(19)
(11) EP 0 322 735 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.07.1989  Patentblatt  1989/27

(21) Anmeldenummer: 88121387.0

(22) Anmeldetag:  21.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F24C 15/20, A21B 3/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 23.12.1987 DE 8716911 U

(71) Anmelder: Bosch-Siemens Hausgeräte GmbH
D-81669 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Röhrl, Franz, Dipl.-Ing.
    D-8201 Obing (DE)
  • Nitzinger, Karl, Dipl.-Ing.
    D-8225 Traunreut (DE)
  • Thaler, Martin, Dipl.-Ing.
    D-8221 Teisendorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Backofen mit einer Einrichtung zur Wrasenabführung


    (57) Bei Backöfen, insbesondere bei Einbaubacköfen besteht das Problem, daß der aus dem Garraum abgeführte fetthaltige Wrasen sich an angrenzenden Möbelteilen niederschlägt. Bei bekannten Backöfen werden deshalb in den Wrasenführungsweg sogenannte Nachverbrenner (katalytische Selbstreinigung) oder aber unmittelbar in einer Garraumöffnung Fettfilter eingesetzt. Ferner versucht man die Kondensation des Wrasens zu vermindern durch Vermischung des heißen Wrasens mit kühlerer Luft aus der Umgebung des Garraumes mittels Kühlgebläse, wodurch die Temperatur des Wrasens herab­gesetzt wird.
    Durch die Neuerung wird eine noch wirksamere Entfernung der Fettbestand­teile des Wrasens erreicht, indem die Mischluft über einen großflächigen, leicht auswechselbaren Fettfilter (13) geleitet wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung bezieht sich auf einen Backofen gemäß dem Oberbegriff des Schutzan­spruches 1.

    [0002] Bei derartigen Backöfen, insb. bei sogenannten Einbaubacköfen, besteht das Problem, daß bei der Garbehandlung von fetthaltigen Nahrungsmitteln der aus dem Garraum nach außen abgeführte, aus einem Gemisch aus Wasserdampf, Fett und Geruchsstof­fen bestehende heiße Wrasen sich an kühleren Teilen in der Umgebung des Garrau­mes, insb. an angrenzenden Möbelteilen, niederschlägt und einen sichtbaren Fettfilm hinterläßt. Man versucht, diesem Problem zu begegnen, indem man den Wrasen über einen, eine katalytische Selbstreinigung bewirkenden sogenannten Nachverbrenner lei­tet und dann - vermischt mit kühlerer Luft aus der Umgebung des Garraumes - ins Freie ableitet. Solche Nachverbrenner sind teuer und verlieren nach längerer Be­triebsdauer ihre Wirksamkeit. Ferner ist es bekannt, in einer Wrasenableitöffnung in einer Garraumwand ein Fettfilter einzusetzen, das die Fettbestandteile des Wrasens zurückhalten soll. Solche Fettfilter sind relativ kleinflächig und deshalb schon nach relativ kurzer Zeit unwirksam bzw. verstopft.

    [0003] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Backofen der im Oberbegriff des Schutzanspruches 1 genannten Art so auszugestalten, daß die Wirksamkeit und Hand­habung der Einrichtung zur Behandlung des Wrasens verbessert wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Neuerung gelöst durch die im Kennzeichnungsteil des Schutzanspruches 1 genannten Maßnahmen.

    [0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Neuerung ergeben sich aus den nachfolgenden Schutzansprüchen.

    [0006] Gemäß der Neuerung wird der aus dem Garraum austretende Wrasen über einen großflächigen Fettfilter geleitet, der aufgrund der Großflächigkeit eine große Auf­nahmekapazität für das auszuscheidende Fett und daher eine lange Lebensdauer hat. Ein solcher Fettfilter kann als Papierfilter, Papiervlies oder aus Streckmetall, Kunst­stoff oder dergleichen bestehen und z.B. mattenartig ausgebildet sein. Vorzugsweise erstreckt sich hierbei der Fettfilter im wesentlichen längs des Strömungskanales und ist in Breite und Länge diesem Strömungskanal angepaßt. Auf diese weise ergibt sich eine sehr große Filterfläche, die zumindest annähernd dem horizontalen Quer­schnitt des Backofengehäuses entspricht. Der Fettfilter kann leicht austauschbar in dem Gehäuseabschnitt oberhalb des Garraumes angeordnet sein, wo er bei horizonta­ler Anordnung aus der Frontseite des Backofengehäuses herausgezogen und als Nach­rüstteil ausgewechselt werden kann. Der Wrasen wird hierbei mit kühlerer Nebenluft aus der Umgebung des Garraumes vermischt, wobei ein Mischungsverhältnis einge­stellt wird, bei dem der Taupunkt möglichst unter der Raumtemperatur liegt. Die Vermischung erfolgt über ein Gebläse, das gleichzeitig als Kühlgebläse für die Reduzierung der Außentemperatur am Backofengehäuse dienen kann.

    [0007] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Neuerung ergeben sich aus den in der Zeich­nung dargestellten und nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen.

    [0008] Es zeigt

    Fig. 1 und 2 zwei unterschiedliche Ausführungsformen des neuerungs­gemäßen Backofens in schematischer Schnittdarstellung.

    Fig. 3 und 4 zwei alternative Ausführungsbeispiele mit anders angeordne­tem Gebläse.



    [0009] In den Figuren 1 und 2 ist mit 1 eine Backofenmuffel bezeichnet, die durch eine Backofentür 2 verschließbar ist und die einen Garraum 3 umschließt. Die Backofen­muffel 1 ist eingebaut in ein Backofengehäuse 4, das oberhalb der Backofenmuffel 1 frontseitig mit Bedienelementen 5 und entsprechenden Anzeigeelementen versehen ist. Hinter einem sogenannten Prallblech 6 ist ein von einem nicht dargestellten An­triebsmotor angetriebenes Gebläserad 7 eines Umluftgebläses angeordnet, wobei die Prallwand 6 z.B. oben und unten bzw. seitliche Strömungsschlitze 8 und in Höhe des Gebläserades Ansaugöffnungen besitzt. An der Rückseite der Backofenmuffel 1 be­findet sich ein nach oben gerichteter Wrasenableitkanal 9, durch den hindurch der bei Betrieb des Backofens entstehende heiße und fetthaltige Wrasen nach oben ab­strömen kann. Oberhalb der oberen Öffnung des Wrasenableitkanales 9 ist im Inne­ren des Backofengehäuses 4 ein Kühlgebläse 10 angeordnet, das durch einen eben­falls nicht dargestellten Motor angetrieben wird. Während sich der Wrasenableitkanal 9 auf der Saugseite des Kühlgebläses 10 befindet, schließt sich an die Druckseite des Kühlgebläses 10 ein Strömungskanal 11 an, begrenzt durch Kanalwände 12.

    [0010] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 wird der Strömungskanal 11 in etwa hori­zontal durchzogen von einem großflächigen Fettfilter 13, der in an sich bekannter Weise so ausgebildet ist, daß er eine Durchströmung durch ein Gemisch aus Wrasen und normaler Umgebungsluft zuläßt und dabei eine Fettabscheidung bewirkt. In der Figur sind die Strömungsverhältnisse durch Pfeile verdeutlicht. Bei Betrieb des Backofens und bei geschlossener Backofentür 2 baut sich bei Erhitzung im Inneren des Garraumes ein Überdruck auf, der in Form des vorgenannten Wrasens durch den Wrasenableitkanal 9 hindurch entweicht, während durch den Spalt zwischen Back­ofentür und Muffelflansch Frischluft nachströmt. Der heiße Wrasen und eine be­stimmte Menge von Nebenluft 14 aus dem Gehäuseraum bzw. aus der Umgebung des Backofengehäuses 4 wird durch das Kühlgebläse 10 angesaugt, vermischt und dabei vorzugsweise unter den Taupunkt der Raumtemperatur gekühlt, wonach dieses Luft­ gemisch gegen die Unterseite des großflächigen Fettfilters 13 gedrückt wird, dort gereinigt wird und durch eine frontseitige Ausblasöffnung 15 nach außen abgeführt wird. Die Ausblasöffnung 15 besitzt nach oben geneigte Strömungsleitflächen 16, wodurch die austretende Luftströmung nach oben geleitet wird und beispielsweise nicht die vor dem Backofen stehende Person belästigt. Der Strömungskanal 1 1 kann sich zumindest annähernd über die gesamte Breite des Backofengehäuses 4 erstrek­ken, wodurch eine sehr große Fläche des Fettfilters 13 erhalten wird. Der Fettfilter ist so ausgebildet, daß er als solcher oder aber als lösbarer Bestandteil eines nicht weiter dargestellten Tragrahmens frontseitig aus dem Backofengehäuse 4 herauszieh­bar und auswechselbar ist, ohne daß hierfür Werkzeuge benötigt werden. Die Menge der vom Kühlgebläse 10 angesaugten und mit dem Wrasen 18 vermischten Nebenluft kann beispielsweise durch eine steuerbare Klappe 17 eingestellt bzw. justiert werden.

    [0011] Zum Unterschied zum Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 wird beim Ausführungsbei­spiel gemäß Fig. 2 das Wrasen/Luft-Gemisch an der Rückseite des Backofengehäuses nach oben abgeführt. Hierzu ist der Strömungskanal in zwei im wesentlichen horizontale Abschnitte 11a und 11b unterteilt mittels einer Zwischenwand 19. Das von dem Kühlgebläse 10 durch den Fettfilter 13′ hindurchgedrückte und gereinigte Gemisch wird an der Gehäusefrontseite um im wesentlichen 180° umgelenkt und im zweiten Abschnitt 11b nach hinten geleitet, wo es an einem Luftaustritt 20 hindurch schräg nach oben austritt. Die Funktion der Zwischenwand 19 kann auch durch ent­sprechende Ausbildung des Fettfilters von diesem wahrgenommen werden. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß der Fettfilter zur Frontseite hin her­ausnehmbar ist.

    [0012] Bei beiden Ausführungsbeispielen unterteilt der Fettfilter 13 bzw. 13′ den Strö­mungskanal 11 in eine untere Wrasenzuführkammer und in eine obere Wrasenabführ­kammer.

    [0013] Zum Unterschied zu den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 2 und 3, bei denen der Fettfilter 13 auf der Druckseite des Gebläses 10 angeordnet ist, befinden sich bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 3 und 4 die Fettfilter 13 auf der Saugseite des Gebläses 10. Bei diesen Ausführungsbeispielen sind längere Wrasenab­leitkanäle 9′ vorgesehen, die sich etwa bis in die Mitte des Hohlraumes oberhalb ofenmuffel 1 erstrecken. Das Gebläse 10 ist oberhalb des jeweiligen Wrase­nableitkanales 9′ an der Rückseite des Backofengehäuses 4 angeordnet. Beim Aus­führungsbeispiel gemäß Fig. 3 erstreckt sich der Fettfilter 13 schräg geneigt von ei­ner Kanalwand 20 des Gebläses 10 zur frontseitigen Ausblasöffnung 15. Auch hier ist der Strömungskanal 11 unterteilt in zwei im wesentlichen horizontale Abschnitte, und zwar in einen Abschnitt 11c, der begrenzt ist durch den Fettfilter 13 nach un­ten hin und durch eine Zwischenwand 19 nach oben hin und der auf der Saugseite des Gebläses 10 liegt, und in einen oberen Abschnitt 11d, der an der Druckseite des Gebläses 10 liegt und zur Ausblasöffnung 15 hin führt.

    [0014] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist entsprechend Fig. 1 nur ein Strömungska­nal 11e an der Saugseite des Gebläses 10 vorgesehen, der begrenzt wird vom Fettfilter 13 und der Zwischenwand 19. Hierbei wird der im Fettfilter 13 gereinigte Wrasen durch das Gebläse 10 unmittelbar dem rückseitigen Luftaustritt 20 zuge­führt.

    [0015] Bei beiden Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 3 und 4 besteht der Vorteil, daß am Gebläse 10 bereits gereinigter Wrasen ankommt, so daß eine wesentliche Verschmut­zung dieses Gebläses verhindert werden kann.


    Ansprüche

    1. Backofen mit einem verschließbaren Garraum, von dem aus ein Wrasenableitka­nal zu einem außerhalb des Garraumes mündenden Strömungskanal geführt ist, in dem mittels eines Gebläses der Wrasen mit Luft von außerhalb des Garraumes vermischt und das Gemisch abgeführt wird, dadurch gekennzeich­net, daß innerhalb des Strömungskanales (11) ein großflächiger Fettfilter (13) auswechselbar angeordnet ist.
     
    2. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fettfilter (13) auf der Druckseite des Gebläses (10) angeordnet ist.
     
    3. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fettfilter (13) auf der Saugseite des Gebläses (10) angeordnet ist.
     
    4. Backofen nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fettfilter (13) sich im wesentlichen längs des Strömungskanales (11) erstreckt und in Breite und Länge dem Strömungskanal angepaßt ist.
     
    5. Backofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Strömungskanal (11) und Fettfilter (13) im wesentlichen horizontal, vorzugsweise oberhalb des Gar­raumes (3) angeordnet sind.
     
    6. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Fettfilter (13) als solcher oder in Verbindung mit einem Tragrahmen an dem Backofengehäuse (4) vorzugsweise horizontal zur Frontseite herauszieh­bar und auswechselbar ist.
     
    7. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Fettfilter (13) inmitten des Strömungskanales (11) angeordnet ist und diesen in eine Wrasenzuführkammer und eine Wrasenabführkammer unterteilt.
     
    8. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskanal (11′) aus in unterschiedliche Richtungen verlaufenden Abschnitten (11a, 11b) besteht.
     
    9. Backofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein dem Gebläse (10) unmittelbar nachgeordneter bzw. vorgeordnetererster Abschnitt (11a) von der Geräterückseite im wesentlichen horizontal zur Gerätefrontseite und ein zweiter Abschnitt (11b) von dort zur Geräterückseite verläuft, wo sich eine Ausblasöff­nung (20) befindet.
     
    10. Backofen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennung der Ab­schnitte durch den Fettfilter selbst erfolgt.
     




    Zeichnung