(19)
(11) EP 0 319 025 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.06.1989  Patentblatt  1989/23

(21) Anmeldenummer: 88120158.6

(22) Anmeldetag:  02.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 51/08, D03D 51/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 02.12.1987 CS 8739/87

(71) Anmelder: ELITEX koncern textilniho strojirenstvi
Liberec (CZ)

(72) Erfinder:
  • Stepánek, Vladimir, Dipl.-Ing.
    Liberec (CS)
  • Sedlicky CSc, Václav, Dipl.-Ing.
    Turnov (CS)
  • Kohout, Bohuslav, Dipl.-Ing.
    Liberec (CS)
  • Kostál, Zbynek
    Liberec (CS)

(74) Vertreter: Beetz & Partner Patentanwälte 
Steinsdorfstrasse 10
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Steuerschaltung für eine Einrichtung zur automatischen Beseitigung von falsch eingewebten Schussfäden an Webmaschinen


    (57) Die Erfindung betrifft eine Steuerschaltung für eine Ein­richtung zur automatischen Beseitigung von falsch einge­webten Schüssen an Webmaschinen, mit einem Generator 6, der Steuerimpulse für eine Leistungseinheit 4 der Web­maschine 1 erzeugt, um den Betrieb der Webmaschine in Ab­hängigkeit von Eingangs- und Anfangsbedingungen wieder­aufzunehmen. Der Generator 6 ist mit einem Anlaßausgang eines Fehlschußwächters 3 verbunden.
    Ein Kettfaden-Kontrollausgang 31 des Fehlschußwächters 3 ist mit einem Kettfaden-Kontrolleingang des Generators 6 und ein Ausgang 51 eines Drehwinkelmessers 5 für die Win­kellage der Hauptwelle der Webmaschine ist mit einem Hilfseingang 64 des Generators 6 verbunden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuerschaltung für eine Einrichtung zur automatischen Beseitigung von falsch eingewebten Schußfäden aus einer Webbahn.

    [0002] Bei einer bekannten Einrichtung zur automatischen Beseiti­gung von falsch eingewebten Schußfäden an Webmaschinen werden die Steuersignale für die verschiedenen Bewegungen und Vorgänge von einem Generator erzeugt, der ein System von Nocken mit zugeordneten elektrischen Schaltern ent­hält. Diese elektrischen Schalter sind mit den Leistungs­gliedern der automatischen Beseitigungseinrichtung verbun­den. Die elektrischen Schalter können auch durch ein Schrittschaltwerk betätigt werden. Wenn von einem Sensor ein falsch eingewebter Schuß festgestellt wird, erzeugt der Generator entsprechende Steuersignale in der richtigen Reihenfolge und Länge zur Betätigung der Stellglieder. Nach dem Ablauf aller Beseitigungsvorgänge wird der Gene­ rator in seine Ausgangslage zurückgestellt und die Webma­schine in Gang gesetzt. Nach dem Aktivieren des Signalge­nerators kann dessen Betrieb nicht einfach unterbrochen werden, sondern der Generator kann erst nach dem gesamten Zyklus in seine Ausgangslage zurückkehren. Ein weiterer Nachteil besteht in der Eliminierung einer Reaktion des Generators auf die Anfangs- und Außenbedingungen, wie z.B. auf Havariesituationen und auf atypische Bedingungen für die automatische Beseitigung von falsch eingewebten Schüs­sen.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine die Nachteile des Stan­des der Technik überwindende Steuerschaltung für eine Ein­richtung zur Beseitigung von Schußfäden aus einer Gewebe­bahn zu schaffen, im wesentlichen ohne mechanische Kompo­nenten mit größerer Zuverlässigkeit arbeitet und Eingriffe in den Ablauf der Beseitigungsvorgänge erlaubt.

    [0004] Gemäß der Erfindung sind ein Fehlschuß-Sensor mit einem elektrischen Steuersignal-Generator und ein Drehwin­kel-Sensor der Hauptwelle der Webmaschine mit einem Hilfs­eingang des Steuersignal-Generators elektrisch verbunden.

    [0005] Die Vorteile dieser Lösung liegen vor allem in der Einspa­rung von Zeit- und Energieverlusten, die bisher durch das unveränderliche Abarbeiten des gesamten Steuerprogramms verursacht wurden, sowie in der Vermeidung von zwecklosen Wiederholungen von Beseitigungsversuchen eines falsch ein­gewebten Schusses bei ungeeigneten Eingangsbedingungen.

    [0006] Weitere Merkmale der erfindungsgemäßen Schaltung sind aus der Beschreibung eines in der Zeichnung in Form eines Blockschaltbilds dargestellten Ausführungsbeispiels er­sichtlich.

    [0007] Eine Webmaschine 1, besonders eine solche mit Schußluft­schlag, enthält eine Einrichtung zur automatischen Besei­tigung von falsch eingewebten Schußfäden mit einem Sensor oder Fühler 2 zum Erfassen von Kettfadenbrüchen, der zwi­schen dem Kettbaum und den Litzenschäften der Webmaschine angeordnet ist und als Lamellen-Kettfadenwächter ausgebil­det sein kann. Der Ausgang 21 dieses Fühlers 2 ist mit einem Eingang 63 des einen elektrischen Signalgenerators 6 elektrisch verbunden. Die Schaltung enthält ferner einen Wächter 3 zum Erfassen eines Fehlschusses, der als opti­scher Sensor ausgebildet sein kann und an der Ausgangs­seite des Faches der Webmaschine angeordnet ist. Ein Kettfaden-Kontrollausgang 31 des Schußfadenwächters ist mit einem Kettfaden-Kontrolleingang 62 des Generators 6 elektrisch verbunden. Ein weiterer Anlaßausgang 32 des Schußfadenwächters 3 ist mit einem Anlaßeingang 61 des Generators 6 verbunden. An einen Hilfseingang 64 des Generators 6 ist ein Ausgang 51 eines vorzugsweise elek­trooptischen Drehwinkelmessers 5 für die Winkellage der Hauptwelle der Webmaschine angeschlossen, der die jeweili­ge Winkellage der Hauptwelle erfaßt. Von der Drehbewegung der Hauptwelle werden durch geeignete Übertragungsglieder die Funktionen aller Mechanismen der Webmaschine abgelei­tet. Der Generator 6 enthält einen Mikrorechner mit einem Halbleiterspeicher, in dem ein Programm zur Erzeugung der Steuersignale gespeichert ist. Dem sind zum Steuergenera­tor 6 gehörende Anpassungsschaltungen der eigentlichen Ein- und Ausgänge 61 bis 65 zugeordnet. Ein Ausgang 65 ist mit dem Eingang 41 einer Leistungseinheit 4 zur automati­schen Beseitigung eines falsch eingewebten Schußfadens verbunden, die Luftdüsensysteme zum Schußfadeneintrag und zur Schußfadenbeseitigung aus dem Fach, einen Mechanismus zum Abtrennen eines Schußfadens und einen Mechanismus zur Beseitigung eines falsch eingewebten Schusses aus dem Fach der Webmaschine enthält.

    [0008] Die Schaltung zur automatischen Beseitigung eines falsch eingewebten Schusses arbeitet wie folgt.

    [0009] Wird ein Schußfaden falsch eingewebt, erzeugt der Fehl­schußfühler 3 am Anlaßausgang 32 Signale, die dem Genera­tor 6 zugeführt und in diesem verarbeitet werden. Der Ge­nerator sendet eine entsprechende Signalfolge zur Lei­stungseinheit 4, deren Trennmechanismus aktiviert wird und das Ende des falsch eingewebten Schußfadens abschneidet. Anschließend wird der Schußfaden zum anderen Ende des Fa­ches befördert und durch den Mechanismus zum Entfernen des falsch eingewebten Schusses aus dem Fach herausgezogen. Der Generator 6 vergleicht das Kontrollsignal des Kett­faden-Kontrollausgangs 31 des Schußfadenwächters 3 mit dem Signal des Drehwinkelmessers 5. Wenn aus irgendeinem Grund der falsch eingewebte Schußfaden nicht richtig beseitigt bzw. entfernt worden ist, entstehen Differenzen zwischen dem Signal des Schußfadenwächters 3 und dem Signal des Drehwinkelmessers 5, woraufhin der Generator 6 entweder Havarie- oder Ersatzimpulse zur Leistungseinheit 4 sendet. Bei Havariesignalen setzt die Leistungseinheit 4 die Webmaschine in einer Lage mit voll geöffnetem Fach still. Im Falle eines Ersatzsignals setzt die Leistungseinheit 4 die Maschine in einer nicht vorbestimmten Lage still. In jedem Fall wird eine Bedienungsperson herbeigeholt, un den Mangel von Hand zu beseitigen und die Webmaschine wieder in Gang zu setzen.

    [0010] Wenn der Fühler 2 an seinem Kontrollausgang 21 ein Signal gibt, das einen Kettfadenbruch anzeigt, erzeugt der Generator 6 entsprechende Steuersignale für die Leistungs­einheit 4, die daraufhin den Schuß auftrennt, damit es im Gewebe zu keiner Bandenbildung kommt, und die Maschine in der Schlagstellung stillsetzt. Die herbeigeholte Bedie­nungsperson behebt dann den Mangel und setzt die Webma­schine in Gang.


    Ansprüche

    1. Steuerschaltung für eine Einrichtung zur automatischen Beseitigung von falsch eingewebten Schußfäden mit mindestens einem Schußfadenwächter und einem Steuer­signale erzeugenden Generator, der mit den ver­schiedenen Betätigungsmechanismen der Einrichtung zur Schußfadenbeseitigung verbunden ist.
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schußfadenwächter (3) über einen Ausgant (31) und einen Anlaßausgang mit zwei Eingängen (61, 62) des elektrischen Generators (6) verbunden ist und daß ein die Winkellage der Maschinenhauptwelle erfassender Drehwinkelmesser (5) an den Generator (6) angeschlossen ist, wobei der Generator (6) durch Vergleich der Aus­gangssignale des Schußfadenwächters (3) und des Dreh­winkelmessers (5) eine Fehlfunktion der Schußfaden­beseitigung feststellt und Abschaltsignale für die Ma­schine erzeugt.
     
    2. Steuerschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Generator (6) einen Mikroprozessor mit einem Datenspeicher enthält.
     
    3. Steuerschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß ein Kettfadenwächter (2) mit dem Gene­rator (6) verbunden ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht