[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitsskibindung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
[0002] Eine Sicherheitsskibindung mit einer elastischen Anpreßeinrichtung, die auch eine
Kompensation eines Spiels zwischen Bindungskörper und Führungsschiene in Höhenrichtung
ermöglicht, ist in der DE-OS 30 15 478 beschrieben. Bei dieser Ausführung weist der
Bindungskörper in seinem unteren Bereich eine Schrägfläche auf, die sich mit einer
Schrägfläche der Verstellraste, mit der die Stellung des Bindungskörpers auf der
Führungsschiene festgelegt wird, unter dem Einfluß mindestens einer in Skilängsrichtung
wirkenden Anpreßfeder in Anlage befindet, wenn kein Skischuh in die Bindung eingespannt
ist. Die Schrägflächen sind dabei so ausgestaltet, daß sie unter dem Einfluß der Anpreßfeder
eine Kraftkomponente nach oben ergeben, die den Bindungskörper in der Führungsschiene
in die Höhe drückt, solange bis kein Spiel mehr vorhanden ist. In dieser Lage ist
somit der Bindungskörper relativ zur Führungsschiene durch Kraftschluß in Position
gehalten. Bei eingesetztem Skischuh, d.h. in belastetem Zustand, wird jedoch der Bindungskörper
gegen die Kraft der Anpreßfeder nach hinten verschoben, wodurch zwischen der Verstellraste
und dem Bindungskörper, in Skilängsrichtung betrachtet, ein Freiraum entsteht. Dadurch
wird aber die an den beiden Schrägflächen wirkende Kraft aufgehoben und es entsteht
zwischen Bindungskörper und Führungsschiene das eingangs erwähnte Spiel. Nun kann
der Bindungskörper bei Skidurchbiegungen gegen die Kraft der Anpreßfeder realtiv
zur Verstellraste in bekannter Weise nach hinten verschoben werden.
[0003] Aus der FR-OS 2,495.479 ist zwar schon bekannt, in der Grundplatte eines Vorderbackens
einen von einer Feder beaufschlagten Kolben anzuordnen, welcher Kolben gegen die
Kraft der Feder in Höhenrichtung verschiebbar ist. Diese bekannte Vorrichtung ist
jedoch als eine Hilfseinrichtung zur Fest legung der jeweils gewünschten Lage der
Verstellraste und wirkt zu diesem Zweck mit an der Führungsschiene in Skilängsrichtung
in Abständen vorgesehenen, als Raststellen ausgebildeten Hohlräumen zusammen. Die
Verrastung selbst erfolgt jedoch mittels eines Stellbolzens, welcher an seinem unteren
Endbereich eine in der Form eines Exzenters ausgebildete Raste trägt, die mit, in
Skilängsrichtung ebenfalls in Abständen vorgesehenen, Raststellen in und von diesen
außer Eingriff bringbar ist. Des weiteren ist zwischen dem Zylinderkörper der Verstellraste
und der Aufnahmestelle in der Grundplatte für diese Verstellraste ein elastisches
Element eingesetzt, durch welche seitlich eine elastische Abstützung zwischen Aufnahmestelle
und Verstellraste herbeigeführt werden soll.
[0004] Eine Maßnahme, die Grundplatte des Bindungskörpers in der Führungsschiene unter den
Einfluß mindestens einer in Skilängsrichtung wirkenden Anpreßfeder zu setzen, wie
dies sowohl bei der erstgenannten bekannten Lösung als auch beim Gegenstand der Erfindung
der Fall ist, kann dieser Offenbarung nicht entnommen werden. Auch eine Kraftkomponente,
welche bei nicht eingesetztem Skischuh ein in Höhenrichtung vorhandenes Spiel zwischen
dem Bindungskörper und der Führungsschiene aufheben würde, ist bei dieser Ausgestaltung
nicht erkennbar; die den Kolben beaufschlagende Feder dient, wie bereits erwähnt wurde,
lediglich der Positionierung des Bindungskörpers über seine Grundplatte realtiv zur
Führungsschiene. Hinsichtlich der Größe der Kraft der dem Kolben beaufschlagenden
Feder ist in der letztgenannten Druckschrift keine Aussage enthalten. Aus diesem Grund
kann auch nicht angenommen werden, daß hiebei ein Aufheben eines zwischen dem Bindungskörper
und dessen Führungsschiene vorhandenen Spiels erfolgen sollte. Dies um so weniger,
als beide behandelte druckschriftliche Veröffentlichungen von der selben Anmelderin
stammen und zum Zeitpunkt der Hinterlegung der letztgenannten FR-OS die erstgenannte
DE-OS bereits veröffentlicht war.
[0005] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Sicherheitsskibindung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die das Spiel zwischen Bindungskörper und Führungsschiene
auf andere Weise kompensiert.
[0006] Erreicht wird das gesetzte Ziel erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 enthaltenen
kennzeichnenden Merkmale.
[0007] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird der Bindungskörper über die Seitenwände
des Federkäfigs mit der Kraft dessen federnden Elementes nach oben gedrückt, bis der
Bindungskörper in Höhenrichtung kein Spiel mehr in der Führungsschiene hat. Auf sehr
einfache Weise wird so das Spiel des Bindungskörpers in der Führungsschiene kompensiert,
solange sich dieser im unbelasteten Zustand befindet. Bei eingesetztem Skischuh wird,
wie bei Bindungen dieser Art allgemein bekannt, der Bindungskörper durch die Sohle
des Skischuhs an seiner Vorderseite nach oben und an seiner Hinterseite nach unten
gedrückt. Dadurch nehmen derartige Bindungskörper realtiv zur Skioberseite eine etwas
geneigte Lage ein, wodurch bei Skidurchbiegungen die Anpreßfedern auch die entstehenden
erhöhten Reibungskräfte zu überwinden haben. Während eines solchen Verstellvorganges
wird auch das federnde Element deformiert. Durch diese Deformation wird zwar die während
einer Skidurchbiegung entstehende Reibungskraft zusätzlich erhöht, diese ist jedoch
den ohnehin auftretenden Reibungskräften gegenüber, die die Anpreßfedern zu überwinden
haben, vernachlässigbar. Somit kann durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ein Verstellen
des Bindungskörpers gegen die Kraft der Anpreßfeder bei Skidurchbiegungen ohne Entstehen
von nennenswerten zusätzlichen Reibungskräften erfolgen.
[0008] Durch die Merkmale des Anspruches 2 kann das federnde Element durch zwei langgestreckte
Aussparungen im Boden des Federkäfigs hergestellt werden. Dadurch wird der Wasserabfluß
erleichtert und es verringert sich auch das Gewicht des Federkäfigs.
[0009] Die Merkmale des Anspruches 3 ermöglichen die Verwendung einer den jeweiligen Erfordernissen
angepaßte Federform.
[0010] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen die Fig.1 eine erfindungsgemäße Sicherheitsskibindung
im Längsschnitt und die Fig.2 die Bindung im Querschnitt. In den Fig.3 und 4 sind
der Längsschnitt und die Untersicht des Federkäfigs dargestellt.
[0011] In den Fig.1 und 2 ist eine Sicherheitsskibindung dargestellt. Auf der Oberseite
eines Ski 1 ist mittels nicht dargestellter Schrauben eine Führungsschiene 2 befestigt,
auf welcher ein Bindungskörper 3 in der Längsrichtung des Ski 1 verschiebbar geführt
und in an sich bekannter Weise zur Anpassung der Bindung an unterschiedlich lange
Skischuhe in der jeweils gewünschten Lage mittels einer Verstellraste 4 festlegbar
ist. Der Bindungskörper 3 besitzt eine Anpreßeinrichtung, die aus zwei Anpreßfedern
5 in einem zwei Seitenwände 6e aufweisenden Federkäfig 6 besteht, und ist gegen die
Kraft der Anpreßfedern 5 auf der Führungsschiene 2 verschiebbar, wobei die Anpreßfedern
5 zwischen einem Ansatz 3a des Bindungskörpers 3 und der rückwärtigen Wand 6a des
Federkäfigs 6 eingespannt sind. Der Federkäfig 6 ist aus Kunststoff und weist im mittleren
Teil seines Bodens 6b einen in Längsrichtung verlaufenden Steg 6c auf, der durch zwei
langgestreckte Aussparungen 6d im Boden 6b federnd nach unten hin konvex ausgebildet
ist. Der Steg des Federkäfigs 6 bildet somit ein federndes Element 6c.
[0012] Schiebt man den Bindungskörper 3 mit seiner Anpreßeinrichtung auf die Führungsschiene
2 auf, so wird der nach unten hin konvexe, als federndes Element 6c wirksame Steg
des Federkäfigs 6 und damit auch der Federkäfig 6 selbst hochgedrückt. Die Seitenwände
6e des Federkäfigs 6 kommen entlang der Fläche 3b in Kontakt mit dem Bindungskörper
3 und drücken diesen ebenfalls hoch, solange bis dieser entlang den Schienenflächen
2a anliegt und kein Spiel mehr in der Führungsschiene 2 hat. Bei eingesetztem Skischuh
wird der Bindungskörper 3 vorne nach oben und hinten nach unten gedrückt. Dadurch
nimmt der Bindungskörper 3 realtiv zur Führungsschiene 2, in Skilängsrichtung betrachtet,
eine etwas geneigte Lage ein, wobei das federnde Element 6c deformiert wird. Diese
Deformation ist jedoch gegenüber jener Reibungskräfte, die während eines Verstellens
des Bindungskörpers 3 bei Skidurchbiegungen entstehen, vernachlässigbar, so daß ein
Ausgleich von Skidurchbiegungen praktisch ohne negative Einflüsse durch das Federelement
6c vor sich gehen kann.
[0013] Die Erfindung ist auf die dargestellten Ausführungsbeispiele nicht eingeschränkt.
Es sind weitere Abwandlungen denkbar, ohne den Rahmen des Schutzumfanges zu verlassen.
1. Sicherheitsskibindung mit einem in Skilängsrichtung in einer Führungsschiene beweglichen
und mittels einer Verstellraste in unterschiedlichen Lagen festlegbaren Bindungskörper,
der unter dem Einfluß mindestens einer in Skilängsrichtung wirkenden Anpreßfeder steht,
die mit einer Vorrichtung zur Kompensation eines zwischen Bindungskörper und Führungsschiene
in Höhenrichtung vorhandenen Spiels versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anpreßfeder (5) in einem zwei Seitenwände (6e) aufweisenden Federkäfig (6) gehalten
ist, in bzw. an dessen Boden (6b) ein nach unten hin federndes Element (6c) vorgesehen
ist, welches den Bindungskörper (3) im unbelasteten Zustand über die Seitenwände (6e)
des Federkäfigs (6) nach oben an die Führungsschiene (2) drückt, und daß der Bindungskörper
(3) im belasteten Zustand (bei eingesetztem Skischuh), in Skilängsrichtung betrachtet,
relativ zur Führungsschiene (2) eine von vorne nach hinten geneigte Lage einnimmt,
wobei das federnde Element (6c) deformiert wird.
2. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Federkäfig
(6) einstückig aus elastischem Material, vorzugsweise Kunststoff, ausgeführt ist,
wobei das federnde Element als ein im mittleren Teil des Bodens (6b) in Längsrichtung
verlaufender Steg (6c) ausgebildet ist, welcher nach unten hin konvex ist.
3. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das federnde
Element durch mindestens eine an der Unterseite des Bodens vorgesehene gesonderte
Feder, vorzugsweise eine Blattfeder, gebildet ist.