[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Backen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Bei einem solchen Backen wurde in herkömmlicher Weise die Führungsschiene mittels
Befestigungsschrauben festgemacht, die mit dem Backen, von diesem getrennt, mitgeliefert
wurden. Dies bedeutete aber, daß bei der Montage die Befestigungsschrauben einzeln
in die Bohrungen eingesetzt werden mußten, welche Vorgangsweise zeitraubend war.
[0003] Um diesen Mangel zu beheben, wurde bereits eine Skibindung vorgeschlagen, bei der
die Befestigungsschrauben schon bei der Herstellung des Backens mit diesem verbunden
wurden, so daß sie für die Montage an der gewünschten Stelle bereitgesstellt wurden
(s.Fig.1 der DE-PS 23 59 489). Dieser Backen besitzt vier Lagerböcke, in der Patentschrift
"Flanschen" genannt, welche auf einer am Ski zu befestigenden Führungsschiene, in
der Patentschrift "Grundplatte" genannt, angeordnet sind. In den Flanschen sind Bohrungen
ausgespart, die senkrecht zur Skioberseite verlaufen. Der Backenkörper selbst ist
auf einer Grundplatte, in der Patentschrift "als Gleitführung ausgebildeter Bereich"
genannt, befestigt, die zwischen den Lagerböcken verstellbar und verrastbar geführt
ist. In Bohrungen der Lagerböcke werden buchsenförmige Halteelemente aus Kunststoff,
Blech oder einem anderen verformbaren Material eingesetzt. Danach werden die Befestigungsschrauben
eingeschraubt, wobei die Halteelmente etwas verformt werden. Dabei sind die Befestigungsschrauben
länger als die Höhe der Lagerböcke; somit stehen sie vor der Montage mit ihren oberen
Enden über die Lagerböcke vor und ragen mit ihren unteren Enden etwas unter die Platte.
[0004] Diese Auführung hat den Nachteil, daß die Halteelemente gesondert hergestellt und
danach in die Bohrungen der Lagerböcke eingesetzt werden müssen. Die bekannte Ausführung
ist daher teuer und zeitaufwendig in ihrer Herstellung.
[0005] Aus der DE-OS 27 32 099 (vgl.Fig.7 bis 9) ist weiters bekannt, die Befestigungsschrauben
mittels eines Halteteiles anzuordnen, welcher Halteteil in Form eines Griffkreuzes
ausgebildet ist, dessen die einzelnen Befestigungsschrauben aufnehmende Teilbereiche
aus vertikal stehenden Rohren ausgebildet ist. An ihrem unteren Ende besitzt jedes
Rohr eine Verängung, deren Innenwand eine schraubenlinienförmige Lippe aufweist.
Oberhalb der Verängung ist eine trichterförmige Mulde ausgebildet, die zur Halterung
des Gewindes der einzelnen Befestigungsschrauben dient. Weiters weist jedes Rohr
an seinem unteren Ende zumindest zwei Vertikalschlitze auf. Zum Eindrehen der Befestigungsschraube
ist deren Kopfdurchmesser kleiner als der Innendurchmesser der einzelnen Rohre.
[0006] Diese bekannte Ausführung hat den Nachteil, daß ein zusätzlicher Bauteil, nämlich
das Griffkreuz mit vier Rohren verwendet werden muß, weiters daß dieser Bauteil als
eine Einweghilfe ausgestaltet ist. Für diesen Zweck ist die Verwendung des Griffkreuzes
zu aufwendig. Außerdem müssen die einzelnen Befestigungsschrauben in den einzelnen
Rohren betätigt werden, welche Manipulation umständlich ist.
[0007] Gemäß der US-PS 4,640.524 sind in jenem Bauteil, welcher zur Aufnahme der Befestigungsschraube
vor der Montage dieses Bauteiles dient in einem Abstand zueinander elastische Fortsätze
vorgesehen, an denen der Kopf der Befestigungsschraube gehalten werden kann. Somit
ist die Herstellung dieser bekannten Halterung einer Aufnahmestelle gegenüber, welche
eine durchgehende glatte Innenwand hat, arbeits- und kostenaufwendiger.
[0008] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen Backen für Skibindungen zu schaffen,
bei dem die zum Befestigen des Backens auf dem Ski erforderlichen Schrauben vor der
Montage ohne Verwendung von zusätzlichen Halteelementen in der Grundplatte des Backens
selbst zuverlässig festgehalten werden.
[0009] Ausgehend von einem Backen der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles dieses Anspruches gelöst. Dadurch, daß
die Befestigungsschrauben vor der Montage der Führungsschiene auf dem Ski unmittelbar
in die Bohrungen der Grundplatte einsetzbar und mittels ihrer Köpfe in den Bohrungen
durch Preßsitz fixierbar sind, werden diese während des Transportes in den Bohrungen
zuverlässig festgehalten. Dies kann noch dadurch unterstützt werden, wenn die Wände
der Bohrungen mit einem seitlichen Schlitz versehen sind, wodurch eine gewisse federnde
Halterung gegeben ist. Bei Einschrauben der Befestigungsschrauben werden auf diese
gleichzeitig sowohl ein Drehmoment als auch eine axiale Kraft aufgebracht, so daß
auch die Köpfe der einzelnen Schrauben eine Schraubenbewegung ausführen. Durch die
beiden Arten der Bewegung wird somit die im Ruhezustand vorhandene Reibung schnell
überwunden, und jede Befestigungsschraube wird durch das zugehörige Loch in der Führungsschiene
in den Ski eingeschraubt.
[0010] Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn das Merkmal des Anspruches
2 verwirklicht wird. Die oberen Grenzwerte können dabei vorteilhaft bei einer mit
seitlichen Schlitzen versehenen Grundplatte verwendet werden.
[0011] An sich wäre die Verwendung einer Durchgangsbohrung denkbar. In der Praxis hat sich
aber die Konstruktion nach Anspruch 3 als besonders vorteilhaft erwiesen, da durch
die ringförmige Verengung der Stufenbohrung das Einsetzen jeder Befestigungsschraube
erleichtert wird.
[0012] Durch die Maßnahme des Anspruches 4 wird eine elastische Halterung für die einzelnen
Befestigungsschrauben durch die Grundplatte selbst gewährleistet.
[0013] Um ein leichtes Lösen der Befestigungsschrauben aus ihrer festgehaltenen Lage zu
ermöglichen, hat sich der Gegenstand des Anspruches 5 als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0014] Das Merkmal des Anspruches 6 gewährleistet ein ungehindertes Verschieben der Grundplatte
relativ zur Führungsschiene und vermeidet gleichzeitig eine Schrägstellung der Befestigungsschrauben
in ihren Bohrungen.
[0015] In den Ansprüchen 7 und 8 werden weitere Varianten von Maßnahmen, die zum Festhalten
der Befestigungsschrauben dienen, unter Schutz gestellt. Beide Lösungen haben gegenüber
der eingangs behandelten Konstruktion den Vorteil einer Linienberührung, wobei gemäß
Anspruch 7 die Freigabe der Befestigungsschrauben u.U. stetig erfolgen kann, gemäß
Anspruch 8 hingegen schlagartig auftritt.
[0016] Schließlich hat das Merkmal des Anspruches 9 den Zweck, ein Eindringen von Schnee
und Schmutz in die Grundplatte zu unterbinden.
[0017] In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungen eines erfindungsgemäßen Backens
wiedergegeben, Fig.1 ist eine Seitenansicht des Backens, wobei dessen Grundplatte
im Bereich der Befestigungsschrauben im Schnitt gezeichnet ist. Die Fig.2 und 3 sind
Seitenansichten in größerem Maßstab z.T. im Schnitt duch daß Grundplatte nach der
Linie II-II bzw. III-III in Fig.1. Fig.4 ist ein Schnitt entlang der Linie IV-IV in
Fig.1. Fig.5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel in Vorderansicht auf die Grundplatte.
[0018] In den Fig.1 ist ein Fersenhalter dargestellt, der in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnet
ist. Der Fersenhalter 1 besteht aus einer Grundplatte 2 und aus einem an dieser befestigten,
an sich bekannten Bakkenkörper 3, der in Fig.1 nur schematisch dargestellt ist. Bei
Betrachtung von oben ragt die Grundplatte 2 quer zur Skilängsrichtung seitlich über
den Backenkörper 3 vor (s.Fig.4). In den seitlich vorragenden Bereichen der Grundplatte
2 sind als Bohrungen 4 Stufenbohrungen ausgespart, welche sich nach unten hin erweitern.
4a ist eine am oberen Ende der Stufenbohrung 4 befindliche Verengung.
[0019] Im montierten Zustand wird die Grundplatte 2 auf einer Führungsschiene 5 geführt,
in der Löcher 6 paarweise ausgestanzt sind, welche zum Durchtritt von Befestigungsschrauben
7 dienen. Die Löcher 6 befinden sich in napfförmigen, nach unten vorspringenden Ansätzen
8 der Führungsschiene 5. Diese Ansätze 8 sind dazu bestimmt, die Köpfe 7a der Befestigungsschrauben
7 aufzunehmen, wenn die Führungsschiene 5 durch diese auf dem Ski 9 bereits festgeschraubt
ist.
[0020] Die Befestigungsschrauben 7 sind vorzugsweise Kreuzschlitzschrauben, die über einen
konischen Gewindeabschnitt 7b verfügen. Die Länge der Befestigungsschrauben 7 ist
kürzer als die Länge der einzelnen Stufenbohrungen 4 zwischen der Verengung 4a und
der Mündung an der Unterseite der Grundplatte 2.
[0021] Vor der Montage der Führungsschiene 5 nehmen die Befestigungsschrauben, 7 die in
Fig.2 dargestellte Lage ein, in der jede Befestigungsschraube 7 mit der Stirnseite
ihres Kopfes 7a an der Verengung 4a der Stufenbohrung 4 anliegt. Der an die Verengung
4a anschließende Bereich der Bohrung 4 hat einen zylindrischen Abschnitt 4b und einen
an diesen anschließenden konischen Abschnitt 4c.
[0022] Die Befestigungsschraube 7 wird von der Unterseite der Grundplatte 2 mit ihrem Kopf
7a voran in die Stufenbohrung 4 eingeschoben. Dabei hält der obere Abschnitt 4b der
Stufenbohrung 4 die zylindrische Mantelfläche des Kopfes 7a jeder Befestigungsschraube
7 durch Reibungsschluß fest, und die ganze Befestigungsschraube 7 befindet sich innerhalb
der Grundplatte 2. Um einen Reibungsschluß herbeizuführen, besitzt der Abschnitt
4b der Stufenbohrung 4 einen um 0,05 - 0,5mm kleineren Durchmesser als der Kopf 7a
der Befestigungsschraube 7.
[0023] Vor dem Einschraubvorgang wird zunächst die Grundplatte 2 in diejenige Stellung gegenüber
der Führungsschiene 5 gebracht, in der die Lecher 6 mit den Stufenbohrungen 4 fluchten.
In dieser Lage wird die Grundplatte 2 gegenüber der Führungsschiene 5 durch eine
nicht dargestellte, an sich bekannte Rastvorrichtung festgehalten. Darauf wird die
aus der Führungsschiene 5 und der Grundplatte 2 mit Backenkörper 3 bestehende Einheit
so auf den Ski 9 aufgesetzt, daß die Befesstigungsschrauben 7 mit den im Ski 9 zuvor
angebrachten Bohrungen 9a fluchten.
[0024] Nunmehr wird in den Kreuzschlitz der Befestigungsschraube 7 ein Schraubendreher eingeführt,
und durch Drehung und axialen Druck wird die Befestigungsschraube 7 unter Überwindung
der Reibung des Schraubenkopfes 7a gegenüber der Wand der Stufenbohrung 4 in die
Bohrung 9a des Ski eingeschraubt (s.Fig.3). Im eingeschraubten Zustand befindet sich
der Schraubenkopf 7a zur Gänze unterhalb der Unterseite der Grundplatte 2, im vorliegenden
Falle in dem napfförmigen Ansatz 8, so daß die Grundplatte 2, ohne anzuecken, entlang
der Führungsschiene 5 verschoben werden kann, sobald die nicht dargestellte Rastvorrichtung
gelöst ist.
[0025] Nach Abschluß der Montage der Führungsschiene 5 können die einzelnen Stufenbohrungen
4 der Grundplatte durch Plastikdeckel 10, Gewindepfropfen od.dgl. verschlossen werden,
um ein Eindringen von Schnee und Schmutz zu verhindern.
[0026] Die zweite Ausführungsform gemäß Fig.5 unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen
dadurch, daß die Grundplatte 2′ im Bereich der Stufenbohrungen 4′mit Schlitzen 2′a
versehen ist. Durch diese Schlitze 2′a wird eine zusätzliche Federung zum Festhalten
der Befestigungsschrauben 7 herbeigeführt. Insbesondere bei dieser Ausgestaltung
kann jener Abschnitt der Stufenbohrung 4, in welchen der Schraubenkopf festgehalten
ist, einen bis zu 0,5mm kleineren Durchmesser als der Kopf der Befestigungsschraube
7 aufweisen. Der weitere Aufbau und die Betätigungsweise dieser Ausführung entsprechen
den bereits beschriebenen.
[0027] Die Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellte und im vorstehenden
beschriebene Ausführung beschränkt. Vielmehr sind verschiedene Abänderungen derselben
möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise muß während des
Haltevorganges der Kopf der Befestigungsschraube nicht mit seiner ganzen Fläche von
der Wand der Bohrung festgehalten werden. Vielmehr genügt es, wenn erfin dungsgemäß
am Bohrungsumfang z.B. drei Rippen gleichmäßig verteilt angeordnet sind, die sich
in Richtung der Bohrungsachse erstrecken. Eine andere Lösung zeichnet sich dadurch
aus, daß unterhalb der Stufe der Stufenbohrung erfindungsgemäß ein Ringwulst nach
innen vorspringt, welcher an der zylindrischen Manntelfläche des Kopfes der Befestigungsschraube
zur Anlage kommt, wenn diese festgehalten werden soll.
1. Für Skibindungen bestimmter Backen, der mit seiner Grundplatte entlang einer auf
einem Ski zu befestigenden Führungsschiene verschiebbar und feststellbar ist, welch′
letztere mittels Befestigungsschrauben, die durch Löcher der Führungsschiene ragen,
auf dem Ski befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Grundplatte (2,2′)
Bohrungen (4,4′) ausgespart sind, die senkrecht zu deren Oberseite verlaufen und deren
Wände gegebenfalls seitliche Schlitze (2′a) aufweisen, daß die Befestigungsschrauben
(7) vor der Montage der Führungsschiene (5) auf dem Ski (9) unmittelbar in die Bohrungen
(4,4′) der Grundplatte (2,2′) einsetztbar und mittels ihrer Köpfe (7a) in den Bohrungen
(4,4′) durch Preßsitz fixierbar sind, und daß die Bohrungen (4,4′) in einer vorgegebenen
Lage der Grundplatte (2,2′) gegenüber der Führungsschiene (5) mit deren Löchern (6)
fluchten.
2. Backen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesser der Bohrungen
(4,4′) in der Grundplatte (2,2′) um 0,05 - 0,5mm kleiner als die Durchmesser der Köpfe
(7a) der Befestigungsschrauben (7) sind.
3. Backen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (4,4′)
als Stufenbohrungen ausgebildet sind, welche sich nach unten hin erweitern.
4. Backen nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte
(2,2′) aus einem Kunststoffmaterial hergestellt ist.
5. Backen nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Bohrung
(4,4′) bzw. Stufenbohrung über einen Abschnitt (4b) ihrer Länge zylindrisch und über
einen an diesen anschließenden, weiteren Abschnitt (4c) konisch ausgebildet ist, wobei
der zylindrische Mantel bzw. der zylindrische Bereich des Kopfes (7a) der Befestigungsschraube
(7) vor der Montage der Schiene im zylindrischen Abschnitt (4b) der Bohrung (4) festgehalten
ist.
6. Backen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Bohrung (4,4′)
bzw. die Länge der beiden Abschnitte (4b und 4c) der Stufenbohrung (4,4′) zwischen
der Stufe und dem unteren Ende größer oder gleich der Länge der einzelnen Befestigungsschrauben
(7) ist.
7. Backen nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß jede Bohrung
bzw. jede Stufenbohrung über einen Abschnitt mit mindestens einer sich in Längsrichtung
der Bohrung erstreckenden Rippe versehen ist, von der der zylindrische Mantel bzw.
der zylindrische Bereich des Kopfes der Befestigungsschraube vor der Montage der Schiene
festgehalten ist.
8. Backen nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß jede Bohrung
bzw. jede Stufenbohrung in ihrem oberen bzw. in ihrem unterhalb der Stufe liegenden
Abschnitt mit einem nach innen vorspringenden Ringwulst versehen ist, der den zylindrischen
Mantel bzw. den zylindrischen Bereich des Kopfes der Befestigungsschraube vor der
Montage der Schiene festhält.
9. Backen nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Bohrung
(4,4′) bzw. jede Stufenbohrung nach der Montage der Führungsschiene (5) an ihrem
oberen Ende mittels eines Gewindepfropfens, eines Plastikdeckels (10) od.dgl. verschließbar
ist.