(19)
(11) EP 0 323 946 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.07.1989  Patentblatt  1989/28

(21) Anmeldenummer: 89730001.8

(22) Anmeldetag:  02.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 90/00, E04G 3/10, E04G 3/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES FR GB

(30) Priorität: 06.01.1988 DE 3800344
08.09.1988 DE 3830589

(71) Anmelder: ISB Generalunternehmen für Industriespezialbau GmbH
D-10627 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Klähne, Harald
    D-1000 Berlin 27 (DE)

(74) Vertreter: Pfenning, Meinig & Partner 
Kurfürstendamm 170
10707 Berlin
10707 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zur Wartung von Grossraumbehältern


    (57) Es wird eine Einrichtung zur Wartung von Großraum­behältern, wie Lagertanks (3) und dergleichen Gefäßen beschrieben, die aus einer Gerüstkonstruktion zur Aufnahme mehrer Arbeitsplattformen entlang der Be­hälterwand besteht, wobei die Gerüstkonstruktion um die senkrechte Mittelachse (8), die die Rotations­achse bildet schwenkbar gelagert ist. Hierfür ist die Einrichtung entlang der gesamten Umfangsfläche im Bereich des oberen Behälterrandes (7) abgestützt verfahrbar. In drei bevorzugten Ausführungsformen kann die Einrichtung entweder aus einem zentrisch auf dem Behälterdach (4) gelagerten Drehgestell (1) be­stehen, das um einen Lüftungsdom (2) au dem Behälter­dach waagrecht justierbar und senkrecht einstell­bar ist, oder aus einem Achsbock (21), der mittig auf dem Behälterdach (4) in Stellung gebracht ist, oder schließlich aus einem sich auf der obersten Behälter­kante (39) und einem Kessellaufgang (38) verfahrbar abstützenden Belastungsbock (10), der sich seinerseits aus einem Gitter­träger (33) und einem Rahmen (34) zusammensetzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen zur Wartung von Großraumbehältern, wie Lagertanks oder dergleichen Gefäße, mit vorzugsweise wenigstens annähernd rundem Querschnitt gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Großraumbehälter der hier interessierenden Art sind Tankgefäße, für die Speicherung von Gasen oder Flüssig­keiten aller Art, wie beispielsweise Stadtgas, Erdöl, verschiedener Erdölfraktionen und anderer Fluids aber auch von Feststoffen, wie feinen Stäuben und dergleichen mehr. Derartige Lagertanks sind von einer zentralen senkrechten Achse aus betrachtet meist rotationssymmet­rische Gebilde von zylindrischer, ovaler oder auch Kugel­form. Da ihre Höhe oft mehreren Stockwerken eines Ge­bäudes entspricht, und sie infolge ihrer spezifischen Standorte nicht selten schwer zugänglich sind gestal­tet sich ihre Wartung in einer großen Zahl der praktischen Anwendungsfälle schwierig, zeitaufwendig und damit kosten­intensiv.

    [0003] Die Wartung der Lagertanks insbesondere dann, wenn sie leicht brennbare, chemisch agressive oder gar explosions­gefährdete Stoffe aufnehmen, ist jedoch von größter Wich­tigkeit und wird folgerichtig vom Gesetzgeber auch in relativ kurzen zeitlichen Abständen als zwingend vor­geschrieben, wenn auch diese Gesetze und Verordnungen in den unterschiedlichen Ländern differierende Inhalte haben.

    [0004] Bekannt ist das Einrüsten von Großraumbehältern mit handelsüblichen Konstruktionen, wie Gerüstrohren mit Schellenverbindern und das Vorsehen einer Mehrzahl von Arbeitsplattformen die übereinanderliegend innerhalb der Gerüstkonstruktion über Leitern begehbar sind. Die üblichen im Querschnitt kreisrunden Kessel­behälter werden meist segementartig eingerüstet, also nur über jeweils bestimmte Teilbereiche der Umfangsfläche, um so aufeinanderfolgend durch ständiges Umrüsten die erforderlichen Wartungs­arbeiten an den Großraumbehältern, wie Renovie­rungsarbeiten oder Reparaturen aller Art schritt­weise durchführen zu können. Die Gerüstaufbauten dürfen dabei nicht in einer solchen Form mit der Behälterwand verbunden werden, daß diese etwa durch Bohrungen oder Befestigungslaschen Be­schädigungen oder anderen zusätzlichen Belastung­en ausgesetzt wird. Zur Herstellung der erforder­lichen Stabilität bedarf es bei oben gestützten Gerüstkonstruktionen daher zusäztlicher Stabili­sierungsböcke und/oder Stützverstrebungen außer­halb des Gerüstaufbaus bei oft schwierigen Unter­grundverhältnissen, wie weichem Sand oder Graben­führungen um die Großraumbehälter herum.

    [0005] Neben der vollständigen Einrüstung oder der Seg­menteinrüstung mit ihren aufeinanderfolgend langwierigen Rüstmontagen sind auch verschiedene Schwebebühnen bekannt, wobei eine Arbeitsplatt­form praktisch an zwei Seilen angehängt an je­weils einer bestimmten Stelle des Behälterumfangs am oberen Behälterrand befestigt über dessen Höhen­abmessung nach Art eines Fahrstuhles bewegt werden kann. Hierzu dient entweder eine an der Arbeits­bühne vorgeseheneHandkurbel oder auch ein Elektro­motor,der die Schwebebühne anhebt oder wahlweise absenkt. Für Reparaturarbeiten steht dann jeweils nur der durch die Breite der Schwebebühne vorge­gebene geringe Segmentabschnitt des Großraumbe­ hälters zur Verfügung. Auch hier bedarf es der Umrüstung der Schwebebühne und Neuarretierung von Abschnitt zu Abschnitt.

    [0006] Neben den aufgezeigten Schwierigkeiten für die be­kannten Gerüstkonstruktionen zur Wartung von Groß­raumbehältern ist noch zu berücksichtigen, daß der­artige Lagertanks je nach Anwendungszweck mit festen Dachkonstruktionen oder schwimmend gelagerten Dächern versehen sein können, sowie mit Abdeckungen unter­schiedlichster Formgebung, so auch solchen mit mittig­en Lüftungsschächten oder sogenannten Domaufbauten, oder daß es sich um Flachbodentanks mit doppelten Wandungen handeln kann.

    [0007] Hier setzt die vorliegende Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, unabhängig von der Bau­art solcher Großraumbehälter, deren Wartung, wie Reparatur- und/oder Renovierungsarbeiten wesent­lich einfacher und schneller durchführen zu kön­nen bei gleichzeitig minimiertem Materialaufwand für die Gerüstkonstruktion aus möglichst wenigen standartisierten Einzelteilen.

    [0008] Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 ange­gebenen Merkmale erreicht.

    [0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen dieser Aufgabenlösung ergeben sich aus den Unter­ansprüchen.

    [0010] Dadurch, daß sowohl von der bekannten bisher üb­lichen bodengestützten Ganz- oder Teileinrüstung der Großraumbehälter abgegangen wird und darüber hinaus auch von einer liftartigen Hebebühne vollständig Abstand genommen wird, entfallen die vorstehend hierzu genannten und allge­mein bekannten Nachteile vollständig. Die er­findungsgemäße Einrichtung zur Wartung ist als Befahranlage für Lagertanks aller Art besonders einfach in ihrem Aufbau und leicht ohne Spezial­werkzeuge zu montieren, wie auch zu demontieren, sie läßt sich problemlos unabhängig vom Stand­ort des Großraumbehälters und den ihn umgeben­den Bodenverhältnissen hängend um den Tank über seinem gesamten Umfang stufenlos verschwenken, und es sind weder an die Behälterwand noch an die Behälterabdeckung besondere Anforderungen gesetzt.

    [0011] An senkrecht nach unten schwebend hängenden Leitergerüsten, lassen sich in jeder beliebigen Höhe der Gerüstkonstruktion und in den gewünschten Abständen Arbeitsbühnen einlegen, die für sich wiederum standardisierte Einzelteile darstellen. Die Gerüstkonstruktion besteht in wesentlichen Teilen aus für Einrüstungen von Gebäuden und der­gleichen bereits bekannten handelsüblichem Materi­al, nämlich Rohrgerüst-Einzelteilen. Bei Lager­tanks mit zentralem Lüftungsschacht oder Ent­lüftungsdom, kommen ein oder mehrere kranarm­artige Anschlußstücke hinzu, die gleichfalls von materialsparendem Aufbau sind,und bei Groß­raumgefäßen mit Festdächern ohne zentralem Lüf­tungsschacht eine kreisende Achslagerkonstruktion, deren vielseitige Einsatzmöglichkeit sich gleich­falls durch einen einfachen aber wirkungsvollen Aufbau aus wenigen standardisierten Einzelteilen kennzeichnet. Die beiliegenden Zeichnungen zeigen teilweise stark schematisiert verschiedene Aus­führungsformen der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Wartung von Großraumbehältern aller Art mit vorzugsweise rotationssymmetrischem Querschnitt.

    [0012] Als Beispiele sollen weitere Vorteile und Einzel­merkmale der Erfindung näher erläutert und be­schrieben werden.

    [0013] Es zeigen:

    Fig. 1 die Draufsicht auf einen zylindrischen Großraumbe­hälter mit zentrisch fixier­tem Drehgestell für die Auf­nahme der Gerüstkonstruktion,

    Fig. 2 die Draufsicht auf ein um einen Domschacht fixiertes Drehge­stell,

    Fig. 3 eine Seitendarstellung der An­ordnung gemäß Fig. 2,

    Fig. 4 eine Teilschnittwiedergabe mit zugehörigem Schwenkarm und Be­lastungsbock im Bereich der oberen Behälterwandung,

    Fig. 5 die seitliche Darstellung eines möglichen Belastungsbockes

    Fig. 6 eine Draufsicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der Vor­richtung nach Fig. 3,

    Fig. 7 die seitliche Darstellung eines Drehgestells für einen Großraumbehälter ohne Lüftungs­dom,

    Fig 8 eine Darstellung gemäß Fig. 7 für den oberen Teil dieses Dreh­gestells,

    Fig. 9 eine Draufsicht auf das Dreh­gestell gemäß Fig. 7 und 8,

    Fig 10 eine Teildarstellung des Drehge­stells von Fig. 7, den unteren Teil betreffend,

    Fig 11 eine seitliche Wiedergabe einer Gerüstkonstruktion unter Ver­zicht auf ein zentrisches Dreh­gestell,

    Fig 12 eine Seitendarstellung für einen Teil der Gerüstkonstruktion nach Fig. 11 und

    Fig 13 eine weitere Detaildarstellung der Ausführungsform nach Fig. 11 und 12.



    [0014] Gemäß Ausführungsform der Figuren 1 bis einschließlich 6, besteht die Einrichtung zur Wartung des teilweise ange­deuteten zylindrischen Lagertanks 3 im wesentlichen aus dem zentrisch um den Domschacht 2 angeordneten Drehge­stell 1, an dem im Ausführungsbeispiel im Winkel von jeweils 120° zueinander radial nach außen führende Schwenk­ arme gehalten sind, die untereinander durch Ver­bindungsstreben 5 fixiert sind und aus an den radial äußeren Enden der Schwenkarme 12 im Be­reich des oberen Behälterrandes lokalisierten Belastungsböcken 14. An den über den oberen Be­hälterrand 7 radial nach außen hinausgeführten Verlängerungen der Schwenkarme 12 sind senkrecht nach unten hängend die die Plattformen auf­nehmenden Gerüstkonstruktionen befestigt.

    [0015] Das Drehgestell 1 bildet eine geschlossene Bund­buchse um den auf dem Großraumbehälter zentrisch vorgesehenen Lüftungs- bzw. Domschacht 2.

    [0016] Fig. 3 zeigt mehrere Einzelheiten einer Ausführungs­form eines Drehgestells, das in Fig. 1 insofern nur schematisch angedeutet ist. Wie ersichtlich stellt im Ausführungsbeispiel der Lüftungsschacht 2 die mittige Halterung für die um den vollen Winkel des Behälterumfanges schwenkbare Gerüstkonstruktion dar. Hierbei ist die Rotations- oder Symmetrieachse die senkrechte Mittelachse 8 des Lüftungsschachtes wie in Fig. 3 in strichpunktierter Linienführung ange­deutet. Das Drehgestell 1 kennzeichnet sich zunächst dadurch, daß die Bundbuchse 11 waagerecht durch ihre senkrechten Wandungsabschnitte hindurchgeführte Achsstutzen 13 aufweist, an deren radial nach innen gerichteten freien Enden Laufräder 15 gelagert sind, die sich an der äußeren Umfangsfläche des zylindrischen Luftschachtes 2 abstützend an dieser bei Drehung des Drehgestelles und damit der Gerüst-­Konstruktion abrollen. Es sind eine Mehrzahl solcher in waagerechter Richtung mittels Muttern 16 verstell­barer und arretierbarer Laufräder um die Umfangs­fläche der Bundbuchse 11 vorgesehen. Der untere Teil des Darehgestelles 1 mündet in einen Rahmen 17, der gemäß Ausführungsform nach Fig. 2 sechseckig und gemäß Ausführungsform nach Fig. 6 viereckig sein kann. Selbstverständlich ist es möglich auch andere beliebige Rahmenausgestaltungen für das Drehgestell 1 zu wählen.

    [0017] Der Rahmen 17 nimmt über senkrechte Bohrungen Achslager auf für höhenverstellbare Walzen oder Räder 18, die auf der Oberfläche des Behälterdaches 4 das Drehge­stell 1 abstützend umlaufen . Streben 19 können aus Gründen erhöhter Festigkeit zwischen der Bundbuchse 11 und dem Rahmen 17 vorgesehen werden. Die Laufräder 15 bilden in ihrer waagerechten Verstellbarkeit, hinsichtlich der Zentrierung der Gerüstkonstruktion Justierwalzen, während die Räder 18 in ihrer horizontalen Verstell­barkeit die achsparallele Ausrichtung der Gesamt­konstruktion auf einfache Weise ermöglichen. Am Rahmen 17 des Drehgestells 1 sind darüber hinaus in gleich­mäßigen Abständen wenigstens ein , vorzugsweise mehr­ere in ihrer Höhe verstellbare Gelenkstücke 46 vorge­sehen, die im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 als rechteckige Pufferplatten ausgebildet sind und Lang­löcher aufweisen, die ihrerseits über Bolzen die Ver­bindungsstreben12 halten. An den radial äußeren En­den der Verbindungsstreben 12 ist jeweils in der später noch näher zu beschreibenden Weise ein Belastungsbock 14 angebracht, der entlang des oberen Behälterrandes 7 auf dem Behälterdach 4 umläuft, wenn das Drehgestell 1 geschwenkt wird.

    [0018] Der Belastungsbock 14 ist in Fig. 5 im Querschnitt nochmals vergrößert wiedergegeben. Er besteht im wesentlichen aus einer einfachen Rahmenkonstruktion mit unteren höhenverstellbaren Laufrädern. Es ist jedoch auch ohne weiteres möglich einen solchen wagen­ artigen Belastungsbock aus vorgefertigten Rohrteilen, unter Verwendung von Rohrverbindern, nämlich Rohr­schellen und herkömmlichen Gitterkonstruktionen zu fertigen.

    [0019] An den radial äußeren freien Enden der über den Be­hälterrand hinausragenden Verlängerungen der Verbindungs­streben 5 sind, wie später noch näher ausgeführt werden wird, die Leitergänge der Gerüstkonstruktion eingehängt, in die die Arbeitsplattformen in an sich bekannter Weise wie bei anderen Gerüstkonstruktionen eingefügt und arretiert werden können. Die Ausführungsform eines Belastungsbockes gemäß Fig. 5 beschränkt sich in ihrem Querschnitt auf eine trapezförmige Wagenkonstruktion mit jeweils 4 oder 8 Rädern, die um die gesamte Ober­fläche des Großbehälters frei umlaufen können und dabei das Gewicht der Gerüstkonstruktion voll aufzunehmen in der Lage sind.

    [0020] Damit bildet die Gerüstkonstruktion nach dem Ausführungs­beispiel gemäß Fig. 1 bis 6 eine kreisende, d.h. um die volle Umfangfläche des Behälters umlaufende und auf dem Behälterdach 4 ablaufende Konstruktion,an der Leitergänge angehängt sind, die eine beliebige Zahl von Arbeits­bühnen aufzunehmen in der Lage sind, durch die wiederum jede beliebige Stelle der Außenhaut des Großbehälters auf einfachste Weise für Wartungsarbeiten, wie Reno­vierungen, Neuanstriche, Überwachungstätigkeiten und dgl. mehr erreichbar sind. Unerheblich ist aus wieviel Einzelteilen die sogenannte Bundbuchse 11 des Dreh­gestelles letztlich zusammengesetzt ist, so daß die Gesamtkonstruktion aus nur wenigen vorgefertigten und standardisierten Einzelteilen aufgebaut werden kann. Die Drehbewegung kann hierbei mittels einfacher Ketten- oder Zahnradübersetzungstriebe realisiert wer­ den. Die Leiterkonstruktionen, die an den radial äußeren Enden der Schwenkarme 12 angehängt werden sind in Fig. 1 mit dem Bezugszeichen 20 angedeutet. Schließlich sei an dieser Stelle noch darauf hinge­wiesen, daß der Schwenkarm 12, wie insbesondere gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 erkennbar, auch aus einer Gitterkonstruktion bestehen kann, die im Querschnitt beispielsweise Dreiecksform aufweisen kann. Die Vorrichtung zum Einhängen der Leitergestelle bzw. der Arbeitsbühnen ist in Fig. 6 auf der linken Seite andeutungsweise dargestellt.

    [0021] Bei Großraumbehältern bzw. Tankanlagen mit zwar fester Dachkonstruktion jedoch ohne Lüftungsdom,tritt an die Stelle der Ausführungsform der Fig. 1 bis 6 eine Ausführungsform, wie sie aus den Fig. 7 bis ein­schließlich 10 zu entnehmen ist. Der Domaufbau wird hier ersetzt durch einen zentrisch auf das Behälterdach aufgesetzten Achsbock 21, der sich aus einem Oberteil 22 und einem Unterteil 23 zu­sammensetzt. Das Unterteil 23 ist mit dem Ober­teil 22 über eine Mehrzahl von wellenähnlichen Stangen 24 verbunden, entlang derer eine höhen­verstellbare Verschiebung zwischen Ober- und Unter­teil möglich ist. Im Ausführungsbeispiel sind, wie insbesondere Fig. 9 zeigt, insgesamt 6 solcher Stangen 24 im gleichen Abstand zu der senkrechten Mittelachse 8 und untereinander im gleichen Abstand vorgesehen und das Unterteil 23 kann aus im Bereich der durch die Stangen 24 vorgegebenen Ecken zu­sammengeschweißten Winkeleisen bestehen und die waagerechte Ausrichtung des Winkeleisenvielecks kann mittels höhenverstellbarer Schraubbolzen 25 an den jeweiligen Ecken vorgenommen werden. Die Stangen 24 sind mit dem Unterteil 23 durch Ein­ stecken derselben in geeignete Buchslöcher entlang der genannten Winkeleisen und Arretierung, bei­spielsweise durch Schraubenbefestigung, starr ver­bunden und das Oberteil 22 entspricht in seiner Aus­führungsform im wesentlichen derjenigen des Unter­teils 23, kann also wiederum aus Winkeleisen ge­fertigt werden, wobei zusätzliche Streben 26 ein zentrisches Achslager 27 halten, das auf diese Weise doppelt, also an seinem oberen und an seinem unteren Ende fixiert ist. In das zentrische Achslager 27 ist freidrehbar eine Achswelle 9 eingesetzt, die über das Oberteil 22 in der Fig. 7 und 8 darge­stellten Weise hinausragt. Die Eckenbereiche des Oberteils 22 sind wie diejenigen des Unterteils 23 mit durchlaufenden senkrechten Buchsen und ent­sprechenden Bohrungen versehen, die Gleitlager für die Stangen 24 vorgeben. Eine HÖhenverstellung des Oberteils 22 auf dem mittleren Abschnitt des sich ab­stützenden Unterteils 23 kann über die gesamte Länge der Stangen 24 erfolgen, wobei eine stufenlose Fixierung mittels geeigneter Schraubarretierungen möglich ist. Anstelle der höhenverstellbaren Füße 25, die im Ausführungsbeispiel an allen sechs Ecken oder vorteilhaft auch nur an drei Ecken der Unterkon­struktion vorgesehen werden können, ist es auch mög­lich fahrbare Walzen oder Räder anzubringen, um den Achsbock 21 nicht nur in waagerechter Richtung justie­ren zu können, sondern gegebenenfalls auch in jede beliebige Winkellage zu einer senkrechten Schnittebene zu bringen. Auf das obere freie Ende mit der Achs­welle 9, deren Mittellinie mit der senkrechten Mittelachse 8 des Behälters zusammenfällt, können ein oder mehrere Buchsen aufgesteckt werden, die mit An­schlußstücken, beispielsweise durch Schweißung ver­bunden sind, an welche wiederum die Schwenkarme 12 zur Aufnahme der Belastungsböcke 14, wie in den Fig. 1 bis 6 beschrieben, anzubringen sind. Aus Fig. 8 sind die Bohrungen 29 zur Aufnahme von Fixierschrauben innerhalb der Lagerbuchsen 28 des Oberteils 22 deutlich zu erkennen, im Gegen­satz zu Fig. 7 sind hier auf die Achswelle 9 noch keine Buchsen 30 mit zugehörigen Anschlußstücken 31 aufgesetzt.

    [0022] Wie Fig. 9 zeigt, sind sowohl das Unterteil als auch das Oberteil neben den die Lagerbuchsen 28 jeweils untereinander verbindenden Winkeleisen zusätzlich mit Radialstreben 32 gesichert oder können zumindest so gesichert sein, wobei insbe­sondere das Oberteil 22 diese Radialstreben 32 benötigt, um das zentrale Achslager 27, wie dort dargestellt, eindeutig zu fixieren und gegen mögliche auftretende Drehmomente zu sichern.

    [0023] Unterschiedliche Kesselwölbungen können, wie im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 6, durch Verstellung des Neigungswinkels zum Mittelpunkt hin ausgeglichen werden. Unterschiedliche Achs­längen können bei entsprechend unterschiedlichen Tankdurchmessern durch geeignete Verlängerung an den Schwenkarmen 12 bei der Montage auf ein­fachste Weise berücksichtigt werden. In diesem Zusammenhang soll auch Erwähnung finden, daß es möglich ist, die Schwenkarme 12 teleskopartig auszubilden, so daß ihre Länge beliebig einge­stellt werden kann. Ein hier nicht näher darge­stelltes längenverschiebares Anschlußstück dient als Endstück zum Ausgleich zwischen Mittelpunkt und Belastungsbock, wobei eine Platte, beispiels­weise eine Stahlplatte mit entsprechenden Bohrungen und eine hierzu neigbare entsprechende Gegenplatte den Neigungswinkel des Schwenkarmes wiederum stufen­los und praktisch beliebig einstellen lassen.

    [0024] Immer noch weitere Einrichtungen zur Wartung von Groß­raumbehältern zeigen in einem bevorzugten Aus­führungsbeispiel die Fig. 11 bis 13. Diese Ausführungs­form wird für Tanks mit schwimmend gelagerten Dächern eingesetzt. Der Belastungsbock 10 ist hier nicht an einen zentrisch gelagerten Schwenkarm angelenkt, sondern besteht aus einem oberen Gitterträger 33 und einem unteren Rahmen 34, der sich über Rollenvor­richtungen 35 auf dem oberen Kesselrand 7 abstützt, und zusätzlich über Gestänge 36 und Laufräder 37 auf den üblicherweise vorhandenen umlaufenden Kessel­laufgang 38. Der obere Gitterträger 33 und der untere Rahmen 34, die zusammen den wagenartigen Belastungs­bock 10 vorgeben, nehmen über Gestänge in geeigneter Weise miteinander verbunden, im radial äußeren Be­reich jenseits der Behälterwandung 6 und im radial inneren Bereich Leitergitter 20 auf, die hier in herkömmlicher Weise eingehängt werden können und die ihrerseits die Arbeitsbühnen in der gleichen Weise tragen wie das in den vorbeschriebenen Bei­spielen der Fall ist. Insbesondere die Darstellung von Fig. 12 zeigt, daß die sich auf dem Kessellauf­gang abstützenden Laufräder 37 in ihrer Höhe relativ zum wagenartigen Belastungsbock 10 und damit zu wei­teren Rollenlagern 42 vertikal in Verstellboxen 21 verschiebbar sind, so daß hier unterschiedliche Höhen ausgeglichen werden können. Verstrebungen 40 dienen der zusätzlichen Versteifung der Vorrichtung bzw. der einzelnen Elemente untereinander. Die Walzen oder Rollenvorrichtung 35 läuft unmittelbar auf der obersten Kesselkante 39 ab und ist in der insbesondere aus Fig. 11 ersichtlichen Weise direkt am unteren Rahmen 34 gelagert, an dem auch die oberen Rollenpaare der Rollenlager 42 festgemacht sind, während die unteren Rollenpaare der unteren Rollenlager 42 sowohl über Gestänge am Rahmen 43 wie auch am Gitterträger 33 aufgenommen sind.

    [0025] Fig. 13 zeigt schließlich einen waagerechten Schnitt durch die Einrichtung gemäß Fig. 11. Es ist deutlich zu erkennen, daß im radial äußeren und radial inneren Bereich der Kesselwandung bzw. des obersten Kessel­randes 39 an den Gitterträgern 33 jeweils die Leiter­gitter 20 befestigt, also in einer geeingenten Weise eingehängt sind, die ihrerseits die Arbeitsplattformen 45 tragen. Die Buchsen 44 dienen der Relativverschie­bung der hier geführten Rollenvorrichtung einerseites und der Laufräder 37 andererseits. Das Bezugszeichen 41 bezeichnet das Geländer des Kessellaufganges 38. Sowohl im radial inneren als auch im radial äußeren Be­reich der Behälterwandung können in die senkrecht nach unten hängenden Leitergitter in beliebiger Höhe und beliebiger Anzahl Arbeitsplattformen 45 eingehängt wer­den, wie das im Gerüstbau an sich bekannt ist. Da der wagenartige Belastungsbock 10 über die Rollenvor­richtung einerseits auf dem obersten Kesselrand 39 andererseits jedoch im Abstand hierzu, mittels der Laufräder 37 sich auf den Kessellaufrand 38 abstützt und des weiteren im verstärkten Wandungsbereich 7 in zwei unterschiedlichen Höhen mittels der Rollen­lager 42 definiert gelagert ist, ist ein Aus­schwenken oder anderweitiges Verkanten der Leitergitter 20 auch dann nicht zu befürchten, wenn diese nur ein­seitig, beispielsweise also im radial äußeren Bereich des Großraumbehälters montiert werden. Die so ge­lagerte Einrichtung kann mit der gesamten Gerüst­ konstruktion um die volle Umfangsfläche des Groß­raumbehälters verfahren werden.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zur Wartung von Großraumbehältern, wie Lagertanks und dergleichen Gefäßen, mit vorzugsweise wenigstens annähernd rundem Quer­schnitt, bestehend aus einer Gerüstkonstruk­tion zur Aufnahme mehrerer Arbeitsplattformen entlang der Behälterwand, dadurch gekennzeich­net, daß die Gerüstkonstruktion um die senkrechte Mittelachse (8), die als Rotationsachse die Symmetrieachse des Großraumbehälters bildet, entlang seiner gesamten Umfangfläche sich wenigstens im Bereich des oberen Behälter­randes (7) abstützend, schwenkbar gelagert ist.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Gerüstkonstruktion aus einem zentrisch auf dem Behälterdach (4) ge­lagerten Drehgestell (1) besteht, von dem aus sich eine Mehrzahl an diesem angelenkter Schwenk­arme (12) in radial äußere Richtung erstrecken, an deren freiem über die Behälterwandung (6) hinausragenden Enden Leitergitter (20) be­festigbar sind.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgestell (1) um einen Lüftungsdom (2) auf dem Behälterdach (4) waagerecht justierbar und senkrecht einstell­bar angeordnet ist.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkarme (12) im Bereich des oberen Behälterrandes (7) des Lagertanks (3) mittels Belastungsböcken (14) höhenverstellbar abgestützt sind.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Schwenkarme (12) unter­einander mittels Verbindungstreben (5) in vorge­gebenen Winkelabständen gehalten sind.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Drehgestell (1) aus einer Bundbuchse (11) und einem Rahmen (17) besteht, und daß waagerecht verstellbare Laufräder (15) von der Bundbuchse (11) und senkrecht verstell bare Walzen (18) von dem Rahmen (17) aufge­nommen sind.
     
    7. Einrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Rahmen (17) zusätzlich Armhalterungen (46) ange­bracht sind.
     
    8. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß ein Achsbock (21) mittig auf dem Behälterdach (4) in Stellung gebracht ist, der aus einem Oberteil (22) und einem Unterteil (23) besteht, wobei das Unterteil Schraubbolzen (25) trägt, die die waagerechte Einjustierung des Achsbockes (21) auf dem Behälterdach ermöglichen und das Oberteil (22) eine Achswelle (9) auf­nimmt, die zentrisch zur senkrechten Mittelachse (8) ausgerichtet ist, an der über aufsetzbare Buchsen (30) Anschlußstücke (31) gelagert sind, die die Schwenkarme (12) halten.
     
    9. Einrichtung nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (22) des Achsbockes (21) gegenüber seinem Unter­teil (23) über Stangen (24) höhenverstellbar ist.
     
    10. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Drehgestell aus einem sich auf der obersten Behälterkante (39) und einem Kessellaufgang (38) verfahrbar abstützenden Belastungsbock (10) besteht, der sich seiner­seits aus einem Gitterträger (33) und einem Rahmen (34) zusammensetzt.
     
    11. Einrichtung nach Anspruch 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Gitterträger (33) und der untere Rahmen (34) mittels Gestängen (36) und Verstrebungen (40) kraft- und form­schlüssig miteinander verbunden sind.
     
    12. Einrichtung nach Anspruch 1 sowie 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß Rollenlager (42) paarweise in unterschiedlichen Höhen den oberen Behälterrand (7) übergreifend, an den wagenartigen Belastungsbock (10) in waage­rechter und/oder senkrechter Richtung ver­stellbar befestigt sind.
     
    13. Einrichtung nach Anspruch 1 und 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitergitter (20) für die Arbeitsplattformen (45) am oberen Gitterträger (33) des Belastungsbockes (10) ange­ordnet sind.
     




    Zeichnung