[0001] Wachslichter werden insbesondere in Kirchen oder auf Friedhöfen verwendet und bestehen
aus einer Wachskerze mit einer Kunststoffummantelung, insbesondere aus PVC. Diese
bekannten Wachslichter sind jedoch keineswegs mehr umweltfreundlich. Die Kunststoffummantelung
muß entfernt und vernichtet werden. Sie kann in den meisten Fällen nicht wieder verwendet
werden, da sie mit Kerzenresten verunreinigt ist bzw. angebrannt oder auf andere
Art beschädigt wurde. In der Praxis rechnet man damit, daß etwa 50% der Kunststoffummantelungen
nicht mehr zu verwenden sind und dann entsorgt, d.h. entweder verbrannt oder vergraben
werden müssen. Die Entsorgung bringt jedoch dann Probleme mit sich, wenn es sich um
Kunststoffe handelt, die entweder schwer brennbar sind oder beim Verbrennen schädliche
Nebenprodukte, z.B. HCl, freisetzen. Für einige Kunststoffe, wie für PVC, ist das
Vergraben keine gute Lösung, da es bisher keine Bakterien gibt, die beispielsweise
PVC bei der Ablagerung in Deponien zersetzen. Die Verbrennung ist, wie oben bereits
ausgeführt, umweltschädlich, da Salzsäure entsteht, die die Umwelt belastet. Ein
Zerkleinern und Einschmelzen erfordert hohe Kosten, ohne die Gewähr für einen Erfolg
zu bieten.
[0002] Aufgabe der Erfindung war es also, eine Ummantelung zu finden, die umweltfreundlich
ist und eine Verwertung im Recyclingverfahren gestattet.
[0003] Diese Aufgabe wird wie aus den vorstehenden Ansprüche ersichtlich gelöst.
[0004] Gegenstand der Erfindung ist also ein Wachslicht, das aus zwei Teilen besteht, einem
Einsatz und einem Mantel. Beide Teile sind aus einem Material gefertigt, das umweltfreundlich
ist. Der Mantel ist zudem aus einem Material hergestellt, das ein einfaches umweltfreundliches
Recycling erlaubt.
[0005] Für den Einsatz sowie für den Mantel werden handelsübliche Wachse verwendet, die
übliche Zusätze, wie Füllstoffe und dergleichen, enthalten können. Diese Zusätze schließen
auch Farbstoffe mit ein, sodaß beispielsweise der Mantel rot und der Einsatz weiß
gefärbt sein kann. Hierbei sind alle gewünschten Kombinationen möglich. Der Mantel
kann an seiner Außenseite auch Verzierungen aufweisen.
[0006] Die beiden Materialien können, mit Ausnahme der verschiedenen Schmelzpunkte, auf
der gleichen Basis beruhen, zweckmäßigerweise auf Paraffin. Es kann jedoch auch,
beispielsweise für den Einsatz, ein tierisches Fett wie Stearin oder auch Bienenwachs
verwendet werden. Dies ist eine reine Frage der Kalkulation. Wichtig ist nur, daß
die Schmelzpunktunterschiede eingehalten werden.
[0007] Ein großes Anwendungsfeld wird in den Wachslichtern gesehen, wie sie in Kirchen oder
auf Friedhöfen verwendet werden. Die Dimension ist innerhalb der üblichen Grenzen
nicht kritisch. Es können große Wachslichter für Friedhöfe angefertigt werden. Wachslichter
für Kirchen sind in ihren Abmessungen durch die Forderung beschränkt, nicht länger
als 6 Stunden zu brennen.
[0008] Der Hitzeisolator im Mantel kann in Form eines Plättchens, eines Gewebes oder Vlieses
vorliegen und sollte aus einem Material bestehen, das möglichst wenig wärmeleitfähig
ist. Ein Beispiel ist Asbest, ein weiteres Glasfaser in Form eines Gewebes oder Vlieses,
oder Kunststoff, Z.B. Kevlar, das als Plättchen oder als Gewebestück eingesetzt werden
kann. Der Hitzeisolator kann beim Einschmelzen des Mantels wiedergewonnen und wiederverwendet
werden. Diese Hitzeisolatorplättchen oder -gewebe, werden abgeschöpft, vom umgebenden
Wachs befreit und können so wieder eingesetzt werden. Bei Asbest bzw. Glasfaser ist
eine Entsorgung auf einer Deponie ebenfalls problemlos.
[0009] Sowohl der Einsatz als auch der Mantel werden in an sich bekannter Weise hergestellt,
und zwar entweder im Preß- oder Gießverfahren. Dies ist die bevorzugte Herstellungsweise.
Sie können jedoch auch durch Auftauchen und anschließendes Fräsen bzw. durch Ziehen
und anschließendes Fräsen hergestellt werden.
[0010] Der Einsatz kann, wenn man einen Hitzeisolator vermeiden will, auch isoliert werden,
indem der untere Teil in Wasserglas getaucht wird, d.h. der Hitzeisolator ist entweder
bodenflächig oder ganzflächig auszuführen.
[0011] Beim Gebrauch brennt der Einsatz bis zum Boden ab. Der zurückgebliebene Mantel wird
gesammelt, zerkleinert und wieder aufgeschmolzen. Dabei sollte lediglich darauf geachtet
werden, daß bei eingefärbten Mänteln keine Vermischung der Farben entsteht. Das einzige,
was derzeit noch verworfen werden muß, und zwar zum Altmetall, ist der nach dem Verbrennen
zurückbleibende Deckfuß, d.i. die Metallvorrichtung, in der am unteren Ende der Docht
befestigt ist.
[0012] Die Erfindung wird anhand beiliegender Zeichnung erläutert, wobei 1 das Wachslicht,
2 den Einsatz, 3 den Docht, 4 den Deckfuß, in dem der Docht befestigt ist, 5 die Ummantelung
und 6 den Isolator bezeichnet.
[0013] Das Wesen der Erfindung ist also die Feststellung der Tatsache, daß man ein Wachslicht,
das aus einem Wachseinsatz, also der Kerze, und statt aus einer Kunststoff- aus einer
Wachsummantelung besteht, zur Verfügung stellen kann.
[0014] Der Schmelzpunkt der Wachsummantelung muß so hoch sein, daß die Ummantelung beim
Brennen der Kerze nicht mit abbrennt, d.h. die Schmelzpunkte der beiden Wachsarten
müssen so verschieden sein, daß die Kerze niederbrennt ohne die Ummantelung zum
Verflüssigen zu bringen. Die äußere Form des Wachslichtes spielt dabei keine Rolle,
d.h. ein Wachslicht in Zylinderform, mit oder ohne Fuß, in viereckiger, sechseckiger,
achteckiger oder ovaler Form hat keinen Einfluß auf die Wirkungsweise der Kerze.
[0015] Die Wandstärke der Ummantelung sollte hingegen seitlich mindestens 5 bis 6 mm und
am Boden mindestens 10 mm betragen. Der obere Wert spielt keine Rolle. Eine dickere
Ummantelung erhöht lediglich die Kosten für das Wachslicht.
1. Wachs-Opferlicht auf der Basis von Wachs mit einem Docht und einer Ummantelung,
dadurch gekennzeichnet, daß der brennbare Einsatz aus einem Wachs mit einem Schmelzpunkt zwischen 52°C und
56°C und die Ummantelung aus einem Wachsmaterial mit einem Schmelzpunkt zwischen
74°C und 78°C besteht.
2. Wachslicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ummantelung an der unter dem Dochtende liegenden Stelle eine Isolatorschicht
eingearbeitet ist.
3. Wachslicht nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolator aus Asbest oder Glasfasern besteht.