[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Antriebvorrichtung für den Speisezylinder
einer Kämmmaschine gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie auf ein Verfahren
zur Durchführung einer Mischspeisung.
[0002] Es ist auf dem Gebiet der Spinnerei bekannt, die Bewegung der Oberzange von Kämmaschinen
sowohl bei der Vorlaufspeisung, d.h. bei Antrieb des Speisezylinders bei nach vorne
erfolgender Zangenbewegung, als auch bei Rücklaufspeisung, d.h. beim Antrieb des Speisezylinders
bei nach hinten erfolgender Zangenbewegung, zum Antrieb des Speisezylinders zu benützen.
[0003] Es können Schalträder zum Antreiben des Speisezylinders verwendet werden. Dabei
erweist sich jedoch bei den bekannten Vorrichtungen das Austauschen dieser Schalträder
beim Wechsel von der Vorlauf- zur Rücklaufspeisung und umgekehrt als nachteilig,
da dieses Austauschen relativ kompliziert ist. Dies ist deshalb der Fall, weil es
immer mit der Demontage und Montage des ganzen Aggregates der Maschine verbunden ist.
[0004] Durch die DDR-Patentschrift 218 782 A3 ist ein Speisewalzenantrieb bekannt geworden,
bei welchem das Wechseln vom Vorlauf- zum Rücklaufantrieb einfacher ist. Die Bewegung
der Speisewalze erfolgt unter Verwendung von mit Schaltklinken betätigten Zahnrädern
und der Wechsel zwischen Vor- und Rücklaufantrieb durch Versetzen der Klinken in
ihre Arbeits- bzw. Ruheposition. Diese Anordnung besitzt jedoch die Nachteile einer
durch das Zusammenwirken der Klinken und der Klinkenräder bedingten Erhöhung des
Lärmpegels.
[0005] Diese Nachteile sollen gemäss der Erfindung vermieden werden. Die letztere besitzt
die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale. Damit besitzt
sie den Vorteil, dass die Vorschübe des Speisezylinders praktisch von stets gleicher
Grösse sind und sich damit eine Verbesserung des erzeugten Faserbands ergibt. Die
Vorschübe von stets gleicher Grösse sind darin begründet, dass bei einem auf der Basis
von Klemmkörpern beruhenden Freilauf der beim Wechsel von der Leerlaufposition zur
Klemmposition auftretende Leerweg, d.h. das dabei auftretende Spiel, sehr klein gehalten
werden kann. Damit sind die Vorschübe des Speisezylinders stets von praktisch gleicher
Grösse. Bei einem Klinkenrad hingegen variiert die auf die Zähne bezogene Stillstandsposition
der Klinke und damit auch die Grösse der Vorschübe, über eine dem Abstand benachbarter
Zähne gleiche Distanz. Zudem kann dieser Zahnabstand, welcher den kleinsten Speise
betrag bildet, nicht beliebig klein gemacht werden, was jedoch bei vorliegender Erfindung
praktisch der Fall ist.
[0006] Diese Vorrichtung begünstigt die Durchführung eines Verfahrens, wobei der Anteil
des Speisebetrages anteilig bei der Vor- und Rücklaufbewegung des Zangenaggregates
vorgenommen werden kann.
[0007] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung näher
erläutert. In der letzteren sind
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Antriebsvorrichtung in schematischer
Darstellung,
Fig. 2 ein in der erfindungsgemässen Vorrichtung verwendeter Freilauf,
Fig. 3 eine Ansicht der Vorrichtung der Fig. 1 der anderen Seite gesehen, in schematischer
Darstellung,
Fig. 4 eine Seitenansicht eines weiteren Beispiels, ebenfalls in schematischer Darstellung,
und
Fig. 5 ein weiteres Beispiel eines für die erfindungsgemässe Vorrichtung vorteilhaften
Freilaufs.
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform nach der Fig. 3
[0008] Fig. 1 zeigt eine Seitenwand eines Trägers 11. Die ser trägt eine senkrecht zur
Bildebene stehende Welle, auf welcher ein um die Achse 13 schwenkbarer Arm 12 angebracht
ist. Am Arm 12 ist die Oberzange 14 einer Kämmaschinenzange befestigt. Ein Freilauf
15 umfasst einen Innenteil 16, einen Aussenteil 17, sowie zwischen diesen angeordnete
Klemmkörper 18. Eine Halterung 19 ist mit dem Aussenteil 17 fest verbunden. Der Innenteil
16 ist mit einem Speisezylinder 20 der Kämmaschine fest verbunden. Dies kann z.B.
in der Weise ausgeführt sein, dass er koaxial zum Speisezylinder 20 angebracht ist.
Der letztere ist in der Figur 1 durch den Freilauf 15 verdeckt.
[0009] Der Speisezylinder 20 ist mit dem Arm 12 durch eine Kupplung gekuppelt, welche neben
dem Freilauf 15 und der Halterung 19 noch eine Schubstange 21 umfasst. Diese ist
kurbelartig mit der Halterung 19 und dem Arm 12 befestigt. In zwei Öffnungen im Träger
11 befinden sich senkrecht zur Zeichenebene angeordnete Haltestäbe 24, welche zum
Hin- und Herbewegen des Trägers 11 und damit zum Schwenken der Oberzange 14 dienen.
[0010] Der an sich bekannte Freilauf 15 ist in Fig. 1 nur schematisch gezeichnet. Ein Beispiel
einer praktischen Ausführungsform eines solchen ist jedoch in Fig. 2 gezeigt. Der
Innenteil 16 ist von kreiszylindrischer Form. Dasselbe gilt für den Aussenteil 17.
Dessen innere Mantelfläche weist jedoch im Querschnitt einen sägezahnförmigen Verlauf
mit ansteigenden und abfallenden Partien 22 bzw. 23 auf. Zwischen dem Innenteil
16 und dem Aussenteil 17 sind die Klemmkörper 18 vorgesehen. Diese können beispielsweise
als Zylinder oder Kugeln ausgebildet sein. Diese Rollkörper 18 besitzen, wenn sie
sich in unmittelbarer Nähe der Kanten 44 befinden, ein gewisses Spiel. In der gezeichneten
Position sind sie jedoch in einer eingeklemmten Lage.
[0011] Fig. 3 zeigt eine Ansicht der Seitenwand des Trägers 11, welche der in Fig. 1 gezeigten
Seitenwand gegenüberliegt, wobei sich jede der Wände an einem Ende des Speisezylinders
20 befindet. Es ist zu beachten, dass in Fig. 3 rechts und links bezüglich Fig. 1
vertauscht sind. Während sich die Vorderseite der Antriebsvorrichtung gemäss Fig.
1 rechts befindet, befindet sie sich in Fig. 3 links.
[0012] Die Fig. 3 zeigt wiederum die Oberzange 14, den Speisezylinder 20 und die zwei Haltestäbe
24. Das in Fig. 3 sichtbare Ende der Oberzange 14 ist an einem weiteren Arm 25 befestigt,
der ebenfalls um die Achse 13 schwenkbar ist.
[0013] Auf der in Fig. 3 gezeigten Seite der Antriebsvorrichtung befindet sich ein zweiter
Freilauf 27. Dieser kann ebenfalls wie in Fig. 2 gezeigt ausgebildet sein. Dessen
Innenteil 28 ist wiederum mit dem in Fig. 3 durch den Freilauf 27 verdeckten Speisezylinder
20 fest und dessen Aussenteil 29 ist mit einer Halterung 30 fest verbunden. Eine Schubstange
31 ist wiederum kurbelartig mit den Teilen 25 und 30 verbunden.
[0014] Zur Erläuterung der Arbeitsweise sei angenommen, dass sich die Antriebsvorrichtung
für den Speisezylinder, d.h. der Träger 11 mit den von ihm getragenen, in Fig. 1
und 3 gezeigten Teilen, in seiner hintern Position befinde. In dieser ist die Zange
stets geschlossen. Falls sich die Antriebsvorrichtung in ihrer vorderen Position befindet,
ist die Zange stets offen. Dieser letztere Zustand ist in Fig. 1 und 3 strichliert
gezeichnet und für die Arme mit 12′, 25′, die Oberzange mit 14′, die Halterungen mit
19′, 30′ und die Schubstangen mit 21′ und 31′ bezeichnet.
[0015] Bei der Vorwärtsbewegung der Antriebsvorrichtung bzw. des Trägers 11 wird die Zange
geöffnet, indem der Arm 12 um die Schwenkachse 13 nach oben in die Position 12′ verschwenkt
wird. Bei diesem Schwenken wird, unter Bezugnahme auf Fig. 1, die Schubstange 21 mitgenommen
und in die strichliert gezeichnete Lage 21′ bewegt. Dadurch wird auch die Halterung
19 in ihre strichliert gezeichnete Lage 19′ verdreht. Dabei wird der mit der Halterung
19 feste Aussenteil 17 des Freilaufs 15 mitgedreht, d.h. im Gegenuhrzeigersinn rotiert.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ergibt sich dabei ein Verklemmen der Klemmkörper
18, so dass auch der Innenteil 16 des Freilaufs 15 und damit der mit ihm feste Speisezylinder
20 mitgenommen werden. Damit bewirkt der letztere einen Vorschub der nicht gezeichneten
Faservorlage in der Richtung nach vorne (d.h. in Fig. 1 nach rechts).
[0016] Wenn anschliessend eine Rückbewegung des Trägers 11, d.h. der Antriebsvorrichtung
stattfindet, so erfolgt gleichzeitig ein Schliessen der Zange, wobei der Arm 12 um
die Achse 13 nach unten geschwenkt wird. Bei diesem Vorgang drückt die Schubstange
21 die Halterung 19 in ihre Ausgangslage nach unten. Dadurch wird der Aussenteil
17 im Uhrzeigersinn gedreht, wodurch die Klemmkörper 18 an die in Fig. 2 gezeigten,
abfallenden Partien 23 heranbewegt werden. Dort besitzen sie mehr Platz, d.h. etwas
freies Spiel, so dass sie keiner Klemmwirkung ausgesetzt sind. Damit wird auf den
Innenteil 16 keine Drehkraft aufgeübt, so dass dieser und damit der Speisezylinder
20 von der Bewegung des Armes 12 nach unten, d.h. beim Schliessen der Zange, unbeeinflusst
bleiben.
[0017] Nachdem die Träger 11 sich wieder in ihrer hinteren Position befinden und die Zange
wieder geschlossen ist, findet der Kämmvorgang statt. Daraufhin wiederholt sich der
beschriebene Arbeitsvorgang. Es ist ersichtlich, dass mit jeder Vorwärtsbewegung
des Trägers 11 schrittweise eine Speisebewegung stattfindet, so dass eine Vorlaufspeisung
vorliegt:
[0018] Bezugnehmend auf Fig. 3 sei festgestellt, dass der ebenfalls mit Klemmkörpern 43
ausgestattete Freilauf 27 im Vergleich zu Fig. 2 in umgekehrtem Drehsinn wirksam bzw.
unwirksam sein muss. Dies ist in Fig. 3 durch die Form der Innenfläche des Aussenteils
29 angedeutet. Bei der Vorwärtsbewegung der Träger 11, was bei dieser Fig. eine Bewegung
nach links ist, und wobei eine Schwenkung des Arms 25 in seine Position 25′ und der
Oberzange 14 ihre offene Stellung 14′ stattfindet, wird die Schubstange 31 in die
strichliert gezeichnete Lage 31′ bewegt. Dabei wird die Halterung 30 mitgenommen und
dreht dabei den Aussenteil 29 des Freilaufs entgegen der Mitnahmerichtung desselben,
d.h. im Leergang. Daher wird dabei der Speisezylinder 20 nicht bewegt.
[0019] Bei der anschliessend erfolgenden Rückbewegung des Trägers 11 wird der Arm 25 um
die Schwenkachse 13 aus seiner Position 25′ wieder in seine Ausgangsposition zurückgedreht
und die Oberzange 14 wieder in ihre geschlossene Position gebracht. Dabei bewegen
sich auch die Schubstange 31 und die Halterung 30 wieder aus ihren Positionen 31′
und 30′ in ihre Ausgangslage zurück. Der Aussenteil wird dabei in der Mitnahmerichtung
des Freilaufs 27, d.h. gemäss Fig. 3 im Uhrzeigersinn, rotiert und der Speisezylinder
20 vom mitgenommenen Innenteil 28 im Uhrzeigersinn gedreht, so dass ein Schub der
Faservorlage nach vorn, d.h. gemäss Fig. 3 nach links, stattfindet. Bei vollendeter
Rückbewegung der Oberzange 14 tritt das Klemmen der Fasern durch die Kämmaschinenzange
ein und findet anschliessend die Kämmbewegung statt. Bei der gemäss Fig. 3 erfolgenden
Arbeitsweise findet somit bei jeder Rückwärtsbewegung der Antriebseinrichtung schrittweise
eine Speisebewegung statt, was einer Rücklaufspeisung entspricht.
[0020] Wenn bei der Antriebsvorrichtung gemäss Fig. 1 und 3 die Schubstange 21 eingestzt
und die Schubstange 31 ausser Betrieb gesetzt ist, so arbeitet diese mit Vorlaufspeisung.
Bei umgekehrtem Einsatz liegt Rücklaufspeisung vor. Sind beide Stangen 21 und 31
gleichzeitig eingesetzt, so finden zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schliessbewegungen
der Kämmaschinenzange, d.h. zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kämmbewegungen zwei
Bewegungen der Speisewalze 20 und damit zwei Schübe der Faservorlage statt. Auf diese
Weise lässt sich die Menge des pro Kämmbewegung vorgelegten Fasermaterials variieren.
[0021] Mit dieser Einrichtung ist ein Verfahren durchführbar wobei der während eines Kammspieles
erforderliche und vorbestimmte Speisebetrag anteilig auf die Vor- und die Rücklaufbewegung
der Zange aufgeteilt werden kann. Die Speisung erfolgt somit quasi kontinuierlich
und verringert durch die niedrigere Trans portgeschwindigkeit die Belastung der Antriebe,
bzw. der Speisewalze. Je nach Wunsch kann der anteilige Speisebetrag vorgewählt werden.
[0022] Ein anderes Beispiel des Vorgehens zum Erzielen einer solchen Variation der Menge
des pro Kämmvorgang gelieferten Fasermaterials sei anhand der Fig. 3 erläutert. Bei
diesem Beispiel sind am Arm 25 drei verschiedene Fixierungsstellen 32, 33, 34 vorgesehen,
an denen das in Fig. 3 obere Ende der Schubstange 31 befestigt werden kann. Diese
Fixierstellen haben unterschiedliche Entfernungen von der Schwenkachse 13, so dass
sie sich bei den Schwenkbewegungen des Armes 25 um veschieden grosse Wege bewegen
und somit verschieden grosse Schübe bewirken.
[0023] Auch die winkelmässige Positionierung der Halterung 30 und die radiale Entfernung
der Befestigung der Schubstange 31 an der Halterung 30 von der Drehachse des Freilaufs
können zur Variation der Hübe herbeigezogen werden.
[0024] Gemäss dem im vorhergehenden gezeigten Beispiel ist an jedem Ende des Speisezylinders
20 ein Freilauf 15, 27 vorhanden. Es ist jedoch auch möglich, nur einen einzigen solchen
vorzusehen. Eine solche Ausführungsform ist in Fig. 4 gezeigt. Gemäss dieser ist
ein nicht gezeigter Speisezylinder wiederum mit dem Innenteil 35 eines Freilaufs 36
fest zusammengebaut. Zwei Halterungen 37, 38, welche bezüglich der Drehachse 48 des
Freilaufs 36 einander gegenüberliegen, sind fest mit dem Aussenteil 39 des Freilaufs
36 verbunden. Die Halterung 37 ist mittels einer Schubstange 40 und die Halterung
38 mittels einer Schubstange 41 mit einem Arm 42 gekoppelt. Dieser trägt wiederum,
zusammen mit einem zweiten Arm, eine Oberzange 14 und ist um eine Schwenkachse 13
schwenkbar. Die verschwenkten Positionen sind wiederum strichliert gezeichnet. Die
Vorwärtsbewegung der Antriebsvorrichtung bzw. des Trägers 11 erfolgt nach rechts.
[0025] Zur Beschreibung der Wirkungsweise sei angenommen, dass der Freilauf 36 auch hier
von der in Fig. 2 gezeigten Art sei und dass abwechslungsweise eine der Stangen 40,
41 montiert und die andere demontiert oder auf andere Weise unwirksam gemacht sei.
Damit ist ersichtlich, dass beim Aufwärtsbewegen der Oberzange 14, d.h. bei der Bewegung
des Trägers 11 nach rechts, durch Ziehen an der Stange 40 der Speisezylinder gedreht
und beim nachfolgenden Absenken der Oberzange 14, d.h. des Armes 42, der Freilauf
36 den Speisezylinder nicht gedreht wird. Somit liegt bei montierter Stange 40 eine
Vorlaufspeisung vor. Bei ausser Betrieb gesetzter Stange 40 und eingesetzter Stange
41 dreht sich bei der Aufwärtsbewegung der Oberzange 14 der Freilauf 36 im Leerlauf
und bei der Abwärtsbewegung der Oberzange 14 dreht die Stange 41 über die Halterung
38 den Aussenring 17 und damit auch den Speisezylinder entgegen dem Uhrzeigersinn.
Damit liegt in diesem Fall eine Vorlaufspeisung vor.
[0026] Es ist ersichtlich, dass zum Wechseln von der Vorlauf- zur Rücklaufspeisung und
umgekehrt gemäss Fig. 1, 3 die Schubstangen 21 und 31 und gemäss Fig. 4 die Schubstangen
40 und 41 wechselweise in Betrieb und ausser Betrieb sein müssen.
[0027] Es sei noch bemerkt, dass es beispielsweise auch mög lich ist, bei einer den Fig.
1 und 3 entsprechenden Anordnung die Halterungen 19 und 30 an den Innenteilen 16,
28 und den Speisezylinder 20 an den Aussenteilen 17, 29 zu befestigen.
[0028] Beim in Fig. 2 gezeigten Freilauf wird in der Praxis der für die Klemmkörper 18 im
Leerlauf vorhandene Raum, d.h. das Spiel für die Klemmkörper 18, knapper bemessen,
als dies Fig. 2 zeigt. Dabei sind die Platzverhältnisse derart, dass bei den Klemmkörpern
18 nur in der Position, in welcher sie sich in unmittelbarer Nähe der Kante 44 befinden,
rundherum ein kleines Spiel vorhanden ist. Damit wird erreicht, dass der in der Einführung
erwähnte, beim Wechsel von der Leerlaufposition zur Klemmposition und umgekehrt auftretende
Leerweg sehr klein ist.
[0029] Ein weiterer, handelsüblicher Freilauf, welcher wegen des kleinen Speisebetrags
vorteilhaft und zudem kostengünstig ist, ist in Fig. 5 gezeigt. Er umfasst wiederum
einen Innenteil 45, einen Aussenteil 46 und zwischen diesen angebrachte Klemmkörper
47.
[0030] Wird der Aussenteil 46 im Gegenuhrzeigersinn gedreht, so werden die Körper 47 in
ihre aufrechte Lage gedrückt, wodurch diese sich mit den Teilen 45, 46 verklemmen.
[0031] In Fig. 6 wird eine weitere Ausführungsvariante aufgezeigt, wobei anstelle des Hebels
31 und der Halterung 30 (Fig. 3) zwei Zahnsegmente 49 und 50 die mechanische Verbindung
zwischen dem Freilauf, bzw. der Kupplung 27 und dem Arm 25 herstellen. Das Zahnsegment
49 ist hierbei auf dem Aussenteil 29 befestigt und steht mit einem Zahnsegment 50
im Ein griff, welches koaxial zur Achse 13 mittels Schrauben 51 in Umfangsrichtung
verschiebbar befestigt ist. Durch diese Verschiebemöglichkeit ist ein Eingriffszeitpunkt
einstellbar, ab welchem der Eingriff in das Zahnsegment 49 erfolgen soll. Dies wiederum
ergibt ein Mass des Speisebetrages.
[0032] In der gezeigten Stellung befindet sich die Zange in der hinteren Stellung, d.h.
die bis zu dieser Stellung erfolgte Bewegung des Zahnsegments 50 bzw. 49 hat eine
Speisung über den Speisezylinder im Rücklauf vorgenommen.
[0033] Es ist auch möglich, auf der gegenüberliegenden Lagerung der Speisewalze eine gleiche
Ausbildung von einem Freilauf 27 und Zahnsegmenten 49, 50 unter Zwischenschaltung
eines Zwischenrades zwischen den Zahnsegmenten vorzusehen, um eine Speisung im Vorund
Rücklauf durchzuführen.
1. Antriebvorrichtung für den Speisezylinder (20) einer Kämmaschine, bei der das Öffnen
und Schliessen der Kämmaschinenzange durch Schwenkbewegungen einer an den einen Enden
schwenkbarer Arme (12,25,42) befestigten Oberzange (14) erfolgt und, zum Erzeugen
einer schrittweisen Speisebewegung des Speisezylinders (20), der eine der schwenkbaren
Arme (12,25,42) über eine Kupplung (15,21;27,31;36,40,41) mit einem Ende des Speisezylinders
(20) gekuppelt ist, und die Kupplung (15,21;27,31;36,40,41) nur für die in der einen
Richtung erfolgenden Schwenkbewegungen wirksam ist, dadurch gekennzeichnet, dass die
Kupplung (15,21;27,31;36,40,41) einen Freilauf (15,27,36) mit einem Innenteil (16,28,35
45), mit einem Aussenteil (17,29,39,46) und mit sich zwischen diesen befindlichen
Klemmkörpern (18,43,47), umfasst, wobei der eine dieser Teile mit dem einem Ende des
Speisezylinders (20) und der andere dieser Teile mit einer Halterung (19,30,37,38)
fest ist, und das die Kupplung zuzätzlich eine Schubstange (21,31,40,41) umfasst,
welche kurbelartig mit dem einen Arm (12,25,42) und mit der Halterung (19,30,37,38)
befestigt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Speisezylinder (20)
an jedem seiner Enden mit einem Arm (12,25) gekuppelt ist, wobei zusätzlich zur ersten
Kupplung (15,21) eine mit dem zweiten Ende des Speisezylinders (20) gekuppelte zweite
Kupplung (27,31) vorgesehen ist, dass die erste Kupplung (15,21) bei den Öffnungsbewegungen
und die zweite Kupplung (27,31) bei den Schliessbewegungen der Kämmaschine wirksam
ist und dass wahlweise eine der Kupplungen (15,21;30,31) oder beide Kupplungen (15,21;30,31)
in Betrieb gesetzt ist bzw. sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussenteil (39)
des Freilaufs (36) mit zwei Halterungen (37, 38) versehen ist, welche bezüglich der
Drehachse (48) des Freilaufs (36) gegenüberliegend angeordnet sind,
dass mit den Halterungen (37, 38) und dem Arm (42) die im Anspruch 1 genannte (40),
bzw. eine zweite Schubstange (41) kurbelartig verbunden sind, dass bei den Oeffnungsbewegungen
der Zange (14) eine Zugkraft auf die eine Halterung (37) und bei den Schliessbewegungen
der Zange (14) eine Stosskraft auf die zweite Halterung (38) vorhanden ist und wahlweise
die eine Schubstange (40) oder die andere Schubstange (41) in Betrieb gesetzt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch geeignete Wahl
der Position der Halterung (30) und / oder der Befestigungsstelle (32, 33, 34) der
Schubstange (31) am Arm (25) die Grösse der Hübe des Speisezylinders (20) veränderbar
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenteil (16, 28,
35) des Freilaufs (15, 27, 36) koaxial zum Speisezylinder (20) angebracht ist.
6. Antriebsvorrichtung für den Speisezylinder (20) einer Kämmaschine, bei der das
Öffnen und Schliessen der Kämmaschinenzange durch Schwenkbewegungen einer, an den
einen Ende schwenkbarer Arme (25) befestigten Oberzange (14) erfolgt und zum Erzeugen
einer schrittweisen Speisebewegung des Speisezylinders (20), der eine der schwenkbaren
Arme (25) über eine Kupplung (27,49,50) mit einem Ende des Speisezylinders (20) gekuppelt
ist und die Kupplung (27,49,50) nur für die in der einen Richtung erfolgten Schwenkbewegungen
wirksam ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupplung (27,49,50) einen Freilauf (27) mit einem Innenteil (28), mit einem
Aussenteil (29) und mit sich zwischen diesem befindlichen Klemmkörpern (18, 43, 47)
umfasst, wobei der eine dieser Teile mit dem einen Ende des Speisezylinders (20)
und der andere dieser Teile mit einem Zahnsegment (48) versehen ist und dass die Kupplung
zusätzlich ein weiteres Zahnsegment (50) umfasst, welches mit dem einen Arm (25) verbunden
ist und mit dem ersten Zahnsegment (49) im Eingriff steht oder in Eingriff bringbar
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
das mit dem einen Arm (25) verbundene Zahnsegment (50) koaxial zur Schwenkachse (13)
des Armes (25) befestigt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
das Zahnsegment (50) lösbar und verschwenkbar um die Schwenkachse (13) befestigt ist.
9. Verfahren zum schrittweisen Zuführen einer vorbestimmten Länge eines Faservlieses
bei einem Kammspiel einer Kämmaschine über einen Speisezylinder, der in einer einen
Vorlauf- und eine Rücklaufbewegung ausführenden Kämmaschinenzange gelagert ist und
durch das Öffnen oder Schliessen der Kämmaschinenzange schrittweise Speisebewegungen
ausführt, dadurch gekennzeichnet, dass
die vorbestimmte Länge des Speisebetrages eines Kammspieles anteilig durch die Vor-
und Rücklaufspeisung erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
der Anteil des Speisebetrages der Vor- und Rücklaufbewegung vorwählbar ist.