[0001] Die Erfindung betrifft einen Spülkasten für ein Wasserklosett nach dem Oberbegriff
des unabhängigen Patentanspruchs 1.
[0002] Ein Spülkasten dieser Art ist durch die DE-C 25 58 318 bekannt geworden. Dieser besitzt
zur Betätigung des Ablaufventils einen zweiarmigen Hebel, der mit einem Arm gegen
die Unterseite einer im Deckel gelagerten Drückerplatte gerichtet ist. Durch Verschwenken
der Drückerplatte wird das Ventil der Ablaufgarnitur durch Hochziehen eines zentralen
Rohres geöffnet. Die Drückerplatte und der zweiarmige Hebel sind separate Teile,
die im Deckel beziehungsweise am Kastenkörper gelagert sind. Eine Funktionsprüfung
unter Inspektion des Kasteninnenraumes und somit bei abgehobenem Deckel ist bei diesem
Spülkasten nicht im gewünschtem Mass möglich, da mit dem Deckel auch die Drückerplatte
abgehoben wird und somit ein wesentlicher Teil der Betätigungseinrichtung nicht in
die Funktionsprüfung einbezogen wird. Ein weiterer Nachteil dieses Spülkastens ist
der Umstand, dass eine Unterbrechung des Spülvorganges nicht ohne weiteres möglich
ist. Spülkästen mit unterbrechbarer Spülung werden jedoch aus ökonomischen und ökologischen
Gründen zusehends häufiger verlangt.
[0003] Durch die AU-A 24 570 ist ein Spülkasten bekannt geworden, bei dem eine Funktionsprüfung
bei abgehobenem Deckel an sich möglich ist, der aber sehr aufwendig aus einem Kastenkörper,
einem auf diesen aufgesetzten Rahmen und einem Deckel besteht. Zudem ist auch bei
diesem Spülkasten eine Spülunterbrechung nicht möglich.
[0004] Ein Spülkasten mit einem Betätigungsorgan, das in einfacher Weise eine Spülunterbrechung
gestattet, ist durch die DE-A 36 05 188 bekannt geworden. Dieser ist jedoch speziell
für die Vorwandmontage mit eingebautem Kastenkörper vorgesehen und erlaubt ebenfalls
keine Funktionsprüfung im gewünschten Umfang.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spülkasten der eingangs genannten
Art zu schaffen, der kostengünstiger in der Herstellung und einfacher im Aufbau ist
und der dennoch eine Spülunterbrechung in einfacher Weise und eine vollständige Funktionsprüfung
bei offenem Deckel erlaubt und der auch sonst allen Anforderungen der Praxis genügt.
[0006] Die Aufgabe wird durch die Erfindung gemäss Anspruch 1 gelöst.
[0007] Bei erfindungsgemässen Spülkästen bleibt das Betätigungsorgan beim Abheben des Deckels
auf dem Kastenkörper und ist voll funktionsfähig. Die Einstellung des Ablaufventils
und des Einlaufventils können bei voller Funktionsfähigkeit des Betätigungsorgans
durchgeführt werden.
[0008] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 2 wird eine besonders einfache und auch relativ
leicht automatisierbare Montage des Betätigungsorgans erreicht.
[0009] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 3 wird ein Spülkasten realisiert, der gegen
mutwillige Beschädigungen besonders gut geschützt ist und der in einfacher Weise gut
erkennbar jederzeit eine Spülunterbrechung erlaubt.
[0010] Ein Spülkasten nach Anspruch 4 weist einen besonders verwindungssteifen Deckel und
eine bequemere Einsicht in seinen Innenraum auf. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich aus den übrigen abhängigen Ansprüchen.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen Spülkasten,
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Spülkasten mit abgehobenem Deckel,
Fig. 3 eine Teilansicht (III in Fig. 2) des Spülkastens,
Fig. 4 eine Ansicht eines teilweise geschnittenen Spülkastens,
Fig. 5a und 5b Ansichten eines Lagerelementes, und
Fig. 5c einen Schnitt durch ein Lagerelement.
[0012] Der dargestellte Spülkasten besitzt ein aus Kunststoff hergestelltes Gehäuse, das
aus einem Kastenkörper 1 und einem auf diesen aufgesetzten Deckel 6 besteht. Die Innengarnitur
umfasst ein Ablaufventil 10 üblicher Bauart, das mittels einer Taste 11 betätigt werden
kann, wobei wahlweise eine vollständige oder teilweise Entleerung des Spülkastens
möglich ist. Weiter ist im Gehäuse ein schwimmerbetätigtes Einlaufventil 14 untergebracht.
Wie in Fig. 2 gezeigt, besitzt der Kastenkörper 1 einen trapezförmigen Querschnitt
mit einer Rückwand 3 und einer etwas schmaleren Frontwand 2. Zur Vermeidung von Schwitzwasser
kann im Kasteninnern eine Isolation angebracht sein. Die Frontwand 2 ist weniger hoch
als die Rückwand 3 und die obere Kante 4 liegt entsprechend tiefer als die Kante 5
der Rückwand 3, wie dies besonders gut in Fig. 3 sichtbar ist. An den Schmalseiten
des Kastenkörpers verlaufen die Kanten 29 wie in Fig. 1 gezeigt geradlinig unter
einem Winkel von etwa 15° zur Horizontalen. Die Oeffnung des Kastenkörpers 1 ist somit
grösser als diejenige eines vergleichbaren Körpers mit horizontaler Trennlinie zwischen
Kastenkörper und Deckel.
[0013] Der Deckel 11 besitzt von oben gesehen dieselbe trapezförmige Form wie der Kastenkörper
1 und überdeckt die Kanten 4, 5 und 29 gemäss Fig. 1 etwas, seine Aussen fläche ist
aber weitgehend bündig mit der Aussenfläche des Kastenkörpers 1. Die Wandung des Deckels
11 ist ausgehend von einer horizontalen Platte 9, allseitig zu einem Kragen 37 nach
unten gezogen, und zwar frontseitig wesentlich tiefer als auf der Rückseite. Die
frontseitige Wand 27 des Kragens 37 ist etwa doppelt so hoch wie die rückseitige Wand
38. Der Deckel 11 ist bei vergleichsweise geringem Materialverbrauch genügend stabil
und verbindungssteif. Der Deckel 6 weist eine rhombische Oeffnung 8 auf, in die
eine korrespondierende Taste 11 von unten eingesetzt ist.
[0014] Die Taste 11 besitzt eine von oben zugängliche Tastenfläche 12, die bündig ist zur
Aussenfläche des Deckels 6 und die durch Anschläge 15 und 39 begrenzt um eine Achse
25 verschwenkbar ist. In der einen Schwenkrichtung wird ein mit der Taste 11 verbundender
Hebel 13, der mit seinem freien Ende durch eine Oese 24 des Ventilrohres 23 gesteckt
ist, angehoben und derart der Spülvorgang ausgelöst. Durch Druck auf die Taste 11
im Bereich der Tastenfläche 12, der in Fig. 2 links der Achse 25 liegt, kann falls
gewünscht das Ventilrohr 23 nach unten gedrückt und der Spülvorgang vorzeitig unterbrochen
werden. Die Taste 11 und der Hebel 13 bilden somit einen zweiarmigen Hebel. Wie in
Fig. 2 deutlich gezeigt, unterteilt die Schwenkachse 25 die Tastenfläche 12 in zwei
kongruente Bereiche. Die üblichen Druckpositionen A bzw. B sind am weitesten von der
Achse 25 entfernt und ergonomisch vorteilhaft diagonal zueinander angeordnet. Der
Hebel 13 ist wie in Fig. 2 gezeigt etwas nach vorne versetzt und etwa unterhalb der
Stelle B an der Taste 11 angesetzt.
[0015] Auf der Unterseite der Taste 11 sind auf gleicher Höhe zwei Lagerzapfen 16 und 17
angeordnet, die mit Lagerflächen 18 und 21 zwei Gleitlager bilden. Die eine Lagerfläche
18 wird durch eine oben offene Kerbe 40 in der Kante 5 der Rückwand 3 und die andere
Lagerfläche durch eine entsprechende Ausnehmung in einem Lagerelement 20 gebildet,
das an der Frontwand 2 befestigt ist und deren Kante 4 oben überragt. Der Lagerzapfen
17 weist im Querschnitt etwa die Form einer Halbkreisfläche auf, wobei die dem Durchmesser
entsprechende obere Kante parallel und im Abstand zur Unterkante 34 des Deckels 6
angeordnet ist. Die Lagerzapfen 16 und 17 sind über schräg nach aussen verlaufende
Stege 30 und 31 starr mit der Taste 11 verbunden. Die Taste 11 ist auch ohne Deckel
völlig funktionsfähig und erlaubt eine Betätigung der Ablaufgarnitur, auch bei abgehobenem
Deckel, was für die Funktionsprüfung und die Einstellung der Innengarnitur wesentlich
ist. Es ist auch ersichtlich, dass die Taste 11 ohne Verwendung von Werkzeugen mit
einem Griff eingesetzt werden kann. Wie die Fig. 5a bis 5c zeigen, sind am Lager element
20 zu seiner Befestigung zwei schwalbenschwanzförmige Halteelemente 22 angeformt,
die in korrespondierende Nuten 19 der Kante 4 eingesetzt sind. Zusätzlich ist das
Lagerelement 20 unterhalb dieser Elemente 22 an der Innenseite der Frontwand 2 angeklebt.
Wie die Fig. 1 deutlich zeigt, ist das Lagerelement 20 entsprechend der Wand 27 etwas
geneigt und liegt an dieser an, so dass auch bei einem starken Druck auf die Taste
11 das Element 20 nicht nachgibt.
[0016] Die Wirkungsweise des Betätigungsorgans ist die folgende:
[0017] Durch einen Druck auf die Taste 11 im Bereich der Stelle A wird diese um die Achse
25 verschwenkt und das Rohr 23 mit dem Hebel 13 angehoben. Wird die Taste 11 nun losgelassen,
so senkt sich das Rohr 23 erst wieder, wenn der Spülkasten vollständig entleert ist.
Um die Spülung vorzeitig zu unterbrechen, wird die Taste 11 etwa an der Stelle B
in die horizontale Lage zurück verschwenkt und dadurch das Rohr 23 nach unten in die
das Ablaufventil verschliessende Position gezwungen.
[0018] Aus den obigen Angaben ergibt sich somit ein Spülkasten für ein Wasserklosett, der
einfach und kostengünstig in der Herstellung ist und der eine beliebige Unterbrechung
des Spülvorganges erlaubt und der zudem in einfacher Weise montiert und überprüft
werden kann.
1. Spülkasten für ein Wasserklosett, mit einem Kastenkörper (1) und einem Deckel (6),
in denen ein Einlassventil (14) und eine Ablaufgarnitur (10) untergebracht sind, wobei
das Ventil der Ablaufgarnitur durch Hochziehen eines zentralen Rohres mittels eines
Betätigungsorgans, das einen Hebel (13) und eine im Deckel (6) angeordnete Taste (11)
aufweist, geöffnet wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsorgan an gegenüberliegenden
Seitenwänden (2, 3) des Kastenkörpers (1) schwenkbar gelagert ist.
2. Spülkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Taste (11) fest mit
dem Hebel (13) verbunden ist und die Schwenkachse (25) des Betätigungsorgans etwa
mittig zur Tastfläche angeordnet ist.
3. Spülkasten nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Taste (11) in einer
korrespondierenden Ausnehmung (8) in der horizontalen Wand (9) des Deckels (6) angeordnet
ist und die Tastfläche (12) bündig zur Oberfläche des Deckels (6) ist.
4. Spülkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Oberkante (4) der Frontwand (2) des Kastenkörpers (1) tiefer angeordnet ist als diejenige
der Rückwand (3) und an der Frontwand (2) ein ihre Oberkante (4) überragendes Lagerelement
(20) befestigt ist, derart, dass die beiden Lager des Betätigungsorgans etwa auf gleicher
Höhe bezüglich des Kastenbodens angeordnet sind und der Deckel (6) frontseitig entsprechend
der Höhendifferenz weiter nach unten gezogen ist.
5. Spülkasten nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (20)
mit der Frontwand durch eine Nut-Feder-Verbindung und/oder durch Kleben oder Schweissen
verbunden ist.
6. Spülkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lager
(18, 21) Gleitlager sind und dass wenigstens eine Lagerfläche durch eine oben offene
Ausnehmung im Bereich der Oberkante der Rückwand (3) gebildet wird.
7. Spülkasten nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der in die Ausnehmung
(18) von oben eingesetzte Lager zapfen (17) im Querschnitt etwa die Form einer halben
Kreisfläche aufweist, und dass die dem Durchmesser entsprechende gerade Kante des
Lagerzapfens (17) im Abstand zu einer über dem Zapfen (17) angeordneten Unterkante
(26) angeordnet ist.
8. Spülkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Taste
(11) in Draufsicht betrachtet die Form eines Rhomboids aufweist.