[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des ersten Anspruchs
angegebenen Art.
[0002] Die DE-OS 22 61 776 beschreibt eine bekannte Anordnung. Hier wird zum Erhöhen der
Einbaurate der Feststoffpartikel an den zu beschichtenden Flächen eine sehr hohe
Drallströmung erzeugt. Damit kann die Einbaurate wesentlich erhöht werden. Erreicht
wird hiermit allerdings nur eine über die gesamte Länge der zu beschichtenden Fläche
gleichmäßige Einbaurate.
[0003] Untersuchungen an Zylinderlaufflächen von Hubkolben-Brennkraftmaschinen haben ergeben,
daß im Bereich des oberen Umkehrpunktes des Kolbens ein erhöhter Verschleiß an den
Zylinderlaufflächen auftritt.
[0004] Um diesen Verschleiß zu verringern, könnte man nun mit dem bekannten Verfahren auf
die gesamte Zylinderlauffläche eine erhöhte Einbaurate der verschleißverhindernden
Feststoffpartikel vorsehen. Dies ist jedoch nur für Kleinserien sinnvoll. Bei Großserien
und/oder vielzylindrigen großvolumigen Brennkraftmaschinen bedeutet dies jedoch eine
sehr unwirtschaftliche Vorgehensweise, da entsprechend viele verschleißvermindernde
Festkörper an Flächen angelagert werden müßten, und zwar in einer solchen Stärke,
die nicht notwendig ist.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzubilden, daß in einem einzigen Bearbeitungsvorgang gezielt
gesteuert unterschiedlich dichte Einbauraten der verschleißvermindernden Festkörperpartikel
ermöglicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten
Anspruchs gelöst. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß mit Hilfe einer
turbulenten Strömung eine erhöhte Einbaurate der verschleißvermindernden Feststoffpartikeln
erzielt werden kann. Es ist deshalb an den erforderlichen Stellen dafür Sorge zu tragen,
daß dort eine turbulente Strömung des Elektrolyts aufrechterhalten wird. Sobald sich
diese turbulente Strömung in eine laminare umwandelt, wird die Einbaurate der Feststoffpartikel
verringert. Man erreicht dann eine wesentlich ausgedünnte Dispersionsschicht, die
jedoch den verringerten Verschleißanforderungen entspricht. Dadurch wird eine wirtschaftliche
Vorgehensweise erreicht, da die verschleißfesteren, konzentrierteren Schichten nur
dort erzeugt werden, wo sie unbedingt notwendig sind.
[0007] Anspruch 2 beschreibt einen Strömungskörper, mit dem am Einlauf eine turbulente und
anschließend eine laminare Strömung an den zu beschichtenden Flächen erzielt werden
kann.
[0008] Durch die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 3 kann eine genau definierte
und reproduzierbare Grenze zwischen den unterschiedlichen Konzentrationen der verschleißfesten
Schichten erzielt werden. Diese Grenze wird markiert vom Umschlagen der turbulenten
auf die laminare Strömung.
[0009] Die Ansprüche 4 - 6 beschreiben bevorzugte Ausführungsformen des Strömungskörpers.
Der hier beschriebene Strömungskörper eignet sich bevorzugt zur Verwendung an Zylinderlaufflächen
von Hubkolben-Brennkraftmaschinen. Hierbei ist sichergestellt, daß nur die Zylinderlaufflächen,
die beschichtet werden sollen, auch beschichtet werden. Alle übrigen Teile des die
Zylinderlaufflächen bildenden Kurbelgehäuses werden nicht unnötigerweise beschichtet.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
dargestellt.
Es stellen dar:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäß aufgebaute Beschichtungsvorrichtung
mit Teilen eines Kurbelgehäuses einer Hubkolben-Brennkraftmaschine;
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Strömungskörper nach Fig. 1;
Fig. 3 den Strömungsverlauf in der Wirbelkammer.
[0011] In Fig. 1 ist schematisch ein Kurbelgehäuse 1 einer Brennkraftmaschine im Querschnitt
dargestellt. Hierbei ist mit 2 die Zylinderbohrung bezeichnet, in der bei der fertigmontierten
Brennkraftmaschine ein Kolben eine oszillierende Bewegung ausführt.
[0012] In der Zylinderbohrung 2 befindet sich eine Anode 3, die von einem Strömungskörper
4 gehalten wird.
[0013] Der Strömungskörper 4 weist einen Ringkanal 5 auf, welcher - wie in Fig. 2 dargestellt
- spiralförmig ausgeführt ist, so daß das durch den Einlauf 6 in den Ringkanal 5 geführte
Fluid mit zunehmendem Durchfluß eine Geschwindigkeitssteigerung erfährt.
[0014] Von dem Ringkanal 5 verlaufen Überströmkanäle 7 in eine Wirbelkammer 8. Die Überströmkanäle
7 sind schräg auf die Zylinderachse 9 hin ausgerichtet und sind ebenfalls ringförmig
angeordnet, so daß die in den Ringkanal 5 eintretende Flüssigkeit an jeder Stelle
in die Überströmkanäle 7 eintreten kann.
[0015] Die Überströmkanäle 7 sind mit der Wirbelkammer 8 verbunden, die ebenfalls umlaufend
angeordnet ist. Im Querschnitt weist sie eine kreisringförmige Kontur auf. Von dort
gelangt das Fluid in den Ringspalt 10, welcher zwischen der Zylinderbohrung 2 und
dem Außenumfang der Anode 3 gebildet wird.
[0016] Die Anode 3 sitzt auf einem Anodenhalter 11, welcher eine Zentralbohrung 12 aufweist,
der als Überlauf und Abfluß für das in dem Ringspalt 10 transportierte Fluid dient.
[0017] Zwischen dem Strömungskörper 4 und dem Kurbelgehäuse 1 befindet sich noch eine Dichtung
13.
[0018] Mit Hilfe der Fig. 3 soll nun die Wirkung der erfindungsgemäßen Vorrichtung näher
erläutert werden.
[0019] Wie insbesondere Fig. 3, die einen vergrößerten Ausschnitt einer Hälfte des Strömungskörpers
4 zeigt, darstellt, wird die Wirbelkammer 8 in ihrem unteren Teil von dem Strömungskörper
4 bzw. dem Anodenhalter 11 gebildet. Der obere Teil der Wirbelkammer wird durch einen
Teilumfang der Anode 3 gebildet sowie einen Teil der zu beschichtenden Wand des Kurbelgehäuses
1. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß aufgrund der schräg einwärts gerichteten
Überströmkanäle 7 die Aufprallfläche für die hier durch geleitete Strömung von der
Anode 3 gebildet wird, so daß diese sowieso verschleißbehaftet, in regelmäßigen Abständen
ausgetauscht werden kann.
[0020] Um nun im oberen Teil der Zylinderbohrung 2, der in Fig. 3 mit 14 bezeichnet ist,
eine verstärkte Schicht von verschleißmindernden Feststoffparktikeln anlagern zu können,
wird in diesem Bereich erfindungsgemäß eine turbulente Strömung erzeugt. Aufgrund
des Spiralkanals 5 wird in dem Überströmkanal 7 die Strömung in zwei Hauptkomponenten
zerlegt, nämlich einmal in einen vertikal aufwärts steigenden Anteil und in einen
tangentialen Anteil. Aufgrund dieser Aufteilung entsteht nun in der Wirbelkammer
8 eine turbulente Strömung, die die einzulagernden Festkörper verstärkt gegen den
oberen Bereich 14 der Zylinderbohrung 2 lenkt. Begrenzt wird dieser Bereich von der
Umlenknase 15, die gebildet wird von dem kreisringförmigen Segment der Anode 3 und
deren vertikal verlaufenden Umfangswand. In Strömungsrichtung des Fluids oberhalb
dieser Umlenknase ist die Fluidströmung laminar ausgebildet. Dies bedeutet eine geringere
Einbaurate. Dadurch wird die sich an dem Bereich 14 anschließende zu beschichtende
Fläche mit einer Feststoffpartikelschicht in geringerer Konzentration beschichtet,
was einer geringeren Verschleißfestigkeit entspricht.
[0021] Aufgrund dieser erfindungsgemäßen Ausbildung des Ringkanals sowie des Überströmkanals
und der Wirbelkammer kann in einem einzigen Bearbeitungsvorgang eine unter schiedliche
Konzentration von Farbstoffpartikeln an der Wand der Zylinderbohrung 2 erzielt werden.
[0022] Die Länge der Schicht mit der höheren Schichtdichte, also die Höhe des Bereiches
14 wird hierbei begrenzt von der Lage der Umlenknase 15.
[0023] Als verschleißvermindernde Feststoffpartikel werden bevorzugt Siliziumkarbide verwendet,
wenn als Grundmaterial Aluminium vorgesehen ist. Geeignete Elektrolyte sind allgemein
bekannt.
1. Vorrichtung zum Erzeugen von Dispersionsschichten auf Innenflächen von zumindest
einseitig offenen Hohlzylindern, insbesondere Laufflächen in Zylindern für Brennkraftmaschinen,
wobei ein Elektrolyt mit den anzulagernden Festkörperpartikeln über die zu beschichtenden
Flächen am Außenumfang einer zentral in der Zylinderachse angeordneten Anode geleitet
und das Elektrolyt mit Hilfe eines drallerzeugenden Strömungskörpers in den Zylinder
eingeleitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der drallerzeugende Strömungskörper (4) das Elektrolyt
derart leitet, daß sich die Strömung in einen laminaren und turbulenten Anteil aufteilt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskörper (4) in der Ebene des Zuflusses einen
spiralförmigen Ringkanal (5) für das Elektrolyt aufweist, der über einen schräg zur
Hohlzylinderlängsachse (9) angeordneten Überströmkanal (7) mit einer Wirbelkammer
(8) in Verbindung steht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelkammer (8) als umlaufender Ringkanal mit kreisringförmigem
Querschnitt mit einer in Strömungsrichtung gesehenen umlaufenden Umlenknase (15)
ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskörper (4) außerhalb des Hohlzylinders angeordnet
ist und dichtend mit diesem verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskörper (4) zugleich als Anodenhalter (11)
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelkammer (8) zweiteilig ausgebildet ist, wobei
der untere mit den Überströmkanälen (7) verbundene Teil vom Strömungskörper (4) und
der obere Teil von der Anode (3) gebildet wird.