(19)
(11) EP 0 324 161 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.07.1989  Patentblatt  1989/29

(21) Anmeldenummer: 88121668.3

(22) Anmeldetag:  24.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B66F 13/00, B66F 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB

(30) Priorität: 12.01.1988 DE 8800222 U

(71) Anmelder: August Bilstein GmbH & Co. KG
58256 Ennepetal (DE)

(72) Erfinder:
  • Brosius, Peter
    D-5511 Ayl (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wagenheber


    (57) Wagenheber mit einem Standbein (1), an dem ein höhenverstellbarer Karosserie-Tragarm (2) vorhanden ist, der von einer mittels Handkurbel (4) zu betätigenden Ge­windespindel beaufschlagbar und in Nachbarschaft zu einem am unteren Ende (6) des Standbeins (1) fest angebrachten, in der Richtung des Tragarms (2) von dem Standbein (1) ab­stehenden Fuß (7) verstellbar ist, an dem bodenseitig eine Abstützplatte (3) angelenkt ist, die in Verstaustellung des Wagenhebers klapperfrei am Fuß (7) anliegt.
    Um eine genügend und dauerhaft starke Verklemmung der Abstützplatte (3) zu erreichen, ohne daß dazu ein zusätz­liches, die Klemmkraft erzeugendes Bauteil erforderlich ist, wird der Wagenheber so ausgebildet, daß die Abstützplatte (3) einen sich in der Verstaustellung an dem dem Fuß (7) benach­barten Tragarm (2) abstützenden und die Platte (3) in Anlage an den Fuß (7) drückenden Vorsprung (9) aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Wagenheber mit einem Standbein, an dem ein höhenverstellbarer Karosserie-­Tragarm vorhanden ist, der von einer mittels Handkurbel zu betätigenden Gewindespindel beaufschlagbar und in Nachbar­schaft zu einem am unteren Ende des Standbeins fest ange­brachten, in der Richtung des Tragarms von dem Standbein abstehenden Fuß verstellbar ist, an dem bodenseitig eine Abstützplatte angelenkt ist, die in Verstaustellung des Wagenhebers klapperfrei am Fuß anliegt.

    [0002] Ein derartiger Wagenheber ist aus der DE-OS 36 08 003 bekannt. Die klapperfreie Anlage der Abstützplatte am Fuß wird dadurch erreicht, daß auf der Lagerachse der Abstütz­platte eine Feder angeordnet ist, die die sonst begrenzt be­wegliche Abstützplatte gegen den Fuß drückt. Die Druckkraft der Feder muß also groß genug sein, damit auch stark an der Abstützplatte rüttelnde Kräfte nicht zu deren Klappern führen können, beispielsweise wenn das Kraftfahrzeug über eine Hol­perstrecke fährt. Eine genügend starke Feder ist jedoch ver­gleichsweise aufwendig und eine dauerhafte Wirkung dieser Feder hängt davon ab, daß diese im Laufe der Zeit nicht er­müdet.

    [0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine genügend und dauerhaft starke Verklemmung der Abstütz­platte zu erreichen, ohne daß dazu ein zusätzliches, die Klemmkraft erzeugendes Bauteil erforderlich ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Abstützplatte einen sich in der Verstaustellung an dem dem Fuß benachbarten Tragarm abstützenden und die Platte in Anlage an den Fuß drückenden Vorsprung aufweist.

    [0005] Für die Verklemmung der Abstützplatte wird vorteilhaf­terweise der Tragarm bzw. dessen durch Verstellung der Ge­windespindel erfolgende Verstellung ausgenutzt. Der Tragarm drückt also derart auf die Abstützplatte, daß diese nicht mehr klappern kann. Für die durch den Tragarm erfolgende klapperfreie Verspannung der Abstützplatte am Fuß des Wagen­hebers kann das System genügend elastisch ausgestaltet werden, so daß beispielsweise noch eine ganze Kurbelumdrehung ge­tätigt werden kann, nachdem der Tragarm die Abstützplatte über den Vorsprung gegen den Fuß gedrückt hat. Infolgedessen er­übrigt sich ein zusätzliches federndes Bauteil und die Fest­legung der Abstützplatte am Fuß kann den Bedürfnissen ent­sprechend mehr oder weniger stark und damit im gewünschten Sinne zuverlässig wirkend und dauerhaft ausgeführt werden, wobei darüber hinaus durch die Einsparung eines der Klapper­freiheit dienenden besonderen Teils die Herstellungskosten des Wagenhebers verringert werden.

    [0006] Der Vorsprung ist an dem dem Standbein abgewandten Ende der Abstützplatte vertikal angeordnet, und zwar im wesentlichen parallel zum Standbein, so daß durch eine entsprechende Be­messung der Länge des Vorsprungs dessen Anpassung an be­reits bestehende Formgebungen des Tragarms möglich sind und die erforderlichen Andruckkräfte entsprechend bemessen werden können.

    [0007] Der Vorsprung steht von der Abstützplatte bis in den Bereich vor dem dem Standbein abgewandten vorderen Fußende vertikal vor, überragt also den Boden des Fußes und gelangt damit in den Bewegungsbereich des Tragarms, der die auf die Abstützplatte einwirkenden Klemmkräfte zu erzeugen hat.

    [0008] Der am Stanbeinende befestigte Fuß ist U-förmig und hat ein die Verstellung des Tragarms zwischen die Fußschen­kel gestattendes vorderes Fußende. Der Fuß ist also so aus­gebildet, daß der Tragarm zwischen dessen Schenkel eingrei­fen kann. Hierzu ist das vordere Ende des Fußes durch dort vorhandenen Freiraum so gestaltet, daß der Tragarm möglichst tief in den Fuß einfahren kann.

    [0009] Die Abstützplatte hat den Fuß außen umfassende und die Achsenden einer am Fuß befestigte Lagerachse lagernde Platten­schenkel, zwischen die der Vorsprung ragt. Die Abstützplatte ist infolgedessen in einfacher Weise aus Blech herzustellen, indem die Plattenschenkel und der Vorsprung nach einem Stanzvorgang im gewünschten Sinne abgewinkelt werden. Der Her­stellungsvorgang des Vorsprungs ist also äußerst wenig auf­wendig, weil ler zusammen mit den zur Lagerung der Achsenden ohnehin benötigten Plattenschenkeln in einem Arbeitsgang hergestellt werden kann.

    [0010] Um mit einer möglichst geringen Verstellbewegung des Tragarms zu einer hinreichend großen Bewegung der Abstütz­platte in deren am Fuß anliegenden Bereich zu gelangen, ist der Abstand des Vorsprungs von der Lagerachse höchstens halb so groß, wie der Abstand des standbeinseitigen Endes der Abstützplatte von der Lagerachse. Jede durch eine Be­wegung des Tragarms erzwungende Bewegung des Vorsprungs hat eine entsprechende übersetzte Bewegung des standbeinseitigen Endes der Abstützplatte zur Folge bzw. eine entsprechende Kraftbeaufschlagung.

    [0011] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dar­gestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt

    Fig. 1 eine Seitenansicht eines Wagenhebers, dessen Tragarm sich in seiner untersten Stellung in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem am unteren Ende des Standbeins befestigten Fuß befindet, der geschnitten dargestellt ist und eine Ab­stützplatte aufweist, und

    Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche Darstellung des Bereichs des unteren Endes des Standbeins bei angehobenem Tragarm.



    [0012] Der in Fig. 1 dargestellte Wagenheber besteht im we­sentlichen aus einem Standbein 1 mit einem unteren Ende 6, das sich über einen fest daran angebrachten Fuß 7 auf dem Boden 15 abstützt. Am oberen Ende des Standbeins 1 ist in einem Getriebegehäuse 16 ein Getriebe angebracht, mit dem eine Kurbelbewegung der Handkurbel 4 auf eine nicht darge­stellte Gewindespindel übertragen wird, die sich koaxial im Inneren des hohlen Standbeins 1 befindet und dort in Eingriff mit einer Spindelmutter ist, die sich fest an einem Trag­arm 2 befindet, der in bekannter Weise durch einen in der Darstellungsebene liegenden Schlitz in das Innere des hohlen Standbeins 1 eingreift. Ein derartiger Wagenheber wird all­gemein als Seitenheber bezeichnet. Am vorderen, kraftfahr­zeugseitigen Ende des Tragarms 2 befindet sich ein über eine Gelenkachse 17 angelenktes Lastaufnahmeteil 18, welches mit einem Lastaufnahmedorn 19 in eine entsprechend profilierte Tülle am Boden eines Kraftfahrzeugs eingreifen kann.

    [0013] Der in Fig. 1 dargestellte Fuß 5 ist in der Ebene des Tragarms 2 angeordnet und im wesentlichen U-förmig profi­liert, wobei die U-Schenkel 10 einen solchen Abstand vonein­ander haben, daß der untere Bereich des Tragarms 2 zwischen die U-Schenkel 10 verstellt werden kann. Dabei ist der dem Standbein 1 abgewandte Bereich des Fußes 7 bzw. das vordere Fußende 11 derart frei ausgebildet, daß der Tragarm 2 bis in die Nähe des Bodens 20 des Fußes verstellt werden kann. Am Boden 20 des Fußes 7 ist eine Lagerachse 12 befestigt, z. B. verschweißt. Die Lagerachse 12 steht mit ihren Achsenden seitlich über den Fuß 7 vor, so daß diese Achsenden in eine Abstützplatte 3 eingreifen können. Die Abstützplatte 3 ist jedenfalls im Bereich der Lagerachse 12 U-förmig profiliert, hat also Plattenschenkel 13, die parallel zu den U-Schenkeln 10 des Fußes 7 emporstehen und der Lagerung der Achsenden der Lagerachse 12 dienen. Damit ist die Abstützplatte 3 begrenzt schwenkbeweglich am Fuß 7 befestigt.

    [0014] Die Abstützplatte 3 stützt sich auf dem Boden 15 ab und dient dazu, daß das Standbein 1 und der Tragarm 2 beim Anheben des Kraftfahrzeugs eine Schwenkbewegung machen können, die von dem Kraftfahrzeug erzwungen wird, wenn sich dieses beim Anheben auf einer kreisförmigen Bahn um die das Fahrzeug auf dem Boden abstützenden Räder bewegt. Infolge dieser Bewegung wird der Wagenheber entsprechend beaufschlagt, was dazu führt, daß das Standbein 1 die aus dem Vergleich der Figuren 1 und 2 ersichtliche Bewegung vollführt, bei der sich das Standbeinende 6 vom Boden 15 abhebt. Andererseits stützt sich der Fuß 7 über die Gelenkachse 12 auf der Abstützplatte 3 ab, die fest auf dem Boden 15 ruht. Sämtliche Relativbewegungen des Standbeins 1 zum Boden 15 werden also nicht direkt auf letzteren abgetragen, sondern durch Bewegungen der Lagerachse 12 relativ zur Abstützplatte 3, die fest auf dem Boden 15 aufliegt.

    [0015] Am dem Standbein 1 abgewendeten Ende 8 hat die Ab­stützplatte 3 einen Vorsprung 9, der vertikal zum Tragarm 2 hin vorspringt. Der Vorsprung 9 ragt dabei vor das dem Stand­bein 1 abgewandte vordere Fußende 11 in den Bewegungsraum des Tragarms 2 hinein, wie auch zwischen die Plattenschenkel 13.

    [0016] Die Anordnung des Vorsprungs 9 ist so getroffen, daß sein Abstand v von der Lagerachse 12 wesentlich geringer ist, als der Abstand des standbeinseitigen Endes 14 der Abstütz­platte 3 von der Lagerachse 12. Daraus ergibt sich eine ent­sprechende schnelle Verstellung des Endes 14 bei Beaufschla­gung des Vorsprungs 9 durch den Tragarm 2 bzw. auch eine erhebliche Elastizität bei der Verspannung der Abstützplatte 3.

    [0017] Beim Verstauen des Wagenhebers wird dessen Volumen so weit wie möglich verkleinert, d.h. der Tragarm 2 wird durch Betätigung der Handkurbel 4 so weit nach unten verstellt, daß er zwischen die Schenkel 10 des Fußes 7 gelangt und auf den Vorsprung 9 drückt. Da die Abstützplatte 3 vom Boden 15 frei ist, wird sie durch den Tragarm 2 um die Lagerachse 12 geschwenkt, bis das standbeinseitige Ende 14 der Abstütz­platte 3 an der Unterseite 21 des Fußes 7 anliegt. Dabei ist das aus Handkurbel 4, Getriebe 16, Gewindespindel, Trag­arm 2 und Abstützplatte 3 bzw. Fuß 7 bestehende System der­art elastische, daß die Handkurbel 4 trotz der Verspannung der Abstützplatte 3 in die in Fig. 1 dargestellte Ruhelage gedreht werden kann.


    Ansprüche

    1. Wagenheber mit einem Standbein (1), an dem ein höhen­verstellbarer Karosserie-Tragarm (2) vorhanden ist, der von einer mittels Handkurbel (4) zu betätigenden Gewindespindel beaufschlagbar und in Nachbarschaft zu einem am unteren Ende (6) des Standbeins (1) fest angebrachten, in der Richtung des Tragarms (2) von dem Standbein (1) abstehenden Fuß (7) verstellbar ist, an dem bodenseitig eine Abstützplatte (3) angelenkt ist, die in Verstaustellung des Wagenhebers klapper­frei am Fuß (7) anliegt, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Abstützplatte (3) einen sich in der Verstaustellung an dem dem Fuß (7) benachbarten Tragarm (2) abstützenden und die Platte (3) in Anlage an den Fuß (7) drückenden Vorsprung (9) aufweist.
     
    2. Wagenheber nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Vorsprung (9) an dem dem Standbein (1) abgewandten Ende (8) der Abstütz­platte (3) vertikal angeordnet ist.
     
    3. Wagenheber nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da­durch gekennzeichnet, daß der Vor­sprung (9) von der Abstützplatte (3) bis in den Be­reich vor dem dem Standbein (1) abgewandten vorderen Fußende (11) vertikal vorsteht.
     
    4. Wagenheber nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der am Standbeinende (6) befestigte Fuß (7) U-för­mig ist und ein die Verstellung des Tragarms (2) zwischen die Fußschenkel (10) gestattendes vorderes Fußende (11) hat.
     
    5. Wagenheber nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützplatte (3) den Fuß (7) außen umfassende und die Achsenden einer am Fuß (7) befestigten Lagerachse (12) lagernde Platten­schenkel (13) hat, zwischen die der Vorsprung (9) ragt.
     
    6. Wagenheber nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (v) des Vor­sprungs (9) von der Lagerachse (12) höchstens halb so groß ist, wie der Abstand (a) des standbeinseitigen Endes der Abstützplatte (3) von der Lagerachse (12).
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht