[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Schleifen von Kardengarnituren
gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Es ist auf dem Spinnereigebiet bekannt, dass sich während des Betriebs der Karden
die Zähne, welche die Garnituren bilden, langsam abnützen, wobei deren Spitzen stumpf
werden. Dies bedingt eine Verschlechterung der Arbeitsweise der Karde und damit eine
Verschlechterung des sich bildenden Vlieses.
[0003] Es ist daher üblich, die Zähne der Garnituren von Zeit zu Zeit zu schleifen, um deren
Zahnspitzen wiederum die notwendige Schärfe zu geben. Dieses Vorgehen hat jedoch
den Nachteil, dass die Karde zu diesem Zweck aus dem Betrieb genommen werden muss
und damit für gewisse Zeitintervalle still steht. Auch müssen die Schleifwalze und
deren Träger sehr stabil und mit äusserster Genauigkeit hergestellt sein. Dies verteuert
den Schleifvorgang. Dabei werden die Zähne aber immer noch um verschieden grosse Beträge
abgeschliffen. Zudem bewirkt die Abnützung der Zahnspitzen eine langsame, kontinuierliche
Verschlechterung der Vliesqualität. Über einen längern Zeitabschnitt gesehen, sind
die Veränderungen des sich laufend bildenden Vlieses somit dergestalt, dass die Qualität
langsam abnimmt und nach jedem Schleifvorgang wieder sprunghaft besser ist. Dieses
Verhalten erschwert das Herstellen von Fäden von gleichbleibender Beschaffenheit
sowohl über kurze als auch über lange Laufzeiten der Maschine hinweg betrachtet.
[0004] Durch die vorliegende Erfindung, welche die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 aufgeführten Merkmale aufweist, sollen diese Nachteile vermieden werden. Die Schleifvorrichtung
zum Durchführen des Verfahrens ist durch die im Patentanspruch 2 enthaltenen Merkmale
gekennzeichnet.
[0005] Durch die spanische Patentschrift Nr. 250 111 ist es bereits bekannt, eine auf einem
Rotationszylinder aufgebrachte Garnitur mit einem Schleifmittel zu schleifen. Dabei
wird das Letztere durch eine Feder an den Zylinder angedrückt und längs des Tambours
hin und her bewegt. In der Patentschrift sind jedoch insbesondere keinerlei Angaben
über einen Schleifprozess während des Betriebs und über ein in drei Bewegungsfreiheitsgraden
frei bewegliches Schleifmittel enthalten.
[0006] Damit sind die erfinderischen Merkmale vorliegender Erfindung neu. Zudem ergeben
sich durch diese die folgenden Vorteile:
[0007] Beim im Vorhergehenden erwähnten, heute bekannten Schleifen einer Garnitur werden
Walzen verwendet, welche auf ihrer Mantelfläche einen Schleifbelag aufweisen. Damit
beim Schleifen jeder Zahn der Garnitur optimal geschliffen wird, d.h., damit bei jedem
Zahn nicht zuwenig oder zuviel Material weggenommen wird, müssen an die Geradlinigkeit
der Walze sehr hohe Forderungen gestellt werden. Dies erweist sich als sehr kostspielig
und verteuert somit den Schleifprozess. Dabei lässt es sich trotzdem nicht vermeiden,
dass bei einzelnen Zähnen oder Zahnpartien übermässig viel oder nur in ungenügendem
Mass Material weggeschliffen wird. Dies ist in der Tatsache begründet, dass in der
Praxis die Spitzen der Zähne der Garnitur nicht alle genau gleich hoch sind, d.h.
genau auf einer geometrischen, zur Rotationsachse des Tambours koaxialen Zylindermantelfläche
liegen. Es ist ein ganz wesentlicher Vorteil vorliegender Erfindung, dass gemäss
dieser eine Schleifwalze, welche dergleichen hohe Forderungen verlangt, nicht benötigt
wird. Weil sich, gemäss der Erfindung, das Schleifmittel solchen Abweichungen anpasst,
erhält man den Vorteil, dass alle Zähne gleich stark geschliffen und in gleichem Mass
abgeschliffen werden. Da dieser Schleifvorgang vom Inbetriebsetzen neuer Zähne bis
zum Ersetzen derselben durch eine neue Garnitur während des Betriebs der Karde dauernd
vor sich geht, so ist zusätzlich die beim bekannten Verfahren langsame Qualitätsabnahme
des Vlieses und die sprunghafte Verbesserung deren Qualität nach dem Schleifprozess
ebenfalls eliminiert.
[0008] Die Erfindung sei nun anhand von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung näher erläutert.
In der Letzteren ist
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer er findungsgemässen Ausführungsform an
einer Karde,
Fig. 2 ein Schnitt einer Ausführungsform eines Schleifmittels gemäss vorliegender
Erfindung,
Fig. 3 ein Schnitt einer weiteren Ausführungsform eines Schleifmittels,
Fig. 4 eine Draufsicht einer noch weitern Ausführungsform und
Fig. 5 ein Schnitt längs der Linie V...V der Fig. 4.
[0009] Die in Fig. 1 gezeigte Karde umfasst einen Briseur 11, welcher die ihm zugelieferten
Textilfasern einem Tambour 12 übergibt. Das Kardieren findet zwischen dem Tambour
12 und einer Wanderdeckelkette 13 statt. Die Letztere wird über Umlenkrollen 14 geführt.
Das entstandene Vlies wird dem Abnehmer 15 übergeben und von diesem weitergeleitet.
Die Bewegungsrichtung der erwähnten Elemente ist durch Pfeile angegeben.
[0010] Bekanntlich sind auf den zylindrischen Mantelflächen der Elemente 11, 12 und 15 und
auf den gegen den Tambour 12 gerichteten Oberflächen der einzelnen Deckel des Elements
13 Zähne, welche Garnituren 16, 17, 19 bzw. 18 bilden, angebracht. Diese Garnituren
können aus festen oder aus eine flexible Garnitur bildenden Zähnen bestehen.
[0011] Gemäss der Erfindung wird mindestens eine oder werden einige oder alle Garnituren
16 bis 19 während des Betriebes dauernd einer Schleifoperation unterworfen. Diesem
Zweck dienen die Schleifmittel 20, von denen je eines einem der Elemente 11, 12, 13
und 15 zugeordnet ist.
[0012] Die Schleifmittel können auf verschiedene Arten ausgeführt sein. Einige Beispiele
solcher Ausführungsformen sind in den Fig. 2 bis 5 gezeigt.
[0013] Das Beispiel des Schleifmittels der Fig. 2 wird anhand des durch den Tambour 12
gebildeten Elements erläutert. Diese Figur zeigt nur einen Teil der Trommel 12 und
der Garnitur 17. Die Rotationsachse des Tambours 12 steht senkrecht zur Zeichenebene
und befindet sich ausserhalb der Fig. 2. Der Tambour 12 ist mit einer Tambourabdeckung
21 bedeckt. Ein Schleifmittel 48 umfasst ein als Schleifstein ausgebildetes Schleifmaterial
22, das von einem Träger 23 mit einem Kugelgelenk 24 getragen ist. Ein mit einem Gewinde
und einem Drehknopf versehener Führungskörper 25 weist eine zylindrische Öffnung 26
auf, in welcher der Träger 23 verschiebbar gelagert ist. Der Führungskörper 25 ist
auf einem Schlitten 27, welcher längs Schienen 28 in zur Zeichenebene senkrechter
Richtung hin und her verschiebbar ist, aufgeschraubt. Die Schienen 28 sind durch abgewinkelte
Streifen gebildet, welche an den von der Garnitur 17 entfernten Kanten von Seitenwänden
29 vorgesehen sind.
[0014] Die Seitenwände 29 sind von rechteckiger, langgestreckter Form. Sie verlaufen parallel
zueinander, und ihre Längskanten sind parallel zur Rotationsachse des Tambours 12.
Die den Schienen 28 entfernten Längskanten der Wände 29 befinden sich in unmittelbarer
Nähe der Garnitur 17. Zwischen dem Führungskörper 25 und dem Schleifstein 22 ist eine
Druckfeder 30 angebracht, welche den Schleifstein 22 gegen die Garnitur 17 hin vorspannt
und bestrebt ist, ihn in seiner in Fig. 2 gezeigten, elastisch vorgespannten, vorbestimmten
Lage zu positionieren. Diese Vorspannung übt im allgemeinen einen ganz leichten Druck
von beispielsweise 10 bis 20 Gramm aus. Durch Drehen des Drehknopfs des Körpers
25 ist dieser Druck einstellbar. Der Schleifstein 22 ist vom Kugelgelenk 24 beweglich
gehalten.
[0015] Im Betrieb der Karde befindet sich der Tambour 12 in dauernder Rotation, und gleichzeitig
wird der Schlitten 27 und damit auch der Führungskörper 25 mit dem Träger 23 und
dem Stein 22 dauernd längs den Schienen 28 hin und her bewegt. Dadurch werden die
Zähne der Garnitur 17 während des Betriebs einem Schleifvorgang unterworfen und damit
die eingangs erwähnten Betriebsunterbrüche zum Schleifen der Zähne und die periodischen
Veränderungen der Schärfe der Zahnspitzen eliminiert.
[0016] Dank des Kugelgelenks 24 ist eine Bewegung des Schleifbereichs 31 des Schleifmaterials
22 im wesentlichen in der Bewegungsrichtung der Garnitur und in der dazu senkrechten,
parallel zur Rotationsachse des Tambours verlaufenden Richtung möglich. Ausserdem
erlaubt der in der Öffnung 26 gleitbar gelagerte Träger 23 eine Bewegung des Schleifbereichs
31 in zur Garnitur 17 am Schleifbereich 31 senkrechter Richtung. Somit ist eine
Bewegung des Schleifbereichs 31 in drei zueinander senkrechten Richtungen möglich,
d.h. der Schleifbereich 31 bestizt drei Bewegungsfreiheitsgrade und passt sich daher
während des Schleifens Unregelmässigkeiten der durch die Zahnspitzen definierten
Garnituroberfläche an.
[0017] Man ist bestrebt, die Garnitur 17 in der Weise auszuführen, dass alle Zahnspitzen
sich auf genau gleicher Höhe befinden, d.h., dass diese eine genaue Kreiszylindermantelfläche
definieren, deren Achse mit der Rotationsachse des Tambours zusammenfällt. In der
Praxis sind aber kleine Abweichungen von einer solchen Ausgestaltung nicht vermeidbar.
Die Abweichungen können insbesondere darin bestehen, dass Zonen relativ grosser und
relativ kleiner Spitzenhöhen auftreten. Dank der drei dem Stein 22 innewohnenden Bewegungsfreiheitsgrade
passt sich der Stein diesen Unregelmässigkeiten an, wodurch alle Zähne praktisch
gleich stark geschliffen werden.
[0018] Die Anwendung des in Fig. 2 gezeigten Schleifmittels 48 ist nicht auf den Tambour
beschränkt. Ein solches Schleifmittel 48 kann auch am Briseur 11, an der Wanderdeckelkette
13 und am Abnehmer 15 eingesetzt sein.
[0019] Bei der Verwendung eines Schleifsteins 22 ist es zum Erzielen eines weichen Schleifvorgangs
förderlich, die Seite des Steins 22, welche der Garnitur 17 zugewandt ist, kalottenformähnlich
zu formen.
[0020] Es ist insbesondere beim Kardiervorgang wichtig, dass dieser nicht durch störende
Luftbewegungen beeinträchtigt wird. Deshalb ist der Tambour 12 mit einer Tambourabdeckung
21 ausgestattet. Diese muss, um das Einbauen des Schleifmittels 48 zu ermöglichen,
wie dies in Fig. 2 gezeigt ist, einen sich in axialer Richtung über die ganze Garnitur
17 erstreckenden, offenen Bereich besitzen. Über diesem ist das Schleifmittel 48
luftdicht aufgesetzt. Damit das Mittel 48 selbst ebenfalls luftdicht ist, werden
einerseits die Wände 29 mit an ihren Enden angebrachten, zu ihrer Längsrichtung senkrecht
stehenden (nicht gezeichneten) Abschlusswänden versehen. Andererseits erfolgt der
Antrieb des Schlittens 27 mit einem nicht gezeigten Antriebsband, welches die vom
Tambour 12 entfernte, sich zwischen den Schienen 28 befindliche, offene Partie überdeckt.
Jede der Schienen 28 ist mit einem Längsschlitz 50 versehen, in welchem je eine Längsseite
des Antriebsbandes gleitbar gelagert ist. Damit bilden die Wände 29 mit den erwähnten
Abschlusswänden, dem Antriebsband und dem Schlitten 27 ein trogförmiges, ausser gegen
die Garnitur 17 hin in sich geschlossenes Gebilde.
[0021] Beim Schleifmittel 48 der Fig. 2 wird der Schleifstein 22 dauernd über der Garnitur
hin und her bewegt. Falls diese seitliche Bewegung nicht erwünscht ist, kann ein
sich in axialer Richtung über die ganze Garnitur erstreckendes Schleifmittel gemäss
Fig. 3 oder Fig. 4 und 5 vorgesehen sein.
[0022] Fig. 3 zeigt in einer weitern Ausführungsform ein Schleifmittel 32, das an der das
Element 13 bildenden Wanderdeckelkette eingesetzt ist. Das Schleifmittel 32 umfasst
ein trogförmiges Behältnis mit zwei Seitenwänden 33 und einer Deckplatte 34. Die
freien Kanten 36 der Wände 33 verlaufen parallel zum sich jeweils am Schleifmittel
32 befindlichen Wanderdeckel 35, bzw. senkrecht zur Bewegungsrichtung der Garnitur
18. An den freien Kanten 36 ist ein als biegsames Band ausgebildeter Träger 37 befestigt,
welcher sich in der Längsrichtung des Deckels 35 (senkrecht zur Zeichenebene) über
dessen ganze Länge erstreckt. Auf seiner dem Wanderdeckel 35 zugekehrten Seite weist
der Träger 37 einen Schleifbelag auf, der z.B. aus feinen Schleifteilchen, insbesondere
aus Diamantpulver, bestehen kann. Der Träger 37 kann beispielsweise ein metallischer
Dünnstreifen, ein Stoff oder Kunststoff mit einer Abrasionsbeschichtung sein, welcher
sich den örtlichen Unregelmässigkeiten, d.h. der geometrischen Form der durch die
Zahnspitzen der Garnitur definierten Fläche, anpasst, jedoch durch die Schleifkräfte
nicht deformiert wird. Zudem darf er keine Falten bilden.
[0023] Ein an seinen beiden Enden geschlossener Schlauch 38 aus elastischem Material erstreckt
sich im Innern des trogförmigen Behältnises 33, 34 über dessen ganze Länge. Durch
ein Ventil 39 kann der Schlauch 38 mit einem Fluidum von gewünschtem Druck eingefüllt
werden.
[0024] Im Betrieb übt somit der Schlauch 38 an jeder Stelle des Trägers 37 den gleichen
Druck aus. Der Träger 37 wird dadurch über seiner ganzen Länge gegen den Deckel 35
gedrückt und liegt daher mit seinem Schleifbelag gleichmässig auf der Garnitur 18
auf. Als Folge davon ergibt sich ausserdem, dass auch bei Unregelmässigkeiten in
der Höhe der Zahnspitzen der Garnitur 18 eine gleichmässige Anlage des Bandes 37 über
der ganzen Länge des Deckels 35 vorhanden ist. Dies ist deshalb der Fall, weil die
sich in eine Erhöhung oder Vertiefung bewegenden Zonen des Trägers 37 ihre Bewegung
nur ausführen können, wenn gleichzeitig zu diesen Zonen benachbarte Zonen Bewegungen
ausführen, welche eine zum Träger 37 parallele, d.h. gemäss Fig. 3 horizontale, Bewegungskomponente
besitzen. Es ist somit ersichtlich, dass die Bewegungsmöglichkeiten der Schleiffläche
des Trägers 37 in drei zueiander senkrechten Richtungen, d.h. das Vorhandensein von
drei Bewegungsfreiheitsgraden des Schleifmittels, ein wesentliches Merkmal ist.
[0025] Das Schleifmittel 32 ist auch zum Schleifen jedes der Elemente 11, 12 und 15 geeignet.
[0026] Die Fig. 4 und 5 beziehen sich auf eine noch weitere Ausführungsform der Erfindung.
Diese betrifft ein am Element 15 (Abnehmer) eingesetztes Schleifmittel 49, welches
aber auch bei den Elementen 11, 12 oder 13 eingesetzt werden kann. Das Schleifmittel
49 erstreckt sich über die ganze Länge oder die ganze axiale Erstreckung der Garnitur
des um eine Achse 40 rotierbaren Abnehmers 15. Zum Ausführen des Schleifvorgangs
weist das Schleifmittel 49 in axialer Richtung über die ganze Länge verteilte, das
Schleifmaterial bildende Schleifsteine 41 auf. Ähnlich wie in Fig. 2 gezeigt, ist
jeder Stein 41 von einem Träger 42 mittels eines Kugelgelenks 43 getragen und in einer
zylindrischen Öffnung 44 verschiebbar geführt. An einem trogförmigen Behältnis 45
ist eine Führungsplatte 46 befestigt, in welcher für je einen Träger 42 eine Öffnungen
44 angebracht ist. Analog dem Beispiel der Fig. 3 wird eine gleichmässige Vorspannung
für das Schleifmaterial 41 durch einen elastischen Schlauch 47 erzeugt, in welchem
ein Fluidum vorgegebenen Drucks eingefüllt ist.
[0027] Im Betrieb der Anordnung nach den Fig. 4 und 5 passt sich jeder der Steine 41 wiederum
den bezüglich der Höhe der Zahnspitzen vorkommenden Unregelmässigkeiten an, indem
sich die Steine 41 entsprechend vorkommenden erhöhten oder vertieften Zonen mittels
des Kugelgelenks 43 verschwenken oder weil ein Gleiten der Träger 42 in den Öffnungen
44 eintritt. Es sind daher auch in diesem Beispiel für jeden Schleifbereich der Steine
41 drei Bewegungsfreiheitsgrade vorhanden.
[0028] Zwischen den einzelnen Schleifsteinen 41 muss ein Zwischenraum vorhanden sein, wenn
sich die Steine in ihrer mittleren Arbeitsposition befinden. Aus diesem Grunde werden,
bei Vorliegen rechteckiger Steine, gewisse Zähne, welche sich bei ihrer Rotation
über einen solchen Zwischenraum bewegen, nicht geschliffen. Dies wird durch das Vorsehen
von, wie in Fig. 4 gezeigt, trapezförmigem Schleifmaterial 41 vermieden. Es sind
natürlich auch Ausführungsformen mit in der Bewegungsrichtung der Garnitur gegenseitig
versetzten Schleifsteinen möglich.
[0029] Bekanntlich ist die Bewegung der Wanderdeckelkette 13 relativ langsam. Sollte aus
diesem Grund die Schleif-wirkung ungenügend sein, so kann diese im Fall der Verwendung
von Schleifsteinen, z.B. gemäss Fig. 2 oder Fig. 4, 5, dadurch erhöht werden, dass
man die Steine zusätzlich in Schwingungen oder Vibrationen versetzt. Selbstverständlich
kann auch die Schleifwirkung bei der Verwendung eines Schlauchs 38 oder 47 durch
die Variationen des in diesem vorhandenen Drucks und durch Vibrationen desselben variiert
werden.
1. Verfahren zum Schleifen der Garnituren einer Karde, welche Elemente, wie Briseur
(11), Tambour (12), Wanderdeckelkette (13) und Abnehmer (15), umfasst und jedes dieser
Elemente (11,12,13,15) eine durch Zähne gebildete Garnitur (16,17,18,19) besitzt und
mindestens eines dieser Elemente (11,12,13,15) mit dem Schleifmaterial (22,41) eines
Schleifmittels (32,48,49) zusammenwirkt und das Schleifmaterial (22,41) elastisch
gegen die Zähne der Garnitur (16,17,18,19) hin vorgespannt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens bei einem Element (11,12,13,15) das Schleifen während des Betriebs
der Karde dauernd durch einen, durch die betriebsbedingte Bewegung des Elements (12)
bewirkten Schleifvorgang erfolgt und der Schleifbereich (31) des Schleifmaterials
(22,41) in einer elastisch vorgespannten Position in drei Bewegungsfreiheitsgraden
beweglich ist, d.h. Bewegungen in drei zueinander senkrechten Richtungen zulässt,
und sich dadurch der Form der durch die Zahnspitzen definierten Mantelfläche dauernd
anpasst.
2. Schleifvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Schleifmittel (32,48,49) mindestens dieses einen Elements (11,12,13,15)
zum Ausführen des während des Betriebs der Karde stattfindenden Schleifvorgangs, einen
das Schleifmaterial (22,41) tragenden Träger (23,37,42) umfasst und ein eine Vorspannung
erzeugendes Mittel (30,38,47) vorgesehen ist zum Zweck, das Schleif-material (22,41)
in einer vorgegebenen Position vorzuspannen, in welcher der Träger (23,37,42) für
das Schleifmaterial (22,41) drei Bewegungsfreiheitsgrade zulässt.
3. Schleifvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifmittel
(48) sich in zur Bewegungsrichtung der Garnitur (17) senkrechter Richtung nur über
einen Teil der Garnitur (17) erstreckt und dessen Träger (23) mit dem Schleifmaterial
(22) einer dauernd über der Garnitur (17) stattfindenden Hin- und Herbewegung unterworfen
ist.
4. Schleifvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifmittel
(32,49) sich in zur Bewegungsrichtung der Garnitur (18) senkrechter Richtung über
die ganze Garnitur (18) erstreckt und sich im Stillstand befindet.
5. Schleifvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Halterung
des Trägers (23,37,42) zwei rechteckige, langgestreckte und zueinander parallele Wände
(29,33) vorgesehen sind, deren Längserstreckung senkrecht zur Bewegungsrichtung der
Garnitur (17,18) steht und eine der Längskanten jeder Wand (29,33) in unmittelbarer
Nähe der Garnitur (17) verläuft.
6. Schleifvorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das
Schleifmittel (48) ein Schleifmaterial (32) umfasst, das vom ein Kugelgelenk (24)
umfassenden Träger (23) getragen ist, dass der Träger (23) in einer zylindrischen
Öffnung (26) eines Führungskörpers (25) in zur Oberfläche der durch die Zahnspitzen
der Garnitur (17) im Schleifbereich (31) definierten Oberfläche senkrechter Richtung
verschiebbar getragen ist und dass der Führungskörper (25) auf längs den andernen
Längskanten je einer Wand (29) verlaufenden Schienen (28) hin und her bewegbar ist.
7. Schleifvorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das
Schleifmittel (49) eine zwischen den parallelen Wänden verlaufende Reihe, an ihren
Seitenflächen freien Bewegungsraum aufweisende Schleifsteine (41) umfasst, von denen
jeder von einem Träger (42) gehalten ist, welcher ihm drei Bewegungsfreiheitsgrade
ermöglicht.
8. Schleifvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei trapezförmigen
Schleifsteinen (41) deren einander zugekehrte Seitenwände gegenseitige Abstände
aufweisen und in bezug auf die Bewegungsrichtung der Garnitur einen spitzen Winkel
bilden, derart, dass jede Stelle der Garnitur dem Schleifvorgang ausgesetzt ist.
9. Schleifvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände
Teile eines trogförmigen Behältnises (45) sind, in dessen Innenraum sich ein aus elastischem
Material bestehendes, an seinen Enden geschlossenes Schlauchstück (47) befindet,
welches ein einen Druck ausübendes Fluidum enthält und an den Innenwänden des Gebildes
(45) und an den Trägern (42) anliegt.
10. Schleifvorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das
Schleifmittel (32) einen senkrecht zur Bewegungsrichtung der Garnitur verlaufenden,
langgestreckten, flächenhaften und als biegsames Gebilde ausgebildeten Träger (37)
umfasst, welcher auf seiner der Garnitur (18) zugewandten Aussenfläche mit einem
Schleifbelag beschichtet ist.
11. Schleifvorichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Halterung
des Trägers (37) ein trogförmiges Behältnis (33, 34) vorgesehen ist und das flächenhafte,
biegsame Gebilde (37) den offenen Teil des Behältnisses (33, 34) bedeckt, an dessen
Seitenwänden (33) luftdicht befestigt ist und dass im Behältnis (33, 34) ein Fluidum
gewünschten Drucks vorhanden ist.
12. Schleifvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Halterung
des Trägers (37) ein langgestrecktes, trogförmiges Behältnis (33, 34) vorgesehen ist,
über dessen offenem Teil sich der Träger (37) erstreckt und im sich dadurch ergebenden
Innenraum ein aus elastischem Material bestehendes, an seinen beiden Enden geschlossenes
Schlauchstück (38) befindet, welches ein einen Druck ausübendes Fluidum enthält und
an den Innenwänden des Behältnisses (33, 34) und am Träger (37) anliegt.
13. Schleifvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei diesem einen
Element (11,12,13,15), insbesondere im Fall eines Tambours (12), das Schleifmittel
(48) eine, ausser gegen die Garnitur (16,17,18,18) hin, luftdicht geschlossene Einheit
bildet, die auf einen offe nen Bereich der Abdeckung (21) des Elements (11,12,13,15)
aufgesetzt ist und mit der Abdekkung eine luftdichte Bedeckung des Elements (11,12,13,15)
bildet.
14. Schleifvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei diesem einen
Element (11,12,13,15), insbesondere im Fall einer Wanderdeckelkarde (13), das Schleifmaterial
(22,41) im Betrieb mechanischen Schwingungen unterworfen ist.
15. Schleifvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die der
Garnitur (17) zugekehrte Schleiffläche des Schleifmaterials (22,41) kugelkalottenähnlich
abgerundet ist.