(19)
(11) EP 0 321 858 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.06.1989  Patentblatt  1989/26

(21) Anmeldenummer: 88120967.0

(22) Anmeldetag:  15.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F23N 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 19.12.1987 DE 3743205

(71) Anmelder: SCHRAG HEIZUNGS-LÜFTUNGS-KLIMA-TECHNIK GMBH
D-73061 Ebersbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Biniek, Horst
    D-7321 Wangen (DE)
  • Kühl, Hans, Dipl.-Ing.
    D-7310 Plochingen (DE)

(74) Vertreter: Wilhelm, Hans-Herbert, Dr.-Ing. et al
Wilhelm & Dauster Patentanwälte Hospitalstrasse 8
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Brenneinrichtung


    (57) Eine weitere Leistungsreduzierung wird durch eine stufen­los regelbare Dosiereinrichtung ermöglicht. Die neue Brenneinrichtung ist mit einer Regelungseinheit verbunden, die den Verbrennungsvorgang überwacht und regelt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Brenneinrichtung nach dem Oberbe­griff des Patentanspruches 1.

    [0002] Derartige Brenneinrichtungen für flüssige Brennstoffe, die ins­besondere in einer Heizungsanlage mit einem Verdampfungsbrenner zur Verbrennung von Heizöl zum Einsatz kommen, besitzen einen Brennraum und einen Wärmeaustauscher zur Wärmeabgabe an ein ge­eignetes Wärmeträgermedium. Bei diesen Brenneinrichtungen kann die Brennstoffzufuhr nur stufenweise gedrosselt werden.

    [0003] Bei bekannten Brenneinrichtungen dieser Art ist ein Steuergerät vorgesehen, das mit drei Relais versehen ist, die abhängig von der Thermostatsteuerung ausgelöst werden. Die Relais sind mit zwei Hubmagneten verbunden, die einen besonderen Ölregler betä­tigen.

    [0004] Bei einer anderen bekannten Brenneinrichtung dieser Art (DE-OS 27 55 621) ist ein Steuergerät und ein Ölregler vorgesehen, der auf zwei Stufen betrieben werden kann. In der ersten Stufe des Ölreglers wird nur eine kleine Durchflußöffnung freigegeben. In dieser Stellung des Ölreglers wird die Brenneinrichtung beim Anfahren oder nach dem Erreichen der gewünschten Raumtemperatur betrieben. In der zweiten Stufe des Ölreglers wird eine große Durchflußöffnung freigegeben. In dieser Stellung ist der Ölreg­ler einsetzbar. Die bekannten Brenneinrichtungen dieser Art können bezüglich ihrer Leistung aber nur schlecht gedrosselt werden. Die erreichbare Minimalleistung liegt bei ca. 25 % der Nennleistung. Eine weitere Reduzierung ist nicht möglich, da die Verrußungsgefahr zu hoch ist und außerdem Taupunktsunter­schreitungen auftreten. Auch können die Emissionsschutzbestim­mungen bei weiter reduzierter Leistung nicht eingehalten werden.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brenneinrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß eine weitere Leistungsreduzierung möglich ist. Sowohl im Voll- als auch im Teillastbetrieb soll bei der neuen Brenneinrichtung keine Verrußung und keine Taupunktsunterschreitung auftreten.

    [0006] Diese Aufgabe wird bei einer Brenneinrichtung der eingangs ge­nannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Bei der erfindungsgemäßen Brenneinrichtung erfolgt die Brennstoffzufuhr über eine Dosiereinrichtung, die stufenlos regelbar ist. Hierdurch kann in allen Betriebsbereichen eine genaue Dosierung der Brennstoffmenge erfolgen. Dies ist ins­besondere im Teillastbetrieb vorteilhaft, da eine rußfreie Ver­brennung nur bei einem genau eingestellten Brennstoff-Luft­gemisch erreicht werden kann. Da die Leistungsreduzierung bei der neuen Brenneinrichtung nicht durch Ab- bzw. Anschalten des Brenners erreicht wird, sondern durch Drosselung der Brenn­stoffzufuhr, kann ein Abkühlen unter den Taupunkt verhindert werden.

    [0007] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0008] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Dosiereinrich­tung als Magnetventil ausgebildet, das durch Impulse ansteuer­bar ist, wobei die Impulsdauer stufenlos geregelt werden kann. Da bei dem Magnetventil ein relativ großer Öffnungsquerschnitt vorliegt, können keine Verstopfungen auftreten. Dies ist ins­besondere bei Brennstoffen mit höherer Viskosität vorteilhaft.

    [0009] Bei der neuen Brenneinrichtung ist ein Hauptgebläse zur Förde­rung der Verbrennungsluft vorgesehen, das in seiner Förder­leistung an die Brennstoffmenge angepaßt steuerbar ist. Hier­durch kann ein optimales Brennstoff-Luftgemisch eingestellt werden, so daß eine rußfreie Verbrennung erfolgt.

    [0010] Oberhalb des Brennbodens der Brenneinrichtung ist eine Glühker­ze, die bei Dieselmotoren in bekannter Weise eingesetzt wird, angeordnet. Hiermit kann auf einfache und kostengünstige Weise die Zündung des Brennstoff-Luftgemisches erreicht werden.

    [0011] Eine im Abgasrohr angeordnete Rauchgasmeßsonde bestimmt eine für die Verbrennung charakteristische Größe des Rauchgases. Hierdurch kann die Einhaltung der Emissionsschutzvorschriften überwacht und der Verbrennungsvorgang geregelt werden.

    [0012] Bei der erfindungsgemäßen Brenneinrichtung kann in einer vor­teilhaften Ausführungsform eine regelbare Bodenheizung vorgese­hen sein, die in allen Betriebsbereichen eine optimale Verdamp­fungstemperatur gewährleistet. Insbesondere beim Anfahren der Brenneinrichtung kann die Ruß- bzw. Koksbildung durch eine Vor­wärmung des Brennstoffes verhindert werden.

    [0013] Der Brennboden kann vorteilhafterweise mehrschichtig aufgebaut sein, wobei außerhalb des Brennraumes eine Schicht mit hoher Wärmeleitfähigkeit angeordnet ist. Hierdurch wird eine bessere Wärmeverteilung der über die Bodenheizung zugeführten Wärme er­zielt, was beim Zündvorgang vorteilhaft ist. Die innenliegende Schicht, die vorzugsweise aus einem hochlegierten Chromnickel­stahl hergestellt ist, erfüllt die Anforderungen an die Festig­keit.

    [0014] Am Brennraum ist ein Ölstandsüberlaufsensor angeordnet, der ein Vollaufen des Brennraumes mit Brennstoff verhindert.

    [0015] Der neuen Brenneinrichtung ist eine Regelungseinheit zugeord­net, die den Verbrennungsvorgang überwacht und regelt. Sämtliche Meßwertaufnehmer und alle Stellglieder sind mit der Regelungs­einheit verbunden. Durch die gleichzeitige Regelung der Brenn­stoffdosierung, der Brennbodentemperatur und der Verbrennungs­luftzufuhr kann eine starke Leistungsreduzierung erzielt werden.

    [0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist ein Abgas­nebenstromkanal als Bypass zum Wärmeaustauscher vorgesehen. In dem Abgasnebenstromkanal ist eine regelbare Drosselklappe angeordnet, wodurch eine direkte, geregelte Zuführung der Ver­brennungsluft in den Kamin erreicht wird. Hierdurch können Tau­punktsunterschreitungen im Kamin verhindert werden.

    [0017] Die mit einem Verdampfungsbrenner ausgebildete Brenneinrichtung besitzt einen Luftzuführraum, der den Brennraum umgibt und in den das Hauptgebläse die Verbrennungsluft fördert. Ein zu hoher Druck im Brennraum wird durch Drosselöffnungen verhindert, die in der Brennraumwand vorgesehen sind. Um von Schwankungen des Kaminzuges unabhängig zu werden, kann die Anordnung einer zu­sätzlichen Drossel in Strömungsrichtung hinter dem Hauptgebläse vorteilhaft sein.

    [0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird ein Luft­leitkörper vorgeschlagen, der in dem Luftzuführraum angeordnet ist. Der Luftleitkörper führt die Verbrennungsluft so an die Brennraumwand, daß eine Erwärmung im Gegenstrom zum Abgas er­folgt. Hierdurch kann insbesondere in der Anfahrphase die Zünd­willigkeit des Brennstoffes erhöht werden.

    [0019] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt sind und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert werden.

    [0020] Es zeigen:

    Fig. 1 ein schematisches Schaltbild einer Ausführungsform der neuen Brenneinrichtung,

    Fig. 2 ein schematisches Schaltbild der Regelungseinheit aus Fig. 1,

    Fig. 3 ein schematisches Schaltbild einer weiteren Aus­führungsform der neuen Brenneinrichtung mit einem Verdampfungsbrenner,

    Fig. 4 eine schematische, vergrößerte Darstellung des Verdampfungsbrenners aus Fig. 3.



    [0021] Bei der in Fig.1 dargestellten Brenneinrichtung wird der Brenn­raum (1) durch die Brennraumwand (2) und den Brennboden (3) be­grenzt. Die aus dem Brennraum (1) austretenden Verbrennungsgase geben in einem Wärmeaustauscher (21), der oberhalb des Brenn­raumes (1) angeordnet ist, ihre Wärme an ein geeignetes Wärme­trägermedium ab. Über das Abgasrohr (30) gelangen die Verbren­nungsgase in den Kamin.Die hier schematisch dargestellte Brenn­einrichtung wird in einer Heizungsanlage zur Verbrennung von Heizöl und anderen flüssigen Brennstoffen eingesetzt. Die Er­findung ist nicht auf einen bestimmten Brennertyp beschränkt. Die erfindungsgemäße Brenneinrichtung kann beispielsweise mit einem Verdampfungsbrenner oder einem Zerstäubungsbrenner ausgebildet sein.

    [0022] Die Brennstoffzufuhr erfolgt über eine Brennstoffleitung (15), die einen in der Zeichnung nicht dargestellten Tank und den Brennraum (1) miteinander verbindet. In der Brennstoffleitung (15) ist das Magnetventil (14) angeordnet, das zur Dosierung geringster Brennstoffmengen durch Impulse ansteuerbar ist. Hierbei kann die Impulsdauer stufenlos geregelt werden. Mit dieser Dosiereinrichtung ist ein Betrieb der Brenneinrichtung bei stark reduzierter Leistung möglich. Durch die stufenlose Regelung des Magnetventils (14) gelangt nur die gewünschte Brennstoffmenge in den Brennraum (1). Hierdurch können optimale Verbrennungsverhältnisse eingestellt werden, wodurch die Gefahr der Verrußung bzw.Verkokung minimiert ist. Da der Öffnungsquer­schnitt des Magnetventils (14) relativ groß ist, tritt selbst bei Brennstoffen mit erhöhter Viskosität eine Verstopfung nicht auf.

    [0023] Dem Magnetventil (14) ist ein Sicherheitsmagnetventil (13) vor­geschaltet, das insbesondere bei Betriebsstörungen eine weitere Brennstoffzuführung unterbindet. Weiterhin liegt in der Brenn­stoffleitung (15) ein Druckwächter (35), der einen konstanten Vordruck am Magnetventil (14) gewährleistet. Der Brennstoff verläßt die Brennstoffleitung (15) in Höhe des Brennbodens (3). Um ein Vollaufen des Brennraumes (1) mit Brennstoff zu verhin­dern, ist ein Ölstandsüberlaufsensor (12) vorgesehen. Der Öl­standsüberlaufsensor (12) kann als NTC-Widerstand ausgebildet sein, der in einem Steigrohr (38) angeordnet ist, das mit der Brennstoffleitung (15) in Verbindung steht. Es ist auch möglich, daß der NTC-Widerstand direkt am Brennraum (1) angebracht ist.

    [0024] Zum Anfahren der Brenneinrichtung wird zunächst der Brennboden vorgeheizt. Unterhalb des Brennbodens (3) ist eine regelbare Bodenheizung (9) vorgesehen. Dem Regelkreis der Bodenheizung (9) ist ein Bodentemperaturfühler (10) zugeordnet. In der An­fahrphase gewährleistet die Bodenheizung (9) eine ausreichende Zündwilligkeit des Brennstoffes. Für leichtes Heizöl sollte die Bodentemperatur bei ca.360°C liegen. Um über den gesamten Last­bereich eine gute Verbrennung zu erzielen, kann die Zuschaltung der Bodenheizung erforderlich sein.

    [0025] Der Brennboden (3) ist mehrschichtig aufgebaut, wobei außerhalb des Brennraumes (1) eine erste Schicht mit hoher Wärmeleitfä­higkeit, beispielsweise Kupfer, vorgesehen ist. Hierdurch wird die über die Bodenheizung zugeführte Wärme gleichmäßig verteilt.

    [0026] Die erforderlichen festigkeitstechnischen Anforderungen werden durch eine zweite Schicht erfüllt, die innerhalb des Brennraums (1) vorgesehen ist.Diese besteht aus hochlegiertem Chromnickel­stahl. Die Herstellung des Brennbodens (3) kann durch Platie­rung oder Flammenspritzen der ersten Schicht auf die zweite Schicht erfolgen.

    [0027] Die Verbrennungsluft wird über das regelbare Hauptgebläse (16) in einen zylinderförmigen Luftzuführraum (4) gesaugt, der den Brennraum (1) umgibt. Die Verbrennungsluft strömt über Drossel­öffnungen (36), die in der Brennraumwand (2) vorgesehen sind, in den Brennraum (1). In der Anfahrphase werden nur wenige Öl­tropfen über das Magnetventil (14) zugeführt. Die Zündung des Brennstoff-Luftgemisches erfolgt mit einer Glühkerze (11), die oberhalb des Brennbodens (3) an der Brennraumwand (2) angeord­net ist. Derartige Glühkerzen kommen in bekannter Weise bei Dieselmotoren zum Einsatz. Gegenüber anderen Zündeinrichtungen zeichnet sich die Glühkerze (11) durch den einfachen Aufbau und die niedrigen Anschaffungskosten aus. Eine Kapselung der Glüh­wendel gewährleistet eine hohe Standzeit der Glühkerze.

    [0028] In Höhe des Abgasaustrittes aus dem Brennraum ist ein Flammen­wächter (17) angebracht. Bei Flammenabriß bewirkt der Flammen­wächter (17) eine Unterbrechung der Brennstoffzufuhr. Die Ver­brennungsabgase strömen aus dem Brennraum (1) zu dem Wärmeaus­tauscher (21). Unter Wärmeabgabe an ein geeignetes Wärmeträger­medium gelangen die Verbrennungsabgase in das Abgasrohr (30) und schließlich in den Kamin, der in der Zeichnung nicht darge­stellt ist.

    [0029] Im Abgasrohr (30) ist eine Rauchgasmeßsonde (29) angeordnet, mit der eine charakteristische Größe des Rauchgases bestimmt werden kann. Die Rauchgasmeßsonde (29) kann beispielsweise eine Lambda-Sonde sein, die die Sauerstoffkonzentration des Rauchga­ses bestimmt. Hiermit kann ermittelt werden, ob im Brennraum (1) eine gute und rückstandsfreie Verbrennung des Brennstoffes erfolgt. Die Überwachung und Regelung des Verbrennungsvorganges erfolgt über die Regelungseinheit (31).

    [0030] Die Regelungseinheit (31) ist mit allen Meß- und Stellgliedern der Brenneinrichtung verbunden. Als Meßglieder sind ein Außen­temperaturfühler (33), ein Raumthermostat (34), der Bodentempe­raturfühler (10), der Ölstandsüberlaufsensor (12), der Flammen­wächter (17), der Druckwächter (35) und die Rauchgasmeßsonde (29) vorgesehen.Die Regelungseinheit (31) regelt die Stellglie­der der Brenneinrichtung. Um in allen Betriebsbereichen stöchi­ometrische Verbrennungsverhältnisse zu gewährleisten, ist bei der erfindungsgemäßen Brenneinrichtung eine Regelung des Mag­netventiles (14), der Bodenheizung (9) und des Hauptgebläses (16) vorgesehen. Somit kann eine Verrußung oder Verkokung der Brenneinrichtung verhindert werden. Gleichzeitig ist die Ein­haltung der Emissionsschutzvorschriften gewährleistet.

    [0031] In Fig. 2 ist ein schematisches Schaltbild der Regelungseinheit (31) dargestellt. Die von den Meßgliedern (10, 12, 17, 29, 33, 34, 35) ermittelten Meßwerte werden digitalisiert und einer mikroprozessorgesteuerten Kennfeldsteuerungseinheit (37) zuge­führt. Entspricht der Meßwert nicht dem Sollwert, so werden die Stellglieder (9, 11, 13, 14, 16) angesteuert.

    [0032] In Fig. 3 ist eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Brenneinrichtung dargestellt, die mit einem Verdampfungsbrenner 39) ausgebildet ist. Die in der Fig. 1 eingeführten Bezugs­zeichen werden nachfolgend entsprechend verwendet. Der Verdamp­fungsbrenner (39) besitzt ebenso wie der in Fig. 1 beschriebene Brenner einen Brennraum (1) und einen Wärmeaustauscher (21). Als Bypass zum Wärmeaustauscher (21) ist ein Abgasnebenstromka­nal (22) vorgesehen, in dem eine regelbare Drosselklappe (23) angeordnet ist. Der aus dem Brennraum (1) austretende Abgas­hauptstrom (19) gelangt somit nur teilweise an den Wärmeaustau­scher (21). Ein Abgasnebenstrom (20) wird über den Abgasneben­stromkanal (22) direkt in das Abgasrohr (30) geführt. Durch die direkte Zuführung von warmen Verbrennungsgasen können Taupunkt­unterschreitungen im Abgasrohr und im Kamin verhindert werden. Hierfür ist als Meßglied ein Kamintemperaturfühler (28) am Ab­gasrohr (30) angeordnet. Oberhalb des Wärmeaustauschers (21) ist ein regelbares Zusatzgebläse (25) vorgesehen, das bei zu geringem Zug zugeschaltet werden kann. Es wird gemeinsam mit dem Hauptgebläse (16) geregelt, das im Bereich des Brennraumes (1) angeordnet ist. In Abgasrichtung hinter dem Zusatzgebläse (25) ist am Abgasrohr (30) eine regelbare Kamindrossel (26) be­festigt. Hiermit können Differenzdruckschwankungen im Kamin ausgeglichen werden. Die Anordnung einer weiteren Drossel, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist, in Strömungsrichtung der Verbrennungsluft hinter dem Hauptgebläse (16), gewährleistet vom Kaminzug nahezu unabhängige Druckverhältnisse im Brennraum (1). Als Meßglied für den Kaminzug ist ein Kamindrucksensor (27) am Abgasrohr (30) vorgesehen. Es ist auch möglich, den Kamin­drucksensor (27) im Bereich des Hauptgebläses (16) anzuordnen. Die Druckverhältnisse im Brennraum (1) werden mit dem Brenn­raumdrucksensor (24) überwacht, der in Abgasrichtung vor dem Zusatzgebläse (25) angeordnet ist.

    [0033] Am Brennraum (1) des Verdampfungsbrenners (39) ist der Boden­temperaturfühler (10) im Bereich des Brennbodens (3), der Flam­menwächter (17) im Bereich des Austrittes des Verbrennungsabga­ses aus dem Brennraum (1) und der Ölstandsüberlaufsensor (12) an der Steigleitung (38) der Brennstoffleitung (15) angeordnet. Eine Glühkerze (11) ist oberhalb des Brennbodens (3) an der Brennraumwand (2) befestigt und ragt in den Brennraum (1).

    [0034] Der Verdampfungsbrenner (39) ist mit einer Regelungseinheit (31′) kombiniert, die auf der Regelungseinheit (31) gemäß der Fig. 1 und 2 aufbaut. Die Regelungseinheit (31′) ist mit sämt­lichen Meß- und Stellgliedern der Brenneinrichtung gemäß Fig. 3 verbunden.

    [0035] Als Meßglieder sind der Außentemperaturfühler (33), der Raum­thermostat (34), der Bodentemperaturfühler (10), der Flammen­wächter (17), der Ölstandsüberlaufsensor (12), der Druckwächter (35), der Brennabgastemperaturfühler (18), der Brennraumdruck­sensor (24), der Kamindrucksensor (27), der Kamintemperatur­fühler (28) und die Rauchgasmeßsonde (29) vorgesehen. Die Regelungseinheit (31′) regelt den Verbrennungsvorgang über das Magnetventil (14), das Sicherheitsmagnetventil (13), die Boden­heizung (9), die Glühkerze (11), das Hauptgebläse (16), das Zusatzgebläse (25), die Drosselklappe (23) und die Kamin­drosselklappe (26). Hierbei ist eine mikroprozessorgesteuerte Kennfeldsteuerungseinheit in der Regelungseinheit (31′) vorge­sehen.

    [0036] In Fig. 4 ist der Verdampfungsbrenner (39) gemäß Fig. 3 ver­größert dargestellt. Die Außenseite des Brennraumes (1) wird von einem Luftzuführraum (4) umgeben. In dem Luftzuführraum (4) ist ein Luftleitkörper (5) angeordnet, der die Brennraumwand (2) topfartig umgibt. An seinem freien nach oben weisenden Rand neigt sich der Luftleitkörper (5) zur Brennraumwand (2) hin.

    [0037] Die Verbrennungsluft wird aus der Umgebung über das Haupt­gebläse (16) in den Luftzuführraum (4) angesaugt. Der Luft­leitkörper (5) führt die Verbrennungsluft zu seinem freien Rand, der als Umlenkkante für die Luftströmung dient. Die Verbrennungsluft wird durch den Luftleitkörper (5) nach der Umlenkung an der Brennraumwand (2) geführt, wodurch eine Erwärmung im Gegenstrom zum Abgas erfolgt. Der Ringraum zwischen Brennraumwand (2) und Luftleitkörper (5) verjüngt sich bis zu einem Ringspalt (7). Die daduch erreicht Beschleunigung der Strömung führt zu einer Verbesserung des Wärmeüberganges. Der Luftverteilungsraum (6), der zur Zufuhr von Verbrennungs­luft in das Brennerinnere dient, wird durch die Brennraumwand (2) und den Luftleitkörper (5) begrenzt. Es ist auch möglich, die Glühkerze (11) am Luftleitkörper (5) zu befestigen, der dann gleichzeitig als Kühlkörper dient. In Richtung zum Brenn­ boden (3) besitzt der Luftverteilungsraum (6) einen sich er­weiternden Querschnitt. Die über den Ringspalt (7) einströmende Verbrennungsluft erfährt daher im Luftverteilungsraum (6) eine Verzögerung, die die Zuführung zum Brennraum begünstigt. Die Verbrennungsluft gelangt über in der Zeichnung nicht darge­stellte Drosselöffnungen, die in der Brennraumwand (2) ange­bracht sind, in den Brennraum (1). Durch die Vorwärmung der Verbrennungsluft wird eine weitere Verbesserung des Ver­brennungsvorganges insbesondere im Teillastbetrieb und eine Entlastung der Bodenheizung (9) erreicht.

    [0038] Die äußere Form der Brennraumwand (2) entspricht der Mantel­fläche von drei sich öffnenden Kegelstümpfen, die übereinander angeordnet sind und deren Manteldurchmesser in Richtung des Abgashauptstromes (19) zunehmen. Durch diese Gestaltung des Brennraumes (1) wird auch bei kleiner Flamme eine gute und rückstandsfreie Verbrennung erzielt. Im Bereich des Austrittes des Abgashauptstromes (19) aus dem Brennraum (1) ist die Brenn­raumwand (2) konvergierend ausgeführt. In den Brennraum (1) ragen Strahlungswandler (8) hinein, die nahezu vertikal zur Brennraumwand (2) angeordnet sind. Die Strahlungswandler (8) werden korrektiv aufgeheizt und strahlen ihre Wärme in Richtung des Brennbodens (3) ab. Hierdurch wird eine gute Verdampfung des Brennstoffes erzielt.


    Ansprüche

    1. Brenneinrichtung für flüssige Brennstoffe, insbesondere für eine Heizungsanlage mit einem Verdampfungsbrenner zur Ver­brennung von Heizöl, bestehend aus einem Brenner, in dem ein von einer Brennraumwand und einem Brennboden begrenzter Brenn­raum und ein Wärmeaustauscher zur Wärmeabgabe an ein Wärme­trägermedium vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffzufuhr über eine Dosiereinrichtung erfolgt, die stufenlos regelbar ist.
     
    2. Brenneinrichtung nach Anspruch 1,dadurch gekennzeich­net, daß die Dosiereinrichtung als Magnetventil (14) ausgebil­det ist, das zur Dosierung geringster Brennstoffmengen durch Impulse ansteuerbar ist, wobei die Impulsdauer stufenlos regel­bar ist.
     
    3. Brenneinrichtung nach dem Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hauptgebläse (16) zur Förderung der Verbrennungsluft vorgesehen ist, das in seiner Förderleistung an die Brennstoffmenge angepaßt steuerbar ist.
     
    4. Brenneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zündung des Brennstoffes eine Glühkerze (11) vorgesehen ist, die oberhalb des Brennbodens (3) liegt.
     
    5. Brenneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Brennraum (1) ein Flammenwächter (17) vorgesehen ist.
     
    6. Brenneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Abgasrohr (30) eine Rauchgasmeß­sonde (29) angeordnet ist.
     
    7. Brenneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine regelbare Bodenheizung (9) am Brennboden (3) vorgesehen ist.
     
    8. Brenneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­durch gekennzeichnet, daß der Brennboden (3) mehrschichtig auf­gebaut ist, wobei außerhalb des Brennraumes (1) eine Schicht mit hoher Wärmeleitfähigkeit vorgesehen ist.
     
    9. Brenneinrichtung, nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bodentemperaturfühler (10) an dem Brennboden (3) angeordnet ist.
     
    10. Brenneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ölstandsüberlaufsensor (12) am Brennraum (1) angeordnet ist.
     
    11. Brenneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abgasnebenstromkanal (22), in dem eine regelbare Drosselklappe (23) angeordnet ist, als Bypass zum Wärmeaustauscher (21) vorgesehen ist.
     
    12. Brenneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Wärmeaustauscher (21) und dem Brennraum (1) ein Brennerabgastemperaturfühler (18) angeordnet ist.
     
    13. Brenneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß am Eintritt zum Abgasrohr (30) ein regelbares Zusatzgebläse (25), eine regelbare Kamindrossel (26) und ein Brennraumdrucksensor (24) angeordnet sind.
     
    14. Brenneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß in Abgasrichtung hinter der Kamindrosselklappe (26) ein Kamindrucksensor (27) und ein Kamintemperaturfühler (28) vorgesehen sind.
     
    15. Brenneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da­durch gekennzeichnet, daß eine Regelungseinheit (31), verbunden mit einem Außentemperaturfühler (33), einem Raumthermostat (34), einem Druckwächter (35), dem Flammenwächter (17), dem Bo­dentemperaturfühler (10), der Rauchgasmeßsonde (29), dem Bren­nerabgastemperaturfühler (18), dem Brennraumdrucksensor (24), dem Kamindrucksensor (27), dem Kamintemperaturfühler (28) und dem Ölstandsüberlaufsensor (12), vorgesehen ist.
     
    16. Brenneinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich­net, daß die Regelungseinheit (31) mit einem Sicherheitsmagnet­ventil (13), dem Magnetventil (14), der Bodenheizung (9), der Glühkerze (11), dem Hauptgebläse (16), dem Zusatzgebläse (25), der Drosselklappe (23) und der Kamindrosselklappe (26) verbunden ist.
     
    17. Brenneinrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich­net, daß die Regelungseinheit (31) eine mikroprozessorgesteuerte Kennfeldsteuerungseinheit (37) enthält.
     
    18. Brenneinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, daß das Hauptgebläse (16) in einen Luftzuführraum (4) för­dert, der den Brennraum (1) umgibt, und daß in der Brennraum­wand (2) Drosselöffnungen (36) vorgesehen sind.
     
    19. Brenneinrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeich­net, daß in dem Luftzuführraum (4) ein Luftleitkörper (5) ange­ordnet ist, der topfartig ausgebildet ist und mit seinem freien Rand eine Umlenkkante für die in den Luftzuführraum (4) von au­ßen einströmende Luft bildet.
     
    20. Brenneinrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich­net, daß ein Luftverteilungsraum (6), der von der Brennraumwand (2) und dem Luftleitkörper (5) begrenzt wird, einen sich von einem Ringspalt (7) aus in Richtung zum Brennboden (3) erwei­ternden Querschnitt besitzt.
     
    21. Brenneinrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeich­net, daß die äußere Form der Brennraumwand (2) der Mantelfläche eines sich öffnenden Kegelstumpfes entspricht.
     
    22. Brenneinrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeich­net, daß die äußere Form der Brennraumwand (2) der Mantelfläche mehrerer, übereinander angeordneter Kegelstümpfe, deren Mantel­durchmesser in Richtung des Abgasstromes zunehmen, entspricht.
     
    23. Brenneinrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeich­net, daß in den Brennraum (1) ringförmige Strahlungswandler (8) hineinragen, die an der Brennraumwand (2) angeordnet sind.
     




    Zeichnung