[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Steueranordnung zum Erwärmen, Auftauen
und/oder Garen von wärmetechnisch zu behandelnden Lebensmitteln durch Beaufschlagung
mit Mikrowellenenergie innerhalb eines geschlossenen Garraums, insbesondere in Haushaltsherden.
[0002] Im Haushalt sind Mikrowellenöfen oder Mikrowellenherde mit oder ohne zusätzlichen
thermischen Heizquellen in Verwendung, in die mittels einem Mikrowellengenerator,
nämlich einem Magnetron, über Hohlleiter, die Mikrowellenenergie in einen mikrowellendicht
abgeschlossenen Garraum eingespeist wird. Dabei wird eine zugelassene Mikrowellen-Frequenz
von 2,45 GHz verwendet. Die eingekoppelte Mikrowellenenergie beträgt üblicherweise
600 bis 700 Watt. Die in den Garraum eingekoppelten Mikrowellen dringen je nach Art
und Beschaffenheit des Gargutes mehr oder weniger tief und intensiv in dieses Gargut
ein und die Mikrowellenenergie wird dort in Wärmeenergie umgesetzt und dient zur Durchführung
von Garungsprozessen oder zum Auftauen von Gargut. Je nach gewünschter Behandlungsweise
und Art des Gargutes können bei bekannten Herden bis zu dieser maximalen Leistung
unterschiedliche Leistungsstufen eingestellt werden. Dafür bieten sich verschiedene
Möglichkeiten an. So ist es möglich, die Mikrowellenleistung beispielsweise durch
Zu- und Abschalten von Kapazitäten im Magnetron-Schaltkreis zu verändern. Eine weitere
verbreitet angewendete Maßnahme zur Reduzierung der Maximalleistung ist dadurch gegeben,
daß die Maximalleistung des Mikrowellengenerators getaktet erzeugt wird, d.h., daß
in relativ kurzen Abständen die Mikrowellenaussendung für vorgegebene Pausenzeiten
unterbrochen wird. Die Einstellung der geeigneten Mikrowellenleistung für den jeweiligen
Garungsvorgang obliegt bei bekannten Haushaltsgeräten ausschließlich der Bedienungsperson.
Somit muß die Bedienungsperson hohe Sorgfalt aufwenden, um unzweckmäßige, ungünstige
oder gar schädliche Einstellungen der Mikrowellenenergie zu vermeiden. Ähnlich wie
bei Bratverfahren mit rein thermischer Beaufschlagung des Gargutes ist es auch möglich
Festprogramme oder individuell eingebbare Programme vorzusehen, von denen aus nacheinander
phasenweise unterschiedliche MikrowellenBeaufschlagungen des Garguts gesteuert werden.
Diese Maßnahmen sind insoweit problematisch, da aufgrund der Beschaffenheit des einzelnen
Garguts die praktischen Garungsphasen von den eingegebenen Werten mehr oder weniger
stark abweichen. Besonders starke Abweichungen der erforderlichen Behandlungszeit
sind bei Auftauvorgängen gegeben.
[0003] Um dieser Problematik zu begegnen ist es bekannt geworden, zur Erfassung des aktuellen
Zustandes des Garguts Sensoren vorzusehen, die in Form eines sogenannten Bratspießes
die jeweilige Innentemperatur des Gargutes erfassen oder in Form von Gassensoren oder
Feuchtigkeitssensoren den Zustand des im Garraum herrschenden oder aus dem Garraum
abgeführten Wrasens erfassen, woraus der aktuelle Zustand des Garguts indirekt zu
erkennen versucht wird. Beide Methoden sind problematisch und konnten sich bisher
aus diesen Gründen praktisch kaum mit allgemein befriedigendem Erfolg durchsetzen.
[0004] Aufbauend auf diesen Erkenntnissen ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Anordnung zur wärmetechnischen Behandlung von Lebensmitteln bereitzustellen, bei der
unter Beaufschlagung dieser Lebensmittel mit Mikrowellenenergie der jeweilige Garungszustand
des Lebensmittels in vorteilhafter Weise ohne Eingriff in das Lebensmittel, aber
dennoch körpernah erfaßbar ist.
[0005] Ein Anordnung die diesen Anforderungen gerecht wird, ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß in dem mit Mikrowellenenergie erfüllten Raum zwischen dem Mikrowellengenerator
und dem mit Mikrowellenenergie zu beaufschlagenden Lebensmittel ein das Mikrowellenenergie-Potential
erfassender Sensor angeordnet ist, über welchen die Ansteuerleistung für den Mikrowellengenerator
steuerbar ist.
[0006] Diese erfindungsgemäße Steueranordnung macht sich die Erkenntnis zunutze, daß ein
wärmetechnisch behandeltes Gargut sich bezüglich seiner Mikrowellenaufnahmefähigkeit
verändert. Besonders auffallend sind diese Veränderungen beim Übergang eines Lebensmittels
vom gefrorenen Zustand zum aufgetauten Zustand. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Steueranordnung
werden diese Änderungen im Gargut erfaßt, und zwar dadurch, daß in dem mit Mikrowellenenergie
erfüllten Raum zwischen dem Mikrowellengenerator und dem mit Mikrowellenenergie beaufschlagten
Lebensmittel ein Sensor angeordnet ist, welcher das jeweils herrschende Mikrowellenenergie-Potential
erfaßt. Das Mikrowellenenergie-Potential in diesem Raum ist abhängig zum einen von
der Mikrowellenenergie, die in diesen Raum durch einen Mikrowellen-Generator eingestrahlt
wird, und zum anderen von der Mikrowellenenergie, die durch das Gargut absorbiert
wird. Nunmehr ist es möglich, entweder die Relation zwischen eingestrahlter und absorbierter
Mikrowellenenergie als Absolutwert des Mikrowellenenergie-Raumpotentials auszuwerten
oder aber dessen zeitliche Änderungen.
[0007] Die erfindungsgemäße Steueranordnung wird bevorzugt in Herden zum Einsatz gebracht
werden, in denen das Gargut durch Mikrowellen-Beaufschlagung wärmetechnisch behandelt
wird. Prinzipiell eignet sich aber die erfindungsgemäße Maßnahme auch bei rein thermischer
Beaufschlagung des wärmetechnisch zu behandelnden Lebensmittels. In diesem Fall muß
jedoch Mikrowelle für die meßtechnischen Maßnahmen in den Garraum eingekoppelt werden.
Diese Mikrowellen-Einkopplung kann dann aber sehr schwach, d.h. energiearm und impulsartig
erfolgen.
[0008] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Steueranordnung dadurch
gekennzeichnet, daß die Prozeßablauf-Steuereinrichtung für die Betriebsart "Auftauen
eines Lebensmittels" bei Erfassung des Auftau-Temperaturbereichs durch Feldstärkenänderungs-Messung
im Mikrowellenbereich infolge veränderter Mikrowellen-Aufnahmefähigkeit des oberflächen-aufgetauten
Lebensmittels eine Zurücknahme der Mikrowellenenergie auslöst. In diesem Zusammenhang
ist es vorteilhaft, daß während der Betriebsart "Auftauen eines Lebensmittels" bei
einer durch Auftauen des Oberflächenbereichs des Lebensmittels sich durch den Sensor
erfaßten repräsentativen Veränderung der Feldstärke der Mikrowellenenergie, gesteuert
durch die Prozeß-Ablaufsteuerung, für eine begrenzte Zeit zurückgenommen und anschließend
zumindest für eine durch den Sensor erfassungstechnisch bedingte Zeitspanne wieder
zugeschaltet wird. Mit Hilfe dieser Maßnahmen wird ein möglichst rasches Auftauen
eines Lebensmittels erreicht, ohne daß die Gefahr besteht, daß das Lebensmittel an
seiner Oberfläche bereits angegart wird. Solange nämlich der Oberflächenbereich des
Gargutes noch gefroren ist, kann relativ hohe Mikrowellenenergie oder sonstige Auftauenergie
dem Gargut zugeführt werden. Ist jedoch der Oberflächenbereich des Lebensmittels
bereits aufgetaut, so wird die zugeführte Auftauenergie soweit zurückgenommen, daß
sich ein Wärmeausgleich zwischen dem aufgetauten Außenbereich des Lebensmittels und
dem noch gefrorenen Lebensmittelkern ausbildet. Der Auf tauvorgang kann somit vergleichmäßigt
und zeitlich optimiert werden.
[0009] Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Steueranordnung
dadurch gekennzeichnet, daß die Prozeßablauf -Steuereinrichtung für durchzuführende
Garungsprozesse Repräsentativwerte der Feldstärke im Mikrowellenraum in Relation zur
zugeführten Mikrowellenenergie gespeichert enthält und diese mit den jeweiligen durch
den Sensor erfaßten tatsächlichen Mikrowellen-Feldstärkenvergleich und das in Abhängigkeit
von dem Vergleichsergebnis durch die ProzeßablaufSteuereinrichtung die Zufuhr der
Mikrowellenenergie über den Mikrowellengenerator steuerbar ist.
[0010] Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäß ausgestatteten Steueranordnung ist es zweckmäßig,
daß der Prozeßablauf-Steuerinrichtung Werte für die durch das zu behandelnde Lebensmittel
gegebenen Anfangsbedingungen und/oder für die vorgesehenen Endbedingungen zuführbar
sind.
[0011] Nach einer anderen bevorzugten Ausstattung ist die erfindungsgemäße Steueranordnung
dadurch gekennzeichnet, daß eine den Sensor für die Erfassung des Mikrowellenenergie-Potentials
im Mikrowellenraum nachgeschaltete Auswerteschaltung Repräsentativwerte für den "Leerlaufbetrieb"
geschlossen im Mikrowellenraum enthält und daß bei Erfassung eines entsprechenden
Mikrowellenenergie-Potentials durch den Sensor über die Auswerteschaltung die Ansteuerung
des Mikrowellen-Generators und damit die Mikrowellenerzeugung abgeschaltet wird. In
diesem Zusammenhang ist die Auswerteschaltung bevorzugt mit einem Zeitglied ausgestattet,
so daß mit Hilfe dieses die Abschaltung des Mikrowellen-Generators bei Empfang eines
für "Leerlauf betrieb" vorgegebenen Wertes zeitverzögert ansteuert. Wird irrtümlich
die Mikrowel lenenergie-Zufuhr in den Garraum von einer Bedienungsperson eingeschaltet,
obwohl kein Gargut sich im Garraum befindet, so wird bei Anwendung dieser schaltungstechnischen
Maßnahmen die Mikrowellenenergie-Zufuhr so rechtzeitig abgeschaltet, daß keine Gefahrenmomente
entstehen. Durch Nutzung des Zeitglieds wird jedoch soviel Mikrowellenenergie eingekoppelt,
daß Kleinstmengen von Lebensmitteln noch relevant wärmetechnisch beeinflußt werden.
In diesem Zusammenhang ist es auch möglich, mit kurzem zeitlichen Abstand zwei Meßwerterfassungen
durchzuführen und die Abschaltung der Mikrowellenzufuhr davon abhängig zu machen,
daß bei beiden Erfassungen Werte für "Leerlaufbetrieb" festgestellt werden.
[0012] Bevorzugt können Vorkehrungen dahingehend getroffen sein, daß über die Auswerteschaltung
eine Abschaltung des Mikrowellen-Generators lediglich bei eingestellter maximaler
Mikrowellenleistung und/oder ggf. zusätzlicher hoher thermischer Heizleistungszufuhr
durchgeführt wird. Damit werden lediglich relativ hohe Mikrowellenleistungen, die
zu Problemsituationen führen können, und zwar alleine oder in Verbindung mit zusätzlichen
thermischen Heizleistungen, abgeschaltet, während geringere Mikrowellenleistungs-Einstrahlungen
nicht abgeschaltet werden. Wegen der Mikrowellenverluste in den Hohlleiter- und Garraumelementen
kann es nämlich problematisch sein, Lebensmittel geringer Masse innerhalb des Garraums
mikrowellentechnisch ausreichend zu erkennen. Derartige Lebensmittelmengen können
ohne die Gefahr des automatischen Abschaltens mit niedrigerer, aber auch ausreichender
Mikrowellenenergie beaufschlagt werden.
[0013] Aufbautechnisch kann für die erfindungsgemäße Steueranordnung der Mikrowellensensor
als induktive Sonde oder als kapazitive Sonde ausgebildet sein. Es kann zweckmäßig
sein, den Mikrowellensensor als Richtkoppleranordnung im Bereich des zwischen Mikrowellen-Generator
und Lebensmittel-Behandlungsbereich angeordneten Hohlleiters anzuordnen. In diesem
Bereich ist der Mikrowellensensor üblicherweise keinem relevanten Wrasen ausgesetzt
und kann somit nicht verschmutzen. Insbesondere lassen sich in diesem Bereich die
Mikrowellen-Feldbedingungen relativ präzise erfassen.
[0014] Ein nach Merkmalen der Erfindung ausgestattetes Ausführungsbeispiel ist anhand der
Zeichnung im folgenden näher beschrieben.
[0015] Die Figur zeigt eine schematisierte Darstellung der prinzipiellen Baueinheiten eines
Mikrowellenherdes.
[0016] In einen Garraum GR des Mikrowellenherdes, innerhalb welchem in einem Gefäß wärmetechnisch
zu behandelndes Gargut GG eingebracht ist, wird Mikrowellenenergie über eine Drehantenne
MA eingekoppelt. Diese Drehantenne MA übernimmt die Mikrowellenenergie aus einem
Hohlleiter HL, welcher seinerseits die Mikrowellenenergie von einem Mikrowellen-Generator
MG, einem Magnetron, übernimmt. Zur Ansteuerung dieses Magnetrons ist eine Leistungssteuerungs-Einheit
LS angeordnet, welche in bekannter Weise einen Hochspannungstransformator sowie Gleichrichter-
und Kondensator-Einheiten enthält. Diese und für den gesicherten Mikrowellenbetrieb
erforderlichen Schaltelemente brauchen vorliegend nicht näher betrachtet werden.
[0017] Über ein Anzeige-/Bedien-Tableau AE sind die Einstellwerte bezüglich der in den Garraum
GR einzustrahlenden Mikrowellen-Leistung und der Zeitdauer dieser Einstrahlung in
eine Ansteuerlogik AL eingegeben, die diese Eingabewerte für die Ansteuerung der Leistungssteuerung-Einheit
umsetzt. Die eingestellten Werte können im Anzeige-/Bedien-Tableau AE angezeigt werden.
[0018] An den Hohlleiter HL ist ein Mikrowellen-Richtkoppler RK angekoppelt, dessen eine
Ausgangsleitung A1 Meßwerte erfassen, welche der vom Mikrowellen-Generator MG in Richtung
zum Garraum GR durch den Hohlleiter HL wandernden Mikrowellenenergie entsprechen
und dessen zweiter Ausgang A2 Meßwerte für gegenläufige Mikrowellenenergie erfaßt.
Die Relation dieser Mikrowellenenergie-Wanderungen und damit die Relation der durch
die Ausgänge A1 und A2 des Richtkopplers RK erfaßten Meßgrößen ergibt eine gute Aussage
darüber, welches Mikrowellenenergie-Potential jeweils im Garraum herrscht, da nicht
nur der Mikrowellengenerator MG in der Lage ist, Mikrowellenenergie in den Hohlleiter
HL einzuspeisen, sondern auch der Garraum entsprechend dem in ihm herrschenden Mikrowellenenergie-Potential
Mikrowellenenergie in den Hohlleiter HL zurückspeist, welches durch den Mikrowellen-Richtkoppler
RK am Ausgang A2 erfaßbar ist. Das aus der im Garraum bei Mikrowellen-Einstrahlung
sich einstellende Mikrowellen-Potential abhängig ist von der Mikrowellen-Aufnahmefähigkeit
des sich im Garraum GR befindlichen Gargutes GG ist durch diese Beziehungskette das
Gargut meßtechnisch erfaßbar. Die Mikrowellen-Absorptions fähigkeit und Umsetzbarkeit
in Wärme des Garguts ist abhängig von dessen Art, dessen Masse (Gewicht) und dessen
Zustand. Ist beispielsweise kein Gargut im Garraum GR angeordnet, so wird im Garraum
GR auch keine wesentliche Energie absorbiert und die durch den Mikrowellen-Richtkoppler
RK erfaßte rückläufige Mikrowellenenergie wird auf ein sehr hohes Maß in Relation
zur eingekoppelten Mikrowellenenergie anwachsen. Bei der Durchführung von Garungsprozessen
wird aber die Veränderung des Zustandes des Garguts, beispielsweise vom gefrorenen
zum Auf getauten Zustand für die steuerungstechnischen Maßnahmen bedeutsam.
[0019] Die Ausgänge A1 und A2 des Richtkopplers RK sind einer Vergleichsschaltung VS zugeführt,
welche die Relation zwischen den beiden erfaßten und zugeführten Meßwerten durchführt
und daraus ein Kriterium an die Ansteuerlogik AL weiterleitet. In Abhängigkeit davon
wird die Leistungssteuerung LS für den Mikrowellen-Generator MG beeinflußt und entsprechend
dem Energiebedarf innerhalb des Garraums GR und den eingegebenen Werten nachgeregelt.
Der Ansteuerlogik AL sind über das Anzeige-/Eingabe-Tableau AE die Werte für die
einzelnen Garungsprozesse eingebbar bzw. die Ansteuerlogik AL enthält für die Durchführung
von Standard-Garungsprozessen fest eingegebene derartige Werte gespeichert. Durch
Überlagerung der vom Mikrowellen-Richtkoppler RK erfaßten Werte, die den Garzustand
des Gargutes aktuell repräsentieren, wird der Vorgang der einzelnen Prozeßschritte
gesteuert und können Modifizierungen dieser Schritte vorgenommen werden.
[0020] Anstelle des Richtkopplers RK im Bereich des Hohlleiters HL kann auch ein entsprechender
Sensor zur Erfassung des Mikrowellenenergie-Potentials im Garraum selbst angeordnet
werden. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß sich im Garraum GR unterschiedliche
Mikrowellenenergie-Intensitäten aufbauen. Zur gleichmäßigen wärmetechnischen Behandlung
des Gargutes werden über die Drehantenne MA beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
diese Mikrowellenenergie-Intensitäten räumlich zusätzlich verändert. Diese Umstände
sind bei der meßtechnischen Erfassung des im Garraum GG herrschenden Mikrowellenenergie-Potentials
sowohl durch entsprechende Anordnung des Sensors als auch durch Vergleichmäßigung
der Meßergebnisse über die Zeit schaltungstechnisch zu berücksichtigen.
[0021] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die vom Mikrowellen-Generator MG abgegebene
Mirkowellenenergie sowohl zur wärmteschnischen Behandlung des Garguts GG als auch
zu Meßzwecken genutzt. Diese Verknüpfung bietet sich zwar an, ist aber keineswegs
Voraussetzung für die meßtechnischen Erfassungen. Vielmehr ist es auch möglich, lediglich
Mikrowellenenergie für die meßtechnischen Zwecke in den Garraum bereitzustellen. Diese
Mikrowellenenergie kann dann relativ klein sein und auch nur in für die Meßzwecke
gebrauchten Zeitschlitzen ausgesendet werden. Außerdem ergibt sich die Möglichkeit,
daß die Mikrowellenfrequenz für die meßtechnischen Zwecke von der Mikrowellenfrequenz
für die Durchführung des Garungsprozesses abweicht, was meßtechnische Vorteile insoweit
bringt, da unterschiedliche Wellenlängen der Mikrowellen unterschiedliche Eindringtiefen
im Gargut haben. In diesem Zusammenhang ist es auch möglich, Festkörper-Mikrowellenenergie-Generatoren
zum Einsatz zu bringen, da die erforderlichen Leistungen - wie bereits ausgesagt wurde
- relativ klein sein können.
[0022] Es ist aber auch möglich, die Mikrowellentechnik lediglich zu Meßzwecken im Bezug
auf die Beschaffenheit des Garguts heranzuziehen und die wärmetechnische Behandlung
in Verbindung oder ausschließlich durch thermische Heizelemente zu betreiben.
1. Steueranordnung zum Erwärmen, Auftauen und/oder Garen von wärmetechnisch zu behandelnden
Lebensmitteln durch Beaufschlagung mit Mikrowellenenergie, innerhalb eines geschlossenen
Garraums, insbesondere in Haushaltsherden unter Verwendung eines den Zustand des Lebensmittels
erfassenden Sensors, von dem aus die in den Garraum eingestrahlte Energie steuerbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß im mit Mikrowellenenergie erfüllten Raum (GG) zwischen dem Mikrowellengenerator
(MG) und dem mit Mikrowellenenergie beaufschlagten Lebensmittel ein das Mikrowellenenergie-Potential
erfassender Sensor angeordnet ist, über welchen die Ansteuerleistung für den Mikrowellengenerator
(MG) steuerbar ist.
2. Steueranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Prozeßablauf-Steuereinrichtung
(LA) zur Ansteuerung des Mikrowellengenerators (MG) angeordnet ist, welche in Abhängigkeit
des über den Sensor erfaßten Behandlungszustands des Lebensmittels (GG) beeinflußt,
die Ansteuerleistungs-Anordnung (LS) für den Mikrowellengenerator steuert.
3. Steueranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prozeßablauf-Steuereinrichtung
(AL) für die Betriebsart "Auftauen eines Lebensmittels" bei Erfassung des Auftau-Temperaturbereichs
durch Feldstärkenänderungs-Messung im Mikrowellenbereich infolge veränderter Mikrowellen-Aufnahmefähigkeit
des oberflächenaufgetauten Lebensmittels eine Zurücknahme der Mikrowellenenergie
auslöst.
4. Steueranordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß während der Betriebsart
"Auftauen eines Lebensmittels" bei einer durch Auftauen des Oberflächenbereichs des
Lebensmittels sich durch den Sensor erfaßten, repräsentativen Veränderung der Feldstärke,
die Mikrowellenenergie gesteuert durch die Prozeßablaufsteuerung für eine begrenzte
Zeitspanne zurückgenommen und anschließend zumindest für eine durch den Sensor erfassungstechnisch
bedingte Zeitspanne wieder zugeschaltet wird.
5. Steueranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prozeßablauf-Steuereinrichtung
für durchzuführende Garungsprozesse Repräsentativwerte der Feldstärke im Mikrowellenraum
in Relation zur zugeführten Mikrowellenenergie gespeichert enthält und diese mit
den jeweiligen durch den Sensor erfaßten tatsächlichen Mikrowellen-Feldstärken vergleicht
und das in Abhängigkeit von dem Vergleichergebnis durch die Prozeßablauf-Steuereinrichtung
die Zufuhr der Mikrowellenenergie über den Mikrowellengenerator steuerbar ist.
6. Steueranrodnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Prozeßablauf-Steuereinrichtung Werte für die durch das zu behandelnde Lebensmittel
gegebenen Anfangsbedingungen zuführbar sind.
7. Steueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Prozeßablauf-Steuereinrichtung Werte für die durch das zu behandelnde Lebensmittel
vorgesehenen Endbedingungen zuführbar sind.
8. Steueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine
den Sensor für die Erfassung des Mikrowellenenergiepotentials im Mirkowellenraum nachgeschaltete
Auswerteschaltung Repräsentativwerte für den "Leerlaufbetrieb" im Mikrowellenraum
enthält, und daß bei Erfassung eines entsprechenden Mikrowellenenergie-Potentials
durch den Sensor über die Auswerteschaltung die Ansteuerung des Mikrowellengenerators
und damit die Mikrowellenerzeugung abgeschaltet wird.
9. Steueranordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung
mit einem Zeitglied ausgestattet ist und mit Hilfe dieses die Abschaltung des Mikrowellengenerators
bei Empfang eines für "Leerlaufbetrieb" vorgegebenen Wertes zeitverzögert ansteuert.
10. Steueranordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuerschaltung
mit einem Zeitglied ausgestattet ist und von diesem beeinflußt innerhalb einer vorgegebenen
Zeitspanne bei einmal durch den Sensor erfaßten Wert führt "Leerlaufbetrieb" eine
weitere Meßwerterfassung über den Sensor veranlaßt und bei gleichem Ergebnis infolge
der zweiten Meßwerterfassung die Ansteuerschaltung für den Mikrowellengenerator abschaltet.
11. Steueranordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswerteschaltung neben dem durch den Mikrowellenraum-Sensor erfaßbaren Wert
durch Werte der in den Mikrowellenraum eingespeisten Leistungen beaufschlagbar ist
und in Abhängigkeit von vorbestimmten, den Mikrowellenraum beaufschlagenden Leistungswerten
und einem vom Sensor für den Betriebszustand "Leerlaufbetrieb" erfaßten Wert die Ansteuerung
für den Mikrowellengenerator abschaltet.
12. Steueranordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß über die Auswerteschaltung
eine Abschaltung des Mikrowellengenerators lediglich bei eingestellter maximaler
Mikrowellenleistung und/oder gegebenenfalls zusätzlicher hoher thermischer Heizleistungszufuhr
durchgeführt wird.
13. Steueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
für die Erfassung der von der Art, der Masse und dem Zustand des wärmetechnisch zu
behandelnden Lebensmittels abhängigen Betriebsbedingungen innerhalb des mit Mikrowelle
erfüllten Raums ein Mikrowellengenerator mit lediglich für die meßtechnische Erfassung
erforderlichen Leistung und für die meßtechnische Erfassung optimalen Frequenz angeordnet
ist, auf den der im Mikrowellenraum angeordnete Sensor abgestimmt ist.
14. Steueranordnung nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß er Mikrowellensensor
als induktive Sonde ausgebildet ist.
15. Steueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mikrowellensensor als kapazitive Sonde ausgebildet ist.
16. Steueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mikrowellensensor als Richtkoppleranordnung im Bereich des zwischen Mikrowellengenerator
und Lebensmittel-Behandlungsbereich angeordneten Hohlleiter ausgebildet ist.