[0001] Die Erfindung betrifft einen fahrbaren Staubsauger gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1. Ein solcher Staubsauger ist durch die DE-PS 33 11 494 bekannt.
[0002] Der Benutzer eines fahrbaren Staubsaugers zieht diesen während der Saugarbeiten üblicherweise
hinter sich her. Dies erfolgt sowohl innerhalb eines Raumes als auch von Raum zu Raum.
Bei diesem Hinterherziehen besteht die Gefahr, daß der Staubsauger an Möbelkanten,
Wandecken, Türpfosten oder anderen Hindernissen anstößt. Zur Vermeidung von Schäden,
die bei einem solchen Anstoßen auftreten können, muß der Benutzer stets darauf achten,
daß er den Staubsauger an den entsprechenden Hindernissen vorbei manövriert. Dies
erfordert eine stete Aufmerksamkeit des Benutzers.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Staubsauger gemäß dem Gattungsbegriff
des Anspruches 1 so auszubilden, daß dieser vom Benutzer nicht mehr gezielt um Hindernisse
herumgeführt werden muß.
[0004] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch die im Kennzeichen des Anspruches
1 angegebenen Merkmale.
[0005] Durch die aktive Steuerung des Bugrades in Abhängigkeit von der Richtung der über
den Saugschlauch ausgeübten Zugkraft wird sichergestellt, daß sich der Staubsauger
exakt in die Richtung der Zugkraft bewegt. Die überlagerte Steuerung durch die Sensoren,
die im Fahrweg des Staubsaugers liegende Hindernisse erkennen, bewirkt ferner, daß
das Bugrad zusätzlich so verschwenkt wird, daß ein Anstoßen des Staubsaugers an derartigen
Hindernis sen vermieden wird. Der Benutzer muß daher beim Weiterziehen des Staubsaugers
nicht mehr gezielt auf ein umfahren solcher Hindernisse achten.
[0006] Die Handhabung des Staubsaugers wird weiterhin dadurch erleichtert, daß ein auf
die Bodenräder wirkender Antriebsmotor vorgesehen ist, der in Abhängigkeit von der
auf den Saugschlauch ausgeübten Zugkraft steuerbar ist. Somit braucht die Kraft für
das Fortbewegen des Staubsaugers nicht mehr von dem Benutzer aufgebracht zu werden.
Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn die Drehzahl des Antriebsmotors proportional
zu der auf dem Saugschlauch ausgeübten Zugkraft gesteuert ist. Somit besteht die Möglichkeit,
längere Fahrwege zwischen verschiedenen abzusaugenden Stellen innerhalb eines Raumes
oder beim Überwechseln von einem zu einem anderen Raum schneller zurückzulegen.
[0007] Verschiedene Möglichkeiten der Erfassung von im Fahrweg des Staubsaugers liegenden
Hindernissen sind in den übrigen Unteransprüchen beschrieben.
[0008] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
FIG 1 einen fahrbaren Staubsauger in schematischer Darstellung,
FIG 2 einen Staubsauger mit eingebauten Ultraschallsendern und -empfängern,
FIG 3 einen Staubsauger mit eingebautem Lichtsender und -empfänger,
FIG 4 einen Staubsauger mit eingebauten Leuchtdioden und Zeilenkameras,
FIG 5 einen Staubsauger mit eingebauten Leuchtdioden und Fotodioden als Empfänger.
[0009] Mit 1 ist das Gehäuse eines fahrenbaren Staubsaugers bezeichnet, das ein Gebläseaggregat
2 enthält. Am hinteren Ende des Staubsaugergehäuses 1 sind seitlich Bodenräder 3
vorgesehen. Zur Vorderseite des Staubsaugergehäuses 1 hin ist an dessen Unterseite
ein um eine senkrechte Achse 4 verschwenkbares Bugrad 5 angeordnet. Die senkrechte
Achse 4 ist mit einem Verstellantrieb 6 gekoppelt. Dieser Verstellantrieb 6 wird
durch eine Steuervorrichtung 7 gesteuert. Über ein die Zugkraft und die Zugrichtung
eines an das Staubsaugergehäuse angeschlossenen Saugschlauches 8 erfassendes Meßglied
9 erhält die Steuervorrichtung 7 die zur entsprechenden Verschwenkung des Bugrades
5 erforderlichen Istwertsignale zugeführt. Ferner sind im Staubsaugergehäuse 1 Sensoren
10 zur Hinderniserkennung angeordnet, die ebenfalls Istwertsignale an die Steuervorrichtung
7 abgeben.
[0010] Die Steuervorrichtung 7 bildet aus den zugeführten Istwertsignalen entsprechende
Steuersignale für den Verstellantrieb 6, durch den das Bugrad 5 derart verschwenkt
wird, daß das Staubsaugergehäuse 1 in die gewünschte Richtung fährt, ohne gegen in
seinem Fahrweg liegende Hindernisse zu stoßen.
[0011] Wie in der FIG 1 ebenfalls angedeutet, kann den Bodenrädern 3 ein Antriebsmotor 11
zugeordnet werden, der ebenfalls von der Steuervorrichtung 7 in Abhängigkeit von den
durch das Meßglied 9 gelieferten, der am Saugschlauch 8 wirkenden Zugkraft entsprechenden
Istwertsignalen gesteuert wird. Ist der Staubsauger mit einem solchen Antriebsmotor
11 ausgerüstet, dann wird die Energie für das Fortbewegen des Staubsaugers von diesem
Motor aufgebracht und der Benutzer des Staubsaugers ist entlastet. Es reicht ein
geringfügiger Zug am Saugschlauch 8, um den Antriebsmotor 11 über die Steuervorrichtung
7 in Gang zu setzen. Die Steuerung kann so ausgelegt werden, daß beim Verschwinden
der Zugkraft der Antriebsmotor 11 stillgesetzt wird, oder daß bei einem einmaligen
Zug am Saugschlauch 8 der Antriebsmotor 11 für eine vorgegebene Zeit eingeschaltet
und danach wieder abgeschaltet wird. Der Staubsauger wird dann entsprechend um eine
bestimmte Wegstrecke fortbewegt.
[0012] Die Figuren 2 bis 5 zeigen verschiedene Ausführungsvarianten der Sensoren 10 für
eine Erkennung von in Fahrtrichtung des Staubsaugers liegenden Hindernissen 12.
[0013] Bei dem in FIG 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind im Staubsaugergehäuse zwei
seitlich voneinander beabstandete Ultraschallsender und -empfänger 13 und 14 angeordnet.
Die von den Ultraschallsendern 13 ausgestrahlten Schallsignale werden an dem in Fahrtrichtung
(Pfeil 15) vor dem Staubsaugergehäuse 1 liegenden Hindernis 12 reflektiert und von
den beiden Ultraschallempfängern 14 wieder aufgenommen. Aufgrund der empfangenen
Schallsignale geben die Ultraschallempfänger 14 entsprechende Istwertsignale an die
Steuervorrichtung 7 ab. Die Steuervorrichtung 7 ist mit einer geeigneten Auswerteeinheit,
z.B. einem Mikrocomputer, ausgerüstet, der aus den empfangenen Istwertsignalen die
Lage des Hindernisses 12 ermitteln kann und daraufhin den Verstellantrieb 6 und damit
das Bugrad 5 so steuert, daß das Hindernis 12 umfahren wird.
[0014] In FIG 3 ist als Sender ein Laserscanner 16 in dem Staubsaugergehäuse 1 dargestellt.
Ein von dem Laserscanner 16 ausgesandter Laserstrahl 17 wird an dem Hindernis 12 reflektiert.
Der reflektierte Laserstrahl 17a trifft auf ein optisches Empfangsgerät 18, das
ein entsprechendes Istwertsignal an eine Auswerteeinrichtung der Steuervorrichtung
7 abgibt. Da durch den Laserstrahl 17 des Laserscanners 16 nur ein Lichtpunkt auf
dem Hindernis 12 erzeugt wird, ist zur Erfassung der gesamten Ausdehnung des Hindernisses
12 der Laserscanner 16 verschwenkbar angeordnet, wie durch Pfeile angedeutet. Auf
diese Weise kann das Hindernis 12 in seiner Breitenausdehnung nacheinander abgefragt
werden. Die Auswerteeinrichtung errechnet aus den zugeführten Einzelsignalen der Gesamtzahl
der Abfragen den entsprechenden Kurs des Staubsaugers, durch den eine Kollision mit
dem Hindernis 12 vermieden wird.
[0015] Die Ausführungsbeispiele nach den Figuren 4 und 5 zeigen als Lichtsender jeweils
Leuchtdioden 19. Diese Leuchtdioden 19 senden gerichtete Lichtstrahlen 20 aus, die
gegebenenfalls auf das Hindernis auftreffen und an diesem reflektiert werden. Die
reflektierten Lichtstrahlen 20a werden von Zeilenkameras 21 registriert, die daraufhin
entsprechende Istwertsignale an die Auswerteeinrichtung der Steuervorrichtung 7 abgeben.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach FIG 5 sind als Empfangselemente für die reflektierten
Lichtstrahlen 20a Fotodioden 22 vorgesehen. Die Leuchtdioden 19 werden bei den beiden
Ausführungsvarianten jeweils nacheinander angesteuert, so daß stets nur von einer
Leuchtdiode 19 ein Lichtstrahl ausgesandt wird. Damit werden die reflektierten Lichtstrahlen
20a von den Zeilenkameras 21 unter verschiedenen Winkeln empfangen, so daß mit Hilfe
der Auswerteeinrichtung die Lage und Entfernung des Hindernisses 12 bestimmt werden
kann. Die Fotodioden 22 registrieren dagegegen die einzelnen reflektierten Lichtstrahlen
mit unterschiedlicher Intensität. Unter Zuordnung der jeweils registrierten Lichtintensität
zu der jeweils strahlenden Leuchtdiode 19 kann wiederum die Lage und Entfernung des
Hindernisses 12 durch die Auswerteeinrichtung ermittelt werden.
[0016] Beim Arbeiten mit dem Staubsauger wird zum Fortbewegen desselben über den Saugschlauch
8 eine Zugkraft ausgeübt. Das Meßglied 9 erfaßt die Richtung der Zugkraft und gibt
entsprechende Istwertsignale an die Steuervorrichtung 7. Diese steuert den Verstellantrieb
6 so, daß das Bugrad 5 in die Richtung der am Saugschlauch 8 wirkenden Zugkraft verschwenkt
wird. Wird durch die Sensoren 10 ein Hindernis 12 in der Fahrtrichtung des Staubsaugergehäuses
1 festgestellt, so wird der Verstellantrieb 6 über die Steuervorrichtung 7 weiter
aktiviert und damit das Bugrad 5 weiter verschwenkt, so daß das Staubsaugergehäuse
1 an dem Hindernis 12 vorbeigelenkt wird.
[0017] Der Benutzer des Staubsaugers muß somit beim Fortbewegen desselben nicht mehr auf
einen kollisionsfreien Kurs achten. Bis her mußte aus Gründen des kollisionsfreien
Fortbewegens des Staubsaugergehäuses der Saugschlauch relativ kurz (1,5 bis 2 m) gehalten
werden. Da dieser Grund bei dem beschriebenen Staubsauger nunmehr entfällt, kann
ein wesentlich längerer Saugschlauch verwendet werden, so daß der Aktionsradius beim
Saugen dementsprechend erweitert ist.
[0018] Die Kombination der Steuerung des Bugrades 5 durch den Verstellantrieb 6 mit einem
Antrieb der Bodenräder 3 durch den Antriebsmotor 11 hat den Vorteil, daß die Zugkraft
an dem Saugschlauch 8 während der Fahrt des Staubsaugergehäuses 1 gleich Null oder
zumindest sehr klein ist. Damit wird eine Fehllenkung des Staubsaugergehäuses infolge
einer zu hohen Zugkraft am Saugschlauch ausgeschaltet.
1. Fahrbarer Staubsauger mit einem an eine Saugöffnung seines Gehäuses anschließbaren
Saugschlauch, einem zur Vorderseite des Gehäuses hin an der Gehäuseunterseite verschwenkbar
angeordneten Bugrad und mit zwei seitlich am Gehäuse zu dessen Rückseite hin angeordneten
Bodenrädern, dadurch gekennzeichnet, daß dem Bugrad (5) ein dessen Verschwenkung bewirkender Verstellantrieb (6) zugeordnet
ist, der in Abhängigkeit von der Richtung der über den Saugschlauch (8) ausgeübten
Zugkraft in seiner Verschwenkbewegung gesteuert ist, daß ferner im Gehäuse (1) Sensoren
(10) angeordnet sind, durch die zumindest im Frontbereich des Gehäuses (1) diesem
gegenüberliegende Hindernisse (12) erkennbar sind und daß die von diesen Sensoren
(10) gelieferten Ausgangssignale der Steuerung des Verstellantriebes (6) überlagert
sind.
2. Staubsauger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf die Bodenräder (3) wirkender Antriebsmotor (11) vorgesehen ist, der in
Abhängigkeit von der auf den Saugschlauch (8) ausgeübten Zugkraft steuerbar ist.
3. Staubsauger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl des Antriebsmotors (11) proportional zu der auf den Saugschlauch
(8) ausgeübten Zugkraft gesteuert ist.
4. Staubsauger nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Sensoren (10) für die Erkennung von Hindernissen (12) Ultraschallsender
und -empfänger (13 und 14) vorgesehen sind.
5. Staubsauger nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Staubsaugergehäuse (1) eine einen gebündelten Lichtstrahl (17) aussendende
Lichtquelle (16) und im seitlichen Abstand dazu eine Linse vorge sehen ist, deren
Bildebene ein den von dem Lichtstrahl (17) auf einem dem Staubsaugergehäuse (1) gegenüberliegenden
Hindernis (12) erzeugten Lichtpunkt erfassendes Sensorelement (18) angeordnet ist,
daß ferner der Lichtstrahl (17) mittels eines rotierenden Prismenspiegels in einer
Ebene verschwenkbar ist.
6. Staubsauger nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Staubsaugergehäuse (1) an dessen Frontseite mindestens zwei Lichtempfangselemente
(21 bzw. 22) mit seitlichem Abstand zueinander angeordnet und diesen Lichtempfangselementen
(21 und 22) mehrere, einen gebündelten Lichtstrahl (20) aussendende, nacheinander
einschaltbare Lichtquellen (19) zugeordnet sind.
7. Staubsauger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Lichtempfangselemente zwei Zeilenkameras (21) vorgesehen und die Lichtquellen
(19) in dem Raum zwischen den beiden Zeilenkameras (21) angeordnet sind.
8. Staubsauger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß den Zeilenkameras (21) jeweils eine Weitwinkeloptik zugeordnet ist.
9. Staubsauger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Lichtempfangselemente mehrere Fotodioden (22) mit breiter Richtcharakteristik
und als Lichtquelle mehrere Leuchtdioden (19) mit enger Richtcharakteristik über die
Frontbreite des Staubsaugergehäuses (1) verteilt angeordnet sind.