[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Trockenrasiergerät mit einer Vorrichtung zum Antreiben
von beweglichen Untermesserteilen, die zusammen mit feststehenden Obermesserteilen
zum Abschneiden von Körperhaaren eingerichtet sind.
[0002] Beim Rasieren von regelmäßigen Bartzonen, in denen die einzelnen Haare gleichmäßig
aus der Hautoberfläche herauswachsen und Bartstoppeln relativ kurz sind, ist die
Rasierqualität von Vibrationsrasiergeräten gut. Besonders im Bereich der Wangen und
der Oberlippe treten bei regelmäßiger täglicher Rasur keine Probleme auf, schnell
eine glatte Rasur zu erzielen.
[0003] Der Halsbereich ist aber bei vielen Benutzern von Vibrations-Trockenrasiergeräten
ein Problembereich. Hier wachsen die Barthaare in sehr unterschiedlichen Richtungen
aus der Haut heraus. Der Austrittswinkel ist teilweise sehr klein, wodurch die Haare
sehr flach austreten. Werden diese Haare bei einer ersten und insbesondere regelmäßigen
Rasur von der Vibrations-Messeranordnung nicht geschnitten oder übersehen, so wachsen
sie weiter und können sich an die Hautoberfläche zurückbiegen.
[0004] Dies hat zur Folge, daß sie nur noch schwer von den Haardurchlaßöffnungen der Vibrations-Rasieranordnung
eingefangen werden. Das Umbiegen in Richtung auf die Haut tritt verstärkt auf, wenn
der Rasierende sich nur in einem Zwei-Tagesrhythmus oder in einem noch größeren Rhythmus
rasiert.
[0005] Zur Lösung des Rasierproblems bei längeren Bartstoppeln, insbesondere wenn diese
sich in Richtung der Hautoberfläche umbiegen, sind speziell geformte Langhaarschneider
vorgesehen, die gegebenenfalls in unterschiedlichen Vorschubstufen bis in die Nähe
des Vibrationsrasierkopfes vorschiebbar sind. Ganz gleich, wie ein Langhaarschneider
aufgebaut oder einsetzbar ist, das Angehen von Problemhaaren bleibt umständlich und
erfordert viel Aufmerksamkeit. Ohne die Zuhilfenahme eines die Problemstellen ausreichend
vorzeigenden Spiegels ist mit den bekannten Geräten das Problem des Schneidens von
überlangen, problematisch wachsenden Barthaaren nicht gelöst.
[0006] Aus der DE-PS 34 04 297 bekannte Vibrationsrasiergeräte arbeiten mit einer Scherfolie
und einem unter dieser eingespannten Scherfolie hin und her bewegten Untermesser.
Es sind aber auch Scherfolien-Rasierer bekannt, bei denen sich das Untermesser unter
einer Scherfolie dreht. Der Schereffekt ist im wesentlichen derselbe, auch hinsichtlich
der überlangen Problemhaare. Aus der DE-PS 803 640 ist es bekannt, einen Folienrasierkopf
mit unter einer eingespannten Scherfolie rotierendem Untermesser zu kombinieren mit
einem Scherkopf mit geschlitzter Scherkappe und darunter hinweg rotierenden einzelnen,
angeschliffenen Schermessern. Die Rasierleistung einer derartigen Kombination ist
unbefriedigend. Außerdem ist der Scherkopf insgesamt zu kompliziert aufgebaut.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Trockenrasiergerät mit einer Vibrations-Messeranordnung
so zu gestalten, daß auch längere Barthaare in Problemgebieten auch ohne genaue Sichtkontrolle
einwandfrei geschnitten werden können.
[0008] Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch die Kombination folgender
Merkmale:
a) der Antrieb erfolgt mittels eines Elektromotors, dessen Rotorachse senkrecht zur
Breitebene des Gerätes verläuft,
b) es ist ein Exzenter- oder Nockengetriebe vorgesehen, dessen Schwingungen auf ein
in einer ersten Arbeitsebene arbeitendes Vibrations-Messerteil übertragen werden,
das in der ersten Arbeitsebene mit einem gewölbt eingespannten Folien-Obermesserteil
zusammenwirkt,
c) die Rotorwelle treibt zusätzlich ein räumlich von der Vibrations-Messeranordnung
getrennt in einer zweiten Arbeitsebene angeordnetes Rotations-Untermesser an, das
mit einem Lamellen-Obermesserteil mit überwiegend radialem Lamellenverlauf in der
zweiten Arbeitsebene zusammenarbeitet.
[0009] Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird die Aufgabe durch die Kombination
folgender Merkmale gelöst:
a) der Antrieb erfolgt mittels eines Elektromotors, dessen Rotorachse parallel zur
Breitebene des Gerätes verläuft,
b) es ist ein Exzenter- oder Nockengetriebe vorgesehen, dessen Schwingungen auf ein
Vibations-Messerteil übertragen werden, das mit einem gewölbt eingespannten Folien-Obermesserteil
in einer ersten Arbeitsebene zusammenwirkt,
c) die Rotorwelle treibt in einer zweiten Arbeitsebene, die gegenüber der ersten Arbeitsebene
des Vibrationsmesserteiles versetzt ist, ein Rotations-Untermesserteil an, das mit
einem Lamellen-Obermesserteil mit überwiegend radialem Lamellenverlauf in der zweiten
Arbeitsebene zusammenarbeitet.
[0010] Ein solches Trockenrasiergerät ist in der Lage, abgesehen vom Scheren eines Vollbartes
oder angehenden Vollbartes, bei regelmäßigem Rasieren auch in längeren Tageszyklen
eine einwandfreie Rasur herbeizuführen. Die Vibrationsmesser-Anordnung bewährter
Bauart mit gewölbt eingespannter Scherfolie und in diese Wölbung hineingedrücktem
Untermesser erlaubt bei regelmäßiger Rasur, insbesondere im Tagesrhythmus, außer in
den Problembereichen eine einwandfreie Rasur mit gutem Ergebnis. Die Rotations-Messeranordnung
mit Lamellen-Obermesserteil rasiert als getrennt und unabhängig arbeitendes System
in den Problembereichen, wie am Hals oder Kinnbereich, längere und insbesondere sich
an die Hautoberfläche anlegende Haare ab, auch ohne Benutzung eines gut beleuchteten
Spiegels oder einer gut beleuchteten Hautoberfläche. Das Trockenrasiergerät kombiniert
die günstigen Eigenschaften eines Vibrationsrasiergerätes mit den günstigen Eigenschaften
eines Rotationsrasiergerätes mit Lamellen-Scherköpfen. Es ist dabei nicht erforderlich,
daß der Rotationsscherkopf die Rasur auf Endglätte bringt.
[0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zur gewünschten
gegenseitigen Anordnung der Arbeitsebene von Rotations- und Vibration-Messeranordnung
die Kraftübertragung einer der Messeranordnungen über ein Umlenkgetriebe erfolgt,
wobei das Umlenkgetriebe ein Kegelradgetriebe ist. Auf diese Weise ist es möglich,
eine ergonomisch günstige und vom Design her besonders ansprechende Gestaltung des
Gerätes zu erreichen.
[0012] Ein solches Kegelzahnradgetriebe gestattet damit auch eine Rotationsmesser-Anordnung
an der Schmalseite des Gerätes, wieder in getrennten Arbeitsebenen, jedoch auch hier
recht dicht an der Vibrationsmesser-Anordnung. Bei der Benutzung braucht das Gerät
nur zwischen diesen beiden Arbeitsebenen hin und her gedreht zu werden.
[0013] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Exzentergetriebe
aus einem Kulissenstein besteht, der vom Exzenter, welcher auf der Motorwelle angeordnet
ist, hin und her bewegt wird. Beim Einsatz eines Kulissensteines läßt sich die Arbeitshöhe
des des Exzentergetriebes stark reduzieren.
[0014] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Elektromotor
ein zweipoliger Einphasen- Synchronmotor mit permanentmagnetischem Rotor ist. Der
Einsatz eines Einphasen-Synchronmotors mit seinem Rotorwellenverlauf senkrecht zur
Breitebene des Gerätes ermöglicht es, das Schwinghebelgetriebe in einer Breitebene
des Gerätes arbeiten zu lassen, während der Rotationsantrieb unmittelbar aus der Gerätebreitseite
herausgeführt werden kann.
[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Rotationsmesserteil
unter Zwischenschaltung eines Getriebes eine Umlaufgeschwindigkeit von 1800 bis 3000
U/min bei 50 Hz Netzfrequenz (2160 bis 3600 U/min bei 60 Hz Netzfrequenz) und das
Vibrationsmesser mittels des Exzenter- oder Nockengetriebes eine Schwingfrequenz von
100 Hz (120 Hz) erfahren. Wenn ein Einphasen-Synchronmotor über das Netz mit 3000
oder 3600 U/min umläuft, dann formt ein Doppelnocken auf der Rotorwelle über den Schwinghebelantrieb
diese Umlaufgeschwindigkeit in eine Vibrationsfrequenz von 100 bzw. 120 Hz um. Bei
unmittelbarer Übertragung der Umlaufgeschwindigkeit auf das drehende Rotations-Untermesserteil
dreht dieses mit einer Umlaufgeschwindigkeit von ca. 3000 bzw. 3600 U/min. Durch
die Zwischenschaltung eines Untersetzungsgetriebes läßt sich die Umlaufgeschwindigkeit
des Rotationsuntermessers in andere günstige Bereiche z. B. bis herab zu 1800 bzw.
2160 U/min herabsetzen.
[0016] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Gerät mit
einer aufladbaren Speicherbatterie versehen ist und Solarzellen vorgesehen sind,
mit denen die Speicherbatterie nachladbar ist. Durch den Einsatz einer Speicherbatterie,
wie sie heute bereits häufig zum Einsatz kommt, und zusätzlicher Solarzellen wird
in weiten Grenzen von einem Netzanschluß unabhängiger Betrieb möglich.
[0017] Nach einer weiteren Ausgetaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Lamellen-Obermesserteil
eine solche Stegdicke aufweist, daß die Rotationsrasur besonders hautschonend arbeitet.
Als besonders geeignet ist dabei eine Lamellendicke zwischen 0,1 mm und 0,5 mm.
[0018] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Rotations-Untermesser
symmetrisch geformt ist bei radialem Lamellenverlauf des Obermessers und die Drehrichtung
des Motors beliebig ist, wobei der Antriebsmotor ein Einphasen-Synchronmotor ohne
Rücklaufsperre ist. Dadurch wird der Aufbau weniger aufwendig.
[0019] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a ein Trockenrasiergerät mit nur schemenhaft dargestelltem Gehäuse und einem
dem Antrieb dienenden Einphasen-Synchronmotor, der über einen Exzenterantrieb ein
Vibrations-Untermesserteil über ein Kegelzahnradgetriebe und zusätzlich ein Rotations-Untermesserteil
antreibt,
Fig. 1b einen Schnitt durch das Innere des Gerätes längs einer Linie Ib-Ib,
Fig. 1c eine Draufsicht auf die Breite des Trockenrasiergerätes nach den Fig. 1a
und 1b mit einer Vibrations- und getrennten Rotationsmesseranordnung,
Fig. 1d eine Seitenansicht des Gerätes nach Fig. 1a bis 1c,
Fig. 2a eine abgewandelte Form des Trockenrasiergerätes mit nur schemenhaft dargestelltem
Gehäuse und einem dem Antrieb dienenden Einphasen-Synchronmotor, der über ein Schwinghebelgetriebe
ein Vibrations-Untermesserteil und zusätzlich über ein Kegelzanradgetriebe ein Rotations-
Untermesserteil antreibt,
Fig. 2b eine Draufsicht auf den Antrieb nach Fig. 2a längs der Linie IIb-IIb nach
Fig. 2a bei abgenommener Vibrationsmesseranordnung,
Fig. 2c einen Schnitt durch den Antrieb nach Fig. 2a längs der Linie IIc-IIc nach
Fig. 2b,
Fig. 2d eine Außenansicht des Gerätes von einer Breitseite her gesehen und
Fig. 2e eine Außenseite des Gerätes von einer Schmalseite her gesehen,
Fig. 3a und 3b eine radiale Rotationsmesseranordnung,
Fig. 4 eine andere Ausführungsform bei Benutzung eines Motors mit axialer Motorwellenführung.
[0020] Bei der Darstellung nach Fig. 1a und 1b erfolgt der Antrieb eines Trockenrasiergerätes
1, dessen Gehäuse 2 nur andeutungsweise dargestellt ist, mittels eines zweipoligen
Einphasen-Synchronmotors 3. Der Einphasen-Synchronmotor 3 hat ein U-förmiges Statoreisen
4 und auf die Eisenschenkel 5 aufgeschobene Erregerspulen 6. Zwischen den an den freien
Enden 7 vorgesehenen Statorpolen 8 ist ein permanentmagnetischer Rotor 9 um eine Rotorachse
10 drehbar gelagert, die senkrecht zu einer Breitebene 25 des Gerätes verläuft. Der
Motor arbeitet mit einer nicht dargestellten Rücklaufsperre für Einrichtungsbetrieb.
[0021] Auf die Rotorachse 10 ist ein Exzenter 11 aufgeflanscht, der in einem Schlitz 12
eines Kulissensteines 13 umlaufen kann. Der Kulissenstein 13 ist in Führungen 14 geführt.
An dem Kulissenstein ist ein Übertragungshebel 15 vorgesehen, der über Mitnehmer 16
ein Vibrations-Untermesserteil 17 in Richtung eines Doppelpfeiles 18 hin und her bewegen
kann. Das Untermesser 17 arbeitet mit einem gewölbt eingespannten Folien-Obermesser
19 zusammen in einer ersten Arbeitsebene A.
[0022] Aus Fig. 1b ist zu erkennen, wie die Rotorwelle 10 auf der Rückseite der Fig. 1a
mit einem Mitnehmerkäfig 21 versehen ist, in dem eine Mitnehmerbuchse 22 axial verschieblich,
jedoch gegen Verdrehungen gesichert gelagert ist. Auf die Mitnehmerbuchse 22 ist ein
Rotationsuntermesser 23 aufsetzbar, das in einer Lamellen-Messerkappe 24 umlaufen
kann. Die Lamellenstege 24a verlaufen unter einem Winkel zur Radialen 24b zur Umlaufachse
des Rotationsuntermessers 23. Die Rotations-Messeranordnung 23, 24 arbeitet in einer
zweiten Arbeitsebene B.
[0023] Fig. 1c und 1d zeigen, wie das Gerät mit dem im Geräteinneren angeordneten Antrieb
nach Fig. 1a und 1b aussieht. An der Geräteoberseite 2a befindet sich eine Scherfolien-Messeranordnung
17/19, und auf einer Breitseite 2b befindet sich eine Rotations-Lamellenmesseranordnung
23, 24. Mit Hilfe dieses Gerätes lassen sich mit der Rotations-Messeranordnung 23/24
Haare in Problemgebieten kürzen oder ganz abrasieren, während mit der gewölbten Scherfolien-Messeranordnung
17, 19 eine Folienrasur in unproblematischen Hautpartien möglich ist. Die Rotations-Messeranordnung
befindet sich bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1a bis 1d auf der Breitseite
2b parallel zu einer Breitebene 25 des Gerätes.
[0024] Die Fig. 2a bis 2e zeigen einen Geräteaufbau, bei dem sich die Rotations-Messeranordnung
23, 24 an einer Schmalseite 2c des Trockenrasiergerätes befindet. Der Einphasen-Synchronmotor
3 mit nicht dargestellter Rücklaufsperre ist wie bei dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1 aufgebaut und besteht aus einem U-förmigen Statoreisen 4 mit auf seine Schenkel
5 aufgeschobenen Erregerspulen 6. Zwischen den freien Schenkelenden 7 des Statoreisens
befinden sich Statorpole 8, zwischen denen ein permanentmagnetischer Rotor 9 mit seiner
Achse 10 umlaufen kann.
[0025] Auf die Rotorachse 10 ist ein Doppelnocken 11 aufgeflanscht. Dieser Doppelnocken
11 arbeitet mit einem Schwinghebelantrieb 27 zusammen. Der Schwinghebelantrieb besteht
aus einem doppelarmigen Hebel mit einem ersten Hebelarm 28 und einem zweiten Hebelarm
29. Der doppelarmige Hebel 28/29 ist um ein Lager 30 schwingfähig gelagert.
[0026] Der erste Hebelarm 28 trägt eine Andruckrolle 31, die in einem Andrucklager 32 rollen
kann. Weiterhin wird der erste Hebelarm 28 mittels einer Andruckfeder 33 mit seiner
Andruckrolle 31 gegen den Doppelnocken 11 gedrückt. Weitere Einzelheiten dieses Schwinghebel-Umformers
sind der DE-PS 34 04 297 zu entnehmen.
[0027] Mit Hilfe des Schwinghebelantriebes 27 wird über den zweiten Hebelarm 29 und Mitnehmer
16 in Richtung eines Doppelpfeiles 18 das Vibrations-Untermesser 17 in Vibrationsbewegungen
gebracht.
[0028] Zusätzlich zu dieser Vibrationsmesseranordnung und in einer anderen Arbeitsebene
ist eine Rotations-Messeranordnung vorgesehen. Diese Rotationsmesseranordnung wird
angetrieben von einem auf die Rotorachse 10 aufgeflanschten Zahnrad 43. Dieses Zahnrad
43 kämmt mit einem weiteren Zahnrad 44. Dieses Zahnrad 44 ist fest verbunden mit einem
Kegelzahnrad 37. Beide sind auf einem Achsenstummel 45 der Achse 30 drehbar gelagert.
Das Kegelzahnrad 37 kämmt mit einem weiteren Kegelzahnrad 38. Eine Welle 40 dieses
zweiten Kegelzahnrades 38 ist in Lagern 39 gelagert. Die Welle 40 treibt den Mitnehmerkäfig
21 und über diesen die Mitnehmerbuchse 22 an, die in ein Rotations-Untermesser 23
eingreift, das wieder mit einem kappenförmigen Lamellen-Obermesser 24 mit schrägem
Schlitzverlauf zusammenwirkt.
[0029] Aus Fig. 2b und 2c ist anhand der Ansicht IIb und des Schnittes IIc nach Fig. 2a
die aus Fig. 2a nur schlecht zu ersehende Kegelradkonstruktion zu erkennen. Die Rotorwelle
10 treibt zunächst das auf sie aufgeflanschte Zahnrad 43 an, welches mit dem Zahnrad
44 kämmt. Dieses Zahnrad 44 ist fest verbunden mit einem Kegelzahnrad 37, wobei beide
auf dem Achsenstummel 45 drehbar gelagert sind. Das Kegelzahnrad 37 kämmt mit dem
Kegelzahnrad 38. Die Welle 40 dreht den Mitnahmekäfig 21 und die Mitnehmerbuchse 22
das Rotations-Untermesser 23 in der Rotations-Obermesserkappe 24. Durch diese Getriebeanordnung
kann erstens die Rotations-Messerdrehzahl angepaßt und zweitens die Rotations-Messeranordnung
dichter an die Vibrations-Messeranordnung herangerückt werden.
[0030] Fig. 2d und 2e zeigen, wie bei einem derartigen Antriebsaufbau die Rotations-Messeranordnung
in einer Schmalseite 2c des Gerätes 47 angeordnet ist. Damit ist mehr Manövrierfreiheit
bei der Benutzung der Rotations-Messeranordnung gegeben.
[0031] Das Gerät ist mit Gleich- oder Wechselstrom betreibbar entsprechend der Art des verwendeten
Motors im Antriebsteil. Bei einem Gleichstrombetrieb wird vorzugsweise eine Speicherbatterie
vorgesehen sein, die über zusätzliche Solarzellen nachladbar ist.
[0032] Die Stegdicke der Lamellen des Rotations-Obermessers beträgt vorzugsweise zwischen
o,1 mm und 0,5 mm, um ein möglichst hautschonendes Arbeiten zu ermöglichen.
[0033] Die bevorzugte Drehzahl des Rotations-Untermessers beträgt 2000 U/min, und die bevorzugte
Schwingfrequenz des Vibrations-Untermessers beträgt 100 Hz, bezogen auf eine Rotordrehzahl
von 3000 U/min.
[0034] Fig. 3a zeigt eine Ansicht eines symmetrischen Rotations- Untermessers 123 in einem
als Kappe ausgebildeten feststehenden Rotations-Obermesser 124, das im Schnitt dargestellt
ist. Man erkennt dabei, daß die Einzelmesser 123a des Rotations-Untermessers 123 senkrecht
zur Lamellenebene 125 verlaufen und deshalb keine bevorzugte Drehrichtung bezüglich
der Schneidwirkung haben und deshalb in beiden Drehrichtungen gleich gut schneiden.
[0035] Fig. 3b zeigt eine Draufsicht auf die symmetrisch geformte Rotations-Messeranordnung
nach Fig. 3a. Die Schlitze 124a zwischen den Lamellen 124b des Rotations-Obermessers
124 verlaufen dabei deutlich erkennbar in radialer Richtung. Unter den Schlitzen 124a
und Lamellen 124b drehen sich die Einzelmesser 123a des Rotations-Untermessers 123.
[0036] Der Aufbau nach Fig. 3a und 3b dient einem Betrieb für zwei Umlaufrichtungen, wenn
ein Einphasen-Synchronmotor ohne Rücklaufsperre eingesetzt wird.
[0037] Fig. 4 zeigt einen auf einer Grundplatte 51 befestigten Elektromotor 52 mit einer
längs der Motormittellinie 53 axial herausgeführten Motorwelle 54. Auf diese Motorwelle
54 ist eine Exzenterscheibe 55 mit einem exzentrisch und achsparallel aus ihr herausgeführten
Exzenterstift 56 befestigt. Der Exzenterstift 56 greift in einen Mitnehmer 57 ein,
der das Untermesser 17 unterhalb der Scherfolie 19 eines Scherkopfes in Richtung des
Doppelpfeiles 18 hin und her bewegt.
[0038] Auf die Motorwelle 54 ist ein Kegelzahnrad 58 aufgeflanscht, das mit einem Kegelzahnrad
38 kämmt. Eine Welle 40 des Kegelzahnrades 38 ist in Lagern 39 gelagert. Die Welle
40 treibt den Mitnehmerkäfig 21 und über diesen die Mitnehmerbuchse 22 an, die in
ein Rotations-Untermesser 23 eingreift, das wieder mit einem kappenförmigen Lamellenobermesser
24 mit schrägem Schlitzverlauf zusammenwirkt.
[0039] Aus Fig. 4 sind auch die erste Arbeitsebene A zu erkennen, in der die Vibrations-Messeranordnung
arbeitet, sowie die zweite Arbeitsebene B, in der die zweite Rotations-Messeranordnung
arbeitet.
1. Trockenrasiergerät mit einer Vorrichtung zum Antreiben von beweglichen Untermesserteilen
(17, 23), die zusammen mit feststehenden Obermesserteilen (19, 24) zum Abschneiden
von Körperhaaren eingerichtet sind, gekennzeichnet durch eine Kombination folgender
Merkmale:
a) der Antrieb erfolgt mittels eines Elektromotors, dessen Rotorachse senkrecht zur
Breitebene des Gerätes verläuft,
b) es ist ein Exzenter- oder Nockengetriebe (11) vorgesehen, dessen Schwingungen
auf ein in einer ersten Arbeitsebene (A) arbeitendes Vibrations-Messerteil (17) übertragen
werden, das in der ersten Arbeitsebene (A) mit einem gewölbt eingespannten Folien-Obermesserteil
(19) zusammenwirkt,
c) die Rotorwelle (10) treibt zusätzlich ein räumlich von der Vibrations-Messeranordnung
getrennt in einer zweiten Arbeitsebene (B) angeordnetes Rotations-Untermesser (23)
an, das mit einem Lamellen-Obermesserteil (24) mit überwiegend radialem Lamellenverlauf
in der zweiten Arbeitsebene (B) zusammenarbeitet.
2. Trockenrasiergerät mit einer Vorrichtung zum Antreiben von beweglichen Untermesserteilen
(17, 23), die zusammen mit feststehenden Obermesserteilen (19, 24) zum Abschneiden
von Körperhaaren eingerichtet sind, gekennzeichnet, durch eine Kombination folgender
Merkmale:
a) der Antrieb erfolgt mittels eines Elektromotors (4), dessen Rotorachse (10) parallel
zur Breitebene (25) des Gerätes (1) verläuft,
b) es ist ein Exzenter- oder Nockengetriebe (11) vorgesehen, dessen Schwingungen
auf ein Vibrations-Messerteil (17 übertragen werden, das mit einem gewölbt eingespannten
Folien-Obermesserteil (19) in einer ersten Arbeitsebene (A) zusammenwirkt,
c) die Rotorwelle (10) treibt in einer zweiten Arbeitsebene (B), die gegenüber der
ersten Arbeitsebene (A) des Vibrationsmessers versetzt ist, ein Rotations-Untermesserteil
(23) an, das mit einem Lamellen-Obermesserteil (24) mit überwiegend radialem Lamellenverlauf
in der zweiten Arbeitsebene (B) zusammenarbeitet.
3. Trockenrasiergerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur gewünschten
gegenseitigen Anordnung der Arbeitsebene (A/B) von Rotations- und Vibrations-Messeranordnung
die Kraftübertragung einer der Messeranordnungen über ein Umlenkgetriebe erfolgt.
4. Trockenrasiergerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlenkgetriebe
ein Kegelradgetriebe ist.
5. Trockenrasiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Exzentergetriebe aus einem Kulissenstein (13) besteht, der vom Exzenter (11) auf
der Motorwelle (10) hin und her bewegt wird.
6. Trockenrasiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Elektromotor ein zweipoliger Einphasensynchronmotor mit permanentmagnetischem
Rotor (9) ist.
7. Trockenrasiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rotations-Messerteil (23) unter Zwischenschaltung eines Getriebes eine Umlaufgeschwindigkeit
von 1800 bis 3000 U/min bei 50 Hz Netzfrequenz (2160 bis 3600 U/min bei 60 Hz Netzfrequenz)
und das Vibrationsmesser mittels des Exzenter- oder Nockengetriebes eine Schwingfrequenz
von 100 Hz (120 Hz) erfährt.
8. Trockenrasiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rotorwelle (10) das Rotations-Untermesser (23) unmittelbar antreibt bei einer
Anordnung des Rotations-Untermessers (23) an einer Breit- oder Längsseite des Gerätegehäuses.
9. Trockenrasiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gerät mit einer aufladbaren Speicherbatterie versehen ist und Solarzellen vorgesehen
sind, mit denen die Speicherbatterie nachladbar ist.
10. Trockenrasiergerät nach einem der Ansprüch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lamellen-Obermesserteil eine solche Stegdicke aufweist, daß die Rotationsrasur
besonders hautschonend arbeitet.
11. Trockenrasiergerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellendicke
zwischen 0,1 mm und 0,5 mm beträgt.
12. Trockenrasiergerät nach einem der Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rotations-Untermesser symmetrisch geformt ist bei radialem Lamellenverlauf
des Obermessers und die Drehrichtung des Motors beliebig ist.
13. Trockenrasiergerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor
ein Einphasensynchronmotor ohne Rücklaufsperre ist.