[0001] Die Erfindung betrifft einen Schnappverschluss mit Originalitätssicherung für Gefässe,
insbesondere Flaschen mit Wulsträndern, wobei der Verschluss einen vom Verschlussboden
abstehenden Mantel besitzt, der mindestens einen Ringbereich mit Schnappvorsprünge
aufweist, die wulstartig nach innen ragen, und ein Mantelabschnitt des Verschlusses
von einem Abdrückelement gebildet ist, das seitlich durch Schwachstellen begrenzt
ist, die vom freien Rand des Mantels ausgehen.
[0002] Bekannt wurden Verschlüsse, die einen vom Verschlussboden abstehenden Stopfen (Dichtkonus)
besitzen, der zur Abdichtung analog einem Stöpsel dient. Solche Stopfen setzen, wenn
sie für serienmässig erzeigte Gebinde verwendet werden sollten, voraus, dass die Flaschenmündung
eng toleriert ist. Gerade dies trifft aber bei Glasflaschen nicht zu. Die bekannten
Verschlüsse geben daher nur in den seltensten Fällen nach dem ersten Oeffnen, bei
Wiederverwendung eine Abdichtung. Geben sie jedoch eine Abdichtung, so erlauben sie
keinen Abbau des Innendruckes, da der Stopfen dann fest im Innern des Halses des Gebindes
sitzt.
[0003] Aus der DE-OS 16'07'863 wurde es nun bekannt, im Innern des Mantels des Verschlusses
Vorsprünge in zwei axial voneinander beabstandeten Ringbereichen anzuordnen. Ebenso
weist dieser Verschluss eine Aufreisslasche auf, welche beim Auftrennen einen unteren
Ringbereich durchreisst. Zufolge eines auch bei diesem Verschluss vorhandenen Stopfens
kann bei richtigem Sitz des Stopfens im Hals des Gebindes ein Abbau von Ueberdruck
aus dem Inneren des Gebindes nicht erfolgen.
[0004] Die bekannten Verschlüsse sind zudem mit einem Zugelement, meist mit einer Aufreisslasche,
versehen. Bei jeder Wiederverwendung wird eine erhebliche Kerbwirkung ausgeübt, die
die mehrmalige Wiederverwendung in Frage stellt. Wird eine solche Lasche nur auf Druck
beansprucht, so klappt sie um 90° um und es besteht keine Angriffsfläche mehr in Richtung
der Oeffnungsbewegung, dass heisst, in axialer Richtung des Flaschenhalses.
[0005] Durch die Erfindung soll nun ein Schnappverschluss geschaffen werden, der die obgenannten
Nachteile vermeidet. Dabei soll eine Originalitätssicherung erreicht werden, ohne
dass Bestandteile der Originalitätssicherung nach dem erstmaligen Oeffnen am Flaschenhals
hängen bleiben. Die Mittel zur Originalitätssicherung sollen darüberhinaus auch keinen
Wegwerfteil bilden, wie dies beispielsweise bei bekannten abreissbaren Sicherungselementen
der Fall ist. Weiteres soll der Verschluss sicherstellen, dass Gase, die sich im Innern
des Gebindes bilden, für welches der Verschluss bestimmt ist, entweichen können,
wobei nach dem erstmaligen Oeffnen noch eine hinreichende Abdichtung bei Wiederverwendung
des Verschlussdeckels sichergestellt werden kann.
[0006] Für derartige Verschlüsse wird weiters auch Flüssigkeitsdichtheit, Dichtheit gegen
Unterdruck, Preisgünstigkeit und die Möglichkeit eines dichten Wiederverschliessens
gefordert.
[0007] Darüberhinaus soll der Verschluss auch in einem Recyclingverfahren aufgearbeitet
werden können. Erreicht wird dies bei einem Schnappverschluss der eingangs erwähnten
Art, wenn die das Abdrückelement seitlich begrenzenden beiden Schwachstellen den unteren
Mantelbereich zur Gänze und einen Ringbereich nur zum Teil durchsetzen, und dass das
Abdrückelement eine vom Mantel des Deckels mindestens annähernd senkrecht abstehenden
Drücker aufweist, der mittels einem Filmscharnier unterhalb des genannten Ringbereiches
schwenkbar verbunden ist.
[0008] Zum Oeffnen des Schnappverschlusses wird das Abdrückelement hochgedrückt, wodurch
das Element längs den Schwachstellen vom Mantel des Schnappverschlusses getrennt wird
und nun mehr über ein Filmscharnier mit dem Mantel verbunden bleibt. Durch das weitere
Hochdrücken der Aufreisslasche wird zunächst der untere Verschlussbereich zur Gänze
durchtrennt und verliert seine Spannung. Der Verschluss kann solcherart dann vom
Flaschenhals abgedrückt werden. Die Spannung im verbleibenden Ringbereich wird gemindert,
da die das Abdrückelement seitlich begrenzenden Schwachstellen sich bis in diesen
Ringbereich hineinerstrecken. Die erfindungsgemässe Gestaltung stellt daher ein leichtes
Abnehmen des Schnappverschlusses sicher, da jedoch jener Ringbereich nicht gänzlich
durchtrennt ist, ist in diesem Bereich ein umfangmässiges Aufweiten erschwert, so
dass über die im oberen Ringbereich angeordneten Vorsprünge, welche einen Wulst am
Hals der Flasche untergreifen, ein ausreichender Zug auf den Mantel des Verschlusses
ausgeübt wird, um den Verschlussboden an die Stirnfläche des Gebindes zu pressen
und zu dichten. Bei Auftreten eines Ueberdruckes verwölbt sich der Verschlussboden,
womit die Anlage an der Stirnfläche vermindert wird und der Innendruck abgebaut werden
kann. Durch die beim Aufreissen not wendigerweise erforderliche Deformierung des
Drückers kann der Konsument erkennen, ob die Originalität noch vorhanden ist beziehungsweise
bereits verletzt wurde. Beim neuerlichen Aufsetzen des Verschlusses ist an den Schwachstellen
ein weiteres Einreissen nicht zu befürchten, weil sich beim Spritzvorgang an der dünnen
Stelle automatisch eine Orientierung der Molekületten ergibt, aus der eine hohe Zugfestigkeit
resultiert.
[0009] In besonderer Ausgestaltung des erfindungsgemässen Schnappverschlusses ist hierbei
vorgesehen, dass die beiden das Abdrückelement seitlich begrenzenden Schwachstellen
bis zur Mitte des verbleibenden Ringbereiches geführt sind.
[0010] In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemässen Schnappverschlusses kann vorgesehen
werden, dass das Abdrückelement einen vom Mantel des Deckels abstehenden Drücker
aufweist, der mit mindestens einer Rippe versehen ist, die sich bis in den Bereich
des das Abdrückelement mit dem Mantel des Verschlusses verbindenen Filmscharniers
erstreckt. Diese Ausgestaltung des Schnappverschlusses erlaubt es, nach dem Aufdrücken,
den Drücker um das Filmscharnier um cirka 90° nach oben zu schwenken, so weit, bis
die mindestens eine Rippe am oberhalb des Filmscharniers liegenden Mantel zur Anlage
kommt. Ueber den Drücker kann dann durch Ausüben einer Kraft in axialer Richtung des
Verschlusses ein Moment ausgeübt werden, durch welches die Vorsprünge des verbleibenden
Ringbereiches im Bereich des Abdrückelementes über die Wulst am Behälterhals bewegt
werden, wodurch der Verschluss geöffnet werden kann.
[0011] Um die Kraft günstig in den Verschluss einzuleiten, kann in besonderer Ausgestaltung
des erfindungsgemässen Verschlusses, der Drücker drei Rippen aufweisen, wobei je
eine Rippe am seitlichen Rand, benachbart den Schwachstellen und die dritte Rippe
mittig zwischen den beiden vorgenannten Rippen angeordnet sein.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Vorderansicht eines auf einem Flaschenhals montierten, erfindungsgemässen
ausgebildeten Schnappverschlusses im Bereich des Abdrückelementes.
Figur 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Figur 1.
Figur 3 in einer Schnittdarstellung entsprechend Figur 2 den erfindungsgemässen Schnappdeckelverschluss
in einer Stellung nach dem Abdrücken des Elementes.
Figur 4 eine Draufsicht auf den in Figur 1 dargestellten Verschluss, jedoch gegenüber
der Darstellung in Figur 1 um 90° gedreht.
Figur 5 eine Ansicht auf einen mit einem erfindungsgemässen Verschluss versehenen
Flaschenhals in Richtung des Pfeiles V in Figur 1.
[0013] In der Zeichnung ist mit 1 der Verschlussdeckel bezeichnet. Dieser besitzt in der
dargestellten Variante zwei axial beanstandete Ringbereiche 1a und 1b mit wulstartig
nach innen ragenden Vorsprüngen 2 und 3. Diese Vorsprünge können einen umlaufenden
Ringwulst bilden, jedoch können auch einzelne Vorsprünge in Umfangsrichtung voneinander
beabstandet in den Ringbereichen vorgesehen sein. Es ist auch möglich, einen Ringbereich
mit umlaufendem Ringwulst und den anderen Ringbereich mit einzelnen Vorsprüngen in
wulstartiger Ausbildung zu versehen.
[0014] Der Verschlussdeckel 1 besitzt weiters ein Abdrückelement 4, das einen Mantelabschnitt
des Verschlusses bildet. Das Abdrückelement 4 ist seitlich durch Schwachstellen 5
und 6 begrenzt. Diese Schwachstellen gehen vom unteren Rand 7 des Deckels 1 aus und
sind über den unteren Ringbereich 1b geführt. Die Schwachstellen 5 und 6 enden tiefer
als die dek kelseitige Begrenzung 8 des oberen Ringbereiches 1a. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Schwachstellen 5 und 6 in axialer Richtung des Verschlusses,
somit parallel zueinander, angeordnet. Beim Abdrücken des Elementes 4 wird der untere
Ringbereich ausgehend vom unteren Rand 7 des Deckels 1 im Sinne einer Scherbewegung
durchtrennt, wodurch der untere Ringbereich, beziehungsweise der dort befindliche
Ringwulst seine Spannung auf dem Flaschenhals 15 verliert. Das Aufreissen der Schwachstellen
zu beiden Seiten der Aufreisslasche 4 gelingt durch die Kerbwirkung der Schwachstellen
5 und 6. Die Schwachstellen 5 und 6 enden tiefer als die deckelseitige Begrenzung
8 des oberen Ringbereiches 1a. Dadurch wird im oberen Ringbereich eine gewisse Umfangsspannung
aufrechterhalten. Vermindert kann diese Umfangsspannung dadurch werden, dass die Schwachstellen
bis in den oberen Ringbereich 1a hinein geführt sind, bevorzugt bis ungefähr in die
Mitte des oberen Ringbereiches 1a. Eine solche Ausführungsform ist beispielsweise
in Figur 2 erkennbar.
[0015] Wird die Spannung im oberen Ringbereich vermindert, so ist ein leichtes Abheben des
Deckelverschlusses vom Flaschenhals 15 möglich, wobei jedoch so viel Restspannung
verbleibt, dass bei abermaligen Verschliessen die Dichtheit gewährleistet werden
kann.
[0016] Das Abdrückelement 4 weist eine vom Mantel des Deckels 1 abstehenden Drücker 9 auf,
der mit mindestens einer, bevorzugt jedoch drei Rippen 10, 11 und 12, versehen ist.
Diese Rippen erstrecken sich bis in den Bereich des das Abdrückelement 4 mit dem
Mantel 13 des Verschlusses verbindenen Filmscharniers 14. Wird nach dem Zerstören
der Schwachstellen 5 und 6 das Filmscharnier 14 um 90° nach oben geschwenkt, kommen
die Rippen 10, 11 und 12 zur Anlage an den Mantel des Deckels 1, so dass die Ausübung
eines weiteren Druckes nach oben durch die Hebelwirkung ein Abheben des Verschlussdeckels
1 vom Flaschenhals 15 bewirkt.
[0017] Bei der dabei bewirkten Kippbewegung des Drückers 9 gelangt die ursprüngliche Druckfläche
17, die in der Anfangslage nach unten gerichtet war, nach aussen und gelangt, die
nach innen gerichtete Fläche 18, die zum Flaschenhals 15 hin gerichtet war nach unten
und bildet so eine neue Druckfläche 18, auf die nun wieder eine Kraft in axialer
Richtung ausgeübt werden kann.
[0018] Da beim erstmaligen Oeffnen des Schnappdeckelverschlusses der Drücker 9 deformiert
wird, im Sinne eines nach aussen Klappens, ist für den Konsumenten sofort erkennbar,
dass Originalität nicht mehr gegeben ist. Der Flaschenhals 15 ist so ausgebildet,
dass der Verschlussdeckel 1 mit seinem unteren Rand an einem Wulst 16 des Flaschenhalses
zur Anlage kommt, so dass der Verschlussdeckel 1 ohne Verwendung eines speziellen
Werkzeuges nicht unterfasst werden kann. Ein Abheben des Verschlussdeckels 1 kann
daher nur über das Abdrückelement erfolgen.
[0019] Anstelle der Rippen 10, 11 und 12 kann auch ein durchgehender Balken vorhanden sein,
dessen Oberkante im Bereich des Filmscharniers 19 liegt und annähernd rechtwinklig
vom Mantel 13 absteht.
1). Schnappverschluss mit Originalitätssicherung für Gefässe, insbesondere Flaschen
mit Wulsträndern, wobei der Verschluss einen vom Verschlussboden abstehenden Mantel
besitzt, der mindestens einen Ringbereich mit Schnappvorsprüngen aufweist, die wulstartig
nach innen ragen und ein Mantelabschnitt des Verschlusses von einem Abdrückelement
gebildet ist, das seitlich durch Schwachstellen begrenzt ist, die vom freien Rand
des Mantels ausgehen, dadurch gekennzeichnet, dass die das Abdrückelement seitlich
begrenzenden beiden Schwachstellen den unteren Mantelbereich (16) zur Gänze und einen
Ringbereich (1a) nur zum Teil durchsetzen, und dass das Abdrückelement (4) eine vom
Mantel (13) des Deckels (1) mindestens annähernd senkrecht abstehenden Drücker (9)
aufweist, der mittels einem Filmscharnier (14) unterhalb des genannten Ringbereiches
(1a) schwenkbar verbunden ist.
2). Schnappverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden das
Abdrückelement (4) seitlich begrenzenden Schwachstellen (5,6) bis zur Mitte des verbleibenden
Ringbereiches (1a) geführt sind.
3). Schnappverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Drücker (9)
mit mindestens einer Rippe (10,11,12) versehen ist, die senkrecht vom Mantel (13)
abstehend sich bis zum Filmscharnier erstreckt, so dass bei Kraftausübung auf den
Drücker, die Schwachstellen zerstört werden und der Drücker (9) sich um 90° um das
Filmscharnier schwenkt und die Oberseite der Rippe (10,11,12) am Mantel (13) anliegt,
wobei die Innenfläche des Abdrückelementes nach aussen schwenkt und eine neue Druckfläche
(18) des Drückers (9) bildet, auf die wiederum ein Druck in axialer Richtung des Verschlusses
ausübbar ist.
4). Schnappverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Drücker (9)
die Form eines Balkens hat, der sich bis zum Filmscharnier erstreckt und dort mindestens
annähernd rechtwinklig vom Mantel absteht.
5). Schnappverschluss nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdrückelement
(4) drei Rippen (10,11,12) aufweist, wobei je eine Rippe (10,12) am seitlichen Rand
benachbart den Schwachstellen (5,6) und die dritte Rippe (11) mittig zwischen den
beiden vorgenannten Rippen (10,12) angeordnet ist.
6). Schnappverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (13)
zwei in axialer Richtung übereinander liegende Ringbereiche aufweist, und dass die
Schwachstellen den ersten, unteren Ringbereich durchtrennen und bis in den verbleibenden,
oberen Ringbereich hinein sich erstrecken.