[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Eintreiben von Nägeln
in zu verbindende Materialien, wobei die Nägel durch Drähte oder ähnliches zu einem
Band verbunden sind und zu einer Nagelrolle spiralförmig in einer Ebene oder einem
flachen Kegel geformt werden können.
[0002] Solche Verfahren werden von Vorrichtungen ausgeführt, die im allgemeinen als Nagler,
Trommelnagler, Streifennagler oder Stiftnagler bezeichnet werden und die die Aufgabe
haben, Dachpappe, Holzfolien, Pappe, Papier, Verbundplatten u.s.w. miteinander zu
verbinden.
[0003] Durch die Verbindung der Nägel untereinander mittels Drähten od.ähnl. werden konstante
Nagelabstände erreicht, die in Verbindung mit automatischen Vorschubeinrichtungen,
die in den Naglern vorgesehen sind, eine im Vergleich zur üblichen Nagelung unter
Verwendung eines klassischen Handhammers wesentlich erhöhte Kapazität ermöglicht.
[0004] Die bekannten Nagler mit automatischem Vorschub der Nägel bringen die Eintreibenergie
durch Druckluft oder elektrisch (Z.B. Elektromagnet) auf. Der Nagelvorschub erfolgt
bei solchen Geräten ebenfalls mit der zum Eintreiben verwendeten Energie. Ein großer
Nachteil bei diesen Geräten ist die unbedingt erforderliche Verbindung des Naglers
mit einem Energiespeicher oder einer Energieversorgungseinheit.
[0005] Dies macht das Nageln bei bestimmten räumlichen Gegebenheiten so schwierig, daß
derartige Geräte für verschiedene Zwecke, beispielsweise im Bauwesen zur Befestigung
von Dachpappe, so gut wie nie verwendet werden. Ihr Haupteinsatzgebiet liegt daher
beim Arbeiten unter genau definierten Bedingungen, wie beispielsweise dem Nageln von
Kisten an dafür ausgerüsteten Arbeitsplätzen und ähnlichem.
[0006] Unter den zuerst genannten Bedingungen verwendet man nach wie vor die klassische
Methode mit dem händisch gehaltenen Nagel, der mit einem vorsichtigen Schlag zuerst
im Untergrund fixiert - "angeheftet" - wird und sodann mit einem oder mehreren Schlägen,
abhängig von der Natur des Untergrundes und der Länge und der Stärke des Nagels eingetrieben
wird.
[0007] Es hat verschiedentlich Versuche gegeben, dieses händische Nageln zu rationalisieren.
Ein derartiger Versuch ist in der US-PS 4 434 929 geoffenbart. Gemäß der dort gezeigten
Vorrichtung weist ein im wesentlichen konventioneller Hammer ein Nagelmagazin für
lose Nägel auf, deren Stifte in einem Führungsschlitz dicht an dicht liegen, wobei
sie in Stiftrichtung um Kopfdicke zueinander verschoben sind und wobei weiters die
Köpfe eine Ausnehmung aufweisen, die bis an den Rand des Stiftes reicht, um das dichte
Aneinanderliegen der Stifte zu ermöglichen.
[0008] Im Betrieb wird mit einer Handhabe das Nagelpaket um Stiftstärke vorgeschoben und
sodann der vorderste Nagel von einem Hebel nach unten gedrückt, um beim darauffolgenden
Schlag im Untergrund angeheftet zu werden. In der Folge wird der Nagel vom Benutzer
des Hammers mit dem Hammerkopf auf übliche Weise eingetrieben.
[0009] Zum Eintreiben des nächsten Nagels wird zuerst wiederum die Handhabe betätigt und
mit dem darauffolgenden Schlag der nächste Nagel angeheftet, worauf das Spiel von
Neuem beginnt.
[0010] Diese Vorrichtung ist aus mehreren Gründen für den praktischen Betrieb im wesentlichen
ungeeignet: Die Verwendung der erforderlichen Spezialnägel bringt hohe Kosten mit
sich, das lineare Magazin erschwert den Blick auf die Nagelstelle und die extra zu
betätigende Handhabe ist bei den Eintreibschlägen hinderlich. Darüberhinaus erfolgt
die Nagelzufuhr durch den geteilten Hammerkopf, was dessen Herstellung verteuert und
auch Probleme bei den Eintreibschlägen mit sich bringt.
[0011] Die FR-PS 1 596 749 offenbart eine Vorrichtung, bei der Nägel verwendet werden, die
eigentlich keine Nägel sondern einbeinige Heftklammern sind. Diese Nägel weisen T-förmiges
Profil in der einen Richtung und schmalrechteckiges Profil in der Richtung senkrecht
auf die erste Richtung auf und sind mit ihrem T-förmigen Umriß miteinander verklebt,
was einen Vorschub ähnlich dem bei Heftklammermaschinen ermöglicht.
[0012] Bei dieser Vorrichtung erfolgt mit einem ersten Schlag das Anheften des Nagels, wobei
die Klebverbindung zum nächsten Nagel bricht, worauf der Hammer vom Benutzer entlang
seiner Stielachse um 180° verdreht wird und der Nagel mit dem anderen Ende des Kopfes
mit einem oder mehreren Schlägen eingetrieben wird. Um den nächsten Nagel zu setzen,
dreht der Benutzer den Hammer wiederum um und heftet den nächsten Nagel an.
[0013] Diese Vorrichtung erfordert ebenfalls die Verwendung von Spezialnägel, die darüberhinaus
eine Form aufweisen, die das Eintreiben erschwert und durch die Form des Nagelkopfes
die Verwendung dieser Vorrichtung für eine ganze Reihe von Anwendungsgebieten nicht
zuläßt. So ist es beispielsweise nicht möglich, mit diesen Nägeln Dachpappe anzunageln,
da einerseits der Kopf eine zu geringe Fläche hat, um eine stabile Befestigung der
Dachpappe zu ermöglichen und andererseits durch den nicht an allen Richtungen um
den Nagelstift vorspringenden Kopf das Eindringen von Wasser entlang des Stiftes nicht
verhindert wird.
[0014] Aus der US-PS 1 024 390 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der herkömmliche Nägel
in einem schlitzartigen, gebogenen Magazin unter dem Einfluß der Schwerkraft durch
einen geschlitzten Hammerkopf treten und von einer federbelasteten Gleitvorrichtung
an die Stirnseite des Hammerkopfes geführt und dort durch die Gleitvorrichtung und
eine federbelastete Haltevorrichtung gehalten werden. Dabei liegt der Nagelkopf auf
der Stirnseite des Hammerkopfes satt auf.
[0015] Beim Schlag geschieht folgendes: Zuerst trifft die Gleitvorrichtung auf den Untergrund
und verschiebt sich entlang des Nagels und des Hammerkopfes gegen die Wirkung der
Feder nach oben, dann trifft die Nagelspitze auf den Untergrund und wird durch den
auf dem Nagelkopf liegenden Hammerkopf eingetrieben, wobei jedoch fast gleichzeitig
die Haltevorrichtung aufschlägt und am Untergrund radial nach aussen verschoben wird.
[0016] Wenn die Unterseite der Haltevorichtung plan mit der Unterseite des Hammerkopfes
verläuft gelangt der nächste Nagel in ihren Bereich und beim Abheben des Hammers werden
die Haltevorrichtung und die Gleitvorrichtung jeweils durch ihre Feder wieder nach
unten gedrückt, worauf der Kreislauf geschlossen ist.
[0017] Mit einem solchen Nagler ist es nicht möglich, Überkopf oder auf einer vertikalen
Wand zu arbeiten, da die Nagelzufuhr nur beim Nageln auf annähernd ebenen waagrechten
Flächen funktioniert. Weiters geht ein merklicher Teil der Schlagenergie durch die
beiden federbelasteten Teile verloren, wobei der Halteteil den Untergrund durch seine
Radialbewegung mit hoher Wahrscheinlichkeit beschädigt. Solche Beschädigungen sind
insbesondere beim Aufbringen von Isoliermatten oder - teilen aller Art unbedingt zu
vermeiden.
[0018] Durch die komplizierte Art der Nagelzufuhr ist das Gerät gemäß der US-PS 1 024 390
störanfällig. Insbesondere wird der Nagel um die Vorderkante des Kopfes in zwei zueinander
orthogonalen Richtungen geführt, wobei die Gefahr des Verhakens extrem groß ist.
[0019] Auch ist der Weg des Hammerkopfes zwischen erstem Berühren eines mit ihm verbundenen
Teiles bis zum Ende des Eintreibvorganges ist wesentlich länger als der Nagel. Dies
bedeutet bei vorgegebener Schlagenergie eine wesentliche Reduktion der zur Verfügung
stehenden Eintreibkraft. Eine Verkürzung dieses Weges ist nicht möglich, da der
Nagel oberhalb der Stirnseite des Hammer kopfes durch den Kopf zugeführt wird, und
daher unterhalb des Zufuhrkanals noch genügend Fleisch bis zur Stirnseite bleiben
muß, um die mechanische Stabilität des Hammers zu gewährleisten.
[0020] Die Eintreibkraft wird darüberhinaus nicht durch einen echten Schlag aufgebracht,
da der Nagelkopf während der gesamten Schlagbewegung satt am Hammerkopf anliegt. Der
Nagel wird eigentlich nur eingedrückt.
[0021] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Eintreiben von Nägel zu schaffen, bei der die Eintreibenergie manuell aufgebracht
wird und der Vorschub der Nägel ohne dazutun des Benutzers erfolgt. Dabei sollen übliche
Nägel, d.h. Nägel mit einem Kopf, der in allen Richtungen über den Nagelstift vorsteht,
verwendet werden können und es soll aus Sicherheitsgründen das Magazinieren der Nägel
erfolgen können, ohne daß dabei Federn oder andere Energiespeicher gespannt werden
müssen. Darüberhinaus soll die Vorrichtung von der Größe, der Masse und der Form
her, ergonomisch richtig auslegbar sein und es ermöglichen, die Nägel mit nur einem
Schlag einzutreiben, ohne daß zuvor ein "Anheften" erfolgen muß.
[0022] Weiters soll das Verfahren einen echten "Hammerschlag" benutzen, das heißt, daß
ein Schlagkörper auf den im wesentlichen stillstehenden Nagel auftrifft und die Schlagenergie
als Kompressionswelle durch den Nagel zur Spitze gelangt und dort den Nagel eintreibt.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren, besteht darin, den einzutreibenden Nagel im Werkzeugkopf
so zuzuführen, daß er über das untere Ende des Werkzeugkopfes leicht vorsteht, sodaß
beim Schlagen die Nagelspitze als erster Teil das zu verbindende Material berührt,
wobei die Eintreibenergie von einem Schlagkörper aufgebracht wird, der dabei die
Wirkung einer schwachen Feder überwindet, die ihn vom Nagelkopf weg zieht, sodaß er
in Ruhelage Abstand vom Nagelkopf aufweist.
[0024] Die entsprechende Vorrichtung kann einen Stiel, einen Oberteil mit Schlagkörper und
ein Nagelmagazin mit Zufuhrvorrichtung umfassen. Dabei kann der Schlagkörper mit dem
Stiel und Oberteil der Vorrichtung so verbunden sein, daß auch deren kinetische Energie
als Eintreibenergie genutzt wird.
[0025] In einer Ausgestaltung des Verfahrens wird die Vorschubbewegung des nächsten Nagels
bei der Rückholbewegung des Schlagkörpers durch die während des Schlages gespannte
Feder vollführt. Die Umsetzung bzw. Verknüpfung dieser Körperrückholbewegung mit der
Vorschubbewegung kann auf verschiedene Art und Weise z.B. mittels Kulissen und Klauen
oder mittels weiterer Federn erfolgen.
[0026] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, den einzutreibenden Nagel in der der Vorrichtung
einerseits so zu positionieren, daß er mit seinem spitzen Ende aus der dem Untergrund
zugewandten Fläche der Vorrichtung vorsteht und dabei bereits den Nagelkopf der Wirkung
des Eintreibkörpers auszusetzen, ist es möglich, Nägel, ähnlich wie bisher Heftklammern,
mit einem Schlag zu setzen, obwohl dies zufolge der Geometrie der Nägel bisher als
unmöglich gegolten hat.
[0027] Eine völlig unerwartete Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin,
daß es durch den vorstehenden Nagel möglich ist, den Weg des Schlagkörpers zwischen
dem Auftreffen auf den Nagelkopf und dem Ende der Eintreibbewegung kleiner zu halten
als der Nagel lang ist. Der Unterschied ist auf das teilweise Eindringen der Nagelspitze
zufolge der kinetischen Energie des Nagels und der Verbindung mit den anderen Nägeln
zurückzuführen. Die Differenz ist zwar klein, doch zeigt ein Vergleich mit dem Stand
der Technik die Größe der Verbesserung.
[0028] Der auf den Untergrund auftreffende Werkzeugkopf führt gegenüber der Unterlage keine
Relativbewegung aus, wodurch die auftretenden Kräfte Leistungslos sind und wodurch
es zu keiner Beschädigung des Untergrundes Kommt.
[0029] Die Erfindung betrifft weiters eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0030] Diese besteht im wesentlichen aus einem Hammerstiel, welcher mit einem Hammerkopf,
der die erforderliche Masse für den Eintreibvorgang aufweist, verbunden ist. Diese
Teile können auch einstückig im Kunststoffspitzguß hergestellt werden. Die Vorrichtung
weist weiters eine vorzugsweise einstückig gefertigte Magazin-, Nagelführungs- und
Treiberführungseinheit auf, welche mittels eines Bolzens am Hammerstiel gelenkig
gelagert ist. Der Bolzen verläuft dabei senkrecht zur Stielachse und zumindest annähernd
senkrecht zur Achse desjenigen Nagels, der als nächster eingetrieben wird.
[0031] Der Hammerstiel und der Hammerkopf einerseits und die Magazin-, Nagelführungs- und
Treiberführungseinheit andererseits sind im Ruhezustand der Nagelvorrichtung durch
eine Feder vorzugsweise bis zu einem Anschlag auseinandergedrückt. Im Hammerkopf
ist ein Treiber gelenkig, beispielsweisedurch einen Bolzen mit Spiel oder eine entsprechende
maulförmige Führung gelagert.
[0032] In einer Variante ist es auch möglich, den Treiber nur in der Treiberführungseinheit
zu führen bzw. verschieblich zu lagern und mit einer Feder gegen ein Widerlager
im Hammerkopf zu pressen. Das Widerlager kann dabei auch nur die Unterseite des Hammerkopfes
sein. Dabei kann die Feder auch die Aufgabe übernehmen, den Hammerkopf und die Treiberführungseinheit
auseinanderzudrücken.
[0033] Der Treiber ragt in einen Kanal der Treiberführungseinheit und ist dazu bestimmt,
den einzutreibenden Nagel durch die von ihm vermittelte Schlagenergie des Hammerkopfes
und Stiels in den Untergrund zu treiben. Er weist an der Seite, an der die Nägel zugeführt
werden, eine sichelförmige Ausnehmung auf, um nur den vordersten und auch den nächsten
mit einem Teil seines Kopfes bereits in den Treiberkanal ragenden Nagel zu erfassen
und einzutreiben.
[0034] Weiters ist an der Magazin-, Nagelführungs- und Treiberführungseinheit ein Kulissen-
oder Federhebel gelagert, welcher über eine federnde Vorschubklaue den jeweils nächsten
Nagel entweder am Kopf oder am Schaft vorschiebt, wenn ein Nagel eingetrieben worden
ist. In einem seitlich zu öffnenden Tor zum Einführen des Nagelbandes befindet sich
eine Rückhalteklaue, die das Zurückgleiten des Nagelbandes bei der Rückwärtsbewegung
der Vorschubklaue verhindert.
[0035] Diese Rückhalteklaue kann als Blattfeder ausgebildet sein, wobei der abgewinkelte
Schenkel vorzugsweise eine solche Länge aufweist, daß dieser als Führung gegen Belastungen
in vertikaler oder horizontaler Richtung dient. Die Rückhalteklaue kann im Tor oder
im Bereich der Nagelführung angebracht sein, sie kann auch mit einem Gelenk ausgebildet
sein, das die Bewegung in horizontaler Richtung ermöglicht. Das Tor selbst ist um
bevorzugt zumindest 90° zu öffnen, um ein leichtes Magazinieren zu ermöglichen.
Es wird über eine Schnapp- oder Rastverbindung in seiner Geschlossenstellung gehalten.
[0036] Es ist auch möglich, den Boden des Magazins klappbar auszubilden, um das Magazinieren
so zu erlauben.
[0037] Im Deckel oder Boden des Magazinteiles kann ein starrer oder gefederter Teil zur
Zentrierung der Nagelrolle vorgesehen sein.
[0038] Bevorzugt ist bei Verwendung eines Vorschubhebels eine Kulisse vorgesehen, durch
die einerseits die Vorschubklaue bereits bei einem kleinen Tothub des Treibers aus
dessen Führungsbereich gebracht wird, und andererseits nach dem Eintreiben des Nagels
die Vorschubbewegung der Klaue für den nächsten Nagel erst kurz vor dem oberen Totpunkt
des Treibers erfolgt. Eine solche Anordnung erhöht die Betriebssicherheit der Vorrichtung.
[0039] Das gleiche kann bei Verwendung eines Vorschubfederhebels durch eine entsprechende
Geometrie des Federhebels erreicht werden, wenn die abgewinkelten Enden des Feder
hebels direkt zwischen die Nagelköpfe eingreifen, entspricht der Vorschub der Nagelteilung
am Nagelband. In diesem Fall ist ein Tothub des Treibers für die Hebelbewegung nicht
erforderlich. Durch die Vorspannung des Federhebels wird im oberen Totpunkt des Treibers
der einzutreibenden Nagel an die Treiberführung gedrückt und der Treiber kann sich
zwischen den abgewinkelten Enden des Federhebels vertikal frei bewegen.
[0040] Durch eine mit dem Hammerkopf oder dem Treiber starr verbundene Kulisse wird der
Federhebel während des Eintreibvorganges um eine Nagelteilung vom Treiber weggedrückt,
wobei die abgewinkelten Endes des Federhebels über den in diesem Bereich befindlichen
Nagelkopf seitlich auffedern und weggleiten. Damit hat der Federhebel zumindest in
zwei Ebenen eine Vorspannung und wird bevorzugt während des Auffederns der abgewinkelten
Enden beim Gleiten über den Nagelkopf seitlich abgestützt.
[0041] Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert: Es zeigt die
Fig. 1 eine geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Nagelvorrichtung
mit Vorschubhebel;
Fig. 2 zeigt die Vorderansicht mit Vorschubhebel;
Fig. 3 zeigt den Schnitt III-III der Fig. 1;
Fig. 4 zeigt einen Teilschnitt der Nagel- und Treiberführung mit einem Vorschubfederhebel;
Fig. 5 zeigt die Draufsicht auf Fig. 4.
[0042] Die erfindungsgemäße Nagelvorrichtung gemäß Fig. 1 umfaßt im wesentlichen den Schlagkörper
1, der einstückig aus dem Hammerstiel 1a, dem Hammerkopf 1b, dem Gelenk 1c, in welchem
die Magazin-, Nagelführungs- und Treiberführungseinheit 2 gelagert ist, besteht;
im Hammerkopf 1 b sitzt das Treiberlager, welches wie gezeichnet als Bolzenlager
1d, oder, wie bekannt, als Maulführung ausgebildet werden kann.
[0043] Die Magazin-, Nagelführungs- und Treiberführungseinheit 2 besteht im wesentlichen
aus dem Trommelmagazin 2a zumindest angenähert in Form eines Hohlzylinders mit der
federnd oder starr angebrachten Nagelrollenführung 2b und der Schnapp- od. Rastverbindung
21 für das Tor 3; das Trommelmagazin 2a bildet einen Teil mit der Nagelfühurng 2b,
welche als mindestens eine Seitenwand mit Nut 2d ausgebildet wird und eine oder mehrere
Öffnungen 2e für die Führung der Vorschubklaue 6b hat. Die Treiberfühurng 2f bildet
mit dem Aufschlagteil 2g und der Nagelfühurng 21 sowie dem Trommelmagazin 2a einen
Teil, welcher bevorzugt aus Guß oder Kunststoffspritzguß ausgeführt wird, mit Verschleißeinsätzen
an den mechanisch beanspruchten Flächen wie z.B. der Treiberführung 2f, der Nagelführung
21, der Trommelmagazinflächen usw. Der Magzinboden 2h und der Magazinoberteil 2j können
kegelförmig ausgebildet werden, um eine optimale Führung der Nagelrolle zu gewährleisten.
[0044] Das Tor 3 ist an der Treiberführung 2f oder an der Nagelführung 21 mit einem scharnierförmigen
Gelenk 3a schwenkbar gelagert (Fig. 3) und kann zum Einlegen der Nagelrolle mindestens
um 90° geöffnet werden. Im Tor 3 oder in der Nagelführung 21 ist die Rückhaltefeder
3b angebracht, welche auch als gelenkig gelagerte Rückhalteklaue ausgebildet sein
kann; der entsprechend abgewinkelte Schenkel 3c der Rückhaltefeder 3b dient als Führung
im Tor 3 oder in der Nagelführung 21 gegen Belastungen in vertikaler Richtung.
[0045] Schlagkörper 1 und die Magazin-, Nagelführungs- und Treiberführungseinheit 2 sind
im Gelenk 1c gelagert, wo auch am Gelenkbolzen eine Feder 4 mit entsprechend ausgebildeten
Schenkeln nach Fig. 1 eingehängt ist und im Ruhezustand der Nagelvorrichtung durch
ihre Vorspannung den Schlagkörper 1 und die Magazin-, Nagelführungs- und Treiberführungseinheit
2 in einem Winkel von 5°-35° auseinanderdrückt. Steht der Treiber 5 in seinem unteren
Totpunkt, so bildet die Magazin-, Nagelführungs- und Trei berführungseinheit 2 zur
Horizontalebene einen Winkel von 5°-15°. Der Treiber 5 hängt beweglich im Lager 1d
und hat einen runden Schaft 5a mit einer Querschnittsfläche, welche größer ist als
die Nagelkopffläche. Der Treiberschaft 5a ist mit einer mondsichelförmigen Ausnehmung
5b gefertigt, um das Vorbeigleiten des Treibers 5 am folgenden Nagelkopf zu gewährleisten.
Der Treiberkopf 5c ist für eine Bolzen- oder Maullagerung ausgebildet.
[0046] Der Vorschub des Nagelbandes kann grundsätzlich durch zwei Hebelvarianten erfolgen;
Variante 1 (Fig. 1) ist ein Getriebe- oder Hebelsystem, Variante 2 (Fig. 4) ist ein
Federhebelsystem. Im Falle des in Fig. l dargestellten Vorschubhebels 6 ist dieser
als Kulissenhebel ausgebildet, wobei ein einem Kulissenstein entsprechender Bolzen
1e od. ähnl. mit dem Hammerkopf 1b verbunden ist. Der Vorschubkulissenhebel 6 ist
an der Magazin-, Nagelführungs- und Treiberführungseinheit 2 ein- oder beidseitig
gelagert und hat eine Kulisse 6a eingearbeitet, welche bei einem kleinen Tothub des
Teibers 5 den erforderlichen Nagelvorschub ergibt.
[0047] Beim Auffahren des Treibers 5 wird das Nagelband erst vorgeschoben, wenn der Treiber
5 die Kante 2k der Treiberführung 2f passiert hat. Die Vorschubklaue 6b wird in der
Seitenwandöffnung 2e der Nagelführung 21 geführt und kann an einer Blattfeder 6c,
welche mit dem gekröpften Teil 6d des Vorschubkulissenhebels 6 verbunden ist, befestigt
sein. die Blattfeder 6c und der gekröpfte Teil 6d können durch ein am Vorschubkulissenhebel
6 angebrachtes Federdrahtstück, welches in eine vertikale Bohrung der Vorschubklaue
6b eingreift, ersetzt werden. Die Vorschubklaue 6b greift bei dieser beschriebenen
ersten Hebelvariante am Nagelschaft ein.
[0048] Fig. 4 zeigt als zweite Hebelvariante einen Vorschubfederhebel 7, welcher an der
Magazin-, Nagelführungs- und Treiberführungseinheit 2 befestigt ist und durch seine
Vorspannung den einzutreibenden Nagel an die Wand der Treiberführung 2f drückt. die
abgewinkelten Enden 7a des Vorschubfederhebels 7 greifen beidseitig zwischen dem
ersten und zweiten Nagelkopf ein und werden beim Eintreibvorgang durch einen Kulissenstein
oder eine Rolle 1f, welche mit dem Schlagkörper 1 oder mit dem Treiber 5 verbunden
ist, um einen Nagelabstand (Teilung) in Richtung des Trommelmagazines 2a gedrückt.
Beim Aufschwenken der Magazin-, Nagelführungs- und Treiberführungseinheit 2 wird
der nächste Nagel in die Eintreibposition vorgeschoben. Der Federhebel 7 hat eine
Vorspannung in mindestens zwei Ebenen, wobei dieser beim Auffedern über den Nagelkopfdurchmesser
seitlich durch Führungen 2m abgestützt werden kann.
[0049] Eine asymetrische Variante einer Feder, die dieselbe Wirkung zeitigt wie der Hebelteil
6b in Fig. 2, 3 ist in Fig. 4 strichpunktiert eingezeichnet. Der Federteil 6b stützt
den Nagel im Bereich seines Schaftes. Die Asymetrie ist durch den Platzbedarf der
Rückhalteklaue bedingt.
[0050] Zum Eintreiben faßt der Bedienungsmann die erfindungsgemäße Nagelvorrichtung am
Hammerstiel 1a, hebt sie in die erforderliceh Höhe und schlägt mit der notwendigen
Energie auf die zu verbindenden Teile. Die Aufschlagfläche 2g trifft auf und die
Magazin-, Nagelführungs- und Treiberführungseinheit 2 bewegt sich winkelförmig zum
Schlagkörper 1; die Grundfläche des Treiberschaftes 5a trifft am Nagelkopf auf und
treibt den Nagel ein, wobei die Verbindungsdrähte zum nachfolgenden Nagel brechen.
Während des Eintreibvorganges macht die Vorschubklaue 6b oder der Federhbel 7 mit
seinen abgewinkelten Enden 7a wegen der Kulisse 1f eine Bewegung in Richtung Trommelmagazin
2a.
[0051] Beim Abheben der Nagelvorrichtung wird durch die Feder 4 die Magazin-, Nagelführungs-
und Treiberführungseinheit 2 wieder vom Schlagkörper 1 weggeschwenkt und führt den
Vorschub des nächsten Nagels über den Vorschub kulissenhebel 6 oder den Vorschubfederhebel
7 mit der Vorschubklaue 6b oder den abgewinkelten Enden 7a des Vorschubfederhebels
7 durch. Beim Eintreibvorgang hält die Rückhaltefeder 3b das Nagelband in seiner Lage,
stützt den nächsten Nagel am Schaft ab und wird bei fortgeschrittener Eintreibbewegung
durch die höher vorgespannte Vorschubklaue 6b außer Eingriff gedrückt.
[0052] Zum Einlegen der Nagelrolle wird das Tor 3 geöffnet und das Nagelband in die Magazin-,
Nagelführungs- und Treiberführungseinheit 2 eingeführt und zwischen Vorschubklaue
6b und Rückhaltefeder 3b eingerastet; das Nagelband kann aber auch an der Treiberführung
2f angeschlagen und an der Vorschubklaue 6b eingerastet werden.
1. Verfahren zum Eintreiben von Nägeln in zu verbindende Materialien, wobei die Nägel
durch Drähte oder ähnliches zu einem Band verbunden und magaziniert sind und die z.Bsp.
zu einer Nagelrolle spiralförmig in einer Ebene oder einem flachen Kegel geformt werden
können, dadurch gekennzeichnet, daß der einzutreibende Nagel im Werkzeugkopf so zugeführt
wird, daß er über das untere Ende des Werkzeugkopfes leicht vorsteht, sodaß beim Schlagen
die Nagelspitze als erster Teil das zu verbindende Material berührt, wobei die Eintreibenergie
von einem Schlagkörper aufgebracht wird, der dabei die Wirkung zumindest einer schwachen
Feder überwindet, die ihn vom Nagelkopf weg zu ziehen sucht, sodaß er in Ruhelage
Abstand vom Nagelkopf aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Energie für die Vorschubbewegung
des Nagelbandes von der (den) während des Schlages gespannte(n) Feder(n) herrührt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubbewegung des
Nagelbandes von der federbewirkten Relativbewegung zwischen Schlagkörper und Magazin
abgeleitet wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Nagelführungseinheit (2) den nächsten einzutreibenden Nagel
in der Vorrichtung so positioniert, daß die Nagelspitze über die Unterseite des Kopfes
(2g) ragt, und daß die Vorrichtung einen Schlagkörper (1) aufweist, der auf den Nagelkopf
schlägt und dessen Schlagfläche in Ruhelage Abstand vom Nagelkopf aufweist, wobei
eine Feder (4) den Schlagkörper vom Nagel wegdrückt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (4) beim Eintreiben
des Nagels in die zu verbindenden Materialien gespannt wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (4)
die Nagelführungseinheit (2) gegenüber dem Kopf (1b) der Vorrichtung bewegt, vorzugsweise
um ein Gelenk (1c) verschwenkt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung zwischen
der Nagelführungseinheit (2) und dem Kopf (1b) mittels einer Kulissenführung-Kulissenhebel-Mechanik
(6, 6a, 6b) den Nagelvorschub bewirkt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung zwischen
der Nagelführungseinheit (2) und dem Kopf (1b) mittels eines Federhebels (6b, 7)
und eines Kulissensteines oder einer Rolle (1f) den Nagelvorschub bewirkt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Rückhalteklaue, vorzugsweise in Form einer Feder (3b), bevorzugt im Bereich des vordersten
Nagels, vorgesehen und gegebenenfalls mit einem Schenkel (3c), der den Nagel führt,
versehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Federhebel (7) mit
abgewinkelten Enden versehen ist, die zwischen die Nagelköpfe greifen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kulissenhebel (6) bzw. Federhebel (6b, 7) an der Nagelführungseinheit (2) gelagert
ist.