[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Hydrophobieren von Leder, Pelzen und Lederaustauschstoffen
mit einem carboxylgruppenhaltigen Polysiloxan, dessen Carboxylgruppen in neutralisierter
Form vorliegen, in wäßriger Phase in Abwesenheit von Emulgatoren und ohne Nachbehandlung
mit mineralischen Gerbstoffen.
[0002] Für Leder, Pelze und Lederaustauschmaterialien sind verschiedene Verfahren zum Hydrophobieren
bekannt. Beispielsweise Verfahren, bei denen hochmolekulare, wasserunlösliche Subtanzen,
wie Paraffine, Wachse, Ester, Polysiloxane, natürliche und synthetische Fettstoffe
oder Fettsäurekondensationsprodukte mit zur Salzbildung geeigneten Emulgatoren in
Emulsionsform übergeführt und in das Leder in wäßrigem Medium eingearbeitet werden.
Die verwendeten Emulgatoren werden dabei anschließend durch Senkung des pH-Wertes
in der Behandlungsflotte und nachträgliches Behandeln der Leder mit Mineralgerbstoffen,
wie Chrom-III-salzen, Aluminiumsalzen oder Zirkoniumsalzen, zum überwiegenden Teil
unwirksam gemacht. Dies bedeutet einen erheblichen zusätzlichen Zeitaufwand, da der
gesamte Lederquerschnitt vom Fixiermittel durchdrungen werden muß. Ferner treten
unerwünschte Restmengen der verwendeten Metallsalze im Abwasser auf. Auch ist in
der Praxis eine genaue Einstellung von Farbtönen schwierig, weil die stark kationische
Wirkung der Metallsalze und ihre Eigenfarbe zu Farbumschlägen führen können.
[0003] Für die Veredlungsstufe der Hydrophobierung von Leder, Pelzen und Lederaustauschstoffen
sind auch beispielsweise Polysiloxane, Fluorcarbonharze, Aluminiumseifen oder zur
Hydrophobierung geeignete Wasser-in-Öl-Emulgatoren, die dabei stets in organischen
Lösemitteln, z.B. Benzin oder chlorierten Kohlenwasserstoffen, gelöst zur Anwendung
kommen, bekannt. Nachteilig beim Arbeiten mit diesen Lösemitteln sind die gesundheitsschädlichen
und umweltbelastenden Wirkungen sowie die Feuergefahr bei der Verwendung von Benzin.
Im übrigen bedeutet die Lederbehandlung mit in organischen Lösemitteln gelösten Produkten
einen erheblichen zusätzlichen Arbeitsaufwand.
[0004] In der DE-OS 3 529 869 wird ein Verfahren zum Hydrophobieren von Leder und Pelzen
mit einem Silikonöl in Gegenwart eines Salzes einer N-(C₉bisC₂₀-Acyl)-aminosäure,
beispielsweise Ölsäuresarkosid oder Medialansäure, als Emulgator beschrieben, bei
dem man die wäßrige Emulsion eines Silikonöls in Gegenwart der o.g. Emulgatoren in
wäßriger Flotte auf die zu behandelnden Leder oder Pelze bei pH-Werten von 4,5 bis
8,0 einwirken läßt, anschließend auf einen pH-Wert von 3,0 bis 5,0 stellt und zur
Erhaltung günstiger Ergebnisse eine Nachbehandlung mit einem 2-, 3- oder 4-wertigen
Metallsalz durchgeführt werden muß. Als Siliconöle kommen dabei die handelsüblichen
Siliconöle mit Viskositäten von 30 bis 1.000 mPa·s, bevorzugt 80 bis 500 mPa·s, in
Betracht. Solche Siliconöle kann der Fachmann ohne weiteres beispielsweise Römpps
Chemie-Lexikon, 7. Aufl., Stuttgart, 1975, S. 3223ff, oder Ullmanns Enzyklopädie der
techn. Chemie, 4. Aufl., 1982, Band 21, S. 512ff, entnehmen. Die angegebenen Viskositäten
sind dabei ein praktisches Maß für die Molekulargewichte, die häufig nur mit großem
Aufwand bestimmt werden können.
[0005] Bevorzugte Siliconöle bei diesem Verfahren sind Dimethylpolysiloxane mit einer Viskosität
von 80 bis 110 mPa·s, Phenylmethyl-Polysiloxane mit einer Viskosität von 85 bis 120
mPa·s, Dimethylpolysiloxane mit Aminogruppen als reaktive Gruppen charakterisiert
durch eine Aminzahl von etwa 0,8 bis 1,0 und einer Viskosität von 30 bis 50 mPa·s,
sowie Dimethylpolysiloxane mit Carboxylgruppen als reaktive Gruppen und zwar im Durchschnitt
mit 2 bis 10 Carboxylgruppen pro Molekül. Ganz besonders bevorzugt sind dabei Dimethylpolysiloxane,
deren Methylgruppen teilweise durch Mercaptopropyl- oder Aminopropylgruppen als reaktive
Gruppen ersetzt sind.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Hydrophobieren von
Leder, Pelzen und Lederaustauschstoffen zur Verfügung zu stellen, daß in einer wäßrigen
Flotte durchgeführt werden kann und bei dem auf den Einsatz von Emulgatoren und eine
Nachbehandlung mit Metallsalzen, insbesondere Chrom-III-salzen, verzichtet werden
kann.
[0007] Die Lösung der Aufgabe besteht in einem Verfahren zum Hydrophobieren mit einem carboxylgruppenhaltigen
Polysiloxan, dessen Carboxylgruppen in neutralisierter Form vorliegen. Mit Hilfe dieser
speziellen Polysiloxane, deren Salze in Wasser selbstemulgierende Eigenschaften aufweisen
oder löslich sein können, werden ohne die Gegenwart von Emulgatoren und ohne Nachbehandlung
mit Metallsalzen zum Stand der Technik wenigstens gleichwertige Ergebnisse erreicht,
da diese sich in nicht vorhersehbarer Weise in das Leder ohne weiteres einarbeiten
lassen. Auf organische Lösemittel, insbesondere Kohlenwasserstoffe, kann verzichtet
werden.
[0008] Das Verfahren der Erfindung zeichnet sich aus durch seine einfache, zeitsparende,
sichere und umweltfreundliche Durchführung. Übliche Hilfsmittel zur Herstellung der
Emulsionen oder Lösungen sind nicht erforderlich. Gegenstand der Erfindung ist ein
Verfahren zum Hydrophobieren von Leder, Pelzen und Lederaustauschstoffen mit carboxylgruppenhaltigen
Polysiloxan, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Carboxylgruppen des Polysiloxans
in neutralisierter Form vorliegen und daß man das neutralisierte Polysiloxan in einer
Menge von 0,1 bis 15 Gew.%, bevorzugt 0,2 bis 10 Gew.%, bezogen auf das Falzgewicht
des Leders oder Naßgewicht der Pelze, in wäßriger Flotte bei einem pH-Wert von 4,0
bis 8,0, bevorzugt von 5,0 bis 6,0, auf die zu behandelnden Leder oder Pelze vor,
während oder nach der Nachgerbung einwirken läßt und anschließend auf einen pH-Wert
von 3,0 bis 5,0, bevorzugt 3,5 bis 4,5, einstellt.
[0009] Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten carboxylgruppenhaltigen Polysiloxane
sind dem Fachmann an sich bekannt. Besonders geeignet sind Polysiloxane, bei denen
die restlichen Valenzen des Siliciums durch Kohlenwasserstoffreste, insbesondere Methyl,
aber auch Ethyl, Propyl oder Phenyl, abgesättigt sind und die von ihrer Herstellung
her über diese Kohlenwasserstoffreste Carbonsäure- oder bevorzugt Carbonsäureanhydridgruppen
endständig und/oder in den Seitenketten im Molekül eingebaut enthalten.
[0010] Besonders bevorzugt sind zu nennen Dimethylpolysiloxane und Methyl-propyl-polysiloxane,
die endständige Carbonsäureanhydridgruppen aufweisen. Sie lassen sich durch ihre Anhydridzahlen
von 0,2 bis 1,7, bevorzugt von 0,4 bis 0,8, charakterisieren. Die Molekulargewichte
der Polysiloxane mit Säureanhydridgruppen werden zweckmäßigerweise durch die Viskositätsbereiche
von 100 bis 500 mPa·s, bevorzugt 150 bis 220 mPa·s (jeweils bestimmt in einem Ubbelohde-Viskosimeter
bei 25°C), beschrieben. Die Länge der Siloxankette, d.h. die Anzahl der (SiO)
n-Einheiten, kann mit n = 10 bis 120, bevorzugt n = 20 bis 40, angegeben werden.
[0011] Zur Neutralisation vorhandener Carbonsäuregruppen bzw. zur Hydrolyse und Neutralisation
vorhandener Säureanhydridgruppen werden die Polysiloxane zweckmäßig in wäßriger Lösung
mit der entsprechenden Menge Alkali (z.B. Natrium- oder Valiumhydroxid), Ammoniak,
eines gesättigten organischen Amins, Alkanolamins oder einer Aminocarbonsäure auf
einen pH-Wert von 7 bis 10, vorzugsweise 7,5 bis 8,5, eingestellt. Die Carbonsäureanhydridgruppen
können auch zunächst mit Alkoholen zum Halbester umgesetzt werden, die freie Carboxylgruppe
wird dann anschließend neutralisiert.
[0012] Als Salze kommen die Alkalisalze, insbesondere des Natriums oder Kaliums, die Ammoniumsalze,
als Aminsalze insbesondere die des Mopholins und als Alkanolaminsalze insbesondere
die von Mono-, Di- oder Trialkanolaminen mit 2 bis 6 C-Atomen im Alkanolrest, wie
Mono-, Di- oder Triethanolamin, in Betracht. Weiterhin können zur Neutralisation der
Carboxylgruppen auch Aminocarbonsäuren mit insgesamt 2 bis 6 C-Atomen, wie beispielsweise
das Sarkosin, verwendet werden. Bei der Umsetzung der Anhydridgruppen aufweisenden
Polysiloxane, insbesondere der Polysiloxane, die als Endgruppe eine Maleinsäureanhydrid-
oder Bernsteinsäureanhydridgruppierung enthalten, mit Aminen, entstehen die entsprechenden
Halbamide. Bevorzugt zum Einsatz gelangende Amine sind Morpholin oder Sarkosin. Die
Carbonsäureanhydridgruppen aufweisenden Polysiloxane können auch mit Alkoholen, z.B.
einwertigen C₁- bis C₈-Alkoholen, wie Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol,
n-Butanol, Isobutanol, n-Hexanol, n-Octonal, Isooctanol oder 2-Ethylhexanol, zu den
entsprechenden Halbestergruppen umgesetzt werden. Auch mehrwertige Alkohole, wie Glykol
oder Glycerin, können mit den Carbonsäureanhydridendgruppen der Polysiloxane zu den
entsprechenden Halbestern reagieren.
[0013] Die Hydrolyse der Säureanhydridgruppen mit den zur vollständigen Neutralisation
erforderlichen Basen erfolgt in Wasser ohne Schwierigkeiten.
[0014] Zur praktischen Anwendung bei der Hydrophobierung werden zweckmäßig wäßrige Emulsionen
mit Konzentration von 5 bis 90, bevorzugt 20 bis 50 Gew.%, wie sie aus den Beispielen
hervorgehen, hergestellt und diese der Behandlungsflotte zugesetzt. Die erhaltenen
wäßrigen Emulsionen sind überraschend stabil, so daß zusätzliche Hilfsmittel nicht
verwendet zu werden brauchen.
[0015] Unter Umständen sind Lösemittel-Wassergemische mit einem niederen Alkohol, wie Isopropanol/Wasser,
Ethanol/Wasser oder Methoxypropanol/Wasser, beispielsweise wenn trockene Leder nachträglich
hydrophobiert werden sollen, von Nutzen.
[0016] Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung von carboxylgruppenhaltigen Polysiloxanen,
deren Carboxylgruppen in der oben angegebenen neutralisierten Form vorliegen, zur
Hydrophobierung von Leder, Pelzen und Lederaustauschstoffen in wäßriger Flotte vor,
während oder nach der Nachgerbung ohne die Mitverwendung von Emulgatoren.
[0017] Die eigentliche erfindungsgemäße Hydrophobierung erfolgt vor, während oder nach der
Nachgerbung unter Walken in einer geeigneten Vorrichtung in an sich üblicher Weise:
d.h. bei Flottenlängen von 10 bis 2000 %, bevorzugt 50 bis 200%, bezogen auf das Falzgewicht
der Leder oder das Naßgewicht der Pelze, wobei bei Pelzen relativ hohe Flottenlängen
in Betracht kommen, bei Temperaturen von 20 bis 60°C, bevorzugt 30 bis 50°C, wobei
zu Beginn die pH-Werte zwischen 4,0 und 8,0, bevorzugt 5,0 bis 6,0, liegen. Die benötigten
Zeiten liegen zwischen 20 und 180 Minuten, bevorzugt 30 bis 90 Minuten. Am Ende der
Hydrophobierung wird zur üblichen Fixierung der Gerbstoffe, Farbstoffe und ggf. anderer
mitverwendeter Gerberei-Hilfsmittel auf einen pH-Wert von 3,0 bis 5,0, bevorzugt
3,5 bis 4,5, insbesondere 3,5 bis 3,9 eingestellt. Die Einstellung des pH-Werts erfolgt
vorzugsweise durch Zusatz von Ameisensäure.
[0018] Es wird noch erwähnt, daß das erfindungsgemäße Hydrophobierungsverfahren vorteilhaft
mit an sich üblichen Hydrophobierungsmitteln für Leder und Pelze, wie sie dem Fachmann
beispielsweise auf der Basis einer Paraffin- oder Wachsemulsion bekannt sind, kombiniert
werden kann.
[0019] Die erfindungsgemäße Hydrophobierung kann auch mehrstufig anteilsweise vor, während
und nach der eigentlichen Nachgerbung erfolgen, wie aus den Anwendungsbeispielen b
und c, hervorgeht, Ausgangsleder sind zweckmäßigerweise mineralgegerbte Leder. Als
Nachgerbstoffe können die in der Lederherstellung üblicherweise verwendeten Vegetabilgerbstoffe
und synthetischen Gerbstoffe auf Basis von Phenol- und/oder Naphthalinsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensaten,
Polymergerbstoffe auf Basis von bespielsweise Acrylaten oder Methacrylaten, Aldehydgerbstoffe
oder Harzgerbstoffe auf Basis von z.B. Melamin-Harnstoff- oder Dicyandiamid-Formaldehyd-Kondensaten
eingesetzt werden. Als Farbstoffe kommen die praxisüblichen sauren, substantiven oder
basischen Anilinfarbstoffe in Betracht.
Beispiele
[0020] Teile sind Gewichtsteile, Prozentangaben beziehen sich, soweit nicht anders vermerkt,
auf das Gewicht. Die Viskositäten wurden mit einem Ubbelohde-Viskosimeter bei 25°C
gemessen.
A. Herstellung erfindungsgemäß zu verwendender Polysiloxan-Emulsionen
Beispiel 1
[0021] 100 Teile eines Dimethylpolysiloxans mit Carbonsäureanhydridgruppen, einer Anhydridzahl
von 0,65 und einer Viskosität von 190 mPa·s werden mit 17,5 Teilen Morpholin (100
%ig) unter Rühren gemischt und langsam 400 Teile Wasser von 30°C eingerührt und anschließend
homogenisiert. Die entstandene feinteilige, stabile, etwa 20 %ige Emulsion hat einen
pH-Wert von 8,5.
Beispiel 2
[0022] 100 Teile eines Diomethylpolysiloxans mit Carbonsäuranhydridgruppen, einer Anhydridzahl
von 0,45 und einer Viskosität von 208 mPa·s werden mit 50 Teilen Wasser von 20°C versetzt
und unter Rühren 85 Teile 10 %iger wäßriger Ammoniak zugegeben. Anschließend werden
weitere 265 Teile Wasser von 30°C eingerührt und die entstandene Emulsion homogenisiert.
Die Emulsion weist einen pH-Wert von 8,35 auf.
Beispiel 3
[0023] 100 Teile eines Methyl-propyl-polysiloxans mit Carbonsäureanhydridgruppen, einer
Anhydridzahl von 0,75 und einer Viskosität von 172 mPa·s werden unter Rühren mit 205
Teilen 10 %igen wäßrigen Diethanolamin langsam versetzt. Anschließend werden weitere
195 Teile Wasser von 30°C eingerührt und danach die entstandene Emulsion homogenisiert.
Die fertige Emulsion weist einen pH-Wert von 8,6 auf.
Beispiel 4
[0024] 100 Teile eines Dimethylpolysiloxans mit Carbonsäureanhydridgruppen, einer Anhydridzahl
von 0,6 und einer Viskosität von 160 mPa·s werden mit 50 Teilen Wasser von 20°C versetzt
und unter Rühren 60 Teile n-Natronlauge langsam zugegeben. Anschließend wird unter
Rühren mit weiteren 290 Teilen Wasser von 30°C verdünnt und die entstandene Emulsion
mit einem pH-Wert von 8,5 homogenisiert.
B. Anwendungsbeispiele
[0025] In den folgenden Anwendungsbeispielen erfolgt das Walken bei Temperaturen von 40°C.
Anwendungsbeispiel a:
[0026] Chromgegerbte Rindleder (Wetblues) mit 2 mm Falzstärke, die auf einen pH-Wert von
5 entsäuert wurden, werden, jeweils bezogen auf das Falzgewicht, mit 5 Gew.% handelsüblichem
Mimosaextrakt, 5 Gew.% eines handelsüblichen synthetischen Gerbstoffs auf Basis Phenolsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensat
und 1 Gew.% eines handelsüblichen Anilinfarbstoffs 60 Minuten im Gerbfaß gewalkt.
[0027] Anschließend werden mit 10 Gew.% der in Beispiel 1 angegebenen Polysiloxan-Emulsion
60 Minuten lang gewalkt und die Arbeitsflotte von 100 % mit Ameisensäure auf einen
pH-Wert von 3,8 abgesäuert.
[0028] Die Leder werden anschließend gewaschen, mechanisch ausgerenckt und getrocknet. Die
erhaltenen Leder sind weich und geschmeidig, weisen einen angenehmen Griff und eine
hervorragende dynamische Wasserfestigkeit auf.
[0029] Die Prüfung im Bally-Penetrometer (gemäß JUP10, Das Leder, 1961, Seite 38 ff.) ergab
bei 15 % Stauchung folgende Werte:
| |
Wasseraufnahme nach 6 Stunden |
Wasserdurchschnitt |
| Leder normal lickergefettet, ohne Polysiloxanemuslion |
125 % |
nach 3,5 min. |
| Leder mit Polysiloxanemuslion |
9 % |
kein Wasserdurchtritt nach 6 Std. |
Anwendungsbeispiel b:
[0030] Chromgegerbte Rindleder von der Falzstärke 1,8 mm und gemäß Beispiel a entsäuert,
werden jeweils bezogen auf Falzgewicht, mit 4 Gew.% eines handelsüblichen Hydrophobierungsmittels
auf Basis einer Paraffinemulsion und 2,5 Gew.% der in Beispiel 4 beschriebenen Polysiloxan-Emulsion
30 Minuten im Gerbfaß gewalkt. Mit 8 Gew.% eines synthetischen Gerbstoffes auf Basis
Phenolsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensat wird nachgegerbt und mit 1 Gew.% Anilinfarbstoff
gefärbt und anschließend mit Ameisensäure auf einen pH-Wert von 4,0 die Behandlungsflotte
von 100 % abgesäuert.
[0031] Anschließend werden im frischen Bad mit 100 % Flotte weitere 2,5 Gew.% der in Beispiel
4 angegebenen Polysiloxan-Emulsion 30 Minuten lang eingewalkt. Unter weiterem 20minütigem
Walken wird auf einen pH-Wert von 3,9 abgesäuert, gespült und die Leder praxisüblich
fertiggestellt.
[0032] Die Prüfung im Bally-Penetrometer bei 15 % Stauchung ergab folgende Werte:
| |
Wasseraufnahme nach 6 Stunden |
Wasserdurchtritt |
| Leder nur mit Paraffinemulsion |
62 % |
nach 40 Minuten |
| Leder mit Mischung aus Polysiloxanemulsion und Paraffinemulsion |
12 % |
noch nach 6 h kein Wasserdurchtritt |
Anwendungsbeispiel c:
[0033] Chromgegerbte und auf einen pH-Wert von 6,5 entsäuerte Rindleder von der Falzstärke
1,1 mm werden mit 4 Gew.% Anilinfarbstoff durchgefärbt und mit 8 Gew.%, eines handelsüblichen
Hydrophobierungsmittels auf Basis einer Paraffinemulsion und mit 2,5 Gew.% der unter
Beispiel 1 beschriebenen Polysiloxanemulsion 45 Minuten vorgefettet. Die Nachgerbung
erfolgt mit 2 Gew.% eines Polymergerbstoffs auf Acrylatbasis und 4 Gew.% eines synthetischen
Gerbstoffs auf Basis Phenolsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensat. Danach wird mit weiteren
6 Gew.% eines handelsüblichen Hydrophobierungsmittels auf Basis einer Paraffinemulsion
und 2,5 Gew.%, der unter Beispiel 1 angegebenen Polysiloxan-Emulsion 45 Minuten nachgefettet,
auf einen pH-Wert von 3,8 abgesäuert und das Leder praxisüblich, wie in Beispiel a
angegeben, fertiggestellt.
[0034] Die Prüfung im Bally-Penetrometer bei 15 % Stauchung ergab folgende Werte:
| |
Wasseraufnahme nach 6 Stunden |
Wasserdurchtritt |
| Leder nur mit handelsübl. Paraffinemulsion |
76 % |
nach 25 Minuten |
| Leder zusätzlich mit Polysiloxanemulsion |
18 % |
noch nach 6 h kein Wasserdurchtritt |