[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektronischen Münzprüfung zwecks Ausscheidung
von ungeeigneten Münzen sowie einen Münzprüfer zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei Automaten mit Münzeinwurf wird es immer wieder unternommen, Falschgeld oder
sogar ungeprägte Metallplättchen anstelle der vorgeschriebenen Münzeinheit einzuwerfen.
Eine grobe Vorprüfung wird bereits durch die Wahl der Abmessungen des Einwurfschlitzes
erreicht, doch muss dieser, wenn unterschiedliche Münzen zulässig sind, naturgemäss
für den Durchlass der grössten dimensioniert werden. Um ein Ansprechen des Automaten
bei Einwurf unzulässiger Münzen zu verhindern, wurden schon verschiedene Prüfvorrichtungen
entwickelt, bei denen eine spezifische Eigenschaft oder Messgrösse der Münze als
Kriterium dient. Keine der bekannten Vorrichtungen ist wirklich verlässlich und falsche
Prüfergebnisse sind nicht immer zu vermeiden, was zur Folge hat, dass gelegentlich
gute Münzen ausgeschieden oder falsche akzeptiert werden. Am besten bewährt hat sich
bisher die Induktionsprüfung, doch ist auch diese nicht immer ausreichend.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Münzprüfung anzugeben,
welches nach einer verlässlichen Methode ungeeignete Münzen ausscheidet, sowie einen
Münzprüfer zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 4 gelöst.
[0005] Es ist eine neue Idee, die Schallmessung einer schwingenden Münze zur Prüfung ihrer
Zulässigkeit für einen vorgesehenen Zweck heranzuziehen. Da die durch Anschlag oder
Aufschlag erzeugten Eigenschwingungen einer Münze von verschiedenen Einflussgrössen
wie Gewicht, Dicke, Grösse, Material, Prägung usw. abhängen, ist es möglich, in jedem
Einzelfall durch Empirie einen verlässlichen Richtwert zu ermitteln und ihm nur enge
Toleranzgrenzen zuzuordnen, bei deren Überschreitung eine Münze also ungeeignet augeschieden
wird. Es ergibt sich dadurch ein sehr hoher Sicherheitsgrad der Prüfungsergebnisse.
Im Schadens- (oder Beschädigungs-)falle werden sämtliche eingeworfenen Münzen in
den Ausscheidungskanal geleitet, womit z.B. ein Automat in einfacher Weise ausser
Betrieb gesetzt und damit vor unbefugter Warenentnahme gesichert ist.
[0006] In der beiliegenden Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Münzprüfers
schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht eines mit Anschlag der Münze arbeitenden Münzprüfers bei
abgehobener Seitenwand;
Fig. 2 einen Schnitt durch den Münzprüfer nach der Linie II-II in Fig.1;
Fig. 3 eine Variante zu Fig.2;
Fig. 4 einen ähnlichen Schnitt wie Fig.2 eines mit Aufschlag arbeitenden Münzprüfers.
[0007] Nach den Fig. 1 und 2 rollt die in den Einwurfschlitz 1 eines Automaten eingeworfene
und zwischen den Seitenwänden 2,3 geführte Münze 4 auf der schiefen Ebene 5 weiter.
Die Seitenwände sind an der Platte 6 befestigt. Auf ihrem Wege rollt die Münze über
die Wippe 7, welche unter ihrem Gewicht nachgibt und dadurch über den Hebel 8 auf
den Hammer 9 einwirkt, welcher im Gelenk 10 schwenkbar gelagert ist. Durch die Bewegung
der Wippe schlägt nun der Hammer durch die Öffnung 11 in der Seitenwand 3 gegen die
Münze 4 und versetzt diese in Schwingungen. Der Hammer 9 wird durch die Feder 12 wieder
in seine Ruhestellung zurückgeführt.
[0008] Anschliessend fällt die Münze in freiem Fall durch den Schacht 13 nach unten. Sie
passiert dabei das Mikrophon 14, welches die Frequenz ihrer Eigenschwingungen misst
und den Messwert der Elektronik 15 zuleitet. Liegt dieser Wert innerhalb eines wählbaren,
zulässigen Toleranzbereiches eines festgelegten, in die Elektronik eingegebenen Richtwertes,
so aktiviert diese die Magnetspule 16, der Magnetkern 17 wird angezogen und die Sortierweiche
18 öffnet den Schacht 19 zu einer Zwischenkasse.
[0009] Liegt bei der Schallmessung durch das Mikrophon 14 ein Wert ausserhalb der vorgegebenen
Toleranzgrenze, so bleibt der Schacht 19 verschlossen und die Münze rollt über die
schiefe Ebene 20 zum Ausscheidungskanal 21.
[0010] Muss der Münzprüfer imstande sein, verschiedenartige Münzen, vor allem unterschiedlicher
Grösse auf ihre Zulässigkeit zu prüfen, deren Schwingungsfrequenzen naturgemäss
stark voneinander abweichen, so kann dies mit Hilfe der Induktionsprüfer 22 erfolgen.
Sie erfassen die Grösse der vorbeirollenden Münze und leiten bei gutheissendem Ergebnis
ein Signal zur Elektronik 15, um diese auf den der jeweiligen Münzgrösse entsprechenden
Richtwert für die Schallmessung einzustellen.
[0011] Ist das Mikrophon 14 oder die Elektronik 15 defekt, so kommt kein Impuls zur Wicklung
16, der Schacht 19 bleibt verschlossen und sämtliche eingeworfenen Münzen gelangen
in den Ausscheidungskanal 21, womit einer unrechtmässigen Warenentnahme vorgebeugt
ist.
[0012] Fig. 3 zeigt einen ähnlichen Schnitt wie Fig.2, jedoch mit einer elektromagnetischen
Anschlagvorrichtung. Durch die rollende Münze ausgelöst, sendet die Elektronik 15
einen Impuls in die Magnetspule 23, der als Hammer wirkende Magnetkern 24 wird angezogen
und schlägt gegen die Münze 4, womit diese in Schwingungen versetzt wird. Der weitere
Vorgang ist der gleiche, wie er zu Fig.1 und 2 beschrieben wurde.
[0013] Aus Fig.3 ist noch ein weiteres Detail ersichtlich. Um die Münze beim Anschlag des
Magnetkerns 24 abzustützen, ist der Gegenhalter 25 vorgesehen. Er ist mit drei die
Seitenwand 2 durchdringenden, in der Ruhestellung zurückgezogenen Bolzen 26 ausgestattet.
Gleichzeitig mit der Bewegung des Magnetkerns 24 wird der Gegenhalter 25 im entgegengesetzten
Sinne bewegt, die Bolzen 26 treten aus der Wand hervor und stützen die Münze gegen
den Anschlag ab. Eine solche Abstützung der Münze kann natürlich auch bei der Ausführung
nach Fig.2 angebracht werden. Ebenso kann dort der Hammer 9 statt auf mechanischem
Wege auch elektromagnetisch, ähnlich wie der Magnetkern 24 in Fig.3, betätigt werden.
[0014] Fig.4 zeigt eine unterschiedliche Ausführungsmöglichkeit des erfindungsgemässen Münzprüfers.
Am Ende ihres Rollweges kippt die Münze seitlich ab, wie durch den Pfeil 27 angedeutet
ist. Das kann mit einfachsten konstruktiven Mitteln erreicht werden, was bei einem
geneigten Einbau der Vorrichtung noch erleichtert wird. Der obere Teil 28 der Wand
2 ist ausgebaucht und dient als Halterung für den Amboss 29. Kippt nun die Münze 4
ab, so schlägt sie am Amboss auf und wird solcherart in Schwingungen versetzt. Der
weitere Vorgang der Schallmessung ist der gleiche wie bei den vorhergehenden Ausführungen
beschrieben.
[0015] Der Aufschlag der Münze kann auch auf andere Art erfolgen. In manchen Fällen mag
es beispielsweise genügen, die Mün ze am Ende eines Rollweges an einer Wand aufschlagen
zu lassen, um sie auf diese Weise zum Schwingen zu bringen.
[0016] Es ist noch zu vermerken, dass der erfindungsgemässe Münzprüfer vorzugsweise für
Automaten, aber ebenso für andere Zwecke, beispeilsweise zum Geldsortieren in Banken
verwendbar ist. Ferner können auch mehrere Münzprüfer nebeneinander, die auf verschiedene
Schwingungsfrequenzen abgestimmt und zu einer baulichen Einheit zusammengefasst sind,
zur Anwendung kommen.
1. Verfahren zur elektronischen Münzprüfung zwecks Ausscheidung von ungeeigneten
Münzen,
dadurch gekennzeichnet, dass die zu kontrollierende Münze (4) in Schwingungen versetzt
wird, anschliessend während eines freien Falles die Frequenz ihrer Eigenschwingungen
gemessen und bei einer Abweichung der Frequenz von einem festgelegten Richtwert über
eine zulässige, wählbare Toleranzgrenze hinaus die Münze ausgeschieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Münze (4) durch Anschlag
in Schwingungen versetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Münze (4) durch Aufschlag
in Schwingungen versetzt wird.
4. Elektronischer Münzprüfer zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch Mittel (9,24, 29), um die Münze (4) in Schwingungen zu versetzen, durch ein
Mikrophon (14) zur Messung der Frequenz der Eigenschwingungen der Münze, und durch
eine Elektronik (15), welche die vom Mikrophon ihr zugeleiteten Messwerte prüft und
ungeeignete Münzen in einen Ausscheidungskanal (21) leitet.
5. Münzprüfer nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine mechanische Anschlagvorrichtung
(7,8,9), um die Münze (4) in Schwingungen zu versetzen.
6. Münzprüfer nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine elektromagnetische Anschlagvorrichtung
(23,24), um die Münze (4) in Schwingungen zu versetzen.
7. Münzprüfer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Münze (4) auf einen
Amboss (29) aufschlägt, um sie in Schwingungen zu versetzen.
8. Münzprüfer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die über eine schiefe
Ebene (5) rollende Münze (4) an einer Wand aufschlägt, um sie in Schwingungen zu versetzen.
9. Münzprüfer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausfall des Mikrophons
(14) und/oder der Elektronik (15) sämtliche zu kontrollierenden Münzen (4) in den
Ausscheidungskanal (21) gelangen.
10. Verwendung des Münzprüfers nach Anspruch 4 in Verbindung mit mindestens einem
weiteren Münzprüfer (22) bekannter Art.