(57) Die Erfindung betrifft ein flüssiges und treibmittelfreies Reinigungsmittel für textile
Flächen, enthaltend Harnstoff-Formaldehyd-Harz-Schaumstoffteilchen in offenzelliger
Form und eine Reinigungswirksubstanz; um trotz des fehlenden Treibmittels eine gute
Auftragsverteilung und ein optimales Entfernen, z. B. mit einem Staubsauger, zu gewährleisten,
enthält die Reinigungswirksubstanz ein Cellulose-Pulver in Korngröße kleiner als 50
My, welches sich - wie gefunden wurde - bestens an die Schaumstoffteilchen anlagert.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel gemäß Gattungsbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Entsprechende Mittel sind vorbekannt durch die EP-PS 086 968. Nachteilig an diesen
Lösungen ist gemäß jüngeren Erkenntnissen die für die Versprühbarkeit notwendige
Treibmittelkomponente. Vorteilhaft an dieser vorbekannten Lösung ist andererseits
die optimale Eignung des Reinigungsmittels, z.B. mit Hilfe eines Staubsaugers oder
dergleichen nach Vollzug der Reinigungswirkung von der textilen Fläche wieder entfernt
zu werden, was bei dem vorbekannten Mittel daraus resultiert, daß die dort im Reinigungsmittel
enthaltenen Harnstoff-Formaldehyd-Harz-Schaumstoffteilchen der entsprechenden Gattung
Korngröße usw. Über einen gewissen "Huckepack-Effekt- dafür sorgen, daß man auch das
vordergründig ausschließlich die Reinigung vollziehende Natrium-Aluminiumsilikat
mit dem Staubsauger (oder dergleichen) entfernen kann, und zwar deshalb, weil sich
diese Aluminium-Silikat-Partikelchen an die äußerst leicht, Z.B. im Luftstrom aufzunehmenden
Harnstoff-Formaldehyd-Harz-Schaumstoffteilchen anlagern.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Reinigungsmittel
ohne Einbuße an Verwendungsvorteilen so aufzubauen, daß es unter Verzicht auf eine
Treibmittelkomponente versprühbar ist, bspw. durch Versprühen mittels einer Handpumpe
als Flüssigkeits/Luftgemisch. Dabei wurde gefunden, daß sich in sofern hier eine
Problemstellung ergibt, als daß den eigentlichen Reinigungseffekt vollziehende Natrium-Aluminium-Silikat
dann nicht mehr geeignet ist, genügend fein verteilt zu werden, wenn die vorbekannte
Treibmittelkomponente fehlt. In diesem Falle tritt, wie gefunden wurde, auch die
Schwierigkeit auf, das Natrium-Aluminium-Silikat schon in der Vorratsdose in genügender
Feinverteilung zu behalten unter Vermeidung eines bodenseitigen Absetzens in derartiger
Größenordnung, daß selbst ein Schütteln keine so ausreichende Dispersionshomogenität
bringt, wie sie für das Versprühen mit einer Spraypumpe notwendig ist.
[0004] Gelöst ist die erwähnte Aufgabenstellung durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches
angegebene Auswahl eines Cellulose-Pulvers der Korngröße kleiner 50 My als Reinigungswirksubstanz.
[0005] Es wurde gefunden, daß bei Auswahl dieses Cellulose Pulver als Ersatz für das beim
Stand der Technik verwendete Natrium-Aluminium-Silikat einerseits die Versprühbarkeit
mittels einer normalen Pumpe, gegebenenfalls Handpumpe, als Flüssigkeitsluftgemisch
möglich ist, andererseits aber auch bezüglich dieses Cellulosepulvers der gleiche
im Stand der Technik die erheblichen Vorteile bringende "Anlagerungs-Huckepack-Effekt"
zum Harnstoff-Formaldehyd-Harz-Schaumstoffteilchen stattfindet. Sowohl die gleichmäßige
Verteilung auf dem textilen Reinigungsobjekt als auch das spätere Entfernen Z.B. mittels
eines Staubsaugers, sind also in gleichem Maße optiomal möglich, andererseits findet
trotz Fehlen der Treibmittelkomponente auch kein so weitgehendes Absetzen in der
Vorratsdose statt, daß selbst nach längerem Lagern nicht ein kurzzeitiges Schütteln
die notwendige Homogenität der gesamten zu versprühenden Dispersion bringt.
[0006] Der Unteranspruch stellt eine vorteilhafte Weiterbildung dar im Hinblick auf die
speziellen Durchschnittswerte des zu verwendenden Cellulosepulvers.
[0007] Nachstehend ist die Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels in der
für optimal gefundenen Ausführungsform angegeben:
1. |
Sehr feines natives gebleichtes Buchensulfit-Cellulosepulver mit dem im Anspruch 2
angegebenen Durchschnittswert. |
5,00 Gew. % |
2. |
Wasser |
70,65 Gew. % |
3. |
Tensid (Ubatol * VTR 317) |
5,00 Gew. % |
4. |
Entschäumer (Baysilon * E) |
0,20 Gew. % |
5. |
Duftstoff (Kobofleur * 0/239632) |
0,05 Gew. % |
6. |
Isopropanol |
10,00 Gew. % |
7. |
Basoform * V 500 |
2,00 Gew. % |
8. |
Ammoniak |
0,10 Gew. % |
9. |
Harnstoff-Formaldehyd-Schaumstoff für Polsterschnee |
7,00 Gew. % |
(* eingetragenes Warenzeichen) |
[0008] Die Restfeuchtigkeit der Trägermaterialien soll vorzugsweise kleiner 10 Gewichtsprozent
betragen. Die ermittelte Feuchtigkeit ist bei der Herstellung des Produktes vom Wassergehalt
der Rezeptur abzuziehen.
[0009] Das Raumgewicht des Harnstoff-Formaldehyd-Schaumstoffes liegt vor der Zerkleinerung
(trocken) im Bereich von 50 plus/minus 2,5 kg pro cbm, am Block gemessen. Das Schüttgewicht
des Schaumstoffes liegt vorzugsweise im Bereich von 150 plus/minus 20 g/l. Das Schüttgewicht
des Cellulosepulvers liegt zwischen 240 und 280 gr/l. Das Kornspektrum des Harnstoff-Formaldehyd-Schaumes
ist optimal wie folgt:
100 % |
kleiner |
0,125 mm |
90 % |
kleiner |
0,071 mm |
[0010] Das Kornspektrum des Cellusolepulvers kann etwa von 0,05 mm bis 0,001 mm reichen,
mittlere Teilchengröße bei 20 My. Der ph-Wert der Reinigungs-Wirksubstanz muß bei
7 - 9 liegen. Erreicht wird dieses durch Pufferung mittels der Ammoniak-Komponente.
Die Dichte der Reinigungswirkstubstanz bei 20 Grad C soll etwa 1,031 plus/minus 0,005
gr/cm3 betragen.
1. Reinigungsmittel für textile Flächen, insbesondere zur Reinigung textiler Polster,
enthaltend Harnstoff-Formaldehyd-Harz-Schaumstoffteilchen in offenzelliger Form,
im Raumgewicht von 50 plus/minus 10 kg/m3 und in einer Korngröße unter 0,120 mm,
ferner enthaltend eine Reinigungswirksubstanz als Flüssigkeit mit einer Dichte von
1,031 g/cm³ (bei 20 Grad C), welche Reinigungswirksubstanz auf einen pH-Bereich von
7 bis 9 gepuffert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungswirksubstanz ein
Cellulose-Pulver in Korngröße kleiner als 50 My enthält.
2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Celluslose-Pulver
eine feine, native, gebleichte Buchensulfit-Cellulose darstellt mit den Durchschnittswerten:
Gehalt an Alpha-Cellulose |
ca. 88 - 90 % |
pH - Wert |
ca. 5± 1 |
Durchschnittspolymerisationsgrad |
ca. 800 |
Aschegehalt |
ca. 0,15 % |
Spezifische Oberfläche nach Blaine |
ca. 16500 cm2/g |
Ligningehalt |
ca. 0,04-0,06 % |
Weißgehalt im Lange-Leukometer |
ca. 90 % |
Schüttgewicht |
ca. 230 g/l |
Methanolextrakt |
ca. 0,2 % |
Calciumgehalt |
ca. 0,025 % |
Heizwert |
ca. 2800 Kcal/kg |