[0001] Die Erfindung betrifft einen Dachfalzziegel, dessen Oberseite durch ein Mittelfeld,
ein relatiy zum Mittelfeld höher liegendes Deckfalzfeld, einen seitlich an das Mittelfeld
anschließenden Seitenfalzteil und einen oben an das Mittelfeld und an das Deckfalzfeld
anschließenden Kopffalzteil gebildet ist.
[0002] Bei einem bekannten Dachfalzziegel dieser Art (DE-PS 12 55 276) sind zur Erhöhung
der Sicherheit gegen ein Eindringen von Wind, Flugschnee und Treibwasser besondere
Maßnahmen getroffen. Diese bestehen u. a. darin, daß im Bereich des Wasserfalzecks
ein Sperrkörper angeordnet ist und daß Ausschnitte in den Eckbereichen des Ziegels
so ausgebildet sind, daß der Sperrkörper in der Eindeckung von dem den Seitenfalzteil
und von dem den Kopffalzteil des Ziegels überdeckenden Nachbarziegel nicht überdeckt
wird, hingegen im Bereich des fußseitigen Endes auf der Unterseite des Deckfalzfeldes
ein Umfassungskörper vorgesehen ist, der sich durch die in den Ecken der Nachbarziegel
gebildete Öffnung erstreckt und den Sperrkörper des darunterliegenden Ziegels umgreift.
Es sind auch bereits Dachfalzziegel der gleichen Art bekannt geworden (DE-OS 29 06
472), die einen Sperrkörper mit zugeordnetem Umfassungkörper nicht aufweisen, jedoch
andere Maßnahmen im Wasserfalzeck zur Steigerung der Regeneindring-Sicherheit des
Dachziegels beinhalten.
[0003] Der bekannte Dachziegel hat sich im Sinn der geschilderten Zielsetzung durchaus bewährt.
Jedoch hat sich herausgestellt, daß bei relatiy flachen Dächern und in Gegenden,
in denen Regen mit hohen Windgeschwindigkeiten verbunden ist, wie das in Monsungebieten
der Fall ist, ein Wasserstau im Bereich des vom Seitenfalzteil und dem Deckfalzfeld
eingegrenzten Mittelfeldes entstehen kann. Im Zusammenwirken mit einem durch hohe
Windgeschwindigkeit verursachten Winddruck kann dieser Wasserstau trotz der oben
geschilderten Abdichtmaßnahmen in den vom nächstoberen Dachziegel überdeckten Kopffalzteil
hineingetrieben werden, von wo aus das Wasser dann ins Dachinnere eindringen kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Dachfalzziegel der eingangs angegebenen
Art so auszubilden, daß die Sicherheit gegen Regeneintrag auch bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten
oder sehr flacher Dachneigung gewährleistet ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Mittelfeld in den beiden
Eckbereichen, die durch den Seitenfalzteil und den Kopffalzteil sowie durch den Kopffalzteil
und das Deckfalzfeld gebildet sind, je eine in Richtung auf den Kopffalzteil ansteigende
Windleitfläche aufweist.
[0005] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß auch eine grössere Wasseransammlung
im Bereich des Mittelfeldes keine Gefahr eines Wassereintrages zur Folge hat, wenn
es gelingt, auch bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten den auf die Wasseransammlung
wirkenden Winddruck niedrig zu halten. Dies gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß in
den beiden genannten Eckbereichen des Mittelfeldes nach oben ansteigende Windleitflächen
geschaffen sind, die unmittelbar vor dem Kopffalzteil eine Ablenkung der Luftströmung
nach oben bewirken. Überraschenderweise hat sich dabei gezeigt, daß der beabsichtigte
Erfolg in zureichendem Ausmaß nur dann erreicht wird, wenn die Windleitflächen auf
die Eckbereiche beschränkt sind, d.h. eine quer über das ganze Mittelfeld verlaufende
geschlossene Windleitfläche vermieden ist.
[0006] Die in den Eckbereichen vorgesehenen Windleitflächen können im Rahmen der Erfindung
unterschiedliche Gestalt haben. Von besonderem Vorteil ist es, sie so auszubilden,
daß sie sowohl in Richtung zum Kopffalzteil als auch in Querrichtung dazu, d.h. also
auf einer Seite zum Seitenfalzteil hin, auf der anderen Seite zum Deckfalzfeld hin,
ansteigen. Hierdurch wird die offenbar auftretende seitliche oder diagonale Ablenkung
der Luftströmung begünstigt. In der einfachsten Ausführungsform der so gestalteten
Windleitflächen sind diese annähernd dreieckig, wobei die den höchsten Punkt bildende
Dreieckspitze in der zwischen Seitenfalzteil und Kopffalzteil bzw. zwischen Kopffalzteil
und Deckfalzfeld gebildeten Ecke liegt.
[0007] Es hat sich gezeigt, daß eine Beeinflussung der Luftströmung in dem beabsichtigten
Sinn schon durch eine Höhenerstreckung der Windleitflächen nur über einen Teil der
Höhe zwischen Mittelfeld und Deckfalzfeld bzw. zwischen Mittelfeld und dem fußfalzseitigen
Mittelfeld des in der Eindeckung nächstoberen Ziegels erreicht wird. Jedoch wird
eine maximale Regeneindring-Sicherheit dann erreicht, wenn die Windleitfläche im
deckfalzseitigen Eckbereich bis zur Höhe des Deckfalzfeldes und die Windleitfläche
im seitenfalzseitigen Eckbereich bis auf die Höhe der Oberseite des in der Eindeckung
nächstoberen Dachfalzziegels ansteigt. Hierdurch wird nicht nur in den unmittelbaren
Eckbereichen ein Übertreten der Wasseransammlung durch die insoweit höhere Schwelle
erschwert, sondern vor allem die geschilderte Strömungsleitwirkung so ausgeprägt
erzielt, daß auch bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten (bis zu 40 m/sec) und bei einer
Dachneigung von beispielsweise 15° Regeneindring-Sicherheit gegeben ist.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Oberseite eines erfindungsgemässen Dachfalzziegels;
Fig. 2 eine Stirnansicht des Dachfalzziegels gemäß Fig. 1, gesehen von der Fußseite
her (wobei zur deutlicheren Hervorhebung die stirnseitigen Fächen dunkel gehalten
sind), und
Fig. 3 eine schematische Darstellung mehrerer erfindungsgemässer Dachfalzziegel in
der Eindeckung.
[0009] Der in Fig. 1 dargestellte Dachfalzziegel weist ein Mittelfeld 1, ein Deckfalzfeld
2, einen links an das Mittelfeld 1 anschließenden Seitenfalzteil 3 und einen oben
an das Mittelfeld 1 und an das Deckfalzfeld 2 anschließenden Kopffalzteil 4 auf.
Wie sich aus Fig. 2 ergibt, liegt das Deckfalzfeld 2 gegenüber dem Mittelfeld 1 beträchtlich
höher, beispielsweise um 5 cm, und ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel weitgehend
eben. Der Seitenfalzteil 3 sowie der Kopffalzteil 4 sind mit Seitenfalz - bzw. Kopffalzrippen
versehen, von denen insbesondere die Kopffalzrippen 41 und 42 verhältnismässig hoch
ausgebildet sind und auf gleicher Höhe quer verlaufen. Die Ausgestaltung und Anordnung
der Kopf- und Seitenfalzrippen sowie deren Zusammenwirken mit der (nicht gezeigten)
Unterseite des Dachfalzziegels im übrigen sind bekannt und bedürfen daher an dieser
Stelle keiner näheren Erläuterung.
[0010] Das Mittelfeld 1 und das Deckfalzfeld 2 erstrecken sich in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
gleich weit nach oben und grenzen längs einer gedachten, quer zum Dachziegel verlaufenden
Linie an den Kopffalzteil 4 an. Sie haben, wie sich aus Fig. 1 ergibt, eine schmale
rechteckige Gestalt und nehmen jeweils etwa die Hälfte der in der Eindeckung freiliegenden
Ziegeloberseite ein. Erfindungsgemäß sind nun in den beiden Eckbereichen, die das
Mittelfeld 1 auf der einen Seite mit dem Seitenfalzteil 3 und dem Kopffalzteil 4
und auf der anderen Seite mit dem Kopffalzteil 4 und dem Deckfalzfeld 2 bildet, Windleitflächen
11, 12 vorgesehen, die unmittelbar ausgehend von der Oberseite des Mittelteils 1
etwa diagonal zu den durch Seitenfalzteil 3 und Kopffalzteil 4 bzw. Kopffalzteil 4
und Deckfalzfeld 2 gebildeten Ecken hin ansteigen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Windleitflächen 11, 12 weitgehend eben und haben daher die Form von Dreiecken.
Die seitenfalzseitige Windleitfläche 11 steigt dabei bis zu einer Höhe an, die der
Lage der Oberseite des in der Eindeckung nächstoberen Dachziegels entspricht, wie
sich aus Fig. 3 ergibt. Die deckfalzseitige Windleitfläche 12 hingegen ist höher und
erreicht mit der Spitze das Niveau des Deckfalzfeldes 2. Unmittelbar oberhalb anschließend
an die Windleitflächen 11, 12 weist der Kopffalzteil 4 etwa auf dem Niveau des übrigen
Mittelfeldes liegende Abstützflächen 13, 14 auf, auf denen sich in der Eindeckung
eine auf der Dachziegelunterseite vorgesehene Fußfalzrippe 15 abstützen kann. Hierdurch
schließt der in der Eindeckung jeweils nächstobere Dachziegel eng an die Windleitflächen
11, 12 an, so daß durch diese eine in Längsrichtung des Mittelfeldes 1 verlaufende
Luftströmung stufenweise in jeder Dachziegelreihe über das Niveau des nächstoberen
Mittelfeldes 1 angehoben wird. Hierdurch wird vermieden, daß im Bereich des Mittelfeldes
1 nach unten laufendes Regenwasser gestaut und über die Kopffalzrippen gedrückt wird.
[0011] Im Rahmen der Erfindung können Abweichungen von dem gezeigten Ausführungsbeispiel
getroffen werden. So brauchen, wie eingangs bereits erwähnt, die Windleitflächen 11,
12 keineswegs auf ihrer Oberseite eben zu verlaufen, sondern können konkav gekehlt
sein. Weiterhin können die Abmessungen der Windleitflächen 11, 12, die im gezeigten
Ausführungsbeispiel in Längsrichtung des Mittelfeldes 1 etwa 1/6 bis 1/8 der Länge
des Mittelfeldes ausmachen, verändert werden.
[0012] Auch ist selbstverständlich die Erfindung nicht auf die geschilderte, etwa hälftige
Teilung der in der Eindeckung freiliegenden Dachziegeloberfläche oder auf die annähernd
ebene Ausgestaltung des Mittelfeldes und/oder des Deckfalzfeldes beschränkt. Auch
kann bei solchen Dachziegeln, die am Dachrand verlegt werden, der Seitenfalzteil 3
ähnlich wie das Deckfalzfeld 2 ausgebildet sein, d.h. auf der Ziegeloberseite keine
Falzrippen aufweisen, so daß der Dachfalzziegel insoweit Doppelwulstform hat. In diesem
Fall sind zweckmässigerweise die beiden Windleitflächen 11, 12 symmetrisch zueinander
ausgebildet, da das die Seitenfalzrippen ersetzende Feld in der Regel auf gleicher
Höhe mit dem Deckfalzfeld liegen wird.
1. Dachfalzziegel, dessen Oberseite durch ein Mittelfeld (1), ein relativ zum Mittelfeld
höher liegendes Deckfalzfeld (2), einen seitlich an das Mittelfeld anschließenden
Seitenfalzteil (3) und einen oben an das Mittelfeld (1) und an das Deckfalzfeld (2)
anschließenden Kopffalzteil (4) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittelfeld (1) in den beiden Eckbereichen, die durch den Seitenfalzteil (3)
und den Kopffalzteil (4) sowie durch den Kopffalzteil (4) und das Deckfalzfeld (2)
gebildet sind, je eine in Richtung auf den Kopffalzteil (4) ansteigende Windleitfläche
(11 bzw. 12) aufweist.
2. Dachfalzziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Windleitflächen
(11, 12) sowohl in Richtung zum Kopffalzteil (4) als auch in Richtung zum Seitenfalzteil
(3) bzw. zum Deckfalzfeld (2) ansteigen.
3. Dachfalzziegel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Windleitflächen
(11, 12) annähernd dreieckig sind und die den höchsten Punkt bildende Dreieckspitze
in der zwischen Seitenfalzteil (3) und Kopffalzteil (4) bzw. zwischen Kopffalzteil
und Deckfalzfeld gebildeten Ecke liegt.
4. Dachfalzziegel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Windleitfläche (12) im deckfalzseitigen Eckbereich bis zur Höhe des Deckfalzfeldes
ansteigt.
5. Dachfalzziegel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Windleitfläche (11) im seitenfalzseitigen Eckbereich bis auf Höhe der Oberseite im
Fußfalzbereich des im eingedeckten Zustand nächstoberen Dachfalzziegels ansteigt.