[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Linien-Schneidmessern für
kartonartiges Flächenmaterial, insbesondere für Lebensmittelverpackungen od. dgl.,
bestehend aus einem bandförmigen Trägerteil mit einer mechanisch erstellten Schneidfläche
und einer daran aufgebrachten Beschichtung zur Vermeidung von Schnittstaubanfall
und Haftung von Klebemitteln.
[0002] Dieses Herstellverfahren von Schneidmessern dient für Werkzeuge, die bei der Herstellung
von Faltschachtelabwicklungen, insbesondere für Lebensmittelverpackungen, Anwendung
finden.
[0003] Es ist bekannt, Schneidmesser zu erstellen, die biegbar sind und eine ausreichende
Härte der Schneide aufweisen, um eine vertretbare Standzeit solcher Werkzeuge zu erreichen.
Dazu werden Materialien, insbesondere ein Stahl verwendet, der eine durchgehende Härte
aufweist und somit den Anforderungen Rechnung trägt. Auch ist bekannt, nur die Schneide
allein durch Hochfrequenzhärtung zu verbessern, um somit eine Erhöhung der Standzeit
zu erreichen. Die Standzeit des Messers hängt sehr von der Stahlqualität der Schneidauflage,
der Härte der Messerschneide, dem Messer- bzw. Fasenwinkel, der Qualität des Nachschliffs
sowie der Qualität des Abziehens und nicht zuletzt von der Beschaffenheit des Schneidgutes
ab.
[0004] Diese Probleme und deren Lösungen sind bekannt und beispielsweise aus Papier + Kunststoff-Verarbeiter
1 - 82, Seiten 17, 18 und 20 "Das Messer im Schnellschneider" zu entnehmen.
[0005] Es hat sich aber gezeigt, daß die herkömmlichen Methoden, die Standzeit zu erhöhen,
nicht ausreichen. Da im erhöhtem Maß die Wiederverwendung von Altpapier und damit
verstärkt staubbildende Elemente beim Schnittvorgang die Messer rasch verunreinigen,
ist z.B. in der Verpackungsindustrie für Lebensmittel ein solches Recyclingmaterial
mitunter ungeeignet. Besonders tritt das Problem auf, wenn Etiketten oder ähnliche
Aufkleber geschnitten werden, dann haftet auch der Klebstoff an der Schneide und
verringert somit arg die Standzeit des Messers. Es wäre denkbar, mit Hilfe von Lösungsmitteln
für eine rasche Reinigung zu sorgen, aber damit wird das Werkstück durch Giftstoffe
unbrauchbar.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Verbesserung der Standzeit zu erzielen und darüberhinaus auch Recyclingmaterial zu
verwenden, das aufgrund seiner Beschaffenheit zur Absonderung von Papierstaub neigt
bzw. die Schneide durch Klebstoffe verunreinigt. Erfindungsgemäß wird das Ziel dadurch
erreicht, daß auf den Schneidenbereich bei Raumtemperatur Molybdän-Bisulfid aufgetragen
und hernach im Bereich von 120° bis 150°C 20 bis 40 Minuten, vorzugsweise 30 Minuten,
eingebrannt wird. Damit wird erreicht, daß ein niedriger Reibungskoeffizient gegeben
ist und damit kein Staubanfall entsteht. Durch die geringe Haftfähigkeit für Klebstoffe
stellt sich eine hohe Standzeit des Messers ein.
[0007] Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn die Beschichtungsstärke 1 bis
5 µm, vorzugsweise 3 µm beträgt, da sich besonders gute Gleiteigenschaften ergeben.
[0008] Eine rationelle Fertigung ist dann gegeben, wenn gleich mehrere bandförmige Trägerteile
zu einem Paket zusammengefaßt und die frei verbleibenden Schneidflächen gemeinsam
beschichtet bzw. aufgespritzt werden.
[0009] Als vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn als Beschichtungsmaterial Molybdänpulver
mit Lösungsmittel verwendet wird, da eine gleichmäßige Verteilung auf der Schneidfläche
erzielbar ist.
[0010] Anhand eines Ausführungsbeispieles sei die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Schrägriß eines Messerteiles
Fig. 2 Messerpaket für den Beschichtungsvorgang.
[0011] Die Fig. 1 zeigt im Schrägriß einen Teil eines Schneidmessers 1, das aus einem Flachstahl
2 gefertigt ist. An der Oberseite ist beispielsweise eine Schneidkante 3 in der Mitte
des Flachstahls 2 durch mechanische Bearbeitung erstellt. Die Beschichtung 4 wird
auf die verbleibenden Seitenflächen von der Schneide 3 weg durchgeführt. Hierzu eignet
sich Molybdän-Bisulfid das bei Raumtemperatur durch Spritzen aufgetragen wird. Durch
Einbrennen bei einer Temperatur von 120° bis 150°C und bei einer Einbrenndauer von
20 bis 40 Minuten, vorzugsweise 30 Minuten, wird die Beschichtung 4 aufgetragen. Der
Flachstahl 2 wird an seinen seitlichen Flächen nicht beschichtet.
[0012] Um eine rationelle Fertigung bzw. eine Vereinfachung des Auftrages der Beschichtung
durchzuführen, werden nach Fig. 2 die einzelnen Schneidmesser 1 zu einem Paket 5 zusammengefaßt,
wobei die verbleibenden Schneidkanten 3 und die daran anschließenden, dachförmigen
Flächen eine Beschichtung 4 durch eine breite Sprühdüse 6 erfahren. Der Sprühnebel
8 legt sich beidseitig der Schneidkanten 3 dann gleichmäßig an, wenn gemäß Pfeil 8
ein gleichmäßiger Vorschub eingerichtet ist.
[0013] Wesentlich ist, daß eine gleichmäßige Beschichtung erfolgt. Durch die Beschichtung
wird eine glatte Oberfläche erzielt, woraus eine höhere Standzeit resultiert, weil
der Staubanfall sehr gering ist und als besonders wichtig ist die Tatsache zu erwähnen,
daß anhaftende Klebstoffe am Rohmaterial nicht an der Schneide haften bleiben. Wie
Versuche ergeben haben, wird auch eine exakte Schneidkante des Kartons über lange
Bearbeitungszeiten garantiert.
1. Verfahren zur Herstellung von Linien-Schneidmessern für kartonartiges Flächenmaterial,
insbesondere für Lebensmittelverpackungen od. dgl., bestehend aus einem bandförmigen
Trägerteil mit einer mechanisch erstellten Schneidfläche und einer daran aufgebrachten
Beschichtung zur Vermeidung von Schnittstaubanfall und Haftung von Klebemitteln, dadurch
gekennzeichnet, daß auf den Schneidenbereich bei Raumtemperatur Molybdän-Bisulfid
aufgetragen und im Bereich von 120° bis 150°C 20 bis 40 Minuten, vorzugsweise 30 Minuten,
eingebrannt wird.
2. Verfahren zur Herstellung von Linien-Schneidmessern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtungsstärke 1 bis 5 µm, vorzugsweise 3 µm, beträgt.
3. Verfahren zur Herstellung von Linien-Schneidmessern nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die bandförmigen Trägerteile zu einem Paket (5) zusammengefaßt
und die frei verbleibenden Schneidflächen gemeinsam beschichtet bzw. aufgespritzt
werden.
4. Verfahren zur Herstellung von Linien-Schneidmessern nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Beschichtungsmaterial Molybdänpulver mit Lösungsmittel verwendet
wird.