(19)
(11) EP 0 322 592 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.07.1989  Patentblatt  1989/27

(21) Anmeldenummer: 88120076.0

(22) Anmeldetag:  01.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F42B 12/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 04.12.1987 DE 3741141

(71) Anmelder: DIEHL GMBH & CO.
D-90478 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Hofmann, Günther
    D-8566 Leinburg (DE)
  • Rhau, Siegfried
    D-8567 Neunkirchen (DE)
  • Weber, Adolf
    D-8567 Neunkirchen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Splitterkörper für Splittergeschosse


    (57) Bei einem Splitter-Geschoßkörper (6), der aus einer inneren Hülle (1) und einer äußeren Hülle (5) und dazwischen angeordneten Splittern (10) besteht, wird eine gasdichte Verbindung zwischen der inneren Hülle (1) und der äußeren Hülle (5) dadurch erreicht, daß die äußere Hülle (5) in eine schwalbenschwanz­förmige Ausnehmung (2) form- und kraftschlüssig eingeschmiedet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Splitterkörper für Splittergeschosse, bei dem als Kugeln ausgebildete Splitter zwischen zwei zentrisch ineinander angeordneten Hüllen eingepreßt sind, wobei die äußere Hülle in eine, die Kugeln aufweisende Ausnehmung plastisch eingeformt ist.

    [0002] Aus dem deutschen Patent 28 52 657 ist ein o.g. Splitterkörper für Splitter­geschosse bekannt.
    Nach der bisherigen Fertigungsmethode wurde auf die innere Hülle die Kugeln aufgebracht, darüber eine äußere Hülle geschoben und die äußere Hülle auf der mit Kugeln belegten Länge überschmiedet. Bei Herstellung der Geschoßhülle aus dem vorgenannten Schmiedeteil mußten zur Erreichung der geforderten Dich­tigkeit zwischen den beiden Hüllen an den stirnseitigen Stoßstellen Schweiß­nähte gelegt werden. Diese Nähte waren nur teilweise gasdicht und mußten durch eine teuere Nachbehandlung abgedichtet werden. Durch die Undichtigkeit der Nähte gelangte in den Splitterbereich Feuchtigkeit und beeinträchtigte durch Korrosion die Festigkeit der äußeren Hülle.

    [0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, die stirnseitigen Berührungs­flächen der Hüllen so auszubilden, daß die äußere Hülle mit der inneren Hülle gasdicht verbunden ist.

    [0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Ausnehmung schwalbenschwanz­förmig ausgebildet ist und die äußere Hülle mit ihren entsprechenden Stirn­flächen mit relativ hohem Druck vollflächig anliegt. Neben der kostengünstigen Herstellung besteht ein weiterer Vorteil der Erfindung darin, daß die vordere stirnseitige Verbindung von innerer und äußerer Hülle bei hochbeanspruchten Geschossen standfest ist.

    [0005] An dieser Verbindungsstelle trat bei den hohen Drallbeanspruchungen oder bei Drallgeschossen in weitgehend ausschossenen Waffenrohren bisher ein Loslösen der inneren Hülle auf, indem sie über die Geschoß­kontur hinausragte. Dadurch veränderte sich die Trefferlage des Geschosses wesentlich.

    [0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung ist dem Unteranspruch zu entnehmen.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.

    [0008] Eine innere Hülle 1 weist eine schwalbenschwanzförmige Ausnehmung 2 mit hinterschnittenen Stirnflächen 3 und 4 auf. Die innere Hülle 1 bildet mit einer äußeren Hülle 5 einen Geschoßkörper 6. Als Splitter ausgebildete Kugeln 10 liegen eingeschmiedet zwischen der inneren Hülle 1 und der äußeren Hülle 5.

    [0009] Die durch den Pfeil 13 angedeuteten Druckspannungen in der äußeren Hülle 5, die aufgrund des Schmiedens in Pfeilrichtung 14 der äußeren Hülle 5 auf die innere Hülle 1 entstanden sind, bewirken an den Stirnflächen 3 und 4 einen relativ hohen Anpreßdruck, so daß ein Aufbauchen der äußeren Hülle 5 oder ein Ablösen eines vorderen Be­reiches 11 in Pfeilrichtung 12 nicht auftritt.

    [0010] An der ogivenseitigen Stirnfläche 3 wird dies durch einen separaten Verformungsbereich 15 mit relativ großer radialer Tiefe 16 sowie Dichtfläche in Form der Stirnfläche 3 erreicht. Denn im Bereich 11 ist bezüglich des Geschoßkörpers 6 die Wanddicke durch die Ogive dünner als im Bereich der Stirnfläche 4. An den Verformungsbereich 15 schließt sich eine Stufe 19 und ein Splitterbereich 17 mit einer Stufe 18 an.

    [0011] Im Bereich 11 kann an den Umfangsflächen zur Verbesserung der Dicht­wirkung ein Dichtring eingeschmiedet sein.


    Ansprüche

    1. Splitterkörper für Splittergeschosse, bei dem als Kugeln ausgebildete Splitter zwischen zwei zentrisch ineinander angeordneten Hüllen eingepreßt sind, wobei die äußere Hülle in eine, die Kugeln aufweisende Ausnehmung plastisch eingeformt ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ausnehmung (2) schwalbenschwanzförmig ausgebildet ist,
    und die äußere Hülle (5) mit ihren entsprechenden Stirnflächen mit relativ hohem Druck (13) an den hinterschnittenen Stirnflächen (3,4) vollflächig anliegt.
     
    2. Splitterkörper nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ausnehmung (2) einen durch Stufen (19,18) begrenzten Splitterbe­reich (17) zur Aufnahme der Kugeln (10) und anschließend ogivenseitig einen relativ tiefen Verformungsbereich (15) mit einer relativ großen Dichtfläche (Stirnfläche 3) aufweist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht