[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Gasturbinenanlage der im Oberbegriff des ersten
Anspruchs angegebenen Art sowie auf ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Gasturbinenanlage
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 18.
[0002] Bei der bisherigen Auslegung von Brennkammern für Gasturbinen, die in Kraftfahrzeugen,
insbesondere in Personenkraftwagen eingesetzt werden sollen, hat man bisher nur Wert
darauf gelegt, einen hohen Ausbrenngrad und eine gleichmäßige Temperaturverteilung
zu erzielen.
[0003] Aufgrund gesetzlicher Verschärfungen auf dem Abgassektor von Brennkraftmaschinen
müssen nun auch bei der Konstruktion von Gasturbinen und hier insbesondere deren
Brennkammern auf die festgelegten Schadstoffemissionsgrenzen erhöhter Wert gelegt
werden. Die bei der Auslegung zu berücksichtigenden Einflußgrößen, die für die Schadstoffentstehung
bestimmend sind, ergeben sich aus der Analyse der reaktionskinetischen Vorgänge in
der Brennkammer. Die wichtigsten Einflußgrößen hierbei sind die Primärzonentemperatur
und das Äquivalenzverhältnis, der Grad der Vorvermischung und der Verbrennungshomogenität
in der Primärzone, die Verweilzeit der Verbrennungsprodukte in der Primärzone, das
"Einfrieren" der Reaktionsprodukte in Wandnähe der Brennkammer und die Zwischenzonentemperatur
und -verweilzeit.
[0004] Die Schwierigkeit der Auslegung schadstoffarmer Brennkammern besteht in der gegensätzlichen
Auswirkung der Einflußgrößen auf die einzelnen Schadstoffanteile. So führen z.B. niedrige
Primärzonentemperaturen zu einer geringen NO-Emission, jedoch gleichzeitig zu einer
hohen CO-Konzentration aufgrund der verminderten Oxidationsrate.
[0005] Um diese Probleme zu lösen, ist es aus der EP-A 0 144 094 bekannt, eine katalytisch
unterstützte Verbrennung vorzusehen, indem ein Katalysator in der Brennkammer vorgesehen
wurde. Aufgrund der katalytisch unterstützten Verbrennung kann die Brennstoffoxidation
über die Erlöschgrenze hinaus in sehr mageren Brennstoff-Luft-Verhältnissen und niedrige
Reaktionstemperaturen verlagert werden. Somit besteht eine Möglichkeit, gleichzeitig
die NO- und CO-Emission zu vermindern, ohne die Leistungsausbeute oder den Brennstoffverbrauch
zu erhöhen. Als Brennstoffe können in der Brennkammer flüssige oder gasförmige Kohlenwasserstoffe,
Kohlesuspension und Wasserstoff eingesetzt werden.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, für eine Gasturbinenanlage der eingangs
genannten Art einen platzsparenden Aufbau vorzuschlagen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten
Anspruchs gelöst. Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß kompakte Abmessungen
der gesamten Anlage erzielt werden, da sämtliche Versorgungsleitungen für die zweite
Stufe der Brennkammer in den Ringraum gelegt werden können. Die Verbrennungsluft
für die zweite Stufe übt hierfür eine Kühlwirkung aus.
[0008] Die Strömungsverengung zwischen der ersten und zweiten Stufe - wie die Weiterbildung
nach Anspruch 2 beschreibt - hat den Vorteil, daß hierdurch Flammenrückschläge aus
der zweiten Stufe der Brennkammer vermieden werden.
[0009] Eine bevorzugte Einbringungsmöglichkeit des Brennstoffs in die erste Stufe der Brennkammer,
die eine gute und schnelle Vermischung mit der Luft sicherstellt, beschreibt Anspruch
3. Hierbei ist bzw. sind der bzw. die Vorverdampfer so auszulegen, daß er bzw. sie
einen geringen Druckverlust bewirken und eine ausreichende Aufenthaltszeit zur nahezu
vollständigen Verdampfung des Brennstoffs gewährleisten.
[0010] Die Weiterbildung nach Anspruch 4 hat den Vorteil, daß dadurch der bereits verdampfte
Brennstoff homogen mit der Luft gemischt wird. Dadurch wird eine ungleichförmige
Vermischung verhindert, so daß keine lokalen Brennstoffanreicherungen, die bei Erreichen
stöchiometrischer Verhältnisse zur Ausbildung von Flammenrückschlägen in das insgesamt
magere Brennstoff-Luft-Gemischführen, stattfinden können. Die Auslegung der Vermischungszone
nach dem Prinzip des Diffusionsbrenners hat darüber hinaus den Vorteil, daß die Mischungszeiten
unterhalb der Zündverzugszeiten begrenzt werden.
[0011] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 5 ist es möglich, einen einfach aufgebauten
und zu fertigenden Katalysator zu schaffen, der den Erfordernissen nach einer vollständigen
Verbrennung bei gleichzeitiger Verminderung der NO- und CO-Emission durch einen einfachen
Aufbau gewährleistet.
[0012] Eine bevorzugte Anordnung des Katalysators beschreibt Anspruch 6. Aufgrund der fortschreitenden
Temperaturerhöhung bei der Brennstoffoxidation sind die ersten Katalysatorsegmente
so aufgebaut, daß sie bei niedrigen Reaktionstemperaturen aktiv werden. Die sich anschließenden
Katalysatorsegmente weisen einen hohen Oxidationseffekt auf, so daß sich die Reaktionstemperatur
und damit die Luftaufheizung erhöht.
[0013] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 7 werden Katalysatorsegmente geschaffen, die
wirtschaftlich herstellbar sind. Sie zeichnen sich durch eine Tragestruktur aus, die
aus einem Substrat sowie einer Zwischenhaftschicht bestehen, auf die der Katalysator
aufgedampft wird. Die Ansprüche 8 und 9 beschreiben geeignete Werkstoffe.
[0014] Die Porösität des Substrates wird so gewählt, daß der Druckverlust klein ist. Mit
der Weiterbildung nach Anspruch 10 wird ein Druckverlust in der gesamten Brennkammer
erreicht, der nicht größer als 5 % ist.
[0015] Zur Steuerung der Verbrennung in der zweiten Stufe der Brennkammer wird die Weiterbildung
nach Anspruch 11 vorgeschlagen. Damit wird eine gesteuerte Nachverbrennung zur Einstellung
von maximalen Prozeßtemperaturen erreicht.
[0016] Da die Brennkammer als Ringbrennkammer ausgebildet ist, kann der in Längsachse liegende
Raum für zusätzliche Bauteile - wie Anspruch - 12 lehrt genutzt werden. Hierbei wird
durch die Luft eine Kühlung und Wärmeisolation gegenüber den heißen Wänden der Brennkammer
geschaffen. Auch können dort die Brennstoffleitungen zur zweiten Stufe der Brennkammer
angeordnet werden, ohne daß zusätzliche Wärmeisolationsmaßnahmen vorgesehen werden
müssen, ohne die der Brennstoff in seinen Leitungen verdampfen würde, so daß sich
Ablagerungen bilden könnten, die zu einem Zuwachsen der Leitungen führen würden.
[0017] Aufgrund der vorgeschlagenen Brennkammergeometrie ist hierbei auch eine ausreichende
Lagerungsmöglichkeit für den Stellmotor und die Betätigungsglieder gegeben, so daß
eine exakte Steuerung der Lufteinlaßöffnungen bei hoher Lebensdauer der Betätigungsglieder
und des Stellmotors erzielt wird.
[0018] Zwei alternative Möglichkeiten zur Steuerung der Lufteinlaßöffnungen beschreiben
Anspruch 13 und 14. Eine Vereinfachung - ohne negative Beeinflußung der Verbrennung
in der zweiten Stufe der Brennkammer - der Steuerung der Lufteintrittsöffnung beschreibt
Anspruch 15.
[0019] Um eine gute Zerstäubung zu erreichen, wird die Weiterbildung nach Anspruch 16 vorgeschlagen.
Die Lage der notwendigen Zündeinrichtungen beschreibt Anspruch 17.
[0020] Die Ansprüche 18 - 20 beschreiben ein bevorzugtes Verfahren zum Betreiben der Gasturbinenanlage
mit der erfindungsgemäß aufgebauten Brennkammer. So kann aufgrund der Ausbildung
der zweistufigen Brennkammer dort die Verbrennung zum Starten eingeleitet werden und
so der Katalysator gleichsam von rückwärts erwärmt werden. Dies geschieht sehr schnell,
so daß bereits kurze Zeit nach dem Start die Brennstoffoxidation in der ersten Stufe
der Brennkammer eingeleitet werden kann.
[0021] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 19 wird erreicht, daß die Temperaturerhöhung
in der Brennkammer gesteuert werden kann, um optimale Ausbrenngrade zu erzielen.
[0022] Um Beschleunigungswerte der Gasturbine ähnlich dem Hubkolbenmotor zu erzielen, sowie
um Leistungsspitzen abzudecken, eignet sich ebenfalls die zweite Stufe der Brennkammer,
wie Anspruch 20 vorschlägt.
[0023] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
beschrieben. Es stellen dar:
Fig. 1 einen schematisierten Aufbau einer Gasturbinenanlage für Fahrzeuge;
Fig. 2 eine Längsansicht, teilweise als Längsschnitt der erfindungsgemäß aufgebauten
Brennkammer.
[0024] In Fig. 1 ist als Beispiel schematisiert einen Zweiwellen-Gasturbinenanlage dargestellt.
Sie besteht in an sich bekannter Weise aus dem Verdichter 1, dem Wärmetauscher 2,
der Brennkammer 3, der Verdichterturbine 4 sowie der Nutzturbine 5. An der Ausgangswelle
der Nutzturbine 5 ist ein an sich bekanntes Untersetzungsgetriebe 6 angeordnet, dessen
Ausgangswelle bei der Verwendung der Gasturbinenanlage in einem Kraftfahrzeug - mit
dem Kraftfahrzeuggetriebe verbunden ist.
[0025] Der Verdichter 1 saugt Umgebungsluft an und führt sie durch den Wärmetauscher 2,
der von den erwärmten Abgasen nach Verlassen der Nutzturbine 5 durchströmt wird. Die
so verdichtete und erwärmte Luft wird in die Brennkammer 3 geleitet, wo sie mit Hilfe
von Brennstoff eine weitere Temperaturerhöhung erfährt. Sodann wird sie zu der Verdichterturbine
4 zum Antrieb des Verdichters 1 und zu der Nutzturbine 5 zum Antrieb des Untersetzungsgetriebes
6 geleitet, von wo aus sie nach Durchströmen des Wärmetauschers 2 und evtl. Schalldämpfeinrichtungen
in die Umgebung abgeführt wird.
[0026] Um eine derartige Gasturbinenanlage mit max. Prozeßtemperaturen und geringer Schadstoffemission
sowie optimalen Start- und Vollast- sowie Beschleunigungsbedingungen betreiben zu
können, wird die in Fig. 2 dargestellte Brennkammer vorgesehen.
[0027] Fig. 2 zeigt in der oberen Bildhälfte eine Seitenansicht und in der unteren Bildhäfte
einen schematisierten Querschnitt durch die erfindungsgemäß aufgebaute Brennkammer
3. Diese ist als zweistufige Kopf-Ringbrennkammer mit einer Längsachse 7 und den beiden
Stufen 8 und 9 aufgebaut. Die erste Stufe 8 ist als Hauptbrennkammer ausgeführt. Der
Brennstoff wird über Vorverdampfer 10, die sternförmig auf der äußeren Stirnseite
11 verteilt angeordnet sind, eingebracht. Über Lufteinlaßöffnungen 12, die auf dem
diffusorartig ausgebildeten Umfang der ersten Stufe 8 angeordnet sind, strömt die
zur Brennstoffoxidation notwendige, von dem Verdichter 1 verdichtete und über den
Wärmetauscher 2 erhitzte Luft in die Brennkammer. In der Vorvermischungszone 13 mischen
sich Luft und verdampfter Brennstoff zu einer homogenen Mischung, wobei die Mischungszeiten
aufgrund der Auslegung der Hauptbrennkammer unterhalb der Zündverzugszeiten bleiben.
[0028] Sodann gelangt das dampfförmige Brennstoff-Luft-Gemisch zu dem Katalysator 14, welcher
aus einzelnen koaxial zur Längsachse 7 angeordneten ringförmigen Segmenten 15 aufgebaut
ist. Dadurch wird eine gestufte Katalyse bewirkt. Am Eintritt des Brennstoff-Luft-Gemisches
werden Segmente 15 verwendet, die bei niedrigen Reaktionstemperaturen aktiv sind.
Ihnen schließen sich weitere Segmente 15 hoher Oxidationseffektivität an, in denen
sich die Reaktionstemperatur und damit die Luftaufheizung erhöht. Diese katalytischen
Segmente sind in Tragstrukturen befestigt und bestehen aus einem Substrat sowie einer
Zwischenhaftschicht, auf die der Katalysatorwerkstoff aus der Werkstoffgruppe des
Platins aufgedampft ist. Aufgrund der hohen Betriebstemperaturen von ca. 1 450° K
werden hohe Anforderungen an die Werkstoffe gestellt. Die Porösität des Substrates,
für das man Legierungen aus Magnesium, Aluminium und Titan verwen det, wird so eingestellt,
daß der Druckverlust klein ist. Man kann einen Druckverlust der gesamten Brennkammer
von nicht mehr als 5 % erreichen, wenn die Substratstruktur mindestens 50 Zellen/cm²
aufweist.
[0029] Aus dem Katalysator 14 strömen die Reaktionsprodukte durch die Strömungsverengung
16 in die zweite Stufe 9 der Brennkammer 3. Die Strömungsverengung 16 hat die Aufgabe,
Flammenrückschläge aus der zweiten Stufe der Brennkammer in den Katalysator, die zu
seiner unweigerlichen Zerstörung führen würden, zu verhindern.
[0030] In die zweite Stufe 9 der Brennkammer 3 wird der Brennstoff mit Hilfe luftunterstützter
Zerstäuberdüsen 17 eingeleitet. Neben den Zerstäuberdüsen 17 sind die Zündkerzen 18
zum Zünden des in der zweiten Stufe 9 befindlichen Brennstoff-Luft-Gemisches vorgesehen.
Aufgrund des Aufbau der Ringbrennkammer werden die Zerstäuberdüsen 17 auf der Innenwand
der Brennkammer angeordnet und über innerhalb der Ringbrennkammer liegende Brennstoffversorgungsleitungen
19 mit Brennstoff versorgt. Diese zweigen von der Hauptbrennstoffleitung 20, an
die die Vorverdampfer 10 angeschlossen sind, ab.
[0031] Die zweite Stufe 9 der Brennkammer 3 weist auf ihrem Umfang verteilt angeordnete
Lufteinlaßöffnungen 21 und 22 auf, wobei die Lufteinlaßöffnungen 21 auf der Außenseite
und die Lufteinlaßöffnungen 22 auf der Innenseite der ringförmigen Kopfbrennkammer
angeordnet sind. Zur Steuerung der Luftzufuhr in die zweite Stufe der Brennkammer
sind die inneren Lufteinlaßöffnungen 22 mit einem Lochring 23 versehen, welcher von
einem Stellmotor 24 über Betätigungsglieder 25 gedreht werden kann. Sowohl der Stellmotor
24 als auch die Betätigungsglieder 25 können koaxial zur Längsachse 7 der Brennkammer
ange ordnet werden. Separate Wärmeisolationsmittel sind hier nicht notwendig, wenn
der von der Ringbrennkammer umschlossene Innenraum aufgrund der zugeführten Luft gekühlt
wird.
[0032] In Strömungsrichtung der Reaktionsprodukte am Ausgang der zweiten Stufe der Brennkammer
9 sind weitere Lufteinlaßöffnungen 26 und 27 auf dem inneren bzw. äußeren Umfang
der Brennkammer verteilt angeordnet. Durch diese Lufteinlaßöffnungen 26 und 27 kann
das geforderte Temperaturprofil am Brennkammeraustritt, insbesondere in deren Wandbereich,
beeinflußt werden.
[0033] Zum Starten der Gasturbinenanlage wird Brennstoff über die Leitungen 20 und 19 zu
den luftummantelten Zerstäuberdüsen 17 geleitet. Gleichzeitig wird die Verdichterturbine
über einen entsprechenden Anlassersatz beschleunigt, so daß verdichtete und mäßig
erwärmte Luft über den noch kalten Wärmetauscher zu den Lufteinlaßöffnungen 12 sowie
21, 22 und 26, 27 in die erste und zweite Stufe der Brennkammer strömen kann. Da zum
Starten der Gasturbinenanlage der Lochring 23 so eingestellt wird, daß der max. Öffnungsquerschnitt
Lufteintrittsöffnung 22 freigegeben wird, kann sich dort ein brennfähiges Gemisch
bilden, welches über die Zündeinrichtung 18 gezündet wird. Die dort eingeleitete Verbrennung
bewirkt eine Erwärmung der Katalysatorsegmente 15 und liefert gleichzeitig erwärmte
Reaktionsprodukte, die im Wärmetauscher 2 die von dem Verdichter 1 gelieferte verdichtete
Luft weiter erwärmen.
[0034] Sobald der Katalysator 14 seine Arbeitstemperatur erreicht hat, wird Brennstoff über
die Vorverdampfer 10 in die erste Stufe 8 der Brennkammer eingeleitet. Damit liefert
die Brennkammer Reaktionsprodukte, die sowohl die Verdichterturbine 4 als auch die
Nutzturbine 5 antreiben können. Die Verbrennung wird in der zweiten Stufe 9 der Brennkammer
nach dem Anlaufen des Gasturbinensatzes zurückgefahren, indem der Lochring 23 so
verdreht wird, daß sich die Lufteinlaßöffnungen 22 verschließen. Jedoch wird durch
luftummantelten Verstäuberdüsen 17 weiterhin eine geringe Menge Brennstoff zugeführt,
so daß dort eine Art Pilotflamme aufrechterhalten wird.
[0035] Zum Beschleunigen des von dem Gasturbinensatz angetriebenen Fahrzeuges wird in der
zweiten Stufe der Brennkammer 3 die Luftzufuhr über den Lochring 23 sowie der Brennstoffzufuhr
über die Zerstäuberdüsen 17 wieder erhöht, so daß hier eine merkliche Nachverbrennung
stattfindet und damit eine merkliche Temperaturerhöhung. Ebenso wird dies bei Vollast
durchgeführt.
1. Gasturbinenanlage, insbesondere zum Antrieb von Kraftfahrzeugen, mit einer Brennkammer
(3) zum Erzeugen des Arbeitsmediums der Nutzturbine (5), wobei die Brennkammer (3)
als Zweistufen-Brennkammer mit katalytischer Verbrennung in der als Kopf-Brennkammer
ausgebildeten ersten Stufe (8) aufgebaut ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkammer (3) als Ring-Brennkammer mit einem als
Ring ausgebildeten Katalysator aufgebaut ist.
2. Gasturbinenanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der ersten (8) und zweiten Stufe (9) der Brennkammer
(3) eine Strömungsverengung (16) in Richtung auf die zweite Stufe (9) vorgesehen ist.
3. Gasturbinenanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff in die erste Stufe (8) über einen Vorverdampfer
(10) eingebracht wird.
4. Gasturbinenanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkammer (3) der ersten Stufe (8) aus einer Vorvermischungszone
(13) nach dem Diffusionsbrennerprinzip und einer Verbrennungszone mit Katalysator
(14) - in dieser Reihenfolge in Strömungsrichtung der Luft betrachtet - aufgebaut
ist.
5. Gasturbinenanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator (14) aus mehreren ringförmigen Einzelscheibensegmenten
(15) aufgebaut ist.
6. Gasturbinenanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in Strömungsrichtung des Brennstoff-Luftgemisches zuerst
die Segmente mit niedrigerer Reaktionstemperatur und dann anschließend die Segmente
mit hoher Reaktionstemperatur angeordnet sind.
7. Gasturbinenanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente aus einem Substrat mit einer Zwischenhaftungsschicht
und einer darauf aufgebrachten Katalysatorschicht bestehen.
8. Gasturbinenanlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat aus Legierungen aus Magnesium, Aluminium
und Titan besteht.
9. Gasturbinenanlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysatorwerkstoff Werkstoffe aus der Werkstoffgruppe
des Platins vorgesehen sind.
10. Gasturbinenanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes Katalysatorsegment zwecks geringen Druckverlustes
mindestens 50 Zellen/cm² aufweist.
11. Gasturbinenanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Stufe (9) der Brennkammer (3) ansteuerbare,
verstellbare Lufteinlaßöffnungen (22) aufweist.
12. Gasturbinenanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der Lufteinlaßöffnungen (22) aus einem in
der Längsachse (7) der Ring-Brennkammer (3) angeordneten Stellmotor (24) mit Betätigungsgliedern
(25) besteht.
13. Gasturbinenanlage nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Lufteinlaßöffnungen (22) von einem verdrehbaren
Lochring (23) bestimmt ist.
14. Gasturbinenanlage nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Lufteinlaßöffnungen (22) von einem verschiebbar
angeordneten Ring bestimmt ist.
15. Gasturbinenanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Lufteintrittsöffnungen (21,22,26,27) auf dem inneren
und äußeren Umfang der zweiten Stufe (9) der Brennkammer (3) angeordnet sind und nur
die inneren Lufteintrittsöffnungen (22) mit einem Ring (Lochring 23) versehen sind.
16. Gasturbinenanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Einbringung des Brennstoffs in der zweiten Stufe (9)
mindestens eine luftunterstützte Zerstäuberdüse (17) vorgesehen ist.
17. Gasturbinenanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in unmittelbarer Nähe der Zerstäuberdüse (17) eine Zündkerze
(18) angeordnet ist.
18. Verfahren zum Betreiben der Gasturbinenanlage nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Starten der Brennkraftmaschine die Verbrennung in
der zweiten Stufe eingeleitet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der Luftzufuhr in der zweiten Stufe der
Brennkammer in Abhängigkeit des Luftbedarfs im Katalysator durchgeführt wird.
20. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Beschleunigen und bei Vollast die Leistungsabgabe der zweiten Stufe der Brennkammer
erhöht wird.