[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur wärmetechnischen Behandlung
von Lebensmitteln durch Beaufschlagung von Mikrowellenenergie in einem Haushaltsofen
unter Verwendung eines Mikrowellen-Hohlleiters, in dem Mikrowellenenergie von einem
Mikrowellengenerator eingekoppelt und aus dem Mikrowellenenergie in einen Lebensmittel-Behandlungsbereich
ausgekoppelt wird.
[0002] Im Haushalt sind Mikrowellenöfen oder Mikrowellenherde mit oder ohne zusätzlichen
thermischen Heizquellen in Verwendung, in die mittels einem Mikrowellen-Generator,
nämlich einem Magnetron, über Hohlleiter, die Mikrowellenenergie in einen mikrowellendicht
abgeschlossenen Garraum eingespeist wird. Dabei wird eine zugelassene Mikrowellen-Frequenz
von 2,45 GHz verwendet. Die eingekoppelte Mikrowellenenergie beträgt üblicherweise
600 bis 700 Watt. Die in den Garraum eingekoppelten Mikrowellen dringen je nach Art
und Beschaffenheit des Gargutes mehr oder weniger tief und intensiv in dieses Gargut
ein und die Mikrowellenenergie wird dort in Wärmeenergie umgesetzt und dient zur Durchführung
von Garungsprozessen oder zum Auftauen von Gargut. Je nach gewünschter Behandlungsweise
und Art des Gargutes können bei bekannten Herden bis zu dieser maximalen Leistung
unterschiedliche Leistungsstufen eingestellt werden. Dafür bieten sich verschiedene
Möglichkeiten an. So ist es moglich, die Mikrowellenleistung beispielsweise durch
Zu- und Abschalten von Kapazitäten im Magnetron-Schaltkreis zu verändern. Eine weitere
verbreitet angewendete Maßnahme zur Reduzierung der Maximalleistung ist dadurch gegeben,
daß die Maximalleistung getaktet erzeugt wird, d.h., daß in relativ kurzen Abständen
die Mikrowellenaussendung für vorgegebene Pausenzeiten unterbrochen wird. Die Einstellung
der geeigneten Mikrowellenleistung für den jeweiligen Garungsvorgang obliegt bei bekannten
Haushaltsgeräten ausschließlich der Bedienungsperson. Somit muß die Bedienungsperson
hohe Sorgfalt aufwenden, um unzweckmäßige, ungünstige oder gar schädliche Einstellungen
der Mikrowellenenergie zu vermeiden. So kann prinzipiell jede zur Verfügung stehende
Mikrowellenleistung bis hin zur Maximalleistung eingestellt werden und diese Leistung
wird vom Mikrowellen-Generator auch erzeugt und in den Garraum eingekoppelt, auch
wenn in diesem relativ wenig oder garkein Gargut enthalten ist, das in der Lage ist,
die Mikrowellenenergie durch Absorption in Wärmeenergie überzuführen. Die erzeugte
Mikrowellenenergie, deren Existenz außerhalb des Herdes nicht oder kaum zu erkennen
ist, wird in derartigen Fällen innerhalb des Herdes in unerwünschter Weise abgebaut
und teilweise zum Mikrowellen-Generator zurückgekoppelt. Bei länger anhaltender derartiger
Fehlbedienung können Beeinträchtigungen und Schädigungen innerhalb der Einheit nicht
ausbleiben.
[0003] Aufbauend auf diesen Erkenntnissen ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Anordnung zur wärmetechnischen Behandlung von Lebensmitteln durch Beaufschlagung mit
Mikrowellenenergie in Haushaltsöfen bereitzustellen, bei der möglichst ausgeschlossen
wird, daß unzweckmäßige, insbesondere unzweckmäßig hohe Mikrowellen-Leistungen für
die Beaufschlagung des Mikrowellenraumes erzeugt werden.
[0004] Eine Anordnung, die diesen Anforderungen gerecht wird, ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich des Hohlleiters ein die Anstellung des Mikrowellen-Generators
über eine Auswerteschaltung beeinflussender und/oder eine Anzeigeeinrichtung ansteuernder
Mikrowellen-Richtkoppler angeordnet ist.
[0005] Die Verwendung eines derartigen Richtkopplers im Bereich des Hohlleiters eröffnet
die Möglichkeit zu erfassen, solche Mikrowellenleistung in Relation zu der vom Mikrowellen-Generator
erzeugten Mikrowellenleistung, die in Richtung zum Garraum den Hohlleiter durchläuft,
in Gegenrichtung verlaufend vorliegt. Je weniger Mikrowellen-Leistung innerhalb des
Garraums im Gargut in Wärmeenergie umgesetzt wird, desto mehr Mikrowellenenergie wird
im Hohlleiter in Relation zur durch den Mikrowellen-Generator erzeugten Mikrowelle
zurückgekoppelt. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung kann diese Relation der
eingekoppelten und zurückgekoppelten Mikrowellenenergie steuertechnisch dazu genutzt
werden, eine Mikrowellenerzeugung gemäß den tatsächlichen Verhältnissen innerhalb
des Garraums zu optimieren.
[0006] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Anordnung dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteschaltung, die für den Mikrowellen-Feldstärkenbewegung im Lebensmittel-Behandlungsbereich
repräsentativen Meßergebnisse des Mikrowellen-Richtkopplers als Mikrowellen-Bedarfskriterien
in Abhängigkeit von der Menge und der Art der wärmetechnisch zu behandelnden Lebensmittel
für die Ansteuerung der vom Mikrowellen-Generator abzugebenden Mikrowellenenergie
auswertet. Somit wird erreicht, daß je nach Situation im Garraum eine entsprechende
und/oder maximale Mikrowellenleistung ansteuertechnisch verarbeitet wird. Nach einer
anderen weitergebildeten Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Anordnung dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung, die für die Mikrowellen-Feldstärkenbelegung
im Lebnsmittel-Behandlungsbereich repräsentativen Meßergebnisse des Mikrowellen-Richtkopplers
als Prozeßablauf-Steuerwerte zur Ansteuerung der durch den Mikrowellen-Generator
abzugebenden Mikrowellenenergie auswertet. So können beispielsweise durch den im
Bereich des Hohlleiters angeordneten Richtkoppler Mikrowellen-Feldstärken-Belegungsunterschiede
erfaßt werden, die repräsentativ sind für Zustandsänderungen des Garguts. Mährend
der Beaufschlagung des Garguts mit Mikrowellenenergie wird diese im Gargut in Wärmeenergie
umgesetzt. Die Folge davon sind Veränderungen in der Aufnahmefähigkeit des Garguts
für Mikrowellenenergie. Besonders groß sind diese Unterschiede und damit besonders
günstig zu erfassen, wenn das Gargut zum gefrorenen Zustand in den aufgetauten Zustand
übergeführt ist oder wenn der Siedezustand erreicht wird. Gerade bei diesen Zustandsänderungen
des Garguts ist es zweckmäßig, Änderungen in der Zufuhr und Bemessung der Mikrowellenleistung
vorzunehmen.
[0007] Nach einer anderen bevorzugten Maßnahme ist die erfindungsgemäße Anordnung dadurch
gekennzeichnet, daß die von der Auswerteschaltung über den Mikrowellen-Richtkoppler
erfaßten Meßergebnisse zum Abgleich des Mikrowellen-Hohlleiters einschließlich der
Mikrowellen-Ein- und Auskoppelorgane bereitgestellt sind. Mit Hilfe der erfindungsgemäß
gegebenenfalls angeordneten Anzeigeeinrichtung kann somit das einzelne Gerät bezüglich
der Leitung der Mikrowellenenergie, ausgehend vom Mikrowellen-Generator über den
Hohlleiter in den Garraum erfaßt werden und die Geometrie vo verstellbaren Einkoppelorganen
in den Hohlleiter und Auskoppelorganen aus dem Hohlleiter so verändert werden, daß
jeweils ein möglichst optimaler, reflexionsarmer Mikrowellenübergang ableiten läßt.
[0008] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Anordnung dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des Mikrowellen-Hohlleiters zur Erfassung der vom Mikrowellen-Generator
abgestrahlten Energie und für die gegenläufigen Energiekom ponenten je einer von zwei
Richtkopplern, an deren einen Ausgänge die Meßeinrichtung angeschlossen sind und
deren andere Ausgänge mit einem reflexionsfreien Abschluß ausgestattet sind, antiparallel
angeordnet sind. Es ist zwar theoretisch und in manchen Fällen auch praktisch möglich,
brauchbare Mikrowellenerfassungen mittels eines an den Mikrowellen-Hohlleiter angekoppelten
Richtkoppler für Mikrowellenenergie-Transporte in beiden Richtungen zu halten, es
ist aber meßtechnisch, insbesondere dann, wenn bereits geringfügige Mikrowellenenergie-Verläufe
erfaßt werden sollen, für jede moglich Mikrowellen-Laufrichtung einen Richtkoppler
anzuordnen, der an einem Ausgang einen praktisch reflexionsf reien Abschluß aufweist,
so daß aus diesem Bereich keine das Meßergebnis verfälschende Einflüsse zu erwarten
und zu berücksichtigen sind.
[0009] Ein nach Merkmalen der Erfindung ausgestattetes Ausführungsbeispiel ist anhand der
Zeichnung im folgenden näher beschrieben.
[0010] Die Figur zeigt eine schematisierte Darstellung der prizipiellen Baueinheiten eines
Mikrowellenherdes.
[0011] In einen Garraum GR des Mikrowellenherdes, innerhalb welchem in einem Gefäß wärmetechnisch
zu behandelndes Gargut GG eingebracht ist, wird Mikrowellenenergie über eine Drehantenne
MA eingekoppelt. Diese Drehantenne MA übernimmt die Mikrowellenenergie aus einem
Hohlleiter HL, welcher seinerseits die Mikrowellenenergie von einem Mikrowellen-Generator
MG, einem Magnetron, übernimmt. Zur Ansteuerung dieses Magnetrons ist eine Leistungssteuerungs-Einheit
LS angeordnet, welche in bekannter Weise einen Hochspannungstransformator sowie Gleichrichter-
und Kondensator-Einheiten enthält. Diese und für den gesicherten Mikrowellenbetrieb
erforderlichen Schaltelemente brauchen vorliegend nicht näher betrachtet werden.
[0012] Über ein Anzeige-/Bedien-Tableau AE sind die Einstellwerte bezüglich der in den Garraum
GR einzustrahlenden Mikrowellen-Leistung und der Zeitdauer dieser Einstrahlung in
eine Ansteuerlogik AL eingegeben, die diese Eingabewerte für die
[0013] Ansteuerung der Leistungssteuerung-Einheit umsetzt. Die eingestellten Werte können
im Anzeige-/Bedien-Tableau AE angezeigt werden.
[0014] An den Hohlleiter HL ist ein Mikrowellen-Richtkoppler RK angekoppelt, dessen eine
Ausgangsleitung A1 Meßwerte erfassen, welche der vom Mikrowellen-Generator MG in Richtung
zum Garraum GR durch den Hohlleiter HL wandernden Mikrowellenenergie entsprechen
und dessen zweiter Ausgang A2 Meßwerte für gegenläufige Mikrowellenenergie erfaßt.
Die Relation dieser Mikrowellenenergie-Wanderungen und damit die Relation der durch
die Ausgänge A1 und A2 des Richtkopplers RK erfaßten Meßgrößen gibt eine gute Aussage
darüber, aus welchem Grund auch immer beeinträchtigt, die vom Mikrowellen-Generator
MG abgestrahlte Mikrowellen-Leistung im Garraum GR auch tatsächlich absorbiert wird,
und zwar im wesentlichen durch das eingebrachte Gargut GG. Ist beispielsweise kein
Gargut im Garraum GR angeordnet, so wird im Garraum GR auch keine wesentliche Energie
verbraucht und die durch den Mikrowellen-Richtkoppler RK erfaßte rückläufige Mikrowellenenergie
wird auf ein sehr hohes Maß in Relation zur eingekoppelten Mikrowellenenergie anwachsen.
Auch eine Veränderung des Zustandes des Gargutes, beispielsweise vom gefrorenen zum
aufgetauten Zustand wird ein meßtechnisch am Mikrowellen-Richtkoppler RK erfaßbares
Ergebnis herbeiführen, da sich das Aufnahmevermögen des Garguts GG für Mikrowellenenergie
in Abhängigkeit des Garungszustandes ändert. Auch unterschiedliche Gargutarten haben
unterschiedliche Mikrowellen-Aufnahmeeigenschaften.
[0015] Die Ausgänge A1 und A2 des Richtkopplers RK sind einer Vergleichsschaltung VS zugeführt,
welche eine Relation zwischen den beiden erfaßten und zugeführten Meßwerten durchführt
und daraus ein Kriterium an die Ansteuerlogik AL weiterleitet. In Abhängigkeit davon
wird die Leistungssteuerung LS für den Mikrowellen-Generator MG beeinflußt und entsprechend
dem Energiebedarf innerhalb des Garraums GR und den eingegebenen Werten nachgeregelt.
Wird beispielsweise aufgrund des sehr hohen, vom Mikrowellen-Richtkoppler RK erfaßten
Mikrowellenenergie-Rücklaufs zu vermuten sein, daß sich kein Gargut oder Gargut nur
mit sehr geringer Masse im Garraum GR befindet, so schaltet die Ansteuerlogik AL
die Leistungssteuerung LS nach kurzer Einschaltzeit ab. Geringe Mengen von Gargut
sind in dieser Zeitspanne erfahrungsgemäß genügend wärmetechnisch behandelt; andererseits
ist die Mikrowellen- Einstrahlung in den ohne Gargut bestückten Garraum GR praktisch
nicht sehr problematisch. Die Ansteuerlogik AL kann für die Durchführung von Standard-Garungsprozessen
fest eingegebene Werte gespeichert enthalten. Durch die Überlagerung der vom Mikrowellen-Richtkoppler
RK erfaßten Werte, die den Garzustand des Gargutes aktuell repräsentieren, kann der
Fortgang der einzelnen Prozeßschritte gesteuert und können Modifizierungen dieser
Schritte vorgenommen werden.
[0016] Die Anordnung des Mikrowellen-Richtkopplers RK ist auch dazu dienlich, die Positionen
der Ein- und Auskoppelelemente des Hohlleiters optimal und individuell für jede Anordnung
einzustellen. Dazu wird ein, wie an den Ausgängen A 1 und A2 des Mikrowellen-Richtkopplers
RK erfaßten Meßwerte verarbeitet an das Diplay des Anzeige/Bedien-Tableaus AE geleitet.
Die Position des Magnetrons MG und der Drehantenne MA zum Hohlleiter HL kann dann
so weit verändert werden, bis optimale Ergebnisse signalisiert werden. Dazu sind beispielsweise
jeweils zwei ineinander angeordnete Exzenterlagerungen verwendbar.
1. Anordnung zur wärmetechnischen Behandlung von Lebensmitteln durch Beaufschlagung
mit Mikrowellenenergie in einem Haushaltsofen unter Verwendung eines Mikrowellen-Hohlleiters,
in den Mikrowellenenergie von einem Mikrowellengenerator eingekoppelt und aus dem
Mikrowellenenergie in einen Lebensmittel-Behandlungsbereich ausgekoppelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Hohlleiters (HL) ein die Ansteuerung des Mikrowellengenerators
(M) über eine Auswerteschaltung (AS) beeinflussender und/oder eine Anzeigeeinrichtung
(EA) ansteuernder Mikrowellen-Richtkoppler (RK) angeordnet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung die
für den Mikrowellen-Feldstärkenbelegung im Lebensmittel-Behandlungsbereich repräsentativen
Meßergebnisse des Mikrowellen-Richtkopplers (RK) als Mikrowellen-Bedarfskriterien
in Abhängigkeit von der Menge und der Art der wärmetechnisch zu behandelnden Lebensmittel
(GG) für die Ansteuerung der vom Mikrowellengenerator (MG) abzugebenden Mikrowellenenergie
auswertet.
3. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung
die für die Mikrowellen-Feldstärkenbelegung im Lebensmittel-Behandlungsbereich (GR)
repräsentativen Meßergebnisse des Mikrowellen-Richtkopplers (RK) als Prozeßablauf-Steuerwerte
zur Ansteuerung der durch den Mikrowellengenerator (MG) abzugebenden Mikrowellenenergie
auswertet.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von
der Auswerteschaltung über den Mikrowellen-Richtkoppler (RK) erfaßten Meßergebnisse
zum Abgleich des Mikrowellen-Hohlleiters (HL) einschließlich der Mikrowellen-Ein-
und Auskoppelorgane bereitgestellt sind.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
des Mikrowellen-Hohlleiters (HL) zur Erfassung der vom Mikrowellengenerator abgestrahlten
Energie und für die gegenläufigen Energiekomponenten je einer von zwei Richtkopplern
(RK), an deren einen Ausgängen die Meßeinrichtungen angeschlossen sind und deren
andere Ausgänge mit einem reflexionsfreien Abschluß ausgestattet sind, antiparallel
angeordnet sind.