(19)
(11) EP 0 322 637 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.07.1989  Patentblatt  1989/27

(21) Anmeldenummer: 88120865.6

(22) Anmeldetag:  14.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D01G 15/38, B24B 19/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 24.12.1987 CH 5056/87

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Demuth, Robert
    CH-8309 Nürensdorf (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schleifen von Kardengarnituren


    (57) Zum Schleifen der Garnituren (17) einer Karde dient ein elastisch gegen deren Zähne hin vorge­spanntes Schleifmaterial. Es ist auf dem Gebiet der Spinnerei üblich, die Zähne der Garnituren von Zeit zu Zeit zu schleifen, um ihnen, wenn dies notwendig wird, wieder die notwendige Schär­fe zu erteilen. Dies hat den Nachteil, dass die Karde zu diesem Zweck für gewisse Zeitintervalle aus dem Betrieb genommen werden muss. Auch be­wirkt die Abnützung der Zahnspitzen eine langsa­me, kontinuierliche Verschlechterung der Vliesqua­lität, welche sich nach dem Schleifen sprunghaft verbessert. Das letztgenannte Verhalten er­schwert das Herstellen von Fäden von gleichblei­bender Beschaffenheit.
    Diese Nachteile sollen vermieden werden, indem mindestens bei einer Garnitur (17) der Karde das Schleifen während des Betriebs durch einen durch die betriebsbedingte Bewegung der Garnitur (17) bewirkten Schleifvorgang erfolgt und der Schleif­bereich (31) des Schleifmaterials (22) in einer elastisch vorgespannten Position in drei Bewe­gungsfreiheitsgraden beweglich ist. Zusätzlich er­gibt sich dadurch eine gleichmässige Abnützung der Zähne.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfah­ren zum Schleifen von Kardengarnituren gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Es ist auf dem Spinnereigebiet bekannt, dass sich wäh­rend des Betriebs der Karden die Zähne, welche die Garnituren bilden, langsam abnützen, wobei deren Spitzen stumpf werden. Dies bedingt eine Verschlechte­rung der Arbeitsweise der Karde und damit eine Ver­schlechterung des sich bildenden Vlieses.

    [0003] Es ist daher üblich, die Zähne der Garnituren von Zeit zu Zeit zu schleifen, um deren Zahnspitzen wie­derum die notwendige Schärfe zu geben. Dieses Vorge­hen hat jedoch den Nachteil, dass die Karde zu diesem Zweck aus dem Betrieb genommen werden muss und damit für gewisse Zeitintervalle still steht. Auch müssen die Schleifwalze und deren Träger sehr stabil und mit äusserster Genauigkeit hergestellt sein. Dies verteu­ert den Schleifvorgang. Dabei werden die Zähne aber immer noch um verschieden grosse Beträge abgeschlif­fen. Zudem bewirkt die Abnützung der Zahnspitzen eine langsame, kontinuierliche Verschlechterung der Vlies­qualität. Über einen längern Zeitabschnitt gesehen, sind die Veränderungen des sich laufend bildenden Vlieses somit dergestalt, dass die Qualität langsam abnimmt und nach jedem Schleifvorgang wieder sprung­haft besser ist. Dieses Verhalten erschwert das Her­stellen von Fäden von gleichbleibender Beschaffenheit sowohl über kurze als auch über lange Laufzeiten der Maschine hinweg betrachtet.

    [0004] Durch die vorliegende Erfindung, welche die im kenn­zeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale aufweist, sollen diese Nachteile vermieden werden. Die Schleifvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens ist durch die im Patentanspruch 2 enthalte­nen Merkmale gekennzeichnet.

    [0005] Durch die spanische Patentschrift Nr. 250 111 ist es bereits bekannt, eine auf einem Rotationszylinder auf­gebrachte Garnitur mit einem Schleifmittel zu schlei­fen. Dabei wird das Letztere durch eine Feder an den Zylinder angedrückt und längs des Tambours hin und her bewegt. In der Patentschrift sind jedoch insbe­sondere keinerlei Angaben über einen Schleifprozess während des Betriebs und über ein in drei Bewegungs­freiheitsgraden frei bewegliches Schleifmittel enthal­ten.

    [0006] Damit sind die erfinderischen Merkmale vorliegender Erfindung neu. Zudem ergeben sich durch diese die fol­genden Vorteile:

    [0007] Beim im Vorhergehenden erwähnten, heute bekannten Schleifen einer Garnitur werden Walzen verwendet, welche auf ihrer Mantelfläche einen Schleifbelag auf­weisen. Damit beim Schleifen jeder Zahn der Garnitur optimal geschliffen wird, d.h., damit bei jedem Zahn nicht zuwenig oder zuviel Material weggenommen wird, müssen an die Geradlinigkeit der Walze sehr hohe For­derungen gestellt werden. Dies erweist sich als sehr kostspielig und verteuert somit den Schleifprozess. Dabei lässt es sich trotzdem nicht vermeiden, dass bei einzelnen Zähnen oder Zahnpartien übermässig viel oder nur in ungenügendem Mass Material weggeschliffen wird. Dies ist in der Tatsache begründet, dass in der Praxis die Spitzen der Zähne der Garnitur nicht alle genau gleich hoch sind, d.h. genau auf einer geometri­schen, zur Rotationsachse des Tambours koaxialen Zylindermantelfläche liegen. Es ist ein ganz wesentli­cher Vorteil vorliegender Erfindung, dass gemäss die­ser eine Schleifwalze, welche dergleichen hohe Forde­rungen verlangt, nicht benötigt wird. Weil sich, ge­mäss der Erfindung, das Schleifmittel solchen Abwei­chungen anpasst, erhält man den Vorteil, dass alle Zähne gleich stark geschliffen und in gleichem Mass abgeschliffen werden. Da dieser Schleifvorgang vom In­betriebsetzen neuer Zähne bis zum Ersetzen derselben durch eine neue Garnitur während des Betriebs der Kar­de dauernd vor sich geht, so ist zusätzlich die beim bekannten Verfahren langsame Qualitätsabnahme des Vlieses und die sprunghafte Verbesserung deren Quali­tät nach dem Schleifprozess ebenfalls eliminiert.

    [0008] Die Erfindung sei nun anhand von Ausführungsbeispie­len und der Zeichnung näher erläutert. In der Letzte­ren ist

    Fig. 1 eine schematische Darstellung einer er­ findungsgemässen Ausführungsform an einer Kar­de,

    Fig. 2 ein Schnitt einer Ausführungsform eines Schleifmittels gemäss vorliegender Erfindung,

    Fig. 3 ein Schnitt einer weiteren Ausführungsform eines Schleifmittels,

    Fig. 4 eine Draufsicht einer noch weitern Ausfüh­rungsform und

    Fig. 5 ein Schnitt längs der Linie V...V der Fig. 4.



    [0009] Die in Fig. 1 gezeigte Karde umfasst einen Briseur 11, welcher die ihm zugelieferten Textilfasern einem Tambour 12 übergibt. Das Kardieren findet zwischen dem Tambour 12 und einer Wanderdeckelkette 13 statt. Die Letztere wird über Umlenkrollen 14 geführt. Das entstandene Vlies wird dem Abnehmer 15 übergeben und von diesem weitergeleitet. Die Bewegungsrichtung der erwähnten Elemente ist durch Pfeile angegeben.

    [0010] Bekanntlich sind auf den zylindrischen Mantelflächen der Elemente 11, 12 und 15 und auf den gegen den Tam­bour 12 gerichteten Oberflächen der einzelnen Deckel des Elements 13 Zähne, welche Garnituren 16, 17, 19 bzw. 18 bilden, angebracht. Diese Garnituren können aus festen oder aus eine flexible Garnitur bildenden Zähnen bestehen.

    [0011] Gemäss der Erfindung wird mindestens eine oder werden einige oder alle Garnituren 16 bis 19 während des Be­triebes dauernd einer Schleifoperation unterworfen. Diesem Zweck dienen die Schleifmittel 20, von denen je eines einem der Elemente 11, 12, 13 und 15 zugeord­net ist.

    [0012] Die Schleifmittel können auf verschiedene Arten ausge­führt sein. Einige Beispiele solcher Ausführungsfor­men sind in den Fig. 2 bis 5 gezeigt.

    [0013] Das Beispiel des Schleifmittels der Fig. 2 wird an­hand des durch den Tambour 12 gebildeten Elements er­läutert. Diese Figur zeigt nur einen Teil der Trommel 12 und der Garnitur 17. Die Rotationsachse des Tam­bours 12 steht senkrecht zur Zeichenebene und befin­det sich ausserhalb der Fig. 2. Der Tambour 12 ist mit einer Tambourabdeckung 21 bedeckt. Ein Schleifmit­tel 48 umfasst ein als Schleifstein ausgebildetes Schleifmaterial 22, das von einem Träger 23 mit einem Kugelgelenk 24 getragen ist. Ein mit einem Gewinde und einem Drehknopf versehener Führungskörper 25 weist eine zylindrische Öffnung 26 auf, in welcher der Träger 23 verschiebbar gelagert ist. Der Führungs­körper 25 ist auf einem Schlitten 27, welcher längs Schienen 28 in zur Zeichenebene senkrechter Richtung hin und her verschiebbar ist, aufgeschraubt. Die Schienen 28 sind durch abgewinkelte Streifen gebildet, welche an den von der Garnitur 17 entfern­ten Kanten von Seitenwänden 29 vorgesehen sind.

    [0014] Die Seitenwände 29 sind von rechteckiger, langge­streckter Form. Sie verlaufen parallel zueinander, und ihre Längskanten sind parallel zur Rotationsachse des Tambours 12. Die den Schienen 28 entfernten Längs­kanten der Wände 29 befinden sich in unmittelbarer Nähe der Garnitur 17. Zwischen dem Führungskörper 25 und dem Schleifstein 22 ist eine Druckfeder 30 ange­bracht, welche den Schleifstein 22 gegen die Garnitur 17 hin vorspannt und bestrebt ist, ihn in seiner in Fig. 2 gezeigten, elastisch vorgespannten, vorbestimm­ten Lage zu positionieren. Diese Vorspannung übt im allgemeinen einen ganz leichten Druck von beispiels­weise 10 bis 20 Gramm aus. Durch Drehen des Dreh­knopfs des Körpers 25 ist dieser Druck einstellbar. Der Schleifstein 22 ist vom Kugelgelenk 24 beweglich gehalten.

    [0015] Im Betrieb der Karde befindet sich der Tambour 12 in dauernder Rotation, und gleichzeitig wird der Schlit­ten 27 und damit auch der Führungskörper 25 mit dem Träger 23 und dem Stein 22 dauernd längs den Schienen 28 hin und her bewegt. Dadurch werden die Zähne der Garnitur 17 während des Betriebs einem Schleifvorgang unterworfen und damit die eingangs erwähnten Be­triebsunterbrüche zum Schleifen der Zähne und die pe­riodischen Veränderungen der Schärfe der Zahnspitzen eliminiert.

    [0016] Dank des Kugelgelenks 24 ist eine Bewegung des Schleifbereichs 31 des Schleifmaterials 22 im wesent­lichen in der Bewegungsrichtung der Garnitur und in der dazu senkrechten, parallel zur Rotationsachse des Tambours verlaufenden Richtung möglich. Ausserdem er­laubt der in der Öffnung 26 gleitbar gelagerte Träger 23 eine Bewegung des Schleifbereichs 31 in zur Garni­tur 17 am Schleifbereich 31 senkrechter Richtung. So­mit ist eine Bewegung des Schleifbereichs 31 in drei zueinander senkrechten Richtungen möglich, d.h. der Schleifbereich 31 bestizt drei Bewegungsfreiheitsgra­de und passt sich daher während des Schleifens Unre­gelmässigkeiten der durch die Zahnspitzen definierten Garnituroberfläche an.

    [0017] Man ist bestrebt, die Garnitur 17 in der Weise auszu­führen, dass alle Zahnspitzen sich auf genau gleicher Höhe befinden, d.h., dass diese eine genaue Kreiszy­lindermantelfläche definieren, deren Achse mit der Rotationsachse des Tambours zusammenfällt. In der Pra­xis sind aber kleine Abweichungen von einer solchen Ausgestaltung nicht vermeidbar. Die Abweichungen kön­nen insbesondere darin bestehen, dass Zonen relativ grosser und relativ kleiner Spitzenhöhen auftreten. Dank der drei dem Stein 22 innewohnenden Bewegungs­freiheitsgrade passt sich der Stein diesen Unregelmäs­sigkeiten an, wodurch alle Zähne praktisch gleich stark geschliffen werden.

    [0018] Die Anwendung des in Fig. 2 gezeigten Schleifmittels 48 ist nicht auf den Tambour beschränkt. Ein solches Schleifmittel 48 kann auch am Briseur 11, an der Wanderdeckelkette 13 und am Abnehmer 15 eingesetzt sein.

    [0019] Bei der Verwendung eines Schleifsteins 22 ist es zum Erzielen eines weichen Schleifvorgangs förderlich, die Seite des Steins 22, welche der Garnitur 17 zuge­wandt ist, kalottenformähnlich zu formen.

    [0020] Es ist insbesondere beim Kardiervorgang wichtig, dass dieser nicht durch störende Luftbewegungen beeinträch­tigt wird. Deshalb ist der Tambour 12 mit einer Tam­bourabdeckung 21 ausgestattet. Diese muss, um das Ein­bauen des Schleifmittels 48 zu ermöglichen, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist, einen sich in axialer Richtung über die ganze Garnitur 17 erstreckenden, offenen Be­reich besitzen. Über diesem ist das Schleifmittel 48 luftdicht aufgesetzt. Damit das Mittel 48 selbst eben­falls luftdicht ist, werden einerseits die Wände 29 mit an ihren Enden angebrachten, zu ihrer Längsrich­tung senkrecht stehenden (nicht gezeichneten) Ab­schlusswänden versehen. Andererseits erfolgt der An­trieb des Schlittens 27 mit einem nicht gezeigten An­triebsband, welches die vom Tambour 12 entfernte, sich zwischen den Schienen 28 befindliche, offene Partie überdeckt. Jede der Schienen 28 ist mit einem Längsschlitz 50 versehen, in welchem je eine Längssei­te des Antriebsbandes gleitbar gelagert ist. Damit bilden die Wände 29 mit den erwähnten Abschlusswän­den, dem Antriebsband und dem Schlitten 27 ein trogförmiges, ausser gegen die Garnitur 17 hin in sich geschlossenes Gebilde.

    [0021] Beim Schleifmittel 48 der Fig. 2 wird der Schleif­stein 22 dauernd über der Garnitur hin und her be­wegt. Falls diese seitliche Bewegung nicht erwünscht ist, kann ein sich in axialer Richtung über die ganze Garnitur erstreckendes Schleifmittel gemäss Fig. 3 oder Fig. 4 und 5 vorgesehen sein.

    [0022] Fig. 3 zeigt in einer weitern Ausführungsform ein Schleifmittel 32, das an der das Element 13 bildenden Wanderdeckelkette eingesetzt ist. Das Schleifmittel 32 umfasst ein trogförmiges Behältnis mit zwei Seiten­wänden 33 und einer Deckplatte 34. Die freien Kanten 36 der Wände 33 verlaufen parallel zum sich jeweils am Schleifmittel 32 befindlichen Wanderdeckel 35, bzw. senkrecht zur Bewegungsrichtung der Garnitur 18. An den freien Kanten 36 ist ein als biegsames Band ausgebildeter Träger 37 befestigt, welcher sich in der Längsrichtung des Deckels 35 (senkrecht zur Zei­chenebene) über dessen ganze Länge erstreckt. Auf seiner dem Wanderdeckel 35 zugekehrten Seite weist der Träger 37 einen Schleifbelag auf, der z.B. aus feinen Schleifteilchen, insbesondere aus Diamantpul­ver, bestehen kann. Der Träger 37 kann beispielsweise ein metallischer Dünnstreifen, ein Stoff oder Kunst­stoff mit einer Abrasionsbeschichtung sein, welcher sich den örtlichen Unregelmässigkeiten, d.h. der geo­metrischen Form der durch die Zahnspitzen der Garni­tur definierten Fläche, anpasst, jedoch durch die Schleifkräfte nicht deformiert wird. Zudem darf er keine Falten bilden.

    [0023] Ein an seinen beiden Enden geschlossener Schlauch 38 aus elastischem Material erstreckt sich im Innern des trogförmigen Behältnises 33, 34 über dessen ganze Länge. Durch ein Ventil 39 kann der Schlauch 38 mit einem Fluidum von gewünschtem Druck eingefüllt wer­den.

    [0024] Im Betrieb übt somit der Schlauch 38 an jeder Stelle des Trägers 37 den gleichen Druck aus. Der Träger 37 wird dadurch über seiner ganzen Länge gegen den Deckel 35 gedrückt und liegt daher mit seinem Schleif­belag gleichmässig auf der Garnitur 18 auf. Als Folge davon ergibt sich ausserdem, dass auch bei Unregelmäs­sigkeiten in der Höhe der Zahnspitzen der Garnitur 18 eine gleichmässige Anlage des Bandes 37 über der gan­zen Länge des Deckels 35 vorhanden ist. Dies ist des­halb der Fall, weil die sich in eine Erhöhung oder Vertiefung bewegenden Zonen des Trägers 37 ihre Bewe­gung nur ausführen können, wenn gleichzeitig zu die­sen Zonen benachbarte Zonen Bewegungen ausführen, wel­che eine zum Träger 37 parallele, d.h. gemäss Fig. 3 horizontale, Bewegungskomponente besitzen. Es ist so­mit ersichtlich, dass die Bewegungsmöglichkeiten der Schleiffläche des Trägers 37 in drei zueiander senk­rechten Richtungen, d.h. das Vorhandensein von drei Bewegungsfreiheitsgraden des Schleifmittels, ein we­sentliches Merkmal ist.

    [0025] Das Schleifmittel 32 ist auch zum Schleifen jedes der Elemente 11, 12 und 15 geeignet.

    [0026] Die Fig. 4 und 5 beziehen sich auf eine noch weitere Ausführungsform der Erfindung. Diese betrifft ein am Element 15 (Abnehmer) eingesetztes Schleifmittel 49, welches aber auch bei den Elementen 11, 12 oder 13 eingesetzt werden kann. Das Schleifmittel 49 er­streckt sich über die ganze Länge oder die ganze axiale Erstreckung der Garnitur des um eine Achse 40 rotierbaren Abnehmers 15. Zum Ausführen des Schleif­vorgangs weist das Schleifmittel 49 in axialer Rich­tung über die ganze Länge verteilte, das Schleifmate­rial bildende Schleifsteine 41 auf. Ähnlich wie in Fig. 2 gezeigt, ist jeder Stein 41 von einem Träger 42 mittels eines Kugelgelenks 43 getragen und in ei­ner zylindrischen Öffnung 44 verschiebbar geführt. An einem trogförmigen Behältnis 45 ist eine Führungsplat­te 46 befestigt, in welcher für je einen Träger 42 ei­ne Öffnungen 44 angebracht ist. Analog dem Beispiel der Fig. 3 wird eine gleichmässige Vorspannung für das Schleifmaterial 41 durch einen elastischen Schlauch 47 erzeugt, in welchem ein Fluidum vorgegebe­nen Drucks eingefüllt ist.

    [0027] Im Betrieb der Anordnung nach den Fig. 4 und 5 passt sich jeder der Steine 41 wiederum den bezüglich der Höhe der Zahnspitzen vorkommenden Unregelmässigkeiten an, indem sich die Steine 41 entsprechend vorkommen­den erhöhten oder vertieften Zonen mittels des Kugel­gelenks 43 verschwenken oder weil ein Gleiten der Trä­ger 42 in den Öffnungen 44 eintritt. Es sind daher auch in diesem Beispiel für jeden Schleifbereich der Steine 41 drei Bewegungsfreiheitsgrade vorhanden.

    [0028] Zwischen den einzelnen Schleifsteinen 41 muss ein Zwi­schenraum vorhanden sein, wenn sich die Steine in ih­rer mittleren Arbeitsposition befinden. Aus diesem Grunde werden, bei Vorliegen rechteckiger Steine, ge­wisse Zähne, welche sich bei ihrer Rotation über ei­nen solchen Zwischenraum bewegen, nicht geschliffen. Dies wird durch das Vorsehen von, wie in Fig. 4 ge­zeigt, trapezförmigem Schleifmaterial 41 vermieden. Es sind natürlich auch Ausführungsformen mit in der Bewegungsrichtung der Garnitur gegenseitig versetzten Schleifsteinen möglich.

    [0029] Bekanntlich ist die Bewegung der Wanderdeckelkette 13 relativ langsam. Sollte aus diesem Grund die Schleif-­wirkung ungenügend sein, so kann diese im Fall der Verwendung von Schleifsteinen, z.B. gemäss Fig. 2 oder Fig. 4, 5, dadurch erhöht werden, dass man die Steine zusätzlich in Schwingungen oder Vibrationen versetzt. Selbstverständlich kann auch die Schleif­wirkung bei der Verwendung eines Schlauchs 38 oder 47 durch die Variationen des in diesem vorhandenen Drucks und durch Vibrationen desselben variiert wer­den.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Schleifen der Garnituren einer Kar­de, welche Elemente, wie Briseur (11), Tambour (12), Wanderdeckelkette (13) und Abnehmer (15), umfasst und jedes dieser Elemente (11,12,13,15) eine durch Zähne gebildete Garnitur (16,17,18,19) besitzt und mindestens eines dieser Elemente (11,12,13,15) mit dem Schleifmaterial (22,41) eines Schleifmittels (32,48,49) zusammenwirkt und das Schleifmaterial (22,41) elastisch gegen die Zähne der Garnitur (16,17,18,19) hin vorgespannt wird, dadurch gekennzeichnet,
    dass mindestens bei einem Element (11,12,13,15) das Schleifen während des Betriebs der Karde dauernd durch einen, durch die betriebsbedingte Bewegung des Elements (12) bewirkten Schleifvor­gang erfolgt und der Schleifbereich (31) des Schleifmaterials (22,41) in einer elastisch vorge­spannten Position in drei Bewegungsfreiheitsgra­den beweglich ist, d.h. Bewegungen in drei zuein­ander senkrechten Richtungen zulässt, und sich dadurch der Form der durch die Zahnspitzen defi­nierten Mantelfläche dauernd anpasst.
     
    2. Schleifvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifmittel (32,48,49) mindestens die­ses einen Elements (11,12,13,15) zum Ausführen des während des Betriebs der Karde stattfindenden Schleifvorgangs, einen das Schleifmaterial (22,41) tragenden Träger (23,37,42) umfasst und ein eine Vorspannung erzeugendes Mittel (30,38,47) vorgesehen ist zum Zweck, das Schleif-­material (22,41) in einer vorgegebenen Position vorzuspannen, in welcher der Träger (23,37,42) für das Schleifmaterial (22,41) drei Bewegungs­freiheitsgrade zulässt.
     
    3. Schleifvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge­kennzeichnet, dass das Schleifmittel (48) sich in zur Bewegungsrichtung der Garnitur (17) senkrech­ter Richtung nur über einen Teil der Garnitur (17) erstreckt und dessen Träger (23) mit dem Schleifmaterial (22) einer dauernd über der Garni­tur (17) stattfindenden Hin- und Herbewegung unterworfen ist.
     
    4. Schleifvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge­kennzeichnet, dass das Schleifmittel (32,49) sich in zur Bewegungsrichtung der Garnitur (18) senk­rechter Richtung über die ganze Garnitur (18) er­streckt und sich im Stillstand befindet.
     
    5. Schleifvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge­kennzeichnet, dass zur Halterung des Trägers (23,37,42) zwei rechteckige, langgestreckte und zueinander parallele Wände (29,33) vorgesehen sind, deren Längserstreckung senkrecht zur Bewe­gungsrichtung der Garnitur (17,18) steht und eine der Längskanten jeder Wand (29,33) in unmittelba­rer Nähe der Garnitur (17) verläuft.
     
    6. Schleifvorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifmittel (48) ein Schleifmaterial (32) umfasst, das vom ein Kugelgelenk (24) umfassenden Träger (23) ge­tragen ist, dass der Träger (23) in einer zylind­rischen Öffnung (26) eines Führungskörpers (25) in zur Oberfläche der durch die Zahnspitzen der Garnitur (17) im Schleifbereich (31) definierten Oberfläche senkrechter Richtung verschiebbar getragen ist und dass der Führungskörper (25) auf längs den andernen Längskanten je einer Wand (29) verlaufenden Schienen (28) hin und her bewegbar ist.
     
    7. Schleifvorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifmittel (49) eine zwischen den parallelen Wänden verlau­fende Reihe, an ihren Seitenflächen freien Bewe­gungsraum aufweisende Schleifsteine (41) umfasst, von denen jeder von einem Träger (42) gehalten ist, welcher ihm drei Bewegungsfreiheitsgrade ermöglicht.
     
    8. Schleifvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge­kennzeichnet, dass bei trapezförmigen Schleifstei­nen (41) deren einander zugekehrte Seitenwände ge­genseitige Abstände aufweisen und in bezug auf die Bewegungsrichtung der Garnitur einen spitzen Winkel bilden, derart, dass jede Stelle der Garni­tur dem Schleifvorgang ausgesetzt ist.
     
    9. Schleifvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Seitenwände Teile eines trogförmigen Behältnises (45) sind, in dessen Innenraum sich ein aus elastischem Material beste­hendes, an seinen Enden geschlossenes Schlauch­stück (47) befindet, welches ein einen Druck ausübendes Fluidum enthält und an den Innenwänden des Gebildes (45) und an den Trägern (42) an­liegt.
     
    10. Schleifvorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifmittel (32) einen senkrecht zur Bewegungsrichtung der Garnitur verlaufenden, langgestreckten, flächen­haften und als biegsames Gebilde ausgebildeten Träger (37) umfasst, welcher auf seiner der Garni­tur (18) zugewandten Aussenfläche mit einem Schleifbelag beschichtet ist.
     
    11. Schleifvorichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Halterung des Trägers (37) ein trogförmiges Behältnis (33, 34) vorgese­hen ist und das flächenhafte, biegsame Gebilde (37) den offenen Teil des Behältnisses (33, 34) bedeckt, an dessen Seitenwänden (33) luftdicht befestigt ist und dass im Behältnis (33, 34) ein Fluidum gewünschten Drucks vorhanden ist.
     
    12. Schleifvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Halterung des Trägers (37) ein langgestrecktes, trogförmiges Behältnis (33, 34) vorgesehen ist, über dessen offenem Teil sich der Träger (37) erstreckt und im sich da­durch ergebenden Innenraum ein aus elastischem Material bestehendes, an seinen beiden Enden geschlossenes Schlauchstück (38) befindet, wel­ches ein einen Druck ausübendes Fluidum enthält und an den Innenwänden des Behältnisses (33, 34) und am Träger (37) anliegt.
     
    13. Schleifvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei diesem einen Element (11,12,13,15), insbesondere im Fall eines Tam­bours (12), das Schleifmittel (48) eine, ausser gegen die Garnitur (16,17,18,18) hin, luftdicht geschlossene Einheit bildet, die auf einen offe­ nen Bereich der Abdeckung (21) des Elements (11,12,13,15) aufgesetzt ist und mit der Abdek­kung eine luftdichte Bedeckung des Elements (11,12,13,15) bildet.
     
    14. Schleifvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei diesem einen Element (11,12,13,15), insbesondere im Fall einer Wander­deckelkarde (13), das Schleifmaterial (22,41) im Betrieb mechanischen Schwingungen unterworfen ist.
     
    15. Schleifvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die der Garnitur (17) zugekehrte Schleiffläche des Schleifmateri­als (22,41) kugelkalottenähnlich abgerundet ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht