[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbesserung alkalischer, Aktivchlor enthaltender Reinigungsmittel,
die insbesondere für eine maschinelle Anwendung geeignet sind. Beispiele hierfür
sind Geschirreinigungsmittel für maschinelle Anwendung, auf welche die Erfindung
jedoch nicht eingeschränkt ist.
[0002] Zum maschinellen Reinigen von Geschirr werden üblicherweise geformte, granulierte
oder flüssige alkalische Reinigungsmittel verwendet, die im wesentlichen aus Gerüstsubstanzen,
Alkalimetallsilikaten, Alkalimetallcarbonaten und/oder Alkalimetallhydroxiden bestehen
und zusätzlich Aktivchlor-Verbindungen enthalten. Gegen übermäßiges Schäumen wird
in der Regel ein Antischaummittel zugesetzt.
[0003] Die Herstellung der Reinigungsmittel erfolgt im allgemeinen durch Vermischen der
pulver- oder teilchenförmigen Bestandteile, wobei flüssige Bestandteile, beispielsweise
nichtionische Tenside und/oder wäßrige Alkalisilikat-Lösungen auf das bewegte Pulvergemisch,
oder auf Teile des Pulvers aufgesprüht oder im Mischer zudosiert werden. Hierbei kann
eine Granulation erfolgen.
[0004] Die Aktivchlor-Verbindungen werden im allgemeinen als letzter Mischungsbestandteil
zugefügt. Erwünscht ist ein Endprodukt von pulver- bis granulatförmiger Beschaffenheit,
das freifließend ist und bei normaler Lagerung nicht zusammenbackt sowie eine hohe
Lagerstabilität, insbesondere auch hinsichtlich der eingesetzten Aktivchlor-Verbindungen
aufweist.
[0005] Als Aktivchlor-Verbindungen in pulverförmigen, granulierten, flüssigen oder flüssig-pastösen
Geschirrspülmitteln haben sich polychlorierte Cyanursäuren und ihre Salze, insbesondere
Trichlorisocyanursäure bewährt. Als Antischaummittel wurden bisher meist schaumarme,
nichtionische Tenside eingesetzt, die jedoch den Nachteil zeigen, daß sie in den Geschirrspülmittel
nur begrenzt lagerstabil sind. Dieser Mangel macht sich dabei in zweifacher Hinsicht
bemerkbar: Zum einen werden die als Antischaummittel eingesetzten, nichtionogenen
Tenside, die dem Schema Fettalkohol-EO
x-PO
y oder Oxoalkohol-EO
x-PO
y oder EO/PO-Blockpolymere entsprechen, während der Lagerung der Mittel chemisch zersetzt
und verlieren damit ihre Antischaumwirkung. In der Mehrzahl der Fälle führen die
entstehenden Zersetzungsprodukte darüber hinaus zu einem stärkeren Schäumen. Zum
anderen können solche über mehrere Wochen gelagerten Geschirrspülmittel einen Verlust
an wirksamen Aktivchlor erleiden. Sie besitzen damit beispielsweise gegenüber Tee-Flecken
nur noch eine verminderte Reinigungsleistung.
[0006] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß ausgewählte Ketone in Reinigungsmitteln
der hier betroffenen Art wirkungsvolle Antischaummittel darstellen, welche weder
von Aktivchlor-Verbindungen zerstört werden, noch ihrerseits den Aktivchlorgehalt
der Mittel reduzieren bzw. die Aktivchlor enthaltenden Verbindungen schädigen.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend die Verwendung von langkettige Alkyl-
oder Alkenylreste aufweisenden Ketonen mit insgesamt wenigstens 25 C-Atomen im Molekül
als chlorstabile Entschäumer in Aktivchlor enthaltenden, alkalischen, maschinell anwendbaren
Reinigungsmitteln, insbesondere Geschirrspülmitteln. Der Begriff der Aktivchlor enthaltenden
Mittel erfaßt dabei insbesondere solche, die chlorierte Cyanursäure und ihre Salze,
insbesondere Trichlorisocyanursäure oder Dichlorisocyanursäure in Form der Na- oder
K-Salze enthalten. Die Erfindung betrifft in einer weiteren Ausführungsform Reinigungsmittel,
insbesondere Geschirreinigungsmittel der angegebenen Art, die Aktivchlor enthalten
und durch einen Gehalt der zuvor definierten Ketone mit wenigstens 25 C-Atomen im
Molekül als chlorstabile Entschäumer gekennzeichnet sind.
[0008] Langkettige Ketone der hier betroffenen Art sowie ihre Herstellung sind bekannt,
beispielsweise aus DE-OS 25 53 990. Die Herstellung der Ketone erfolgt durch katalytische
Abspaltung von CO₂ und Wasser aus höheren Monocarbonsäuren, insbesondere höheren
Fettsäuren bzw. deren Salzen. Ihre Verwendung als Mittel zur speziellen Schaumbekämpfung
in der Anstrichmittel-, Papier- und Nahrungsmittelindustrie ist in der zuvor genannten
Offenlegungsschrift geschildert. Weiterhin war aus DE 14 67 613 und DE 22 42 541
bekannt, Ketone als Schauminhibitoren in seifenhaltigen Waschmitteln einzusetzen.
Bei Abwesenheit von Seifen und zusätzlichen Schauminhibitoren, wie Acetale und Ketale,
ist ihre Wirkung jedoch in derartigen Mitteln ungenügend. Da Seifen andererseits in
alkalischen Reinigungsmitteln als Starkschäumer wirken, sind sie für maschinelle Geschirrspülmittel
nicht geeignet. Nicht bekannt und auch nicht zu erwarten war daher, daß sich Ketone
der hier beschriebenen Art als besonders stabile Entschäumer in Geschirrspülmitteln
und ähnlichen Reinigern eignen, die üblicherweise hochalkalisch reagieren, Aktivchlor
enthalten und im wesentlichen frei von Seifen sind.
[0009] Bevorzugt sind Ketone, die durch Umsetzung von linearen oder verzweigten, gesättigten
oder ungesättigten Carbonsäuren oder Carbonsäuregemische erhältlich sind, in denen
die Carbonsäuren oder ein Teil davon mehr als 12 C-Atome, insbesondere eine Kohlenstoffkettenlänge
von C₁₄ bis C₃₀ aufweisen und bei der Ketonisierung unter Abspaltung von Kohlendixod
mit Wasser reagieren. Besonders bevorzugt sind Ketone, welche aus der Ketonisierung
von Carbonsäuren bzw. Carbonsäuresalzen der Kohlenstoffkettenlänge von C₁₆ bis C₂₂
sowie deren Gemischen erhalten werden. Die Herstellung der Ketone kann üblicherweise
bei Temperaturen im Bereich von etwa 200 bis 350 °C in Gegenwart von Metalloxiden
oder fettsauren Metallverbindungen erfolgen. Es können sowohl Ausgangsmaterialien
mit einheitlicher Anzahl an C-Atomen als auch Fettsäuregemische natürlichen Ursprungs
eingesetzt werden. Diese Gemische können auch Carbonsäuren mit 12 und weniger C-Atomen
enthalten, sofern ein Überschuß an Fettsäuren mit 14 und mehr C-Atomen vorliegt. Es
entstehen dabei Gemische aus symmetrischen und unsymmetrischen Ketonen, wobei die
unsymmetrischen Ketone - entsprechend dem eingesetzten Material - auch kürzere Ketten
als C₁₄ bzw. C₁₂ aufweisen können, sofern ein längerkettiger Rest im Molekül vorhanden
ist, so daß die Gesamtzahl der C-Atome im Durchschnitt mindestens 25 beträgt. Beispiele
sind Heptacosanon-14, Hentriacontanon-16, Pentatriacontanon-18, Nonatriacontanon-20,
Triatetracontanon-22 bzw. Nonacosanon-15, Tritriacontanon-17, Heptatriacontanon-19,
Hentetracontanon-21 und dergleichen.
[0010] Ketone bzw. Ketongemische der beschriebenen Art sind üblicherweise bei Raumtemperatur
fest und weisen Schmelzpunkte im Bereich von 60 ° bis 105 °C auf. Zur Erleichterung
ihrer Verarbeitung, insbesondere aber auch zur Verbesserung ihrer Antischaumwirkung,
kann es vorteilhaft sein, die Ketone in einem flüssigen Träger zu dispergieren. So
lassen sich feinteilige, fließfähige Dispersionen der Schauminhibitoren in geeigneten
Flüssigphasen leicht in die alkalischen, Aktivchlor enthaltenden Geschirrspülmittel
einarbeiten. Als flüssige Phase eignen sich neben Wasser vor allem organische Träger,
die einen ausreichend niedrigen Stockpunkt bzw. Schmelzpunkt von bevorzugt weniger
als 5°C besitzen. Vorteilhaft kann es weiterhin sein, fließfähige Träger oder Trägergemische
auszuwählen, die eine vergleichsweise hohe Visko sität besitzen und zur Stabilisierung
der Dispersionen beitragen. Die flüssige Trägerphase kann ihrerseits entschäumende
Wirkung besitzen oder auch lediglich als Träger des Entschäumers im Sinne der Erfindung
dienen.
[0011] Besonders geeignete organische Trägerflüssigkeiten mit zusätzlicher Entschäumerwirkung
sind Mineralöle mit einem Siedepunkt oberhalb 140 °C, sowie verzweigte Akohole mit
8 bis 24 C-Atomen, beispielsweise 2-Hexyldecanol-1 oder 2-Octyldodecanol-2. Brauchbar
sind auch flüssige Ester verzweigter oder ungesättigter Fettsäuren mit 8 bis 18 C-Atomen
mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen, z.B. Glykoldiester oder Glycerintriester der
Ölsäure, der Isostearinsäure, ferner Ester auf Basis verzweigtkettiger oder ungesättigter,
flüssiger Fettsäuren mit verzweigtkettigen oder ungesättigten Fettalkoholen mit 8
bis 18 C-Atomen, z.B. Isotridecylalkohol oder Oleylalkohol. Auch Gemische der vorgenannten
Trägersubstanzen sind brauchbar.
[0012] Mit Vorteil verwendet man solche organische Trägersubstanzen, in denen sich die Ketone
bei erhöhter Temperautr lösen und beim Abkühlen in feinverteilter Form wieder ausscheiden.
Die Komponenten werden hierzu erhitzt, homogenisiert und anschließend unter intensivem
Rühren rasch abgekühlt. Es fallen dabei äußerst feinteilige und stabile Dispersionen
an. Es ist aber auch möglich, entsprechende Dispersionen durch Einrühren des fein
gemahlenen, wachsartigen Ketons bzw. Ketonengemisches in die flüssige Phase herzustellen.
[0013] Die zu verarbeitenden Dispersionen enthalten zweckmäßigerweise etwa 5 bis 15 Gew.-%
an Keton bzw. Ketonengemisch. Zusätzlich können die Dispersionen der Ketone im flüssigen
Träger durch geeignete Zusätze stabilisiert werden. Geeignet sind beispielsweise Zusätze
von etwa 0,3 bis 3,0 Gew.-% Magnesiumstearat, Calciumstearat oder Aluminiumstearat.
[0014] Die den alkalischen, Aktivchlor enthaltenden Reinigungsmitteln zugesetzten Entschäumer
und Entschäumergemische zeigen schon in geringen Mengen von 0,01 bis 2 Gew.-% eine
befriedigende Entschäumungswirkung. Vorzugsweise beträgt der Gehalt nicht mehr als
etwa 1 Gew.-%, bezogen auf trockenes Reinigungsmittel. Besonders bevorzugt ist eine
Menge des Entschäumers auf Ketonbasis im Bereich von etwa 0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen
auf das Reinigungsmittel.
[0015] Geschirrspülmittel, welche die erfindungsgemäßen Schauminhibitoren enthalten, können
demnach die folgende Zusammensetzung aufweisen (bezogen auf wasserfreie Substanz):
35 - 65 Gew.-%, vorzugsweise 40 - 60 Gew.-% Natriummetasilikat der Zusammensetzung
Na₂O:SiO₂ = 1:0,8 - 1:1,1,
0 - 40 Gew.-%, vorzugsweise 5 - 30 Gew.-% Natriumtripolyphosphat,
0 - 10 Gew.-% feinteiliger, wasserhaltiger Zeolith vom Typ NaA,
0 - 15 Gew.-%, vorzugsweise 0 - 5 Gew.-% mindestens eines polyanionischen Komplexbildners
aus der Klasse der polymeren bzw. copolymeren Polycarbonsäuren, Hydroxyalkanpolyphosphonsäuren
und Aminoalkanpolyphosphonsäuren, jeweils in Form des Natriumsalzes,
0 - 20 Gew.-%, vorzugsweise 3 - 15 Gew.-% Natriumcarbonat,
0 - 10 Gew.-%, vorzugsweise 0 - 5 Gew.-% Natriumhydroxid,
0 - 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 - 5 Gew.-% Natriumsilikat (Wasserglas) der Zusammensetzung
Na₂O:SiO₂ = 1:3 - 1:3,5,
0,2 - 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 - 3 Gew.-% Aktivchlorverbindung, insbesondere Trichlorisocyanursäure
oder Na- bzw. K-Dichlorisocyanurat,
0,01- 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 - 0,5 Gew.-% des erfindungsgemäßen Entschäumers.
[0016] Die Mittel können Natriumpolyphosphat (Na-TPP) enthalten oder auch phosphatfrei sein.
In den Fällen, in denen eine Phosphatreduzierung aus ökologischen Gründen erwünscht
ist, kann das Na-TPP teilweise durch Zeolith oder Kombinationen von Zeolith mit polyanionischen
Co-Buildern ersetzt sein. Der Gehalt an Na-TPP kann in derartigen Mitteln bis 25 Gew.-%
vorzugsweise weniger als 20 Gew.-% betragen. Das Na-TPP wird im Interesse einer schnellen
und vollständigen Lösbarkeit in den erfindungsgemäßen Mitteln als Hexahydrat eingesetzt.
[0017] Geeignete feinkristalline, synthetische, wasserhaltige Zeolithe vom Typ NaA weisen
ein Calciumbindevermögen im Bereich von 100 bis 200 mg CaO/g (gemäß den Angaben in
DE 22 24 837) auf. Ihre mittlere Teilchengröße (Volumenverteilung, Meßmethode: Coulter
Counter) liegt üblicherweise im Bereich von 1 bis 10 µm. Der Gehalt der Mittel an
derartigen Zeolithen bis etwa 10 % betragen.
[0018] Der Zeolith wird vorzugsweise zusammen mit polyanionischen Co-Buildern verwendet.
Hierzu zählen Verbindungen aus der Klasse der Polyphosphonsäuren sowie der homo- bzw.
copolymeren Polycarbonsäuren, abgeleitet von Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure
und olefinischen ungesättigten, copolymerisierbaren Verbindungen.
[0019] Geeignete Phosphonsäuren bzw. phosphonsaure Salze sind 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat,
Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP) und Diethylentriamin-pentamethylenphosphonat,
die meist in Form ihrer Natriumsalze sowie ihre Gemische eingesetzt werden. Die eingesetzten
Mengen betragen üblicherweise bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf die Mittel, vorzugsweise
0,1 bis 0,8 Gew.-%, bezogen auf freie Säure.
[0020] Brauchbare Polymersäuren sind Homopolymere der Acrylsäure und der Methacrylsäure,
Copolymere der Acrylsäure mit Methacrylsäure und Copolymere der Acrylsäure, Methacrylsäure
oder Maleinsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylether bzw. Vinylethylether, ferner
mit Vinylestern, wie Vinylacetat oder Vinylpropionat, Acrylamid, Methacrylamid sowie
mit Ethylen, Propylen oder Styrol. In solchen copolymeren Säuren, in denen eine der
Komponenten keine Säurefunktion aufweist, beträgt deren Anteil im Interesse einer
ausreichenden Wasserlöslichkeit nicht mehr als 70 Molprozent, vorzugsweise weniger
als 60 Molprozent. Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure bzw.
Methacrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, wie sie beispielsweise in EP 25 551-B 1 charakterisiert
sind. Es handelt sich dabei um Copolymerisate, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure enthalten
und ein Molekulargewicht von 20 000 bis 150 000 aufweisen.
[0021] Die Herstellung der entschäumerhaltigen Reinigungsmittel bzw. das Einarbeiten des
Entschäumers bzw. der Entschäumerdispersion kann durch gemeinsames Vermischen der
trockenen Einzelbestandteile unter Zumischen der Entschäumerdispersion, durch Vermischen
unter granulierenden Bedingungen, d.h. gleichzeitiges Aufbringen von Wasser oder einer
Wasserglaslösung auf das trockene Vorgemisch oder auch durch nachträgliches Aufmischen
oder Aufsprühen der Entschäumerdispersion auf bereits vorgebildete Granulate erfolgen.
Die Art der Herstellung bzw. die Reihenfolge bei der Zugabe der einzelnen Inhaltsstoffe
ist für die Wirkung der Entschäumer bzw. die Wechselwirkung zwischen Entschäumer
und Aktivchlorverbindung ohne wesentlichen Einfluß.
Beispiele
[0022] Die Antischaummittel der nachfolgenden erfindungsgemäßen Beispiele 1 und 2 sowie
der Vergleichsbeispiele 3 und 4 werden jeweils der folgenden Grundrezeptur zugegeben:
5,0 kg Natriummetasilikat, wasserfrei
3,7 kg Pentanatriumtripolyphosphat-hexahydrat
0,7 kg Natriumcarbonat, wasserfrei
0,2 kg Wasserglas (Na₂:SiO₃ = 1:33) in 0,3 kg Wasser
0,1 kg Trichlorisocanursäure
0,3 kg Antischaummittel der Beispiele 1 bis 4
[0023] Die Komponenten wurden 10 Minuten lang bei 20 °C in einer rotierenden Trommel unter
Aufsprühen der Wasserglas-Lösung gemischt und granuliert.
Entschäumer gemäß Beispiel 1
[0024] 89,6 Gew.-% Mineralöl
7,0 Gew.-% "Keton A"
3,0 Gew.-% Umsetzungsprodukt aus der Alkoxylierung von Polypropylenglykol (MG2020)
mit 34 Mol Ethylenoxid und nachfolgender Veresterung der endständigen Hydroxylgruppen
mit Stearinsäure
0,4 Gew.-% Aluminiumdistearat
Entschäumer gemäß Beispiel 2
[0025] 94,6 Gew.-% 2-Octyldodecanol-1
5,0 Gew.-% "Keton A"
0,4 Gew.-% Magnesiumdistearat
[0026] Das in den Beispielen 1 und 2 eingesetzte "Keton A" ist das Umsetzungsprodukt aus
2 Mol eines Gemisches gesättigter Fettsäuren unter Abspaltung von 1 Mol Kohlendioxid
und 1 Mol Wasser, wobei das eingesetzte, im wesentlichen gesättigte Fettsäuregemisch
die folgende Kohlenstoffkettenverteilung aufwies.
0,5 % |
C₁₂ |
4,0 % |
C₁₄ |
25,0 % |
C₁₆ |
49,0 % |
C₁₈ |
11,0 % |
C₂₀ |
10,0 % |
C₂₂ |
0,5 % |
C₂₄ |
[0027] Die Ketone wurden in dem auf 80 °C erhitzten Trägergemisch dispergiert, worauf das
Gemisch schnell unter gleichzeitigem Rühren auf Raumtemperatur abgekühlt wurde.
Vergleichsbeispiel 3
[0028] Als Entschäumer diente ein C₁₂/C₁₄-Fettalkohol, umgesetzt mit 2 Mol Ethylenoxid und
anschließend mit 4 Mol Propylenoxid.
Vergleichsbeispiel 4
[0029] Als Entschäumer diente ein C₁₂/C₁₈-Fettalkohol, umgesetzt mit 5 Mol Ethylenoxid und
anschließend mit 8 Mol Propylenoxid.
[0030] Die schaumdämpfende Wirkung wurde in einer Reinigungsflotte geprüft, die als Schaumpromotor
das Eiweiß und Eigelb von frischem Ei enthielt. Die Testmethode wird im nachfolgenden
beschrieben:
[0031] 2 Eier (ca. 100 bis 110 g) wurden in einem elektrischen Mixgerät 1 : 1 mit Wasser
von 16 °dH (160 mg CaO pro Liter) verdünnt und 2 Minuten gemixt. 100 g dieser Emulsion
wurden dann in einen doppelwandigen Meßzylinder von 2000 ml Fassungsvermögen mit Wasser
von 16 °dH auf ein Volumen von 500 ml aufgefüllt und auf 50 °C temperiert. Nach Erreichen
der Prüftemperatur wurden dieser Mischung jeweils 20 g der zu prüfenden Geschirrspülmittel
gemäß Beispiel 1 bis 4 zugesetzt. Mit Hilfe einer Labor-Schlauchpumpe wurde diese
Lösung mit einem Glasrohr vom Boden des Meßzylinders angesaugt. Die Rückführung der
Flüssigkeit erfolgte über ein zweites Rohr, dessen unteres Ende in der Höhe der Oberkante
des Meßzylinders endete. Die Flüssigkeit wurde mit einer Geschwindigkeit von 4 Litern/Minute
umgepumpt und fiel in den Meßzylinder unter Schaumentwicklung zurück. Nach jeweils
5, 10, 20 und 30 Minuten wurden die Volumina abgelesen, welche sich aus Schaum + Flüssigkeit
nach diesem Zeitraum gebildet hatten.
[0032] Die Antischaumwirkung der untersuchten Geschirrspülmittel - gemessen am jeweiligen
Volumen aus Schaum + Flüssigphase - sowie der durch iodometrische Titration ermittelte
Aktivchlorgehalt wurden dabei unmittelbar nach Herstellung des jeweiligen Geschirrspülmittels
sowie nach einer Lagerung bei 40 °C für den Zeitraum von 1, 2 und 3 Monaten bestimmt.
Die gefundenen Werte sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt und ergeben
folgenden Sachverhalt:
[0033] Die mit den erfindungsgemäßen Antischaummitteln hergestellten Geschirrspülmittel
der Beispiele 1 und 2 wiesen selbst nach einer Lagerung von 3 Monaten fast eine ebenso
gute Antischaumwirkung auf wie direkt nach ihrer Herstellung. Der Verlust an Aktivchlor
betrug nach einer Lagerzeit von 3 Monaten maximal 33 %.
[0034] Die mit den Antischaummitteln der Vergleichsbeispiele 3 und 4 formulierten Geschirrspülmittel
wiesen nach einer Lagerzeit von nur einem Monat bereits eine wesentlich schwächere
Antischaumwirkung auf. Der Verlust an Aktivchlor betrug nach nur einem Monat Lagerung
bereits 74 bzw. 79 %.
Tabelle
Die erhaltenen Werte sind in folgender Tabelle angegeben. |
Geschirrspülmittel mit Antischaummittel gemäß Beispiel |
Prüfung nach x Monaten Lagerzeit |
Volumina (ml) Schaum + Flüssigkeit Schaumentwicklung nach |
% Aktivchlorgehalt |
Verlust % |
|
|
5 |
10 |
20 |
30 min |
|
|
Beispiel 1 |
sofort nach Herstellung |
560 |
620 |
720 |
880 |
0,81 |
0 |
1 Monat |
600 |
660 |
700 |
800 |
0,78 |
4 |
3 Monate |
660 |
1060 |
1060 |
1080 |
0,67 |
17 |
Beispiel 2 |
sofort nach Herstellung |
640 |
680 |
680 |
720 |
0,94 |
0 |
1 Monat |
640 |
680 |
700 |
740 |
0,72 |
23 |
3 Monate |
660 |
700 |
700 |
740 |
0,63 |
33 |
Vergl.beispiel 3 |
sofort nach Herstellung |
700 |
940 |
2000 |
übergeschäumt |
0,89 |
0 |
1 Monat |
940 |
2000 |
übergeschäumt |
übergeschäumt |
0,45 |
74 |
Vergl.beispiel 4 |
sofort nach Herstellung |
560 |
560 |
700 |
1100 |
0,83 |
0 |
1 Monat |
560 |
600 |
780 |
2000 |
0,17 |
79 |
1. Verwendung von langkettige Alkylreste oder Alkylenreste aufweisenden Ketonen mit
wenigstens 25 C-Atomen im Molekül als chlorstabile Entschäumer in Aktivchlor enthaltenden,
alkalischen, maschinell anwendbaren Reinigungsmitteln.
2. Verwendung von Ketonen nach Anspruch 1, erhältlich aus der Ketonisierung von geradkettigen
und/oder verzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten Carbonsäuren bzw. Carbonsäuregemischen,
welche mehr als 12 C-Atome aufweisen.
3. Verwendung von Ketonen nach Ansprüchen 1 oder 2, die aus der Ketonisierung von
Carbonsäuren bzw. Carbonsäuregemischen und/oder ihre Salze des Bereiches von C₁₄
bis C₃₀, bevorzugt des Bereiches von C₁₆ bis C₂₂, erhalten werden.
4. Verwendung von Ketonen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 in Mengen
von 0,01 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Reinigungsmittel.
5. Verwendung von Ketonen, nach einem oder mehreren der nach Ansprüche 1 bis 3 in
Form feinteiliger Dispersionen in Wasser oder in bei Raumtemperatur flüssigen organischen
Trägern.
6. Verwendung von Ketonen nach Anspruch 4 in Form einer Dispersion aus 5 bis 15 Gew.-%
an Ketonen und 75 bis 85 Gew.-% an flüssigen organischen Trägern.
7. Verwendung einer Dispersion nach Anspruch 5 oder 6, worin der flüssige Träger aus
mindestens einer Verbindung aus der Klasse der Mineralöle mit einem Siedepunkt oberhalb
140 °C und der 8 bis 24 C-Atome aufweisenden verzweigtkettigen Fettalkohole besteht.
8. Alkalisches, Aktivchlorverbindungen enthaltendes Reinigungsmittel, enthaltend
0,01 bis 2 Gew.-% an entschäumend wirkenden Ketonen gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 7.
9. Verfahren zur Herstellung eines Reinigungsmittels gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß man dem granularen Reinigungsmittel eine Dispersion des Ketons in dem flüssigen
organischen Träger zumischt.