[0001] Ein elektromagnetisches Schaltgerät der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Gattung ist aus DE-C-3 417 891 bekannt. Dort ist ein Kontaktschieber mit dem parallel
dazu bewegbaren Hubanker eines Magnetantriebs über Umlenkhebel gekoppelt, die auf
an einem Gehäusesockel vorgesehenen Zapfen schwenkbar gelagert sind. Bei der Montage
wird zunächst der Magnetantrieb für sich zusammengebaut, woraufhin die Umlenkhebel
jeweils mit ihren beiden Armen auf die Enden von Hubanker und Kontaktschieber aufgesteckt
werden. Die so zusammengestellte Anordnung wird dann in den Gehäusesockel eingebaut,
wobei in den Umlenkhebeln vorgesehene Bohrungen gleichzeitig auf die Lagerzapfen aufgesteckt
werden müssen.
[0002] Dieser Montagevorgang stellt aufgrund der Tatsache, daß die genannte Anordnung vor
ihrem endgültigen Einbau in das Gehäuseelement nicht starr zueinander positioniert
ist, einen verhältnismäßig diffizilen Arbeitsschritt dar. Er wird dadurch erschwert,
daß der Abstand zwischen den Lagerzapfen mit dem Abstand zwischen den Bohrungen in
den Umlenkhebeln nicht genau übereinstimmt, weil zusätzlich zu unvermeidbaren Fertigungstoleranzen,
insbesondere wenn die Lagerzapfen als separate Bauteile in den Gehäusesockel eingesetzt
sind, zwischen den Enden von Hubanker und Kontaktschieber einerseits und den Enden
der Umlenkhebel andererseits ein Lagerspiel vorhanden sein muß. Eine besondere Schwierigkeit
ergibt sich dann, wenn der Magnetantrieb zur Erzielung eines polarisierten Schaltverhaltens
einen Dauermagnet enthält, der den Hubanker zufällig in seine eine oder andere Endstellung
zieht.
[0003] Aus allen diesen Gründen gestaltet sich bei dem bekannten Schaltgerät die Montage
schwierig und zeitaufwendig und ist häufig ohne Montagehilfen nicht durchführbar.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Nachteile, wie sie bei vergleichbaren Schaltgeräten
nach dem Stand der Technik auftreten, mindestens teilweise zu beseitigen. Eine speziellere
Aufgabe kann darin gesehen werden, ein Schaltgerät der eingangs bezeichneten Gattung
so zu gestalten, daß es sich einfacher und rascher montieren läßt.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichenteil des Anspruchs
1 angegeben. Danach ist der bzw. sind die Umlenkhebel in Richtung ihrer Schwenkachsen,
d. h. in derjenigen Richtung, in der die aus dem Magnetantrieb, dem Kontaktschieber
und dem oder den Umlenkhebeln zunächst zusammengefügte Montageeinheit in das Gehäuseelement
eingesetzt wird, an dem Magnetantrieb festgelegt, so daß die Bauteile der Montageeinheit
bereits in definierter Position zueinander gehalten sind und bei dem Einsetzvorgang
kein Hineinsuchen in eine Lagerstelle der bekannten Art erforderlich ist. Vielmehr
läßt sich die genannte Montageeinheit insgesamt einfach so einfügen, daß die von dem
Gehäuseelement gebildete Lagerfläche an der Außenseite des Führungsteils für den (betreffenden)
Umlenkhebel zu liegen kommt. Ein derartiger Einsetzvorgang ist unabhängig von der
momentanen Stellung des Kontaktschiebers einfach und ohne Hilfsmittel von Hand durchführbar.
[0006] Die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 dient einer möglichst reibungsarmen
Lagerung trotz Fehlens eines Lagerzapfens. In der Ausgestaltung nach Anspruch 3 ergibt
sich eine kippfreie Führung des Umlenkhebels, wobei dieser an der betreffenden Baugruppe
hinsichtlich sämtlicher Freiheitsgrade mit Ausnahme eines Ausweichens nach außen geführt
ist, das seinerseits durch die Lagerfläche des Gehäuseelements verhindert wird. Die
Maßnahme des Anspruchs 4 führt zu einer für die Stabilität der oben genannten Montageeinheit
günstigen Fixierung der Umlenkhebel und führt damit auch zu einer problemlosen Aufnahme
der Montageeinheit während des Einsetzvorgangs in den Sockel.
[0007] Durch das gemäß Anspruch 5 gebildete Parallelogrammgestänge wird der aus dem Stand
der Technik bekannte Vorteil einer reibungsarmen Lagerung aller bewegbaren Teile auch
bei der Erfindung beibehalten. Dabei bewirken die in den Armen vorgesehenen Durchbrüche,
daß sich die Umlenkhebel unabhängig von der Stellung des Hubankers einfach aufstecken
lassen. Die weitere Maßnahme des Anspruchs 6 führt in Verbindung mit dem Erfindungskonzept
zu einer einfachen Möglichkeit, eine Vorspannfeder zur Erzielung eines monostabilen
Schaltverhaltens wirken zu lassen, wobei die Anordnung der Feder nach Anspruch 7 besonders
platzsparend ist.
[0008] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung
näher erläutert, in der
Figur 1 einen Längsschnitt durch ein elektromagnetisches Schaltgerät längs der Linie
I-I der Figur 2 und
Figur 2 einen Querschnitt längs der Linie II-II nach Figur 1 zeigt.
[0009] Das in der Zeichnung dargestellte elektromagnetische Schaltgerät ist in einem aus
einem Sockel 10 und einer Gehäusekappe 11 zusammengesetzten Gehäuse untergebracht.
In dem in Figur 1 unten gezeigten Bereich des Sockels 10 sind mehrere Schaltkammern
ausgebildet, deren jede zwei miteinander fluchtend angeordnete Festkontakte 12 enthält.
Diese Festkontakte 12 weisen, wie aus Figur 2 hervorgeht, durch den Sockel 10 hindurchragende
untere Anschlüsse 13 sowie durch die Gehäusekappe 11 hindurchragende obere Anschlüsse
14 auf. Die unteren Anschlüsse 13 dienen zum Einstecken in eine (nicht gezeigte) Schaltungsplatte,
während die oberen Anschlüsse 14 für weitere Verbindungen vorgesehen sind und in einem
zurückspringenden Bereich 15 an der Oberseite der Gehäusekappe 11 angeordnet sind.
[0010] Ein Kontaktschieber 16 ist mit mehreren über Blattfedern 17a abgestützten Brückenkontakten
17b versehen, die mit je einem Paar von miteinander fluchtenden Festkontakten 12 zusammenarbeiten.
In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 sind die Festkontakte 12 derart angeordnet
und die bewegbaren Kontakte 17b derart vorgespannt, daß sie insgesamt vier Ruhekontakte
mit Doppelunterbrechung und einen Arbeitskontakt ebenfalls mit Doppelunterbrechung
bilden.
[0011] In dem in Figur 1 oben gezeigten Bereich des Gehäuses ist ein Magnetantrieb 18 untergebracht,
der zwei jeweils auf einen Spulenkörper 19 gewickelte Spulen 20, einen dazwischen
angeordneten Dauermagnet 21, einen eine zentrische Bohrung in den Spulenkörpern 19
und im Dauermagnet 21 durchsetzenden und in Axialrichtung der Spulen hin- und herbewegbaren
Hubanker 22 sowie zwei über die Außenseiten der Spulenkörper verlaufende Jochbleche
23 umfaßt. Der Hubanker 22 ist auf einer koaxial zu den Spulen 20 verlaufenden Führungsstange
24 befestigt, die mit ihren Enden durch von den beiden Jochblechen 23 freigelassene
Öffnungen verläuft.
[0012] Die Hin- und Herbewegung des Hubankers 22 wird über zwei Umlenkhebel 25, 26 auf den
Kontaktschieber 16 übertragen. Beide Arme jedes Umlenkhebels 25, 26 weisen jeweils
am Ende einen Durchbruch auf, der von einem Teil des betreffenden, stufig abgesetzten
äußeren Endes der Führungsstange 24 bzw. des betreffenden Endabschnitts 27, 28 des
Kontaktschiebers 16 durchsetzt wird. Der Rest des stufig abgesetzten Endes der Führungsstange
24 bzw. der Rest des Endabschnittes 27, 28 des Kontaktschiebers 16 stützt sich gemäß
Fig. 2 in im gestrichelten Bereich gebildeten Stufen 24a, 24b bzw. 28a, 28b an den
dem Magnetantrieb 18 bzw. Kontaktschieber 16 zugewandten Enden der Umlenkhebel 25,
26 ab.
[0013] Zur schwenkbaren Lagerung der Umlenkhebel 25, 26 um Schwenkachsen, die senkrecht
zur Zeichenebene der Figur 1 verlaufen und von denen eine in Figur 2 mit 29 bezeichnet
ist, dienen gemäß Figur 1 am Spulenkörper 19 angesetzte, nach außen vorspringende,
etwa quaderförmige Führungsteile 30, zwischen denen das untere Jochblech 23 eingeschoben
ist und die Aussparungen 31 in den Führungshebeln 25, 26 durchsetzen. Gemäß Figur
2 sind auf jeder Seite des unteren Jochblechs 23 zwei längs der Schwenkachse 29 miteinander
fluchtende Führungsteile 30 in Abstand, etwas größer als die Breite der Jochbleche
32, voneinander angeordnet, und die im Umlenkhebel 26 vorgesehenen Aussparungen 31
sind als zur Seitenkante des Umlenkhebels 26 hin offene Ausschnitte derart ausgeführt,
daß die Umlenkhebel gemäß Fig. 2 nach oben und unten hin durch die Breitseiten der
Führungsteile 30 und nach links bzw. rechts durch die innenliegende Schmalseite der
Führungsteile 30 lagerichtig fixiert werden.
[0014] Jeder Umlenkhebel ist dadurch in beiden Richtungen längs der Schwenkachse 29 geführt.
Ein Ausweichen der Umlenkhebel 25, 26 nach außen wird durch Lagerflächen 32 verhindert,
die am Sockel 10 angeformt sind. Diese Lagerflächen 32 weisen jeweils eine dem betreffenden
Umlenkhebel 25, 26 zugewandte konvexe Wölbung auf, um die Lagerreibung in der Art
eines Schneidenlagers möglichst gering zu halten. Der Abstand zwischen den Lagerflächen
32 ist so bemessen, daß beim Einsetzen des Magnetantriebs 18 die Außenflächen der
Führungsteile 30 vorbeigeführt werden können. Die in Fig. 1 eingezeichnete Schnittebene
II-II verläuft in der Berührungsebene zwischen der rechten Lagerfläche 32 und dem
Führungsteil 30.
[0015] Die Umlenkhebel 25, 26, der Hubanker 22 und der Kontaktschieber 16 bilden miteinander
ein an den beiden Schwenkachsen 29 gelagertes Parallelogrammgestänge, das die Hin-
und Herbewegung des Hubankers 22 in eine gegenläufige Hin- und Herbewegung des parallel
dazu verlaufenden Kontaktschiebers 16 umsetzt. Um die freie Bewegbarkeit dieses Parallelogrammgestänges
nicht zu beeinträchtigen, sind sämtliche Durchbrüche in den Umlenkhebeln 25, 26 leicht
keilförmig gestaltet.
[0016] In Figur 1 ist ferner eine Blattfeder 33 gezeigt, die mit ihrem freien Ende auf den
durch die Aussparung in dem Umlenkhebel 25 hindurchragenden Endabschnitt 27 des Kontaktschiebers
16 einwirkt und diesen in seine gemäß Figur 1 rechte Endstellung vorspannt. Mit ihrer
anderen Hälfte ist die Blattfeder 33 derart in den Sockel 10 eingelegt, daß sie auf
der Außenseite einer die äußere Lagerfläche 32 für den Umlenkhebel 25 bildenden,
von der Innenfläche des Sockels 10 nach oben ragenden Anformung 34, jedoch innerhalb
der Gehäusekappe 11 liegt.
[0017] Zur Montage wird zunächst der Magnetantrieb 18 aus den Bauteilen 19 bis 24 zusammengesetzt
und dann mit den beiden Umlenkhebeln 25, 26 und dem Kontaktschieber 16 zu einer Montageeinheit
zusammengefügt. Da die Umlenkhebel 25, 26 bereits in diesem Zustand an einem Teil
des Magnetantriebs 18, nämlich an den am Spulenkörper 19 vorgesehenen Führungsteilen
30 geführt und gehalten sind und daher auch den Kontaktschieber 16 definiert halten,
läßt sich diese Montageeinheit mühelos handhaben und in den Sockel 10 in der vorgesehenen
Weise so einsetzen, daß die äußeren Enden der Führungsteile 30 zwischen die an den
Anformungen 34 des Sockels 10 ausgebildeten Lagerflächen 32 eingefügt werden können.
Im eingesetzten Zustand sind dann die Umlenkhebel 25, 26 durch die Lagerflächen 32
auch gegen ein Ausweichen nach außen gesichert. Abschließend wird, soweit vorgesehen,
die Blattfeder 33 eingesetzt, so daß das Schaltgerät nach Verschließen mittels der
Gehäusekappe 11 betriebsfertig ist.
[0018] Beim Betrieb wird zum Umschalten aus der in Figur 1 gezeigten Ruhestellung die rechte
Spule 20 erregt, so daß der Hubanker 22 in die gemäß Figur 1 rechte Endstellung gezogen
wird, wodurch die Umlenkhebel 25, 26 um ihre Schwenkachsen 29 verschwenkt und der
Kontaktschieber 16 gegen die Vorspannung der Blattfeder 33 nach links verschoben wird.
Beim Abfallen der Spule 20 wird das Parallelogrammgestänge von der Blattfeder 33
wieder in die in Figur 1 gezeigte Ruhestellung zurückgeführt. Ist die Blattfeder
33 nicht vorgesehen, so erfolgt diese Rückführung durch Erregung der gemäß Figur 1
linken Spule 20. Anstelle der Erregung nur jeweils einer Spule ist es auch möglich,
beide Spulen gleichzeitig, aber für die beiden Bewegungsrichtungen des Hubankers 22
in entgegengesetzten Richtungen, mit Strom zu beaufschlagen.
1. Elektromagnetisches Schaltgerät, umfassend eine Kontaktanordnung mit mindestens
einem in einem Gehäuseelement (10) angeordneten Festkontakt (12) und einem in das
Gehäuseelement eingesetzten Kontaktschieber (16), der einen relativ zu dem Festkontakt
(12) bewegbaren Kontakt (17b) trägt,
einen in das Gehäuseelement (10) eingesetzten Magnetantrieb (18), der einen Spulenkörper
(19), wenigstens eine Spule (20) und einen zur Bewegungsrichtung des Kontaktschiebers
(16) im wesentlichen parallel bewegbaren Hubanker (22) aufweist, und
mindestens einen zweiarmigen, um eine feste Lagerstelle schwenkbaren Umlenkhebel (25,
26), dessen einer Arm mit einem Ende des Kontaktschiebers (16) und dessen anderer
Arm mit einem Ende des Hubankers (23) gekoppelt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerstelle für den Umlenkhebel (25, 26) mindestens eine an der Außenseite
des Magnetantriebs (18) im wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung des Hubankers
(22) herausragendes, eine Aussparung (31) im Umlenkhebel (25, 26) durchsetzendes Führungsteil
(30) und eine an dem Gehäuseelement (10) vorgesehene, den Umlenkhebel (25, 26) an
seiner Außenfläche im Bereich der Aussparung (31) abstützende Lagerfläche (32) umfaßt.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Umlenkhebel (25,
26) zugewandte Lagerfläche (32) in der Art eines Schneidenlagers ausgebildet ist,
bei dem die Schneide durch eine konvexe Wölbung oder prismatisch ausgebildet ist.
3. Schaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsteil
(30) und die Aussparung (31) in Richtung der Schwenkachse (29) des Umlenkhebels (25,
26) länglich gestaltet sind.
4. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Umlenkhebel (25, 26) zwei zu gegenüberliegenden Seitenflächen hin offene Aussparungen
(31) aufweist, deren jede ein Führungsteil (30) durchsetzt.
5. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Umlenkhebel (25, 26) an gegenüberliegenden Seiten des Magnetantriebs (18) angeordnet
sind, die mit dem Kontaktschieber (16) und dem Hubanker (22) ein Parallelogrammgestänge
bilden, wobei die stufig ausgebildeten Enden von Kontaktschieber (16) und Hubanker
(22) jeweilige Durchbrüche in den Armen der beiden Umlenkhebel (25, 26) durchsetzen
und die Stufen (24a, 24b, 28a, 28b) der Enden von Kontaktschieber (16) und Hubanker
(22) sich auf den Umlenkhebeln (25, 26) abstützen und die Wirkverbindung des Parallelogrammgestänges
bilden.
6. Schaltgerät nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine den Kontaktschieber (16)
in eine Endstellung vorspannende Fe der (33), die sich auf der vom Magnetantrieb
(18) abgewandten Seite eines Umlenkhebels (25) in dem Gehäuseelement (10) abstützt
und an den betreffenden Enden des Umlenkhebels (25) abstützt oder an dem betreffenden,
durch den Durchbruch im Umlenkhebel (25) hindurchragenden Ende (27) des Kontaktschiebers
(16) oder des Hubankers (22) angreift.
7. Schaltgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder als Blattfeder
(33) ausgebildet ist, die so in das Gehäuseelement (10) eingefügt ist, daß ihr festes
Ende auf der Außenseite einer die Lagerfläche (32) für den Umlenkhebel (25) bildenden
Anformung (34) liegt.