(19)
(11) EP 0 319 775 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.06.1989  Patentblatt  1989/24

(21) Anmeldenummer: 88119465.8

(22) Anmeldetag:  23.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 23/195
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 08.12.1987 DE 3741574

(71) Anmelder: Louda, Günther
D-8022 Grünwald (DE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Lamprecht, Helmut, Dipl.-Ing. 
Emmenhauser Strasse 3
D-86899 Landsberg
D-86899 Landsberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aufwickelvorrichtung


    (57) Eine Vorrichtung zum Aufwickeln von nur geringen Zug­kräften aussetzbarem, bandförmigem Material, insbe­sondere bandförmigen Stanzgittern aus Papier oder pa­pierartigem Material, ist mit einer über Umlenkrollen (16, 18, 20, 22, 24) zu einer antreibbaren Aufwickel­spule (26) führenden Bandführung versehen, wobei eine der Umlenkrollen (18) zwischen zwei Grenzstellungen beweglich ist und unter dem Einfluß einer Stellkraft (36) an dem bandförmigen Material (14) anliegt. Der Bewegungsbereich dieser beweglichen Umlenkrolle (18) wird durch zwei Schalter (32, 34) begrenzt, von wel­chen der in Richtung der Stellkraft angeordnete Schalter (34) dem Antrieb (29) der Aufwickelspule als Einschalter und der andere Schalter (32) dem Antrieb (28) als Ausschalter zugeordnet ist, wobei die Stell­kraft vorzugsweise einstellbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufwik­keln von nur geringen Zugkräften aussetzbarem, band­förmigem Material, insbesondere bandförmigen Stanz­gittern aus Papier oder papierartigem Material, mit einer über Umlenkrollen mit zueinander parallelen Achsen zu einer antreibbaren Aufwickelspule führenden Bandführung, die eine zwischen zwei Grenzstellungen bewegliche, unter dem Einfluß einer Stellkraft zur Anlage an dem bandförmigen Material geeignete Umlenk­rolle aufweist.

    [0002] Bei derartigen Vorrichtungen wird durch die angetrie­bene Aufwickelspule eine ständige Zugkraft auf das bandförmige Material ausgeübt und die bewegliche Um­lenkrolle dient als Spannrolle, um Schwankungen der Geschwindigkeit der Aufwickelspule einerseits und des zulaufenden Bandes andererseits ausgleichen zu kön­nen. Die von der Aufwickelspule auf das bandförmige Material ausgeübte Zugkraft kann bereits zu einem Reißen des bandförmigen Materials und damit zur Stö­rung einer Anlage führen, wenn das bandförmige Mate­rial nur sehr geringen Zugkräften ausgesetzt werden kann. Als Beispiel sei hier ein bandförmiges Stanz­gitter genannt, welches dadurch entsteht, daß aus einem einzelne aufeinanderfolgende Abdrucke aufwei­senden Band die Abdrucke ausgestanzt werden, wobei aus Gründen der Materialeinsparung die neben den aus­zustanzenden Abdrucken verbleibenden Bereiche sehr gering bemessen werden, wodurch nach dem Stanzvorgang ein sehr feingliedriges, bandförmiges Stanzgitter entsteht, welches nur geringen Zugkräften ausgesetzt werden kann.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart auszugestalten, daß der Aufwickelvorgang störungsfrei ablaufen kann, ohne daß eine vorbestimmbare, auf das bandförmige Material einwirkende Zugkraft überschritten wird.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der Be­wegungsbereich der beweglichen Umlenkrolle durch zwei Schalter begrenzt wird, von welchen der in Richtung der Stellkraft angeordnete Schalter dem Antrieb der Aufwickelspule als Ein- und der andere Schalter dem Antrieb als Ausschalter zugeordnet ist.

    [0005] Durch diese Anordnung wird erreicht, daß sich die Aufwickelspule stets dann einschaltet, wenn die Posi­tion der beweglichen Umlenkrolle anzeigt, daß eine ausreichende Bandlänge zum Aufwickeln zur Verfügung steht, wobei die Spannung innerhalb dieser Bandlänge allein durch die Größe der auf die bewegliche Umlenk­rolle einwirkenden Stellkraft bestimmt wird, welche deshalb vorzugsweise einstellbar ist.

    [0006] Sobald die Aufwickelspule die zur Verfügung stehende Bandlänge aufgewickelt hat, erreicht die Umlenkrolle entgegen der Wirkung der Stellkraft ihre andere End­stellung, wodurch über den dort angeordneten Schalter der Antrieb der Aufwickelspule wieder abgeschaltet wird. Das ankommende bandförmige Material wird von der beweglichen Umlenkrolle unter Spannung gehalten, die sich dabei wieder ihrer anderen Endstellung nä­hert. Auch in diesem Fall ist die Spannung innerhalb des bandförmigen Materials allein von der auf die bewegliche Umlenkrolle einwirkenden Stellkraft ab­hängig.

    [0007] Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß die Achsen der Umlenkrollen und der Aufwickelspule zumindest annähernd horizontal angeordnet sind und die bewegliche Umlenkrolle an einem Schwenkhebel ge­lagert ist, der um eine zur Achse der Umlenkrolle parallele Schwenkachse verschwenkbar gelagert und ge­eignet ist, unter Wirkung der Schwerkraft am bandför­migen Material anzuliegen.

    [0008] Dabei besteht eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung darin, daß am Schwenkhebel ein radial zur Schwenkach­se verstellbares Gewicht angebracht ist.

    [0009] Anhand der nun folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels der Er­findung wird diese näher erläutert.

    [0010] -Die Figur zeigt schematisch den Endabschnitt einer Anlage zum Ausstanzen von Ausweiskarten aus einem bandförmigen, bedruckten Material.

    [0011] Die Einzelheiten der insgesamt mit 10 bezeichneten Anlage zur Herstellung von Ausweiskarten sind für das Verständnis der vorliegenden Erfindung unwesentlich und deshalb nicht näher erläutert. Diese Anlage um­faßt eine Stanzvorrichtung 12, in welcher aus einem bandförmigen, in der Figur von links zugeführten Ma­terial die Ausweisaufdrucke ausgestanzt werden, so daß ein sehr feingliedriges, bandförmiges Stanzgitter 14 zurückbleibt. Dieses Stanzgitter 14 wird über eine Umlenkrolle 16 mit horizontaler Achse über Umlenkrol­len 18, 20, 22 und 24 einer Aufwickelspule 26 zuge­führt, wobei auch die Achsen der Umlenkrollen 18, 20, 22 und 24, sowie der Aufwickelspule 26 horizontal an­geordnet sind.

    [0012] Während die Umlenkrollen 20, 22 und 24 ortsfest gela­gert sind, ist die Umlenkrolle 18 an einem Ende eines Schwenkhebels 28 gelagert, der seinerseits um eine horizontale Achse 30 beweglich ist.

    [0013] Die Anordnung ist derart getroffen, daß die Umlenk­rolle 18 von unten am Stanzgitter 14 anliegt. Der Schwenkhebel 28 ist zweiarmig ausgebildet, wobei die Umlenkrolle 18 am einen Hebelarm 28a gelagert ist, während der andere Hebelarm 28b zwischen einem oberen Schalter 32 und einem unteren Schalter 34 durchge­führt ist und mit einem in Bezug auf die Schwenkachse 30 in radialer Richtung verstellbaren Gewicht 36 ver­sehen ist. Der obere Schalter 32 dient als Ausschal­ter, der untere Schalter 34 als Einschalter für den Motor 29 der Aufwickelspule 26.

    [0014] Nimmt man an, daß der Motor 29 soeben ausgeschaltet worden ist und sich der Hebelarm 28b deshalb in Anla­ge am Schalter 32 befindet und die Umlenkrolle 18 ihre untere Endstellung einnimmt, so wird sich die Umlenkrolle 18 nach oben verschwenken, sofern die An­lage 10 in Betrieb ist und aus ihr das Stanzgitter 14 austritt. Dabei wird die Spannung im Stanzgitter 14 durch das vom Gewicht 36 um die Schwenkachse 30 aus­geübte Drehmoment bestimmt.

    [0015] Sobald die Umlenkrolle 18 soweit verschwenkt ist, daß der Hebelarm 28b den unteren Schalter 34 erreicht, wird der Motor 29 eingeschaltet und die Aufwickelspu­le 26 angetrieben, wobei die Geschwindigkeit der Auf­wickelspule 26 so bemessen ist, daß sie eine größere Länge des Stanzgitters 14 aufspult, als gleichzeitig aus der Anlage 10 austritt. Dadurch wird die Länge des Stanzgitters zwischen der Umlenkrolle 16 und der Aufwickelspule 26 verkürzt, wodurch die Umlenkrolle 18 entgegen der durch das Gewicht 36 ausgeübten Stellkraft nach unten bewegt und dadurch der Hebelarm 28b nach oben verschwenkt wird, so daß er schließlich den Schalter 32 erreicht und dadurch den Motor 29 ausschaltet und die Aufwickelspule 26 stillsetzt. Auch während des Betriebs der Aufwickelspule 26 wird die im Stanzgitter 14 herrschende Zugspannung allein durch das Drehmoment bestimmt, welches das Gewicht 36 entsprechend seiner radialen Position auf dem Hebel­arm 28b um die Schwenkachse 30 ausübt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Aufwickeln von nur geringen Zugkräften aussetzbarem, bandförmigem Material, ins­besondere bandförmigen Stanzgittern (14) aus Papier oder papierartigem Material, mit einer über Umlenk­rollen (16, 18, 20, 22, 24) mit zueinander parallelen Achsen zu einer antreibbaren Aufwickelspule (26) füh­renden Bandführung, die eine zwischen zwei Grenzstel­lungen bewegliche, unter dem Einfluß einer Stellkraft (36) zur Anlage an dem bandförmigen Material (14) ge­eignete Umlenkrolle (18) aufweist, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Bewegungsbereich der beweglichen Umlenkrolle (18) durch zwei Schalter (32, 34) be­grenzt wird, von welchen der in Richtung der Stell­kraft angeordnete Schalter (34) dem Antrieb (29) der Aufwickelspule (26) als Ein- und der andere Schalter (32) dem Antrieb (28) als Ausschalter zugeordnet ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Stellkraft einstellbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der Umlenk­rollen (16, 18, 20, 22, 24) und der Aufwickelspule (26) zumindest annähernd horizontal angeordnet sind und die bewegliche Umlenkrolle (18) an einem Schwenk­hebel (28) gelagert ist, der um eine zur Achse der Umlenkrolle (18) parallele Schwenkachse (30) ver­schwenkbar gelagert und geeignet ist, unter der Wir­kung der Schwerkraft am bandförmigen Material (14) anzuliegen.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß am Schwenkhebel ein radial zur Schwenk­achse verstellbares Gewicht (36) angebracht ist.
     




    Zeichnung