[0001] Die Erfindung geht aus von einem Schleifkörper eines Vibrationsschleifgerätes für
die Bearbeitung von Oberflächen, insbesondere Holzoberflächen, bestehend aus einem
relativ zur Oberfläche bewegbaren, Schleifmaterial tragenden Trägerteil, das an einer
Arbeitsseite ausmündende Saugkanäle für eine Schleifstaubabsaugung mittels einer externen
Absaugeinrichtung hat.
[0002] Bei Schleifarbeiten, insbesondere in der holzverarbeitenden Industrie, fällt Schleifstaub
in erheblichen Mengen an. Nach neueren Erkenntnissen ist Schleifstaub, insbesondere
von Buchen- und Eichenholz, in hohem Maße gesundheitsschädlich und entsprechende
gesetzliche Bestimmungen schreiben deshalb vor, daß freigesetzter Schleifstaub eine
Menge von 5 mg pro cbm Luft in der Umgebung eines Arbeitsplatzes nicht überschreiten
soll. Diese Werte können konstruktionsbedingt bisher nur an stationären Schleifmaschinen
und Schleifwerkzeugen erreicht werden, da diese total abgekapselt werden können. Erheblichen
Anteil an den durchzuführenden Schleifarbeiten hat aber auch noch das Handschleifen,
das entweder mit von Hand geführten Schleifwerkzeugen, insbesondere Vibrationsschleifgeräten,
ausgeführt wird oder bei dem das zu schleifende Werkstück gegenüber einem Schleifwerkzeug
bewegt wird. Bei einem derartigen Handschleifen, bei dem sich Schleifwerkzeug und
Werkstück relativ zueinander bewegen, fällt Schleifstaub stets an unterschiedlichen
Stellen an, nämlich dort, wo gerade geschliffen wird. Da beim Handschleifen eine vollständige
Abkapselung mit entsprechenden Absaughauben nicht möglich ist, läßt sich die Freisetzung
von Schleifstaub nicht vermeiden. Ein sich am Arbeitsplatz dann ausbreitendes Luft-Schleifstaubgemisch
kann auch durch stärkste Absaugungen nur schlecht wieder eingefangen werden.
[0003] Es ist bekannt, die beim Handschleifen eingesetzten Schleifwerkzeuge, insbesondere
Vibrationsschleifgeräte, mit Schleifkörpern auszurüsten, die ein Trägerteil für Schleifmaterial
aufweisen. Das Schleifmaterial ist ein Schleifblatt, mit dem die Arbeitsseite des
Trägerteils belegt wird. Das Trägerteil ist mit als Saugkanäle dienenden Bohrungen
versehen, und das Schleifblatt hat eingestanzte Löcher, die sich bei an die Arbeitsseite
angelegtem Schleifblatt mit den Bohrungen im Trägerteil decken. Die als Saugkanäle
dienenden Bohrungen im Trägerteil sind an eine externe Absaugeinrichtung anschließbar,
mit dem Zweck, während des Schleifens anfallenden Schleifstaub über die Löcher im
Schleifblatt in die Bohrungen des Trägerteils hineinzusaugen und abzuführen.
[0004] Es hat sich gezeigt, daß die Absaugleistung während des Schleifens mit vorstehend
beschriebenen Schleifkörpern nicht oder zumindest nur minimal gegeben ist, da während
des Schleifens das Schleifblatt auf dem Werkstück aufliegt und somit das Werkstück
die Löcher im Schleifblatt, und damit auch die als Absaugkanäle dienenden Bohrungen
im Trägerteil, praktisch verschließt. Ein Luftstrom, der anfallenden Schleifstaub
mitreißen kann, entsteht beim Schleifen mit herkömmlichen Schleifkörpern, die mit
Schleifstaubabsaugung ausgerüstet sind, nicht.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schleifkörper so auszubilden, daß
eine effektive Schleifstaubabsaugung während des Schleifens gegeben ist.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ausmündungen der Saugkanäle
in ersten Flächenbereichen der Arbeitsseite angeordnet sind, die gegenüber schleifenden
zweiten Flächenbereichen der Arbeitsseite nach innen vertieft abgesetzt sind.
[0007] Die Anordnung der Ausmündungen der Saugkanäle in gegenüber den schleifenden zweiten
Flächenbereichen vertieft abgesetzten ersten Flächenbereichen hat den Vorteil, daß
zu schleifende Werkstücke lediglich mit den schleifenden zweiten Flächenbereichen
Kontakt haben und somit die ersten Flächenbereiche nicht berühren. Die Ausmündungen
der Saugkanäle bleiben deshalb auch während der Schleifarbeiten stets frei. Es kann
sich aufgrund der Absaugung eine Luftströmung einstellen, die während des Schleifens
an den zweiten Flächenbereichen anfallenden Schleifstaub ständig zu den freibleibenden
Ausmündungen der Saugkanäle hin transportiert. Eine ausreichende Absaugleistung des
anfallenden Schleifstaubs ist bei dem erfindungsgemäßen Schleifkörper gewährleistet.
[0008] Jeder die Ausmündungen der Saugkanäle aufweisende erste Flächenbereich kann ein
Boden einer Vertiefung in der Arbeitsseite sein. Dabei kann ein Boden einer Vertiefung
mit je einer Ausmündung eines Saugkanals oder mit mehreren Ausmündungen versehen
sein. Die Vertiefungen können beliebige Abmessungen und Formgebungen aufweisen. Mehrere
Vertiefungen können auch untereinander verbunden sein, bzw. sich überlappen. Die
Vertiefungen können grabenartig oder grubenartig ausgebildet sein. Insbesondere
könnnen die Vertiefungen einen schleifenden zweiten Flächenbereich so umgeben, daß
anfallender Schleifstaub in jedem Fall in den Bereich einer Vertiefung und damit
einer Ausmündung wenigstens eines der Saugkanäle gelangen muß, bevor die äußeren
Begrenzungen des Trägerteils bzw. des Schleifkörpers vom Schleifstaub erreicht werden.
[0009] Vorzugsweise ist das Trägerteil plattenförmig ausgebildet. Eine als Trägerteil verwendete
Platte kann rechteckig sein, kann jedoch auch rund ausgebildet sein und kommt dann
für den Einsatz als rotierender Schleifteller in Frage. Als Werkstoff für das Trägerteil
ist ein elastisches Material, vorzugsweise Polyamid vorgesehen, das in verschiedenen
Härten eingesetzt werden kann. Weicher Werkstoff hat den Vorteil, daß sich gekrümmte
Oberflächen problemlos schleifen lassen, da sich das Trägerteil bzw. der Schleifkörper,
den gekrümmten Oberflächen des Werkstückes ohne weiteres anpassen kann. Auch die Schleifleistungen
lassen sich durch verschiedene Härten des Trägerteils beeinflussen. Weiterhin ist
Polyamid ein leichter Werkstoff, so daß ein daraus hergestelltes Trägerteil vorteilhaftes
geringes Gewicht aufweist.
[0010] Vorzugsweise ist der Schleifkörper so ausgebildet, daß eine Oberseite des Trägerteils
mit vorstehenden Stollen versehen ist. Die Vertiefungen, welche die ersten Flächenbereiche
mit den Ausmündungen der Saugkanäle aufweisen, werden dabei durch einen zwischen zwei
zueinander benachbarten Stollen bestehenden Spalt gebildet. Die Stollen können einteilig
mit dem Trägerteil ausgeformt sein. Die Stollen können jedoch auch an die Oberseite
des Trägerteils angesetzt sein. Insbesondere kommt auch eine lösbare Befestigung der
Stollen an dem Trägerteil in Frage, um Stollen gegebenenfalls austauschen zu können.
[0011] Jeder Stollen ist als länglicher Steg ausgebildet, wobei stegförmige Stollen sich
bis an äußere Ränder des Trägerteils erstrecken. Dies hat den besonderen Vorteil,
daß sich ein Spalt zwischen zwei zueinander benachbarten Stollen ebenfalls bis an
den Rand des Trägerteils erstreckt. Da die Ausmündungen der Saugkanäle im Boden des
Spaltes angeordnet sind, also im Fußbereich der einander benachbarten Stollen, kann
auch während der Schleifarbeiten vom Rand des Trägerteils her Luft angesaugt werden,
die einen ständigen Luftstrom bildet, und dieser Luftstrom reißt Schleifstaub in die
Ansaugöffnungen mit.
[0012] Jeder Steg weist vorzugsweise eine Breite von 10 bis 40 mm auf. Da die Oberseiten
der Stege die schleifenden zweiten Flächenbereiche bilden, ist damit eine ausreichende
Flächenauflage des Schleifkörpers auf zu schleifenden Werkstück-Oberflächen gegeben.
Die Breite der Stege bewirkt außerdem, daß Abrieb in Form von Schleifstaub während
der relativen Bewegung von Schleifkörper und Werkstück gegeneinander relativ schnell
in den ersten Flächenbereich gelangt und über die Ausmündungen der Saugkanäle abgesaugt
werden kann.
[0013] Um zu erreichen, daß möglichst kurze Absaugwege von den Ausmündungen bis zur externen
Absaugeinrichtung gegeben sind, weist das Trägerteil parallel zu seiner Plattenebene
verlaufende Stichkanäle auf. Die Stichkanäle verlaufen also innen im Trägerteil parallel
zu seiner mit Stollen besetzten Oberseite. Die Stollen können sich dabei quer zum
Verlauf der Stichkanäle erstrecken. Die Stollen können aber auch parallel zu den Stichkanälen
verlaufen oder diagonal dazu.
[0014] Bei einer derartigen Anordnung sind die Stichkanäle, die mit von einer externen Absaugeinrichtung
erzeugtem Unterdruck beaufschlagbar sind, mit den Ausmündungen der Saugkanäle sehr
einfach verbindbar, indem jeder Saugkanal als zum jeweiligen Stichkanal führende Stichbohrung
im Boden des Spaltes zwischen zwei Stollen ausgebildet ist. Jeweils einem Stichkanal
kann ein Saugkanal oder mehrere Saugkanäle zugeordnet werden, da jeder Stichkanal
Spalten zwischen zueinander benachbarten Stollen mehrfach kreuzt und im Kreuzungsbereich
jeweils in dem Boden des Spaltes eine Stichbohrung bis in den Stichkanal einbringbar
ist, um den Saugkanal herzustellen.
[0015] Die Absaugleistung läßt sich durch Anordnung entsprechender Lochbilder der Stichbohrungen
beliebig beeinflussen. Für die Saugleistung spielen selbstverständlich auch die Anzahl
der Stichkanäle und deren Dimensionierung eine Rolle.
[0016] Die Stichkanäle sind mit einem dem Anschluß an die Absaugein richtung dienenden
Anschlußelement verbindbar. Das Anschlußelement verbindet die Stichkanäle untereinander,
so daß von einer Absaugeinrichtung erzeugter Unterdruck über das Anschlußelement
auch auf die Stichkanäle verteilt wird. Eine konstruktiv einfache Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Schleifkörpers sieht vor, daß die Stichkanäle in eine Stirnkantenfläche
des plattenförmigen Trägerteils ausmünden und daß das Anschlußelement als vor die
Stirnkantenfläche setzbares Formteil ausgebildet ist. Sämtliche Stichkanäle verlaufen
somit in Absaugrichtung und bilden kürzestmögliche Saugwege. Das vor die Stirnkantenfläche
setzbare Formteil verbindet die an der Stirnkantenfläche austretenden Stichkanäle
untereinander, mit dem Vorteil, daß das Formteil abmessungsmäßig besonders klein
gehalten werden kann. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung eines Schlauchstückes
aus elastischem Werkstoff als Formteil. Beispielsweise kann ein einfaches Schlauchstück
aus weichem Gummi mit einem Ende über die rechteckige Stirnkantenfläche des plattenförmigen
Trägerteils gestülpt werden, womit der Anschluß der Stichkanäle an eine externe Absaugeinrichtung
ohne weiteres möglich ist, indem eine von der Absaugeinrichtung heranführende Saugschlauchleitung
mit dem als Formteil dienenden Schlauchstück verbunden wird. Dies kann durch einfaches
Einstecken der Saugschlauchleitung erfolgen, wobei in ein dem Trägerteil abgekehrtes
Ende des an das Trägerteil ansetzbaren Schlauchstückes ein Spreizelement eingesteckt
ist, welches das Ansetzen einer von der Absaugeinrichtung herangeführten Saugschlauchleitung
erleichtert. Das Spreizelement ist als Hülse ausgebildet, die z.B. aus Kunststoff
gefertigt sein kann. Ein dem Trägerteil zugekehrter Endbereich der Hülse ist mit besonderem
Vorteil konisch verjüngt, damit von Absaugeinrichtungen herangeführte Saugschlauchleitungen
mit unterschiedlichen Durchmessern genutzt werden können. Durch einfaches Einstecken
setzen sich auch Saugschlauchleitungen der Absaugeinrichtung mit geringeren Nennweiten
im konisch verjüngten Endbereich der Hülse fest, sobald sie in die Hülse eingesteckt
werden und werden durch das Absaugen während des Betriebes der Saugeinrichtung gehalten.
[0017] Damit das vor die Stirnkantenfläche als Formteil setzbare Schlauchstück während der
Schleifarbeiten mit dem erfindungsgemäßen Schleifkörper nicht in Berührung mit der
zu schleifenden Oberfläche eines Werkstückes kommt, weist das Trägerteil wenigstens
ein in das Schlauchstück vorstehendes Stützorgan auf. Das Stützorgan ist so angeordnet,
daß es das Schlauchstück aus Gummi in seinem Mündungsbereich zur Plattenebene des
Trägerteils nach oben abwinkelt bzw. ablenkt. Berührungen mit der zu schleifenden
Oberfläche des Werkstücks treten nicht mehr auf. Das Stützorgan kann z.B. ein am Trägerteil
verankerter Bügel, z.B. aus Metall sein, der sich stockartig von der Stirnkantenfläche
des Trägerteils aus in das Schlauchstück bis in die darin eingesteckte Hülse erstreckt.
Bei abgeschalteter Saugeinrichtung dient das Stützorgan auch zum Halten der eingesteckten
Saugschlauchleitung.
[0018] Zur Durchführung der Schleifarbeiten ist die freie Oberseite jedes Stollens mit Schleifmaterial
beschichtet. Das Schleifmaterial kann an sich bekanntes blattförmiges Schleifleinen
oder Schleifpapier sein. Das Schleifleinen oder Schleifpapier kann so zugeschnitten
werden, daß es die freie Oberseite eines damit zu beschichtenden Stollens abdeckt.
An jedem Stollen kann jeweils ein Blatt Schleifmaterial auswechselbar gehalten sein.
Dazu geeignete Befestigungsmittel können z.B. Klettverbindungen sein. Es kommt jedoch
auch ein Bekleben der Oberseiten der Stollen mit Schleifmaterial in Frage, insbesondere
dann, wenn die freien Oberseiten, welche die schleifenden zweiten Flächenbereiche
bilden, für das Schleifen von Profilformen mit entsprechenden eingearbeiteten Konturen
versehen sind.
[0019] Eine besonders einfache Ausbildung des Schleifkörpers sieht mit besonderem Vorteil
vor,daß an der Oberseite jedes Stollens zu einem jeweils zugeordneten Stichkanal führende
zweite Stichbohrungen zum ansaugenden Halten von aufgelegtem blattförmigen Schleifmaterial
ausmünden. Bei dieser Ausführung ist abgenutztes Schleifmaterial sehr einfach zu
wechseln und wird während des Schleifens lediglich durch die Saugkraft an den Oberseiten
jedes Stollens gehalten. Das Aufspannen bzw. Auswechseln von abgenutztem Schleifmaterial
erfolgt durch einfaches Auflegen. Um das Verrutschen des Schleifmaterials auf der
Oberseite jedes Stollens aufgrund während des Schleifens auftretender Scherkräfte
zu vermeiden, wird die Oberseite jedes Stollens mit einer aufrauhenden Profilierung
versehen. Die Profilierung kann auch durch Anbringen eines rauhen Belags gebildet
sein. Profilierung bzw. Aufrauhung erhöhen den Reibungswiderstand zwischen Stollenoberseite
und Schleifmaterialunterseite.
[0020] Zur Erhöhung der Absaugleistungen ist es erforderlich, nicht zuviel Nebenluft anzuziehen,
es sei denn, die Saugleistung der angeschlossenen Absaugeinrichtung reicht aus, um
trotz der angesaugten Nebenluft für ausreichende Schleifstaubabsaugung zu sorgen.
Es ist deshalb möglich, den Rand des Trägerteils wenigstens im Bereich der Lücken
zwischen den Stollen mit jeweils die Lücken abdeckenden Schürzenelementen auszurüsten.
Schürzenelemente können durch Gummistreifen oder Borstenkränze gebildet sein. Vorzugsweise
ist jedes Schürzenelement als vom Rand des Trägerteils abstehende Bürste ausgebildet.
Eine solche Bürste kann z. B. aus einem Gummistreifen hergestellt werden, indem
ein Längsrand des Streifens mit einer Vielzahl von Einschnitten versehen wird, die
einzelne Gummiborsten bilden. Der noch zusammenhängende andere Längsrand bietet dann
die Möglichkeit, eine solche Bürste an dem Rand des Träger teils zu befestigen, um
jeweils eine Lücke zwischen zwei zueinander benachbarten Stollen abzudecken.
[0021] Der erfindungsgemäße Schleifkörper eignet sich besonders als spezielles Ausrüstungsteil
für z.B. Schwingschleifer. Er kann aber auch, mit einer Handhabe versehen, direkt
zum Handschleifen benutzt werden, wobei als Absaugeinrichtung ein herkömmlicher
Staubsauger verwendbar ist.
[0022] Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus denen sich weitere er finderische Merkmale
ergeben, sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Schleifkörpers mit zur Verdeutlichung der Ausmündung
des Stichkanäle abgenommenem Anschlußelement,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Schleifkörper entlang der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Schnittansicht des Schleifkörpers entlang der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 eine Schnittansicht des Schleifkörpers entlang der Linie IV-IV in Fig. 2,
Fig. 5 eine Schnittansicht des Schleifkörpers entlang der Linie V-V in Fig. 2,
Fig. 6 eine Schnittansicht des Schleifkörpers entlang der Linie VI-VI in Fig. 2,
Fig. 7 eine schematische Untenansicht des Trägerteils des Schleifkörpers gemäß Fig.
1 und Fig. 2, die Arbeitsseite des Trägerteils zeigend,
Fig. 8 die Arbeitsseite eines Trägerteils gemäß einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 9 die schematische Ansicht eines Ausschnitts des Trägerteils mit einem Stollen
und aufgelegtem Schleifmaterial in einer Fig. 4 entsprechenden Ausführung,
Fig. 10 die Ansicht eines Ausschnittes aus einem Trägerteil mit einem profilierten
Stollen,
Fig. 11 eine Detailansicht eines Schürzenelementes in vergrößerndem Maßstab und
Fig. 12 einen Schleifkörper gemäß Fig. 11 in schematischer verkleinerter Seitenansicht,
bei dem auf das Trägerteil ein Handgriff gesetzt ist.
[0023] Fig. 1 zeigt einen Schleifkörper in schematischer perspektivischer Ansicht, der
zum Handschleifen benutzt werden kann, der jedoch auch in Kombination mit einem Schleifwerkzeug,
bei spielsweise einem Vibrationsschleifgerät, benutzt werden kann. Der Schleifkörper
besteht aus einem plattenförmigen Trägerteil 1 aus elastischem, beispielsweise gummiartigen
Werkstoff. Eine Unterseite 2 des plattenförmigen Trägerteils 1 ist mit vorstehenden
Stollen 3 versehen. Die Stollen bestehen ebenfalls aus elastischem gummiartigen Werkstoff
und können mit dem plattenförmigen Trägerteil 1 durch Verkleben, Vulkanisieren oder
dergleichen verbunden sein. Es ist jedoch auch möglich, die Stollen durch entsprechende
Bearbeitung aus einer etwas dickeren Platte aus entsprechendem Werkstoff herauszuarbeiten,
so daß Trägerteil 1 und Stollen 3 dann einteilig ausgebildet sind. Die freien Oberseiten
bilden schleifende zweite Flächenbereiche 4 und sind mit blattförmigem Schleifmaterial
5 beschichtet. Zwischen zwei jeweils zueinander benachbarten Stollen 3 verbleibende
Spalte 6 sind mit am äußeren Rand 7 befestigten Schürzenelementen 8 abgedeckt, die
nachfolgend noch näher beschrieben werden. Das Trägerteil 1 weist parallel zu seiner
Plattenebene verlaufende Stichkanäle 9 auf, die sämtlich in eine Stirnkantenfläche
10 des plattenförmigen Trägerteils 1 ausmünden. Dem Anschluß der Stichkanäle an eine
externe Absaugeinrichtung, die hier nicht weiter dargestellt ist, dient ein Anschlußelement
11, das als Formteil 12 ausgebildet ist, welches vor die Stirnkantenfläche 10 setzbar
ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Formteil ein Schlauchstück 13 aus Gummi,
dessen eines Ende so gereckt ist, daß es über die rechteckige Stirnkantenfläche 10
gezogen werden kann und dabei die Form des Formteils 12 annimmt. In das Schlauchstück
13 ist das Schlauchende eines nicht weiter dargestellten Schlauchs einsteckbar, der
mit einer Absaugeinrichtung verbunden ist, um von der Absaugeinrichtung erzeugten
Unterdruck auf die Stichkanäle 9 zu verteilen. Mit 14 ist ein Bügel aus Metall bezeichnet,
der als in das Schlauchstück vorstehendes Stützorgan dient. Der Bügel 14 ist im Trägerteil
mit seinem Fuß 15 verankert und so abgebogen, daß er, bei Eingriff in das Schlauchstück
13, dieses aus der Plattenebene des Trägerteils 1 nach oben abwinkelt.
[0024] Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie II-II in Fig. 1. Gleiche Bauteile
sind mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet. Fig. 2 läßt erkennen, wie die Stichkanäle
9 im Trägerteil 1 verlaufen, wobei sie quer zum Verlauf der Stollen 3 angeordnet
sind. Die Stichkanäle münden in das vor die Stirnkantenfläche 10 des plattenförmigen
Trägerteils 1 gesetzte, zu einem Formteil 12 gereckte Schlauchstück 13, welches als
Anschlußelement 11 dient. In das Schlauchstück ist endseitig ein Spreizelement eingesetzt,
das hier als Hülse 16 ausgebildet ist, die in einem dem Trägerteil 1 zugekehrten Endbereich
17 konisch verjüngt ist und am unteren Ende 18 in eine nach innen gerichtete Innenhülse
19 ausläuft.
[0025] Dadurch wird zwischen dem sich verjüngenden Bereich 17 und der Innenhülse 19 ein
ringförmiger, sich konisch verjüngender Aufnahmeraum 20 gebildet, in dem sich ein
Schlauchende eines von einer nicht weiter dargestellten Absaugeinrichtung herangeführten
Schlauches festklemmen kann, sobald dieser eingesteckt wird.
[0026] Zwischen den einzelnen Stollen 3 an der Unterseite des Trägerteils 1 befinden sich
die vertieften ersten Flächenbereiche 23, in welche die Ausmündungen von Saugkanälen
24 gelegt sind. Jeder Saugkanal 24 ist eine zum jeweiligen Stichkanal 9 führende
Stichbohrung im Boden des Spaltes 6 zwischen zwei Stollen 3. Während des Schleifens
mit dem an den freien Oberseiten der Stollen 3 befindlichen Schleifmaterial 5 entstehender
Schleifstaub gelangt in einen Spalt 6 zwischen zwei Stollen 3, in dem aufgrund der
ständig laufenden Absaugeinrichtung auch eine ständige Luftströmung gegeben ist, die
den Schleifstaub in unmittelbarer Nähe seines Entstehungsortes mitreißt und durch
die Saugkanäle 24 und die Stichbohrungen 9 abfördert.
[0027] Fig. 2 läßt erkennen, wie der Bügel 14 das Anschlußelement nach oben abwinkelt, so
daß es mit der zu schleifenden Oberfläche eines Werkstücks keine Berührung hat. Außerdem
zeigt Fig. 2 den besonderen Vorteil der flachen Bauweise des plattenförmigen Trägerteils
1, auf dessen freie Oberseite ein Handgriff gesetzt werden kann, die aber auch erlaubt,
das Trägerteil mit einem entsprechenden Schleifwerkzeug zu kombinieren, beispielsweise
an einen Vibrationshandschleifer anzusetzen.
[0028] Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch das plattenförmige Trägerteil 1 entlang der Schnittlinie
III-III in Fig. 1. Der den Spalt 6 begrenzende Stollen ist wieder mit 3 bezeichnet.
Seine freie Oberseite, die den schleifenden zweiten Flächenbereich darstellt, ist
mit Schleifmaterial 5 beschichtet. Das plattenförmige Trägerteil 1 weist sechs parallel
zueinander verlaufende Stichkanäle 9 auf, von denen die beiden mittleren Stichkanäle
über Saugkanäle 24 mit den Spalten 6 verbunden sind und somit in Spalten 6 anfallenden
Schleifstaub ansaugen können. Ränder 7 und 7′ sind mit die Spalte 6 außen abdeckenden
Schürzenelementen 8 versehen.
[0029] Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch das Trägerteil gemäß Fig. 2 entlang der Linie IV-IV.
Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet. Fig. 4 läßt erkennen,
daß an der Oberseite jedes Stollens 3 zu einem jeweils zugeordneten Stichkanal 9
führende zweite Stichbohrungen zum ansaugenden Halten von aufgelegtem blattförmigen
Schleifmaterial 5 ausmünden.
[0030] Fig. 5 zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie V-V in Fig. 2. Fig. 5 zeigt, daß
in dem Endbereich des Trägerteils befindliche Ausmündungen von Saugkanälen 24 an
die jeweils äußeren Stichkanäle der Stichkanäle 9 im Trägerteil 1 angeschlossen sind.
[0031] Fig. 6 zeigt eine entsprechende Schnittansicht entlang der Linie VI-VI in Fig. 2,
die verdeutlicht, daß auch im vorderen Bereich Saugkanäle 24 an die äußeren Stichkanäle
9 angeschlossen sind. Der Fuß des im Trägerteil 1 verankerten Bügels ist wieder mit
15 bezeichnet.
[0032] Entsprechend den Schnittansichten gemäß Fig. 3 bis Fig. 6 ergibt sich bei einer
Untenansicht des Trägerteils 1, also auf seiner Arbeitsseite, ein Lochbild der Ansaugkanäle,
wie es in Fig. 7 verdeutlicht ist. Der Verlauf der Stichkanäle ist durch gestrichelte
Linien angedeutet. Fig. 7 zeigt, daß alle Stichkanäle parallel zueinander verlaufen,
wobei sich die Stollen 3 quer zu den Stichkanälen 9 erstrecken. An der linken Seite
befindliche Pfeile zeigen die Absaugrichtung an, da die Stichkanäle 9 nur an der
Stirnkantenfläche 10 des Trägerteils 1 ausmünden.
[0033] Die zweiten Stichbohrungen 25, die zum ansaugenden Halten eines auf einen Stollen
3 gelegten Schleifblattes dienen, sind ebenfalls mit gestrichelten Linien eingezeichnet.
[0034] Fig. 8 zeigt eine Untenansicht des Trägerteils 1, bei dem sich zwei Stollen 3′ parallel
zu den an der Stirnkantenfläche 10 des Trägerteils 1 ausmündenden Stichkanäle 9 erstrecken.
[0035] Bei diesem Ausführunsgsbeispiel ist Schleifmaterial auf den Stegen beispielsweise
durch Kleben befestigt, kann aber auch durch saugendes Halten mit den Stollen 3′ verbunden
werden. Zum Absaugen des Schleifstaubs dienen wiederum in um die Stollen 3′ befindlichen
vertieften Flächenbereichen ausmündende Saugkanäle 24.
[0036] Fig. 9 zeigt einen Ausschnitt aus einem plattenförmigen Trägerteil 1 in vergrößerndem
Maßstab. Der aufgesetzte Stollen ist wieder mit 3 bezeichnet, der an seiner Oberseite,
wie dargestellt, eine aufrauhende Profilierung 26 aufweist, um die Reibung zwischen
der Oberseite des Stollens 3 und einem aufgelegten Blatt aus Schleifmaterial 5 zu
erhöhen, das lediglich durch Ansaugen über die zweite Stichbohrung 25 auswechselbar
am Stollen 3 gehalten ist. Der Schleifstaubabsaugung dienen im vertieften ersten Flächenbereich
23 in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Stollen befindliche Saugkanäle 24, wobei
die Stichkanäle wieder mit 9 bezeichnet sind.
[0037] Fig. 10 zeigt eine schematische Ansicht eines Trägerteils im Bereich eines Stollens
3˝, der bei diesem Ausführungsbeispiel an seiner freien Oberfläche eine eingearbeitete
Kontur aufweist, mit der Profile geschliffen werden können. Das blattförmige Schleifmaterial
5 ist bei diesem Ausführungbeispiel durch Aufkleben befestigt.
[0038] Fig. 11 zeigt eine Ansicht eines Schürzenelementes 8 in vergrößertem Maßstab. Jedes
Schürzenelement besteht aus einem Gummistreifen, der von einem unteren Randbereich
27 aus mit mehreren parallel zueinander geführten Einschnitten 28 versehen ist. Ebenso
kann zur Halbierung der Materialdicke auch noch ein Mittelschnitt 29 geführt sein.
Mit dem oberen nicht eingeschnittenen zusammenhängenden Randbereich 30 kann das Schürzenelement
aus Gummi an eine Randfläche 7 des plattenförmigen Trägerteils geklebt werden.
[0039] Fig. 12 zeigt einen Schleifkörper, wie vorbeschrieben, in verkleinerter Seitenansicht,
wobei auf das plattenförmige Trägerteil 1 mit den Stollen 3 ein Handgriff 31 gesetzt
ist, mit dem der Schleifkörper von Hand über ein zu bearbeitendes Werkstück geführt
werden kann, wobei entstehender Schleifstaub über das Schlauchstück 13 und den darin
steckenden Schlauch 22 abgesaugt werden kann.
1. Schleifkörper eines Vibrationsschleifgerätes für die Bearbeitung von Oberflächen,
insbesondere Holzoberflächen, bestehend aus einem relativ zur Oberfläche bewegbaren,
Schleifmaterial tragenden Trägerteil, das an einer Arbeitsseite ausmündende Saugkanäle
für eine Schleifstaubabsaugung mittels einer externen Absaugeinrichtung hat,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausmündungen der Saugkanäle (24) in ersten Flächenbereichen (23) der Arbeitsseite
angeordnet sind, die gegenüber schleifenden zweiten Flächenbereichen (4) der Arbeitsseite
nach innen vertieft abgesetzt sind.
2. Schleifkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder die Ausmündungen
der Saugkanäle (24) aufweisende erste Flächenbereich (23) ein Boden einer Vertiefung
in der Arbeitsseite ist.
3. Schleifkörper nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Trägerteil (1) plattenförmig ausgebildet ist.
4. Schleifkörper nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff für das
Trägerteil (1) Polyamid ist.
5. Schleifkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Unterseite (2) des Trägerteils (1) mit vorstehenden Stollen (3, 3′, 3˝) versehen
ist.
6. Schleifkörper nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vertiefung durch
einen zwischen zwei zueinander benachbarten Stollen (3, 3′, 3˝) bestehenden Spalt
(6) gebildet ist.
7. Schleifkörper nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stollen
(3, 3′, 3˝) als länglicher Steg ausgebildet ist.
8. Schleifkörper nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß stegförmige Stollen
(3, 3′, 3˝) sich bis an äußere Ränder (7) des Trägerteils (1) erstrecken.
9. Schleifkörper nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Steg etwa
10 bis 40 mm breit ist.
10. Schleifkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägerteil (1) parallel zu seiner Plattenebene verlaufende Stichkanäle (9)
aufweist.
11. Schleifkörper nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich die stegförmigen
Stollen (3, 3′, 3˝) quer zum Verlauf der Stichkanäle (9) erstrecken.
12. Schleifkörper nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich die stegförmigen
Stollen (3, 3′, 3˝) parallel zum Verlauf der Stichkanäle (9) erstrecken.
13. Schleifkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Saugkanal (24) eine, zum jeweiligen Stichkanal (9) führende Stichbohrung
im Boden des Spaltes (6) zwischen zwei Stollen (3, 3′, 3˝) ist.
14. Schleifkörper nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stichkanäle (9) mit einem dem Anschluß an die Absaugeinrichtung dienenden Anschlußelement
(11) verbindbar sind.
15. Schleifkörper nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Stichkanäle (9)
in eine Stirnkantenfläche (10) des plattenförmigen Trägerteils (1) ausmünden und
daß das Anschlußelement (11) als vor der Stirnkantenfläche (10) angeordnetes Formteil
(12) ausgebildet ist.
16. Schleifkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die freie Oberseite jedes Stollens (3, 3′, 3˝) mit Schleifmaterial (5) beschichtet
ist.
17. Schleifkörper nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifmaterial
(5) an sich bekanntes blattförmiges Schleifleinen oder Schleifpapier ist.
18. Schleifkörper nach einem der Ansprüche 16 und 17, dadurch gekennzeichnet, daß
an jedem Stollen (3, 3′, 3˝) ein Blatt Schleifmaterial (5) auswechselbar gehalten
ist.
19. Schleifkörper nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
Schleifmaterial (5) und die Stollenoberseite über eine Klettverbindung miteinander
verbunden sind.
20. Schleifkörper nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Stollen (3, 3′, 3˝) mit Schleifmaterial (5) beklebt ist.
21. Schleifkörper nach einem der Ansprüche 16 und 18, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Oberseite jedes Stollens (3, 3′, 3˝) zu einem jeweils zugeordneten Stichkanal
(9) führende zweite Stichbohrungen (25) zum ansaugenden Halten von aufgelegtem blattförmigen
Schleifmaterial (5) ausmünden.
22. Schleifkörper nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Stichbohrungen
im Bereich der Oberseite jedes Stollens ausmünden, welcher dem Ende des Stollens
(3, 3′, 3˝) am jeweils zugeordneten äußeren Rand (7) des Trägerteils (1) entspricht.
23. Schleifkörper nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite jedes
Stollens (3, 3′, 3˝) eine aufrauhende Profilierung (26) aufweist.