(19)
(11) EP 0 321 380 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.06.1989  Patentblatt  1989/25

(21) Anmeldenummer: 88630165.4

(22) Anmeldetag:  22.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G10K 11/00, B08B 3/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI NL

(30) Priorität: 15.12.1987 DE 8716543 U

(71) Anmelder: EMERSON ELECTRIC CO.
St. Louis Missouri 63136 (US)

(72) Erfinder:
  • Schmidt, Coenraad
    NL-3852 BJ Ermelo (NL)

(74) Vertreter: Waxweiler, Jean et al
Dennemeyer & Associates Sàrl P.O. Box 1502
1015 Luxembourg
1015 Luxembourg (LU)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Ultraschall-abstrahlende Oberfläche mit vergroesserter Lebensdauer


    (57) Die Erfindung betrifft eine Ultraschall-abstrahlende Oberfläche aus Edelstahl oder ähnlichem Material. An ihrer Aussenseite ist mindestens ein piezo-elektrisches oder magnetostriktives Schwingerelement (9) angeordnet. Die Flüssigkeits-Seite der Ultraschall-abstrahlenden Oberfläche (8) ist mit einer Schicht (10) aus Titannitrid versehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Ultraschall-abstrahlende Oberfläche aus Edelstahl oder ähnlichem Material mit min­destens einem an der Aussenseite angeordneten piezo­elektrischen - oder magnetostriktiven Schwingerelement.

    [0002] Derartige Ultraschall-abstrahlende Oberflächen werden in einem mit einer Reinigungsflüssigkeit gefüllten Becken angeordnet und dienen zur Ultraschallreinigung verschmutz­ter Werkstücke. Von der Ultraschall-abstrahlenden Oberflä­che wird Ultraschall mit hoher Wirkung in die Reinigungs­flüssigkeit eingeleitet. Die in der Reinigungsflüssigkeit und damit auch in den Poren und schwierig erreichbaren Stellen an den Werkstücken entstehende Kavitation ermög­licht die gründliche Reinigung auch komplizierter Werk­stücke ohne Demontage in sehr kurzer Zeit.

    [0003] Ultraschall-abstrahlende Oberflächen kommen in drei Formen vor:

    [0004] Als aktive Oberfläche eines Tauchschallgebers, der in ein mit einer Reinigungsflüssigkeit gefülltes Becken eingebaut wird.

    [0005] Als Seitenwand und/oder Boden eines mit einer Reini­gungsflüssigkeit gefüllten Beckens.

    [0006] Als Schwingerplatte, die an einer oder mehreren Seitenwänden und/oder am Boden eines mit einer Reinigungs­flüssigkeit gefüllten Beckens angeflanscht wird.

    [0007] Als nachteilig hat sich beim Einsatz solcher Ultra­schall-abstrahlender Oberflächen der Abtrag durch Erosion an der Ultraschall-abstrahlenden Oberfläche herausgestellt.

    [0008] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, die Erosionserscheinung zu vermindern, um die Le­bensdauer der Ultraschall-abstrahlenden Oberfläche zu vergrössern.

    [0009] Diese Aufgabe wird bei einer Ultraschall-abstrahlen­den Oberfläche der Eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Flüssigkeits-Seite der Ultraschall-abstrahlenden Oberfläche mit einer Schicht aus Titannitrid versehen ist.

    [0010] Mit einer solchen Spezialbeschichtung wird eine ausserordentlich lange Lebensdauer erzielt. Die Lebens­dauer kann beispielsweise für 16.000 Betriebsstunden ent­sprechend 8 Jahren einschichtiger Betriebszeit garantiert werden.

    [0011] Titannitridbeschichtungen sind bekannt (VDI-Z 129, 1987, Nr. 1/2, S. 89-94). Nach dem sogenannten PVD-Verfah­ren wird Titan in einem Vakuum-Lichtbogen verdampft. Die Titan-Ionen des erzeugten Intensivplasmas reagieren mit eingeleitetem Stickstoffgas und werden als Hartstoffschicht auf dem Substrat niedergeschlagen. Die Beschichtung zeich­net sich durch eine ausserordentliche Härte bei gleich­zeitiger Zähigkeit aus. Im Stand der Technik sind als Anwendungsgebiete vor allem spanende und schneidende Werk­zeuge, beispielsweise Bohrer und Fräser genannt, sowie auch Umformerwerkzeuge und Kunststoffspritzgiessformen.

    [0012] Die Erfindung wird nun unter Zuliefernahme der bei­gefügten Zeichnung beispielsweise beschrieben, die ein Ausführungsbeispiel in einem Schnitt durch einen in ein Reinigungsbad eingesetzten Tauchschallgeber dargestellt ist.

    [0013] Ein Becken 1 ist mit einer kavitierenden Reinigungs­flüssigkeit 2 gefüllt. Am Boden des Beckens 1 ist ein Tauchschallgeber 3 befestigt, der über einen Adapter 4, eine Anschlussdose 5 und ein Kabel 6 mit einem nicht dar­gestellten Generator zum Erzeugen einer Wechselspannung mit Ultraschallfrequenz verbunden ist. Die Oberseite 8 des Ultraschallgebers 3 wird von schematisch dargestell­ten Schwingerelementen 9 in Ultraschallschwingungen ver­setzt und strahlt die Schwingung in die Reinigungsflüssig­keit ab. Die der Flüssigkeit zugewandte Oberfläche der Fläche 8 ist mit einer Titannitridbeschichtung 10 versehen. Dadurch wird der Abtrag durch Erosion der abstrahlenden Fläche wesentlich verringert und die Lebensdauer bis zur Zerstörung des Gehäuses durch die Erosionserscheinung er­heblich verlängert. Die Schichtdicke beträgt vorzugsweise 4 ± 1 µm. Wie erwähnt wird die dem Reinigungsbad zugekehr­te abstrahlende Fläche des Gehäuses und vorzugsweise nur die der Reinigungsflüssigkeit zugewandte Seite der die Schwingerelemente 9 tragenden Gehäusefläche beschichtet.

    [0014] Gegenüber einer unbeschichteten Gehäusewand aus Edelstahl beträgt die Lebenszeitverlängerung mindestens das 2½-fache. Ausserdem erhöht sich der Widerstand gegen chemische Korrosion beträchtlich.


    Ansprüche

    1. Ultraschall-abstrahlende Oberfläche aus Edelstahl oder ähnlichem Material mit mindestens einem an der Aussen­seite angeordneten piezo-elektrischen oder magnetostrikti­ven Schwingerelement (9), dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeits-Seite der Ultraschall-abstrahlenden Oberflä­che (8) mit einer Schicht (10) aus Titannitrid versehen ist.
     
    2. Ultraschall-abstrahlende Oberfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtdicke etwa 5 µm beträgt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht