(19)
(11) EP 0 322 694 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.07.1989  Patentblatt  1989/27

(21) Anmeldenummer: 88121196.5

(22) Anmeldetag:  17.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D01G 19/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 24.12.1987 CH 5059/87

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Clement, Heinz
    CH-8406 Winterthur (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Antriebvorrichtung für den Speisezylinder einer Kämmaschine


    (57) Bei der Antriebsvorrichtung für den Speisezylinder einer Kämmaschine werden die Schwenkbewegungen der, die Oberzange der Kämmaschinenzange tragenden Arme, zum Erzeugen der schrittweisen Bewegung des Speisezy­linders benützt. Zu diesem Zweck werden die Arme über eine Kupplung mit dem Speisezylinder gekuppelt.
    Gemäss der Erfindung umfasst die Kupplung einen Frei­lauf 15 mit einem Innenteil 16, einem Aussenteil 17 und zwischen diesen befindliche Klemmkörper 18, wo­bei einer dieser Teile (16) mit dem Speisezylinder 20 und der andere dieser Teile (17) über eine Halte­rung 19 und eine Schubstange 21 mit dem Arm 12 ge­kuppelt ist.
    Die Erfindung besitzt die Vorteile, dass ein Wechsel von der Vorlauf- zur Rücklaufspeisung und umgekehrt, einfach durchzuführen ist. Der Leerweg beim Wechsel von der Leerlaufposition zur Klemmposition und umge­kehrt ist sehr klein und damit sind die Vorschübe stets von praktisch genau gleicher Grösse, wodurch sich eine Verbesserung des erzeugten Faserbandes ergibt.
    Weiterhin wird ein Verfahren vorgeschlagen, um den Speisebetrag anteilig während dem Vor- und Rücklauf des Zangenaggregates durchzuführen, wobei der je­weilige Anteil vorbestimmbar ist. Dadurch wird eine quasi kontinuierliche Speisung ermöglicht mit einer niedrigen Speisegeschwindigkeit.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine An­triebvorrichtung für den Speisezylinder einer Kämmma­schine gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie auf ein Verfahren zur Durchführung einer Misch­speisung.

    [0002] Es ist auf dem Gebiet der Spinnerei bekannt, die Bewe­gung der Oberzange von Kämmaschinen sowohl bei der Vorlaufspeisung, d.h. bei Antrieb des Speisezylinders bei nach vorne erfolgender Zangenbewegung, als auch bei Rücklaufspeisung, d.h. beim Antrieb des Speisezy­linders bei nach hinten erfolgender Zangenbewegung, zum Antrieb des Speisezylinders zu benützen.

    [0003] Es können Schalträder zum Antreiben des Speisezylin­ders verwendet werden. Dabei erweist sich jedoch bei den bekannten Vorrichtungen das Austauschen dieser Schalträder beim Wechsel von der Vorlauf- zur Rück­laufspeisung und umgekehrt als nachteilig, da dieses Austauschen relativ kompliziert ist. Dies ist deshalb der Fall, weil es immer mit der Demontage und Montage des ganzen Aggregates der Maschine verbunden ist.

    [0004] Durch die DDR-Patentschrift 218 782 A3 ist ein Speise­walzenantrieb bekannt geworden, bei welchem das Wech­seln vom Vorlauf- zum Rücklaufantrieb einfacher ist. Die Bewegung der Speisewalze erfolgt unter Verwendung von mit Schaltklinken betätigten Zahnrädern und der Wechsel zwischen Vor- und Rücklaufantrieb durch Ver­setzen der Klinken in ihre Arbeits- bzw. Ruheposi­tion. Diese Anordnung besitzt jedoch die Nachteile ei­ner durch das Zusammenwirken der Klinken und der Klin­kenräder bedingten Erhöhung des Lärmpegels.

    [0005] Diese Nachteile sollen gemäss der Erfindung vermieden werden. Die letztere besitzt die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale. Damit be­sitzt sie den Vorteil, dass die Vorschübe des Speise­zylinders praktisch von stets gleicher Grösse sind und sich damit eine Verbesserung des erzeugten Faser­bands ergibt. Die Vorschübe von stets gleicher Grösse sind darin begründet, dass bei einem auf der Basis von Klemmkörpern beruhenden Freilauf der beim Wechsel von der Leerlaufposition zur Klemmposition auftre­tende Leerweg, d.h. das dabei auftretende Spiel, sehr klein gehalten werden kann. Damit sind die Vorschübe des Speisezylinders stets von praktisch gleicher Grös­se. Bei einem Klinkenrad hingegen variiert die auf die Zähne bezogene Stillstandsposition der Klinke und damit auch die Grösse der Vorschübe, über eine dem Abstand benachbarter Zähne gleiche Distanz. Zudem kann dieser Zahnabstand, welcher den kleinsten Speise­ betrag bildet, nicht beliebig klein gemacht werden, was jedoch bei vorliegender Erfindung praktisch der Fall ist.

    [0006] Diese Vorrichtung begünstigt die Durchführung eines Verfahrens, wobei der Anteil des Speisebetrages an­teilig bei der Vor- und Rücklaufbewegung des Zangen­aggregates vorgenommen werden kann.

    [0007] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispie­len und der Zeichnung näher erläutert. In der letzte­ren sind

    Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Antriebsvorrichtung in schematischer Darstel­lung,

    Fig. 2 ein in der erfindungsgemässen Vorrichtung verwendeter Freilauf,

    Fig. 3 eine Ansicht der Vorrichtung der Fig. 1 der anderen Seite gesehen, in schematischer Dar­stellung,

    Fig. 4 eine Seitenansicht eines weiteren Beispiels, ebenfalls in schematischer Darstellung, und

    Fig. 5 ein weiteres Beispiel eines für die erfin­dungsgemässe Vorrichtung vorteilhaften Frei­laufs.

    Fig. 6 eine weitere Ausführungsform nach der Fig. 3



    [0008] Fig. 1 zeigt eine Seitenwand eines Trägers 11. Die­ ser trägt eine senkrecht zur Bildebene stehende Welle, auf welcher ein um die Achse 13 schwenkbarer Arm 12 angebracht ist. Am Arm 12 ist die Oberzange 14 einer Kämmaschinenzange befestigt. Ein Freilauf 15 umfasst einen Innenteil 16, einen Aussenteil 17, sowie zwischen diesen angeordnete Klemmkörper 18. Eine Halterung 19 ist mit dem Aussenteil 17 fest verbunden. Der Innenteil 16 ist mit einem Speisezy­linder 20 der Kämmaschine fest verbunden. Dies kann z.B. in der Weise ausgeführt sein, dass er koaxial zum Speisezylinder 20 angebracht ist. Der letztere ist in der Figur 1 durch den Freilauf 15 verdeckt.

    [0009] Der Speisezylinder 20 ist mit dem Arm 12 durch eine Kupplung gekuppelt, welche neben dem Freilauf 15 und der Halterung 19 noch eine Schubstange 21 um­fasst. Diese ist kurbelartig mit der Halterung 19 und dem Arm 12 befestigt. In zwei Öffnungen im Trä­ger 11 befinden sich senkrecht zur Zeichenebene ange­ordnete Haltestäbe 24, welche zum Hin- und Herbewe­gen des Trägers 11 und damit zum Schwenken der Ober­zange 14 dienen.

    [0010] Der an sich bekannte Freilauf 15 ist in Fig. 1 nur schematisch gezeichnet. Ein Beispiel einer prakti­schen Ausführungsform eines solchen ist jedoch in Fig. 2 gezeigt. Der Innenteil 16 ist von kreiszylin­drischer Form. Dasselbe gilt für den Aussenteil 17. Dessen innere Mantelfläche weist jedoch im Quer­schnitt einen sägezahnförmigen Verlauf mit anstei­genden und abfallenden Partien 22 bzw. 23 auf. Zwi­schen dem Innenteil 16 und dem Aussenteil 17 sind die Klemmkörper 18 vorgesehen. Diese können bei­spielsweise als Zylinder oder Kugeln ausgebildet sein. Diese Rollkörper 18 besitzen, wenn sie sich in unmittelbarer Nähe der Kanten 44 befinden, ein gewis­ses Spiel. In der gezeichneten Position sind sie je­doch in einer eingeklemmten Lage.

    [0011] Fig. 3 zeigt eine Ansicht der Seitenwand des Trägers 11, welche der in Fig. 1 gezeigten Seitenwand gegen­überliegt, wobei sich jede der Wände an einem Ende des Speisezylinders 20 befindet. Es ist zu beachten, dass in Fig. 3 rechts und links bezüglich Fig. 1 vertauscht sind. Während sich die Vorderseite der Antriebsvorrichtung gemäss Fig. 1 rechts befindet, befindet sie sich in Fig. 3 links.

    [0012] Die Fig. 3 zeigt wiederum die Oberzange 14, den Spei­sezylinder 20 und die zwei Haltestäbe 24. Das in Fig. 3 sichtbare Ende der Oberzange 14 ist an einem weiteren Arm 25 befestigt, der ebenfalls um die Ach­se 13 schwenkbar ist.

    [0013] Auf der in Fig. 3 gezeigten Seite der Antriebsvor­richtung befindet sich ein zweiter Freilauf 27. Die­ser kann ebenfalls wie in Fig. 2 gezeigt ausgebildet sein. Dessen Innenteil 28 ist wiederum mit dem in Fig. 3 durch den Freilauf 27 verdeckten Speisezylin­der 20 fest und dessen Aussenteil 29 ist mit einer Halterung 30 fest verbunden. Eine Schubstange 31 ist wiederum kurbelartig mit den Teilen 25 und 30 ver­bunden.

    [0014] Zur Erläuterung der Arbeitsweise sei angenommen, dass sich die Antriebsvorrichtung für den Speisezy­linder, d.h. der Träger 11 mit den von ihm getrage­nen, in Fig. 1 und 3 gezeigten Teilen, in seiner hin­tern Position befinde. In dieser ist die Zange stets geschlossen. Falls sich die Antriebsvorrichtung in ihrer vorderen Position befindet, ist die Zange stets offen. Dieser letztere Zustand ist in Fig. 1 und 3 strichliert gezeichnet und für die Arme mit 12′, 25′, die Oberzange mit 14′, die Halterungen mit 19′, 30′ und die Schubstangen mit 21′ und 31′ be­zeichnet.

    [0015] Bei der Vorwärtsbewegung der Antriebsvorrichtung bzw. des Trägers 11 wird die Zange geöffnet, indem der Arm 12 um die Schwenkachse 13 nach oben in die Position 12′ verschwenkt wird. Bei diesem Schwenken wird, unter Bezugnahme auf Fig. 1, die Schubstange 21 mitgenommen und in die strichliert gezeichnete Lage 21′ bewegt. Dadurch wird auch die Halterung 19 in ihre strichliert gezeichnete Lage 19′ verdreht. Dabei wird der mit der Halterung 19 feste Aussenteil 17 des Freilaufs 15 mitgedreht, d.h. im Gegenuhrzei­gersinn rotiert. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, er­gibt sich dabei ein Verklemmen der Klemmkörper 18, so dass auch der Innenteil 16 des Freilaufs 15 und damit der mit ihm feste Speisezylinder 20 mitgenom­men werden. Damit bewirkt der letztere einen Vor­schub der nicht gezeichneten Faservorlage in der Richtung nach vorne (d.h. in Fig. 1 nach rechts).

    [0016] Wenn anschliessend eine Rückbewegung des Trägers 11, d.h. der Antriebsvorrichtung stattfindet, so erfolgt gleichzeitig ein Schliessen der Zange, wobei der Arm 12 um die Achse 13 nach unten geschwenkt wird. Bei diesem Vorgang drückt die Schubstange 21 die Halte­rung 19 in ihre Ausgangslage nach unten. Dadurch wird der Aussenteil 17 im Uhrzeigersinn gedreht, wo­durch die Klemmkörper 18 an die in Fig. 2 gezeigten, abfallenden Partien 23 heranbewegt werden. Dort be­sitzen sie mehr Platz, d.h. etwas freies Spiel, so dass sie keiner Klemmwirkung ausgesetzt sind. Damit wird auf den Innenteil 16 keine Drehkraft aufgeübt, so dass dieser und damit der Speisezylinder 20 von der Bewegung des Armes 12 nach unten, d.h. beim Schliessen der Zange, unbeeinflusst bleiben.

    [0017] Nachdem die Träger 11 sich wieder in ihrer hinteren Position befinden und die Zange wieder geschlossen ist, findet der Kämmvorgang statt. Daraufhin wieder­holt sich der beschriebene Arbeitsvorgang. Es ist er­sichtlich, dass mit jeder Vorwärtsbewegung des Trägers 11 schrittweise eine Speisebewegung statt­findet, so dass eine Vorlaufspeisung vorliegt:

    [0018] Bezugnehmend auf Fig. 3 sei festgestellt, dass der ebenfalls mit Klemmkörpern 43 ausgestattete Freilauf 27 im Vergleich zu Fig. 2 in umgekehrtem Drehsinn wirksam bzw. unwirksam sein muss. Dies ist in Fig. 3 durch die Form der Innenfläche des Aussenteils 29 an­gedeutet. Bei der Vorwärtsbewegung der Träger 11, was bei dieser Fig. eine Bewegung nach links ist, und wobei eine Schwenkung des Arms 25 in seine Posi­tion 25′ und der Oberzange 14 ihre offene Stellung 14′ stattfindet, wird die Schubstange 31 in die strichliert gezeichnete Lage 31′ bewegt. Dabei wird die Halterung 30 mitgenommen und dreht dabei den Aussenteil 29 des Freilaufs entgegen der Mitnahme­richtung desselben, d.h. im Leergang. Daher wird da­bei der Speisezylinder 20 nicht bewegt.

    [0019] Bei der anschliessend erfolgenden Rückbewegung des Trägers 11 wird der Arm 25 um die Schwenkachse 13 aus seiner Position 25′ wieder in seine Ausgangsposi­tion zurückgedreht und die Oberzange 14 wieder in ihre geschlossene Position gebracht. Dabei bewegen sich auch die Schubstange 31 und die Halterung 30 wieder aus ihren Positionen 31′ und 30′ in ihre Aus­gangslage zurück. Der Aussenteil wird dabei in der Mitnahmerichtung des Freilaufs 27, d.h. gemäss Fig. 3 im Uhrzeigersinn, rotiert und der Speisezylinder 20 vom mitgenommenen Innenteil 28 im Uhrzeigersinn gedreht, so dass ein Schub der Faservorlage nach vorn, d.h. gemäss Fig. 3 nach links, stattfindet. Bei vollendeter Rückbewegung der Oberzange 14 tritt das Klemmen der Fasern durch die Kämmaschinenzange ein und findet anschliessend die Kämmbewegung statt. Bei der gemäss Fig. 3 erfolgenden Arbeitsweise findet somit bei jeder Rückwärtsbewegung der An­triebseinrichtung schrittweise eine Speisebewegung statt, was einer Rücklaufspeisung entspricht.

    [0020] Wenn bei der Antriebsvorrichtung gemäss Fig. 1 und 3 die Schubstange 21 eingestzt und die Schubstange 31 ausser Betrieb gesetzt ist, so arbeitet diese mit Vorlaufspeisung. Bei umgekehrtem Einsatz liegt Rück­laufspeisung vor. Sind beide Stangen 21 und 31 gleichzeitig eingesetzt, so finden zwischen zwei auf­einanderfolgenden Schliessbewegungen der Kämmaschi­nenzange, d.h. zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kämmbewegungen zwei Bewegungen der Speisewalze 20 und damit zwei Schübe der Faservorlage statt. Auf diese Weise lässt sich die Menge des pro Kämmbewe­gung vorgelegten Fasermaterials variieren.

    [0021] Mit dieser Einrichtung ist ein Verfahren durchführ­bar wobei der während eines Kammspieles erforderli­che und vorbestimmte Speisebetrag anteilig auf die Vor- und die Rücklaufbewegung der Zange aufgeteilt werden kann. Die Speisung erfolgt somit quasi konti­nuierlich und verringert durch die niedrigere Trans­ portgeschwindigkeit die Belastung der Antriebe, bzw. der Speisewalze. Je nach Wunsch kann der anteilige Speisebetrag vorgewählt werden.

    [0022] Ein anderes Beispiel des Vorgehens zum Erzielen ei­ner solchen Variation der Menge des pro Kämmvorgang gelieferten Fasermaterials sei anhand der Fig. 3 er­läutert. Bei diesem Beispiel sind am Arm 25 drei ver­schiedene Fixierungsstellen 32, 33, 34 vorgesehen, an denen das in Fig. 3 obere Ende der Schubstange 31 befestigt werden kann. Diese Fixierstellen haben un­terschiedliche Entfernungen von der Schwenkachse 13, so dass sie sich bei den Schwenkbewegungen des Armes 25 um veschieden grosse Wege bewegen und somit ver­schieden grosse Schübe bewirken.

    [0023] Auch die winkelmässige Positionierung der Halterung 30 und die radiale Entfernung der Befestigung der Schubstange 31 an der Halterung 30 von der Drehachse des Freilaufs können zur Variation der Hübe herbeige­zogen werden.

    [0024] Gemäss dem im vorhergehenden gezeigten Beispiel ist an jedem Ende des Speisezylinders 20 ein Freilauf 15, 27 vorhanden. Es ist jedoch auch möglich, nur einen einzigen solchen vorzusehen. Eine solche Aus­führungsform ist in Fig. 4 gezeigt. Gemäss dieser ist ein nicht gezeigter Speisezylinder wiederum mit dem Innenteil 35 eines Freilaufs 36 fest zusammenge­baut. Zwei Halterungen 37, 38, welche bezüglich der Drehachse 48 des Freilaufs 36 einander gegenüberlie­gen, sind fest mit dem Aussenteil 39 des Freilaufs 36 verbunden. Die Halterung 37 ist mittels einer Schubstange 40 und die Halterung 38 mittels einer Schubstange 41 mit einem Arm 42 gekoppelt. Dieser trägt wiederum, zusammen mit einem zweiten Arm, eine Oberzange 14 und ist um eine Schwenkachse 13 schwenk­bar. Die verschwenkten Positionen sind wiederum strichliert gezeichnet. Die Vorwärtsbewegung der An­triebsvorrichtung bzw. des Trägers 11 erfolgt nach rechts.

    [0025] Zur Beschreibung der Wirkungsweise sei angenommen, dass der Freilauf 36 auch hier von der in Fig. 2 ge­zeigten Art sei und dass abwechslungsweise eine der Stangen 40, 41 montiert und die andere demontiert oder auf andere Weise unwirksam gemacht sei. Damit ist ersichtlich, dass beim Aufwärtsbewegen der Ober­zange 14, d.h. bei der Bewegung des Trägers 11 nach rechts, durch Ziehen an der Stange 40 der Speisezy­linder gedreht und beim nachfolgenden Absenken der Oberzange 14, d.h. des Armes 42, der Freilauf 36 den Speisezylinder nicht gedreht wird. Somit liegt bei montierter Stange 40 eine Vorlaufspeisung vor. Bei ausser Betrieb gesetzter Stange 40 und eingesetzter Stange 41 dreht sich bei der Aufwärtsbewegung der Oberzange 14 der Freilauf 36 im Leerlauf und bei der Abwärtsbewegung der Oberzange 14 dreht die Stange 41 über die Halterung 38 den Aussenring 17 und damit auch den Speisezylinder entgegen dem Uhrzeigersinn. Damit liegt in diesem Fall eine Vorlaufspeisung vor.

    [0026] Es ist ersichtlich, dass zum Wechseln von der Vor­lauf- zur Rücklaufspeisung und umgekehrt gemäss Fig. 1, 3 die Schubstangen 21 und 31 und gemäss Fig. 4 die Schubstangen 40 und 41 wechselweise in Betrieb und ausser Betrieb sein müssen.

    [0027] Es sei noch bemerkt, dass es beispielsweise auch mög­ lich ist, bei einer den Fig. 1 und 3 entsprechenden Anordnung die Halterungen 19 und 30 an den Innen­teilen 16, 28 und den Speisezylinder 20 an den Aussenteilen 17, 29 zu befestigen.

    [0028] Beim in Fig. 2 gezeigten Freilauf wird in der Praxis der für die Klemmkörper 18 im Leerlauf vorhandene Raum, d.h. das Spiel für die Klemmkörper 18, knapper bemessen, als dies Fig. 2 zeigt. Dabei sind die Platzverhältnisse derart, dass bei den Klemmkörpern 18 nur in der Position, in welcher sie sich in unmit­telbarer Nähe der Kante 44 befinden, rundherum ein kleines Spiel vorhanden ist. Damit wird erreicht, dass der in der Einführung erwähnte, beim Wechsel von der Leerlaufposition zur Klemmposition und umge­kehrt auftretende Leerweg sehr klein ist.

    [0029] Ein weiterer, handelsüblicher Freilauf, welcher we­gen des kleinen Speisebetrags vorteilhaft und zudem kostengünstig ist, ist in Fig. 5 gezeigt. Er umfasst wiederum einen Innenteil 45, einen Aussenteil 46 und zwischen diesen angebrachte Klemmkörper 47.

    [0030] Wird der Aussenteil 46 im Gegenuhrzeigersinn ge­dreht, so werden die Körper 47 in ihre aufrechte La­ge gedrückt, wodurch diese sich mit den Teilen 45, 46 verklemmen.

    [0031] In Fig. 6 wird eine weitere Ausführungsvariante auf­gezeigt, wobei anstelle des Hebels 31 und der Halterung 30 (Fig. 3) zwei Zahnsegmente 49 und 50 die mechanische Verbindung zwischen dem Freilauf, bzw. der Kupplung 27 und dem Arm 25 herstellen. Das Zahnsegment 49 ist hierbei auf dem Aussenteil 29 be­festigt und steht mit einem Zahnsegment 50 im Ein­ griff, welches koaxial zur Achse 13 mittels Schrauben 51 in Umfangsrichtung verschiebbar be­festigt ist. Durch diese Verschiebemöglichkeit ist ein Eingriffszeitpunkt einstellbar, ab welchem der Eingriff in das Zahnsegment 49 erfolgen soll. Dies wiederum ergibt ein Mass des Speisebetrages.

    [0032] In der gezeigten Stellung befindet sich die Zange in der hinteren Stellung, d.h. die bis zu dieser Stellung erfolgte Bewegung des Zahnsegments 50 bzw. 49 hat eine Speisung über den Speisezylinder im Rück­lauf vorgenommen.

    [0033] Es ist auch möglich, auf der gegenüberliegenden Lagerung der Speisewalze eine gleiche Ausbildung von einem Freilauf 27 und Zahnsegmenten 49, 50 unter Zwischenschaltung eines Zwischenrades zwischen den Zahnsegmenten vorzusehen, um eine Speisung im Vor­und Rücklauf durchzuführen.


    Ansprüche

    1. Antriebvorrichtung für den Speisezylinder (20) einer Kämmaschine, bei der das Öffnen und Schliessen der Kämmaschinenzange durch Schwenkbe­wegungen einer an den einen Enden schwenkbarer Arme (12,25,42) befestigten Oberzange (14) er­folgt und, zum Erzeugen einer schrittweisen Spei­sebewegung des Speisezylinders (20), der eine der schwenkbaren Arme (12,25,42) über eine Kupp­lung (15,21;27,31;36,40,41) mit einem Ende des Speisezylinders (20) gekuppelt ist, und die Kupp­lung (15,21;27,31;36,40,41) nur für die in der einen Richtung erfolgenden Schwenkbewegungen wirksam ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (15,21;27,31;36,40,41) einen Frei­lauf (15,27,36) mit einem Innenteil (16,28,35 45), mit einem Aussenteil (17,29,39,46) und mit sich zwischen diesen befindlichen Klemmkörpern (18,43,47), umfasst, wobei der eine dieser Teile mit dem einem Ende des Speisezylinders (20) und der andere dieser Teile mit einer Halterung (19,30,37,38) fest ist, und das die Kupplung zu­zätzlich eine Schubstange (21,31,40,41) umfasst, welche kurbelartig mit dem einen Arm (12,25,42) und mit der Halterung (19,30,37,38) befestigt ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Speisezylinder (20) an jedem seiner Enden mit einem Arm (12,25) gekuppelt ist, wobei zusätzlich zur ersten Kupplung (15,21) eine mit dem zweiten Ende des Speisezy­linders (20) gekuppelte zweite Kupplung (27,31) vorgesehen ist, dass die erste Kupplung (15,21) bei den Öffnungsbewegungen und die zweite Kupp­lung (27,31) bei den Schliessbewegungen der Kämmaschine wirksam ist und dass wahlweise eine der Kupplungen (15,21;30,31) oder beide Kupp­lungen (15,21;30,31) in Betrieb gesetzt ist bzw. sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Aussenteil (39) des Freilaufs (36) mit zwei Halterungen (37, 38) versehen ist, welche bezüglich der Drehachse (48) des Frei­laufs (36) gegenüberliegend angeordnet sind,

    dass mit den Halterungen (37, 38) und dem Arm (42) die im Anspruch 1 genannte (40), bzw. eine zweite Schubstange (41) kurbelartig verbunden sind, dass bei den Oeffnungsbewegungen der Zange (14) eine Zugkraft auf die eine Halterung (37) und bei den Schliessbewegungen der Zange (14) eine Stosskraft auf die zweite Halterung (38) vorhanden ist und wahlweise die eine Schubstange (40) oder die andere Schubstange (41) in Betrieb gesetzt ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass durch geeignete Wahl der Position der Halterung (30) und / oder der Befestigungs­stelle (32, 33, 34) der Schubstange (31) am Arm (25) die Grösse der Hübe des Speisezylinders (20) veränderbar ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Innenteil (16, 28, 35) des Freilaufs (15, 27, 36) koaxial zum Speisezylin­der (20) angebracht ist.
     
    6. Antriebsvorrichtung für den Speisezylinder (20) einer Kämmaschine, bei der das Öffnen und Schliessen der Kämmaschinenzange durch Schwenkbe­wegungen einer, an den einen Ende schwenkbarer Arme (25) befestigten Oberzange (14) erfolgt und zum Erzeugen einer schrittweisen Speisebewegung des Speisezylinders (20), der eine der schwenkbaren Arme (25) über eine Kupplung (27,49,50) mit einem Ende des Speisezylinders (20) gekuppelt ist und die Kupplung (27,49,50) nur für die in der einen Richtung erfolgten Schwenkbewegungen wirksam ist, dadurch gekennzeichnet,
    dass die Kupplung (27,49,50) einen Freilauf (27) mit einem Innenteil (28), mit einem Aussenteil (29) und mit sich zwischen diesem befindlichen Klemmkörpern (18, 43, 47) umfasst, wobei der eine dieser Teile mit dem einen Ende des Speise­zylinders (20) und der andere dieser Teile mit einem Zahnsegment (48) versehen ist und dass die Kupplung zusätzlich ein weiteres Zahnsegment (50) umfasst, welches mit dem einen Arm (25) ver­bunden ist und mit dem ersten Zahnsegment (49) im Eingriff steht oder in Eingriff bringbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, dass
    das mit dem einen Arm (25) verbundene Zahnseg­ment (50) koaxial zur Schwenkachse (13) des Armes (25) befestigt ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, dass
    das Zahnsegment (50) lösbar und verschwenkbar um die Schwenkachse (13) befestigt ist.
     
    9. Verfahren zum schrittweisen Zuführen einer vor­bestimmten Länge eines Faservlieses bei einem Kammspiel einer Kämmaschine über einen Speise­zylinder, der in einer einen Vorlauf- und eine Rücklaufbewegung ausführenden Kämmaschinenzange gelagert ist und durch das Öffnen oder Schliessen der Kämmaschinenzange schrittweise Speisebewegungen ausführt, dadurch gekenn­zeichnet, dass
    die vorbestimmte Länge des Speisebetrages eines Kammspieles anteilig durch die Vor- und Rücklauf­speisung erfolgt.
     
    10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn­zeichnet, dass
    der Anteil des Speisebetrages der Vor- und Rück­laufbewegung vorwählbar ist.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht