[0001] Die Erfindung betrifft eine photographische Entwicklerzusammensetzung zur Herstellung
photographischer Bilder, die einen verbesserten Kalkschutz aufweist.
[0002] Photographischen Entwicklern werden üblicherweise zusätzlich zu den eigentlichen
Entwicklersubstanzen weitere Verbindungen zugefügt, um die Eigenschaften der Entwicklermischung
zu verbessern. So ist zum Beispiel die Zugabe von Komplexbildnern von Bedeutung. Diese
haben die Aufgabe, das Ausfallen insbesondere von Calciumverbindungen zu verhindern.
Diese Mittel werden daher auch oft als Kalkschutzmittel bezeichnet.
[0003] In der DE-A-3 307 507 ist der Einsatz eines solchen photographischen Komplexbildners
beschrieben, der hydrolysiertes Polymaleinsäureanhydrid ist. Es besteht jedoch weiterhin
ein Bedürfnis, photographische Entwicklungsbäder mit Hilfe von wirksamen Kalkschutzmitteln
zu verbessern. Insbesondere sollen durch den Kalkschutz die sensitometrischen Eigenschaften
des Entwicklers nicht beeinflusst werden. Weiterhin soll insbesondere die Beständigkeit
von gegebenenfalls zusätzlich zugefügten Oxidationsschutzmitteln nicht beeinträchtigt
werden.
[0004] Es wurde nun eine Entwicklerzusammensetzung gefunden, welche den genannten Erfordernissen
besonders gut entspricht, nämlich wenn die Entwicklerzusammensetzung Polyitaconsäure
oder hydrolysiertes Polyitaconsäureanhydrid enthält.
[0005] Polyitaconsäure ist aus einer grossen Anzahl an Veröffentlichungen als ein Mittel
zur Verhinderung von Kesselsteinbildung bekannt. Einige Beispiele hierfür sind DE-A-3
022 924, JP-A-55-99322, JP-A-60-71094, JP-A-55-79095 und JP-A-57-12895, sowie die
EP-A-090 574, die den Einsatz von Polyitaconsäure in Meerwasserentsalzungsanlagen,
wo sie in Mengen von 0,5-10 ppm eingesetzt wird, beschreibt. Es gibt jedoch kein Hinweis
darauf, dass Polyitaconsäure als Komplexbildner den vielfältigen Anforderungen in
einem photographischen Entwicklungsbad entsprechen würde. Ferner existieren viele
Veröffentlichungen, die Copolymere der Itaconsäure beschreiben, insbesondere ebenfalls
zum Zweck der Verhinderung von Kesselsteinbildung.
[0006] Gegenstand vorliegender Erfindung ist daher eine Entwicklerzusammensetzung zur Entwicklung
silberhalogenidhaltiger Aufzeichnungsmaterialien enthaltend wenigstens einem Komplexbildner
für die Bindung von Metallionen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Komplexbildner
Polyitaconsäure oder/und hydrolysiertes Polyitaconsäureanhydrid ist.
[0007] Polyitaconsäure und hydrolysiertes Polyitaconsäureanhydrid sind an sich bekannt.
Letzteres kann durch Hydrolyse von polymerisiertem Itaconsäureanhydrid, z.B. durch
Erhitzen mit Wasser, gewonnen werden. Das Polyitaconsäureanhydrid selbst kann nach
an sich bekannten Methoden hergestellt werden. Das bei der Hydrolyse gebildete Produkt
enthält eine Reihe Carbonsäuregruppen und teilweise eine geringe Anzahl verbliebener
Anhydridgruppen und wird üblicherweise als hydrolysiertes Polyitaconsäureanhydrid
bezeichnet. Es wird angenommen, dass während der Polymerisation oder der anschliessenden
Hydrolyse eine gewisse Decarboxylierung des Polymerisats eintreten kann, so dass der
Säurewert des hydrolysierten Polyitaconsäureanhydrid niedriger als der theoretische
Wert liegen kann, der Polyitaconsäure entsprechen würde.
[0008] Die Herstellung von Polyitaconsäure bzw. von hydrolysiertem Polyitaconsäureanhydrid
ist in vielen Veröffentlichungen, z.B. auch in den oben angegebenen Referenzen, beschrieben.
Polyitaconsäure kann z.B. durch Lösungspolymerisation von Itaconsäure bei erhöhter
Temperatur in Gegenwart eines Radikalinitiators, z.B. Di-tert-butylperoxid oder Azo-bis-isobutyronitril,
hergestellt werden. Zur Herstellung von hydrolysiertem Polyitaconsäureanhydrid geht
man von Itaconsäureanhydrid aus, polymeri siert ebenfalls unter Verwendung der vorstehend
genannten Initiatoren und hydrolysiert das gebildete Produkt, z.B. in Wasser, gegebenenfalls
unter Zugabe einer Base.
[0009] Die Polyitaconsäure bzw. das hydrolysierte Polyitaconsäureanhydrid kann z.B. ein
durchschnittliches Molekulargewicht von 260 bis 30 000, vorzugsweise 260-5000 aufweisen.
Besonders geeignete Polyitaconsäure bzw. hydrolysiertes Polyitaconsäureanhydrid weist
ein durchschnittliches Molekulargewicht von 260 bis 2000 auf. Es ist in Wasser in
allen Verhältnissen löslich. Bervorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist
hydrolysiertes Polyitaconsäureanhydrid.
[0010] Erfindungsgemäss kann die Polyitaconsäure bzw. das hydrolysierte Polyitaconsäureanhydrid
in beliebiger Menge in einem photographischen Entwickler verwendet werden. Im allgemeinen
liegt die verwendete Menge zwischen 0,01 bis 50 g, vorzugsweise 0,05 bis 20 g, insbesondere
von 0,1 bis 5,0 g/l, bezogen auf den Entwickler.
Bei den erfindungsgemässen Entwicklerzusammensetzungen handelt es sich in erster Linie
um Farbentwickler. Diese enthalten als Farbentwicklersubstanz beispielsweise p-Phenylendiamin-Derivate,
wie z.B. 3-Methyl-4-amino-N-ethyl-N-(β-methansulfonamidoethyl)-anilinsesquisulfat
und 3-Methyl-4-amino-N-ethyl-N-(β-hydroxyethyl)-anilinsulfat. Weitere brauchbare Farbentwickler
sind beispielsweise beschrieben in J.Amer.Chem.Soc.
73, 3100 (1951) und DE-A-3 307 507, Seite 7.
[0011] Selbstverständlich kann die Polyitaconsäure bzw. das hydrolysierte Polyitaconsäureanhydrid
aber auch in Schwarz/Weiss-Entwicklern verwendet werden, die z.B. Dihydroxybenzole,
3-Pyrazolidone, Aminophenole, 1-Phenyl-3-hydrazoline, Ascorbinsäure oder andere übliche
Entwicklersubstanzen enthalten.
[0012] Insbesondere können zusätzlich in der erfindungsgemässen Entwicklerzusammensetzung
Verbindungen zum Oxidationsschutz enthalten sein, wie z.B. Hydroxylamin oder -Derivate,
Sulfite, Ascorbinsäure, bestimmte Zucker und Glucosamin, insbesondere Hydroxylamin
und/oder ein Monoalkylhydroxylamin und/oder ein Dialkylhydroxylamin.
[0013] Zusätzlich zur Polyitaconsäure bzw. zum hydrolysierten Polyitaconsäureanhydrid können
auch anderen Komplexbildner, vorzugsweise für Eisen, verwendet werden, z.B. organische
Phosphonsäuren, Phosphoncarbonsäuren, Aminopolycarbonsäuren und Aminopolyphosphonsäuren
und Hydroxyalkylidenphosphonsäuren.
[0014] Den erfindungsgemässen Entwicklerzusammensetzungen können weiterhin die üblichen
Pufferverbindungen, Entwicklungsbeschleuniger, Antischleiermittel, Konkurrenzkuppler,
Tenside und Weisstöner zugefügt werden. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf
Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Aufl., Band 18, 1970, insbesondere
Seiten 451, 452 und 463 bis 465. Eine ausführliche Beschreibung geeigneter Entwicklerzusammensetzungen
und Verarbeitungsverfahren, für welche erfindungsgemäss Polyitaconsäure bzw. hydrolysiertes
Polyitaconsäureanhydrid geeignet sind, wird von Grant Haist, Modern Photographic Processing,
Johne Wiley and Sons, 1973, Volume 1 and 2, angegeben.
[0015] Die erfindungsgemässen Entwicklerzusammensetzungen enthalten ferner üblicherweise
Benzylalkohol. Die Erfindung umfasst aber auch benzylalkoholfreie Entwicklerzusammensetzungen.
[0016] Die erfindungsgemässen Entwicklerzusammensetzungen sind brauchbar sowohl für die
Negativ- als auch für die Umkehrverarbeitung. Besonders geeignet sind sie für die
Schnellverarbeitung bei höheren Temperaturen. Sie können weiterhin verwendet werden
in Entwicklern, die für Verstärkungsverfahren vorgesehen sind. Bei Verstärkungsverfahren
kann beispielsweise die Zersetzung von Wasserstoffperoxid an Metallkeimen ausgenutzt
werden. Die erfindungsgemässen Entwicklerzusammensetzungen sind für die Verarbeitung
üblicher photographischer Aufzeichnungsmaterialien geeignet. Falls es sich um Farbmaterialien
handelt, können diese die zur Erzeugung eines Farbbildes notwendigen Kuppler im Aufzeichnungsmaterial
enthalten. Die Kuppler können aber auch in der Entwicklerzusammensetzungen vorliegen.
Vorteilhaft sind insbesondere derartige Aufzeichnungsmaterialien, die nicht-diffundierende
Farbkuppler enthalten. Hierbei ist in der Regel den rotempindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
mindestens je ein nicht-diffundierter Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes
zugeordnet, in der Regel einen Kuppler vom Phenol-oder α-Naphtholtyp. Den grünempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten ist in der Regel mindestens je ein nicht-diffundierender
Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes zugeordnet, wobei üblicherweise
Farbkuppler vom Typ des 5-Pyrazolons, des Indazolons oder des Azols Verwendung finden,
wie z.B. 1H-Imidazo[1,2-b[pyrazole, 1H-Pyrazolo[,5-b]pyrazole, 1H-Pyrazolo[5,1-c][l,2,4]triazole,
1H-Pyrazolo[1,5-b][1,2,4]triazole, 1H-Pyrazolo[1,5-d]tetrazole und 1H-Pyrazolo[1,5-a]benzimidazole.
Den blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten ist in der Regel mindestens
ein nicht-diffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes zugeordnet,
im allgemeinen ein Farbkuppler mit einer offenkettigen β-Diketomethylen- oder β-Diketomethin-Gruppierung.
[0017] Bei den Farbkupplern kann es sich sowohl um übliche 4-Aequivalentkuppler handeln
als auch um 2-Aequivalentkuppler. Zu den 2-Aequivalentkupplern sind auch die bekannten
Weisskuppler zu rechnen, die jedoch bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten
keinen Farbstoff ergeben, sowie DIR-Kuppler, bei denen es sich um Kuppler handelt,
die in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der als diffundierender
Entwicklungsinhibitor in Freiheit gesetzt werden kann. Weitere geeignete Zusätze zu
photographischen Aufzeichungsmaterialien werden in der Zeitschrift "Product Licensing
Index'", Band 92, Dezember 1971, Seiten 107 bis 110 sowie in Research Disclosure Nr.
225 (193), 22534 angegeben.
[0018] Die in den Aufzeichnungsmaterialien verwendeten Silberhalogenidemulsionen können
als Halogenid Chlorid, Bromid und Jodid bzw. Mischungen davon enthalten die in üblicher
Weise gereift und optisch sensibilisiert werden können. Verwiesen sei diesbezüglich
insbesondere auf Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 18,
Seiten 424 ff und 431 ff. Die Aufzeichungsmaterialien können stabilisiert werden.
Als Stabilisatoren sind besonders geeignet Azaindene, vorzugsweise Tetra- oder Pentaazaindene,
insbesondere solche, die mit Hydroxyl-oder Amino gruppen substituiert sind. Weitere
geeignete Stabilisatoren sind u.a. heterocyclische Mercaptoverbindungen, z.B. Phenylmercaptotetrazol,
quaternäre Benzthiazolderivate und Benzotriazol.
[0019] Da die erfindungsgemäss eingesetzten Komplexbildner weder Stickstoff noch Phosphor
aufweisen, stellen sie nur eine geringe Abwasserbelastung dar.
[0020] Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung weiter. Etwaige Prozente sind
Gewichtsprozente.
[0021] Das in den Beispielen 1-4 eingesetzte hydrolysierte Polyitaconsäureanhydrid wird
folgendermassen hergestellt:
[0022] 25 g Itaconsäureanhydrid werden in 75 g Xylol gelöst und unter Stickstoff auf 130°C
erhitzt. Dann tropft man eine Lösung aus 5 g Di-tert-butylperoxid in 25 g Xylol,
während 15 Minuten zu. Danach erhitzt man auf 140°C (Rückflusstemperatur) und rührt
bei dieser Temperatur 4 Stunden. Das Polyitaconsäureanhydrid fällt als weisser Niederschlag
aus, der nach Abkühlen abfiltriert und getrocknet wird. Man erhält so 22 g der genannten
Verbindung.
[0023] 10 g Polyitaconsäureanhydrid werden in 20 g destilliertes Wasser gegeben und 1 Stunde
unter starkem Rühren auf 90°C erhitzt. Man erhält eine gelbe Lösung, die 33,8 % hydrolysiertes
Polyitaconsäureanhydrid enthält, das durch Abdampfen des Wassers isoliert werden kann.
In den Beispielen 1-4 kann die wässrige Lösung als solche eingesetzt werden.
Beispiel 1:
[0024] Ein farbphotographischer Entwickler wird aus folgenden Bestandteilen hergestellt:
Demineralisiertes Wasser |
900 ml |
Benzylalkohol |
14 ml |
Ethylenglykol |
10 ml |
Hydroxylaminsulfat |
3 g |
|
4-Amino-N-ethyl-N-(β-methansulfonamidoethyl)-m-toluidinsesquisulfat (Monohydrat) |
4 g |
Natriumsulfit |
1 g |
Kaliumbromid |
0,5 g |
Kaliumcarbonatlösung 40%ig |
55 ml |
und mit demineralisiertem Wasser auf 1000 ml aufgefüllt.
[0025] Der pH des Entwicklers wird mit Schwefelsäure auf 10,2 eingestellt. 0,100 g des Komplexbildners
wird in eine Flasche eingewogen und in 100 ml Entwicklerlösung aufgelöst. Der pH wird,
falls nötig, mit einer gesättigten Kaliumcarbonat-Lösung erneut auf 10,2 eingestellt.
Der Flascheninhalt wird bei 33°C mit Magnetrührer gerührt. Anschliessend wird eine
2%ige Calciumchloridlösung langsam in die Flasche gepumpt, bis die erste permanente
Trübung zu beobachten ist. Man bestimmt daraufhin die Menge der CaCl₂-Lösung gravimetrisch.
[0026] Eine Probe ohne Komplexbildner wird ebenfalls hergestellt. Die Ergebnisse sind in
der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengefasst.
Tabelle 1
Komplexbildner (1 g/ℓ) |
Menge 2%ige CaCl₂-Lösung verbraucht pro 100 ml Entwickler (g) |
Keiner |
0,3 |
Hydrolysiertes Polymaleinsäureanhydrid |
1,7 |
Hydrolysiertes Polyitaconsäureanhydrid |
3,1 |
[0027] Die Ergebnisse der Tabelle 1 zeigen eindeutig die überraschend hohe Wirksamkeit des
hydrolysierten Polyitaconsäureanhydrids als Komplexbildner für Calcium.
Beispiel 2:
[0028] Man geht wie in Beispiel 1 vor, jedoch mit dem Unterschied, dass die Menge des Komplexbildners
jeweils 0,1 g/ℓ bzw. 0,2 g/ℓ Entwicklerlösung beträgt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
Tabelle 2
Komplexbildner |
Menge 2%ige CaCl₂-Lösung verbraucht pro 100 ml Entwickler (g) |
|
bei 0,1 g/ℓ Komplexbildner |
bei 0,2 g/ℓ Komplexbildner |
Keiner |
0,3 |
0,3 |
Hydrolysiertes Polymaleinsäureanhydrid |
1,1 |
1,1 |
Hydrolysiertes Polyitaconsäureanhydrid |
1,3 |
1,6 |
[0029] Trotz der niedrigen Konzentration bewirkt der erfindungsgemässe Komplexbildner eine
unerwartet starke Schwellenwirkung ("Threshold effect") bei der Verhinderung des CaCO₃-Niederschlages.
Beispiel 3:
[0030] Eine farbphotographische Entwicklerzusammensetzung wird wie folgt hergestellt:
Demineralisiertes Wasser |
800 ml |
Benzylalkohol |
14 ml |
Hydroxylaminsulfat |
2,6 g |
|
4-Amino-N-ethyl-N-(β-methansulfonamidoethyl)-m-toluidinsesquisulfat (Monohydrat) |
4 g |
Natriumsulfit |
1 g |
Kaliumbromid |
0,6 g |
Kaliumcarbonat 40%ig |
55 ml |
und mit demineralisiertem Wasser auf 1000 ml aufgefüllt.
[0031] 0,15 g des zu prüfenden Komplexbildners werden in 100 ml der Entwicklerlösung aufgelöst,
und der pH der Lösung wird, falls nötig, mit Kaliumhydroxid auf 10,2 eingestellt.
Der Flascheninhalt wird mit N₂ versetzt, gut verschlossen und bei 50°C gelagert. Nach
4 Tagen wird die Flasche geöffnet und der Gehalt an Hydroxylaminsulfat bestimmt. Dazu
lässt man die Probe mit Formaldehyd reagieren und führt anschliessend eine Säure-Base-Titration
aus.
Je höher das Gehalt an Hydroxylaminsulfat ist, desto schonender ist der Komplexbildner.
[0032] Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
Tabelle 3
Komplexbildner |
Gehalt an Hydroxylaminsulfat (g/l) |
Hydrolysiertes Polymaleinsäureanhydrid |
1,1 |
Hydrolysiertes Polyitaconsäureanhydrid |
1,6 |
Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, dass das erfindungsgemäss eingesetzte hydrolysierte
Polyitaconsäureanhydrid eine unerwartet bessere Stabilität hinsichtlich des Hydroxylaminsulfats
gewährleistet als das vorbekannte Polymaleinsäureanhydrid.
Beispiel 4:
[0033] Farbphotographische Entwickler, welche Eisen enthalten, wenn auch nur spurenweise,
verlieren in grossem Masse an Oxidationsstabilität infolge der katalytischen Zersetzung
des Hydroxylamins. Dies kann beispielsweise leicht geschehen bei Kontamination mit
der Bleich- oder Bleich-Fixier-Lösung.
[0034] Es wird nun die Wirkung des erfindungsgemässen Komplexbildners auf mit Fe³⁺ versetzten
Entwicklerlösung geprüft. Es handelt sich dabei um die Entwicklerlösung aus Beispiel
2, welche 100 ppm Fe³⁺ in Form von FeCl₃ enthält.
[0035] Der Komplexbildner ist jeweils in Mengen von 0,15 g/ℓ eingesetzt. Die Stabilität
des Hydroxylaminsulfats wird, wie in Beispiel 3 beschrieben, festgestellt.
[0036] Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefasst.
Tabelle 4
Komplexbildner (0,15 g/ℓ) |
Gehalt an Hydroxylaminsulfat (g/ℓ) |
Hydrolysiertes Polymaleinsäureanhydrid |
0,2 |
Hydrolysiertes Polyitaconsäureanhydrid |
0,5 |
Die Ergebnisse zeigen eindeutig die überraschend hohe Wirkung des erfindungsgemäss
eingesetzten hydrolysierten Polyitaconsäureanhydrids hinsichtlich der Stabilität des
Hydroxylaminsulfats, wenn Fe³⁺ vorhanden ist.
1. Entwicklerzusammensetzung zur Entwicklung silberhalogenidhaltiger Aufzeichungsmaterialien
enthaltend wenigstens einem Komplexbildner für die Bindung von Metallionen, dadurch
gekennzeichnet, dass der Komplexbildner Polyitaconsäure oder/und hydrolysiertes Polyitaconsäureanhydrid
ist.
2. Entwicklerzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyitaconsäure
bzw. das hydrolisierte Polyitaconsäureanhydrid in einer Menge von 0,01 bis 50 g/l,
bezogen auf den Entwickler, enthalten ist.
3. Entwicklerzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyitaconsäure
bzw. Polyitaconsäureanhydrid in einer Menge von 0,1 bis 5,0 g/l, bezogen auf den Entwickler,
enthalten ist.
4. Entwicklerzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Oxidationsschutzmittel
darin enthalten ist.
5. Entwicklerzusammensetzung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Oxidationsmittel
Hydroxylamin und/oder ein Monoalkylhydroxylamin und/oder ein Dialkylhydroxylamin eingesetzt
wird.
6. Entwicklerzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Entwicklersubstanz
ein p-Phenylendiamin-Derivat eingesetzt wird.
7. Entwicklerzusammensetzung nach Anspruch 1, worin der Komplexbildner die Bindung
von Calciumionen bewirkt.