(19)
(11) EP 0 322 645 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.07.1989  Patentblatt  1989/27

(21) Anmeldenummer: 88120886.2

(22) Anmeldetag:  14.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 45/103
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 24.12.1987 DE 3744034

(71) Anmelder: Krauss u. Reichert GmbH + Co. KG Spezialmaschinenfabrik
70736 Fellbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Jung, Rolf
    D-7050 Waiblingen (DE)

(74) Vertreter: Hoeger, Stellrecht & Partner 
Uhlandstrasse 14 c
70182 Stuttgart
70182 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Legemaschine


    (57) Um eine Legemaschine zum Auslegen einer Stoffbahn (20) mit einer die Stoffbahn von einer Stoffrolle (18) abziehenden und als Stofflage auslegenden Stoffbahnführung, umfas­send eine Stoffbahn entsprechend der Legemaschinenge­schwindigkeit vorlegende Stoffvorgabeeinrichtung, und mit einer Zugentlastungssteuerung konstruktiv möglichst einfach zu gestalten, wird vorgeschlagen, daß die Stoffbahnschlaufe (48) zwischen der Stoffvorgabe­einrichtung (30) und der ausgelegten Stofflage (34) angeordnet ist, daß die Stoffbahnschlaufe durch eine Umbiegung eines freifallenden Stoffbahnstücks (20') in eine quer zur Fallrichtung verlaufende Richtung gebildet ist und daß die Abtastschranke (56, 58) eine Veränderung einer Bogenlänge der Umbiegung (48) über eine Verlagerung der freihängenden Umbiegung (48) erfaßt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Legemaschine zum Auslegen einer Stoffbahn mit einer die Stoffbahn von einer Stoffrolle ab­ziehenden und als Stofflage auslegenden Stoffbahnführung, umfassend eine die Stoffbahn entsprechend der Legemaschinen­geschwindigkeit vorlegende Stoffvorgabeeinrichtung, und mit einer Zugentlastungssteuerung, welche eine im Verlauf der Stoffbahnführung gebildete Stoffbahnschlaufe hinsicht­lich ihrer Abweichungen von einer Normalgrösse mit mindestens einer berührungslosen Abtastschranke erfasst.

    [0002] Eine derartige Legemaschine ist aus der DE-OS 29 22 930 bekannt. Bei dieser Legemaschine ist vor der Stoffvorgabe­einrichtung eine U-förmige, frei nach unten durchhängende Stoffbahnschlaufe vorgesehen, deren Erstreckung in Fall­richtung durch zwei parallel zu einer Tangente im tiefsten Punkt der U-förmigen Schlaufe gerichtete, als berührungslose Abtastschranke dienende Lichtschranken erfassbar ist.

    [0003] Eine derartige Zugentlastungssteuerung ermöglicht zwar, die Stoffbahn der Vorgabeeinrichtung frei von in Längs­richtung liegenden Spannungen zuzuführen, sie hat jedoch den Nachteil, daß ein im Bereich der Stoffvorgabeein­richtung auftretender Schlupf nicht erfassbar ist und daher in dem Bereich der Stoffbahnführung zwischen der Stoffvorgabeeinrichtung und der ausgelegten Lage Span­nungen in Längsrichtung der Stoffbahn dadurch auftreten können, daß aufgrund des nicht exakt beherrschbaren Schlupfs im Bereich der Stoffvorgabeeinrichtung die Stoff­bahn nicht mit genau mit der Legewagengeschwindigkeit über­einstimmender Geschwindigkeit vorgelegt werden kann.

    [0004] Das Vorsehen einer derart frei nach unten durch­hängenden Stoffbahnschlaufe nach der Stoffvorgabeeinrichtung ist aber nicht möglich, da eine solche Stoffbahnschlaufe nur dann eine funktionsfähige Zugentlastungssteuerung er­möglicht, wenn dieser Stoffbahnschlaufe die Stoffbahn definiert zugeführt und von dieser definiert abgeführt wird. Somit besteht stets das Problem, daß der Schlupf im Bereich der zum definierten Abführen der Stoffbahn erforderlichen angetriebenen Umlenkrolle nicht beherrschbar ist, so daß keinesfalls ein mit Sicherheit spannungsfreies Auslegen der Stoffbahn möglich ist.

    [0005] Ferner ist zu berücksichtigen, daß bei den eingangs be­schriebenen Legemaschinen die Stoffbahn möglichst auto­matisch einfädelbar sein sollte. Auch diesbezüglich führt die Ausbildung einer frei durchhängenden Stoffbahnschlaufe zu Schwierigkeiten, da zu deren Ausbildung nach dem Ein­fädeln entweder eine Verschiebung der Stoffrolle selbst, wie z.B. in der DE-OS 29 22 930 beschrieben, oder das Vorsehen zusätzlicher Umlenkrollen sowie ausserdem ein erheblicher steuerungstechnischer Aufwand erforderlich sind.

    [0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lege­maschine der gattungsgemässen Art derart zu verbessern, daß ein spannungsfreies Legen der Stoffbahn in Verbindung mit einer apparativ wenig aufwendigen Lösung möglich ist.

    [0007] Diese Aufgabe wird bei einer Legemaschine der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, daß die Stoffbahnschlaufe zwischen der Stoffvorgabeeinrichtung und der ausgelegten Stofflage angeordnet ist, daß die Stoffbahnschlaufe durch eine Umbiegung eines freifallenden Stoffbahnstücks in eine quer zur Fallrichtung verlaufende Richtung gebildet ist und daß die Abtastschranke so ange­ordnet ist, daß eine Veränderung einer Bogenlänge der umbie­gung über eine Verlagerung der freihängenden Umbiegung erfaßt werden kann.

    [0008] Die erfindungsgemässe Lösung hat zum einen den Vorteil, daß nunmehr die Stoffschlaufe im Bereich zwischen der Vorgabeeinrichtung und der ausgelegten Stofflage ange­ordnet ist und damit die Zugentlastungssteuerung auto­matisch den im Bereich der Vorgabeeinrichtung auftretenden Schlupf mit ausgleicht.Ferner ist durch die andere Art der Ausbildung der Stoffschlaufe, nämlich dadurch, daß diese lediglich noch eine Umbiegung der Stoffbahn von der freien Fallrichtung weg darstellt, erreichbar, daß die Schlaufe trotz einer nichtgesteuerten Abführung der Stoffbahn als Stoffbahnschlaufe stabil erhalten bleibt und lediglich sich entsprechend dem auftretenden Zug in Längsrichtung der Stoffbahn deformiert. Ein Kollabieren, wie dies bei einer bekannten U-förmig durchhängenden Stoffschlaufe bei nicht definierter Abführung der Stoffbahn der Fall sein könnte, ist bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Stoffbahn­schlaufe nicht möglich.

    [0009] Die Erfindung ist somit darin zu sehen, daß durch die andere Ausbildung der Stoffbahnschlaufe, nämlich in Form einer Umbiegung, überhaupt erst ein Anordnen einer freihängenden Stoffbahnschlaufe zwischen der Stoffvorgabe­einrichtung und der ausgelegten Stofflage möglich ist.

    [0010] Dadurch, daß die Stoffbahn bei arbeitender Zugentlastungs­steuerung frei durchhängt und je nach dem in der Stoffbahn auftretenden Zug sich die Bogenlänge der Umbiegung ver­ändert und damit sich auch zwangsläufig die Umbiegung verlagert, ist ein im wesentlichen spannungsfreies Aus­legen der Stoffbahn möglich, das maximal einen geringen, durch das Eigengewicht der Stoffbahn beim Durchhängen im Bereich der Umbiegung bedingten Zug in Längsrichtung bein­haltet.

    [0011] Schliesslich hat die erfindungsgemässe Lösung noch den Vorteil, daß sich bei einer derartigen Ausbildung der Stoffbahnschlaufe die Stoffbahn auch automatisch ein­fädeln lässt, da ein Umlenken der freifallenden Stoff­bahn in eine quer zur Fallrichtung verlaufende Richtung mit konstruktiv oder steuerungstechnisch einfachen Mitteln erreichbar ist.

    [0012] Besonders vorteilhaft für ein automatisches Einfädeln ist es jedoch, wenn die Stoffbahn im Bereich der Umbiegung gegenüber der Fallrichtung um einen Winkel zwischen unge­fähr 90° und 170° umgelenkt ist, noch vorteilhafter ist es, wenn dieser Winkel zwischen ungefähr 90° und 150° liegt.

    [0013] Dieser Winkel ist als der Winkel zu verstehen, den die bezüglich der Umbiegung innere Stoffbahnoberfläche im Bereich eines Anfangs und eines Endes der Umbiegung zwi­schen sich einschließt.

    [0014] Die zur Steuerung notwendige Erfassung der Verlagerung der Umbiegung ist auf die unterschiedlichste Art und Weise möglich. Am einfachsten ist es, wenn die Abtast­schranke eine Verlagerung der freihängenden Umbiegung in einer Richtung quer zur Fallrichtung erfaßt.

    [0015] Eine erste Variante zur Erfassung der Verlagerung der freihängenden Umbiegung sieht vor, daß die Abtastschranke tangential zur Umbiegung angeordnet ist, das heißt, daß sie tangential zur Umbiegung eine Vergrößerung oder Ver­kleinerung derselben umfaßt.

    [0016] Um diese Verlagerung der Umbiegung noch exakter erfassen zu können, ist es bei dieser ersten Variante zweckmäs­sig, wenn die Abtastschranke in Richtung senkrecht zu der von der Stoffbahn gebildeten Fläche einen Bereich mit einer vorgegebenen Breite abtastet und erfaßt, welcher Teil dieses Bereichs von der Umbiegung überdeckt ist.

    [0017] Eine zweite Variante sieht vor, daß die Ab­tastschranke quer zur Stoffbahn über die gesamte Breite derselben verläuft und bei normaler Bogenlänge der Um­biegung auf einer Seite von dieser angeordnet ist. Diese Anordnung der Abtastschranke hat den grossen Vorteil, daß sie zum einen äusserst platzsparend ist, da die Ab­tastschranke nunmehr sich im wesentlichen quer über die gesamte Stoffbahn im Bereich der Umbiegung hinweg erstreckt und dadurch sich auch für die Abtastschranke notwendige Bauteile sehr einfach, beispielsweise an ohnehin vor­handenen Seitenwänden montieren lassen, so daß keine zusätzlichen Halterungen erforderlich sind.

    [0018] Bei den vorstehend beschriebenen erfindungsgemässen Lösungen kann es ausreichend sein, wenn die Verlagerung der Umbiegung in nur einer Richtung detektiert wird. In diesem Fall muss die Vorgabeeinrichtung so gesteuert werden, daß die Umbiegung sich zu der Seite hin ver­lagert, auf welcher die Abtastschranke angeordnet ist, und bei Erreichen der Abtastschranke muss die Zugentlastungs­regelung dann die Vorgabeeinrichtung kurzzeitig in umge­kehrter Weise ansteuern, so daß insgesamt die Umbiegung stets zur Seite der Abtastschranke hin pendelt.

    [0019] Da ein derartiges Pendeln der Umbiegung zu unerwünschten Schwingungen führt, ist es vorteilhaft, wenn zwei jeweils eine Verlagerung der Umbiegung in jeweils zueinander entgegen­gesetzte Richtungen erfassende Abtastschranken vorge­sehen sind. In diesem Fall verläuft also die Stoffbahn mit ihrer Umbiegung bei normaler Bogenlänge zwischen den beiden Abtastschranken und erst bei einer Abweichung von der normalen Bogenlänge löst eine der Abtastschranken eine entsprechende Regelung der Vorgabeeinrichtung aus.

    [0020] Da die Abtastschranken,um sicher und zuverlässig zu funktionieren, möglichst grossflächig unterbrochen werden sollten, jedoch die Dicke der Stoffbahn in der Regel sehr gering ist, besteht dann, wenn die Abtastschranken parallel zur Stoffbahn über deren gesamte Breite verlaufen, die Gefahr, daß die Abtastschranken bei einer ihren Nachweis­querschnitt durchlaufenden Seitenkante der Stoffbahn nicht immer zuverlässig ein Signal auslösen. Aus diesem Grund ist vorgesehen, daß jede Abtastschranke in einem spitzen Winkel zu der von der Stoffbahn gebildeten Fläche verläuft, so daß die Stoffbahn, die immer parallel zu sich selbst verlagert wird, und die Abtastschranke einen Winkel miteinander bilden und damit die die Abtast­schranke durchkreuzende Stoffbahn einen grösseren Nach­weisquerschnitt der Abtastschranke abdeckt.

    [0021] Ein vollständiges Abdecken des Nachweisquerschnitts der Abtastschranke ist dann gegeben, wenn der Winkel mindestens ungefähr einem durch die Breite der Stoffbahn und die Dicke des Lichtstrahls als Katheten bestimmten Winkel entspricht.

    [0022] Als Abtastschranken sind die unterschiedlichsten Arten von berührungslosen Abtastschranken denkbar, wobei es sich bei einer Stofflegemaschine als besonders zweck­mässig erwiesen hat, wenn die Abtastschranken Licht­schranken sind.

    [0023] Die Lage der Umbiegung zwischen der Stoffvorgabeein­richtung und der ausgelegten Lage wurde bei den bislang beschriebenen Ausführungsbeispielen nicht näher spezi­fiziert. Da jedoch an der Legemaschine in der Regel ein Legeaggregat zwischen der Vorgabeeinrichtung und der aus­zulegenden Lage angeordnet ist, hat es sich als vorteil­haft erwiesen, wenn die Umbiegung und die Abtastschranken im Bereich eines Legeaggregats angeordnet sind. Dies hat ausserdem den Vorteil, daß die Umbiegung relativ zum Legeaggregat fest angeordnet ist und damit das Stoffbahn­stück von der Umbiegung bis zur auszulegenden Lage stets konstant bleibt.

    [0024] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Umbiegung zwischen einer Auslegekante und der ausgelegten Lage angeordnet ist, daß sie somit unmittelbar vor der auszulegenden Lage liegt und die Zugentlastungssteuerung damit in der Lage ist, sämtliche im Verlauf der Stoffbahn­führung auftretenden und zu einer Abweichung von der idealen Vorlegegeschwindigkeit führenden Bedingungen zu kompensieren.

    [0025] Bei einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel, bei welchem im Bereich des Legeaggregats eine Abschneide­kante vorgesehen ist, ist es vorteilhaft, wenn die Um­biegung zwischen einer Abschneidekante und der ausge­legten Lage angeordnet ist, da in der Regel die Ab­schneidekante das letzte Führungselement für die Stoff­bahn im Verlauf der Stoffbahnführung darstellt.

    [0026] Um insbesondere bei der erfindungsgemässen Legemaschine mit automatischem Einfädeln zum einen das automatische Einfädeln nicht unnötig zu komplizieren und zum anderen die Umbiegung der Stoffbahn definiert festzulegen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Stoffbahn­führung zur Bildung der Umbiegung ein die quer zur Fallrichtung verlaufende Richtung festlegendes Führungselement aufweist.

    [0027] Die im Rahmen der erfindungsgemässen Lösung vorteilhafteste Ausführungsform sieht vor, daß ein bogenförmiger Verlauf der Stoffbahn im Übergangsbereich von der Stoffbahnführung zur ausgelegten Lage als die Stoffbahnschlaufe bildende Umbiegung dient. Diese Ausführungsform nützt also den bereits zwangsläufig bei sämtlichen Legemaschinen vor­handenen bogenförmigen Verlauf der Stoffbahn im Über­gangsbereich von der Stoffbahnführung zur ausgelegten Lage gleichzeitig dazu aus, um eine effektive Zugent­lastungsregelung zu ermöglichen, da dieser bogenförmige Verlauf der Stoffbahn unmittelbar vor der ausgelegten Lage angeordnet ist und damit sämtliche Ungenauigkeiten der Vorlegegeschwindigkeit der Stoffbahn durch die Stoffbahnführung widerspiegelt. Ausserdem ist diese Ausführungsform äusserst platzsparend, da sie keinen Platz benötigt, um eine zusätzliche Umbiegung entweder im Legeaggregat oder anderswo zwischen der Vorgabeein­richtung und der ausgelegten Stofflage vorzusehen.

    [0028] Bei den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen wurde stets davon ausgegangen, daß die Umbiegung ihre Form durch die Steifigkeit der Stoffbahn selbst erhält. Bei Stoffen mit wenig Eigensteifigkeit kann es jedoch erforderlich sein, daß Einrichtungen zur Beaufschlagung der Umbiegung in Richtung einer maximalen Bogenlänge vorgesehen sind, um eine für den Nachweis mittels der Abtastschranken erforderliche Form der Umbiegung zu erreichen. Andererseits erlauben die vorstehend be­schriebenen Ausführungsformen zwar ein nahezu spannungs­freies Legen einer Stoffbahn, sie ermöglichen jedoch nicht, eine Stoffbahn, sofern dies erforderlich sein sollte, mit einer geringen Spannung auszulegen. Auch dies ist durch die Einrichtungen zur Beaufschlagung der Umbiegung in Richtung einer maximalen Bogenlänge möglich, durch welche die Umbiegung dann in der einer normalen Bogenlänge entsprechenden Stellung mit einer definierten Kraft gehalten werden kann.

    [0029] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Umbiegung mit einem Luftstrom beaufschlagt ist, wobei vorzugsweise die Einrichtungen hierzu sich quer zu der Breite der Stoffbahn erstreckende Rohre mit entsprechend gerichteten Düsen sind.

    [0030] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegen­stand der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeich­nerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine teilweise aufgebrochene Frontansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Legemaschine;

    Fig. 2 einen Schnitt des Bereichs A in Fig. 1;

    Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie 3-3 in Fig. 2 und

    Fig. 4 einen Schnitt ähnlich Fig. 2 durch ein zwei­tes Ausführungsbeispiel.



    [0031] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Stofflegema­schine, mit einem als Ganzes mit 10 bezeichneten Legewagen, welcher an einem Legetisch 12 in Richtung des Pfeils 14 hin- und herverfahrbar gelagert ist. Dieser Legewagen 10 weist eine als Ganzes mit 16 bezeichnete Stoffbahnführung auf, welche von einer Stoffrolle 18 eine Stoffbahn 20 ab­zieht, über Umlenkrollen 22, 24, 26 und 28 zu einer Vorgabe­walze 30 führt, ausgehend von dieser einem Legeaggregat 32 zuleitet und nach Passieren desselben als Stofflage 34 auf den Legetisch 12 in Form eines Lagenpakets 36 auslegt.

    [0032] Die Vorgabewalze 30 wird dabei in Abhängigkeit von der Ge­schwindigkeit des Legewagens 10 in Richtung des Pfeils 14 so angetrieben, daß die Stoffbahn 20 möglichst spannungsfrei als Stofflage 34 ausgelegt wird.

    [0033] Das Legeaggregat 32 ist beispielsweise so aufgebaut, daß die Stoffbahn 20 durch dieses bis zur Stofflage 34 frei hin­durchfällt. Hierzu weist das Legeaggregat 32 eine Stoffbahn­führung 38, umfassend zwei sich trichterförmig verengende Leitbleche 40 und 42 auf, durch welche die Stoffbahn zwischen zwei unterhalb der Stoffbahnführung 38 im Abstand voneinander angeordneten und als Auslegekante dienenden Führungsrohren 44 und 46 hindurchgeleitet wird, von wo aus die Stoffbahn dann in Form einer Umbiegung 48 in die Stofflage 34 übergeht.

    [0034] Zum Abschneiden der Stoffbahn 20 ist zwischen den Führungsroh­ren 44,46 und der darüber angeordneten Stoffbahnführung ein Freiraum 50 verblieben, in welchen ein Messer 52 einer Ab­schneideeinrichtung 54 einführbar ist, so daß die Stoffbahn im Bereich dieses Freiraums 50 längs einer Abschneidekante oder -linie durchgeschnitten werden kann.

    [0035] Im Bereich der Umbiegung 48 der Stoffbahn 20 ist, wie insbesondere in den Fig. 2 und 3 dargestellt, auf jeder Seite der Stoffbahn in Richtung des Pfeils 14 gesehen eine Lichtschranke 56 bzw. 58 angeordnet, welche sich quer über die gesamte Breite der Stoffbahn erstreckt. Wie in Fig. 3 dargestellt, umfaßt jede der Lichtschranken 56 bzw. 58 jeweils eine Lichtquelle 60 bzw. 62, von wel­cher ein Lichtstrahl 64 bzw. 66 zu einer Fotozelle 68 bzw. 70 verläuft.

    [0036] Erfindungsgemäß sind die Lichtstrahlen 64 und 66 so ange­ordnet, daß sie quer über die gesamte Stoffbahn 20 im Bereich der Umbiegung in einer zur Stofflage 34 parallelen Ebene verlaufen. Die Lichtstrahlen 64 und 66 können nun entweder so ausgerichtet sein, daß sie auch parallel zu der Stoffbahn 20 verlaufen. Vorteilhafter ist es jedoch, wenn die Lichtstrahlen 64 bzw. 66 um einen Winkel A gegenüber einer von der Stoffbahn im Bereich der Umbie­gung 48 gebildeten Fläche geneigt sind. Damit kann, aus­gehend davon, daß die Lichtstrahlen 64 bzw. 66 eine Breite B haben, die in einen dieser Lichtstrahlen 64 bzw. 66 hinein bewegte Stoffbahn den Strahl in seiner gesam­ten Breite B abdecken und somit ein eindeutiges Signal an der Vorderseite 68 bzw. 70 auslösen, welche mit einer Steurung 72 in Verbindung steht.

    [0037] Diese Steuerung 72 regelt einen in Fig. 1 dargestellten Antrieb 73 der Vorgabewalze 30 in Abhängigkeit von den ihr von den Fotozellen 68 bzw. 70 übermittelten Signalen.

    [0038] Diese Regelung funktioniert folgendermaßen:

    [0039] Solange die Vorgabewalze 30 die Stoffbahn 20 mit genau der der Geschwindigkeit des Legewagens 10 entsprechenden Geschwindig­keit vorlegt, bleibt die Umbiegung 48 des zwischen der Vorgabe­walze 30 und der Stofflage 34 befindlichen Stücks 20′ der Stoffbahn 20 in ihrer Form erhalten, da die Länge des Stücks 20′ stets konstant gehalten wird. Somit verläuft das Stück 20′ der Stoffbahn bei normaler Bogenlänge im Bereich der Umbiegung 48 zwischen den beiden Lichtschranken 56 und 58 so, daß weder der Lichtstrahl 64 noch der Lichtstrahl 66 unterbrochen ist und beide Fotozellen 68 und 70 der Steuerung 72 ein positives Signal liefern.

    [0040] Wird jedoch die Stoffbahn 20 von der Vorgabewalze 30 mit einer geringeren Geschwindigkeit als der Legewagengeschwin­digkeit vorgelegt, so verkürzt sich das Stück 20′ der Stoff­bahn 20 zusehends und in diesem Stück 20′ entsteht eine in Längsrichtung der Stoffbahn gerichtete Zugspannung, die zur Folge hat, daß auch die Umbiegung 48 durch Verkürzen der zur Verfügung stehenden Stoffbahn 20 eine geringere Bogen­länge aufweist und bis zu der mit 48a bezeichneten Umbie­gung deformiert wird. Im Falle der Umbiegung 48a durch­quert die Stoffbahn 20, wie in Fig. 3 gestrichelt dargestellt, den Lichtstrahl 66 der Lichtschranke 58 und deckt damit die Fotozelle 70 ab, so daß diese der Steuerung 72 ein negatives Signal meldet. An diesem negativen Signal erkennt die Steuerung 72, daß die Vorgabewalze 30 die Stoffbahn 20 mit zu geringer Geschwindigkeit vorlegt und wird daher die Drehzahl des Antriebs der Vorgabewalze 30 erhöhen.

    [0041] Wenn die Vorgabewalze 30 die Stoffbahn 20 mit einer grös­seren Geschwindigkeit als der Legewagengeschwindigkeit vor­legt, so verlängert sich das Stück 20′ zwischen der Vor­gabewalze 30 und der Stofflage 34, was gleichzeitig zur Folge hat, daß auch im Bereich der Umbiegung 48 ein grös­seres Stück der Stoffbahn zur Vergügung steht, so daß sich die Bogenlänge der Umbiegung 48 vergrößert und damit die Umbiegung 48 zur Umbiegung 48b, in Fig. 2 strichpunktiert dargestellt, deformiert. Damit durchquert die Stoffbahn 20, wie in Fig. 3 dargestellt, den Lichtstrahl 64 der Licht­schranke 56, so daß die Fotozelle 68 abgedeckt ist und diese der Steuerung 72 ein negatives Signal meldet, wäh­rend die Fotozelle 70 nach wie vor ein positives Signal meldet. In diesem Fall erkennt die Steurung 72 somit, daß die Vorgabewalze 30 zu schnell läuft und wird daher die Drehzahl des Antriebs der Vorgabewalze 30 reduzieren.

    [0042] Damit besteht die Möglichkeit, die Geschwindigkeit der Vor­gabewalze 30 so zu regeln, daß die Umbiegung 48 zwischen den deformierten Formen 48a und 48b bleibt, so daß die Stoffbahn 20 spannungsfrei in die Stofflage 34 ausgelegt werden kann.

    [0043] Insbesondere dann, wenn Stoffe mit einer geringeren Eigen­steifigkeit ausgelegt werden sollen, kann das Problem auf­treten, daß die Umbiegung 48 bei einer Vergrösserung des Stücks 20′ sich nicht zur Umbiegung 48b ausformt und das entsprechende Signal für die Steuerung 72 auslöst, sondern - wie in Fig. 2 punktiert dargestellt - im unteren Bereich der Umbiegung 48 eine Doppelfalte 48c bildet und dadurch die Länge des Stücks 20′ kompensiert. Um dies zu verhindern, sind zusätzlich die Führungsrohre 44 bzw. 46 mit zusätzlichen Luftdüsen 74 bzw. 76 versehen, welche die Stoffbahn 20 im Bereich der Umbiegung 48 in Richtung einer Vergrößerung dieser Umbiegung beaufschlagen. In diesem Fall sind die Luftdüsen 74 abgeschaltet, während die Luft­düsen 76 die Stoffbahn 20 im Bereich der Umbiegung 48 be­aufschlagen und damit bewirken, daß sich auch bei Stoffen mit geringer Eigensteifigkeit bei Vergrößerung der Länge des Stücks 20′ die Umbiegung 48b ausformt.

    [0044] Ergänzend kann bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel auch die Stoffrolle 18 mit einem zusätzlichen Antrieb versehen sein, so daß die Stoffbahn 20 der Vorgabewalze 30 spannungsfrei zuführbar ist, was beispielsweise dadurch erreichbar ist, daß die Umlenkrollen 24 und 26 an beweg­lichen Schwingen 78 und 80 gehalten sind, welche auf eine Verkürzung oder Verlängerung der Stoffbahn 20 zwi­schen der Stoffrolle 18 und der Vorgabewalze 30 reagieren und den Antrieb der Stoffrolle 18 entsprechend steuern.

    [0045] Beim Legen in Gegenrichtung kehren sich die beschriebenen Verhältnisse um, das heißt es werden insbesondere die Luftdüsen 76 abgeschaltet, während die Luftdüsen 74 zu­geschaltet sind.

    [0046] Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel, dargestellt in Fig. 4, sind insoweit, als dieselben Teile wie beim ersten Ausführungsbeispiel Verwendung finden, diese auch mit denselben Bezugszeichen versehen, so daß diesbezüg­lich auf die Beschreibung zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen werden kann.

    [0047] Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel sind anstelle der sich quer über die Stoffbahn 20′ im Bereich der Um­biegung 48 erstreckenden Lichtschranken 56 und 58 zwei Lichtschranken 82 und 84, welche die Verlagerung der freihängenden Umbiegung 48 durch Beobachten derselben in ihrer tangentialen Richtung 86 bzw. 88 erfassen. Hier­bei ist beim in Fig.4 dargestellten Legen von rechts nach links die Lichtschranke 82 wirksam, welche die Lage der Umbiegung 48 in der tangentialen Richtung 86 erfaßt, während es beim Legen von links nach rechts die Licht­schranke 84 wäre.

    [0048] Jede der Lichtschrankten 82 bzw. 84 umfaßt eine flächen­hafte Reflexionsnachweiseinheit 90 bzw. 92 mit inte­grierter Lichtquelle und Fotozelle, welche in einem tangential zur Umbiegung 48 ausgerichteten zylinder- oder kegelförmigen Nachweisbereich 94 bzw. 96 die Stoffbahn 20′ im Bereich der Umbiegung 48 durch Re­flexion erfaßt. Dieser Nachweisbereich 94 bzw. 96 hat einen vorgegebenen Durchmesser D, wobei insbesondere die Erstreckung des Nachweisbereichs 94, 96 in einer senkrecht auf der durch die Stoffbahn 20′ gebildeten Fläche stehenden Richtung maßgebend ist.

    [0049] Wie in Fig. 4 dargestellt, ist der Nachweisbereich 94 so ausgerichtet, daß er von der Umbiegung 48 in Normal­lage ungefähr bis zur Hälfte abgedeckt ist, so daß die Nachweiseinheit 90 in der Richtung senkrecht zu der von der Stoffbahn 20′ gebildeten Fläche eine Überdeckung durch die Umbiegung 48 des Nachweisbereichs 94 zur Hälfte erfaßt.

    [0050] Wird dagegen die Umbiegung nach rechts verlagert, wie gestrichelt durch die Umbiegung 48a dargestellt, so wird der Nachweisbereich 94 nicht von der Umbiegung 48a überdeckt. Wird die Umbiegung jedoch nach links zur Umbiegung 48b verlagert, so wird der Nachweisbereich 94 vollständig von der Umbiegung 48b überdeckt. Durch diese unterschiedliche Überdeckung des Nachweisbereichs 94 ist es somit für die Nachweiseinheit 90 möglich, zu er­kennen, ob und in welcher Richtung die Umbiegung 48 ver­lagert ist.

    [0051] Dasselbe funktioniert beim Legen von links nach rechts mit der Nachweiseinheit 92 und den Nachweisbereich 96.


    Ansprüche

    1. Legemaschine zum Auslegen einer Stoffbahn mit einer die Stoffbahn von einer Stoffrolle abziehenden und als Stofflage auslegenden Stoffbahnführung, umfassend eine Stoffbahn entsprechend der Legemaschinengeschwindig­keit vorlegende Stoffvorgabeeinrichtung, und mit einer Zugentlastungssteuerung, welche eine im Verlauf der Stoff­bahnführung gebildete Stoffbahnschlaufe hinsichtlich ihrer Abweichungen von einer Normalgrösse mit mindestens einer berührungslosen Abtastschranke erfasst, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffbahnschlaufe (48) zwischen der Stoffvorgabeeinrichtung (30) und der ausgelegten Stofflage (34) angeordnet ist, daß die Stoffbahnschlaufe durch eine Umbiegung (48) eines freifallenden Stoffbahn­stücks (20′) in eine quer zur Fallrichtung verlaufende Richtung gebildet ist und daß die Abtastschranke (56, 58) eine Veränderung einer Bogenlänge der Umbiegung (48) über eine Verlagerung der freihängenden Umbiegung (48) er­fasst.
     
    2. Legemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffbahn (20′) im Bereich der Umbiegung (48) gegenüber der Fallrichtung um einen Winkel zwischen ungefähr 90° und 170° umgelenkt ist.
     
    3. Legemaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffbahn (20′) im Bereich der Umbiegung (48) gegenüber der Fallrichtung um einen Winkel zwischen ungefähr 90° und 150° umgelenkt ist.
     
    4. Legemaschine nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastschranke (56, 58) eine Verlagerung der freihängenden Umbiegung (48) in einer Richtung quer zur Fallrichtung erfasst.
     
    5. Legemaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastschranke tangential zur Umbiegung (48) ausgerichtet ist.
     
    6. Legemaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastschranke in Richtung senkrecht zu der von der Stoffbahn (20′) gebildeten Fläche einen Be­reich mit einer vorgegebenen Breite abtastet und er­fasst, welcher Teil dieses Bereichs von der Umbiegung überdeckt ist.
     
    7. Legemaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastschranke (56, 58) quer zur Stoffbahn (20′) über die gesamte Breite derselben verläuft und bei normaler Bogenlänge der Umbiegung (48) auf einer Seite von dieser angeordnet ist.
     
    8. Legemaschine nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei jeweils eine Verla­gerung der Umbiegung (48) in jeweils zwei einander entgegengesetzten Richtungen erfassende Abtastschran­ken (56, 58) vorgesehen sind.
     
    9. Legemaschine nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastschranke (56, 58) in einem spitzen Winkel (A) zu der von der Stoff­bahn (20′) gebildeten Fläche verläuft.
     
    10. Legemaschine nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastschranke eine Lichtschranke (56, 58) ist.
     
    11. Legemaschine nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Umbiegung (48) und die Abtastschranke (56, 58) im Bereich eines Lege­aggregats (32) angeordnet sind.
     
    12. Legemaschine nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Umbiegung (48) zwi­schen einer Auslegekante und der ausgelegten Lage (34) angeordnet ist.
     
    13. Legemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Umbiegung (48) zwi­schen einer Abschneidekante (50, 52) und der aus­gelegten Lage (34) angeordnet ist.
     
    14. Legemaschine nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffbahnführung (16) zur Bildung der Umbiegung (48) ein die quer zur Fallrichtung verlaufende Richtung festlegendes Füh­rungselement aufweist.
     
    15. Legemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da­durch gekennzeichnet, daß ein bogenförmiger Verlauf der Stoffbahn (20′) im Übergangsbereich von der Stoffbahnführung (16) zur ausgelegten Lage (34) als die die Stoffbahnschlaufe bildende Umbiegung (48) dient.
     
    16. Legemaschine nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen (44, 46, 74, 76) zur Beaufschlagung der Umbiegung (48) in Rich­tung einer maximalen Bogenlänge vorgesehen sind.
     
    17. Legemaschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Umbiegung (48) mit einem Luftstrom beauf­schlagt ist.
     




    Zeichnung