(19)
(11) EP 0 320 614 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.06.1989  Patentblatt  1989/25

(21) Anmeldenummer: 88118503.7

(22) Anmeldetag:  07.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 3/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 14.12.1987 CH 4861/87

(71) Anmelder: Sprecher Energie AG
CH-5036 Oberentfelden (CH)

(72) Erfinder:
  • Kuhn, Max
    CH-5035 Unterentfelden (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Federkraftspeicherantrieb für einen Hochspannungsschalter


    (57) In der Spiralfeder (26) des Federkraftspeicherantriebs (10) ist die Energie speicherbar um den Hochspannungs­schalter (56) einzuschalten um zugleich die Ausschalt­feder (58) zu spannen. Um die Energie für mehr als eine Einschaltung speichern zu können, ist ein lokaler Druck­speicher (74) vorgesehen, in dem soviel Energie gespei­chert ist, um die Spiralfeder (26) mindestens ein weite­res Mal aufzuziehen. Zwischen dem Druckspeicher (74) und dem Hydraulikmotor (12) ist ein steuerbares Ventil (90) angeordnet, welches bei teilweise entspannter Spiralfeder (26) öffnet und somit der Hydraulikmotor (12) den Feder­käfig (18) in Pfeilrichtung (C) dreht bis die Spiralfeder (26) wieder gespannt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Federkraftspei­cherantrieb für einen Hochspannungsschalter gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Ein solcher Federkraftspeicherantrieb ist beispielsweise in der "Sprecher Energie Revue" Nr. 1/86 auf den S. 4 und 5 beschrieben. Im mittels eines Elektromotors oder von Hand spannbaren Federkraftspeicher ist die Energie zum Einschalten des Hochspannungsschalters sowie zum gleich­zeitigen Spannen eines Ausschaltfederspeichers speicher­bar. Bei eingeschaltetem Hochspannungsschalter und ge­spanntem Federkraftspeicher und Ausschaltfederspeicher kann folglich der Hochspannungsschalter ausgeschaltet, eingeschaltet und wieder ausgeschaltet werden, ohne dass der Federkraftspeicher neu aufgeladen wird. Aus Gründen der Versorgungssicherheit kann verlangt werden, dass die Hochspannungsschalter auch bei Ausfall des Speisenetzes für die Antriebe mehrere solche Schalthandlungen ausfüh­ren können. Um dieses Problem zu lösen, wird beispiels­weise in der DE-OS 35 40 674 vorgeschlagen, die Speicher­energie des Federkraftspeichers so gross zu machen, dass damit der Hochspannungsschalter mehrmals eingeschaltet und gleichzeitig der Ausschaltfederspeicher aufgeladen werden kann. Infolge der Federkennlinien steht, falls der Federkraftspeicher nicht wieder aufgeladen wird, für die erste Schalthandlung wesentlich mehr Energie als für die folgenden Schalthandlungen zur Verfügung. Dies erfordert einerseits zusätzliche Dämpfungselemente für die Vernichtung überschüssigen Energie und anderseits eine entsprechende Dimensionierung des Federkraftspeicheran­triebes für grosse Speicherenergien und die dadurch auf­tretenden grossen Kräfte.

    [0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Federkraftspeicherantrieb, in dessen Federkraftspeicher die Energie für ein einmaliges Einschalten eines Hoch­spannungsschalters speicherbar ist, zu schaffen, der auch bei Ausfall des Speisenetzes den Hochspannungsschalter mindestens ein weiteres Mal einschalten kann.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Im Federkraftspeicher ist die Spei­cherenergie für eine einzige Einschaltung des Hochspan­nungsschalters speicherbar. Die Energie für weitere Schalthandlungen wird in einem lokalen Fluiddruckspeicher gespeichert, mittels welchem ein über ein gesteuertes Ventil anspeisbarer Fluidmotor angetrieben wird, mittels welchem der Federkraftspeicher aufladbar ist. Beim be­kannten Federkraftspeicherantrieb kann folglich der Elek­tromotor durch einen Fluidmotor ersetzt werden, welcher vom lokalen Fluid-Druckspeicher anspeisbar ist. Dies kann ohne wesentlichen Eingriff in den Federkraftspeicheran­trieb geschehen.

    [0005] In einer bevorzugten Ausführungsform ist zum Fluidmotor ein Rückschlagventil parallel geschaltet, das in Richtung vom Niederdruckanschluss zum Hochdruckanschluss des Fluidmotors leitend und in entgegengesetzter Richtung sperrend ist. Dadurch kann der Federkraftspeicher von Hand, beispielsweise mittels einer Kurbel aufgezogen wer­ den, ohne dass weder in den Fluidkreislauf noch in die mechanischen Wirkverbindungen zwischen dem Fluidmotor und dem Federkraftspeicher eingegriffen werden muss.

    [0006] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist eine Steuereinrichtung zum Oeffnen des Ventils bei teilweise entspanntem Federkraftspeicher vorgesehen. Diese sorgt für ein sofortiges Wiederaufladen des Federkraftspeichers noch während oder nach einem Einschaltvorgang, so dass in kurzer Folge Einschaltungen des Hochspannungsschalters durchgeführt werden können.

    [0007] Der Fluidmotor kann mittels einer Hydraulikflüssigkeit antreibbar sein, welche mittels einer Pumpe durch ein Rückschlagventil von einem Niederdruckbehälter in den Fluid-Druckspeicher pumpbar ist. Dies ermöglicht die Nachrüstung von bereits, beispielsweise in einer Schalt­anlage installierten Hochspannungsschaltern, ohne dass an der Infrastruktur etwas geändert werden muss. Die ur­sprüngliche für den Elektromotor für das Aufladen des Federkraftspeichers vorgesehene elektrische Zuleitung kann an die Pumpe angeschlossen werden, was nur Anpas­sungen an Federkraftspeicherantrieb hervorruft. Dieselben Vorteile weist ein Federkraftspeicherantrieb auf, dessen Fluidmotor mittels eines Gases, insbesondere Druckluft, antreibbar ist, welches mittels eines lokalen Kompressors in den Fluid-Druckspeicher gepumpt wird. Falls in der Schaltanlage eine zentrale Druckgasversorgung installiert ist, so kann der Fluid-Druckspeicher direkt an diese Druckgasversorgung angeschlossen sein.

    [0008] Bei einem mehrpoligen Hochspannungsschalter mit einem Federkraftspeicherantrieb pro Pol kann für alle Feder­kraftspeicherantriebe dieses Hochspannungsschalters ein einziger lokaler Fluid-Druckspeicher vorgesehen sein. Von diesem lokalen Fluid-Druckspeicher können ohne grossen Aufwand Speiseleitungen zu den Spannvorrichtungen in je­dem Federkraftspeicherantrieb geführt werden.

    [0009] Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.

    [0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der einzigen Figur näher beschrieben. Diese zeigt rein sche­matisch einen Federkraftspeicherantrieb mit einer Spann­vorrichtung für das Aufladen des Federkraftspeichers, welche einen von einem lokalen Fluid-Druckspeicher an­speisbaren Fluidmotor aufweist.

    [0011] Der Federkraftspeicherantrieb 10 weist einen Hydraulik­motor 12 auf, welcher über ein Getriebe 14 auf einen Zahnkranz 16 eines drehbar gelagerten Federkäfigs 18 einwirkt. Die Drehachse 20 des Federkäfigs 18 fällt mit der Achse einer Federwelle 22 zusammen. An einem seitlich vorstehenden Lappen 24 des Federkäfigs 18 ist das äussere Ende einer Spiralfeder 26 befestigt, deren inneres Ende mit der Federwelle 22 verbunden ist.

    [0012] Mit der Federwelle 22 ist ein Enschaltklinkenhebel 28 drehfest verbunden, welcher sich freigebbar auf einer Einschaltklinke 30 abstützt. Mittels eines elektrisch betätigbaren Einschaltmagnetsystems 32 ist die Einschalt­klinke 30 von der in der Figur gezeigten Stellung im Uhrzeigersinn in eine Auslösestellung schwenkbar. An der Federwelle 22 ist ebenfalls eine Kurvenscheibe 34 dreh­fest angeordnet. Der mit einem Pfeil A bezeichnete Ab­stand zwischen der Drehachse 20 und der radialen Lauf­fläche 36 der Kurvenscheibe 34 nimmt im Zuge einer fast ganzen Umdrehung entgegen der Pfeilrichtung B stetig zu. Der Uebergang vom grössten Abstand zum kleinsten Abstand A erfolgt mit einer leicht gebogenen praktisch radial verlaufenden Kante 37.

    [0013] An einer parallel zur Drehachse 20 verlaufenden schwenk­bar gelagerten Rollenhebelwelle 38 ist ein zweiteiliger Rollenhebel 40 drehfest angeordnet. Im freien Endbereich der beiden Teile des Rollenhebels 40 ist eine Rolle 42 drehbar gelagert, auf welche die Lauffläche 36 der Kur­venscheibe 34 einwirken kann. Einerends sitzt auf der Rollenhebelwelle 38 drehfest ein Ausschaltklinkenhebel 44 und andernends ein Uebertragungshebel 46. Der Ausschalt­klinkenhebel 44 ist mit ausgezogenen Linien und mit 0 be­zeichnet in einer Ausschaltstellung dargestellt. Er ist im Gegenuhrzeigersinn in eine strichpunktiert dargestell­te und mit I bezeichnete Einschaltstellung schwenkbar. In der Einschaltstellung I stützt sich der Ausschaltklinken­hebel 44 freigebbar auf einer Ausschaltklinke 48 ab, wel­che mittels eines elektrisch ansteuerbaren Ausschaltmag­netsystems 50 von der dargestellten Stellung in eine Freigabestellung schwenkbar ist. Ebenfalls strichpunk­tiert ist die Stellung des Rollenhebels 40 in der Ein­schaltstellung I angegeben.

    [0014] Der Uebertragungshebel 46 ist über ein nur angedeutetes Uebertragungssystem 52 mit einem bewegbaren Schaltkontakt 54 eines Hochspannungsschalters 56 und einer Ausschalt­feder 58 wirkverbunden.

    [0015] Dieser oben beschriebene Teil des Federkraftspeicheran­triebs 10 arbeitet wie folgt: Bei auf der Einschaltklinke 30 abgestütztem Einschaltklinkenhebel 28 wird mittels des Hydraulikmotors 12 der Federkäfig 18 in Pfeilrichtung C um 360° gedreht. Die so in der Spiralfeder 26 gespeicher­te Energie ist genügend gross um den Hochspannungsschal­ter 56 einzuschalten und zugleich die Ausschaltfeder 58 zu spannen, wie dies nun beschrieben wird. Bei Erregung des Einschaltmagnetsystems 32 wird die Einschaltklinke 30 in die Freigabestellung zurückgezogen, so dass die Feder­welle 22 mit samt der Kurvenscheibe 34 in Pfeilrichtung B drehen kann. Dabei kommt die Rolle 42 auf die Lauffläche 36 zur Anlage, was zur Folge hat, dass der Rollenhebel 40 und somit die Rollenhebelwelle 38 im Gegenuhrzeigersinn in die strichpunktiert dargestellte Einschaltstellung I verschwenkt wird. Nach der Freigabe des Einschaltklinken­hebels 28 kehrt die Einschaltklinke 30 sofort wieder in ihre Ruhestellung zurück, so dass nach einer Umdrehung von 360° der Einschaltklinkenhebel 28 wieder auf der Ein­schaltklinke 30 zur Anlage kommt. Infolge der Schwenkbe­wegung der Rollenhebelwelle 38 verklinkt der Ausschalt­klinkenhebel 44 in der Einschaltstellung I an der Aus­schaltklinke 48. Durch das Mitschwenken des Uebertra­gungshebels 46 wird der Hochspannungsschalter 56 ein­geschaltet und zugleich die Ausschaltfeder 58 gespannt.

    [0016] Die Spiralfeder 26 kann nun durch Drehen des Federkäfigs 18 mittels des Hydraulikmotors 12 wieder gespannt werden.

    [0017] Um den Hochspannungsschalter 56 auszuschalten, wird das Ausschaltmagnetsystem 50 erregt, wonach die Ausschalt­ klinke 48 den Ausschaltklinkenhebel 44 freigibt. Durch die in der Ausschaltfeder 58 gespeicherte Ausschaltener­gie wird der Schaltkontakt 54 des Hochspannungsschalters 56 geöffnet und die Rollenhebelwelle 38 in die mit ausge­zogenen Linien dargestellte Ausschaltstellung 0 ver­schwenkt. Der ungefähr radial nach Innen verlaufende Rand 37 der Kurvenscheibe 34 lässt dabei genügend Platz für die Schwenkbewegung des Rollenhebels 40 mit samt der Rol­le 42 frei.

    [0018] In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass mittels eines einzigen Federkraftspeicherantriebs 10 ein einziger Pol eines Hochspannungsschalters 56 oder mehrere Pole ange­trieben werden können.

    [0019] Auf eine Abtriebswelle 60 des Hydraulikmotors 12 wirkt eine Rücklaufsperre 62 derart ein, dass ein Drehen zum Spannen der Spiralfeder 26 zugelassen wird, aber ein Zurückdrehen im umgekehrten Sinne unterbunden wird. Da­durch wird ein ungewolltes Entspannen der Spiralfeder 26 verhindert. Die Spiralfeder 26 kann auch mittels einer mit dem Getriebe 14 in Wirkverbindung bringbaren Kurbel 64 von Hand gespannt werden.

    [0020] Mittels eines Elektromotors 66 ist eine Hydraulikpumpe 68 antreibbar mittels welcher Hydraulikflüssigkeit bei­spielsweise Hydrauliköl von einem Niederdruckbehälter 70 durch ein Rückschlagventil 72 in einen allgemein bekann­ten hydraulischen Druckspeicher 74 gepumpt werden kann. Dabei verhindert das Rückschlagventil 72 ein Zurück­fliessen der unter Hochdruck stehenden Hydraulikflüssig­keit zur Hydraulikpumpe 68 und zum Niederdruckbehälter 70. Um einen zu hohen Druckanstieg im Druckspeicher 74 zu verhindern, ist der Druckspeicher 74 mit einem Ueber­druckventil 76 strömungsmässig verbunden, welches bei zu hohem Druck öffnet und die Hydraulikflüssigkeit in den Niederdruckbehälter 70 zurückfliessen lässt bis der Druck im Druckspeicher 74 auf den gewünschten Wert abgesunken ist. Ebenfalls mit dem Druckspeicher 74 ist ein Druck­relais 78 strömungsmässig verbunden, dessen Schaltkon­takte 80 beim Abfallen des Drucks im Druckspeicher 74 unter einen unteren Grenzwert schliessen und beim Er­reichen eines oberen Grenzwertes öffnen. Dieses Druck­relais 78 steuert die Erregerspule 82 eines Schalters 84 an, mittels welchem der Elektromotor 66 einschaltbar bzw. ausschaltbar ist.

    [0021] Zwischen dem Druckspeicher 74 und dem Hochdruckanschluss 86 des Hydraulikmotores 12 ist eine einstellbare Blende 88 für die Regelung der Durchflussmenge sowie ein steuer­bares Ventil 90 seriegeschaltet. Der Niederdruckanschluss 91 ist mit dem Niederdruckbehälter 70 strömungsverbunden. Parallel zum Hydraulikmotor 12 ist ein weiteres Rück­schlagventil 92 derart geschaltet, dass es in Richtung vom Niederdruckanschluss 91 zum Hochdruckanschluss 84 des Hydraulikmotors 12 leitend und in Gegenrichtung sperrend ist.

    [0022] Im Federkraftspeicherantrieb 10 ist ein Steuerorgan 94 vorgesehen, welches mit dem Ventil 90 in Wirkverbindung steht. Diese Verbindung ist strichpunktiert angedeutet. Das Steuerorgan 94 weist eine parallel zur Drehachse 10 verlaufende schwenkbare Steuerwelle 96 mit drei einarmi­gen Hebeln 98, 100 und 102 auf. In der mit ausgezogenen Linien dargestellten Stellung des Steuerorgans 94 ist das Ventil 90 sperrend. In der strichpunktiert angedeuteten in Gegenuhrzeigersinn um ca. 45 Grad verschwenkten Stel­lung ist das Ventil 90 leitend. Der Hebel 98 überträgt die Schwenklage der Steuerwelle 96 auf das Ventil 90, während der Hebel 100 in der mit ausgezogenen Linien dargestellten Lage an einer von der Federwelle 22 radial nach aussen abstehenden Zunge 104 anliegt. Der Hebel 102 ist in der strichpunktiert dargestellten Lage in den Weg eines am Federkäfig 18 angeordneten Bolzens 106 ver­schwenkt. Wie dies weiter unten angegeben ist, steuert das Steuerorgan 94 in Abhängigkeit des Spannzustandes der Spiralfeder 26 das Ventil 90 sowie eine Hilfsschalter 108.

    [0023] Im folgenden wird die Funktionsweise des Hydraulikkreis­laufes sowie dessen Steuerung näher beschrieben. Sobald der Druck im Druckspeicher 74 unter den unteren Grenzwert gesunken ist, schliessen die Schaltkontakte 80 des Druck­relais 78, wodurch die Erregerspule 82 des Schalters 84 erregt wird. Der Schalter 84 schaltet den Elektromotor 66 ein, wodurch die Hydraulikflüssgkeit vom Niederdruckbe­hälter 70 in den Druckspeicher 74 gepumpt wird. Sobald der Druck im Druckspeicher 74 den oberen Grenzwert er­reicht hat, öffnen die Schaltkontakte 80 des Schalters 78, wodurch der Elektromotor 66 abeschaltet wird. Das Rückschlagventil 72 verhindert ein Zurücklaufen der Hy­draulikflüssigkeit zur Hydraulikpumpe. 68 und in den Nie­derdruckbehälter 70. Sollte aus irgendeinem Grund der Elektromotor 66 nicht abstellen oder aus einem anderen Grund der Druck im Druckspeicher 74 zu hoch werden, öff­net das Ueberdruckventil 76 um das Hochdrucksystem vor Beschädigungen zu bewahren. Unter Normalbedingungen soll­te folglich im Druckspeicher 74 immer Hydraulikflüssig­keit mit genügendem Druck gespeichert sein.

    [0024] Bei gespannter Spiralfeder 26 befindet sich das Steuer­organ 94 in der mit ausgezogenen Linien dargestellten Lage. Das Ventil 90 ist sperrend. Bei der Freigabe der Federwelle 22 durch die Einschaltklinke 30 beginnt die Federwelle 22 in Pfeilrichtung A zu drehen, wodurch der Hebel 100 und somit das ganze Steuerorgan 94 infolge der Drehung der Zunge 104 in die strichpunktiert dargestellte Lage verschwenkt wird. Das Ventil 90 öffnet und der Hy­draulikmotor 12 beginnt zu drehen, wodurch die Spiral­feder 26 in Pfeilrichtung C gespannt wird. Nach dem Been­den des Einschaltvorganges des Hochspannungsschalters 56 hat sich die Federwelle 22 um 360° gedreht und stützt sich wiederum auf der Einschaltklinke 30 ab. Das Drehen des Federkäfigs 18 mittels dem Hydraulikmotor 12 ge­schieht wesentlich langsamer als das Entspannen der Spiralfeder 26 beim Einschalten des Hochspannungsschal­ters 56. Sobald der Federkäfig 18 um nahezu 360° in Pfeilrichtung C gedreht wurde, läuft der Bolzen 106 auf den Hebel 102 auf und schwenkt diesen zurück in die mit ausgezogenen Linien dargestellte Lage, wodurch das Ventil 90 geschlossen und der Hydraulikmotor 12 abgestellt wird. Nun ist die Spiralfeder 26 wieder genügend gespannt, um den Hochspannungsschalter 56 wieder einschalten zu kön­nen. Die von der Spiralfeder 26 auf den Federkäfig 18 ausgeübte Kraft wird von der Rücklaufsperre 62 aufge­nommen.

    [0025] Im normalen Arbeitsbetrieb ist das Rückschlagventil 92 geschlossen und verhindert somit ein Strömen der Hydrau­likflüssigkeit von der Zuleitung zum Hochdruckanschluss 86 zurück zum Niederdruckbehälter 70. Nun kann es aber vorkommen, dass z.B. bei Revisions- oder Montagearbeiten die Spiralfeder 26 mittels der Kurbel 64 von Hand auf­gezogen werden muss. Bei diesem Vorgang geht der Hydrau­likmotor 12 in einem Pumpbetrieb über und pumpt Hydrau­likflüssigkeit vom Hochdruckanschluss 84 zum Niederdruck­anschluss 86. Dabei öffnet das Rückschlagventil 92 und lässt einen Hydraulikflüssigkeitsstrom zwischen dem Hy­draulikmotor 12 und dem Rückschlagventil 92 zirkulieren.

    [0026] Die Stellung des Hilfsschalters 108 gibt Auskunft über die Stellung des Steuerorgans 94 und somit auch über den Spannzustand der Spiralfeder 26. Dieser Hilfsschalter 108 wird vielmals für Rückmeldungen an eine zentrale Schalt­warte oder für andere Ueberwachungsaufgaben benötigt. Es ist ohne weiteres einzusehen, dass ein Hilfsschalter 108 auch für die Ansteuerung eines elektrisch betätigbaren Ventils 90 eingesetzt werden kann.

    [0027] Bei Hochspannungsschaltern 54, bei welchen jeder Pol mittels eines eigenen Federkraftspeicherantriebs 10 an­treibbar ist, ist es empfehlenswert einen einzigen Druck­speicher 74 für das Aufziehen der Spiralfedern 26 aller Pole zu verwenden.

    [0028] Federkraftspeicherantriebe 10 mit der erfindungsgemässen Anordnungen zum Spannen der Federkraftspeicher können auch bei Hochspannungsschaltern Verwendung finden, bei welchen mit dem Federkraftantrieb 10 nur die Schaltkon­takte 54 geschlossen werden, hingegen das Oeffnen der Schaltkontakte 54 durch einen separaten Antrieb oder durch eine Ausschaltfeder 58 erfolgen kann, die mit einem separaten Antrieb gespannt wird.


    Ansprüche

    1. Federkraftspeicherantrieb für einen Hochspannungs­schalter, mit einem mittels einer Spannvorrichtung auf­ladbaren Federkraftspeicher, mit dessen Speicherenergie der Hochspannungsschalter einmal einschaltbar ist, da­durch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung einen von einem lokalen Fluid-Druckspeicher (74), dessen speicher­barer Energieinhalt wenigstens der Speicherenergie des Federkraftspeichers (26) entspricht, über ein gesteuertes Ventil (90) anspeisbaren Fluidmotor (12) aufweist.
     
    2. Federkraftspeicherantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Fluid-Druckspeicher (74) und dem Fluidmotor (12) ein Durchflussmengenregler, vorzugsweise eine einstellbare Blende (88), vorgesehen ist.
     
    3. Federkraftspeicherantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Fluidmotor (12) ein Rückschlagventil (92) parallelgeschaltet ist, das in Richtung vom Niederdruckanschluss (91) zum Hochdruckan­schluss (86) des Fluidmotors (12) leitend und in entge­gengesetzter Richtung sperrend ist.
     
    4. Federkraftspeicherantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidmotor (12) eine Abtriebswelle (60) aufweist, mit welcher eine Rück­laufsperre (62) wirkverbunden ist.
     
    5. Federkraftspeicherantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtriebswelle (60) auf ein Ge­triebe (14) einwirkt, welches mit dem Federkraftspeicher (26) wirkverbunden ist.
     
    6. Federkraftspeicherantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Fluid-Druckspeicher (74) ein Ueberdruckventil (76) in Strömungsverbindung steht.
     
    7. Federkraftspeicherantrieb nach Anspruch 1 gekenn­zeichnet durch eine Steuereinrichtung (94) zum Oeffnen des Ventils (90) bei teilweise entspanntem Federkraft­speicher (26).
     
    8. Federkraftspeicherantrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung ein mit dem Ventil (90) wirkverbundenes Steuerorgan (94) aufweist, das bei teilweise entspanntem Federkraftspeicher (26) in eine Oeffnungsstellung und bei gespanntem Federkraftspei­cher (26) in eine Schliessstellung bringbar ist.
     
    9. Federkraftspeicherantrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein mittels eines Hilfschalters (108) ansteuerbares, elektrisch betätigbares Ventil (90) vorgesehen ist, wobei der Hilfschalter (108) bei teil­weise entspanntem Federkraftspeicher (26) einschaltbar und bei gespanntem Federkraftspeicher (26) ausschaltbar ist.
     
    10. Federkraftspeicherantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidmotor (12) mittels einer Hydraulikflüssigkeit antreibbar ist, welche mittels einer Pumpe (68) durch ein Rückschlagventil (72) von einem Niederdruckbehälter (70) in den Fluid-Druck­speicher (74) pumpbar ist, und vorzugsweise die Pumpe (68) von einem mit dem Fluid-Druckspeicher (74) in Strö­mungsverbindung stehendem Druckrelais (78) ansteuerbar ist.
     
    11. Federkraftspeicherantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidmotor (12) mittels eines Gases, insbesondere Druckluft, antreibbar ist, welches von einer zentralen Druckgasversorgung oder mittels eines lokalen Kompressors durch ein Rückschlag­ventil in den Fluid-Druckspeicher geleitet wird.
     
    12. Federkraftspeicherantrieb mit mindestens einer als Federkraftspeicher vorgesehenen Spiralfeder (26), deren inneres Ende auf eine drehbare und arretierbare Welle (22) einwirkt, auf welcher eine Kurvenscheibe (34) dreh­fest sitzt, und mit einem auf einer zu dieser Welle (22) parallelen Hebelwelle (38), welche mit einem Ausschalt­federspeicher (58) und mit mindestens einem bewegbaren Schaltkontakt (54) des Hochspannungsschalters (56) kraft­schlüssig verbunden ist, drehfest angeordneten Hebel (40), auf welchen die Kurvenscheibe (34) derart einwirkt, dass die Hebelwelle (38) von einer Ausschaltstellung in eine Einschaltstellung schwenkbar ist, wobei die Spiral­feder (26) mit einer Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 aufladbar ist.
     
    13. Mehrpoliger Hochspannungsschalter (56) mit einem Federkraftspeicherantrieb (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 pro Pol, dadurch gekennzeichnet, dass für alle Federkraftspeicherantriebe (10) ein einziger lokaler Fluid-Druckspeicher (74) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht