[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein axial durchströmtes Laufschaufelgitter nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Laufschaufelgitter nach der eingangs genannten Art haben sich in der Praxis bewährt,
und zwar im Hinblick auf die Beherrschung der bei verhältnismäßig hohen Drehzahlen
und Fliehkräften zu erwartenden periphären Kraft- und Spannungsbeanspruchungen am
Rotor sowie im Hinblick auf die Erzielbarkeit eines vergleichsweise geringen Radscheibengewichts.
[0003] Bei Verdichter- oder Turbinenschaufelkonzepten bzw. -gittern der genannten Art ist
es schwierig, eine in Axialrichtung wirksame Fixierung der Schaufeln am Rotor bzw.
an der Scheibe ohne vergleichsweise großen Montage- und Bauaufwand erzielen zu wollen.
[0004] Es ist beispielsweise bekannt, unten an den betreffenden Füßen der Laufschaufeln
sogenannte "Nasen" anzuordnen, die Axialanschläge an den betreffenden Scheibengegenflächen
des Rotors ausbilden sollen. Nachteile dieses bekannten Konzepts sind u.a. der Herstellungs-
und Bearbeitungsaufwand der betreffenden Schaufelfußpartien.
[0005] Z.B. bei örltich luftgekühlten Rotoren von Verdichtern für Gasturbinentriebwerke
kann die zum bekannten Konzept erwähnte Nasenkantenausbildung zu örtlich vergleichsweise
hohen Luftreibungen, und damit Bauteiltemperaturerhöhungen führen, die den eigentlichen
Vorteil der Luftkühlung weitestgehend wieder zu Nichte machen.
[0006] Der zum bekannten Konzept erwähnte Nachteil einer örtlich erhöhten Luftreibung wäre
auch einem anderweitig schon gemachten Vorschlag zu eigen, der zur axialen Sicherung
von Laufschaufeln nach der eingangs genannten Art stirnseitig an den betreffenden
Schaufelfüßen nasenartige Haken vorsieht, die in einen Draht oder in ein Ringblech
eingreifen sollen, der bzw. das seinerseits wieder in spezieller Weise am Rotor gegen
Verdrehung gesichert werden muß. Bau- und Montageaufwand auch dieses Sicherungsvorschlages
sind vergleichsweise hoch zu veranschlagen.
[0007] Es ist ferner aus der FR-PS 12 07 772 bekannt, am vorderen stirnseitigen Ende einer
Turbinenradscheibe eine mitrotierende Deckscheibe vorzusehen. Die Deckscheibe soll
dabei zusammen mit der stirnseitigen Radscheibenoberfläche eine Kühlluftkammer einschließen,
die von geeigneter Stelle des Turbinenrotors aus mittels aus dem Verdichter des Triebwerks
entnommener Kühlluft beaufschlagt ist. Über die genannte Kühlluftkammer soll die Kühlluft
an der Radscheibe entlangströmen und dann über entsprechende Kühlmittelleitungen in
der Radscheibe sowie an bzw. in den Schaufelfüßen den zu kühlenden Laufschaufeln zugeführt
werden.
[0008] Werden nun dem bekannten Fall gemäß der FR-PS die schon erwähnte axialen Sicherungsmittel
der Laufschaufeln u.a. in Form von sogenannten "Nasen" bzw. "nasenartigen Haken" zugrunde
gelegt, so wäre dabei mit unerwünschten Querschnittsverengungen für die schaufelfußartige
Kühlluftzufuhr in die Laufschaufeln zu rechnen.
[0009] Um in Verbindung mit gekühlten Turbinenlaufschaufelkonzepten, wie sie aus der FR-PS
12 07 772 bekannt sind, also Lösungen, die z.B. eine an der vorderen Seite einer Radscheibe
befindliche Deckscheibe für die Kühlmittelführung vorsehen, zugleich eine axiale
Fixierung der Schaufeln in einer Richtung am Rotor zu erhalten, wurde ferner schon
vorgeschlagen, am stromabwärtigen Ende der jeweiligen Fußplatten in Umfangsrichtung
verlaufende Blechstreifen vorzusehen, die sowohl an der Radscheibe gegen Verdrehung
zu sichern sind und die mit ihrem äußeren Ende in geeigneter Weise mit den Fußplatteninnenflächen
verhakt werden müssen. Derartige Streifen oder Platten führen zu Gewichtserhöhungen
und damit zu einer zusätzlichen Belastung der Radscheibe nebst Schaufeln. Erhöhter
Fertigungs- und Montageaufwand sind andere Nachteile derartiger scheibenartiger oder
plattenförmiger Sicherungsmittel.
[0010] Ein weiterer Nachteil des zuletzt genannten Vorschlags bezüglich der axialen Sicherung
der Schaufeln an der Radscheibe wird darin gesehen, daß verhältnismäßig große Bauteiltoleranzen
zu erwarten sind. Es besteht also die Gefahr, daß Bauteilstufen zwischen den Schaufelfüßen
und den benachbarten Scheibenhöckern vom oberen stirnseitigen Ende der Deckscheibe
für die Kühlmittelführung überbrückt werden müssen. Hieraus können zusätzliche Abdichtungsprobleme
erwachsen.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Laufschaufelgitter nach der eingangs
genannten Art anzugeben, bei dem die Laufschaufeln auf verhältnismäßig einfache Weise
in einer Richtung an einer Radscheibe axial gesichert sind.
[0012] Die gestellte Aufgabe ist mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils des Patentanspruchs
1 erfindungsgemäß gelöst.
[0013] Es ergibt sich eine vergleichsweise einfache Montage der Laufschaufeln an der Radscheibe,
d.h. die Schaufeln brauchen nur auf die Scheibe geschoben zu werden, ohne jegliche
anderweitige Sicherungsvorkehrungen, die mit einem hohen Arbeits- und Bauteilaufwand
verknüpft wären, vornehmen zu müssen.
[0014] Im Rahmen der angegebenen Lösung ist es ferner vorteilhaft, daß keine zusätzlich
vorstehenden Teile wie Nasenkanten, Ringe, Bandagen, Drähte oder dergleichen benötigt
werden, die im praktischen Betrieb den Luftwiderstand erhöhen und damit wiederum zu
Leistungseinbußen führen könnten.
[0015] Das betreffende Längenmaß der jeweiligen Schaufelfüße läßt sich dabei ganz genau
dem entsprechenden Längenmaß der Axialnuten bzw. Aussparungen in der Radscheibe zuordnen.
Auf diese Weise lassen sich insbesondere in Verbindung mit einer stirnseitig an der
Radscheibe zur Kühlluftführung vorgesehenen Deckscheibe die eingangs genannten Stufen
praktisch verhindern. In Verbindung mit der Kühlluftzufuhr in die Schaufeln wird also
eine optimale Abdichtung zwischen der stirnseitigen Deckplatte und der betreffenden
Scheibengegenfläche erzielt.
[0016] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ist es, daß weder genaue Bearbeitung
der Fußwurzel der betreffenden Schaufeln noch eine Nachbearbeitung der Scheibe behindert
wird, da an der Scheibe weder umlaufende Nuten noch Haltenasen notwendig werden.
[0017] Ferner ist es vorteilhaft, daß in keinem Fall eine Kühlluftzufuhr von unten durch
die betreffenden Füße der Laufschaufeln behindert wird. Zusammen mit einer oder zwei
Deckscheiben ist somit die Kühlluftzufuhr zu den Turbinenlaufschaufeln von unten durch
den Fuß von einer oder beiden Seiten der Radscheibe unbehindert möglich.
[0018] Ferner ermöglicht die Erfindung, den betreffenden Übergangsbereich zwischen den
Scheibenhöckern und den Schaufelfußplatten ohne besonderen zusätzlichen Aufwand optimal
abzudichten. In diesem Bereich befindet sich also die später noch näher kenntlich
gemachte Überlappung von Schleifkontur und Räumkontur. Die Abdichtstelle kann dabei
beliebig positioniert werden, ohne die Montagerichtung ändern zu müssen.
[0019] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Patentansprüche
2 bis 12.
[0020] Anhand der Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise weiter erläutert; es zeigen:
Fig. 1 ein die gegenseitige Bauteilüberdeckung N zwecks Axialfixierung und gegebenenfalls
Abdichtung verkörperndes Schaubild im Hinblick auf die gegenseitige Räum-/Schleifkontur/Scheibe/Schaufel,
Fig. 2 eine von vorne gesehene Darstellung einer Radscheibensektion mit am hinteren
Ende der Scheibenhöcker befindlichen Stegen als Schaufelanschlagflächen,
Fig. 3 ein von vorn gesehene perspektivische Darstellung einer in die Scheibensektion
nach Fig. 2 eingebauten Turbinenlaufschaufel,
Fig. 4 eine von vorn gesehene, durch einen Schaufelradial- schnitt verkörperte Einbausituation
der Turbinenschaufel nebst Radscheibensektion nach Fig. 3 unter Verdeutlichung der
örtlichen Bauteilüberdeckung N,
Fig. 5 die von hinten gesehene Turbinenlaufschaufel nach Fig. 3 und 4 unter Verdeutlichung
der an der Schaufelrückseite vorliegenden örtlichen Stegposition,
Fig. 6 die schematische Seitenansicht der Schaufel nebst Fuß nach Fig. 3 bis 5,
Fig. 7 eine gegenüber Fig. 2 bis 6 abgewandelte Ausführung der Erfindung, die durch
eine scheibenhöcker-mittig in Umfangsrichtung verlaufende Steg- Schaufel- Axialsicherung
gekennzeichnet ist, und zwar von vorn aus gesehen,
Fig. 8 die Scheibensektion gemäß Fig. 7, jedoch ohne Schaufel, unter Verdeutlichung
des örtlich mittigen Stegverlaufs,
Fig. 9 eine Rad- und Deckscheibensektion in Kombination mit dem Konzept nach Fig.
1 bis 6 für zu kühlende Turbinenlaufschaufeln,
Fig. 10 Turbinenlaufschaufel - wie in Fig. 5 dargestellt, jedoch unter Verdeutlichung
des genau erstellbaren Längenmaßes A (siehe auch Fig. 9,11 und 14),
Fig. 11 eine durch Seitenansicht einer Turbinenlaufschaufel schematisch verkörperte
weitere Variante der Erfindung mit schaufelrückseitig zwischen Fußplatte und Fuß in
Radial- und Umfangsrichtung ausgesparter Ausnehmung am hinteren radialen Wandteil
der Schaufel,
Fig 12 die von hinten gesehene Schaufel nebst Fuß nach Fig. 11,
Fig. 13 die gemäß Fig. 12 gesehene und dargestellte Schaufel unter Verdeutlichung
der Einbausituation in die Radscheibe, hier im Wege perspektivischen Teilausschnitts
und
Fig. 14 die Radscheibensektion gemäß Fig. 2, jedoch unter Verdeutlichung des Längenmaßes
A in Bezug auf Fig. 11,
Fig. 15 die Seitenansicht einer gekühlten Laufschaufel nebst Radscheibensektion in
Kombination mit schaufelrückseitigem Stegeingriff gemäß Fig. 6,
Fig. 16 die in die Zeichnungsebene projizierte Draufsicht auf die Radscheibensektion
nach Fig. 15 unter Zuordnung eines Schaufelschnitts gemäß A-A der Fig. 15,
Fig. 17 eine Abwandlung der Erfindung im Wege radscheibenstirnseitiger axialer Sicherung
einer gekühlten Laufschaufeln, hier in seitlicher Ansicht der Laufschaufel nebst
Radscheibensektion nach Fig. 15 in Kombination mit einer Deckscheibensektion - ähnlich
Fig. 9 - zwecks Kühlluftführung und
Fig. 18 die Vorderansicht der Radscheibensektion nebst Laufschaufel nach Fig. 17 -
hier ohne Deckscheibe.
[0021] Die im Rahmen der nachstehend näher erläuterten Ausführungsbeispiele vorliegende
Konstruktion soll grundsätzlich die betreffenden Laufschaufeln in einer Richtung axial
fixieren.
[0022] Im Hinblick auf Fig. 1 folgendes.
[0023] Die Konstruktion basiert dabei auf einer Änderung der bisher üblichen Räumkontur
R der Laufscheibe und der Schleifkontur S der Laufschaufel. Sie gibt hier beispielsweise
im Rahmen einer üblichen zweizähnigen Verbundrotorschaufel erläutert, ohne allerdings
an eine derartige Fußgeometrie verbindlich gebunden zu sein.
[0024] Mit anderen Worten kann die betreffende Fußgeometrie z.B. hammerkopfartig bzw. wie
in Fig. 1,3,5 usw. dargestellt, tannenzapfen- oder tannenbaumfußartig ausgebildet
sein.
[0025] Prinzipiell ist also die betreffende Schleif- oder Umrißkontur S der Laufschaufel
kleiner als die Räumkontur R der Scheibe. D. h., wenn beide Konturen übereinander
gelegt werden, ist die Räumkontur R immer die jeweils Äußere. Beide Konturen überschneiden
sich prinzipiell also nicht.
[0026] Erfindungsgemäß soll sich also die Schleif- bzw. Umrißkontur S mit der Räumkontur
R der Scheibe 4 im oberen Bereich N überschneiden. Hierüber wird auch die nachfolgend
noch näher erläuterte Fig. 4 ohne weiteres entsprechenden Aufschluß (Bauteilüberdeckung
N).
[0027] Damit die betreffende Laufschaufel trotzdem montierbar ist, kann ein Teil der betreffenden
Scheibenhöcker 8 (Fig.2) im oberen bzw. äußeren Bereich entsprechend abgearbeitet
werden. Die genannte Abarbeitung kann beispielsweise durch Drehen erfolgen.
[0028] Im Prinzip kann aber auch die Radscheibe 4 (Fig. 2) von vornherein im Sinne des notwendigen
Sollmaßes hergestellt werden. D. h., die betreffende Radscheibe 4 kann von vornherein
beispielsweise elektrochemisch oder im Rahmen eines Drucksinterverfahrens im Rahmen
des geforderten Sollmaßes bzw. der Vorkehrungen zur Ausbildung der späteren Stege
7 hergestellt werden, wobei gegebenenfalls eine geeignete Oberflächennachbearbeitung
auf das erforderliche Sollmaß erfolgen kann im Wege spanender bzw. schleifender Nachbearbeitung.
[0029] In Präziserer Erläuterung des Erfindungsgegenstandes sei zunächst auf die Ausführungsbeispiele
nach den Fig. 2 bis 6 verwiesen. Darin wird ein axial durchströmtes Laufschaufelgitter
für eine Turbine eines Gasturbinenstrahltriebwerks behandelt. Dabei sollen die Turbinenlaufschaufeln
1 mit ihren Füßen 2 in geometrisch darauf abgestimmten Axialnuten 3 einer Radscheibe
4 so gehalten sein, daß zwischen Fußplatten 5 der Schaufeln und Radscheibenoberfläche
sich in Achs- und Umfangsrichtung erstreckende Zwischenräume ausgebildet sind.
[0030] Um einerseits die Laufschaufeln in einer Richtung axial an der Radscheibe zu fixieren
sowie gegebenenfalls eine örtliche Abdichtung der zuvorgenannten Zwischenräume zu
erreichen, ist es gemäß dem Grundgedanekn vorgesehen, daß zwischen Abschnitten der
Laufschaufeln 1 und der Radscheibe 4 an den Zwischenräumen Bauteilüberdeckungen N
ausgebildet sind mit denen die Laufschaufeln 1 an der Radscheibe 4 in einer Richtung
axial festgelegt sind.
[0031] Die Bauteilabschnitte können von radialen Wandteilen 6 der Fußplatten 5 und radial
in die Zwischenräume hineinragenden Stegen 7 der Radscheibe 4 gebildet sein.
[0032] Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, wachsen also praktisch die genannten Stege
aus der Radscheibe heraus, so daß sie sich hier am stromabwärtigen Ende der betreffenden
Scheibenhöcker 8 zwischen den Umfangsnuten 3 erstrecken.
[0033] Insbesondere aus Fig. 2 erkennt man ferner, daß die betreffenden Stege 7 nasenartig
ausgebildet sind und sich jeweils parallel zu den Scheibenstirnflächen an den Nasenhöckern
8 erstrecken.
[0034] Wie insbesondere aus Fig. 6 ersichtlich, können die radialen Wandteile der betreffenden
Laufschaufeln 1, also beispielsweise der hier hintere radiale Wandteil 6 bzw. die
zugehörige Fußplatte 5 mit räumlich nach innen eingezogenen Ausnehmungen 9 ausgestattet
sein, um die betreffenden Gegenabschnitte der Stege 7, der Radscheibe 4 aufzunehmen.
[0035] Wie ferner aus den Fig. 3,5 und 6 insbesondere ersichtlich ist, kann jede betreffende
Turbinenlaufschaufel 1 mindestens zwei axial beabstandete radiale, sich über die gesamte
Breite einer Fußplatte 5 erstreckende Wandteile 6 bzw. 6′ aufweisen; wie insbesondere
aus Fig. 3 ersichtlich, bildet also jede Laufschaufel 1 vom Schaufelfuß ausgehende,beidseitig
die Radscheibenoberfläche in Umfangsrichtung überkragende Bauteilflächen aus, die
zugleich als Anschlagflächen gegen die betreffenden Stege 7 an der Radscheibe 4 ausgebildet
sind. Damit einhergehend ergibt sich der aus Fig. 4 näher ersichtliche örtliche Überdeckungsbereich
N. Die genannte Überdekkung N der beiden Konturen kann sehr klein sein. Dabei ist
die örtliche Überdeckung N abhängig von der Summe der Toleranzen an den betreffenden
gegenseitigen Anlagestellen, der Fliehkraft und der Thermodehnung der Schaufel, der
Durchbiegung des betreffenden Steges 7 an der Radscheibe 4 durch Axialkräfte sowie
ferner abhängig von der Flächenpressung zwischen dem betreffenden Steg 7 und der
Laufschaufel 1.
[0036] Aus Fig. 3, Fig. 5 wie Fig. 6 ist ferner entnehmbar, daß das jeweils vordere und
hintere Ende der Fußplatte 5 jeder Laufschaufel 1 die betreffenden radialen Wandteile
6,6′ in Achs- und Umfangsrichtung dachförmig überragt.
[0037] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 und 8 ist insbesondere dadurch gekennzeichnet,
daß die zuvorgenannten Stege 7 an der Radscheibe 4 hier sich im mittleren Umfangsbereich
entlang der Oberflächen der betreffenden Scheibenhöcker 8 erstrecken.
[0038] Im Zusammenhang mit dieser Konfiguration der Stege 7 ist also eine Schaufelausführung
darstellbar, die am stromabwärtigen Ende einen vergleichsweise großen axial auskragenden
dachförmigen Überhang über die Fußplatte 5 ausbildet. Dementsprechend ergibt sich
ein vergleichsweise schmaler umfangsseitiger Kanalabschnitt zwischen den beiden radialen
Wandteilen 6 und 6′, und zwar örtlich oberhalb der von den Höckern 8 ausgebildeten
Radscheibenoberfläche.
[0039] Fig. 9 veranschaulicht die Erfindung im Hinblick auf ein gekühltes Hochdrucklaufschaufelkonzept.
Dabei ist der Radscheibe 4 eine stirnseitig mitrotierende Deckscheibe 10 zugeordnet,
welche die in der Radscheibe 4 sitzenden, zu kühlenden Turbinenlaufschaufeln 1′ über
deren betreffende Bauteilsektionen an den Stegen 7 in der zu Fig. 2 bis 6 schon erläuterten
Weise in beiden Richtungen axial fixieren soll. Mit dem äußeren Bauteilabschnitt 10′
sitzt also die Deckscheibe 10 stirnseitig an den betreffenden Gegenflächen der radialen
Wandteile 6′ sowie den Scheibenhöckern 8 (Fig.2) und der Schaufelfüße 2 einwandfrei
auf.
[0040] Gemäß Fig. 9 bildet die Deckscheibe 10 entlang der Radscheibe 4 eine Kühlluftkammer
11 aus, die von den betreffenden Schaufelfußseiten aus über geeignete Kühlmittelleitungen
12, 13 (Kühlluftfluß von F nach F′) an die zu kühlenden Laufschaufeln 1′ des Laufgitters
angeschlossen ist. Dabei wird also die Kammer 11 mittels z.B. am Hochdruckverdichterende
entnommener Luft beaufschlagt, die über das Hohlwellensystem des Hochdruckverdichters
zugeführt wird.
[0041] Unter Verwendung gleicher Bezugszeichen für im wesentlichen unveränderte Bauteile
weicht das Beispiel nach Fig. 11 bis 14 von demjenigen nach Fig. 2 bis 6 dadurch ab,
daß am rückwärtigen Ende der Turbinenlaufschaufel 1, im Bereich des hinteren Wandteils
6 sowie zwischen örtlichem Ende der Fußplatte 5 und Fuß 2, eine verhältnismäßig großflächige
Ausnehmung 12 ausgebildet ist, in die die Stege 7 örtlich hineinragen (Fig. 13).
[0042] Gemäß der Erfindung ist es durchaus möglich, entgegen der gezeigten Einschubrichtung
der. Schaufeln - von links nach rechts - die Schaufeln in umgekehrter Richtung am
Rotor bzw. an der Radscheibe 4 in Axialrichtung festzulegen.
[0043] Anstelle gezeigter Deckscheiben gemäß Fig. 9 können auch anderweitige zusätzliche
scheibenförmige Sicherungsgelemente (mitrotierend) vorgesehen werden, die nicht mit
einer gemäß Fig. 9 beispielhaft gewählten Kühlmittelführung im Zusammenhang stehen
müssen.
[0044] Im Hinblick auf z.B. gekühlte Laufschaufeln 1 verdeutlichen die Fig. 15 und 16 nochmals
eine Variante im Rahmen des Grundgedankens der Erfindung, hier beispielsweise in Form
rückwärtigen Eingriffs der Stege 7 in betreffende Ausnehmungen 9 (siehe auch Fig.
6), wobei die betreffenden hinteren radialen Wandteile 6 satt an den Stegen 7 anliegen.
Aus Fig. 16 ist ferner erkennbar, daß die Schaufelfußnuten 3 jeweils unter gleichen
Winkeln gegenüber der betreffenden Scheibenachse geneigt angeordnet sind. Derartig
geneigt bzw. schräg angeordnete Nuten 3 sind bei sämtlichen vorhergehenden Ausführungsformen
beispielhaft zugrunde gelegt. Die Axial-bzw. Fußnuten könnten selbstverständlich auch
Achsparallel angeordnet sein.
[0045] Die Fig. 17 und 18 veranschaulichen eine Erfindungsvariante, bei der z.B. gekühlte
Turbinenlaufschaufeln 1′ vorgesehen sind und die zur axialen Festlegung an der Radscheibe
4 vorgesehene Bauteilüberdeckung zwischen dem hier vorderen radialen Wandteil 6
der Schaufel 1 und äußeren Stirnflächen 7′ der Radscheibe 4 bzw. der Scheibenhöcker
8 ausgebildet ist. Ferner verdeutlicht Fig. 17 die Zuordnung einer mit einem Dichtlabyrinth
ausgestatteten Deckscheibe 10 im Hinblick auf die Kühlmittelführung (Kanäle 11/12)
in die Schaufel 1′ ähnlich Fig. 9.
[0046] Vorteilhaft können erfindungsgemäß ferner beispielhaft genannte Laufgittervarianten
so ausgebildet sein, daß die Bauteilüberdeckungen eine örtliche Sekundärstromdichtung
gegenüber der Luftströmung im Verdichterkanal (Verdichterlaufschaufeln) bzw. gegenüber
der Heißgasströmung in Turbinenkanal (Turbinenlaufschaufeln) ausbilden.
[0047] Hierzu können korrespondierende Bauteilabschnitte (Radscheibe und/oder Laufschaufeln)
der Überdeckungen mit z.B. durch Flamm- oder Plasmaspritzen erzeugten Dichtmaterialien
ausgekleidet sein.
[0048] Insbesondere im Wege der Beispiele nach Fig. 9 oder 17 können die Bauteilüberdeckungen
eine örtliche Kühlluftabsperrdichtung gegenüber der Heißgasströmung in der Turbine
ausbilden, wobei die zwischen Fußplatten 5, Radialwandteilen 6,6′ und Radscheibenoberfläche
eingeschlossenen Zwischenräume eine geeignete Kühlluftführung in betreffende Kühlkanäle
der Laufschaufeln bzw. der Schaufelblätter ermöglichen sollen.
1. Axial durchströmtes Laufschaufelgitter für Verdichter oder Turbinen, insbesondere
von Gasturbinentriebwerken, bei dem die Laufschaufeln mit ihren Füßen in Axialnuten
einer Radscheibe angeordnet und zwischen Fußplatten der Schaufeln und Radscheibenoberfläche
sich in Achs- und Umfangsrichtung erstreckende Zwischenräume ausgebildet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Abschnitten der Schaufeln (1) und der Radscheibe (4)
an den Zwischenräumen Bauteilüberdeckungen (N) ausgebildet sind, mit denen die Schaufeln
(1) in einer Richtung an der Radscheibe (4) axial festgelegt sind.
2. Laufschaufelgitter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteilüberdeckungen
(N) von sich geometrisch überschneidenden Umriß- bzw. Schleifkonturen (S) der Schaufelfüße
(2) und Umriß- bzw. Räumkonturen (R) der Scheibe ausgebildet sind.
3. Laufschaufelgitter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteilüberdeckungen
von radialen Wandteilen (6) der Fußplatten (5) und radial in die Zwischenräume hineinragenden
Stegen (7) der Radscheibe (4) gebildet sind.
4. Laufschaufelgitter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (7) nasenartig ausgebildet sind und sich in Umfangsrichtung an den
Nasenhöckern (8) erstrecken, die an der Radscheibe (4) zwischen zwei benachbarten
Axialnuten (3) ausgebildet sind.
5. Laufschaufelgitter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die radialen Wandteile (6) der Laufschaufeln (1) bzw. Fußplatten (5) räumlich
nach innen eingezogene Ausnehmungen (9) zur Aufnahme betreffender Abschnitte der
Stege (7) der Radscheibe (4) aufweisen.
6. Laufschaufelgitter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Schaufel (1) mindestens ein sich an der Fußplatte (5) in Umfangsrichtung
erstreckendes radiales Wandteil (6;6′) aufweist, das jeweils beidseitig des Schaufelfußes
(2) Abschnitte für die Bauteilüberdeckung ausbildet.
7. Laufschaufelgitter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das vordere und hintere Ende der Fußplatte (5) jeder Laufschaufel die radialen
Wandteile (6,6′) in Achs- und Umfangsrichtung dachförmig überragt.
8. Laufschaufelgitter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Radscheibe (4) in an sich bekannter Weise eine stirnseitig mitrotierende Deckscheibe
(10) zugeordnet ist, die die in der Radscheibe (4) an den Stegen (7) auf-sitzenden
Laufschaufeln (1) in axialer Richtung fixiert.
9. Laufschaufelgitter nach Anspruch 8, mit gekühlten Turbinenlaufschaufeln, dadurch
gekennzeichnet, daß die Deckscheibe (10) in an sich bekannter Weise entlang der Radscheibe
(4) mindestens eine Kühlluftkammer (11) ausbildet, die über geeignete Kühlmittelleitungen
(12,13) an die zu kühlenden Laufschaufeln (1) des Leitgitters angeschlossen ist.
10. Laufschaufelgitter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
die Bauteilüberdeckungen zwischen einem radialen Wandteil (6) der Schaufel (1) und
äußeren Stirnflächen (7′) der Radscheibe (4) bzw. der Scheibenhöcker (8) ausgebildet
sind.
11. Laufschaufelgitter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bauteilüberdeckungen eine örtliche Sekundärstromdichtung (Verdichterluft
oder Heißgas) für die Zwischenräume ausbilden.
12. Laufschaufelgitter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteilüberdeckungen
eine örtliche Kühlluftabsperrdichtung gegenüber der Heißgasströmung in der Turbine
ausbilden, wobei zwischen Fußplatten (5), Radialwandteilen (6,6′) und Radscheibenoberfläche
eingeschlossene Zwischenräume zur Kühlluftführung in die Laufschaufeln (1) ausgebildet
sind.