[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherungseinrichtung für einen pyrotechnischen
Selbstzerlegerzünder für Bomblets nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE-OS 33 33 312 ist bekannt, bei einem Zünder für ein Bomblet eine pyrotechnische
Selbstzerlegungseinrichtung vorzusehen. Diese gewährleistet, daß bei einem Zündversager,
bspw. wenn der Schlagbolzen blockiert ist, in jedem Fall ein Blindgänger vermieden
wird. Dies wird dadurch erreicht, daß der in einem quer zur Hauptachse des Bomblets
bewegbare Schieber angeordnete Detonator über eine pyrotechnische Verzögerungseinrichtung
nach Ablauf einer bestimmten Zeit gezündet wird. Der Schieber ist in Sicherstellung
über einen formschlüssigen Eingriff des Schlagbolzens im Schieber festgelegt. Während
des Freiflugs des Bomblets wird der Schlagbolzen über einen bestimmten Hub entgegen
der Flugrichtung zurückgestellt, so daß der entsicherte Schieber aufgrund der Fliehkräfte
radial nach außen wandert. Ein an der Gehäusewand des Zünders angeordneter Zündstift
schlägt dann in einem in dem Schieber angeordneten Anzündsatz, der seinerseits eine
pyrotechnischen Verzögerungssatz anzündet, ein. Bei dieser Anordnung ist die Auslösung
des Verzögerungssatzes von der Schieberbewegung abhängig. Sollte daher der Schieber
in der Sicherstellung eingeklemmt sein, so liegt in jedem Fall ein Blindgänger vor,
bei dem ein noch scharfer Detonator vorliegt. Dies soll unter allen Umständen vermieden
werden.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Sicherungseinrichtung für einen
pyrotechnischen Selbstzerlegerzünder vorzuschlagen, die unabhängig von der Schieberbewegung
die Anzündung des pyrotechnischen Verzögerungssatzes sicherstellt.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
gelöst.
[0005] Der Zeitpunkt der Anzündung des pyrotechnischen Verzögerungssatzes ist mit dem Hub
des Schlagbolzens gewährleistet. Sollte der Schlaghub nicht erfolgen, so liegt zwar
auch ein Blindgänger vor, der jedoch aufgrund des äußerlich eindeutig erkennbaren
Zustandes nicht als gefährlicher Blindgänger klassifiziert wird.
Vorteilhaft ist außerdem der genauer als bisher definierte Zeitpunkt der Anzündung
des pyrotechnischen Verzögerungssatzes, so daß die Verzögerungszeit exakter definierbar
ist.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Bomblet-Zünder;
Fig. 2 einen Querschnitt II-II nach Fig. 1.
[0007] Ein Bomblet 1 weist eine Hülle 2 mit Sprengstoff 3 und mit einer Übertragungsladung
4 und ein mit der Hülle 2 befestigtes Zündergehäuse 5 auf.
Im Zündergehäuse 5 ist seitlich eine Öffnung 6 für einen aus dieser herausschiebbaren
Schieber 7 vorgesehen. In eine Ausnehmung 10 des Schiebers 7 greift formschlüssig
ein in Pfeilrichtung 11 bewegbarer Schlagbolzen 12 ein. Der Schlagbolzen 12 ist in
bekannter Weise durch aerodynamisch wirkende Mittel bewegbar. Der Schlagbolzen 12
ist in einer Führung 13 des Gehäuses 5 gelagert.
[0008] Der Schieber 7 enthält einen Detonator 20; in Bohrungen 21,22 einen federgetriebenen
Schlagstift 23, einen Freiraum 24, einen Anzündsatz 25 und einen abgewinkelten pyrotechnischen
Verzögerungssatz 26.
[0009] In dem Schieber 7 ist weiterhin ein Sperrhebel 30 über einen Stift 31 schwenkbar
gelagert. Der Arm 32 des Sperrhebels 30 liegt tastend an einem zylindrischen Abschnitt
14 des Schlagbolzens 12 an, während der Arm 33 an einem Bund 27 des Schlagstiftes
23 anliegt. Der Arm 33 legt den Schlagstift 23 in der gezeichneten Sicherstellung
fest.
[0010] Zu Beginn des Freifluges des Bomblets 1 wird der Schlagbolzen 12 in Pfeilrichtung
11 über eine bestimmte Strecke bewegt. Dabei tastet der Arm 32 den Abschnitt 14 ab.
Nachdem dieser Abschnitt 14 den Tastbereich des Hebels 32 verlassen hat, gerät der
konische Abschnitt 15 in den Bereich des Armes 32. Dieser Abschnitt 15 gibt dann den
Arm 32 für die federkraftgetriebene Schwenkbewegung des Hebels 30 frei. Eine Feder
28 kann nun den Schlagstift 23 in Pfeilrichtung 29 bewegen. Dadurch wird der Arm 33
von dem Bund 27 zur Seite gedrückt, wordurch der Sperrhebel 30 in Pfeilrichtung 35
schwenkt. Der Schlagstift 23 zündet dann den Anzündsatz 25, der seinerseits den Verzögerungssatz
26 initiiert. Am Ende der Brennstrecke des Verzögerungssatzes 26 und zwar bei der
Bezugszahl 40, wird durch thermische oder detonative Einwirkung der Detonator 20 gezündet.
[0011] Die beschriebenen Vorgänge finden dann statt, wenn der Schlagbolzen 12 mit seinem
konischen Abschnitt 15 den Schieber 7 freigegeben hat, wodurch dieser aufgrund seiner
exzentrischen Schwerpunktlage und der dadurch wirksamen Fliehkräfte oder bei drallfreien
Raketen durch Federkraft in Pfeilrichtung 29 so weit aus dem Gehäuse 5 herausgefahren
ist, bis der Detonator 20 in der Hauptachse 40 steht, wobei eine nicht dargestellte
Vorrichtung den Schieber 7 in dieser Position arretiert.
Sicherungseinrichtung für einen pyrotechnischen Selbstzerlegerzünder für Bomblets,
der in der Hauptachse des Bomblets einen, entgegen der Flugrichtung des Bomblets herausdrehbaren
und damit entsicherbaren Schlagbolzen für einen, in einem querbeweglichen Schieber
angeordneten Detonator aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieber (7) für die Selbstzerlegerfunktion quer zur Hauptachse (40) einen
Anzündsatz (25), einen Verzögerungssatz (26), einen durch eine Feder antreibbaren
Schlagstift (23) und zwischen dem Schlagbolzen (12) und dem Schlagstift (23) einen
zweiarmigen, im Zündergehäuse (5) schwenkbar gelagerten Sperrhebel (30) aufweist,
wobei ein Arm (32) an dem, nur in Sicherstellung stehenden Schlagbolzen (12) anliegt
und der andere Arm (33) den Schlagstift (23) gegen Federkraft in Sicherstellung formschlüssig
arretiert.