[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung, insbesondere zum Trocknen
und Kondensieren, einer fortlaufend transportierten, breitgeführten textilen Warenbahn,
entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Vorrichtungen der vorausgesetzten Art sind aus der Praxis der Textilveredlung allgemein
bekannt.
[0003] Ein besonderer Anwendungsfall für eine solche Wärmebehandlungsvorrichtung ist die
Wärmebehandlung von textilen Warenbahnen, die ganz oder teilweise aus Naturfasern
hergestellt sind und durch eine Kunstharzbehandlung pflegeleicht, kochfest und krumpfecht
gemacht werden sollen, wobei die vorzunehmende Wärmebehandlung die aufgebrachten
Kunstharzmaterialien kondensieren sollen. Hierzu muß die Warenbahn auf eine vorgegebene
Temperatur gebracht und für eine vorbestimmte Zeit auf dieser Temperatur belassen
werden. Ein solches Vorgehen, d. h. gezieltes Aufheizen und Verweilen der Warenbahn,
kommt in der Textilveredlung jedoch nicht nur beim erwähnten Kondensieren, sondern
auch bei anderen, zum Teil ähnlich ablaufenden Prozessen vor, wie z. B. beim Thermosolieren
von textilen Warenbahnen.
[0004] Bei der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Ausführungsart der Wärmebehandlungsvorrichtung
schließt sich an die mit aufrechten Behandlungskanälen und Prallstrahl-Düsenkästen
ausgebildete Aufheizzone unmittelbar die in Form einer Hotflue ausgebildete Verweilzone
an. Wenn nun Warenbahnen mit unterschiedlichen Flächengewichten oder unterschiedlichen
Feuchten zu behandeln sind, dann ändert sich der Energiebedarf für die Aufheizung
der Warenbahn, während die Temperatur und die Verweildauer der Verweilzone konstant
bleiben. In einer solchen Vorrichtung findet sich in der Regel eine konstante Warenbahnmenge,
wodurch sich ein festes Verhältnis zwischen erreichbarer Behandlungsgeschwindigkeit
und der Summe von Aufheiz-und Verweilzeit ergibt. Ändert sich dabei die Aufheizzeit
(Aufenthaltsdauer in der Aufheizzone), dann wird automatisch auch die Verweilzeit
(Aufenthaltsdauer in der Verweilzone) entsprechend beeinflußt. In der Aufheizzone
soll die Warenbahn - über die Prallstrahl-Düsenkästen - besonders intensiv mit Heißluft
beaufschlagt und dabei in gewünschter Weise aufgeheizt werden, während in der anschließenden
Verweilzone über die Belüftungskästen und die dadurch herangeführte Heißluft nur
noch so viel Wärmeenergie der Warenbahn zugeführt zu werden braucht, wie dies für
eine gleichbleibende Verweiltemperatur erforderlich ist.
[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruches 1 vorausgesetzten Art in der Weise weiterzuverbessern, daß eine zu
behandelnde Warenbahn auf besonders gezielte, wirtschaftliche und gut einstellbare
Weise in der Aufheizzone auf die erforderliche Temperatur gebracht und in der Verweilzone
ebenfalls besonders wirtschaftlich sowie mit verhältnismäßig einfachen Mitteln auf
der aufgeheizten Temperatur gehalten werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0007] Bei dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zunächst einmal durch die Anordnung
einer lediglich eine Warenbahn-Durchtrittsöffnung freilassenden Trennwand zwischen
Aufheizzone und unmittelbar nachgeordneter Verweilzone dafür gesorgt, daß bei einer
Veränderung, insbesondere einer Erhöhung der Temperatur in der Aufheizzone eine Vermischung
der Heißluft aus der Aufheizzone und von Heißluft aus der nachgeordneten Verweilzone
vermieden wird. Auf diese Weise wirkt sich eine Erhöhung der Heißlufttemperatur ganz
gezielt nur in der Aufheizzone aus, was sich besonders wirtschaftlich durchführen
läßt.
[0008] Durch die weiteren, im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Maßnahmen ist es
ferner auf besonders einfache und wirtschaftliche Weise möglich, die Aufheizleistung
in der Aufheizzone in dem jeweils erforderlichen Maße zu verändern, während demgegenüber
in der Verweilzone mit einer weitgehend konstanten Heißluftbeaufschlagung gearbeitet
werden kann, indem die zugehörige zweite Heißluft-Gebläseeinrichtung (bzw. -einrichtungen)
auf der erforderlichen konstanten Haltetemperatur eingestellt wird bzw. eingestellt
bleibt.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0010] Die Erfindung sei nachfolgend anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. In dieser Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine ganz schematisch gehaltene vertikale Längsschnittansicht der erfindungsgemäßen
Wärmebehandlungsvorrichtung;
Fig. 2 eine Querschnittsansicht durch die Aufheizzone der Vorrichtung, etwa entlang
der Linie II-II in Fig. 1.
[0011] Die erfindungsgemäße Wärmebehandlungsvorrichtung kann im wesentlichen - wie in der
Zeichnung dargestellt - für alle Behandlungszonen ein gemeinsames Gehäuse 1 aufweisen.
Durch diese Vorrichtung wird eine textile Warenbahn 2 in breitgeführtem Zustand
in bekannter Weise fortlaufend hindurchtransportiert (vgl. Pfeile 3).
[0012] In Warenbahn-Transportrichtung (Pfeile 3) betrachtet, sind im Gehäuse 1 der Vorrichtung
zwei Behandlungszonen untergebracht, nämlich eine die Warenbahn 2 auf eine vorgegebene
Temperatur aufheizende Aufheizzone 4 und eine der Aufheizzone 4 nachgeordnete, die
Warenbahn 2 während einer vorbestimmten Zeit auf der vorgegebenen Temperatur haltende
Verweilzone 5.
[0013] In der Aufheizzone 4 ist eine Anzahl von im wesentlichen aufrechten, nebeneinanderliegenden
Behandlungskanälen 6 vorgesehen, die von je zwei etwa aufrecht ausgerichteten Reihen
Prallstrahl-Düsenkästen 7 begrenzt sind, deren der jeweiligen Warenbahnseite zugewandte
Düsenflächen 7a mit Düsenöffnungen 8 versehen sind, die etwa senkrecht auf die zugehörige,
gegenüberliegende Warenbahnseite gerichtet sind. Oberhalb und unterhalb dieser im
wesentlichen aufrechten Behandlungskanäle 6 sind in der Aufheizzone 4 Umlenk- und
Führungswalzen 9 für die Warenbahn 2 in der Weise angeordnet, daß die Behandlungskanäle
6 im ganzen etwa zick-zack-förmig nacheinander von der Warenbahn 2 durchlaufen werden.
[0014] Vorzugsweise und insbesondere bei relativ großen vertikalen Längen (Höhen) der Behandlungskanäle
6 können diese - wie in der Zeichnung veranschaulicht - etwa im mittleren Bereich
ihrer Höhe durch einen Zwischenraum bzw. Zwischenräume 10 unterbrochen sein, in dem
parallel zu den oberen und unteren Umlenk- und Führungswalzen 9 verlaufende Brechwalzen
derart versetzt in jedem Behandlungskanal 6 angeordnet sind, daß - wie Fig. 1 zeigt
- die Warenbahn 2 in jedem Behandlungskanal 6 im mittleren Höhenbereich bei im wesentlichen
gespannter Führung von ihrem vertikalen Verlauf leicht abgelenkt ist. Hierbei ist
es dann ferner zweckmäßig, die den Warenbahnseiten jeweils zugewandten Düsenflächen
7a (mit den Düsenöffnungen 8) der PrallstrahlDüsenkästen 7 in Anpassung an den zuvor
erwähnten Warenbahnverlauf gegenüber der Vertikalen leicht geneigt anzuordnen, wodurch
die Düsenflächen 7a jeweils etwa parallel zu der im zugehörigen Behandlungskanal
6 verlaufenden Warenbahn 2 ausgerichtet sind. Durch diese Anordnung von Brechwalzen
11 kann selbst bei besonders intensiver Heißluft-Beaufschlagung in der Aufheizzone
ein Flattern der Warenbahn 2 innerhalb der Behandlungskanäle 6 zuverlässig vermieden
werden. Diese Brechwalzen 11 werden vorzugsweise über eine nicht veranschaulichte
Antriebseinrichtung mit einer der Warenbahn-Transportgeschwindigkeit angepaßten Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben.
[0015] Es versteht sich von selbst, daß bei relativ geringen Höhen der Behandlungskanäle
6, d. h. bei relativ geringen Abständen zwischen den entsprechenden oberen und unteren
Umlenk- und Führungswalzen 9 die Anordnung solcher Brechwalzen 11 entfallen kann,
wenn sichergestellt ist, daß kein Flattern der Warenbahn innerhalb der Behandlungskanäle
6 auftreten kann.
[0016] In dem aus Fig. 1 ersichtlichen Aufbau der Aufheizzone 4 mit den Prallstrah-Düsenkästen
7 und den dazwischen angeordneten Behandlungskanälen 6 kann man diese Aufheizzone
4 gewissermaßen in zwei Aufheizfelder in der Weise unterteilen, daß die - in Warenbahn-Transportrichtung
(Pfeile 3) betrachtet - beiden zuerst von der Warenbahn 2 durchlaufenen aufrechten
Kanäle 6 ein erstes Aufheizfeld und die beiden danach von der Warenbahn 2 durchlaufenen
aufrechten Behandlungskanäle 6 (also der dritte und vierte Behandlungskanal 6) ein
zweites Aufheizfeld bilden. Je nach beabsichtigtem Einsatzzweck sowie je nach Größe
und Ausführung der Aufheizzone an sich kann diese selbstverständlich auch nur mit
einem einzigen solchen Aufheizfeld, d. h. also mit nur zwei aufrechten Behandlungkanälen
6, oder auch mit mehr als zwei solcher Aufheizfelder ausgestattet sein.
[0017] Egal mit wieviel Aufheizfeldern die Aufheizzone 4 ausgebildet ist, sind die Prallstrahl-Düsenkästen
7 der Aufheizzone 4 alle gemeinsam an die Druckseite 12a einer ersten Heißluft-Gebläseeinrichtung
12 angeschlossen. Diese erste Heißluft-Gebläseeinrichtung 12 ist vorzugsweise nach
Art einer an sich bekannten Umluftgebläseeinrrichtung ausgeführt und in der Aufheizzone
4 vorzugsweise in ihrem unteren Teil angeordnet (wie in der Zeichnung veranschaulicht).
Diese erste Heißluft-Gebläseeinrichtung 12 enthält somit in üblicher Weise einen
Heißluftventilator 13 mit einem Antriebsmotor 14 und einen üblichen, von der zirkulierenden
Heißluft durchströmten Wärmetauscher 15, der mit der Unterdruckseite (Saugseite)
13a des Heißluftventilators 13 in Verbindung steht. Zwischen der Druckseite 12a dieser
ersten Heißluft-Gebläseeinrichtung 12 und den stirnseitigen Zuströmöffnungen 7b der
Prallstrahl-Düsenkästen 7 ist eine Art Verteilerleitung 16 als Heißluft-Leitungsverbindung
vorgesehen. Dabei können zumindest in einigen Zuströmöffnungen 7b der Prallstrahl-Düsenkästen
7 einstellbare Drosselklappen 17 (vgl. Fig. 2) angeordnet sein, die als eine Art
von Mitteln vorgesehen sind, um die den Prallstrahl-Düsenkästen zuzuführende Heißluft
in ihre Geschwindigkeit und/oder Menge steuern und einstellen zu können.
[0018] Außerdem kann es vorteilhaft sein, an geeigneter Stelle, beispielsweise am oberen
Ende (in Fig. 2 dargestellt) der Verteilerleitung 16 eine Bypassklappe 18 und eine
Bypassöffnung 19 derart vorzusehen, daß zumindest ein Teil (unter Umständen sogar
die ganze Menge) der zirkulierenden Heißluft dann vorübergehend aus der zugehörigen
Zone abgeleitet werden kann, wenn bei irgend einem Betriebsstillstand der Vorrichtung
der Luftdruck an den Düsenkästen weggenommen werden muß,um ein zu scharfes Beblasen
der stillstehenden Warenbahn und damit Qualitätsminderungen zu vermeiden.
[0019] Weitere Mittel, die Geschwindigkeit und/oder Menge der über die Prallstrahl-Düsenkästen
zirkulierenden Heißluft zu steuern und einzustellen,bestehen darin, den Antriebsmotor
14 des Heißluftventilators 13 in Form eines in seiner Drehzahl variablen Antriebes
auszubilden, so daß die Heißluft-Belüftung bzw. -Zirkulation in der Aufheizzone 4
mit einer veränderbaren, den jeweiligen Erfordernissen leicht und rasch anpaßbaren
Aufheizleistung auszuführen.
[0020] Zu dem vorgenannte Zweck kann es dann ferner vorteilhaft sein, zumindest am Ende
der Aufheizzone 4, vorzugsweise aber am Ende jedes Aufheizfeldes eine Meßeinrichtung
20 zum Messen der Oberflächentemperatur der Warenbahn 2 vorzusehen, wobei diese
Meßeinrichtungen vorzugsweise etwa im Bereich der Gehäusedecke 1a angeordnet sein
können. Die Meßsignale dieser Meßeinrichtungen 20 können dann den weiter oben beschriebenen
Steuermitteln für die erste Heißluft-Gebläseeinrichtung, beispielsweise über einen
bei 21 angedeuteten Steuerkasten, zur Einstellung der Heißlufttemperatur aufgeschaltet
werden. Dementsprechend könnte beispielsweise der Steuerkasten 21 steuerungsmäßig
mit dem Antriebsmotor 14 des Heißluftventilators 13 in Verbindung stehen.
[0021] Während in der Aufheizzone 4 in Anpassung an verschiedene Warenbahnarten bzw. -qualitäten
und -feuchtigkeiten die Aufheizleistung mittels der zirkulierenden Heißluft variabel
und schnell anpaßbar sein soll, braucht in der Verweilzone 5 - wie eingangs erwähnt
- die darin verwendete Heißluft nur auf einer konstanten Haltetemperatur gehalten
zu werden. Zu diesem Zweck kann in der Verweilzone 5 wenigstens eine im Vergleich
zur ersten Heißluft-Gebläseeinrichtung einfache steuerbare zweite Heißluft-Gebläseeinrichtung
vorgesehen sein. Die Verweilzone 5 ist insgesamt in Form einer Hotflue mit oberen
und unteren Reihen von Umlenk- und Führungswalzen 22 zur schlaufenförmigen Führung
der Warenbahn 2 aufgebaut. Vorzugsweise weist diese Verweilzone 5 wenigstens zwei
unmittelbar aufeinan derfolgende Verweilfelder 5a, 5b auf (in Fig. 1 sind nur zwei
Felder dargestellt). Hierbei ist jedem Verweilfeld 5a und 5b eine eigene zweite Heißluft-Gebläseeinrichtung
23a, 23b zugeordnet, von denen jede im Prinzip gleichartig aufgebaut sein kann wie
die erste Heißluft-Gebläseeinrichtung 12 der Aufheizzone 4, jedoch ohne die aufwendigen
Steuer- und Einstellmittel, da - wie erwähnt - die Behandlungstemperatur der zirkulierenden
Heißluft konstant eingestellt werden soll. Wie in der Darstellung der Verweilfelder
in Fig. 1 zu erkennen ist, enhält jedes Verweilfeld 5a, 5b der Verweilzone 5 eine
Anzahl von mit der Druckseite der zugehörigen zweiten Heißluft-Gebläseeinrichtung
23a bzw. 23b verbundenen Belüftungskästen 24, deren Düsenöffnungen (Schlitze, Lochreihen
oder dergleichen) 24a in die jeweils gegenüberliegenden offenen Warenbahnschlaufen
2a gerichtet sind, wobei sich diese Düsenöffnungen 24a etwa über die ganze Breite
der Warenbahn 2 erstrecken. Von Bedeutung ist hierbei ferner, daß die Heißluft in
jedem Verweilfeld 5a, 5b auf jeweils nur eine Seite der Warenbahn 2 und dabei in
je zwei aufeinanderfolgenden benachbarten Verweilfeldern 5a, 5b auf jeweils gegenüberliegende
Warenbahnseiten die Heißluft aufgeblasen wird, wie es in Fig. 1 durch gestrichelte
Pfeile 25 angedeutet ist. Zu diesem Zweck ist in dem in Fig. 1 veranschaulichten Ausführungsbeispiel
die zweite Heißluft-Gebläseeinrichtung 23a mitsamt ihren Belüftungskästen 24 im ersten
Verweilfeld 5a im unteren Teil der Vorrichtung und die zweite Heißluft-Gebläseeinrichtung
23b mit ihren Belüftungskästen 24 im oberen Teil der Vorrichtung (jeweils im zugehörigen
Verweilfeld) angeordnet, wie es in Fig. 1 gut zu erkennen ist.
[0022] Durch die zuvor geschilderte Ausbildung der Verweilfelder 5a, 5b und der dadurch
bedingten Heißluftführungen wird somit in jedem Verweilfeld 5a, 5b die Warenbahn
nur von einer Seite belüftet, wobei jedoch von Verweilfeld zu Verweilfeld die Seite
der Belüftung abwechselt, d. h. gemäß Fig. 1 wird die Warenbahn 2 im ersten Verweilfeld
5a nur von unten her und im zweiten Verweilfeld 5b nur von oben her mit Heißluft beaufschlagt,
wobei dann beide Seiten der Warenbahn von eventuellen Reaktionsrückständen, z. B.
Formaldehyd, befreit werden.
[0023] Ein wichtiges Erfindungsmerkmal bei dieser Wärmebehandlungsvorrichtung läßt sich
ebenfalls aus Fig. 1 ersehen. Zwischen der Aufheizzone 4 und der unmittelbar nachgeordneten
Verweilzone 5 ist nämlich eine - gegebenenfalls ausreichend isolierende - quer durch
das Gehäuse 1 verlaufende Trennwand 26 - angeordnet, die lediglich eine gerade ausreichend
große Warenbahn-Durchtrittsöffnung 27 freiläßt, durch die die Warenbahn aus der Aufheizzone
4 in das unmittelbar nachfolgende erste Verweilfeld 5a der Verweilzone 5 übertritt.
Durch die Anordnung dieser Trennwand 26 wird eine klare Aufteilung der Vorrichtung
bzw. des Gehäuses 1 in eine intensiv belüftbare Aufheizzone 4 und eine gewissermaßen
mild belüftbare Verweilzone 5 geschaffen, was dem unterschiedlichen Energiebedarf
der beiden Zonen entgegenkommt und die Beeinflussungsmöglichkeit der Beheizung in
der Verweilzone 5 durch betriebsbedingte Änderungen in der Aufheizzone 4 auf ein
Minimum, gegebenenfalls sogar vollkommen herabsetzt. Hierdurch wird in der Aufheizzone
4 das gezielte und in dem jeweils erforderlichen Maße notwendige, steuerbare Aufheizen
der je weils zu behandelnden Warenbahn 2 in besonders wirtschaftlicher Weise unterstützt.
Das Aufheizen der Warenbahn 2 erfolgt dabei - wie bereits angedeutet - in der Aufheizzone
4 durch eine kräftige, intensive Prallstrahl-Belüftung (mit senkrecht auf die Warenbahn
auftreffenden Heißluftstrahlen), während in der Verweilzone die Warenbahn 2 eine Parallel-
bzw. Längsbelüftung erfährt, indem die Heißluft (Pfeile 25) in die gebildeten Warenbahnschlaufen
geblasen wird.
[0024] Im Betrieb dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung kann auf verhältnismäßig einfache
und rasche Weise die Heißluftgeschwindigkeit und/oder -menge und/oder-Temperatur
den jeweiligen Erfordernissen während des laufenden Behandlungsprozesses geregelt
werden, so daß am Ende der Aufheizzone 4 die Warenbahn den gewünschten Zustand erreicht
hat. Dies kann beispielsweise durch die erwähnte Drehzahlregelung des Heißluftventilators
13 bzw. dessen Antriebsmotors 14 und/oder die Drosselklappen 17 im Bereich der Zuströmöffnungen
7b der Prallstrahl-Düsenkästen 7 geschehen. Zu diesem Zweck kann eine Steuerung über
die Meßeinrichtungen 20 für die Oberflächentemperatur der Warenbahn 2 erfolgen. Außer
mit Hilfe dieser Oberflächentemperatur-Meßeinrichtungen 20 kann eine solche Steuerung
selbstverständlich auch mit anderen bekannten Einrichtungen durchgeführt werden,
beispielsweise - wie an sich bekannt - durch Ermittlung des Wärmeenergieaustausches,
indem im Bereich der Heißluftzuströmung und -abströmung die Temperaturen gemessen
und über die Temperaturdifferenz die weiter oben erwähnte Steuerung der Heißluftbeaufschlagung
in der Aufheizzone 4 vorgenommen wird.
[0025] Die zuvor anhand der Fig. 1 und 3 beschriebene Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Wärmebehandlungsvorrichtung eignet sich in besonders vorteilhafter und wirtschaftlicher
Weise für die Durchführung der eingangs geschilderten Kondensation von mit Kunst-Harz
oder dergleichen behandelten textilen Warenbahnen. Es versteht sich jedoch von selbst,
daß die Vorrichtung auch in geeigneter Weise an andere Wärmebehandlungsprozesse in
der Textilveredlung, beispielsweise zum Trocknen oder dergleichen, angepaßt werden
kann.
1. Vorrichtung zur Wärmebehandlung, insbesondere zum Trocknen und Kondensieren, einer
fortlaufend transportierten, breitgeführten textilen Warenbahn (2), enthaltend
a) eine die Warenbahn (2) auf eine vorgegebene Temperatur aufheizende Aufheizzone
(4), in der mehrere von der Warenbahn nacheinander durchlaufene, im wesentlichen aufrechte,
nebeneinanderliegende Behandlungskanäle (6) von je zwei Reihen Prallstrahl-Düsenkästen
(7) begrenzt sind, deren Düsenöffnungen (8) etwa senkrecht auf die beiden Warenbahnseiten
gerichtet und die an die Druckseite (12a) einer ersten Heißluft-Gebläseeinrichtung
(12) angeschlossen sind,
b) eine der Aufheizzone (4) nachgeordnete, die Warenbahn während einer vorbestimmten
Zeit auf der vorgegebenen Temperatur haltende Verweilzone (5), die in Form einer Hotflue
obere und untere Reihen von Umlenk- und Führungswalzen (22) zur schlaufenförmigen
Führung der Warenbahn (2) sowie eine Anzahl von mit der Druckseite wenigstens einer
zweiten Heißluft-Gebläseeinrichtung (23a, 23b) verbundene Belüftungskästen (24) aufweist,
deren Düsenöffnungen (24a) etwa über die Breite der Warenbahn (2) in die offenen
Warenbahn-Schlaufen (2a) gerichtet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
c) zwischen der Aufheizzone (4) und der unmittelbar nachgeordneten Verweilzone (5)
eine lediglich eine Warenbahn-Durchtrittsöffnung (27) freilassende Trennwand (26)
angeordnet ist,
d) der ersten Heißluft-Gebläseeinrichtung (12) der Aufheizzone (4) Mittel zur Steuerung
und Einstellung der den Prallstrahl-Düsenkästen (7) zuzuführenden Heißluft zugeordnet
sind,
e) die zweite Heißluft-Gebläseeinrichtung (23a, 23b) im Sinne einer konstanten Haltetemperatur
in der Verweilzone (5) einstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Heißluft-Gebläseeinrichtung
(12) Mittel zur Steuerung der den Prallstrahl-Düsenkästen (7) zuzuführenden Heißluft-Geschwindigkeit
und/oder -Menge vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, mit einem in der ersten Heißluft-Gebläseeinrichtung
enthaltenen Heißluftventilator, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Steuerung
der Heißluft-Geschwindigkeit und/oder -Menge durch einen in der Drehzahl variablen
Antrieb (14) für den Heißluftventilator (13) gebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in einigen
Heißluft-Zuströmöffnungen (7b) der Prallstrahl-Düsenkästen (7) Drosselklappen (17)
angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei jede Heißluft-Gebläseeinrichtung wenigstens
einen Heißluftventilator enthält, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Heißluft-Gebläseeinrichtungen
(12, 23a, 23b) und den zugehörigen Düsen- bzw. Belüftungskästen (7, 24) jeweils Heißluft-Leitungsverbindungen
(z. B. 16) vorgesehen sind, wobei zumindest in der Leitungsverbindung (16) zu den
Düsenkästen (7) der Aufheizzone (4) eine Bypass-Einrichtung (18, 19) mit Bypassklappe
(18) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Heißluft-Gebläseeinrichtungen
(12, 23a, 23b) nach Art von Umluft-Gebläseeinrichtungen in den zugehörigen Behandlungszonen
(4, 5) vorgesehen sind und Wärmetauscher (z. B. 15) im Bereich ihrer Unterdruckseiten
aufweisen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Messen der Oberflächentemperatur
der Warenbahn (2) zumindest am Ende der Aufheizzone (4) eine Meßeinrichtung (20) angeordnet
ist, deren Meßsignale den Steuermitteln für die erste Heißluft-Gebläseeinrichtung
(12) zur Einstellung der Heißlufttemperatur aufschaltbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei oberhalb und unterhalb der aufrechten Behandlungskanäle
(6) in der Aufheizzone (4) Umlenk- und Führungswalzen (9) für die Warenbahn (2) angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die die Behandlungskanäle (6) beidseitig der Warenbahn
(2) begrenzenden Prallstrahl-Düsenkästen (7) etwa im mitt leren Bereich ihrer Höhe
durch einen Zwischenraum (10) unterbrochen sind, in dem parallel zu den oberen und
unteren Umlenk- und Führungswalzen (9) verlaufende Brechwalzen (11) derart versetzt
in jedem Behandlungskanal (6) angeordnet sind, daß die Warenbahn in jedem Behandlungskanal
im mittleren Höhenbereich bei im wesentlichen gespannter Führung von ihrem vertikalen
Verlauf leicht abgelenkt ist, wobei die den Warenbahnseiten zugewandten Düsenflächen
(7a) der Prallstrahl-Düsenkästen (7) in Anpassung an den Warenbahnverlauf gegenüber
der Vertikalen leicht geneigt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizzone (4) ein
Aufheizfeld oder mehrere aufeinanderfolgende Aufheizfelder aufweist, wobei jedes
Aufheizfeld zwei aufrechte Behandlungskanäle (6) enthält und für alle Aufheizfelder
die erste Heißluft-Gebläseeinrichtung (12) gemeinsam vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzone (5)
in wenigstens zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Verweilfelder (5a, 5b) unterteilt
ist, wobei jedem Verweilfeld eine eigene zweite Heißluft-Gebläseeinrichtung (23a,
23b) derart zugeordnet ist, daß in jedem Verweilfeld die Heißluft (25) auf nur eine
Seite der Warenbahn (2) und dabei in je zwei aufeinanderfolgenden Verweilfeldern (5a,
5b) auf jeweils gegenüberliegende Warenbahnseiten Heißluft (25) aufgeblasen wird.