(19)
(11) EP 0 323 532 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.07.1989  Patentblatt  1989/28

(21) Anmeldenummer: 88100009.5

(22) Anmeldetag:  04.01.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C11D 3/00, C11D 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Vorwerk & Co. Interholding GmbH
D-42275 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Tröger, Wolfgang
    D-5024 Pulheim 3 (DE)
  • Friedrichs, Renate
    D-5600 Wuppertal 21 (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. et al
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Reinigungsmittel für textile Flächen insbesondere zur Reinigung textiler Polster


    (57) Die Erfindung betrifft ein flüssiges und treibmittelfreies Reinigungsmittel für textile Flächen, enthaltend Harnstoff-­Formaldehyd-Harz-Schaumstoffteilchen in offenzelliger Form und eine Reinigungswirksubstanz; um trotz des fehlenden Treibmittels eine gute Auftragsverteilung und ein optimales Entfernen, z. B. mit einem Staubsauger, zu gewährleisten, enthält die Reinigungswirksubstanz ein Cellulose-Pulver in Korngröße kleiner als 50 My, welches sich - wie gefunden wurde - bestens an die Schaumstoffteilchen anlagert.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel gemäß Gattungsbe­griff des Hauptanspruches.

    [0002] Entsprechende Mittel sind vorbekannt durch die EP-PS 086 968. Nachteilig an diesen Lösungen ist gemäß jüngeren Er­kenntnissen die für die Versprühbarkeit notwendige Treibmit­telkomponente. Vorteilhaft an dieser vorbekannten Lösung ist andererseits die optimale Eignung des Reinigungsmittels, z.B. mit Hilfe eines Staubsaugers oder dergleichen nach Voll­zug der Reinigungswirkung von der textilen Fläche wieder entfernt zu werden, was bei dem vorbekannten Mittel daraus resultiert, daß die dort im Reinigungsmittel enthaltenen Harnstoff-Formaldehyd-Harz-Schaumstoffteilchen der entspre­chenden Gattung Korngröße usw. Über einen gewissen "Huckepack-Effekt- dafür sorgen, daß man auch das vordergrün­dig ausschließlich die Reinigung vollziehende Natrium-­Aluminiumsilikat mit dem Staubsauger (oder dergleichen) entfernen kann, und zwar deshalb, weil sich diese Aluminium-­Silikat-Partikelchen an die äußerst leicht, Z.B. im Luft­strom aufzunehmenden Harnstoff-Formaldehyd-Harz-Schaumstoff­teilchen anlagern.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemä­ßes Reinigungsmittel ohne Einbuße an Verwendungsvorteilen so aufzubauen, daß es unter Verzicht auf eine Treibmittelkompo­nente versprühbar ist, bspw. durch Versprühen mittels einer Handpumpe als Flüssigkeits/Luftgemisch. Dabei wurde gefun­den, daß sich in sofern hier eine Problemstellung ergibt, als daß den eigentlichen Reinigungseffekt vollziehende Natri­um-Aluminium-Silikat dann nicht mehr geeignet ist, genügend fein verteilt zu werden, wenn die vorbekannte Treibmittelkom­ponente fehlt. In diesem Falle tritt, wie gefunden wurde, auch die Schwierigkeit auf, das Natrium-Aluminium-Silikat schon in der Vorratsdose in genügender Feinverteilung zu behalten unter Vermeidung eines bodenseitigen Absetzens in derartiger Größenordnung, daß selbst ein Schütteln keine so ausreichende Dispersionshomogenität bringt, wie sie für das Versprühen mit einer Spraypumpe notwendig ist.

    [0004] Gelöst ist die erwähnte Aufgabenstellung durch die im Kenn­zeichen des Hauptanspruches angegebene Auswahl eines Cel­lulose-Pulvers der Korngröße kleiner 50 My als Reinigungs­wirksubstanz.

    [0005] Es wurde gefunden, daß bei Auswahl dieses Cellulose Pulver als Ersatz für das beim Stand der Technik verwendete Natri­um-Aluminium-Silikat einerseits die Versprühbarkeit mittels einer normalen Pumpe, gegebenenfalls Handpumpe, als Flüssig­keitsluftgemisch möglich ist, andererseits aber auch bezüg­lich dieses Cellulosepulvers der gleiche im Stand der Tech­nik die erheblichen Vorteile bringende "Anlagerungs-Hucke­pack-Effekt" zum Harnstoff-Formaldehyd-Harz-Schaumstoffteil­chen stattfindet. Sowohl die gleichmäßige Verteilung auf dem textilen Reinigungsobjekt als auch das spätere Entfernen Z.B. mittels eines Staubsaugers, sind also in gleichem Maße optiomal möglich, andererseits findet trotz Fehlen der Treib­mittelkomponente auch kein so weitgehendes Absetzen in der Vorratsdose statt, daß selbst nach längerem Lagern nicht ein kurzzeitiges Schütteln die notwendige Homogenität der gesam­ten zu versprühenden Dispersion bringt.

    [0006] Der Unteranspruch stellt eine vorteilhafte Weiterbildung dar im Hinblick auf die speziellen Durchschnittswerte des zu verwendenden Cellulosepulvers.

    [0007] Nachstehend ist die Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels in der für optimal gefundenen Ausführungs­form angegeben:
    1. Sehr feines natives gebleichtes Buchensulfit-Cellulosepulver mit dem im Anspruch 2 angegebenen Durchschnittswert. 5,00 Gew. %
    2. Wasser 70,65 Gew. %
    3. Tensid (Ubatol * VTR 317) 5,00 Gew. %
    4. Entschäumer (Baysilon * E) 0,20 Gew. %
    5. Duftstoff (Kobofleur * 0/239632) 0,05 Gew. %
    6. Isopropanol 10,00 Gew. %
    7. Basoform * V 500 2,00 Gew. %
    8. Ammoniak 0,10 Gew. %
    9. Harnstoff-Formaldehyd-Schaumstoff für Polsterschnee 7,00 Gew. %
    (* eingetragenes Warenzeichen)


    [0008] Die Restfeuchtigkeit der Trägermaterialien soll vorzugsweise kleiner 10 Gewichtsprozent betragen. Die ermittelte Feuch­tigkeit ist bei der Herstellung des Produktes vom Wasserge­halt der Rezeptur abzuziehen.

    [0009] Das Raumgewicht des Harnstoff-Formaldehyd-Schaumstoffes liegt vor der Zerkleinerung (trocken) im Bereich von 50 plus/minus 2,5 kg pro cbm, am Block gemessen. Das Schüttge­wicht des Schaumstoffes liegt vorzugsweise im Bereich von 150 plus/minus 20 g/l. Das Schüttgewicht des Cellulose­pulvers liegt zwischen 240 und 280 gr/l. Das Kornspektrum des Harnstoff-Formaldehyd-Schaumes ist optimal wie folgt:
    100 % kleiner 0,125 mm
    90 % kleiner 0,071 mm


    [0010] Das Kornspektrum des Cellusolepulvers kann etwa von 0,05 mm bis 0,001 mm reichen, mittlere Teilchengröße bei 20 My. Der ph-Wert der Reinigungs-Wirksubstanz muß bei 7 - 9 lie­gen. Erreicht wird dieses durch Pufferung mittels der Ammo­niak-Komponente. Die Dichte der Reinigungswirkstubstanz bei 20 Grad C soll etwa 1,031 plus/minus 0,005 gr/cm3 betragen.


    Ansprüche

    1. Reinigungsmittel für textile Flächen, insbesondere zur Reinigung textiler Polster, enthaltend Harnstoff-Formal­dehyd-Harz-Schaumstoffteilchen in offenzelliger Form, im Raumgewicht von 50 plus/minus 10 kg/m3 und in einer Korngrö­ße unter 0,120 mm, ferner enthaltend eine Reinigungswirksub­stanz als Flüssigkeit mit einer Dichte von 1,031 g/cm³ (bei 20 Grad C), welche Reinigungswirksubstanz auf einen pH-­Bereich von 7 bis 9 gepuffert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungswirksubstanz ein Cellulose-Pulver in Korn­größe kleiner als 50 My enthält.
     
    2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß das Celluslose-Pulver eine feine, native, gebleich­te Buchensulfit-Cellulose darstellt mit den Durchschnittswer­ten:
    Gehalt an Alpha-Cellulose ca. 88 - 90 %
    pH - Wert ca. 5± 1
    Durchschnittspolymerisationsgrad ca. 800
    Aschegehalt ca. 0,15 %
    Spezifische Oberfläche nach Blaine ca. 16500 cm2/g
    Ligningehalt ca. 0,04-0,06 %
    Weißgehalt im Lange-Leukometer ca. 90 %
    Schüttgewicht ca. 230 g/l
    Methanolextrakt ca. 0,2 %
    Calciumgehalt ca. 0,025 %
    Heizwert ca. 2800 Kcal/kg

     





    Recherchenbericht