[0001] Die Erfindung betrifft eine Flügelzellen-Vakuumpumpe nach dem Oberbegriff des Anspruch
1. Diese Pumpe ist durch die DE-OS 28 57 494 (Bag. 1170) bekannt.
[0002] Bei der bekannten Pumpe dient die Innenbohrung des Rotors der Ölzufuhr, wobei die
Ölzufuhr über eine Drossel derart erfolgt, daß in dem Teil der Rotorinnenbohrung,
der sich über den axialen Arbeitsbereich des Rotors erstreckt, ein niedriger, steuerbarer
Druck herstellbar ist. Dadurch, daß die Rotorwelle zweiseitig gelagert ist, kann sich
in den Stirnspalten zwischen den Rotorstirnwänden und den benachbarten Pumpendeckeln
das Vakuum des Pumpengehäuses in gleicher Weise auswirken. Daher wirken auf die beiden
Stirnflächen des Rotors im wesentlichen dieselben Druckkräfte, so daß die bekannte
Pumpe den Vorteil hat, daß auf beiden Stirnflächen dasselbe Spiel während des Laufes
besteht. Dieses Spiel kann durch entsprechende Vermaßung und Fertigung sehr gering
gehalten werden, so daß nur geringe Verluste über diese Stirnspalte eintreten. Ferner
läßt sich bei der bekannten Pumpe eine nur geringe Druckdifferenz zwischen dem Pumpengehäuse
und der Rotorinnenbohrung herstellen, so daß die Verluste nicht nur durch entsprechend
eng tolerierte Dichtspalte, sondern auch durch die niedrige Druckdifferenz gering
gehalten werden.
[0003] Diese Vorteile besitzt nicht die Flügelzellenpumpe, die durch die GB-PS 912 119 bekannt
ist. Zwar besitzt diese Flügelzellenpumpe den Vorteil, daß der Rotor fliegend gelagert
und daher die Baulänge der Pumpe gering gehalten ist.
[0004] Jedoch sind bei dieser Pumpe die Flügelschlitze und Flügel sekantial gerichtet. Daher
muß über die Hohlwelle Drucköl in die Flügelfußräume eingebracht werden, um stets
eine sichere Anlage der Flügelköpfe an der Gehäuseumfangswand zu gewährleisten. Dabei
stützt sich das offene Ende der Rotorinnenbohrung auf einem Gehäusedeckel ab. Dadurch
entsteht der Nachteil, daß sich der Rotor mit hohem Druck auf diesem Gehäusedeckel
abstützt und folglich mit einer hohen Anpreßkraft auf dem gegenüberliegenden Pumpendeckel
aufliegt. Hierdurch entsteht hohe Reibung. Andererseits entsteht auf der offenen Seite
des Rotors ein großer Spalt mit einer großen Druckdifferenz zwischen dem hohen Druck
des Öls und dem niedrigen Druck der Vakuumkammer. Die Folge ist ein hoher Ölverlust
einerseits und andererseits eine Verschlechterung des Pumpenwirkungsgrades.
[0005] Die Flügelzellen-Vakuumpumpe, die durch die DE-PS 79 100 304 (Bag. 1055) bekannt
ist, besitzt ebenfalls einen Rotor mit Innenbohrung. In diesen Rotor ist eine Einspritzdüse
gerichtet, die allerdings das freie Ende der Innenbohrung, die in das Kurbelgehäuse
des Kraftfahrzeugs ragt, nicht verschließt. Bei dieser Pumpe ist die Dichtung der
Spalte zwischen den Flügelschlitzen und den Flügeln sowie der sonstigen Dichtspalte
nur gewährleistet bei einem ausreichend großen Ölangebot.
[0006] Es gibt jedoch auch Einsatzfälle, bei denen das Ölangebot an Schmieröl zur Schmierung
und Dichtung der Flügelzellenpumpe begrenzt ist.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Vorteile der durch die DE-OS 28 57 494 bekannten
Flügelzellen-Vakuumpumpe, die auch bei begrenztem Schmierölangebot in ausreichender
Weise gedichtet und geschmiert ist, auf eine Flügelzellenpumpe mit fliegender Lagerung
und daher kürzerer Baulänge zu über tragen. Ausgehend von einer Pumpe nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 ergibt sich die Lösung aus dem Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0008] Durch die Maßnahmen nach Anspruch 1 wird gewährleistet, daß der Schmierölfluß zwischen
der Rotorinnenbohrung und der Saugseite der Vakuumpumpe einerseits sehr stark herabgesetzt
ist, andererseits aber so vergleichmäßigt wird, daß trotz geringen Angebots stets
eine ausreichende Menge an Schmieröl in den Dichtspalten vorhanden ist und verbleibt.
Das beruht darauf, daß in der Rotorinnenbohrung bei nur begrenztem Schmierölangebot
ein Vakuum entsteht, das im wesentlichen dem Vakuum auf der Saugseite bzw. im Pumpeninnenraum
entspricht. Dies beruht auf den unvermeidlichen Leckagen der Dichtspalte, die zwischen
den Flügelschlitzen und den Flügeln sowie eventuell auf den Stirnflächen des Rotors
gebildet werden. Daher ist die Druckdifferenz zwischen der Saugseite der Pumpe und
der Rotorinnenbohrung sehr gering, so daß die Ölförderung und der Öltransport im wesentlichen
nur durch Fliehkraft erfolgt.
[0009] Die Art der Ölzufuhr zu der Innenbohrung hängt im wesentlichen von den baulichen
Gegebenheiten des Kraftfahrzeugmotors ab, von dem aus die Flügelzellen-Vakuumpumpe
mit Schmieröl versorgt wird.
[0010] Erfindungswesentlich ist ein begrenztes Ölangebot. Das Ölangebot hängt zum einen
ab von der Förderkapazität der Ölpumpe und zum anderen vom Verbrauch der anderen Schmierstellen.
Bei großer Förderkapazität der Ölpumpe und geringem sonstigen Verbrauch wird das
Ölangebot an die Flügelzellen-Vakuumpumpe dadurch begrenzt, daß in die Schmierölzufuhrleitung
zu der Innenbohrung eine starke Drossel oder Blende oder ein Stromregel- oder Strombegrenzungsventil
eingebaut wird. Der Durchmesser der Lagerbohrung und der Rotorwelle ist vorzugsweise
kleiner als der Durchmesser des Rotors. Hierdurch entsteht auch in dem lagerseitigen
Dichtspalt zwischen Rotor und Pumpendeckel ein Vakuum, so daß Rotor axial im wesentlichen
ausgeglichenen Druckkräften ausgesetzt ist und daher zwischen den Pumpendeckeln "schwimmt".
[0011] Ein Öleinspeisung von der Motorseite her wird ermöglicht durch die Maßnahme nach
Anspruch 3. Dabei kann die Schmierölzufuhrleitung zentrisch über eine dichtende Drehkupplung
mit der im übrigen verschlossenen Rotorinnenbohrung verbunden sein.
[0012] Durch die Maßnahme nach Anspruch 4 wird erreicht, daß das Gleitlager der Rotorwelle
der Flügelzellenpumpe geschmiert und gleichzeitig gedichtet wird, so daß eine Leckage
über die lagerseitige Rotorstirnwand und das Gleitlager ausgeschlossen ist. Dabei
ist das Gleitlager im axialen Bereich des Flansches, mit dem die Flügelzellen-Vakuumpumpe
an den Motor angeflanscht wird, vorgesehen.
[0013] Die rotierende Flüssigkeitskupplung wird dadurch gebildet, daß in der Lagerbuchse
und/oder an der Welle ein Ringkanal gebildet wird, in den von der Lagerbuchse her
die Schmiermittelzufuhrleitung mündet und der durch Radialkanäle mit der Rotorinnenbohrung
verbunden ist.
[0014] Wenn die Ölversorgung von der dem Motor abgewandten Seite her erfolgen soll, wird
die Maßnahme-Kombination nach Anspruch 5 vorgeschlagen.
[0015] Beim Stillsetzen des Kraftfahrzeugmotors herrscht auf der Saugseite und in der Rotorinnenbohrung
der Flügelzellen-Vakuumpumpe noch Unterdruck. Je nach Anslegung des Schmierölsystems
des Kraftfahrzeugmotors kann es sein, daß infolge diese Unterdrucks noch Schmieröl
aus dem Schmierölsystem in die Vakuumpumpe gesaugt wird. Diese Schmieröl wird sich
an der untersten Stelle des Gehäuses sammeln. Diese Ölmenge muß beim Anfahren ausgetrieben
werden, was zu unzulässigen Druckerhöhungen führen kann. Zur Vermeidung dieses Nachteils
dient die Maßnahme nach Anspruch 6. Durch diese Maßnahme kann aber auch der Unterdruck
in der Rotorinnenbohrung vorgegeben werden durch entsprechende Vermaßung der Drosselbohrung.
[0016] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
[0017] Es zeigen:
Fig. 1 und 3 je einen Axialschnitt eines Ausführungsbeispiels;
Fig. 2 einen Normalschnitt der Pumpe.
[0018] Die Flügelzellenpumpe 1 ist an das Kurbelgehäuse 2 eines Kraftfahrzeugs durch Flansch
13 angeflanscht. In dem Pumpengehäuse 4 ist der kreiszylindrische Rotor 5 drehbar
gelagert. Hierzu bildet der Flansch 13 des Pumpengehäuses, dessen Querschnittsform
später erläutert wird, die exzentrische Lagerbohrung 37. Die Lagerbohrung 37 weist
in das Kurbelgehäuse und ist dazu zentriert. Es sei erwähnt, daß die Lagerbohrung
37 eine Gleitlagerung für das Lagerende des Rotors 5 bildet. Der Rotor ist so gelagert,
daß er an einer Stelle, dem sogenannten unteren Totpunkt, in Umfangskontakt mit dem
Gehäuse steht.
[0019] Der Rotor ist fliegend an einer Welle 20 gelagert, die auf einer Seite als Lagerende
konzentrisch an dem Rotor angeformt ist und einen geringeren Durchmesser als der
Rotor besitzt. Eine Innenbohrung 21 erstreckt sich über die gesamte Länge des Rotors.
Im Bereich des Gehäuses besitzt der Rotor einen einzigen Führungsschlitz 6, der in
einer Axialebene liegt, der die Innenbohrung durchdringt und dessen axiale Länge
genau der axialen Länge des Pumpengehäuses 4 entspricht. In dem Führungsschlitz 6
ist ein einziger Flügel 7 gleitend geführt.
[0020] Die Breite des Flügels entspricht der axialen Länge des Pumpengehäuses. Der Flügel
4 kann aus einem Stück gefertigt sein. Er kann aber auch an seinen Enden Dichtleisten
aufweisen, die in Nuten 9 des Flügels 7 - in radialer Richtung - gleitend, jedoch
dichtend geführt sind. Entlüftungsbohrungen 10, die den Grund der Nuten 9 mit der
- in Drehrichtung gesehen - Vorderseite des Flügels verbinden, gewährleisten, daß
in den Nuten 9 stets der höchste in der Pumpe herrschende Druck vorhanden ist, so
daß die Dichtleisten 8 nach außen gedrückt werden. In jedem Fall ist der Flügel ggf.
einschließlich der Dichtleiste so lang, daß er - dank der später noch zu beschreibenden
Querschnittsform des Gehäuses - in jeder Drehstellung dichtend am Umfang des Gehäuses
4 anliegt. Ferner sind die Flügelenden in jedem Falle mit einem Radius r abgerundet.
Dieser Radius wird möglichst groß gewählt.
[0021] Die Umfangswand des Pumpengehäuses 4 ist so bestimmt, daß sie im Querschnitt eine
Äquidistante zu einer Pascalschen Spirale (Konchoide) mit dem Krümmungsradius der
Flügelenden r als Abstand darstellt.
[0022] Zur Konstruktion des Querschnitts der Flügelzellenpumpe wird also zunächst die Flügellänge
sowie der Außendurchmesser des Rotors 5 festgelegt. Die Differenz zwischen der Flügellänge
und dem Außendurchmesser bestimmt sehr wesentlich das Fördervolumen der Pumpe. Die
Differenz ist begrenzt durch Festigkeits- und sonstige Überlegungen. Da der Rotor
im Gehäuse so gelagert ist, daß er an einer Stelle, dem sog. unteren Totpunkt, in
Umfangskontakt mit dem Gehäuse steht, taucht der Flügel 7 in dem unteren Totpunkt
- wie in Fig. 2 dargestellt - vollständig in den Führungsschlitz 6 des Rotors 5 ein.
Es wird nunmehr für die Krümmungsmittelpunkte K der Flügelenden die Pascalsche Spirale
um den Mittelpunkt M des Rotors 5 konstruiert. Die Umfangswand des Pumpengehäuses
4 ergibt sich sodann als die Äquidistante mit dem Abstand r. Die Krümmungsmittelpunkte
K der Flügelenden bewegen sich also auf einer Pascalschen Spirale um den Mittelpunkt
des Rotors. Dadurch ist gewährleistet, daß der Flügel stets mit seinen Flügelenden
dichtend am Umfang des Pumpengehäuses 4 anliegt.
[0023] Wie Fig. 2 schematisch darstellt, besitzt das Pumpengehäuse 4 den Saugeinlaß 11 mit
einem darin angeordneten Rückschlagventil 31 sowie einen Auslaß 12 mit einem darin
angeordneten Rückschlagventil 24. Der Einlaß 11 ist etwa um 90° gegenüber der Totpunktlage
versetzt und der Einlaß 12 liegt im Bereich vor dem unteren Totpunkt - in Drehrichtung
35 gesehen.
[0024] Wie Fig. 1 zeigt, ist das Einlaßventil 31 als Pilzventil ausgebildet. Es handelt
sich um einen pilzförmigen Gummikörper, der mit seinem Stil in eine gelochte Ventilplatte
eingesetzt ist und der mit den Rändern seines Kopfes dichtend auf der Ventilplatte
aufliegt und dabei die Löcher der Ventilplatte umschließt. Bei eintretender Luft stülpt
sich der Kopf derart in Saugrichtung um, daß die Saugöffnung freigegeben wird. In
der Gegenrichtung sperrt der Kopf.
[0025] Der Einlaß 11 mit dem Einlaßventil 31 ist in Fig. 1 in Umfangsrichtung versetzt gezeichnet.
Seine geometrische Lage ergibt sich aus Fig. 2. Der Auslaß, der in Fig. 1 und Fig.
2 lediglich schematisch angedeutet ist, mündet über ein Rückschlagventil 24 in das
Kurbelgehäuse des Kraftfahrzeugmotors. Das Rückschlagventil 24 ist als Federblattventil
ausgebildet, das einseitig eingespannt ist.
[0026] Der Rotor weist an seinem Lageransatz Kupplungslappen 16 auf. Mit diesen Kupplungslappen
wird der Rotor durch Antriebswelle 3 des Kraftfahrzeugmotors angetrieben. Bei der
Antriebswelle 3 kann es sich z.B. um die Antriebswelle für die Einspritzpumpe handeln.
An der Antriebswelle 3 ist eine Kupplungsscheibe 15 befestigt, die auf dem Umfang
verteilte Einschnitte 17 aufweist. Die Kupplungslappen 16 des Lageransatzes des Rotors
greifen in die Einschnitte 17 der Kupplungsscheibe ein, ohne die axiale Beweglichkeit
des Rotors zu hindern.
[0027] Der Rotor 5 wird durch Antriebswelle 3 mit Drehrichtung 35 angetrieben. Dabei führt
der Flügel 7 in dem Führungsschlitz eine Relativbewegung aus und liegt mit seinen
beiden Enden dichtend und gleitend am Gehäuseumfang des Pumpengehäuses 4 an.
[0028] Die Innenbohrung 21 des Rotors 5 wird auf der einen Seite durch den Gehäusedeckel
25 verschlossen. Auf der anderen Seite ist die Innenbohrung 21 durch Wand 18 verschlossen.
Die Wand 18 liegt - in axialer Richtung gesehen - am Rotorende oder außerhalb des
Rotors, so daß die Wand 18 den Flügeldurchlaß nicht behindert. Die Wand 18 besitzt
eine Düse 23, durch die die Innenbohrung 21 mit dem Inneren des Kurbelgehäuses und
darüber mit der Atmosphäre verbunden ist.
[0029] Die Schmierölzufuhr zu der Flügelzellen-Vakuumpumpe erfolgt von der Schmierölpumpe
(nicht dargestellt) des Kraftfahrzeugmotors aus über Ölzufuhrleitung 19. Die Ölzufuhrleitung
setzt sich als Bohrung 27 in dem Flansch 13 fort und mündet radial in der Lagerbohrung
37 des Pumpenflansches 13. Dabei kämmt die Mündung der Bohrung 27 mit einem Ringkanal
26, der auf dem Umfang des Lageransatzes des Rotors gebildet wird. Der Ringkanal liegt
vorzugsweise in der axialen Mitte des Lageransatzes. Der Ringkanal steht durch einen
Radialkanal 28 mit der Rotorinnenbohrung 21 in Verbindung.
[0030] Die Schmierölpumpe liefert an die dargestellte Flügelzellen-Vakuumpumpe nur eine
begrenzte Ölmenge. Hierzu können in der Ölzufuhrleitung Volumenstrom-Begrenzungsventile
oder Volumenstrom-Regelventile oder Blenden bzw. Drosseln vorgesehen sein, die hier
nicht dargestellt sind. Im dargestellten Falle ist der Radialkanal 28 durch Bemessung
seines Querschnittes und seiner Länge als Drosselkanal ausgeführt.
Zur Funktion der Ölschmierung:
[0031] Das Schmieröl wird über Leitung 19 in dosierter, begrenzter Menge zugeführt, wenn
der Kraftfahrzeugmotor und damit auch die Flügelzellen-Vakuumpumpe in Betrieb sind.
Die Radialbohrung 27 und der Ringkanal 26 bilden einerseits eine dichtende Flüssigkeitskupplung
für das Schmieröl. Durch diese Kupplung wird das Schmieröl auf und in den rotierenden
Rotor 5 übertragen. Zum anderen dient der Ringkanal 26 der Verteilung des Schmieröls
auf das Gleitlager der Lagerbohrung 37. Durch die gleichmäßige Verteilung des Öls
erfolgt gleichzeitig auch eine Abdichtung des Gleitlagers. Das Öl gelangt durch den
Radialkanal 28 in die Innenbohrung 21. Beim Betrieb der Flügelzellen-Vakuumpumpe entsteht
ein Unterdruck auf der Saugseite der Pumpe. Unterdruck entsteht aber auch im übrigen
Pumpenraum, da der Auslaß 12 der Pumpe durch Rückschlagventil 24 gegenüber der Atmosphäre
verschlossen ist. Über die Dichtspalte zwischen dem Flügelschlitz 6 und dem Flügel
7 sowie dem Pumpendeckel 25 und dem Rotor 5 entsteht dieser Unterdruck im Laufe des
Betriebes auch in der Innenbohrung 21 des Rotors. Die Höhe dieses Unterdrucks hängt
ab von der Förderkapazität der Schmierölpumpe und dem sonstigen Verbrauch bzw. von
der in die Flügelzellen-Vakuumpumpe gelieferten Ölmenge bzw. von der Drosselung des
der Flügelzellen-Vakuumpumpe zur Verfügung gestellten Ölstroms. Bei sehr starker Begrenzung
der Schmierölmenge, d.h. z.B. sehr starker Drosselung des Schmierölflusses in dem
Radialkanal 28 entsteht in der Innenbohrung 21 ein sehr hohes Vakuum.
[0032] Die Druckdifferenz zwischen der Innenbohrung 21 und dem übrigen Pumpengehäuse wird
daher bei Betrieb auf nahezu Null reduziert. Daher wird das Öl, das in die Innenbohrung
21 gefördert worden ist, nicht durch die Druckdifferenz in die Dichtspalte getrieben,
sondern lediglich durch Zentrifugalkraft. Dadurch wird gewährleistet, daß das Öl
nur einer geringen Förderung unterworfen wird, so daß in dem Dicht spalt ein gleichmäßiger
Ölfilm mit nur geringer Bewegung entsteht. Durch diese Maßnahme wird der Ölverbrauch
stark herabgesetzt, andererseits die Schmier- und Dichtwirkung des Öls aber auch vergleichmäßigt.
[0033] Infolge der geringen Druckdifferenz zwischen dem durch Rückschlagventil 24 verschlossenen
Pumpenraum und der Innenbohrung 21 wird andererseits auch die Leckage über den Dichtspalt
zwischen Rotor und Pumpendeckel 4 sowie die Dichtspalte zwischen Flügel 7 und dem
Führungsschlitz 6 auf ein Minimum herabgesetzt, was dem Pumpenwirkungsgrad zugutekommt.
[0034] Wenn die Schmierölzufuhr beim Stillsetzen des Kraftfahrzeugmotors durch ein Ventil
verschlossen wird, so kann die Innenbohrung 21 des Rotors hermetisch dicht abgeschlossen
sein. Wenn ein solches Ventil nicht vorhanden ist, besteht die Gefahr, daß bei Stillstand
des Kraftfahrzeugmotors infolge des Unterdrucks im Pumpengehäuse und in der Innenbohrung
21 weiterhin Öl angesaugt wird, bis der Unterdruck abgebaut ist. Das angesaugte Öl
sammelt sich am tiefsten Punkt des Pumpengehäuses. Beim Anlauf muß das Öl aus dem
Pumpengehäuse ausgetrieben werden. Dabei können Druckstöße auftreten, die zum Bruch
führen. Das gilt insbesondere, wenn der Kraftfahrzeugmotor mit falscher Drehrichtung
startet, wie es bei Dieselmotoren vorkommen kann. Aus diesem Grunde ist die Innenbohrung
21 mit einer Düse 23 versehen. Die Düse 23 ist so ausgelegt, daß sie nur geringe Luftmengen
durchläßt. Sie behindert daher den Aufbau des Unterdrucks in der Innenbohrung 21
nicht. Andererseits gewährleistet sie, daß bei Stillstand des Kraftfahrzeugmotors
der Unterdruck in der Innenbohrung 21 schnell abgebaut wird. Dadurch wird das Ansaugen
und das Ansammeln größerer Ölmengen im Stillstand der Flügelzellen-Vakuumpumpe unterbunden.
[0035] Die Düse 23 kann aber auch mit größerem Querschnitt ausgelegt werden, so daß auch
während des Betriebes über die Düse 23 stets eine geringe Luftmenge derart angesaugt
wird, daß das in der Innenbohrung entstehende Vakuum nicht in voller Höhe ausgebildet
wird. Durch diese Maßnahme läßt sich gezielt die Druckdifferenz zwischen der Innenbohrung
und dem übrigen Pumpenraum vergrößern, wenn eine größere Ölförderung zwischen Innenbohrung
und Pumpenraum erwünscht ist und daher die Ölförderung nicht nur auf Zentrifugalkraft,
sondern auch auf Druckdifferenz beruhen soll.
[0036] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 entspricht demjenigen nach Fig. 1, 2. Auf die
vorangegangene Beschreibung wird verwiesen mit folgenden Ausnahmen:
Die Schmierölzufuhr zu der Flügelzellen-Vakuumpumpe erfolgt von der Schmierölpumpe
(nicht dargestellt) des Kraftfahrzeugmotors aus über Ölzufuhrleitung durch den Gehäusedeckel
25. Die Ölzufuhrleitung mündet in einer scheibenförmigen Ausnehmung 22. Der Durchmesser
der scheibenförmigen Ausnehmung 22 ist nicht größer als der Durchmesser der Innenbohrung
21. Von der Innenbohrung 21 geht ein Radialkanal 28 aus. Der Radialkanal 28 mündet
in eine Ringnut 26. Die Ringnut 26 liegt auf dem Umfang der Lagerwelle 20 des Rotors,
und zwar etwa in dessen mittlerem axialen Bereich. Der Ringkanal hat keine weitere
Verbindung nach außen, außer durch die unvermeidlichen Spalte der Lagerbohrung. Es
kann jedoch auch eine axiale Schmiernut in der Lagerbohrung angebracht sein, um eine
gleichmäßige Verteilung des Schmieröls in dem Gleitlager zu gewährleisten.
[0037] Bei dieser Ausführung erfolgt die Schmierölzufuhr durch Ölzufuhrkanal 19, und zwar
durch den Pumpendeckel 4. Hierzu besitzt der Pumpendeckel 4 auf der dem Rotor zugewandten
Seite eine kreisscheibenförmige Ausnehmung 32. Der Außendurchmesser dieser kreisscheibenförmigen
Ausnehmung entspricht im wesentlichen dem Durchmesser der Innenbohrung 21. Die Ölzufuhrleitung
19 mündet in dieser kreisscheibenförmigen Ausnehmung 32. Durch die zuvor geschilderten
Maßnahmen Strombegrenzungsventil, Stromregelventil, Drossel, Blende oder Schmierölpumpe
mit begrenzter Förderkapazität oder gleichwirkenden Maßnahmen wird die Schmierölzufuhr
wieder sehr stark begrenzt, so daß in der Innenbohrung 21 ein Vakuum entsteht.
Zur Beschreibung der Funktion der Ölschmierung wird auf die vorangegangenen Ausführungen
verwiesen.
[0038] Auch bei dieser Ausführung kann eine Drossel 23 wie in dem anderen Ausführungsbeispiel
vorhanden sein. Sie würde auch hier zweckmäßigerweise in der Wand 18 liegen, damit
Öl, das etwa und wider Erwarten aus der Drossel 23 austritt, in das Kurbelgehäuse
des Kraftfahrzeugmotors gelangt und nicht zu Verschmutzungen führt. Auch zur Funktion
der Drossel 23 kann auf die Ausführungen zum vorigen Ausführungsbeispiel verwiesen
werden.
[0039] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 zeichnet sich also dadurch aus, daß zur Ölzufuhr
in die Innenbohrung 21 keine rotierende Flüssigkeitskupplung erforderlich ist.
[0040] Gleichwohl wird in dem axialen Bereich des Gleitlagers ein ölgefüllter Ringkanal
vorgesehen, der einerseits der Schmierung des Gleitlagers und andererseits der Dichtung
des Gleitlagers sowie des Dichtspaltes zwischen dem Rotor und dem lagerseitigen Pumpendeckel
dient.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0041] 1 Flügelzellenpumpe
2 Motorgehäuse, Kurbelgehäuse
3 Antriebswelle, Motorwelle, Nockenwelle
4 Pumpengehäuse
5 Pumpenrotor
6 Rotorschlitz, Führungsschlitz
7 Flügel
8 Dichtleiste
9 Nut
10 Entlüftungsbohrung
11 Einlaß, Sauganschluß
12 Auslaß
13 Flansch
14 Dichtung
15 Kupplungsscheibe
16 Kupplungslappen
17 Einschnitt
18 Wand
19 Ölzufuhrbohrung
20 Rotorwelle
21 Innenbohrung des Rotors
22 Ausnehmung
23 Düse
24 Rückschlagventil, Auslaßventil
25 Gehäusedeckel
26 Ringnut, Ringkanal
27 Stichbohrung
28 Rotorbohrung, Radialbohrung
29 Äquidistante
30 Drehrichtung
31 Einlaßventil
32 kreisscheibenförmige Ausnehmung
35 Drehrichtung
37 Lagerbohrung
1. Flügelzellen-Vakuumpumpe
zum Betrieb von Servoantrieben in Kraftfahrzeugen, insbesondere zur Bremskraftverstärkung,
mit einem Rotor, der eine Innenbohrung aufweist, welche sich zumindest über die Rotorbreite
erstreckt,
welche an ihren Enden durch Stirnwände verschlossen ist und welche mit einer Schmierölzufuhrleitung
derart verbunden ist, daß sich in der Innenbohrung, soweit sie sich über den axialen
Arbeitsbereich des Rotors erstreckt, ein geringer Druck des Schmieröls aufbaut, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rotor fliegend gelagert ist und eine radiale Flügelführung (Führungsschlitz (6),
Flügel (7)) besitzt, und daß die vom Lager abgewandte Stirnwand der Rotorinnenbohrung
dadurch gebildet wird, daß der Rotor auf dem benachbarten Pumpendeckel des Pumpengehäuses
aufliegt,
und daß die Schmierölzufuhrleitung mit nur begrenztem Ölangebot zwischen den Stirnwänden
in die Rotorinnenbohrung mündet.
2. Flügelzellen-Vakuumpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchmesser der Lagerbohrung (37) und der Rotorwelle (20) kleiner ist als der
Durchmesser des Rotors (5).
3. Flügelzellen-Vakuumpumpe nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ölzufuhrleitung über eine rotierende Flüssigkeitskupplung in die Rotorinnenbohrung
geführt ist.
4. Flügelzellen-Vakuumpumpe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Rotor in mindestens einem Gleitlager gelagert ist, und daß die rotierende Flüssigkeitskupplung
für die Schmierölzufuhr im Bereich, vorzugsweise im axial mittleren Bereich, des Gleitlagers
liegt.
5. Flügelzellen-Vakuumpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ölzufuhrleitung in dem am freien Ende des Gehäuses liegenden Pumpendeckel angeordnet
ist und in die Stirnfläche der Innenbohrung mündet.
6. Flügelzellen-Vakuumpumpe nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rotorinnenbohrung eine Drosselbohrung zur Atmosphäre aufweist.