(19)
(11) EP 0 322 907 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.07.1989  Patentblatt  1989/27

(21) Anmeldenummer: 88121830.9

(22) Anmeldetag:  29.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B02C 18/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 29.12.1987 DE 3744433

(71) Anmelder:
  • Wensing, Günther
    D-4424 Stadtlohn (DE)
  • Otten, Karl-Heinz
    D-2802 Ottersberg 3 (DE)

(72) Erfinder:
  • Otten, Karl-Heinz
    D-2802 Ottersberg 3 (DE)

(74) Vertreter: Habbel, Hans-Georg, Dipl.-Ing. 
Postfach 34 29
D-48019 Münster
D-48019 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fleischwolf mit einem Bearbeitungskopf


    (57) Um bestimmte Fleischsorten, wie Kochschinken, Wurst, Fleisch usw. herstellen zu können, ist ein Zerkleinern des Fleisches erforderlich, was bisher durch Zerschneiden erfolgte.
    Um die nachteilige Wirkung des Schneidens vom Fleisch zu vermeiden, wird ein Bearbeitungs­kopf vorgeschlagen, in welchem das Fleisch nicht zerschnitten, sondern im wesentlichen dadurch zerrissen wird, daß es in einen durch eine Widerlagerstange (8) aufgeteilten Raum einge­preßt und dann durch eine entsprechende Aus­trittsöffnung (7) ausgefördert wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Bearbeitungs­kopf für einen Fleischwolf.

    [0002] Für bestimmte Fleisch aufweisende Produkte, wie Kochschinken, Wurst, Fleisch, Toastschinken oder gepreßte Vorderschinken, ist es erforderlich, das Fleisch zu zerkleinern. Hierbei wird im Stand der Technik so vorgegangen, daß die Rohware geschnitten wird und dann weiterverarbeitet wird.

    [0003] Dieses Zerschneiden des Fleisches wurde als nach­teilig empfunden, da dadurch die Fleischfasern in einer unnatürlichen Weise zerstört werden, was sich auf die Endqualität des Produktes nachteilig aus­wirkt.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Be­arbeitungskopf für einen Fleischwolf zu schaffen, der als sogenannter Fleischaktivator bezeichnet werden kann, d.h. das Fleisch wird zwar zerkleinert, aber nicht zerschnitten, sondern es soll zerrissen werden, um damit den natürlichen Fleischfaserge­gebenheiten besser Rechnung zu tragen.

    [0005] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.

    [0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteran­ sprüchen erläutert.

    [0007] Mit anderen Worten ausgedrückt, schlägt die Erfin­dung ein Zusatzgerät vor, das an den Bearbeitungs­kopf eines Fleischwolfes angeschlossen werden kann, so daß durch die Förderschnecke des Fleischwolfes das Fleisch in diesen Bearbeitungskopf hineingepreßt wird. Der Bearbeitungskopf selbst ist mit einer Aus­laßöffnung ausgerüstet, durch die das Fleisch aus­treten kann, wobei der Bearbeitungskopf so gestaltet ist, daß auf dem Weg zwischen der Förderschnecke des Fleischwolfes und der Austrittsöffnung des Bearbei­tungskopfes einerseits ein Zusammenpressen des Flei­sches erfolgt, andererseits ein Zerreißen des Flei­sches im Bereich der Austrittsöffnung gewährleistet wird.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfol­gend anhand der Zeichnungen erläutert. Die Zeich­nungen zeigen dabei in

    Fig. 1 den eigentlichen Bearbeitungskopf in einer schaubildlichen Darstellungs­weise und in

    Fig. 2 den Bearbeitungskopf an das Förder­rohr eines Fleischwolfes angeschlos­sen.



    [0009] In den Zeichnungen, insbesondere in Fig. 2, ist mit 5 das Förderrohr eines Fleischwolfes 6 bezeichnet. An der Vorderseite des Förderrohres 5 ist eine Über­wurfmutter 12 erkennbar, durch die ein in Fig. 2 allgemein mit 14 bezeichneter Arbeitskopf an das Förderrohr 5 angeschlossen werden kann. Der Aufbau des Bearbeitungskopfes 14 geht deutlicher aus Fig. 1 hervor.

    [0010] Der Bearbeitungskopf 14 besteht im wesentlichen aus einem Rohrstück 1, das an das Förderrohr 5 ange­schlossen werden kann, wobei dieses Rohrstück 1 eine rückwärtige Anlageschulter 15 aufweist, an der die Überwurfmutter 12 anliegt. Das Rohrstück 1 weist an seiner Innenseite Widerlagernocken 9 auf, die bei Betrieb der Schnecke im Förderrohr 5 ein Drehen des von der Schnecke in das Rohrstück 1 hineingeförder­ten Fleisches im wesentlichen verhindern. Im Inneren des Rohrstückes 1 befindet sich zentrisch eine Wi­derlagerstange 8, die sich an ihrem im Bereich des Rohrstückes 1 befindenden Ende an den Kopf der För­derschnecke des Förderrohres 5 anlegt und an ihrem anderen Ende an einer Abschlußplatte 3 anliegt und dort vorzugsweise drehbar gelagert ist.

    [0011] An das Rohrstück 1 schließt sich ein Auswurfstück 2 an, das einteilig mit dem Rohrstück 1 ausgebildet ist und einen kleineren Innendurchmesser als das Rohrstück 1 aufweist. Weiterhin weist das Aufwurf­stück 2, das durch die Rohrwand 4 gebildet wird, eine Öffnung 7 auf, die durch jeweilige wulstartige Randkanten 16 und 17 begrenzt wird. Hierbei sind die wulstartigen Randkanten 16 und 17 mit je einer Riffelung 10 versehen. Auch in dem Auswurfstück 2 ist zentrisch die Widerlagerstange 8 angeordnet.

    [0012] Beim Betrieb der Schnecke in dem Förderrohr 5 wird das Fleisch in das Innere des Rohrstückes 1 gepreßt und von dort in den Raum zwischen der Widerlager­stange 8 und der Innenseite der Rohrwand 4 und kann dann durch die Öffnung 7 austreten, wobei in über­raschender Weise festgestellt werden konnte, daß das Fleisch aus der Öffnung 7 in einem zerrissenen flockenartigen Zustand austritt, also die erforder­liche Zerkleinerung besitzt, ohne daß das Fleisch geschnitten werden mußte.

    [0013] Die Abschlußplatte 3 weist im Bereich der Öffnung 7 eine Abweiserplatte auf, die den Austritt des Flei­sches in diesem Bereich erleichtert und die Aus­trittsrichtung bestimmt.


    Ansprüche

    1. Bearbeitungskopf für einen Fleischwolf, ge kennzeichnet durch ein auf den Mündungskopf des die Förderschnecke aufweisenden Förder­rohres (5) eines Fleischwolfes (6) aufsetz­bares Rohrstück (1), ein das Rohrstück (1) verlängerndes und endseitig durch eine Ab­schlußplatte (3) verschlossenes, einteilig mit dem Rohrstück (1) ausgebildetes rohrför­miges Auswurfstück (2), dessen Rohrwand (4) eine sich über einen Teil der Länge des Aus­wurfstückes (2) erstreckende Öffnung (7) auf­weist und eine im Auswurfstück (2) zentrisch angeordnete Widerlagerstange (8).
     
    2. Bearbeitungskopf nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Öffnung (7) im Auswurf­stück (2) sich etwa über den halben Umfang der Rohrwand (4) erstreckt.
     
    3. Bearbeitungskopf nach Anspruch 1 oder 2, da­durch gekennzeichnet, daß die Widerlager­stange (8) sich von der Abschlußplatte (3) durch das Auswurfstück (2) und durch das Rohrstück (1) erstreckt und endseitig auf den Kopf der Förderschnecke des Fleischwolfes (6) aufsetzbar ist.
     
    4. Bearbeitungskopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerlagerstange (8) in der Abschlußplatte (3) drehbar gelagert ist.
     
    5. Bearbeitungskopf nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­zeichnet, daß im Inneren des Rohrstückes (1) über die Innenfläche der Rohrwand des Rohr­stückes (1) vorstehende Widerlagernocken (9) angeordnet sind.
     
    6. Bearbeitungskopf nach Anspruch 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß sich die Widerlagernocken (9) nur über einen Teil der Länge des Rohr­stückes (1) erstrecken.
     
    7. Bearbeitungskopf nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­zeichnet, daß die die Öffnung (7) begrenzen den Wandbereiche der Rohrwand (4) wulstförmig ausgebildet sind und an ihrer Oberfläche mit einer Riffelung (10) versehen sind.
     
    8. Bearbeitungskopf nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Abschlußplatte (3) im Be­ reich der Öffnung (7) des Auswurfstückes (2) als Abweiserplatte (11) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht