten Stellen
die Seitennähte 3 entstehen, zur Bildung von Beinlöchern 6 ineinandergewirkt und bilden
auf diese Weise Zwickel 7, die jeweils aus einem mittleren mit stärkerer Linie dargestellten
Kernbereich 8 und symmetrisch daran anschließenden Variationsbereichen 9 bestehen.
[0014] In Fig. 2 sind Höschen gezeigt, die aus einer doppelt umgeschlagenen Wirkwarenbahn
11 bestehen, wobei die beiden Lagen wiederum an Verbindungsbereichen 10 quer zur Produktionsrichtung
ineinandergewirkt sind, wobei sich nach dem Trennen längs der durch gestrichelte Linien
angedeuteten Stellen anschließend die Seitennähte 3 der Höschen ausbilden. Bei dieser
Ausführung sind in einer der Bahnlagen Schlitze zur Bildung der Beinlöcher 6 vorgesehen,
deren Kanten in Produktionsrichtung wiederum an den Zwickeln 7 ineinandergewirkt sind.
Auch hierbei bestehen die Zwickel aus einem mittleren, mit stärkerer Linie dargestellten
Kernbereich 8 und daran anschließenden Variationsbereichen 9.
[0015] Während in den Figuren 1 und 2 die Ausgestaltung der Zwickel weniger gut erkennbar
ist, sind in den Figuren 3 und 4 jeweils ausschließlich die Zwickelbereiche stark
schematisiert dargestellt, wobei nur die Kanten und ihre Verbindung wiedergegeben
sind und es beließig ist, ob das Material der Wirkwarenbahnen hierzu senkrecht zur
Bildebene gemäß der Ausführung nach Fig. 1 oder in der Bildebene gemäß der Ausführung
nach Fig. 2 liegt.
[0016] In Fig. 3 ist ein stärkerer Verbindungsfäden 12 gezeigt, der in einer obenliegenden
Kante verläuft und im Kernbereich 8 die Verbindung mit einer unten gezeigten Kante
herstellt. Weiterhin ist ein schwächerer Verbindungsfäden 13 gezeigt, der in einer
unteren Kante liegt und in den Variationsbereichen 9a, 9b und dem Kernbereich 8 die
Verbindung mit der oben dargestellten Kante herstellt. Der stärkere Verbindungsfäden
12 wird somit über eine Länge a des Zwickels zwischen den Wirkwarenbahnen wirksam,
während der schwächere Verbindungsfäden 13 über die gesamte Länge b des Zwickelbereiches
die Verbindung zwischen den beiden Kanten der Wirkwarenbahnen herstellt. An die Zwickelbereich
7 schließen sich beidseitig Beinöffnungen 6 an.
[0017] In Fig. 4 ist ein erster stärkerer Verbindungsfäden 12a und ein zweiter stärkerer
Verbindungsfäden 12b dargestellt, die in den gegenüberliegenden Kanten der Wirkwarenbahnen
verlaufen. Darüber hinaus sind schwächere Verbindungsfäden 13a, 13b gezeigt, die ebenfalls
in den Kanten der Wirkwarenbahnen verlaufen. Die beiden stärkeren Verbindungsfäden
stellen wie in Fig. 3 ausschließlich im Kernbereich 8 des Zwickels 7 eine Verbindung
von der Länge a zwischen den beiden Kanten dar; die schwächeren Verbindungsfäden
13 stellen abweichend von der Ausführung nach Fig. 3 ausschließlich in den Variationsbereichen
9a, 9b die Verbindung zwischen den beiden Kanten her, wobei die Bereiche die Längen
b₁, b₂ aufweisen. Die Wirkungsweise bleibt hiervon unberührt, auch hier schließen
sich Beinlöcher 6 an den Zwickelbereich 7 an.
Bezugszeichenliste
[0018] 1, 2 Wirkwarenbahn
3 Seitennaht
4 Kante
5 Kante
6 Beinloch
7 Zwickel
8 Kernbereich
9 Variationsbereich
10 Verbindungsbereich
11 Wirkwarenbahn
12 Verbindungsfäden (stark)
13 Verbindungsfäden (schwach)
1. Kettengewirktes Höschen aus zwei deckungsgleichen Wirkwarenbahnen. die in ihrer
gesamten Bahnbreite quer zur Produktionsrichtung zur Bildung von Seitennähten in Abständen
ineinandergewirkt sind und an einem ihrer Kantenpaare mittig zwischen den Seitennähten
in Produktionsrichtung zur Bildung eines Zwickels über Verbindungsfäden miteinander
verwirkt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Arten von Verbindungsfäden (12, 13) unterschiedlicher Widerstandsfähigkeit
vorgesehen sind, von denen der oder die stärkeren (12) ausschließlich einen kürzeren
mittleren Kernbereich (8) des Zwickels (7) umfassen und der oder die schwächeren (13)
zusätzlich oder ausschließlich zwei an den mittleren Kernbereich (8) symmetrisch anschließende
Variationsbereiche (9) einschließen (Fig. 1).
2. Kettengewirktes Höschen aus einer doppelt aufeinander geschlagenen Wirkwarenbahn,
deren Lagen in ihrer halbierten Bahnbreite quer zur Produktionsrichtung zur Bildung
von Seitennähten in Abständen ineinandergewirkt sind und von denen eine einen Schlitz
in Produktionsrichtung aufweist, dessen Kanten mittig zwischen den Seitennähten
zur Bildung eines Zwickels über Verbindungsfäden miteinander verwirkt sind, dadurch
gekennzeichnet,
daß zwei Arten von Verbindungsfäden (12, 13) unterschiedlicher Widerstandsfähigkeit
vorgesehen sind, von denen der oder die stärkeren (12) ausschließlich einen kürzeren
mittleren Kernbereich (8) des Zwickels (7) umfassen und der oder die schwächeren (13)
zusätzlich oder ausschließlich zwei an den mittleren Kernbereich (8) symmetrisch anschließende
Variationsbereiche (9) einschließen (Fig. 2).
3. Höschen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein schwacher Verbindungsfäden (13) vorgesehen ist, der schwächer ist
als die übrigen Fäden der Wirkwarenbahnen (1, 2; 11).
4. Höschen nach einem der Ansprüche 1 oder 2 sowie 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein stärkerer Verbindungsfäden (12) vorgesehen ist, der stärker ist
als die übrigen Fäden der Wirkwarenbahnen (1, 2; 11).
5. Höschen nach einem der Ansprüche 1 oder 2 sowie 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsfäden (12, 13) außerhalb des Zwickelbereichs (7) durchgehende
in Längsrichtung verlaufende Kantenfäden bilden.
6. Höschen nach einem der Ansprüche 1 oder 2 sowie 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsfäden (12, 13) als Kantenfäden in einer der gegenüberliegenden
Kanten verlaufen (Fig. 3).
7. Höschen nach einem der Ansprüche 1 oder 2 sowie 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsfäden (12, 13) als Kantenfäden in beiden der gegenüberliegenden
Kanten verlaufen (Fig. 4).
8. Höschen nach einem der Ansprüche 1 oder 2 sowie 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei Arten der Verbindungsfäden (12, 13) eine unterschiedliche mechanische
Widerstandsfähigkeit haben.
9. Höschen nach einem der Ansprüche 1 oder 2 sowie 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei Arten der Verbindungsfäden (12, 13) eine unterschiedliche thermische
Widerstandsfähigkeit haben.
10. Höschen nach einem der Ansprüche 1 oder 2 sowie 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei Arten der Verbindungsfäden (12, 13) eine unterschiedliche Widerstandsfähigkeit
gegen Lösungsmittel haben.
11. Verfahren zur Abänderung der Größe der Beinlöcher von Höschen nach Anspruch 1
oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die schwächeren Verbindungsfäden (13) in den Variationsbereichen (9) ganz oder
teilweise zerstört werden.
12. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 11, bestehend aus
einem oder zwei insbesondere mit parallelen Umfangsmarkierungen versehenen Kegelstümpfen.