(19)
(11) EP 0 324 140 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.07.1989  Patentblatt  1989/29

(21) Anmeldenummer: 88121338.3

(22) Anmeldetag:  21.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 31/06, B41F 31/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 09.01.1988 DE 3800412

(71) Anmelder: Albert-Frankenthal AG
D-67225 Frankenthal (DE)

(72) Erfinder:
  • Köbler, Norbert
    D-6711 Beindersheim (DE)
  • Puschnerat, Helmut
    D-6520 Worms (DE)

(74) Vertreter: Munk, Ludwig, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Prinzregentenstrasse 1
D-86150 Augsburg
D-86150 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Farbwerk


    (57) Bei einem Farbwerk mit wenigstens einer Rasterwalze (3), der eine Kammerrakelanordnung (7) mit zwei vorzugsweise auf einem Rakelhalter (9) aufgenommenen, in Umfangsrich­tung der Rasterwalze (3) gegeneinander versetzten Rakel­blättern (11, 12) zugeordnet ist, die eine mit Farbe be­aufschlagbare Farbkammer (13) begrenzen, kommt man da­durch mit vergleichsweise wenig Farbe aus, daß in der Farbkammer (13) eine an die Rasterwalze (3) anstellbare, drehbar gelagerte Schöpfwalze (42) angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Farbwerk, insbesondere Kurz­farbwerk, für Druckmaschinen, insbesondere Offsetdruck­maschinen, mit wenigstens einer Rasterwalze, der eine Kammerrakelanordnung mit zwei vorzugsweise auf einem Rakelhalter aufgenommenen, im Umfangsrichtung der Ra­sterwalze gegeneinander versetzten Rakelblättern zuge­ordnet ist, die eine mit Farbe beaufschlagbare Farbkam­mer begrenzen.

    [0002] Bei bekannten Anordnungen dieser Art erfolgt nur dann eine Einfärbung der Rasterwalze, wenn die Farbkammer vollständig mit Farbe gefüllt ist. Es muß hierbei daher dafür gesorgt werden, daß die Farbe in der Farbkammer mit Überdruck ansteht. Hierzu ist eine Farbpumpe erfor­ derlich, welche die Farbe umwälzt. Bei derartigen Anord­nungen befindet sich dementsprechend viel Farbe im Um­lauf. Dies ist aber immer dann unwirtschaftlich und dem­entsprechend unerwünscht, wenn der Farbverbrauch sehr gering ist. Hinzu kommt der für die Druckbeaufschlagung der Farbkammer erforderliche bauliche Aufwand.

    [0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorlie­genden Erfindung, mit einfachen und kostengünstigen Mitteln ein Farbwerk eingangs erwähnter Art zu schaf­fen, das mit wenig Farbe auskommt.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der Farbkammer eine an die Rasterwalze anstellbare, drehbar gelagerte Schöpfwalze angeordnet ist.

    [0005] Die Farbkammer benötigt hierbei in vorteilhafter Weise lediglich eine drucklos anstehende Farbfüllung bis zu einer Höhe, die eine Beaufschlagung der Schöpfwalze ge­währleistet. Es entfällt daher in vorteilhafter Weise jeder Aufwand für eine Druckbeaufschlagung der Farbkam­mer und Farbumwälzung. Vielmehr kann die Farbe von Hand eingebracht werden. Die erfindungsgemäße Anordnung kommt dementsprechend mit einer minimalen Farbmenge aus und er­weist sich dementsprechend überall da als wirtschaftlich, wo kleine Flächen mit geringem Farbverbrauch gedruckt werden müssen, beispielsweise bei Eindruckwerken. Den­noch gewährleistet die in der Farbkammer vorgesehene Schöpfwalze eine vollständige, blasenfreie Füllung der Näpfchen der Rasterwalze mit Farbe.

    [0006] In vorteilhafter Weiterbildung der übergeordneten Maß­nahmen kann die Schöpfwalze mit ihrem Umfang in in der Farbkammer vorgesehenen Halbschalen gelagert sein, die bezüglich der Rasterwalze in radialer Richtung verstell­bar angeordnet sind. Diese Art der Lagerung der Raster­walze ergibt in vorteilhafter Weise in axialer Richtung keinerlei Platzbedarf. Die Schöpfwalze kann sich daher in vorteilhafter Weise über die ganze Länge der jeweils zugeordneten Farbkammer erstrecken. Die Verstellbarkeit der Lagerschalen ermöglicht eine dem Rakelverschleiß entsprechende Nachführung der Schöpfwalze und gewähr­leistet damit eine zuverlässige Anlage der Schöpfwalze an der Rasterwalze.

    [0007] Eine weiter vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß die die Schöpfwalze aufnehmenden Halbschalen mit seitlichen Führungsleisten in zugeordnete Führungsnuten eingreifen und durch eine einen auf einer Feder sich ab­stützenden Ausschubkolben enthaltende, im Rakelhalter vorgesehene Stelleinrichtung unterfasst sind. Diese Maß­nahmen gewährleisten in vorteilhafter Weise eine selbst­tätige Nachführung und Anstellung der Schöpfwalze an die zugeordnete Rasterwalze.

    [0008] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der übergeordne­ten Maßnahmen kann darin bestehen, daß die Schöpfwalze mit gegenüber der Rasterwalze kleinerer Geschwindigkeit und gleichläufig zur Rasterwalze antreibbar ist. Diese Maßnahmen stellen sicher, daß die an der Schöpfwalze haf­tende Farbe in den Spalt zwischen Rasterwalze und Schöpf­walze hineingezogen und gleichzeitig auseinandergezogen wird, was eine besonders zuverlässige Einfärbung der Rasterwalze bewerkstelligt.

    [0009] Zur Bewerkstelligung eines Zwangsantriebs der Schöpfwalze kann diese einfach einen in ihrem Umfang eingeschnittenen Zahnkranz aufweisen, in den ein in der Farbkammer ange­ordnetes Antriebsrad eingreift, das mittels einer abge­dichteten Antriebswelle mit einem außerhalb der Farkam­mer angeordneten Antriebsmotor verbunden ist. Diese Maß­nahmen ergeben insbesondere bei mehreren, nebeneinander angeordneten Farbkammern eine starke bauliche Vereinfachung.

    [0010] Zweckmäßig kann die Schöpfwalze als Metallwalze ausgebil­det sein, was die umfangsseitige Lagerung sowie die genann­te Anformung eines Zahnkranzes vereinfacht.

    [0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Wei­terbildungen der über-geordneten Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbei­spiels anhand der Zeichnung in Verbindung mit den rest­lichen Unteransprüchen.

    [0012] In der Zeichnung zeigen:

    Figur 1 ein erfindungsgemäßes Kurzfarbwerk für eine Rollenrotationsoffsetdruckmaschine,

    Figur 2 einen Radialschnitt durch eine der Raster­walze zugeordnete Kammerrakelanordnung und

    Figur 3 eine Draufsicht auf die der Figur 2 zugrun­deliegende Kammerrakelanordnung.



    [0013] Das der Figur 1 zugrundeliegende Kurzfarbwerk besteht aus einer mit einem mit harten Offsetdruckplatten be­legten Plattenzylinder 1 zusammenwirkenden, gummierten Auftragwalze 2 gleichen Durchmessers wie der Plattenzy­linder und einer mit der Auftragwalze 2 zusammenwirken­den, einen kleineren Durchmesser aufweisenden Rasterwal­ze 3. Im Falle der hier vorliegenden Offsetdruckmaschine wirkt die Auftragwalze 2 gleichzeitig mit einem als Gan­zes mit 4 bezeichneten Feuchtwerk zusammen. Der Umfang der Rasterwalze 3, die einen Metallkern mit Keramikbe­schichtung aufweisen kann, ist mit in Figur 1 vergrößert angedeuteten Näpfchen 5 und diese begrenzenden Stegen 6 versehen. Diese Näpfchen 5 werden mit Farbe gefüllt, die Stege 6 werden abgerakelt, so daß sich eine dem Fassungs­vermögen der Näpfchen 5 entsprechende, exakte Dosierung der Farbe ergibt. Die Farbzufuhr zur Rasterwalze 3 und die Abrakelung erfolgen mittels einer in Figur 1 als Gan­zes mit 7 bezeichneten Kammerrakelanordnung.

    [0014] Über der Länge der Rasterwalze 3 können mehrere, nebenein­ander angeordnete Kammerrakelanordnungen 7, beispielsweise zwei jeweils eine halbe Walzenlänge umfassende Kammerrakel­anordnungen 7 vorgesehen sein. Es wäre aber auch derkbar, beispielsweise pro Breite der auf dem Plattenzylinder 1 aufgenommenen Druckplatten jeweils eine Kammerrakelanord­nung 7 vorzusehen. Die Verwendung mehrerer, nebeneinander angeordneter Kammerrakelanordnungen erleichtert die Hand­habung und ermöglicht eine zonenweise Stillegung der Farb­versorgung der Rasterwalze 3.

    [0015] Die Kammerrakelanordnung 7 umfaßt, wie am besten aus den Figuren 2 und 3 erkennbar ist, einen fur gestellfesten Trägern 8 aufnehmbaren, balkenförmigen Rakelhalter 9, auf dem zwei in Drehrichtung der zugeordneten Rasterwal­ze 3 gegeneinander versetzte, durch Backen 10 gehaltene Rakelblätter 11 bzw. 12 aufgenommen sind. Die Backen 10 können als Klemmbacken ausgebildet sein, mit Hilfe derer das jeweils zugeordnete Rakelblatt 11, 12 auf einer ent­sprechenden Kröpfung des Rakelhalters 9 festklemmbar ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sollen die Backen 10 zusammen mit der jeweils zugeordneten Kröpfung des Ra­kelhalters 9 jeweils einen Einsteckschlitz für das zuge­ordnete Rakelblatt 11 bzw. 12 begrenzen. Die Rakelblät­ter können hierbei lose in den jeweils zugeordneten Ein­steckschlitz eingelegt werden und können sich dementspre­chend im Falle einer Erwärmung in Längsrichtung ausdehnen, so daß auch bei geringen Anstellkräften eine Wellenbil­dung unterbleibt. Die beiden gegeneinander versetzten Rakelblätter 11, 12 bilden die in Drehrichtung der Ra­sterwalze 3 hintere und vordere Begrenzung einer Farb­kammer 4, deren radiale Begrenzungen durch den Rakelhal­ter 9 bzw. den Umfang der in die Farbkammer 13 eintau­chenden Rasterwalze 3 gebildet werden. Stirnseitig ist die Farbkammer 13 durch Dichtbacken 27 verschlossen, welche durch Widerlager 34 an die Enden der Rakelblät­ter 11 bzw. 12 angedrückt werden können.

    [0016] Die beiden Rakelblätter 11, 12 sind hier symmetrisch zu einer durch die Achse der Rasterwalze 3 gehenden Mit­tellängsebene angeordnet und dachförmig gegeneinander geneigt. Durch diese symmetrische Anordnung ist est mög­lich, die Drehrichtung der Rasterwalze 3 umzukehren, ohne die Abrakelungsverhältnisse zu ändern. Dem dargestellten Ausführungsbeispiel liegt eine Drehrichtung der Raster­ walze 3 im Uhrzeigersinn zugrunde. Das in Drehrichtung der Rasterwalze 3 hintere Rakelblatt 11 liegt dabei mit positivem Anstellwinkel an der Rasterwalze 3 an. Das in Drehrichtung der Rasterwalze 3 vordere Rakelblatt 12 be­sitzt einen negativen Anstellwinkel. Auch im Falle einer Drehrichtungsumkehr ist das dann in Drehrichtung hinte­re Rakelblatt negativ und das dann in Drehrichtung vor­dere Rakelblatt positiv angestellt.

    [0017] In der Farbkammer 13 ist ein Farbvorrat vorhanden, mit welchem die Rasterwalze 3 eingefärbt wird. Das in Dreh­richtung vordere, negativ angestellte Rakelblatt 12 fungiert dabei als Haupt- oder Arbeitsrakel, das nach erfolgter Einfärbung des Umfangs der Rasterwalze 3 die Stege 6 abrakelt. Das in Drehrichtung der Rasterwalze 3 hintere, positiv angestellte Rakelblatt, hier das Ra­kelblatt 11, fungiert jeweils als Vor- bzw. Schließra­kel, das am vom Berührungsbereich der Auftragwalze 2 zurückkommenden Umfangsabschnitt der Rasterwalze 3 an­haftende Rückstände in Form von Restfarbe und Verunrei­nigungen, wie in das Farbwerk eingedrungenem Feuchtmit­tel und dergleichen, abstreift. Die dabei abgestreifte Farbe kann in die Farbkammer 13 zurückgeleitet werden.

    [0018] Zur Bewerkstelligung einer zuverlässigen Einfärbung der Rasterwalze 3 befindet sich in der durch die Rakelblät­ter 11, 12 begrenzten Farbkammer 13 eine Schöpfwalze 42, die auf der ganzen Länge der Farbkammer 13 am Umfang der Rasterwalze 3 anliegt. die Schöpfwalze 42 kann als Gummi- oder Metallwalze ausgebildet sein. Im dargestell­ten Ausführungsbeispiel liegt eine Stahlausführung zu­grunde. Die Schöpfwalze 42 stellt sicher, daß die Farb­ kammer 13 nicht vollständig mit unter Überdruck anste­hender Farbe gefüllt sein muß. Es genügt vielmehr eine vergleichs­weise geringe Füllung der Farbkammer 13. Dennoch wird durch die Schöpfwalze 42 eine vollständige, blasenfreie Füllung der Näpfchen 5 der Rasterwalze 3 gewährleistet. Hierbei befindet sich dementsprechend vergleichsweise wenig Farbe im Einsatz, was insbesondere bei der Her­stellung kleinerer Eindruckflächen eine gute Wirtschaft­lichkeit ergibt. Die Schöpfwalze 42 erstreckt sich über die ganze Länge der jeweils zugeordneten Farbkammer 13 und liegt mit ihren Stirnseiten, wie am besten aus Fi­gur 3 erkennbar ist, an den Dichtbacken 27 oder an diesen benachbarten Abstützblechen 56 an. Zur radialen Lagerung der Schöpfwalze 42 sind in die Farbkammer 13 eingesetzte Halbschalen 43 vorgesehen, in welche die Schöpfwalze 42 mit ihrem Umfang eingelegt ist. Die Halbschalen 43 sind ähnlich wie die Dichtbacken 27 bezüglich der Rasterwalze 3 in radialer Richtung verstellbar, so daß in jedem Falle eine zuverlässige Anlage der Schöpfwalze 42 an der Raster­walze 3 erreichbar ist. Hierzu sind die Halbschalen 43 im Bereich ihrer seitlichen Randleisten durch im Rakel­halter 9 angeordnete, geschlitzte Stifte 44 geführt und durch jeweils eine in die Farbkammer 13 eingreifende, von außen betätigbare Stelleinrichtung 45 untergriffen. Die Stifte 44 ragen im dargestellten Ausführungsbeispiel in die hinterschnittene Farbkammer 13 hinein, so daß die Breite der Halbschalen 43 der Breite des verengten Kam­mereingangs angepaßt sein kann, was die Montage erleich­tert. Die Stelleinrichtung 45 besitzt jeweils einen an der zugeordneten Halbschale 43 angreifenden Ausschubstift 46, der von einer Ausschubfeder 47 untergriffen ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel stützt sich die Aus­ schubfeder 47 auf einer von außen betätigbaren Stell­schraube ab, womit im falle einer vorhandenen Rakelab­nutzung eine Nachstellung der auf die Schöpfwalze 42 wirkenden Anpreßkraft möglich ist.

    [0019] Die mit ihrem Umfang in die Halbschalen 43 eingelegte Schöpfwalze 42 wird im dargestellten Ausführungsbei­spiel mittels eines Antriebsmotors 48 angetrieben, der außerhalb der Farbkammer 13 am Rakelhalter 9 aufgenom­men ist. Der Antriebsmotor 48 ist umsteuerbar, so daß die Schöpfwalze 42 bei jeder Drehrichtung der Rasterwal­ze 3 so antreibbar ist, daß sich im Berührungsbereich gleichläufige Bewegungen ergeben, so daß die Farbe in den Berührungsschlitz zwischen Rasterwalze 3 und Schöpf­walze 42 hineingezogen wird. Die Umfangsgeschwindigkeit der Schöpfwalze 42 ist jedoch wesentlich kleiner als die der Bahngeschwindigkeit entsprechende Umfangsgeschwindig­keit der Rasterwalze 3.

    [0020] Zum Antrieb der Schöpfwalze 42 ist diese mit einem etwa auf mittlerer Länge angeordneten, in ihren Umfang einge­schnittenen Schneckenradkranz 49 versehen, in den eine mit zur Achse der Schöpfwalze 42 rechtwinkliger Achse in der Farbkammer 13 angeordnete Schnecke 50 eingreift, die über eine aus der Farbkammer 13 herausgeführte Antriebs­welle 51 mit dem Antriebsmotor 48 verbunden ist. Die Welle 51 ist mittels eines durch eine Feder untergrif­fenen Dichtrings 52, der an der unteren Stirnseite der stehend angeordneten Schnecke 50 anliegt, gegenüber einem in den Rakelhalter 9 eingesetzten Rohr, an das der An­triebsmotor 48 angeflanscht sein kann, abgedichtet. Der Antrieb der Schöpfwalze 42 über einen in ihren Umfang eingeschnittenen Zahnkranz ergibt auch im Falle mehrerer, nebeneinander angeordneter Farbkammern 13 eine einfache Bauweise.

    [0021] Die von dem bei der der Figur 2 zugrundeliegenden Be­triebsweise als Vorrakel fungierenden Rakelblatt 11 von der Rasterwalze 3 abgerakelte Farbe wird in einer an den Rakelhalter 9 angeformten Rinne 53 aufgefangen und abge­leitet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Rinne 53 über eine Abflußbohrung 54 mit der Farbkammer 13 verbunden, so daß die von der Rasterwalze 3 abgera­kelte Farbe wieder in die Farbkammer 13 zurückgeführt wird. Durch die in der Farbkammer 13 vorgesehene Schöpf­walze 42 wird eine gute Vermischung der zurückkommenden, u.U. mit Verunreinigungen beladenen Farbe mit neuer Far­be bewirkt.

    [0022] Im Bereich des gegenüberliegenden Rakelblatts 12, das bei entgegengesetzter Drehrichtung der Rasterwalze 3 als Vor­rakel dient, ist ebenfalls eine mit der Farbkammer 13 verbundene Rinne vorgesehen, so daß volle Umsteuerbar­keit gewährleistet ist. Die Farbkammer 13 ist beim vor­liegenden Ausführungsbeispiel drucklos, d. h. die Farbe steht nicht unter Überdruck. Es ist daher keine Farbpumpe erforderlich. Die Farbe kann vielmehr in die Farbkammer 13 eingeschüttet werden. Hierzu ist ein in Figur 2 links angedeuteter, an den Rakelhalter 9 angeformter Einfüll­trichter 55 vorgesehen, der mit der Farbkammer 13 ver­bunden ist. Die vorliegende Anordnung arbeitet dementspre­chend mit vergleichsweise wenig Farbe, was insbesondere dort zu einer ausgezeichneten Wirtschaftlichkeit führt, wo nur kleine Flächen bedruckt werden sollen, beispiels­ weise bei Eindruckwerken.

    [0023] Bei der dargestellten Ausführung ist jeweils, wie weiter oben schon erwähnt, lediglich das in Drehrichtung der Rasterwalze 3 vordere, als Hauptrakel fungierende Rakel­blatt, negativ angestellt. Selbstverständlich wäre es aber auch denkbar, beide Rakelblätter mit negativem Anstellwinkel anzustellen, sofern auf eine Umkehrbar­keit der Drehrichtung der Rasterwalze 3 verzichtet wird.


    Ansprüche

    1. Farbwerk, insbesondere Kurzfarbwerk, für Druckmaschi­nen, insbesondere Offsetdruckmaschinen, mit wenigstens einer Rasterwalze (3), der eine Kammerrakelanordnung (7) mit zwei vorzugsweise auf einem Rakelhalter (9) auf­genommenen, in Umfangsrichtung der Rasterwalze (3) ge­geneinander versetzten Rakelblättern (11, 12) zuge­ordnet ist, die eine mit Farbe beaufschlagbare Farb­kammer (13) begrenzen, dadurch gekennzeichnet, daß in der Farbkammer (13) eine an die Rasterwalze (3) anstellbare, drehbar gelagerte Schöpfwalze (42) an­geordnet ist.
     
    2. Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schöpfwalze (42) sich über die ganze Länge der zu­geordneten Farbkammer (13) erstreckt und mit ihrem Um­fang in in der Farbkammer (13) vorgesehenen Halbscha­len (43) gelagert ist, die bezüglich der Rasterwalze (3) radial verstellbar sind.
     
    3. Farbwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbschalen (43) mit seitlichen Führungslei­sten in zugeordnete Führungsnuten eingreifen und durch eine vorzugsweise einen auf einer Feder (47) sich abstützenden Ausschubkolben (46) enthaltende, im Rakelhalter (9) vorgesehene Stelleinrichtung (45) unterfaßt sind.
     
    4. Farbwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung (45) eine von außen betätig­bare, vorzugsweise die Vorspannung der Feder (47) be­wirkende Stellschraube aufweist.
     
    5. Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsnuten in in die Farbkammer (13) hineinragenden Stiften (44) vorgesehen sind.
     
    Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schöpfwalze (42) vorzugsweise mit gegenüber der Rasterwalze (3) klei­ner Geschwindigkeit, vorzugsweise gleichläufig zur Rasterwalze (3) antreibbar ist.
     
    7. Farbwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schöpfwalze (42) einen in ihren Umfang ein­geschnittenen Zahnkranz (49), vorzugsweise in Form eines Schneckenradkranzes, aufweist, in den ein in der Farbkammer (13) vorgesehenes Antriebsrad, vor­zugsweise in Form einer mit lotrecht zur Achse der Schöpfwalze (42) verlaufender Achse angeordneten Schnecke (50) eingreift, das mittels einer abgedich­teten Antriebswelle (51) mit einem außerhalb der Farbkammer (13) angeordneten Antriebsmotor (48) ver­bunden ist.
     
    8. Farbwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (51) in einer an den Rakelhal­ter (9) angesetzten, vorzugsweise den Antriebsmotor (48) tragenden Büchse läuft, und gegenüber dieser durch einen von einer Feder hintergriffenen Dicht­ring (52) abgedichtet ist.
     
    9. Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schöpfwalze (42) als Metallwalze ausgebildet ist.
     
    10. Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbkammer (13) mit einer Einfüllöffnung (55) versehen ist.
     




    Zeichnung