Erreger-bzw. Speisesystem für eine Parabolantenne
[0001] Die Erfindung betrifft ein Erreger- bzw. Speisesystem, insbesondere für eine Parabolantenne
zum Empfang bzw. zum Senden von linearen und/oder zirkularpolarisierten elektromagnetischen
Wellen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Seit Jahren ist die Verwendung von orthogonal polarisierten elektromagnetischen Wellen
bekannt, wodurch die Möglichkeit einer Frequenzdoppelausnutzung besteht.
[0003] Die Installation derartiger Empfangsantennen erfordert zur Sicherheit der Trennung
zwischen den verschiedenen Kanälen auch die exakte Ausrichtung der Antenne in ihrer
Polarisation. Da die Fernseh-Rundfunk-Satelliten geostationär im Weltraum justiert
werden, kann also die Ausrichtung im Hinblick auf die lineare Polarisation einmal
vorgewählt werden, die sich dann nicht verändert. Soll die Antenne auf einen anderen
Satelliten geschwenkt werden, so kann dies mit einem sog. Polarmount erfolgen. Es
handelt sich hierbei um einen Antennenaufbau, bei dem beim Verstellen der Antenne
und beim Ausrichten auf einen anderen geostationären Satelliten der Polarkreis abgefahren
wird, so daß automatisch die orthogonalen Polarisationen beibehalten werden.
[0004] Die heutige Generation der Rundfunksatelliten senden und empfangen aber auch zirkulare
Polarisationen. Auch hier ist eine doppelte Frequenzausnutzung möglich, da entgegengesetzt
zirkulare Polarisationen möglich sind.
[0005] Antennen für Doppelpolarisationsbetrieb müßten allerdings eine besonders gute Polarisationstrennung
aufweisen, damit eine genügende Entkoppelung zwischen den Kanälen gleicher Frequenz
möglich ist.
[0006] Zum Empfang zweier orthogonal zueinander ausgerichteter linearer Polarisationen sowie
zwei gegensinnig drehender zirkularer Polarisationen müssen demgemäß also zwei Erreger-
oder Speisesysteme mit vier sich anschließenden Konvertern vorgesehen werden. Über
jeweils ein Speisesystem werden die beiden linear polarisierten und über das zweite
Speisesystem die gegensinnig zirkular polarisierten elektromagnetischen Wellen empfangen,
wobei für jede Polarisation jeweils der eine erwähnte Konverter benötigt wird.
[0007] Um den technischen Bauaufwand hierfür zu verringern, ist bereits ein Erreger- bzw.
Speisesystem bekannt geworden, in dem zwei sogenannte Polarisatoren in Axialrichtung
in einem Hohlleiter hintereinander angeordnet worden sind, wobei jeder Polarisator
für den betreffenden Frequenzbereich als sog. 90°-Phasenverschieber für den E-Vektor
der elektromagnetischen Welle wirksam ist.
[0008] Um nun mit einem derartigen Erreger- bzw. Speisesystem unterschiedlich polarisierte
elektromagnetische Wellen zu senden bzw. zu empfangen, müssen beide 90°-Polarisationen
beliebig verstellbar sein. Dazu sitzen beide Polarisatoren auf je einer konzentrisch
zueinander liegenden Verstellachse, die entsprechend, in der Regel auf elektromotorischem
Wege, betätigbar und in eine gewünschte Winkellage zur Vertikalen bzw. Horizontalen
bzw. zueinander bringbar sind.
[0009] Der Vorteil, nur ein einziges Erreger- oder Speisesystem für den Empfang orthogonal
linearer und gegensinnig zirkularer Wellen zu benötigen, wird aber mit dem Nachteil
erkauft, daß beide 90°-Phasenverschiebungs-Plättchen in jedem beliebigen Winkel zueinander
einstellbar sein müssen, was zwei durchgängige getrennt ansteuerbare Achsen mit einer
Hohlachse und zwei getrennt ansteuerbarer Elektromotoren zum Verstellen der Plättchen
erfordert.
[0010] Der Bau- und Kostenaufwand für ein derartiges Erreger- bzw. Speisesystem ist von
daher nicht unbeachtlich.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend von dem zuletzt geschilderten
Stand der Technik, ein Erreger- bzw. Speisesystem zum Empfang unterschiedlich polarisierter
elektromagnetischer Wellen zu schaffen, das erheblich einfacher ausgebildet und sehr
viel leichter so einstellbar ist, daß die unterschiedlich polarisierten Wellen eingespeist
bzw. erregt werden können.
[0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Durch die vorliegende Erfindung wird auf einfache Art und Weise ein Erreger- bzw.
Speisesystem geschaffen, bei dem zwei lineare, senkrecht zueinander stehende, wie
auch zwei gegensinnig zirkulare Polarisationen empfangen werden können, und zwar
unter Verwendung lediglich eines Mikrowellenkonverters. Dabei muß erfindungsgemäß
nunmehr ein einziges Plättchen in seiner Einstellungslage zur Vertikalen bzw. Horizontalen
unterschiedlich ausgerichtet werden, um die unterschiedlichen Polarisationen einspeisen
bzw. senden zu können. Erfindungsgemäß wird dies durch Verwendung eines in Empfangsrichtung
liegenden nachgeordneten 180°-Phasenverschiebungs-Plättchens erzielt. Das erste 90°-Phasenplättchen
wird fest und starr eingebaut und ausgerichtet. Dabei kann eine Ausrichtung in Vertikal-
aber auch in Horizontalrichtung der linear polarisierten Welle gewählt werden. In
beiden Grundausrichtungen ist der Betrieb des erfindungsgemäßen Erreger- bzw. Speisesystems
möglich.
[0014] Durch die Ausrichtung senkrecht oder parallel zum einfallenden E-Vektor bewirkt
das 90°-Plättchen keine räumliche Drehung, sondern nur eine Phasenverschiebung der
linear polarisierten Welle. Eine auf das 90°-Plättchen treffende zirkular polarisierte
Welle wird in eine linear polarisierte Welle umgewandelt, deren Vektor je nach Drehsinn
der zirkular polarisierten Welle um ± 45° gegen die Orientierung des Plättchens gedreht
ist. Das folgende 180°-Plättchen dient nun dazu, den am Ausgang des 90°-Plättchens
erscheinenden E-Vektor je nach Orientierung (0°, 90°, + 45°, -45°) räumlich so zu
drehen, daß an seinem Ausgang der Vektor immer eine konstante Richtung besitzt, auf
die dann die Konverterankopplung eingestellt wird.
[0015] Erfindungsgemäß muß also nur ein 180°-Phasenverschiebungs-Plättchen oder -baustein
verstellt werden, weshalb nur ein einziger Elektroantrieb hierfür benötigt wird. Zudem
ist der gesamte Verstellbereich auf 67,5° begrenzbar, da weitere Verstellverschwenkbewegungen
nicht vorgenommen werden müssen.
[0016] Natürlich sind 180°-Phasenverschieber vom Grundsatz her nach dem Stand der Technik
bekannt. Die Verwendung zweier eine unterschiedliche Phasenverschiebung hervorrufender
Bauteile zur Erzielung eines derart einfach und kostengünstig aufgebauten Erreger-
bzw. Speisesystems ist aber bisher nicht bekannt geworden und lag auch nicht nahe.
[0017] Anstelle der erwähnten phasenverschiebenden dielektrischen Plättchen können natürlich
auch andere Baumaßnahmen, beispielsweise nach Art einer Hohlleiter-Verengung zur
Durchführung der gewünschten Phasenverschiebung zum Einsatz gelangen.
[0018] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich nachfolgend
aus den anhand von Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen. Dabei zeigen im
einzelnen:
Fig. 1 : eine schematische Längsschnittdarstellung durch ein erfindungsgemäßes Erreger-
bzw. Speisesystem;
Fig. 2a bis 2d: unterschiedliche Beispiele für linear- und zirkularpolarisierte Wellen,
die bei entsprechender Ausrichtung des 180°-Plättchens zu dem 90°-Plättchen jeweils
einen gleichgerichteten E-Vektor erzeugen;
Fig. 3a bis 3d : unterschiedliche Beispiele für linear- und polarisierte Wellen, die
bei entsprechender Ausrichtung des 180°-Plättchens zu dem 90°-Plättchen jeweils einen
gleichgerichteten E-Vektor erzeugen, der senkrecht zu dem in Fig. 2a bis 2d erzeugten
E-Vektor liegt;
Fig. 4a bis 5d : unterschiedliche Darstellungen zur Erläuterung der Funktionsweise
eines 180°-Plättchens bei linear bzw. zirkular polarisierten Wellen.
[0019] In Fig. 1 ist im schematischen Längsquerschnitt ein sog. Horn 1 gezeigt, wie es in
der Regel im Zusammenwirken mit einer Parabolantenne zum Senden bzw. zum Empfang von
elektromagnetischen Wellen verwandt wird. Das Horn 1 ist nach Art eines Hohlleiterstrahlers
aufgebaut. An die vordere zum Beispiel trichterförmige Erweiterung 3 schließt sich
ein Hohlleiter 5 an, der hinten mit einem Kurzschluß 7 abgeschlossen ist. Quer dazu
ist im gezeigten Ausführungsbeispiel ein Hohlleiterabschnitt 9 gezeigt, der beispielsweise
zu einem nicht näher dargestellten Konverter führt.
[0020] Damit die unterschiedlich polarisierten elektromagnetischen Wellen mit einem Erreger-
und Speisesystem gemäß Fig. 1 und einem nachgeordneten Konverter empfangen bzw. entsprechende
Polarisationen gesendet werden können, ist es erforderlich, daß der E-Vektor in dem
Hohlleiterabschnitt 9 senkrecht zur Zeichnungsebene bzw. senkrecht zur Hohlleiterschmalseite
ausgerichtet ist.
[0021] Bei dem Erreger- bzw. Speisesystem ist in Empfangsrichtung benachbart zur trichterförmigen
Erweiterung 3 zunächst ein sogenannter Polarisator 15 starr eingebaut, der senkrecht
bzw. parallel zum E-Vektor ausgerichtet sein muß. Der Polarisator besteht beispielsweise
aus einem dielektrischen Plättchen, welches im Frequenzbereich, beispielsweise 11
,7 bis 12,5 GHz,eine zumindest annähernde 90°-Phasenverschiebung für den E-Vektor
bewirkt.
[0022] An diesen Polarisator 15 schließt sich in Empfangsrichtung der elektromagnetischen
Wellen ein sogenannter Polarisationswandler 17 an, der beispielsweise für den in
Frage kommenden Frequenzbereich von 10,95 bis 12,75 GHz eine 180°-Phasenverschiebung
für den E-Vektor entsprechend der nachfolgenden Erläuterungen bewirkt. Dieser Polarisationswandler
17 ist zumindest in einem Teilwinkelbereich um seine Längsachse 19 verschwenkbar.
Die Längsachse kann dazu durch den hinteren Kurzschluß 7 hindurchragen, wo ein nicht
näher gezeigter motorischer, in der Regel elektromotorischer, Antrieb sitzt, für
den der Polarisationswandler 17 in vorbestimmte Winkellagen verschwenkbar ist.
[0023] Nachfolgend wird der Empfang der unterschiedlichen elektromagnetischen Polarisationen
näher erläutert. Dabei ist in den Fig. 2a bis 3d jener Fall zunächst dargestellt,
bei dem der vordere Polarisator 15 abweichend von der Darstellung gemäß Fig. 1 nicht
in Vertikalausrichtung, sondern in horizontaler Lage fest justiert und eingebaut ist.
Demgegenüber wird der Polarisationswandler 17 in die unterschiedlichen, in den Fig.
2a bis 3d gezeigten Darstellungen gedreht. Dabei wird unter der Darstellung gemäß
Fig. 1 jeweils links beispielhaft die empfangene Polarisation anhand des E-Vektors
21 verdeutlicht. Die Lage des vorderen Polarisators 15 und des nachgeordneten Polarisationswandlers
17 sind in Axialansicht in deren jeweiliger Lage dargestellt, wobei die mittlere E-Vektor-Darstellung
sowie die E-Vektor-Darstellung hinter dem Polarisationswandler 17 vor dem Hohlleiterabschnitt
dargestellt sind.
[0024] In Fig. 2a ist eine vertikale lineare Polarisation durch einen vertikal ausgerichteten
E-Vektor 21 verdeutlicht.
[0025] Da der E-Vektor 21 quer zum Polarisator 15 ausgerichtet ist, hat dieser keinen Einfluß
auf die räumliche Orientierung des E-Vektors. Der nachgeordnete Polarisationswandler
17 ist parallel zum E-Vektor ausgerichtet. Neben einer gewissen, geringen zu vernachlässigenden
Dämpfung bewirkt der Polarisationswandler 17 keine Veränderungen, so daß die Vertikallage
des E-Vektors 21˝ auch nach dem Polarisationswandler 17 parallel zu der Lage des
E-Vektors 21′ nach bzw. dem E-Vektor 21 vor dem Polarisator 15 unverändert ausgerichtet
bleibt.
[0026] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2b wird eine zu Fig. 2a orthogonale lineare
Polarisation mit horizontal liegendem E-Vektor 21 erläutert. Der parallel hierzu liegende
Polarisator 15 führt ebenfalls nur zu einer zu vernachlässigenden Dämpfung, ohne
daß der E-Vektor 21 in seiner räumlichen Lage verändert wird. Der nachgeordnete Polarisationswandler
17 bewirkt bei entsprechender Ausrichtung von 45° eine Spiegelung des horizontalen
E-Vektors 21′ in die vertikale Lage, so daß auch diese Polarisation 17 am Ausgang
die gleiche Lage wie in Fig. 2a besitzt.
[0027] Dies ergibt sich in einer detaillierteren Darstellung auch aus den Fig. 4a und 4b,
auf die nachfolgend Bezug genommen wird.
[0028] In der Fig. 4a ist bei horizontalem E-Vektor 21′ der Polarisationswandler 17 in
einem 45°-Winkel zur Vertikalen verschwenkt. Die Vektorzerlegung senkrecht und in
der Ebene des Polarisationswandlers 17 ergibt die in Fig. 4a strichliert gezeigten
Vektoren.
[0029] Es wird nun die senkrecht zur Ebene des Polarisationswandlers 17 liegende Komponente
des zerlegten E-Vektors 21 gegen über der dazu senkrechten Komponente um 180° phasenverschoben,
so daß diese Komponente nunmehr die in Fig. 4b gezeichnete Lage einnimmt. Die parallel
zur Ebene des Polarisationswandlers 17 liegende Komponente bleibt unverändert, so
daß nunmehr durch die Summe der beiden Komponenten sich der um 90° verdrehte E-Vektor
21˝ ergibt.
[0030] Nachfolgend werden die beiden Fälle beim Empfang der unterschiedlich zirkular polarisierten
Wellen erörtert.
[0031] Fig. 2c zeigt den Fall bei einem Empfang einer zirkular polarisierten Welle. Da die
zirkularpolarisierte Welle dadurch zustandekommt, daß der E-Vektor bezüglich zweier
senkrecht zueinander stehender Achsen um 90° phasenverschoben ist, wird ein 90°-Phasenverschieber
nach Art des Polarisators 15 immer eine Phasenverschiebung der E-Vektor-Komponente
in der Ebene dieses Plättchens um 90° bewirken, so daß die beiden orthogonal zueinander
stehenden Komponenten des E-Vektors nach dem Polarisator 15 in gleicher Phase zueinander
stehen und damit ein um 45° zur Ebene des Polarisators gedrehter linearer E-Vektor
21′ erzeugt wird.
[0032] Der nachgeordnete Polarisationswandler 17 ist demgegenüber um 22,5° zur Vertikalen
entgegengesetzt verschwenkt ausgerichtet, wie dies anhand von Fig. 5a vergrößert
dargestellt ist. Der lineare E-Vektor 21′, der um 45° zur Vertikalen ausgerichtet
ist, gibt eine Komponentenzerlegung, wie sie in Fig. 5a strichliert dargestellt ist.
Da auch hier wieder nur die kleinere Komponente des E-Vektors 21′ in der Ebene des
Polarisationswandlers 17 um 180° phasenverschoben wird, führt die Phasenverschiebung
dieser Komponente zu einem E-Vektor 21˝, der nunmehr exakt eine Vertikallage einnimmt.
Ganz allgemein werden bei einem Polarisationswandler mit einer l80°-Phasenverschiebung
- wie sich dies auch aus den Fig. 4 und 5 grundsätzlich ergibt - die linearen E-Vektoren
immer um die Ebene des Polarisationswandlers gespiegelt, wobei die Orthogonalität
zweier senkrecht stehender einlaufender E-Vektoren im Verhältnis zu den auslaufenden
E-Vektoren erhalten bleibt.
[0033] Fig. 2d betrifft den zu Fig. 2c umgekehrten Fall bei einer entgegengesetzt zirkularen
Polarisation, die über den Polarisator 15 zunächst in einem um -45° zur Vertikalen
ausgerichteten linear polarisierten E-Vektor 21′ und dann über die entsprechend entgegengesetzt
zu Fig. 5a um 22,5° verstellte Ebene des Polarisationswandlers 17 auch zu einem vertikal
ausgerichteten E-Vektor 21˝ führt.
[0034] Aus der Systemanalyse gemäß den Fig. 2a bis 2d ergibt sich, daß zum Empfang einer
linearen vertikalen Polarisation gemäß Fig. 2a der l80°-Polarisationswandler 17 vertikal,
zum Empfang einer horizontalen Polarisation gemäß Fig. 2b die Ebene des Polarisationswandlers
17 um 45° zur Vertikalen, und zum Empfang einer positiv wie negativ zirkular polarisierten
Welle die Ebene des Polarisationswandlers 17 um + oder -22,5° zur Vertikalen entsprechend
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2c bzw. 2d verschwenkt werden muß. In den vier
genannten Fällen wird bei den unterschiedlichen vier Eingangs-Polarisationen immer
am Ausgang ein vertikal liegender E-Vektor erreicht, der nunmehr in einen quer von
dem Empfängersystem abzweigenden Hohlleiter eingespeist werden kann.
[0035] Gleichermaßen kann auch für alle vier Eingangspolarisationen ein horizontaler Ausgangsvektor
erzielt werden, wie aus den Fig. 3a bis 3d ersichtlich ist.
[0036] Bei Verwendung als Erregersystem gelten die erläuterten Verhältnisse analog, wobei
die elektromagnetische Welle über den Hohlleiterabschnitt 9 in das Horn 1 eingespeist
wird. Bei entsprechenden Stellungen des Polarisationswandlers 17 kann aus einem horizontal
ausgerichteten E-Vektor je nach Lage des Polarisationswandlers 17 eine lineare Vertikale
oder Horizontale oder aber auch eine rechts wie links zirkulare Polarisation erzeugt
werden.
[0037] Abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel kann aber der vordere Polarisator 15
ebenso anstelle der Horizontallage in eine stationäre Vertikallage gebracht werden.
Dies hat keinen grundsätzlichen Einfluß und führt zu den gleichen Ergebnissen.
[0038] Aus dem geschilderten Ausführungsbeispiel wird auch deutlich, daß der maximale Verschwenk-Winkelbereich
für die Ebene des Polarisationswandlers 17 beispielsweise nur von +45° bis -22,5°
bzw. von -45° bis +22,5° reichen muß, also 67,5° nicht übersteigt. Über bestimmte
voreinstellbare Raststellen kann ein entsprechendes exaktes Wiederauffinden einer
der erläuterten Winkeleinstellungen durch Betrieb des motorischen Antriebes reproduziert
werden.
[0039] Anstelle des erläuterten plättchenförmigen dielektrischen Polarisators 15 und Polarisationswandlers
17 können auch andere eine 90° bzw. 180°-Phasenverschiebung erzeugende Bauteile
verwandt werden. In Frage kommen hierzu beispielsweise querschnittsverringernde Hohlleitereinengungen,
die die gewünschte Phasenverschiebung bewirken.
[0040] Bei Verwendung von dielektrischen Plättchen als Phasenschieber kann bei gleicher
Dicke das dielektrische Plättchen für den Polarisationswandler 17 beispielsweise
ungefähr doppelt so lang ausgebildet sein als der Polarisator 15. Natürlich könnten
aber auch beide Bauteile 15 und 17 etwa gleiche Länge und Größe aufweisen, wobei dann
in der Regel die Dicke des Polarisationswandlers 17 etwa doppelt so groß ist wie
die Dicke des Polarisators 15, um dadurch eine doppelt so große Phasenverschiebung,
nämlich um 180° gegenüber 90° beim Polarisator 15 zu bewerkstelligen.
[0041] Nur der Vollständigkeit halber sei angemerkt, daß natürlich als Polarisator 15 auch
ein Phasenverschieber-Bauteil verwendet werden kann, das eine um 180° größere Phasenverschiebung,
um beispielsweise 270°, erzeugt. Alle weiteren, um 180° größeren Phasenverschiebungen
ergeben letztlich nur wieder eine Grundphasenverschiebung von 90°. Zudem sind größere
Phasenverschiebungen nicht sinnvoll, da diese ebenso wieder nur von ihrer Endwirkung
her eine 90°-Phasenverschiebung bei lediglich größerer Dämpfung bewirken.
[0042] Die Verwendung einer Polarisationsweiche ermöglicht den gleichzeitigen Empfang beider
orthogonaler Polarisationenn nach dem 180°-Plättchen.
1. Erreger- bzw. Speisesystem, insbesondere für eine Parabolantenne zum Senden bzw.
zum Empfangen von orthogonal linear und/oder orthogonal zirkular polarisierten elektromagnetischen
Wellen, mit zwei phasenverschiebenden Bauelementen, die in Ausbreitungsrichtung der
elektromagnetischen Welle hintereinander angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß das in Empfangsrichtung erste und in Senderichtung zweite Bauelement als 90°-
bzw. 90°· (2m - 1)-Phasenschieber (15) und das sich hieran in Empfangsrichtung anschließende
zweite und in Senderichtung erste Bauelement als 180°-bzw. 180°· (2m - 1) -Phasenschieber
(17) ausgebildet sind, und daß das 90°-Phasenschieber-Bauelement (15) parallel oder
senkrecht zu einer linearen Polarisation ausgerichtet und das 180°- Phasenschieber-Bauelement
(17) zumindest in einem Winkelbereich von 67,5° um die Ausbreitrichtung der elektromagnetischen
Welle drehbar ist.
2. Erreger- bzw. Speichersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das 90°-Phasenschieber-Bauelement (15) und/oder das 180°- Phasenschieber-Bauelement
(17) als dielektrische(s) Plättchen ausgebildet sind bzw. ist.
3. Erreger- bzw. Speisesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das 90°- Phasenschieber-Bauelement (15) und/oder das 180°- Phasenschieber-Bauelement
(17) als querschnittsverengende(s) Hohlleitereinengung(en) ausgebildet sind bzw.
ist.
4. Erreger- bzw. Speisesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Empfangsrichtung nachfolgend auf das 180°- Phasenschieber-Bauelement (17)
eine Polarisationsweiche angeordnet ist.
5. Erreger- bzw. Speisesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das 180°-Phasenschieber-Bauelement (17) aus einer parallelen oder senkrechten
Lage zum E-Vektor (21, 21′, 21˝) einer linearen Polarisation zumindest um + oder
-45° verschwenkbar ist, um einstellbar beide orthogonale lineare Polarisationen empfangen
zu können.
6. Erreger- bzw. Speisesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das l80°-Phasenschieber-Bauelement (17) zum Empfang beider entgegengesetzter
zirkularer Polarisationen zumindest zwischen + oder -22,5° gegenüber der Lage des
90°-Phasenschieber-Bauteils (15) bzw. der dazu senkrechten Ebene verdrehbar ist.
7. Erreger- bzw. Speisesystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel-Verschwenkbereich des 180°-Phasen schieber-Bauelementes (17) 67,5°
betragt.
8. Erreger- bzw. Speisesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das 90°-Phasenschieber-Bauelement (17) für einen Frequenzbereich von 11,7 bis
12,5 GHz ausgelegt ist.
9. Erreger- bzw. Speisesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das 180°-Phasenschieber-Bauelement (17) für einen Frequenzbereich von 10,95
bis 12,75 GHz ausgelegt ist.