[0001] Die Erfindung betrifft einen Zweipunkt-Spritzversteller nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Bei Motoren mit einer Nockenwelle, die sowohl für die Steuerung des Gasladungswechsels
als auch für die Einspritzung benutzt wird, kann ein Verdrehen der Nockenwelle für
eine Spritzbeginnverstellung nicht benutzt werden, da auch der Gasladungswechsel verändert
wird.
[0003] Eine Spritzverstellung wird bei langsam laufenden Industrie- und LKW-Dieselmotoren
im wesentlichen zur Geräuschsenkung bei Beschleunigung und zur Abgasverbesserung
nach dem Kaltstart benötigt, wobei die Verstellung bei Beschleunigung gleichzeitig
mit der Verstellung der Einspritzpumpenregelstange, d. h. sehr schnell, erfolgen
müßte. Einspritzsysteme mit elektromagnetischer Steuerung der Einspritzzeiten sind
zu teuer und noch nicht serienreif.
[0004] In der EP-A 0 017 413 wird ein Zweipunkt-Spritzversteller zur Vorhub-Variation in
Gestalt eines steuerbaren Hydro-Stößels beschrieben, der zum Einsatz bei offenen Pumpedüsen
bestimmt ist.
[0005] Bei Pumpedüsen dieser Gattung dient der Pumpenplunger zur Förderung des Kraftstoffes
und zugleich als Abschlußorgan der Spritzlöcher. Er ist aus diesem Grunde an seiner
Förderseite kegelig ausgebildet, wobei der Kegel als Dichtkegel am Ende des Förderhubes
fest auf der entsprechend ausgebildeten Dichtfläche im Einspritzventilkörper aufsitzt.
Diese Anordnung setzt das exakte Einhalten des Plungerhubes voraus, da bei Überschreiten
des Plungerhubes die Spitze des Einspritzventils zerstört wird und bei Unterschreiten
des Plungerhubes Verbrennungsgase in den Förderraum der Pumpedüse eindringen können
und diesen verschmutzen. Eine Vorverlegung des Einspritzzeitpunktes durch Verringerung
des Vorhubes ist demnach bei dieser Pumpedüsenart nur möglich, wenn dafür gesorgt
wird, daß die Auflagekraft des Pumpenplungers beim Förderhubende einen zulässigen
Wert nicht überschreitet. Aus diesem Grunde ist im Hydrostößel gemäß EP-A 0 017 413
ein Sicherheitsventil vorgesehen, das nach vorausgegangener Frühverstellung des Hydrostößels
bei Überschreiten des zulässigen Öldruckes anspricht und dadurch eine Überbeanspruchung
der Pumpedüse vermeidet. Gleichzeitig wird durch das Absteuern des Öls aus dem Hydrostößel
dieser wieder auf seine Ausgangslänge zusammengedrückt, von der er je nach vorliegendem
Steueröldruck vor jedem Förderhub wieder mehr oder weniger stark aufgepumpt wird.
[0006] Ein Vorteil dieser Lösung liegt darin, daß eine Vorhub- und damit eine Spritzverstellung
von Hub zu Hub möglich ist, was insbesondere beim Beschleunigen des Dieselmotors eine
Voraussetzung zur Vermeidung des Beschleunigungsgeräusches ist. Ein Nachteil dieser
Lösung besteht allerdings darin, daß der Arbeitskolben im Hydrostößel häufig bewegt
wird, was dessen Verschleiß fördert.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen, steuerbaren Zweipunkt-Spritzversteller
derart weiterzubilden, daß der Arbeitskolben im Hydrostößel möglichst selten bewegt
werden muß und dennoch eine Spritzverstellung von Hub zu Hub möglich bleibt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Da der erfindungsgemäße Hydrostößel kein Sicherheitsventil besitzt, das häufig anspricht
und dadurch eine Bewegung des Arbeitskolbens auslöst, wird der Arbeitskolben des erfindungsgemäßen
Hydrostößels nur verstellt, wenn der Druck der Steuerflüssigkeit entsprechend den
wechselnden Motor- und Betriebsparametern sich ändert. Dadurch unterliegt der Arbeitskolben
praktisch keinem Verschleiß.
[0010] Die Anordnung nach Anspruch 2 gestattet eine rasche Entlastung des Hydrostößels
aufgrund des geringen erforderlichen Hubes des Steuerkolbens zum Öffnen des Rückschlagventils.
Dadurch ist eine von Einspritzhub zu Einspritzhub wirksame Spritzverstellung gesichert,
die das Beschleunigungsgeräusch des Dieselmotors wirksam verringert.
[0011] Der in den Ansprüchen 3 und 4 beschriebene Steuerschieber ist durch einfachen Aufbau
gekennzeichnet und erreicht erfindungsgemäß die gewünschten Steuerfunktionen mit rein
mechanischen Mitteln.
[0012] Die Anordnung nach Anspruch 5 gestattet eine Spritzverstellung in Abhängigkeit von
der Schmieröltemperatur. Dadurch ist beim Warmlauf des Motors eine für geringe Kohlenwasserstoff-
und Kohlendioxidemission erwünschte Frühverstellung des Förderbeginns gesichert.
[0013] Die Ausbildung nach den Ansprüchen 6 und 7 gestattet auf einfache Weise, die für
das Verbrennungsgeräusch relevanten Parameter Motordrehzahl und Motorbeschleunigung
für eine entsprechende Spritzverstellung auszunutzen.
[0014] Die Anordnung nach Anspruch 8 bietet insbesondere für Brennkraftmaschinen mit elektronischer
Regelung und der dazu erforderlichen Motor- und Betriebsparametererfassung den Vorteil
einer von all diesen Parametern abhängigen Steuerung des Zweipunkt-Spritzverstellers
mit nur geringem Mehraufwand.
[0015] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der
Zeichnung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt sind.
[0016] Es zeigen:
Fig. 1: Einen Schnitt durch den Hydrostößel in der Spritzverstellung "früh".
Fig. 1 a: Den gleichen Hydrostößel in der Spritzverstellung "spät".
Fig. 2: Einen Schnitt durch das Steuergehäuse mit Steuerschieber für beschleunigungs-
und drehzahlabhängige Spritzverstellung und thermostatische Ölabflußsteuerung.
Fig. 3: Einen Schnitt durch das Steuergehäuse mit Steuerschieber, der nur für beschleunigungsabhängige
Spritzverstellung ausgelegt ist.
Fig. 4: Einen Schnitt durch das Steuergehäuse mit Steuerschieber für beschleunigungs-
und drehzahlabhängige Spritzverstellung ausgelegt.
[0017] Der in Figur 1 dargestellte Hydrostößel 1 besitzt eine Stößelbüchse 2, in der sich
ein Arbeitskolben 3 befindet. Der Arbeitskolben 3 wird von einer Druckfeder 14 beaufschlagt,
die sich auf einen Rückschlagventilträger 4 abstützt, der widerum in der Stößelbüchse
2 auf einer Schulter 2a aufliegt. Der Arbeitskolben 3 kann sich zwischen einem Sprengring
13 und dem Rückschlagventilträger 4 hin und her bewegen. Stößelbüchse 2, Arbeitskolben
3 und Rückschlagventilträger 4 umschließen einen Druckraum 23, der über ein Rückschlagventil
25 mit Öl befüllbar ist. In der Mitte des Rückschlagventilträgers 4 befindet sich
eine Bohrung 27, die von dem Rückschlagventil 25 beherrscht wird. Das Rückschlagventil
25 besteht aus dem Ventilkäfig 18, der von der Druckfeder 14 auf den Rückschlagventilträger
4 gedrückt wird, der Druckfeder 19 und der Ventilkugel 20, die von der Druckfeder
19 auf ihren Sitz gepresst wird. Unterhalb des Rückschlagventilträgers 4 befindet
sich in einer Bohrung 2b der Stößelbüchse 2 ein Steuerkolben 6, der sich zwischen
Abstandshaltern 5 am Rückschlagventilträger 4 und einem Anschlag 26 der Stößelbüchse
2 bewegt. Der Steuerkolben 6 besitzt einen mittigen Fortsatz 21, dessen Durchmesser
kleiner als der Durchmesser der Bohrung 27 im Rückschlagventilträger 4 ist und dessen
Länge bei geschlossenem Rückschlagventil 25 mit geringem Spiel bis zur Ventilkugel
20 reicht, wenn sich der Steuerkolben 6 am Anschlag 26 befindet. Stößelbüchse 2, Rückschlagventilträger
4 und Steuerkolben 6 begrenzen einen Ölraum 6a, der von der Ölleitung 16 über die
Bohrung 15, die Ölnut 17 und die Zulaufbohrung 17a mit Drucköl versorgt wird. Der
Steuerkolben 6 wird auf seiner Unterseite von einer Steuerfeder 7 beaufschlagt, die
sich in dem Federraum 7a befindet, der mit einer Abflußbohrung 22 versehen ist.
[0018] Am nockenwellenseitigen Ende des Stößels 1 befindet sich eine Stößelrolle 8, die
auf einem Lagerbolzen 9 gelagert ist. Am einspritzpumpenseitigen Ende des Stößels
1 ist eine Stoßstange 17 angeordnet, die die Stößelkräfte zur Einspritzpumpe weiterleitet,
die als Einzeleinspritzpumpe für jeden Zylinder vorgesehen ist.
[0019] In der Figur 1 ist der Hydrostößel 1 in der Stellung des kleinsten Vorhubs der Einspritzpumpe,
d. h. mit frühem Förderbeginn dargestellt. Dabei befinden sich Arbeitskolben 3 und
Steuerkolben 6 in ihrer äußeren Totlage, d.h. Arbeitskolben 3 liegt am Sprengring
13 an und Steuerkolben 6 am Anschlag 26.
[0020] In Figur 1a ist die Stellung des Arbeitskolbens 3 und des Steuerkolbens 6 bei größtem
Vorhub der Einspritzpumpe, d. h. bei spätem Förderbeginn gezeigt. Hierbei befinden
sich Arbeitskolben 3 und Steuerkolben 6 in ihrer inneren Totlage.
[0021] In Figur 2 ist eine Steuereinheit 27a dargestellt, die aus einem Steuergehäuse 28
und einem Steuerschieber 29 besteht. Der Steuerschieber 29 kann sich im Steuergehäuse
28 in einer Bohrung 28 a, die mit Steuernuten 41 und 42 versehen ist, hin und her
bewegen. Er besteht aus einem äußeren Schieberteil 33 mit den Steuerbohrungen 34,
35 und den Abflußbohrungen 36 und dem inneren Schieberteil 37 mit den Steuerbohrungen
38, der Steuernut 39 und der Drosselbohrung 40. Das innere Schieberteil 37, das von
einer Druckfeder 43 gegen einen Sprengring 37a gedrückt wird, kann sich gegenüber
dem äußeren Schieberteil 33 verschieben. Der Steuerschieber 29 wird von einem Drehzahlverstellhebel
32 betätigt, der mit einem Verstellnocken 32a verbunden ist und mit diesem auf einer
gemeinsamen Welle 56 sitzt.
[0022] Im Steuergehäuse 28 befindet sich die Druckleitung 30, von der die Abzweigung 44
und die Zuflußleitung 47 abzweigen. In der Abzweigleitung 44 ist ein Rückschlagventil
45 angeordnet, das sich zum Ölraum 46 hin öffnet. In der Zuflußleitung 47 befindet
sich eine Drossel 48, durch die das Steueröl in eine Steuerleitung 31 fließt.
[0023] Im Steuergehäuse 28 befindet sich außerdem eine Abströmbohrung 50, die zu einem
Thermostat 51 führt, der ein Ventil 53 beherrscht. Auf das Ventil 53 drückt eine Druckfeder
52, die sich an einem Deckel 54 abstützt.
[0024] In Figur 3 ist eine Einfachversion der Steuereinheit 27a dargestellt. Hierbei ist
das äußere Schieberteil 33 nur mit den Steuerbohrungen 35 und den Abflußbohrungen
36 versehen. Die Abflußbohrungen 36 münden direkt in den Gehäuseraum 55, da bei dieser
Version der Thermostat 51 mit dem Ventil 53 fehlen.
[0025] Das innere Schieberteil 37 ist in Figur 3, mit einer Hälfte am Sprengring 37a anliegend,
mit der anderen Hälfte im Abstand zum Sprengring 37a dargestellt.
[0026] In Figur 4 ist eine weitere, vereinfachte Version der Steuereinheit 27a gezeigt,
bei der das äußere Schieberteil 33 mit den Steuerbohrungen 34, 35 und der Abflußbohrung
36 versehen ist.
[0027] In Figur 4 sind der Steuerschieber 29 und der Drehzahlverstellhebel 32 mit dem Verstellnocken
32a in zwei verschiedenen Stellungen dargestellt, die unterschiedliche Motordrehzahlen
entsprechen.
[0028] Der Zweipunkt-Spritzversteller funktioniert folgendermaßen:
[0029] Die Steuerflüssigkeit, vorzugsweise Schmieröl, gelangt von der Steuereinheit 27a
über die Steuerleitung 31, die Ölleitung 16, die Bohrung 15, die Ölnut 17 und die
Bohrung 17a in den Ölraum 6a des Hydrostößels 1.
[0030] Steht das Öl unter Druck, so wird der Steuerkolben 6 gegen die Steuerfeder 7 auf
den Anschlag 26 gedrückt. Dadurch befindet sich der Fortsatz 21 mit Spiel unterhalb
der Ventilkugel 20 des Rückschlagventils 25, so daß sich dieses schließen kann. Solange
der Hydrostößel auf dem Grundkreis des Nockens 11 aufliegt, der Einspritzpumpenplunger
somit nicht fördert, gelangt Drucköl über das vom Drucköl geöffnete Rückschlagventil
25 in den Druckraum 23 und bewegt den Arbeitskolben 3 im Sinne der Druckfeder 14 gegen
den Sprengring 13. In dieser äußeren "Totpunkt"-Lage des Arbeitskolbens 3 ist der
Vorhub des nicht dargestellten Einspritzpumpenplungers am kleinsten.
[0031] Somit steht der Förderbeginn auf "früh". Beim Förderhub der Einspritzpumpe wird deren
Betätigungskraft vom Nocken 11 über die Stößelrolle 8, den Lagerbolzen 9, die Stößelbüchse
2, das Ölpolster des geschlossenen Ölraumes 23, den Arbeitskolben 3 auf die Stoßstange
12 übertragen. Dabei bewegt sich die Stößelbüchse 2 relativ zum Motorgehäuse 1a, während
zwischen Stößelbüchse 2 und Arbeitskolben 3 keine Relativbewegung und somit kein Verschleiß
auftritt.
[0032] Fällt der Steueröldruck in der Steuerölleitung 31 und folglich auch im Ölraum 6a
ab, so wird der Steuerkolben 6 unter Wirkung der Kraft der Steuerfeder 7 gegen die
Abstandhalter 5 gedrückt, wodurch der Fortsatz 21 des Steuerkolbens 6 die Ventilkugel
20 des Rückschlagventils 25 aufstößt. Beim nächsten Förderhub der Einspritzpumpe wird
der Arbeitskolben 3 gegen die Kraft der Druckfeder 14 auf den Anschlag 24 gedrückt,
wobei das Öl aus dem Druckraum 23 durch das offene Rückschlagventil 25 in den Ölraum
6a gelangt, von wo es zwischen den Abstandhaltern 5 und durch die Bohrung 17a abfließt.
[0033] Die Steuerung des Öldruckes geschieht mittels der Steuereinheit 27a. Das Steueröl
wird der Steuereinheit 27a durch die Druckleitung 30 zugeführt. Von dort gelangt es
über die Zuflußleitung 47, die Drossel 48 und die Steuernut 41 in die Steuerleitung
31. Die Steuerleitung 31 führt zur Ölleitung 16 und damit zum Hydrostößel 1.
[0034] Anhand der in Figur 3 dargestellten Version des Steuerschiebers 29 soll dessen Funktion
erläutert werden. Die Stellung des Steuerschiebers 29 wird von der Stellung des Drehzahlverstellhebels
32 und dem mit diesem verbundenen Verstellnocken 32a bestimmt. Die Lage des inneren
Schieberteils 37 hängt zusätzlich vom Öldruck des Ölraums 46 ab. Im Ölraum 46, der
über das Rückschlagventil 45 mit der Druckleitung 30 verbunden ist, herrscht bei stillstehendem
Steuerschieber 29 der Öldruck der Druckleitung 30. In diesem Falle wird das innere
Schieberteil 37 von der Druckfeder 43 gegen den Sprengring 37a in die Position "A"
gedrückt. In der Position "A" schließt das innere Schieberteil 37 die Steuerbohrungen
35 ab. Damit besteht keine Verbindung der Steuerleitung 31 mit den Abflußbohrungen
36, wodurch der Öldruck in der Steuerleitung 31 erhalten bleibt. Wird beim raschen
Beschleunigen des Motors der Drehzahlverstellhebel 32 im Gegenuhrzeigersinn schnell
gedreht und demzurfolge der Steuerschieber 29 rasch in den Ölraum 46 gestoßen, so
steigt dort der Öldruck an, da das Rückschlagventil 45 sofort schließt. Dadurch wird
das innere Schieberteil 37 gegen die Kraft der Druckfeder 43 in das äußere Schieberteil
33 gedrückt - Position "B" -, wodurch die Steuernut 39 und die Steuerbohrungen 38
des inneren Schieberteils 37 zur Deckung mit der Steuerbohrung 35 des äußeren Schieberteils
33 kommen. Falls sich die Steuerbohrung 35 im Bereich der Steuernut 41 befindet, fließt
Öl durch den hohlen Innenraum 49 des Steuerschiebers 29 und über die Abflußbohrungen
36 in den Gehäuseraum 55. Da durch die Drossel 48 nur relativ wenig Öl nachfließen
kann, sinkt der Druck in der Steuerleitung 31 und der Hydrostößel wird auf den Förderbeginn
"spät" verstellt. Damit wird das Beschleunigungsgeräusch des Motors durch die erfindungsgemäße
Ausbildung des Steuerschiebers nach Figur 3 wirkungsvoll gesenkt.
[0035] Wenn der Steuerschieber 29 wieder zum Stillstand gekommen ist oder nur langsam oder
in Gegenrichtung bewegt wird, sinkt der Druck im Ölraum 46 ab, da Öl über die Drosselbohrung
40 in den Innenraum des Steuerschiebers 29 fließt, so daß die Druckfeder 43 das innere
Schieberteil 37 von der Position "B" zur Position "A" schiebt. Dadurch werden die
Steuerbohrungen 35 im äußeren Schieberteil 33 wieder geschlossen, der Druck in der
Steuerleitung 31 steigt an und der Hydrostößel wird wieder auf Förderbeginn "früh"
verstellt.
[0036] Die Ausbildung des Steuerschiebers 29 nach Figur 4 unterscheidet sich von der nach
Figur 3 durch die zusätzlichen Steuerbohrungen 34 im äußeren Schieberteil 33. Die
Steuerbohrungen 34 sind so angebracht, daß sie sich dann in Überdeckung mit der Steuernut
39 und der Steuerbohrung 38 des inneren Schieberteils 37 befinden, wenn das innere
Schieberteil 37 am Sprengring 37a anliegt. Zum Absteuern von Öl aus der Steuerleitung
31 und damit zum Verstellen des Förderbeginns nach "spät" kommt es, wenn eine Überdeckung
der Steuerbohrung 34 mit der Steuernut 41 stattfindet. Dieser Zustand tritt ein,
wenn der Steuerschieber 29 sich in der Position "A" der Figur 4, d. h. im Bereich
niedriger Motordrehzahlen befindet. Bei höheren Motordrehzahlen wird der Steuerschieber
29 in Richtung "B" verschoben. Dadurch werden die Steuerbohrungen 34 verschlossen,
der Druck in der Steuerleitung 31 steigt an, und der Förderbeginn wird der Drehzahl
entsprechend auf "früh" verstellt. Somit ist mit der erfindungsgemäßen Ausbildung
des Steuerschiebers 29 nach Figur 4 eine beschleunigungs- und motordrehzahlabhängige
Spritzverstellung verwirklicht.
[0037] In der Ausbildung der erfindungsgemäßen Steuereinheit 27a nach Figur 2 wird der Steuerschieber
29 nach Figur 4 er gänzt durch den Thermostaten 51 mit dem Ventil 53 in der Abströmleitung
50. Solange das Schmieröl und damit der Motor insgesamt noch kalt sind, bleibt das
Ventil 53 geschlossen und sperrt dadurch den Abfluß des Steueröls aus der Steuereinheit
27a. Damit verbleibt unabhängig von der Steuerfunktion des Steuerschiebers 29 in der
Steuerölleitung 31 ein hoher Steuerdruck, der den frühen Förderbeginn zur Folge
hat, wie er bei kaltem Motor aus Emissionsgründen erwünscht ist.
[0038] Somit ermöglicht der erfindungsgemäße Zweipunkt-Spritzversteller für wichtige Betriebszustände
einer Brennkraftmaschine, wie Warmlauf, Beschleunigen, niedrige und hohe Drehzahl
die erwünschte "früh"- bzw. "spät"-Verstellung des Förderbeginns. Der Förderbeginn
wird durch den erfindungsgemäßen Zweipunkt-Spritzversteller zwar nur in zwei Stellungen
fixiert, diese Stellungen werden jedoch schnell erreicht und bei allen Zylindern
mit engen Toleranzen eingehalten.
1. Spritzversteller für eine Einspritzpumpe einer Brennkraftmaschine, der nach dem
Prinzip der Vorhubvariation arbeitet, mit einem zwischen einer Nockenwelle (10)
und einem Pumpenplunger angeordneten, steuerbaren Hydrostößels (1), der durch zwei
vorgebbare, unterschiedliche Drücke einer Steuerflüssigkeit in zwei definierten Stellungen
fixierbar ist, wobei ein Arbeitskolben (3) von der Steuerflüssigkeit über ein in den
Hydrostößel öffnendes Rückschlagventil (25) beaufschlagt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Rückschlagventil (25) ein am nockenwellenseitigen
Ende des Hydrostößels angeordneter, das Rückschlagventil (25) betätigender Steuerkolben
(6) zugeordnet ist, der bei einem hohen Druck der Steuerflüssigkeit an einem Anschlag
(26) anliegt und bei niedrigem Druck von der Kraft einer Steuerfeder (7) an Abstandshaltern
(5) angelegt ist, und daß die beiden Drücke der Steuerflüssigkeit von einer Steuereinrichtung
in Abhängigkeit von Motor- und Betriebsparametern schaltbar sind.
2. Spritzversteller nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß am Steuerkolben (6) ein Fortsatz (21) angeordnet ist,
dessen Durchmesser kleiner als die Bohrung (27) in einem Rückschlagventilträger (4)
ist und der bei Lage des Steuerkolbens am Anschlag (26) mit kleinem Spiel bis zu einer
Ventilkugel (20) des geschlossenen Rückschlagventils (25) reicht.
3. Spritzversteller nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung aus einem in einem Steuergehäuse
(28) angeordneten Steuerschieber (29) besteht, der in einer Stellung eine Druckleitung
(30) mit einer zum Hydrostößel (1) führenden Steuerleitung (31) verbindet und in einer
anderen Stellung die Steuerleitung (31) entlastet.
4. Spritzversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschieber (29) aus einem äußeren Schieberteil
(33) mit Steuerbohrungen (34), (35) und Abflußbohrungen (36) und einem inneren Schieberteil
(37) mit Steuerbohrungen (38), einer Steuernut (39) und einer Drosselbohrung (40)
besteht, wobei das äußere Schieberteil (33) gegenüber Gehäusenuten (41), (42) und
das innere Schieberteil (37) gegenüber dem äußeren Schieberteil (33) entgegen der
Kraft einer Druckfeder (43) verschiebbar ist.
5. Spritzversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Steuergehäuse (28) eine Druckleitung (30) für die
Steuerflüssigkeit - vorzugsweise Motorschmieröl - angeordnet ist, von der eine Abzweigleitung
(44) über ein Rückschlagventil (45) zu einem Ölraum (46) führt und von der eine Zuflußleitung
(47) über eine Drossel (48) entweder zum Hydrostößel (1) oder, je nach Stellung des
äußeren Schieberteils (31) bzw. des inneren Schieberteils (32), über die Steuerbohrungen
(34), (35), (38) einen Innenraum (49) des Steuerschiebers (1), über die Abflußbohrungen
(36) und die Abströmleitung (50) zu einem von einem Thermostaten (51) gesteuerten
und von einer Druckfeder (52) belasteten Ventil (53) führt.
6. Spritzversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschieber (29) in Abhängigkeit von der Stellung
eines Drehzahlverstellhebels (32) betätigbar ist.
7. Spritzversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerfunktion des Steuerschiebers (29) von der Änderungsgeschwindigkeit
der Stellung des Drehzahlverstellhebels (32) beeinflußbar ist.
8. Spritzversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung aus einem Magnetventil besteht, das in Abhängigkeit von Motor-
und Betriebsparametern schaltbar ist.