[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Faltjalousie gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Faltjalousien sind auch unter der Bezeichnung Faltrolladen bekannt. Der Lamellenbehang
solcher Faltrolladen wird über auf der Aufziehwelle angebrachte Umlenktrommeln geführt
und anschliessend zu einem Paket zick-zack gefaltet. Diese Faltrolladen haben den
Nachteil, dass sie schon bei geringer Verschmutzung oder Vereisung oder bei geringer
Deformation einer Lamelle nicht mehr bedienbar sind. Ein weiterer Nachteil ist ihre
vergleichsweise aufwendige Konstruktion.
[0003] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Faltjalousie zu schaffen,
welche einfach im Aufbau und zuverlässig im Betrieb ist und die oben genannten Nachteile
nicht aufweist.
[0004] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1.
[0005] Durch die Anordnung der Achsstummeln an der untersten und von dort nach oben gezählt
jeder zweiten Lamelle, erfolgt eine zwangsweise Faltung des Behanges.
[0006] Die bevorzugte Ausführungsform gemäss Anspruch 2 hat den Vorteil, dass bis auf den
Lamellenbehang alle Teile bauseits montiert werden können, weil der Einbau des Lamellenbehangs
in die Führungen erst später möglich ist.
[0007] Dabei ist es für den Fachmann selbstverständlich, die Dicke des Bandes und den Elastizitäts-Modul
des Materials so zu wählen, dass unter der Belastung des Behanges nur eine elastische
und keine plastische Verformung des Bandes eintritt.
[0008] Bei der Ausführungsform nach Anspruch 6 entsteht ohne zusätzliche Hilfsmittel ein
vertikal ausgerichteter Lamellenstapel, wenn der Lamellenbehang gerafft wird.
[0009] Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Frontansicht einer in einer Fensteröffnung montierten Faltjalousie,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II durch die Faltjalousie gemäss Fig. 1,
wobei die Faltjalousie im vollständig abgesenkten Zustand (Fig. 2a) und in einem
teilweise angehobenen Zustand (Fig. 2b - 2d) gezeigt ist,
Fig. 3 das Detail III in Fig. 2b,
Fig. 4 eine Ansicht eines der beiden seitlichen Lagerkörper in denen die unterste
Lamelle der Faltjalousie gelagert ist,
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 4, wobei der Lagerkörper in der seitlichen
Führung gezeigt ist,
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht eines seitlichen Lagerkörpers der untersten Lamelle,
Fig. 8 eine Ansicht eines Achsstummels der untersten Lamelle,
Fig. 9 eine Ansicht des Achsstummels in Richtung des Pfeiles IX in Fig. 8 und
Fig.10 einen Querschnitt durch die unterste Lamelle bei einer zweiten Ausführungsform
der Faltjalousie.
[0010] Der prinzipielle Aufbau der Faltjalousie wird anhand der Fig. 1 bis 3 beschrieben.
Sie weist zwei seitliche Führungen 1 auf, die an der Leibung 2 der Fensteröffnung
befestigt sind. Die Führungen 1 haben im wesentlichen ein U-förmiges Querschnittprofil,
wobei die Schenkelenden gegeneinander abgewinkelt sind und einen vertikalen Führungsschlitz
bilden. Der Lamellenbehang besteht aus horizontalen, miteinander gelenkig verbundenen
Lamellen 3. Von diesen Lamellen 3 ist die unterste seitlich mit Achsstummeln 4′ (Fig.
2) in den Führungsschlitzen der Führungen 1 schwenkbar und vertikal verschiebbar gelagert.
Weiter ist (von der untersten Lamelle an gezählt) jede zweite Lamelle 3 mit seitlichen
Achsstummeln 4 versehen, wobei die Achsstummeln 4′ der untersten Lamelle 3 vorzugsweise
mit zusätzlichen, später erläuterten Funktionselementen versehen ist.
[0011] In einer über der Fensteröffnung im Mauerwerk vorhandenen Ausnehmung 5 ist die Aufzugswelle
6 mit den beiden Aufzugstrommeln 7 drehbar gelagert. Sie ist durch übliche, nicht
dargestellte Antriebsmittel antreibbar. Die auf den Aufzugs trommeln 7 aufwickelbaren
Aufzugsbänder 8 sind in den seitlichen Führungen 1 zu der untersten Lamelle geführt,
welche daran mittels einem Lagerkörper 12 aufgehängt ist.
[0012] Der gelenkigen Verbindung der einzelnen Lamellen 3 dienen gummielastische Verbindungsglieder
9 (Fig. 2 und 3). Ein solches Verbindungsglied 9 hat einen Z-förmigen Querschnitt
mit einem biegsamen Steg 10, der in zwei je mit einem Randwulst 11 versehene Schenkel
übergeht, welche Randwulste 11 formschlüssig im zugeordneten Bördel der angrenzenden
Lamellen 3 gehalten sind. Dieses Verbindungsglied 9 erlaubt es, eine Lamelle annähernd
360° um die mit ihr verbundene Lamelle herum zu schwenken, wodurch problemlos eine
Zick-Zack-Faltung mehrerer miteinander verbundener Lamellen 3 möglich ist. Die Verbindungsglieder
9 können sich durchgehend über die ganze Lamellenlänge erstrecken und gewünschtenfalls
mit Durchbrechungen versehen sein. Es besteht indessen auch die Möglichkeit, mehrere
solche Verbindungsglieder, deren Länge nur einen Bruchteil der Lamellenlänge beträgt,
parallel und mit Abstand über die Lamellenlänge verteilt anzuordnen.
[0013] Befindet sich der Lamellenbehang im abgesenkten Zustand (Fig. 2a) ist die Fensteröffnung
durch die Faltjalousie geschlossen. Beim Heben des Panzers wird zuerst die unterste
Lamelle angehoben, welche sich wegen des von den darüber liegenden Lamellen erzeugten
Widerstandes in den seitlichen Führungen 1 verschwenkt, womit die ganze darüber befindliche
Lamelle 3 (welche nicht mittels Achsstummeln in den Seitenführungen 1 geführt ist)
nach aussen geschwenkt wird (Fig. 2b). Das Schwenken der Lamellen 3 kann dadurch begünstigt
werden, dass die Achsstummeln 4, 4′ zu der durch den Schwerpunkt führenden Längsachse
versetzt angeordnet sind. Beim weiteren Heben des Lamellenbehanges klappt die unmittelbar
über der untersten Lamelle 3 befindliche Lamelle 3 auf diese herab und verschwenkt
dabei die über ihr befindliche dritte Lamelle 3 mit nach aussen (Fig. 2c). Diese mit
Achsstummeln 4 versehene dritte Lamelle 3 verschwenkt sich dabei in eine horizontale
Lage und verschwenkt die darüber befindliche vierte Lamelle 3 nach aussen usw. (Fig.
2d). Beim Heben des Lamellenbehanges werden somit die Lamellen 3 von unten nach oben
in eine horizontale Lage verschwenkt und aufeinander geklappt. Ist der Lamellenbehang
vollständig gehoben (in Fig. 2d mit gestrichelten Linien gezeigt) sind die Lamellen
3 in horizontaler Lage zu einem Lamellenpaket gerafft und in der Ausnehmung 5 versenkt.
Beim Senken des Lamellenpanzers werden die Lamellen (beginnend mit der obersten Lamelle)
nacheinander in die vertikale Lage verschwenkt.
[0014] Die beiden Achsstummel 4′ (Fig. 7 - 9) der untersten Lamelle 3 sind je in einem Lagerköper
12 (Fig. 4 - 7) schwenkbar gelagert und mit einer Rastnase 13 versehen.
[0015] Der Lagerkörper 12 weist ein rundes Auflager 15 auf, das nach oben durch einen dagegen
gerichteten, elastisch federnden Lappen 16 begrenzt ist. Beim Einlegen eines Achsstummels
4′ in den Lagerkörper 12, wird jener über die geneigte Flanke des Lappens 16 nach
unten gedrückt, bis er auf dem Auflager 15 aufliegt, wobei der Lappen 16 federnd ausweichen
und hinter dem Achsstummel 4′ zurückfedert und diesen auf dem Auflager 15 formschlüssig
festhält.
[0016] Die Rastnase 13 an den untersten Achsstummeln 4′ verschwenkt sich gemeinsam mit der
untersten Lamelle 3. Ihr Schwenkwinkel ist durch eine Anschlagfläche 18 am Lagerkörper
12 einerseits und durch eine Rastnut 19 anderseits begrenzt. Liegt die Rastnase 13
gegen die Anschlagfläche 18, nimmt die unterste Lamelle 3 eine horizontale Stellung
ein, wogegen sie vertikal ausgerichtet ist, wenn sich die Rastnase 13 im Eingriff
mit der Rastnut 19 befindet. Die Rastnut 19 ist in einer Rastfeder 17 angeordnet,
die einstückig mit dem Lagerkörper 12 gefertigt ist und die sich gegen ihr freies
Ende keilförmig verjüngt.
[0017] Beim Senken des Lamellenbehanges schwenken die Lamellen 3 nacheinander in ihre vertikale
Stellung, wie dies in der Fig. 2 in der Reihenfolge Fig. 2d bis 2a gezeigt ist. Die
unterste Lamelle 3 nimmt dabei bis fast zu unterst eine horizontale Lage ein, in der
die Rastnase 13 gegen die Anschlagfläche 18 anliegt. Je mehr sich nun der Lamellenbehang
dem vollständig gesenkten Zustand nähert, umso mehr wird auch die unterste Lamelle
3 aus der horizontalen Stellung in die vertikale verschwenkt. Dabei gleitet die Rastnase
13 längs der Keilflanke 20 der Rastfeder 17 nach oben und drückt diese elastisch nach
aussen, bis sie in die Rastnut 19 springt und sich die Rastfeder 17 entspannt. Damit
ist die unterste Lamelle 3 in ihrer vertikalen Stellung lösbar fixiert und verhindert
Schwenkbewegungen infolge Windangriffs. Beim Heben des Lamellenbehanges rastet zuerst
die Rastnase 13 aus, bevor der Faltvorgang im Lamellenbehang beginnt.
[0018] Wie aus Fig. 5 erkennbar ist, weist der Lagerkörper 12 eine vertikale Durchführung
21 auf, durch den das Aufzugsband 8 hindurch geführt ist. Dessen unteres Ende ist
fest mit einem Gewicht 22 verbunden, das beim Hochziehen des Lamellenbehanges von
unten in Anlage mit dem Lagerkörper 12 kommt und diesen mitnimmt. Das Aufzugsband
8 ist dabei vorzugsweise ein Stahlband. Die Verwendung von zwei mit den beiden Aufzugsbändern
8 nicht fest verbundenen Lagerkörpern 12 zur Lagerung der untersten Lamelle einerseits
und das Abstellen dieser Lagerkörper auf das an den Aufzugsbändern 8 befestigte Gewicht
anderseits bewirkt, dass wenn beim Senken des Lamellenbehanges dieser auf ein in seinem
Weg befindliches Hindernis stösst, das Gewicht 22 sich weiter senkt und das Aufzugsband
straff halten kann. Ein Verheddern des Aufzugsbandes in der Seitenführung wird damit
verhindert. Besonders vorteilhaft erweist sich das Gewicht 22 bei der Verwendung eines
Stahlbandes als Aufzugsband 8. Trifft der Lamellenbehang beim Senken auf ein Hindernis,
verhindert die Straffung des Aufzugsbandes auf der Aufzugstrommel ein uhrfederartiges
Entspannen und ein Herausspringen einzelner Bandwindungen.
[0019] Wie Fig. 10 im Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform der untersten Lamelle
3 zeigt, ist diese vozugsweise mit einer Belastungsschiene 24 versehen. Dadurch wird
das Gewicht der untersten Lamelle stark vergrössert und der Lamellenbehang im gesenkten
Zustand zuverlässig gestreckt. Es wird dadurch weiter auch das Verschwenken der untersten
Lamelle und damit das Einschwenken der Rastnase 13 in die Rastnut 19 begünstigt. Die
Belastungsschiene 24 ist ein sich über die ganze Lange der untersten Lamelle erstreckendes
Hohlprofil, das mit Längsführungen 25 versehen ist, auf welche die unterste Lamelle
3 mit ihren Bördeln formschlüssig aufschiebbar ist. Ist die unterste Lamelle 3 mit
einer Endschiene 24 verbunden, wird das unterste Achsstummelpaar 4′ endseits nicht
unmittelbar an der Lamelle 3 selbst befestigt sondern in eine Bohrung 26 gesteckt
in der sie kraftschlüssig gehalten ist, wobei die Bohrung 26 seitlich zu jener Längsachse
der Belastungsschiene 24 versetzt ist, die durch deren Schwerpunkt geht.
1. Faltjalousie mit einem aufgehängten Lamellenbehang aus gelenkig verbundenen Lamellen
(3) sowie mit seitlichen Führungen (1) und mit einer parallel über den Lamellen (3)
vorhandenen Aufzugswelle (6), dadurch gekennzeichnet, dass in Verlängerung der seitlichen
Führungen (1) auf der Aufzugswelle (6) je eine Aufzugstrommel (7) mit einem auf-
und abwickelbaren Aufzugsband (8) aufgesetzt ist, dass die Aufzugsbänder (8) in
den seitlichen Führungen (1) in den Bereich der untersten Lamelle (3) geführt sind,
welche mit Achsstummeln (4′) verbunden ist, die in die seitlichen Führungen greifen
und mittelbar oder unmittelbar an den Aufzugsbändern (8) schwenkbar aufgehängt ist,
und dass weiter von der untersten Lamelle (3) an gezählt jede zweite Lamelle (3)
mit endseitigen Achsstummeln (4) in die seitlichen Führungen hineingreift, wobei
die Achsstummeln (4) in den seitlichen Führungen schwenk- und vertikal verschiebbar
sind.
2. Faltjalousie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder der beiden
seitlichen Führungen (1) ein Lagerkörper (12) längs verschiebbar gelagert und an den
Aufzugsbändern (8) aufgehängt ist, dass der Lagerkörper (12) ein Schwenklager (15,
16) für einen Achsstummel (4′) der untersten Lamelle bildet, welches ein halbschalenartiges
Auflager (15) und einen dagegen gerichteten, federnden Lappen (16) aufweist, der
den Achsstummel (4′) formschlüssig auf dem Auflager (15) hält.
3. Faltjalousie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Achsstummeln
(4′) der untersten Lamelle (3) je mit einer radial abstehenden Rastnase (13) versehen
sind, die, bei vertikaler Ausrichtung der Lamelle, mit einem am zugeordneten Lagerkörper
(12) vorhandenen Komplementärteil lösbar verrasten.
4. Faltjalousie nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastnase (13) als
Anschlag ausgebildet ist, die bei horizontaler Ausrichtung der untersten Lamelle (3)
gegen eine Anschlagfläche (18) am Lagerkörper (12) anliegt.
5. Faltjalousie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkverbindung
zwischen zwei Lamellen (3) durch ein sich mindestens teilweise über die ganze Lamellenlänge
erstreckendes, gummielastisches Band (9) gebildet wird, dessen Längsränder (11) formschlüssig
an den Längsrändern der angrenzenden Lamellen (3) befestigt sind, wobei das Querschnittsprofil
des Bandes (9) derart gewählt ist, dass beim Hochziehen des Lamellenbehanges eine
sichere, richtungsvorgebende Faltung erfolgt, nachdem das Band (9) bei abgesenktem
Lamellenbehang gestreckt war.
6. Faltjalousie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Querschnittsprofile der Lamellen (3) einerseits und des gummielastischen Bandes (9)
anderseits derart gewählt sind, dass die Lamellen (3) zwanglos beim Heben des Lamellenbehanges
formschlüssig ineinander greifen und einen vertikalen Stapel bilden.
7. Faltjalousie, vorzugsweise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder
der beiden seitlichen Führungen (1) ein Lagerkörper (12) längsverschiebbar und die
unterste Lamelle (3) in diesen Lagerkörpern (12) schwenkbar gelagert ist, und dass
die Lagerkörper (12) mit einer Durchführung (21) für das Aufzugsband (8) versehen
sind, an dessen unterem Ende ein Gewicht (22) angreift.
8. Faltjalousie nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufzugsband ein
Stahlband ist.