[0001] Die Erfindung betrifft eine Ultraschall-abstrahlende Oberfläche aus Edelstahl oder
ähnlichem Material mit mindestens einem an der Aussenseite angeordneten piezoelektrischen
- oder magnetostriktiven Schwingerelement.
[0002] Derartige Ultraschall-abstrahlende Oberflächen werden in einem mit einer Reinigungsflüssigkeit
gefüllten Becken angeordnet und dienen zur Ultraschallreinigung verschmutzter Werkstücke.
Von der Ultraschall-abstrahlenden Oberfläche wird Ultraschall mit hoher Wirkung in
die Reinigungsflüssigkeit eingeleitet. Die in der Reinigungsflüssigkeit und damit
auch in den Poren und schwierig erreichbaren Stellen an den Werkstücken entstehende
Kavitation ermöglicht die gründliche Reinigung auch komplizierter Werkstücke ohne
Demontage in sehr kurzer Zeit.
[0003] Ultraschall-abstrahlende Oberflächen kommen in drei Formen vor:
[0004] Als aktive Oberfläche eines Tauchschallgebers, der in ein mit einer Reinigungsflüssigkeit
gefülltes Becken eingebaut wird.
[0005] Als Seitenwand und/oder Boden eines mit einer Reinigungsflüssigkeit gefüllten Beckens.
[0006] Als Schwingerplatte, die an einer oder mehreren Seitenwänden und/oder am Boden eines
mit einer Reinigungsflüssigkeit gefüllten Beckens angeflanscht wird.
[0007] Als nachteilig hat sich beim Einsatz solcher Ultraschall-abstrahlender Oberflächen
der Abtrag durch Erosion an der Ultraschall-abstrahlenden Oberfläche herausgestellt.
[0008] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, die Erosionserscheinung
zu vermindern, um die Lebensdauer der Ultraschall-abstrahlenden Oberfläche zu vergrössern.
[0009] Diese Aufgabe wird bei einer Ultraschall-abstrahlenden Oberfläche der Eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass die Flüssigkeits-Seite der Ultraschall-abstrahlenden Oberfläche
mit einer Schicht aus Titannitrid versehen ist.
[0010] Mit einer solchen Spezialbeschichtung wird eine ausserordentlich lange Lebensdauer
erzielt. Die Lebensdauer kann beispielsweise für 16.000 Betriebsstunden entsprechend
8 Jahren einschichtiger Betriebszeit garantiert werden.
[0011] Titannitridbeschichtungen sind bekannt (VDI-Z 129, 1987, Nr. 1/2, S. 89-94). Nach
dem sogenannten PVD-Verfahren wird Titan in einem Vakuum-Lichtbogen verdampft. Die
Titan-Ionen des erzeugten Intensivplasmas reagieren mit eingeleitetem Stickstoffgas
und werden als Hartstoffschicht auf dem Substrat niedergeschlagen. Die Beschichtung
zeichnet sich durch eine ausserordentliche Härte bei gleichzeitiger Zähigkeit aus.
Im Stand der Technik sind als Anwendungsgebiete vor allem spanende und schneidende
Werkzeuge, beispielsweise Bohrer und Fräser genannt, sowie auch Umformerwerkzeuge
und Kunststoffspritzgiessformen.
[0012] Die Erfindung wird nun unter Zuliefernahme der beigefügten Zeichnung beispielsweise
beschrieben, die ein Ausführungsbeispiel in einem Schnitt durch einen in ein Reinigungsbad
eingesetzten Tauchschallgeber dargestellt ist.
[0013] Ein Becken 1 ist mit einer kavitierenden Reinigungsflüssigkeit 2 gefüllt. Am Boden
des Beckens 1 ist ein Tauchschallgeber 3 befestigt, der über einen Adapter 4, eine
Anschlussdose 5 und ein Kabel 6 mit einem nicht dargestellten Generator zum Erzeugen
einer Wechselspannung mit Ultraschallfrequenz verbunden ist. Die Oberseite 8 des Ultraschallgebers
3 wird von schematisch dargestellten Schwingerelementen 9 in Ultraschallschwingungen
versetzt und strahlt die Schwingung in die Reinigungsflüssigkeit ab. Die der Flüssigkeit
zugewandte Oberfläche der Fläche 8 ist mit einer Titannitridbeschichtung 10 versehen.
Dadurch wird der Abtrag durch Erosion der abstrahlenden Fläche wesentlich verringert
und die Lebensdauer bis zur Zerstörung des Gehäuses durch die Erosionserscheinung
erheblich verlängert. Die Schichtdicke beträgt vorzugsweise 4 ± 1 µm. Wie erwähnt
wird die dem Reinigungsbad zugekehrte abstrahlende Fläche des Gehäuses und vorzugsweise
nur die der Reinigungsflüssigkeit zugewandte Seite der die Schwingerelemente 9 tragenden
Gehäusefläche beschichtet.
[0014] Gegenüber einer unbeschichteten Gehäusewand aus Edelstahl beträgt die Lebenszeitverlängerung
mindestens das 2½-fache. Ausserdem erhöht sich der Widerstand gegen chemische Korrosion
beträchtlich.
1. Ultraschall-abstrahlende Oberfläche aus Edelstahl oder ähnlichem Material mit mindestens
einem an der Aussenseite angeordneten piezo-elektrischen oder magnetostriktiven
Schwingerelement (9), dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeits-Seite der Ultraschall-abstrahlenden
Oberfläche (8) mit einer Schicht (10) aus Titannitrid versehen ist.
2. Ultraschall-abstrahlende Oberfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schichtdicke etwa 5 µm beträgt.