[0001] Die Erfindung betrifft einen Klebeanschluß von Kunststoffdichtungsbahnen bei Bewegungsfugen,
Bauwerksdurchdringungen, Bauwerksübergängen und Bauwerksabschlüssen sowie an Dachrandkonstruktionen
oder dgl.
[0002] Bewegungsfugen, Bauwerksdurchdringungen, Bauwerksübergänge und Bauwerksabschlüsse
fallen unter den Sammelbegriff der Bauwerksabdichtung. Zu Bauwerksabdichtungen besteht
eine DIN-Norm mit der Nummer 18195. Dabei wird unterschieden zwischen Abdichtungen
gegen Bodenfeuchtigkeit, gegen nicht drückendes Wasser und gegen drückendes Wasser.
[0003] Nach dieser verbindlichen Bauvorschrift sind Anschlüsse an Durchdringungen durch
Klebeflansche, Anschweißflansche, Manschetten, Manschetten mit Schellen oder durch
Los- und Festflanschkonstruktionen auszuführen.
[0004] Übergänge sind durch Klebeflansche, Anschweißflansche, Klemmschienen oder Los-Festflanschkonstruktionen
herzustellen.
[0005] In der Praxis stehen sich in der Regel Klebeflansche sowie Los- und Festflanschkonstruktionen
gegenüber.
[0006] Bei der Klebung stellt die DIN 18195 ausschließlich auf bituminöse Kleber ab. Dies
erklärt sich dadurch, daß bei Abdichtungen zwangsweise die Dichtwirkung im Vordergrund
steht und bituminöse Kleber eine seit langem bekannte Dichtwirkung entfalten. Anschlüsse
mit bituminösen Klebern haben jedoch den Nachteil relativ geringer Festigkeit. Für
den Fall, daß Ansprüche an die Festigkeit des Anschlusses gestellt werden, finden
deshalb nach DIN 18195 Los- und Festflanschkonstruktionen Verwendung. Desgleichen
sind Sonderkonstruktionen in solchen Fällen bekannt. Die Sonderkonstruktionen sind
bislang technisch/wirtschaftlich extrem aufwendig.
[0007] Die angesprochenen hohen Ansprüche an die Festigkeit, auch an die Dauerfestigkeit
und an dynamische Festigkeiten stellen sich insbesondere bei Bewegungsfugen, wie sie
in Parkhäusern vorkommen. Solche Bewegungsfugen gleichen dehnungen von Bauwerksteilen
aus und müssen dabei der Belastung aus ständigem Überfahren mit Kraftfahrzeugen standhalten.
[0008] Nach DIN 18195, Teil 9, bestehen Los- und FEstflanschkonstruktionen aus zwei Flanschen.
Der eine der Flanschen ist im Bauwerk fest verankert, z.B. einbetoniert oder mit
der Betonbewehrung verschweißt. Der andere Flansch ist lösbar angeordnet. Die lösbare
Anordnung dient dazu, zwischen beide Flanschen den Randbereich der Abdichtung einzuspannen.
Je nach Auslegung der üblicherweise für die Einspannung vorgesehenen Gewindebolzen
läßt sich die Spannkraft beliebig gestalten. Die Spannkraft ist zugleich Maß für die
Dichtwirkung. Gegenüber einem Klebeanschluß beinhaltet die im Falle höherer Festigkeitsanforderungen
vorgesehene Los- und Festflanschkonstruktion einen erheblichen baulichen Mehraufwand.
Darüber hinaus hat die Einspannung des Randes der Abdichtungsbahnen nachteilige Auswirkung
auf deren Festigkeit, z.B. wird bei Bitumenwerkstoffen das Bitumen zum Teil aus dem
Klemmbereich ausgequetscht. Das zeigt sich im Falle einer Überlastung jeweils daran,
daß die Rißbildung der Abdichtung unmittelbar am Flansch der Anschlußkonstruktion
stattfindet.
[0009] Hinsichtlich der Sonderkonstruktionen bei Bewegungsfugen kann als Beispiel die DE-OS
22 35 413 herangezogen werden. Es handelt sich um eine Fugeneinlage zum Überbrücken
von Dehnungsfugen in Bauwerken. Die dort erkennbare Konstruktion beinhaltet eine Flanschkonstruktion,
wobei durch besondere Ausbildung und Lage der die Flanschen bildenden Winkelprofile
bzw. T-Profile und eines mittleren Dehnungsteiles beabsichtigt ist, den Anschluß der
Abdichtungsbahn vor den Belastungen aus der Dehnbewegung zu schützen. Dies erlaubt
trotz der auftretenden Belastungen im Fugenbereich einen Anschluß mit bituminöser
Klebung.
[0010] Ähnliche Anschlußprobleme wei bei Bewegungsfugen bestehen im Bereich von Dachabdichtungen.
Dort findet z.B. beim Anschluß an der Dachrandkonstruktion entweder bei geringer Belastung
eine bituminöse Klebung Anwendung oder aber es findet eine Verschweißung statt, wobei
die Schweißung mit metallischen Randkonstruktionen dadurch möglich wird, daß die die
Randkonstruktion bildenden Bleche im Anschlußbereich mit einer verschweißbaren Materialschicht
versehen sind. Für den Anschluß thermoplastischer Abdichtungsbahnen ist das beschichtete
Material ein thermoplastisches Material. Für den Anschluß von PVC bzw. anderen Materialien,
für die eine Quellschweißung erforderlich ist, besitzt die Beschichtung gleiche Materialeigenschaften.
[0011] Für extreme Belastungen der Bahnenränder ist üblicherweise eine Einspannung der Abdichtungsbahnen
in der Dachrandkonstruktion vorgesehen. Für den Anschluß an andere Dachteile, wie
z.B. Dachfenster, Lüftungsschächte, gilt Ähnliches wie für Dachrandkonstruktionen.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anschluß zu schaffen, der baulich
einfacher als die nach DIN 18195 vorgesehenen Los- und Festflanschkonstruktionen
ist und in mindestens gleichem Umfang belastbar ist. Dabei wendet sich die Erfindung
der Klebetechnik zu, die bislang nur für geringe Belastungen als geeignet angesehen
wird und mit Bitumen erfolgt.
[0013] Zwar ist von bestimmten Klebern bekannt, daß sie erhebliche Kräfte übertragen können,
jedoch fehlt diesen Klebern der Nachweis der Dichtwirkung.
[0014] Überraschenderweise zeigt sich an Klebern aus aushärtendem Material, daß diese Kleber
nicht nur hoch fest sind, sondern auch eine Dichtwirkung entfallen, die der Dichtwirkung
bituminöser Abdichtung nicht nachsteht.
[0015] Für die erfindungsgemäße Anwendung geeignete Kleber besitzen z.B. eine Basis aus
Methylmethacrylat (MMA) und/oder Styrol und/oder Polyacrylnitril und Polyurethan und/oder
Methacrylsäure und Dimethylanilin. Darüber hinaus sind andere Polyester-und Epoxidharze
als Kleber geeinget. Je nach Untergrund ergeben sich in der Anwendung der erfindungsgemäßen
Kleber Unterschiede in der Festigkeit, wobei für häufig vorkommende verzinkte Flächen
mit Methylmethacrylat und Styrolklebern besonders gute Ergebnisse erzielt werden können.
[0016] Es sind zwar auch im Zusammenhang mit Abdichtungsmaßnahmen Kleber bekannt geworden,
die nicht bituminöser Art sind. Jedoch handelt es sich bei den anderen Klebern immer
um Schmelzkleber oder um Kleber auf Basis von Lösungsmitteln. Ein Beispiel für die
Schmelzkleber ergibt die DE-OS 33 06 439. Dabei handelt es sich um einen Schmelzkleber
zum Verbinden von Artikeln aus EPDM. Der bekannte Schmelzkleber wird heiß verarbeitet,
erkaltet und verfestigt sich dabei. Dagegen wird der erfindungsgemäße Kleber kalt
verarbeitet. Im Unterschied zu dem bekannten Schmelzkleber härtet der erfindungsgemäße
Kleber (Reaktionsharz) aufgrund chemischer Reaktion aus.
[0017] Ein kalt verarbeitbarer Kleber ist aus der DE-PS 33 06 438 bekannt. Der dort beschriebene
Kleber ist jedoch auf Basis eines Lösungsmittels erstellt und deshalb mit einem erfindungsgemäßen
Kleber gleichfalls nicht vergleichbar.
[0018] Im übrigen Lösungsmittel im Zusammenhang mit dem oben genannten Quellschweißverfahren
hinlänglich bekannt. Es ist sogar aus der DE-OS 35 14 383 bekannt, für die Herstellung
mehrschichtiger Kunststoffbahnen als Haftungsvermittler zwischen den Schichten Acrylharze
oder Polyurethane zu verwenden. Auf den Anschluß (Übergänge von Kunststoffdichtungsbahnen
hat dieses bislang keinen Einfluß genommen.
[0019] Nachteilig kommt bei den oben genannten, bekannten Klebern hinzu, daß die bei Anwendung
von Gußasphaltbelägen nicht ausreichend hitzebeständig sind. Gußasphaltbeläge werden
zwischen 240 und 290 °C eingebaut, denen der erfindungsgemäße Kleber standhält. Dies
ist wegen der häufigen Anwendung von Gußasphalt von hoher wirtschaftlicher Bedeutung.
[0020] Die Festigkeit der Anschlüsse von Abdichtungsbahnen mit den erfindungsgemäßen Klebern
läßt sich durch Andrücken der Abdichtungsbahn in den zuvor aufgebrachten Kleber erheblich
steigern. Das Andrücken ist auf der Baustelle an den Gebäudeteilen in der Regel nicht
einfach, da die erfindungsgemäße Steigerung der Festigkeit einen nennenswerten Druck
pro Flächeneinheit voraussetzt und die Anschlüsse auf relativ schmaler Klebebreite
über ihre Länge beträchtliche Flächen zeigen. Nach der Erfindung wird dieses Problem
mit einer Rolle gelöst. Mit einer Rolle läßt sich bei ausreichend kleinem Rollendurchmesser
auch von Hand ein beträchtlicher Flächendruck erzeugen, weil die Rolle theoretisch
nur linienförmige, aber praktisch eine äußerst schmalflächige Berührung verursacht.
Nach der Erfindung wird mit der Rolle über die Abdichtungsbahn gerollt. Dabei setzt
sich die Erfindung über Befürchtungen hinweg, daß durch das Rollen aufgrund des relativ
geringen Verformungswiderstandes eine unerwünschte und der Klebeverbindung schadhafte
Verformung der Abdichtungsbahnen im Anschlußbereich ensteht. Günstig sind Rollen aus
Gummimaterial.
[0021] Es hat sich gezeigt, daß der Rollendurchmesser bei handgeführter Rolle maximal 50
mm, vorzugsweise zwischen 20 und 30 mm betragen soll. Die für den Anpreßdruck der
Rolle maßgebliche Auflast soll mindestens 20 kg betragen. Die Ergebnisse werden um
so besser, je mehr Gewicht bzw. Anpreßdruck aufgebracht wird.
[0022] Es hat sich auch gezeigt, daß für die Klebeverbindung die Einhaltung einer bestimmten
Überrollgeschwindigkeit von Vorteil ist. Vorzugsweise beträgt die Überrollgeschwindigkeit
zwischen 0,5 und 2 m pro Minute je laufendem Meter Anschlußlänge. Das gilt für eine
Einfachrollung. Noch bessere Ergebnisse werden durch Mehrfachrollung erzielt. Dabei
kann die vorgenannte Geschwindigkeit erhöht werden, maximal bis zum Dreifachen.
[0023] Sofern über der Anschlußstelle Bauteile, wie z.B. eine Deckenbaukonstruktion gegeben
ist, können diese auch als Widerlager für die Anpressung genutzt werden. Dafür sind
Spindeln oder pneumatische oder hydraulische Stempel bzw. Pressen geeignet.
[0024] Bei frei zugänglichen Anschlußstellen kann auch mit Zwingen, z.B. Schraubzwingen,
ein Anpreßdruck aufgebracht werden.
[0025] Infolge der besonderen Festigkeit der erfindungsgemäßen Aunschlüsse kann die Breite
des Kleberandes auf 30 bis 50 mm gekürzt werden. Diese Breite ist ein Bruchteil der
nach der DIN 18195 für eine bituminöse Verklebung vorgesehenen Mindestbreite von 100
mm. Der erfindungsgemäße Bereich von 30 bis 50 mm kennzeichnet den erforderlichen
Randstreifen. Das schließt nicht aus, daß breitere Kleberänder gewählt werden. Die
breiteren Kleberänder besitzen dann neben dem erforderlichen Randstreifen einen an
sich nicht erforderlichen Streifen.
[0026] Durch die Reduzierung der erforderlichen Randbriete kann sich allein schon der bauliche
Aufwand für das Anschlußprofil bis zur Hälfte verringern. Insbesondere bei hochwertigen
Profilmaterialien wie Kupfer, Aluminium und Edelstahl führt das zu beträchtlichen
Kosteneinsparungen. Darüber hinaus ergeben sich durch leichtere Profilgewichte bedeutende
Handhabungsvorteile. Dies ist besonders wichtig auch für schwere befahrbare Abschluß-und
Fugenkonstruktionen aus Stahl, Stahlguß und Gußeisen.
[0027] Wahlweise erfolgt der Anschluß einer Abdichtungsbahn mittelbar über einen flexiblen
Kunststoffstreifen. Eine solche Befestigung ist insbesondere für relativ weiche Abdichtungsbahnen
wie Bitumendichtungsbahnen von Vorteil.
[0028] In häufig vorkommenden Situationen, in denen ein bituminöser Anschluß z.B. von Fugenprofilen
an bituminöse Flächenabdichtungen erforderlich ist, kann mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Klebung anstelle des an sich nach DIN 18195 erforderlichen schweren Anschlußprofils
mit mindestens 100 mm breitem Anschlußflansch oder der noch ungleich aufwendigeren
Los- und Festflanschkonstruktion ein wesentlich leichteres Anschlußprofil verwendet
werden. Nach der Erfindung wird das mittels eines Anschlußstreifens erreicht. Es
handelt sich um einen bitumenbeständigen Kunststoffdichtungsbahnenstreifen, z.B. PVC-P.
Als Material kommt auch PE, ECB, CR in Frage. Der Anschlußstreifen wird mit einer
Seite mit dem erfindungsgemäßen Kleber an das Anschlußprofil geklebt. Die Streifenbreite
beträgt entsprechend den Anforderungen an die bituminöse Verklebung mindestens 100
mm, vorzugsweise 130 mm bis 200 mm zuzüglich der erfindungsgemäß vorgesehenen Klebeflanschbreite
von 30 bis 50 mm.
[0029] Die Bitumenbahn kann wahlweise allein mit dem freien, gegenüber dem Anschlußflansch
beweglichen Ende des Anschlußstreifens verklebt werden. Vorzugsweise wird die bituminöse
Dichtung jedoch über den Anschlußstreifen bis an den Steg des Anschlußflansches herangeführt.
Damit entsteht ein mechanischer Schutz und bei Gußasphalt ein Hitzeschutz für den
Anschlußstreifen.
[0030] Aus dichtungstechnischer Sicht ist eine Einbindung des Anschlußstreifens in die
bituminöse Abdichtung von Vorteil.
[0031] Die Einbindung ergibt sich bei mehrlagigen Abdichtungen z.B. durch eine Zwischenlage
des Anschlußstreifens zwischen verschiedenen Schichten. Die Einbindung kann jedoch
auch mit Hilfe weiterer Materialstreifen (Beilagen) herbeigeführt werden. Als weitere
Materialstreifen werden dann Streifen aus gleichem Material wie die Abdichtungsbahn
empfohlen.
[0032] Vorteilhafterweise ermöglicht die Festigkeit erfindungsgemäßer Klebeanschlüsse gegenüber
der DIN 18195 eine neuartige Konstruktion der Bewegungsfugen. Statt eines Los- und
Festflansches reicht ein einziger Flansch für den Anschluß der Abdichtung aus. Dadurch
ergeben sich deutliche bauliche und wirtschaftliche Vorteile. Auch die eingangs erwähnten
Sonderkonstruktionen können entfallen. Darüber hinaus lassen sich als Anschlußflansche
übliche Walzprofile verwenden. Nach der Erfindung kommen vor allem Z-Profile und/oder
L-Profile und/oder T-Profile zur Anwendung, wobei im Falle der Anwendung von T-Profilen
häufig eine Einbausituation mit "auf den Kopf gestelltem Profil" entsteht. Es kommen
auch Bleche und Schweißkonstruktionen sowie andersartig hergestellte Metallprofile
in Betracht.
[0033] An jeder Dehnfuge sind nach der Erfindung zwei Anschlußprofile vorgesehen, an jeder
Fugenseite ein Profil. Beide Anschlußprofile werden wahlweise über ein Dehnteil miteinander
verbunden. Vorzugsweise findet als Dehnteil ein schlaufenförmig verlegter Streifen
aus Kunststoffdichtungsbahnen Anwendung. Es kann das gleiche Material wie bei dem
vorstehend beschriebenen Anschlußstreifen verwendet werden. Die Schlaufe des Dehnteils
trägt auch extremen Bewegungen der Fuge Rechnung.
[0034] Sofern aus baulichen Gründen eine Schlaufenbildung des Dehnteils nicht möglich ist,
ist eine schlaufenlose Verlegung eines Bahnteiles aus hochdehnfähigen Kunststoffdichtungsbahnen
vorgesehen, z.B. aus PVC-P. Dabei hält die erfindungsgemäße Verklebung den auftretenden
Kräften stand.
[0035] Mit Hilfe einer Abdeckung kann die Fuge überfahrbar gemacht werden. Die Abdeckung
schützt das Dehnteil, wobei die Abdeckung mit einem Anschlußprofil fest verbunden
ist und auf dem bzw. an dem gegenüberliegenden Anschlußprofil lose aufliegt.
[0036] Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0037] Figur 1 zeigt im Querschnitt eine als T-Profil ausgebildete Profilleiste. Es handelt
sich um ein Walzprofil T100. Die Profilleiste 1 bildet im Ausführungsbeispiel ein
Anschlußprofil einer Bewegungsfuge (Dehnfuge). Dabei befindet sich das T-Profil in
einer "auf dem Kopf"-Lage. Je nach den Erfordernissen kann die Profilleiste 1 auch
ein anderes Querschnittsprofil, z.B. L-Profil oder dgl. aufweisen. Sie wird mittels
Ankern oder Verschweißung mir Bewehrungsstahl, wahlweise auch mit Dübeln an dem anzudichtenden
Gebäudeteil befestigt.
[0038] Eine auf dem Gebäudeteil verlegte Kunststoffdichtungsbahn 2 aus PVC-P ist mit dem
zugeordneten Flächenteil der Profilleiste 1, nämlich dem waagerechten Schenkel 3 mittels
eines aushärtbaren Kunststoffklebers 4, hier mittels eines Kontaktklebers, verbunden.
Der Schenkel 3 hat nach Figur 1 eine Breite von ca. 35 mm.
[0039] Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform nach Figur 1 ergibt sich der Vorteil, daß
relativ schmale Schenkel 3 der Profilleiste 1 ausreichen, um eine wasserdichte Verbindung
sicherzustellen, ohne daß die Kunststoffdichtungsbahn 2 für eine Los-und Festflanschverbindung
durch Ausstanzungen oder dgl. unterbrochen werden muß. Die vorgesehene Flanschbreite
von 35 mm ist etwa ein Drittel der nach DIN 18195 vorgesehenen Mindestrandbreite
von 100 m für Klebeverbindungen.
Figure 1 zeigt links vom Steg 5 der Profilleiste 1 die Verbindung der Kunststoffdichtungsbahn
2 mit der Profilleiste 1 für einen Flächenbereich und rechts vom Steg 5 die gleichartige
Verbindung für den Bereich einer Bewegungsfuge. Das ist der Zwischenraum zwischen
der Profilleiste 1 und einer an der Bewegungsfuge gegenüberliegenden gleichen Profilleiste,
die spiegelsymmetrisch zur Profilleiste 1 angeordnet ist und dort gleichfalls als
Anschlußprofil dient. Beide Profilleisten sind durch ein Dehnteil und Dichtungsteil
20 miteinander verbunden, das zwischen den Profilleisten schlaufenförmig durchhängt,
um ohne nennenswerte Materialdehnung Bewegungen in der Fuge Rechnung zu tragen. Das
Dehnteil 20 ist im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 aus gleichem Material wie die
Kunststoffdichtungsbahn 2 gefertigt. Es handelt sich um einen Materialstreifen. Desgleichen
ist die gleiche Klebeverbindung zwischen dem Dehnteil 20 und dem zugehörenden Schenkel
30 der Profilleiste 1 wie zwischen der Kunststoffdichtungsbahn 2 und dem Schenkel
3 vorgesehen.
Figur 2 zeigt in einem weiteren Ausführungsbeispiel eine erfindungsgemäße Klebeverbindung
einer mit 21 bezeichneten Abdichtungsbahn mit dem Kragen 23 eines Rohrkanals 6. Der
Klebstoff 24 zwischen dem Rand der Kunststoffdichtungsbahn 21 und dem Kragen 23 ist
der gleiche wie der Klebstoff 4 zwischen der Kunststoffdichtungsbahn 2 und dem Flansch
3 nach Figur 1.
Figur 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer weiteren
Bewegungsfuge im Fahrbahnbereich eines Parkhauses. Mit 10 ist eine Gebäudedecke bezeichnet,
die zugleich eine Fahrbahn für die darüberliegende Parkebene des Parkhauses bildet.
Die Gebäudedecke ist mit einem Bewehrungsstahl 11 versehen. Mit dem Bewehrungsstahl
11 ist eine T-förmige Profilleiste 31 mittels Schweißung verbunden. Die Profilleiste
31 hat die gleiche Einbaulage wie die Profilleiste 1 nach Figur 1. Auf dem waagerechten
Flansch 33 der Profilleiste 1 ist ein Anschlußstreifen 32 verklebt. Der Anschlußstreifen
32 besteht aus dem gleichen Material wie die Kunststoffdichtungsbahnen 2 und 21.
Der Anschlußstreifen 32 dient in besonderer Weise dem Anschluß einer weichen und
ablöseempfindlichen Bitumenabdichtungsbahn 8.
[0040] Der Anschlußstreifen 32 ist in gleicher Weise mit dem waagerechten Flansch 33 verschweißt
wie die Kunststoffdichtungsbahn 2 mit dem waagerechten Schenkel 3 nach Figur 1. Der
Anschlußstreifen 32 besitzt ein freies Ende, welches eine größere Breite als der
Flansch 33 aufweist.
[0041] Die Bitumendichtungsbahn 8 überdeckt den Anschlußstreifen 32 bis zum Steg 35. Darüber
hinaus wird der Anschlußstreifen 32 von einem Bitumenmaterialstreifen 7 unterfaßt.
Der Bitumenmaterialstreifen 7 besitzt eine solche Breite, daß das freie Ende des
Anschlußstreifens 32 in der Bitumendichtung 7, 8 eingebunden ist.
[0042] Die Abdichtung wird von einer Schutzschicht 9, z.B. aus Gußasphalt oder dgl., überdeckt.
Darüber ist eine Nutzschicht, z.B. aus Estrich oder anderem Belag, 12 vorgesehen.
Der Belag 12 kann ein Gußasphalt oder Pflaster sein. Mit 13 sind Versiegelungsmassen
bezeichnet, die im Bereich des Steges 35 eine Spaltbildung aufgrund von Ausdehnungs-
und Schrumpfbewegungen verhindern.
[0043] Auf der dem Flansch 33 gegenüberliegenden Seite ist die Profilleiste 31 mit einem
Flansch 36 versehen. Mit dem Flansch 36 ist ein Dehnteil 25 verklebt, welches dem
Dehnteil 20 nach Figur 1 entspricht, mit dem Unterschied, daß die schlaufenförmige
Auswölbung nicht nach unten, sondern nach oben gerichtet ist. Zur Verklebung dient
ein mit 34 bezeichneter Kleber, der materialgleich mit den vorstehend erläuterten
Klebern ist.
[0044] Im Bereich des Flansches 26 ist über dem verklebten Rand des Dehnteiles 25 eine Schutzplatte
15 vorgesehen. Die Schutzplatte 15 ist mit Kunststoff beschichtet und mit dem Dehnteil
25 verklebt. Auf der Schutzplatte 15 ist ein Materialstreifen 16 aus Kunststoff verschweißt.
Der Materialstreifen 16 ist in gleicher Weise wie das Dehnteil 25 geformt und dient
als zusätzliche Sicherung. Darüber hinaus sind im Bereich des Steges 35 an der Seite
des Flansches 36 Versiegelungsmassen 17 vorgesehen, die auch dort eine Spaltbildung
verhindern.
[0045] Das Dehnteil 25 und Schutzbahn 16 werden von einer mechanischen Klappe 21 überdeckt,
die der Überfahrung der mit 14 bezeichneten Bewegungsfuge dient.
Figur 4 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dieses Ausführungsbeispiel
zeigt den Teil der Bewegungsfuge, der dem in Figur 3 dargestellten Teil einer Bewegungsfuge
gegenüberliegt, mit dem Unterschied, daß anstelle einer Verschweißung des Profiles
31 eine Befestigung mittels Ankern 18 in Löchern 19 vorgesehen ist und die Gebäudedecke
10 mit einer Ausgleichsschicht 27 versehen ist. Dieser Zustand kennzeichnet eine
Sanierungsmaßnahme.
Figur 5 zeigt ähnliche Situation wie Figur 1, wobei anstelle der Profilleiste 1 eine
Z-förmige Profilleiste 40 mit Schenkeln 41 und 42 Verwendung findet. Es handelt sich
un ein handelsübliches Walzprofil Z80. Die Profilleiste 40 ist mit dem Schenkel 41
am Gebäudeteil angedübelt. Der Anschluß der mit 43 bezeichneten Abdichtung ist in
gleicher Weise wie nach Figur 3 aufgebaut.
[0046] Die Z-förmige Profilleiste besitzt oberen Schenkel 42, der wie der Schenkel 36 nach
Figur 3 dem Anschluß eines Dehnteiles 44 mit darüberliegender Schutzlage 45 dient.
[0047] In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist nach Figur 6 anstelle der Profilleiste
1 nach Figur 1 eine L-förmige Profilleiste (Walzprofil 60x40x6) mit einem Steg 50
und einem Flansch 51 vorgesehen. Die Flanschsituation bzw. die Anschlußsituation mit
der Abdichtung 52 ist die gleiche wie nach Figur 1 an dem Flansch 3. Dagegen ist ein
neuer Queranschluß eines Dehnteiles 53 am Steg 50 vorgesehen. Im Unterschied zu den
oben beschriebenen Anschlüssen der Dehnteile verläuft die Klebefläche des Dehnteiles
53 mit dem Steg 50 vertikal. Das Dehnteil besitzt eine Wölbung in einer einheitlichen
Richtung.
[0048] In allen Ausführungsbeispielen haben Zugscherversuche keine Lösung der Klebeverbindung
gezeigt. Dabei zeigten Versuchsstücke des Abdichtungsmaterials in Abmessungen von
400 mm Länge unter Simulierung einer Überdeckung einer 30 mm breiten Bewe gungsfuge
und Materialdicken von 2 mm sowie Abmessungen der Klebefläche von 50x50 mm bei Scherkräften
von mehr als 500 N pro 50 mm Materialbreite noch keine Zerstörung.
[0049] In diesem Versuch wurde ein Reaktionskleber für die Verklebung mit verzinkten Anschlußprofilen
bzw. Profilen aus Aluminium bzw. für die Verklebung mit nicht verzinktem Stahl auf
Basis von Polymeren wie Polyacrylnitril und Polyurethan (Füllstoffe wie Molybdat und
SiO₂, Hilfsstoffe wie Methacrylsäure und Dimethylanilin und Methylmethacrylat) verwendet.
[0050] In einem weiteren Versuch mit einem eigens für verzinkte Stähle entwickelten Reaktionskleber
auf Basis von Methylmethacrylat udn Styrol ergab sich bei verzinktem Stahlblech eine
Haltbarkeit bis 1425 N bei Abmessungen der Klebefläche von 40x50 mm. In diesem Fall
wurde der Prüfstreifen zerstört, während die Klebung unversehrt blieb.
1. Klebeanschluß von Kunststoffdichtungsbahnen bei Bewegungsfugen, Bauwerksdurchdringungen,
Bauwerksübergängen und Bauwerksabschlüssen sowie bei Dachrandkonstrucktionen oder
dg1., insbesondere bei Bewegungsfugen im Fahrbahnbereich von Parkhäusern, gekennzeichnet durch die Verwendung von aushärtenden Klebern.
2. Klebeanschluß nach Anspruch 1, gekennzeichnet durchKleber auf Basis von Reaktionsharzen, wie Methylmethacrylat und/oder Styrol und/oder
Polyacryl und Polyurethan oder Methacrylsäure und Dimethylanilin.
3. Klebeanschluß nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Andrücken der Dichtungsteile vor Aushärten des Klebers.
4. Klebeanschluß nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch ein Andrücken mittels einer handgeführten Rolle mit einem Durchmesser von Maximal
50 mm bei einer Auflast von mindestens 20 kg und einer Rollgeschwindigkeit von 0,5
bis 2 Minuten je laufendem Meter Dichtungsflansch.
5. Klebeanschluß nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Mehrfachrollung.
6. Klebeanschluß nach einem oder mehreren der Anspüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen Klebeflansch mit einer erforderlichen Mindestbreite von 30 mm bis maximal 50
mm.
7. Klebeanschluß nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 zum Anschluß von Bitumenbahnen,
gekennzeichnet durch einen Anschlußstreifen (32), der mit dem Anschlußflansch (33) verklebt ist.
8. Klebeanschluß Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen aufgeklebten Anschlußstreifen, der in eine mehrschichtige Bitumenabdichtung
ragt.
9. Klebeanschluß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bitumenabdichtung (8) über den Anschlußstreifen (32) verlegt ist und der
Anschlußstreifen (32) von einem Bitumenbahnenstreifen (7) unterfaßt wird.
10. Klebeanschluß nach einem oder mehreren der Anspüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch die Verwendung eines einzigen Anschlußflansches je Seite einer Bewegungsfuge (14).
11. Klebeanschluß nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußflansch (40, 50, 51, 31, 1) durch ein Walzprofil gebildet wird.
12. Klebeanschluß nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsfuge (14) mit einem schlaufenförmigen oder bogenförmig gewölbten
oder ungeschlauften Dehn- und Dichtungsteil (53, 44, 25, 20) versehen ist.
13. Klebeanschluß nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine Schutzlage (45) über dem Dehn- und Dichtungsteil (44).