(19)
(11) EP 0 322 636 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.07.1989  Patentblatt  1989/27

(21) Anmeldenummer: 88120864.9

(22) Anmeldetag:  14.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D01H 13/16, D01H 13/18, B65H 63/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 24.12.1987 DE 3744207

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Meyer, Urs
    CH-8172 Niederglatt (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Die Bezeichnung der Erfindung wurde geändert (Richtlinien für die Prüfung im EPA, A-III, 7.3).
     


    (54) Stoppvorrichtung für ein Faserband an einer Textilmaschine


    (57) Eine Spinnmaschine mit einer Vielzahl von Spinnstellen, an denen die Faserband- oder Vorgarnzufuhr durch eine jeweilige elektromagnetisch auslösbare, mechanisch betätigbare Stopp­einrichtung unterbrechbar ist zeichnet sich dadurch aus, daß jede Stoppeinrichtung (10) aus einem beweglichen, mechanisch vorgespannten Teil (20) sowie einem an diesem angebrachten bzw. mit diesem integralen permanenten Halte­magneten (24) besteht, daß der Haltemagnet (24) im nicht ausgelösten Zustand an einem oder mehreren magnetisier­baren Teilen eines Elektromagneten (26) haftet, und daß der Elektromagnet (26) durch die Zufuhr von Energie ein magnetisches Feld (36) erzeugt, das der Haltekraft des Haltemagneten (24) entgegenwirkt und die Schaltbewegung des mechanisch vorgespannten Teils (20) auslöst.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Stopvorrichtung für ein Faserband an einer Textilmaschine, insbesondere einer Spinnmaschine, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Die Erfindung betrifft ebenfalls einen Energiespei­cher.

    [0002] Als eines der vielen Beispiele für eine Stoppvorrich­tung für Faserband, bei einer Ringspinnmaschine Lun­tenstoppvorrichtung genannt, sei die US-PS 4,683,712 erwähnt. Hier wird eine Druckfeder in ihrer gespann­ten Stellung durch einen Riegel gehalten, wobei die­ser durch einen Elektromagneten entriegelt wird, wo­durch die Feder ein bewegbares Klemmglied zwecks Klem­mung der Lunte aufwärts gegen eine ortsfeste Klemm­fläche drückt. Es leuchtet ein, dass ein solcher Elek­tromagnet wegen der Ueberwindung der Verriegelungs­kräfte eine hohe Stromstärke benötigt. Um eine Ueber­ lastung der Energiequelle bei einem gleichzeitigen Auslösen von einer Mehrzahl von Luntenstoppvorrichtun­gen zu vermeiden, wird in der o.g. Schrift jeweils pro Luntentstoppvorrichtung ein Kondensator als Ener­giespeicher vorgeschlagen. Für die Lade- und Speicher­schaltung ist aber ein hoher schaltungstechnischer Aufwand notwendig.

    [0003] Die DE-OS 36 06 609, deren Aufgabe es ist, eine Auslö­sung im Bedarfsfall mit Sicherheit zu gewährleisten, beinhaltet eine Luntenstoppvorrichtung, wobei durch die elektromagnetische Auslösung die Lunte gegen eine nicht angetriebene Vorverzugswalze eines Streckwerkes geklemmt und gleichzeitig ein Keil zwischen das Vor­verzugswalzenpaar getrieben wird. Zur Auslösung wird ein bewegbarer Permanentmagnet von einem ortsfesten Elektromagneten umschlossen, welcher "die Haltekraft des Permanentmagneten so weit schwächt," dass der Per­manentmagnet sich nicht mehr halten kann. Mit anderen Worten wird das magnetische Feld des Permanentmagne­ten in Richtung Umpolung abgeschwächt. Der Permanent­magnet muss ständig die Spannkraft einer Feder über­winden, welche das Gewicht der Verbindungsstangen zu dem Keil aufwärts drücken und zudem den Keil zwischen die Vorverzugswalzen treiben soll, so dass dieser Per­manentmagnet verhältnissmässig gross ausgelegt werden muss. Die ihn umschliessende Spule wird nochmals volu­minöser, so dass ein solcher Auslöser für den prak­tischen Einsatz schon aus Kostengründen ausser Be­tracht fällt. Ein Indiz dafür, wie schwierig die Rea­lisierung dieser angeblich sicheren Auslösung tatsäch­lich ist, geht aus der nachträglich publizierten Schrift "Zinser Novum 8" hervor, in welcher beschrie­ben ist, dass eine Luntenstoppvorrichtung ganz kon­ventionell mittels eines Hubmagneten und mittels ei­ ner dadurch freigegebenen Zugstange ausgelöst wird.

    [0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Stopp­vorrichtung für ein Faserband bzw. eine Lunte vorzu­schlagen, die durch eine extrem niedrige Stromstärke ausgelöst werden kann, und die eine kleine Dimensio­nierung der Magneten gewährleisten soll. Ausserdem soll der Schaltungsaufwand wesentlich kleiner sein. Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Kenn­zeichens im Anspruch 1.

    [0005] Ein typischer, effektiver Wert für die benötigte Ener­gie zum Auslösen lediglich einer Verriegelung mittels Hubmagneten einer Stoppvorrichtung liegt bei 0,2 Ws (Wattsekunden). Der Permanentmagnet der erfindungsge­mässen Stoppvorrichtung wird in Anlehnung der bei Feh­lerstromschutzschaltern angewandten Prinzipien nicht umgepolt, bzw. dessen Magnetfeld nicht abgeschwächt, sondern mit intaktem Magnetfeld abgestossen und es werden keine Eisenkerne im Elektromagneten verscho­ben. Messungen haben ergeben, dass eine Energiemenge für die Abstossung von weniger als 0,02 Ws ausreicht. Dementsprechend klein kann der Elektromagnet gestal­tet werden. Durch die Herabsetzung des Strombedarfes der einzelnen Stoppvorrichtungen ist es nunmehr mög­lich, alle Stoppvorrichtungen ohne Gefahr einer Ueber­lastung der Energiequelle direkt von einer einzelnen Speiseleitung zu speisen, ohne Zuhilfenahme von Kon­densatoren pro Spinnstelle. Bei einer gleichzeitigen Auslösung von 1000 Luntenstoppvorrichtungen braucht man nämlich 10 A bei einer Speisespannung von 48 V. Auch besondere Verzögerungsvorrichtungen für eine zeitliche gestaffelte Auslösung, wie bspw. in der DE-OS 35 26 305 beschrieben, sind nicht notwendig, so dass der Schaltungsaufwand sehr geringt ist. Da ge­ mäss Anspruch 2 der Permanentmagnet lediglich das Ge­wicht des beweglichen Teiles halten muss, kann das ge­samte Magnetsystem klein gestaltet werden. Da die Klemmung der Lunten durch die Schwerkraft bewerk­stelligt wird, ist eine Feder für diesen Zweck ent­behrlich. Weitere vorteilhafte Ausführungen gehen aus den sonstigen Unteransprüchen hervor.

    [0006] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungs­beispielen an einer Ringspinnmaschine unter Bezug­nahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen schematisch:

    Fig. 1 eine Luntenstoppvorrichtung in der Betriebs­stellung,

    Fig. 2 eine Vorrichtung der Fig. 1 in der Klemm­stellung,

    Fig. 3 das Zusammenwirken des aus der Vorrichtung der Fig. 1 herausgelösten Permanentmagneten und des Elektromagneten in der Betriebs­stellung,

    Fig. 4 das Zusammenwirken des Permanentmagneten und des Elektromagneten zum Zeitpunkt des Beginns der Trennung,

    Fig. 5 den Permanentmagneten und den Elektromagneten der Fig. 3, 4 nach der Trennung,

    Fig. 6 ein Blockschaltbild einer anderen Ausfüh­rungsvariante des elektromagnetischen Teiles der Vorrichtung nach Fig. 1, 2,

    Fig. 7 eine perspektivische Darstellung einer wei­teren Ausführungsvariante des elektromagne­tischen Teiles der Vorrichtung nach Fig. 1, 2 und

    Fig. 8 ein anderes Blockschaltbild nach Fig. 6.



    [0007] Fig. 1 zeigt eine Luntenstoppvorrichtung 10, welche vor einem Streckwerk 11 angeordnet ist. Die Lunten­stoppvorrichtung 10 sowie das Streckwerk 11 gehören zu einer Spinnstelle einer Ringspinnmaschine (nicht gezeigt) oder einer anderen Spinnmaschine mit über ein Streckwerk gespeisten Spinnstellen, z.B. einem Flyer oder einer Falschdrall-Spinnmaschine. Das von einer Vorgarnspule oder einer Kanne (nicht gezeigt) über entsprechende Führungen (ebenfalls nicht ge­zeigt) kommende Faserband 12, hier Vorgarn oder Lunte genannt, gleitet über eine Führungsfläche 13 der Lun­tenstoppvorrichtung 10 und wird an einer Führungswal­ze 14 umgelenkt, bevor es in das Streckwerk 11 hinein­läuft. Der Transport der Lunte 12 erfolgt aufgrund der Drehung der Vorverzugswalzen 15, 16 des Streckwer­kes 11. Danach wird die Lunte 12 durch die umlaufen­den Riemchen 17, 18 im Hauptverzugsfeld des Streckwer­kes weitergestreckt und anschliessend (nicht gezeigt) zu einem Garn gesponnen. Die Luntenstoppvorrichtung 10 hat einen ortsfesten Teil, einen Träger 19, an dem ein beweglicher Teil, ein Klemmhebel 20, mittels ei­ner Schwenkachse 21 schwenkbar gelagert ist. Die Lun­te 12 läuft in der Betriebsstellung zwischen einer ortsfesten Führungsfläche 13 und der Klemmfläche 22 des Klemmhebels 20, wobei die Klemmfläche 22 in der Betriebsstellung einen Abstand von der Führungsfläche 13 aufweist, so dass die Bewegung der Lunte 12 zwi­schen diesen beiden Flächen 13, 22 nicht beeinträch­ tigt wird.

    [0008] Der Klemmhebel 20 ist mit drei Armen versehen, näm­lich einem ersten, in der Betriebsstellung etwa hori­zontal verlaufenden Arm 23, der mittels eines an die­sem angebrachten Permanentmagneten 24 an einem magne­tisierbaren Jochteil 25 eines am Träger 19 befestig­ten Elektromagneten 26 haftet; einem zweiten, dem ersten Arm 23 abgewandten Arm 27, der die Klemmfläche 22 aufweist, sowie einem dritten aufwärtsgerichteten Arm 28, welcher eine Signalflagge 29 in der Betriebs­stellung tragen kann. In der Betriebsstellung ist die Signalflagge 29 vorzugsweise durch andere Strukturtei­le (nicht gezeigt) vor der Bedienung (ob menschliche oder automatische - Roboter -) versteckt.
    Nach der Auslösung der Luntenstoppvorrichtung 10, d.h. nach der Trennung der Magnete 24, 26, fällt der Klemmhebel 20 unter den Einfluss der Schwerkraft in die Klemmstellung (Fig. 2). In dieser Stellung wird die Lunte 12 zwischen der Führungsfläche 13 und der Klemmfläche 22 festgeklemmt und reisst aufgrund des Zuges der Vorverzugswalzen 15, 16. In der Klemmstel­lung schwenkt die Signalflagge 29 nach vorne, in eine Lage, in der sie von der Bedienperson bzw. von einem Roboter zur Erkennung einer Störung leicht gesehen werden kann.

    [0009] Durch die Wahl und somit durch das Gewicht des Mate­riales des Hebels 20, durch die Massenverteilung in­nerhalb des Hebels (Position des Schwerpunktes bezüg­lich der Schwenkachse 21) und durch den Bewegungsbe­reich des Hebels (Länge des Armes 23, Winkelbereich) zwischen der Betriebs- und der Klemmstellung ist die Klemmkraft auf die Lunte 12 veränderbar.

    [0010] Das die Magnete 24, 26 aufweisende Magnetsystem ist in den Figuren 3, 4 und 5 dargestellt, wobei die mag­netischen Flusslinien des Permanentmagneten 24 in der Betriebsstellung ausschliesslich durch einen aus Weicheisen oder ähnlichem Material hoher Permeabili­tät gebildeten Magnetkreis verlaufen, so dass bereits bei einem sehr kleinen Permanentmagneten und einem entsprechend kleinen Elektromagneten eine hohe Halte­kraft erzeugt werden kann. Der Elektromagnet 26, der auf dem Träger 19 montiert ist, weist einen C-förmi­gen Kern aus Weicheisen auf, um den eine Stromwick­lung 30 gewickelt ist. Der Kern ist beidseits mit zwei magnetisierbaren, das Jochteil bildenden Schen­keln 25 verbunden. Die beiden Schenkel 25 haben jewei­lige Stirnflächen 32, an denen in der Betriebsstel­lung nach Fig. 3 alle Stirnflächen 33 zweier Pol­stücke 34 des Permanentmagneten 24 nur aufgrund der Magnetisierung durch den Permanentmagneten 24 anhaf­ten, denn die Wicklung 30 führt noch keinen Strom. Die magnetischen Flusslinien des Permanentmagneten 24 in dieser Betriebsstellung, bei der der Elektromagnet 26 unerregt ist, sind in Fig. 3 durch den Pfad 39 schematisch gezeigt. Hier bildet z.B. das linke Pol­stück 34 einen Nordpol, das rechte Polstück 34 einen Südpol und die magnetischen Flusslinien führen nur durch Eisenteile, so dass die Haltekraft bzw. Haft­kraft verhältnismässig hoch ist.

    [0011] Fig. 4 zeigt dasselbe Magnetsystem nunmehr unter der Einwirkung eines Stromes, der die Wicklung 30 des Elektromagneten 26 durchfliesst. Dieser Strom erzeugt seinerseits ein magnetisches Feld (Pfad 36), welches dem des Permanentmagneten 24 derart im Verhältnis zu steht, dass die Schenkel 25 des Elektromagneten 26 gleich gepolt, wie die Polstücke 34 des Permanentmag­ neten 24 gepolt werden. Die Flusslinien des Permanent­magneten 24 werden von dem Pfad 39 auf den Pfad 37 weggedrängt. Die Trennflächen 33, 32 werden demzufol­ge nicht mehr von magnetischen Flusslinien durchdrun­gen, die vom Permanentmagneten 24 herrührende Halte­kraft verschwindet und die Magnete 24, 26 trennen sich sowohl unter dem Einfluss der Schwerkraft als auch unter der Abweisungskraft bzw. der gegenseitigen Abstossung der gleichgepolten Trennflächen 32, 33.

    [0012] Fig. 5 zeigt die Magnete 24, 26 in der abgefallenen bzw. getrennten Stellung. Der Abstand zwischen den Polstücken 34 und den Schenkeln 25 ist so gross, dass die magnetischen Flusslinien des Permanentmagneten 24 nunmehr teilweise durch die Luft (gemäss dem Pfad 38) fliessen. Es kann daher keine Haltekraft zwischen dem Kern des Elektromagnets und dem Permanentmagnet er­zeugt werden. Das Magnetsystem bleibt somit auch ohne Stromfluss in der Wicklung 30 in der abgefallenen Klemmstellung. Die Aufrechterhaltung des Stromflusses in der Wicklung 30 ist deshalb nicht erforderlich. Das Schliessen des Magnetsystemes, d.h. die Wiederher­stellung der Haftung der Magneten 24, 26 muss durch eine äussere Krafteinwirkung, zur Reduzierung des Ab­standes zwischen dem Kern und dem Permanentmagnet z.B durch eine Bedienperson oder einen Bedienroboter er­folgen. Dabei sollte die Wicklung 30 stromlos gehal­ten werden (oder gegebenenfalls so erregt werden, dass sie den Permanentmagnet anzieht). Sobald der be­wegliche Teil, d.h. der Klemmhebel 20, in der ge­schlossenen Stellung (Betriebsstellung) am Elektromag­neten 26 wieder anliegt, stellt sich der Flusslinien­verlauf von Fig. 3 wieder ein und die Haltekraft zwi­schen den Magneten 24, 26 ist wieder in vollem Umfang vorhanden.

    [0013] Wenn der Bedarf bestehen sollte, die Energiequelle zu entlasten oder die Speisespannung auf herabzusetzen, z.B. auf 24 V, wird auf Fig. 6 verwiesen. Sie zeigt im wesentlichen einen Kondensator 40, ein schaltbares Element, z.B. einen Transistor 41, einen Ladewider­stand 42 und eine Ansteuerschaltung 43. Der Permanent­magnet 24 haftet unter dem Einfluss des Eigenfeldes in der Betriebsstellung der Luntenstoppvorrichtung am Kern des Elektromagneten 26.1. Der Kondensator 40 wird von einer Stromquelle 44 über den Ladewiderstand 42 aufgeladen und speichert nun eine gewisse Energie­menge, die etwa 0,02 Ws beträgt. Der Transistor 41 ist zu dieser Zeit von der Ansteuerschaltung aus gesperrt. Sollte der dieser Spinnstelle zugeordnete Fadenwächter einen Fadenbruch feststellen, so erhält die Ansteuerschaltung 43 ein Signal und gibt einen Stromimpuls an den Transistor 41 ab, der ihn leitend macht. Der Kondensator 40 entlädt sich dann über die Wicklung 30 und den Transistor 41. Der betreffende kurze Stromimpuls erzeugt in der Wicklung 30 das Mag­netfeld, das entgegen dem Feld des Permanentmagneten 24 wirkt. Wie beschrieben, wird der Permanentmagnet 24 dann vom Kern des Elektromagneten 26.1 abgestos­sen, und bewirkt so das Schliessen der Luntenstoppvor­richtung. Weil der Stromverbrauch des Elektromagneten 26 kleingehalten werden kann, kann auch der Kondensa­tor 40 klein gestaltet werden. Eine Ladeleistung von ca. 0,03 W reicht aus, um ihn in genügend kurzer Zeit aufzuladen.

    [0014] Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungvariante des Mag­netsystems, bei dem der Elektromagnet 26.2 einen E-förmigen Kern aufweist mit drei mittels eines Ste­ges verbundenen Schenkeln 25. Die Stromwicklung 30 des Elektromagneten 26.2, welche auf einem Spulenträ­ger 45 angeordnet ist, umfasst den mittleren Schen­kel. Der Haltemagnet besteht aus drei Weicheisen-Pol­stücken 34, sowie zwei je an einer Seite des mittle­ren Polstückes angeordneten Permanentmagneten 35, wo­bei die Polarität der beiden Permanentmagnete 35 ent­gegengesetzt ist. Vom Steg des E-förmigen Kerns steht eine Schraube 46 weg, und zwar in einer Richtung, wel­che dem mittleren Schenkel 25 entgegengesetzt ist. Das mittlere Polstück 36 ist vorteilhafterweise brei­ter als die beiden Auesseren ausgebildet, um sicherzu­gehen, dass im mittleren Polstück keine magnetische Sättigung eintritt. Es hat sich gezeigt, dass eine dünne metallische Scheibe (nicht gezeigt) aus Alumi­nium oder einem anderem nicht magnetischen bzw. dia­magnetischen Material zwischen den Polen der (des) Permanentmagneten und den Schenkeln des Kernes des Elektromagneten mit Vorteil eingesetzt werden kann. Diese Scheibe macht die Anordnungen weniger toleranz­empfindlich.

    [0015] Fig. 8 zeigt eine andere Möglichkeit der Energiespei­cherung. Es ist eine einstufige Spannungsverdoppe­lungskaskade, angeschlossen an eine Wechselspannungs­quelle 55 mit der effektiven Spannung Ueff. Ist die Wechselspannung negativ, so wird die Diode 51.1 lei­tend und der Kondensator 50.2 wird auf die Spitzen­spannung der Quelle (2 1/2 mal Ueff) aufgeladen. Wäh­rend der positiven Halbwelle der Quelle 55 sperrt die Diode 51.1 und am Knoten 53 summieren sich die Spit­zenspannung der Quelle 55 und die Spannung am Konden­sator. Wenn Schalter 52 offen ist, wird der Konden­sator 50.1 allmählich auf die Spannung 2 mal 2 1/2 mal Ueff aufgeladen.

    [0016] Der Kondensator 50.1 übt eine Funktion aus, welche derjenigen des Kondensators 40 (Fig. 6) entspricht, wobei der Schalter 52 in Fig. 8 dem Transistor 41 der Fig. 6 entspricht. Dementsprechend entlädt sich der kondensator über die nicht gezeigte Wicklung des Elek­tromagneten, sobald der Schalter 52 geschlossen wird.

    [0017] Bei gleicher Eingangsspannung kann wesentlich mehr Energie im Kondensator 50.1 gespeichert werden als im Kondensator 40 mit der Schaltung nach Fig. 6, oder für die gleiche Energiemenge ist ein kleinerer Konden­sator notwendig. Durch die Verwendung einer Wechsel­spannungsquelle wird der Ladestrom bei ungeladenen Kondensatoren automatisch begrenzt, auf den verlustbe­hafteten Widerstand 42, Fig. 6 zur Ladestrombegren­zung kann deshalb verzichtet werden.

    [0018] Die erfinderische Vorrichtung kann eingesetzt werden, wo ein längliches Fasergebilde (Vorgarn von einem Flyer, Faserband von einer Karde oder Strecke) gespie­sen und gegebenenfalls plötzlich angehalten werden muss. Sie ist aber besonders da nützlich, wo viele Spinnstellen nebeneinander angeordnet werden müssen und jede mit der eigenen Vorrichtung ausgerüstet wer­den muss.


    Ansprüche

    1. Stoppvorrichtung für ein Faserband (12) an einer Textilmaschine, insbesondere einer Ringspinnmaschi­ne, mit einem beweglichen, einen Magneten aufwei­senden Teil (20) und mit einem festen, ebenfalls einen Magneten aufweisenden Teil (19), wobei einerder Magnete ein Elektromagnet (26) und der andere Magnet ein Permanentmagnet (24) ist, welche Teile in der Betriebsstellung (Fig. 1) durch das Feld des Permanentmagnets verbunden und durch elek­trische Beaufschlagung des Elektromagneten trenn­bar sind, wodurch der bewegliche Teil in die Klemm­stellung (Fig. 2) gelangt, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennung der aneinander haftenden Magnete durch magnetische Abstossung erfolgt.
     
    2. Stoppvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass der bewegliche Teil als ein schwenk­bar gelagerter Hebel (20) mit einem ersten, den Permanentmagneten (24) aufweisenden Arm (23) ausge­bildet ist und dass der bewegliche Teil nach der Abstossung unter Einwirkung der Schwerkraft in die Klemmstellung gelangt.
     
    3. Stoppvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Hebel einen zweiten Arm (27) mit einer Klemmfläche (22) aufweist, die zwecks Klemmung des Faserbandes (12) mit einer ortsfesten Führungsfläche (13) zusammenwirkt.
     
    4. Stoppvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Klemmkraft auf das Faserband durch die Massenverteilung innerhalb des Hebels (20) bezüglich der schwenkbaren Lagerung (21) und durch den Bewegungsbereich des Hebels zwischen Be­triebs- und Klemmstellung veränderbar ist.
     
    5. Stoppvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Hebel einen dritten Arm (28) mit einer Signalflagge (29) aufweist.
     
    6. Stoppvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Elektromagnet (26) beidseits seines Kernes magnetisierbare Schenkel (25) mit je einer Stirnfläche (32) und dass der Permanentmag­net (24) zwei Polstücke (34) mit je einer Stirn­fläche (33) aufweist, wobei die Stirnflächen (32, 33) in der Betriebsstellung aneinander haften.
     
    7. Stoppvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Elektromagnet (26) einen E-för­migen Kern aufweist mit drei mittels eines Steges verbundenen Schenkeln (25), dass die Stromwicklung (30) des Elektromagneten den mittleren Schenkel um­fasst, dass der Haltemagnet aus drei Weicheisen-­Polstücken (34) sowie zwei je an einer Seite des mittleren Polstücks angeordnete Permanentmagneten (35) besteht, wobei die Polarität der beiden Perma­nentmagnete (35) entgegengesetzt ist.
     
    8. Stoppvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, dass das mittlere Polstück (34) breiter ausgebildet ist als die beiden äusseren Polstücke.
     
    9. Stoppvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, dass eine Schraube (46) zur Befestigung des Elektromagneten (26) vom Steg des E-förmigen Kerns in der den mittleren Schenkel (25) entgegen­gesetzten Richtung wegsteht.
     
    10. Energiespeicher für Stoppvorrichtungen nach An­spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strom­wicklung (30) des Elektromagnetes mittels eines ge­steuerten Schalters (41, 52) an einem Kondensator (40, 50.1) angeschlossen ist, und dass der Konden­sator von einer Stromquelle (44, 55) über eine Ladeschaltung (42; 50.2, 51.1, 51.2) aufladbar ist.
     
    11. Energiespeicher gemäss Anspruch 10, dadurch ge­kennzeichnet, dass die elektrische Schaltung zur Aufladung des Kondensators (50.1) aus nahezu ver­lustfreien Komponenten aufgebaut ist, bspw. in Form einer Spannungsverdopplerschaltung, bestehend aus Dioden (51.1 und 51.2), sowie dem Kondensator 50.2.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht