[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Farbregelung einer Druckmaschine mit einer
farbmetrischen Farbführungssteuerung, wobei auf den von der Druckmaschine bedruckten
Druckbögen Farbmeßstreifen mit mehreren Farbmeßfeldern mitgedruckt werden, die mit
Hilfe eines Meßkopfes zur Erfassung der spektralen Intensitätsverteilungen der Farbmeßfelder
optisch abgetastet werden, um aus einer spektralen Farbanalyse des Meßlichtes die
spektralen Remissionen und den Farbort eines Bezugsfeldes eines abgetasteten Farbmeßfeldes
in einem Koordinatensystem zu bestimmen und durch Koordinatenvergleich aus dem Farbabstand
des abgetasteten Farbmeßfeldes von einem vorgegebenen Soll-Farbort eine Stellgröße
zur Verstellung der Farbführungsorgane der Druckmaschine zu erzeugen, damit unerwünschte
Farbabweichungen bei den mit der neuen Farbführungseinstellung anschließend gedruckten
Druckbogen minimal werden, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 9.
[0002] Aus der EP A 228 347 ist ein Verfahren der eingangs genannten Art bekannt, bei dem
zur optimalen Angleichung des Farbeindrucks eine Vielzahl von Farbmeßfel dern als
Bezugsfelder ausgewertet werden, um beim Andruck eine optimale Angleichung des Farbeindrucks
von heiklen bildwichtigen Stellen des Drucks zu erhalten, wobei beim Fortdruck die
farbabstandsgesteuerte Farbführung einer farbdichtegesteuerten Farbführung überlagert
sein kann. Die spektralen Farbanalysen einer Vielzahl von Farbmeßfeldern sowie die
Berechnung einer Vielzahl von Farbkoordinaten für jeden Druckbogen erfordert einen
verhältnismäßig hohen Aufwand. Dieser Aufwand wird noch dadurch erhöht, daß bei dem
bekannten Verfahren für jedes der zahlreichen Bezugsfelder Abstandsvektoren gewichtet
werden, um als Qualitätsmaß für den Druck den Gesamtfarbabstand, der aus der Summe
der Beträge der einzelnen Farbabstände ermittelt wird, zu minimisieren. Zur Bestimmung
der den einzelnen Farbmeßfeldern zugeordneten Schichtdickenänderungen ist es erforderlich,
die den zahlreichen Bezugsfeldern zugeordneten Farbabstandsvektoren mit empirisch
ermittelten Transformationsmatrizen zu multiplizieren. Bereits die empirische Ermittlung
und Abspeicherung der zahlreichen Transformationsmatrizen stellt einen sehr hohen
Aufwand dar. Da die beteiligten Druckfarbenanteile mehr oder weniger unabhängig voneinander
korrigiert werden, ergibt sich ein ungünstiges Konvergenzverhalten. Aus diesem Grunde
sieht das bekannte Verfahren vor, für besonders kritische Töne gesonderte Farbmeßfelder
einzusetzen, wodurch der Gesamtaufwand wiederum erhöht wird.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren der eingangs genannten Art weiter zu verbessern. Insbesondere soll
auch bei besonders kritischen Tönen auf dem Bildinhalt besonders angepaßte Farbmeßfelder
verzichtet werden können und dennoch eine Farbregelung mit hoher Konvergenzgeschwindigkeit
erhalten werden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Farbabstandsbestimmung
die spektralen Remissionswerte eines Bezugsfeldes in Form eines Rasterfeldes als
Hauptgröße zur Bestimmung eines Ist-Farbortes erfaßt werden, daß die spektralen Remissionen
von als Nebenfelder dienenden Farbmeßfeldern als Nebengrößen erfaßt werden, aus denen
die Empfindlichkeit der Farbortverschiebung aufgrund einer Schichtdickenänderung
errechnet wird, und daß aus dem Abstand zwischen dem gemessenen Ist-Farbort des
Bezugsfeldes und dem Soll-Farbort des Bezugsfeldes sowie der auf der Grundlage der
Nebengroßen errechneten Empfindlichkeit der Farbortverschiebung die als relative
Korrekturgröße für die Farbführung erforderlichen Schichtdickenänderungen der Druckfarben
zur Kompensation der Farbortabweichung des Ist-Farbortes des Bezugsfeldes vom Soll-Farbort
des Bezugsfeldes bestimmt werden.
[0005] In Einzelfällen (d.h. bei bestimmten Sujets oder bei farbigem Papier) kann es sinnvoll
sein, bei der Bestimmung des Ist-Farbortes nicht auf Absolutweiss sondern auf Papierweiss
zu normieren.
[0006] Die so berechnete Schichtdickenänderung kann auch, z.B. über eine Tollenaar Funktion,
in eine Dichteänderung umgerechnet werden.
An Stelle der Schichtdicke kann allerdings auch direkt die Empfindlichkeit der Farbortverschiebung
aufgrund einer Dichteänderung berechnet werden. Hierzu ist es sinnvoll, die Dichtewerte
zu korrigieren. Dies kann z.B. mit der Saunderson-Korrektur geschehen. Mit einer
so ermittelten Sensitivitätsmatrix wird dann ein Dichteänderungssteuervektor berechnet,
der Dichteänderungen zur Folge haben sollte, die den gemessenen Farbort möglichst
nahe an den Soll-Farbort verschieben.
Die folgenden Ausführungsbeispiele gehen von einer Sensitivitätsmatrix auf der Basis
von Schichtdicken aus. Sie lassen sich jedoch einfach auf eine Sensitivitätsmatrix
auf der Basis von Dichten übertragen. Bei einem zweckmässigen Ausführungsbeispiel
der Erfindung für eine Mehrfarben-, z.B. Vierfarben-Offset-Druckmaschine ist das Bezugsfeld
ein Graufeld, das durch Uebereinanderdrucken von drei Rastern mit den beteiligten
drei bunten Normdruckfarben erzeugt wird. Schwarz sowie Schmuckfarben bei 5- und
6-Farbenmaschinen werden, wie später noch im einzelnen beschrieben, gesondert behandelt.
Das erfindungsgemässe Regelverfahren vergleicht den Farbort des auf einem Druckbogen
aufgedruckten Ist-Graufeldes mit dem gespeicherten Farbort des Graufeldes auf dem
O.K.-Bogen oder dem numerisch eingegebenen Farbort. Aus der Abweichung zwischen dem
Ist-Farbort und dem Soll-Farbort wird ein Farbabstandsvektor ermittelt und ein Schichtdickenänderungssteuervektor
berechnet, der (theoretisch) Schichtdickenänderungen zur Folge haben sollte, die den
gemessenen Farbort möglichst nahe an den Soll-Farbort verschieben. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren handelt es sich somit einerseits um ein relatives Modell, da die gemessene
Remission bzw. der Farbort des entsprechenden Dreifarbenrasterfeldes als Grundlage
verwendet wird und die Remissionsänderung aufgrund der Änderung der Farbführung relativ
dazu gerechnet wird. Da bei einem solchen relativen Modell die Anforderungen and die
Genauigkeit kleiner sind als bei einem absoluten Modell, das eine Farbortbestimmung
ohne Rückbezug auf einen bereits vorhandenen Zwischenwert durchführt, reicht eine
lineare Ersatzfunktion im gemessenen Arbeitspunkt als einfachste Art der Modellbildung
bereits aus, um bei einem relativen Modell eine hohe Konvergenzgeschwindigkeit zu
erzielen, wenn die selbstverständliche Voraussetzung eines richtigen Vorzeichens
erfüllt ist. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel erfolgt eine Modellbildung
zur Bestimmung der Empfindlichkeit der Farbortänderung aufgrund einer Schichtdickenänderung
auf der Grundlage partiell differenzierter Neugebauer-Gleichungen.
[0007] Für jeden Farbort des als Bezugsfeld dienenden Graufeldes wird eine Sensitivitätsmatrix
individuell berechnet und nach dem Invertieren als Transformationsmatrix zur Erzeugung
eines Schichtdickenänderungssteuervektors aus dem Farbabstandsvektor gebildet. Um
eine hohe Genauigkeit zu erzielen, ist es zweckmäßig, alle Größen, die zur Bildung
der Elemente der Sensitivitätsmatrix benötigt werden, bei jedem Druck neu zu bestimmen.
Die dazu benötigten Größen werden durch Auswerten der spektralen Remissionswerte von
drei Rasterfeldern in den beteiligten Druckfarben, drei Volltonfeldern in den beteiligten
Druckfarben, drei Volltonfeldern mit jeweils zwei übereinander gedruckten Druckfarben,
einem Volltonfeld mit allen übereinander gedruckten Druckfarben und schließlich einem
Feld zur Erfassung der Papierremission erzeugt.
[0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein stark vereinfachtes Blockschema einer Druckanlage mit dem erfindungsgemäßen
Regelverfahren und
Fig. 2 ein Blockschema zur Veranschaulichung einer möglichen Realisierung der erfindungsgemäßen
Einrichtung zur Meßwertverarbeitung.
[0009] Die in Fig. 1 dargestellte Druckanlage verfügt über eine elektronische Einrichtung
zur Meßwertverarbeitung 10, die Steuerdaten 11 erzeugt, welche den unerwünschten
Farbabweichungen der am Druck beteiligten Druckfarben in den einzelnen Druckzonen
und Druckwerken entsprechen und als Eingangsgrößen einer Steuerkonsole 20 zugeführt
werden. Die Steuerkonsole 20 erzeugt aus den Steuerdaten 11 Stellsignale 21 für die
Farbführungsorgane einer mit einer fernsteuerbaren Farbführung ausgestatteten Druckmaschine
30, die insbesondere eine Dreifarben-Offset-Druckmaschine sein kann, so daß die Farbabweichungen
auf von der Druckmaschine 30 bedruckten Druckbogen 40 minimal werden.
[0010] Beim Drucken werden von der Druckmaschine 30 Farbmeßfelder 41 als Farbmeßstreifen
mitgedruckt, wobei ein Block eines Farbmeßstreifens sich beispielsweise über zwei
Zonen des mehrere Zonen aufweisenden Druckbogens 40 erstrecken kann.
[0011] Um die Farbabweichungen der am Druck beteiligten Druckfarben klein zu halten, werden
die Farbmeßfelder 41 von Hand oder vorzugsweise automatisch und laufend mit Hilfe
wenigstens eines Meßkopfes 42 optisch abgetastet, der entlang den Farbmeßfeldern 41
der jeweils mitgedruckten Farbmeßstreifen motorgetrieben in Richtung der Pfeile 43,
44 verschiebbar ist. Für die manuelle Abtastung kann ein zweiter Meßkopf vorgesehen
sein.
Der Meßkopf 42 enthält eine in der Zeichnung nicht dargestellte Weißlichtquelle zur
Beleuchtung der Farbmeßfelder 41, z.B. unter einem Winkel von 45 Grad, und eine Meßlichtoptik,
um das von den Farbmeßfeldern 41, z.B. unter einem Winkel von 0 Grad, remittierte
Licht aufzufangen und über einen Lichtleiter zum Eingang eines Spektrometers 45 zu
führen. Das Spektrometer 45 dient dazu, den von den zur Drucküberwachung mitgedruckten
Farbmeßfeldern 41 remittierten Anteil des weißen Beleuchtungslichtes spektral zu zerlegen,
um eine spektrale Farbanalyse und somit eine farbmetrische Analyse zu gestatten. Das
Spektrometer 45 enthält beispielsweise ein über einen Eintrittsspalt beleuchtetes
holografisches Gitter zur räumlichen Aufspaltung des Meßlichtes nach Wellenlängen
sowie eine zeilenförmige Anordnung von beispielsweise 35 Fotodioden, die mit dem
spektral zerlegten Meßlicht beaufschlagt werden. Das Spektrometer 45 gestattet somit
eine spektrale Farbmessung an beispielsweise 35 Stützstellen zur Bestimmung der spektralen
Remissionen der manuell oder automatisch abgetasteten Farbmeßfelder 41, um der Meßwertverarbeitung
10 die Ableitung farbmetrischer Kenngrößen zu gestatten. Die am Ausgang des Spektrometers
45 vorleigenden Meßdaten 46 gelangen über eine in der Zeichnung nicht dargestellte
Schnittstelle, die unter anderem auch eine Digitalisierung der Meßdaten 46 durchführt,
zu einer in der Einrichtung zur Meßwertverarbeitung 10 enthaltenen Rechneranordnung.
[0012] Die Rechneranordnung der elektronischen Einrichtung zur Meßwertverarbeitung 10 verfügt
über eine Treiberelektronik zur Speisung des elektrischen Antriebs des Meßkopfes
42 und des Meßkopfbeleuchtung. Weiterhin sind wie bei einem üblichen Rechner ein Datensichtgerät
inklusive Tastatur und ein Protokolldrucker vorgesehen, um die bei der spektralen
Meßwerterfassung anfallenden Daten bei Bedarf anzeigen zu können und um insbesondere
Konstanten und Sollwerte auch manuell über die Tastatur eingeben zu können.
[0013] In der elektronischen Einrichtung zur Meßwertverarbeitung 10 werden die Meßdaten
46 in spektrale Remissionen bezogen auf das Papierweiß des Druckbogens 40 und Farbortkoordinaten
umgerechnet. Durch Vergleich der Farbortkoordinaten eines als bezugsfeld dienenden
Farbmeßfeldes 41 mit gespeicherten Soll-Farbortkoordinaten werden aufgrund einer
Farbabstandsbestimmung zwischen dem Soll-Farbort und dem tatsächlich auf dem Druckbogen
erfaßten Ist-Farbort des Bezugsfeldes, das vorzugsweise ein Graufeld aus einem Dreifarbenraster
ist, die Steuerdaten 11 erzeugt. Die Soll-Farbortkoordinaten definieren einen Soll-Farbort,
der entweder manuell über die Tastatur oder durch Abtasten des Bezugsfeldes eines
für gut befundenen Druckbogens, d.h. eines sogenannten "O.K.-Bogens" in einen Speicher
eingegeben worden ist. In der elektronischen Einrichtung zur Meßwertverarbeitung
10 werden die spektralfotometrischen Meßdaten, d.h. die spektralen Remissionen, vorzugsweise
eines jeden Druckbogens in Farbortkoordinaten umgerechnet und mit den gespeicherten
Soll-Farbortskoordinaten verglichen, um in der weiter unten detaillierter beschriebenen
Weise laufend Farbabstände und hieraus Steuerdaten 11 für die Steuerkonsole 20 und
die Farbführungsorgane zur Steuerung des Farbauftrags zu bestimmen.
[0014] Da bei einer Verstellung der Farbführungsorgane zur Korrektur der Farbgebung das
erhaltene Resultat vom Meßkopf 42 abgetastet wird, verfügt die in Fig. 1 dargestellte
Druckanlage über einen Regelkreis zum Ausregeln von Farbabweichungen. Die jeweilige
Regelab weichung wird dabei von der Meßwertverarbeitung 10 ermittelt, die in ihrem
Speicher als Führungsgröße die Koordinaten des jeweiligen Soll-Farbortes enthält und
als Stellgröße die Steuerdaten 11 erzeugt. Bei der in Fig. 1 dargestellten Druckanlage
speisen die Steuerdaten 11 die Druckmaschine 30 indirekt über die üblicherweise
vorhandene Steuerkonsole 20. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Druckanlage
so abzuwandeln, daß die Steuerdaten direkt auf die Farbführungsorgane, beispielsweise
die Farbzonenschrauben, der Druckmaschine 30 einwirken.
[0015] Die Funktionsweise und der Aufbau der elektronischen Meßwertverarbeitung 10 sind
in Fig. 2 detaillierter dargestellt. Die vom Spektrometer 45 gelieferten spektralen
Remissionswerte gelangen über einen Eingangsbus 50 zu den einzelnen Farbmeßfeldern
41 jeweils zugeordneten Remissionswertspeichern 51 bis 63. Der Remissionswertspeicher
51 dient zur Speicherung der bei 35 verschiedenen Wellenlängen gemessenen Remissionswerte
β
R123 eines Dreifarbenrasterfeldes auf dem O.K.-Bogen.
[0016] Dem Dreifarbenrasterfeld auf dem O.K.-Bogen entspricht ein Dreifarbenrasterfeld auf
dem jeweils gerade neu gedruckten Druckbogen 40. Die farbliche Erscheinung des Druckbogens
40 stimmt dann mit dem O.K.-Bogen überein, wenn das als Bezugsfeld auf dem Druckbogen
40 dienende Dreifarbenrasterfeld den gleichen, insbesondere grauen, Farbeindruck hervorruft.
Aus diesem Grunde werden die spektralen Remissionswerte des Dreifarbenrasterfeldes
als Ist-Wert in dem Remissionswertspeicher 52 gespeichert und mit den als Soll-Wert
im Remissionswertspeicher 51 vorhandenen spektralen Remissionswerten indirekt nach
einer Umrechnung der spektralen Remissionswerte in Farbortkoordinaten eines Farbkoordinatensystems,
insbesondere des CIELAB- oder CIELUV-Systems verglichen.
[0017] Aus den beispielsweise 35 verschiedenen Wellenlängen zugeordneten spektralen Remissionswerten
im Remissionswertspeicher 51 werden mit Hilfe eines ersten Normfarbwertrechners
64 gemäß den durch die CIE (Commission Internationele de l'Eclairage) definierten
Formeln die Normfarbwerte X, Y und Z errechnet. Entsprechend werden aus den aus dem
Remissionsspektrum des Bezugsfelds auf dem Druckbogen 40 erhaltenen spektralen Remissionswerten
in einem zweiten Normfarbwertrechner 65 die Ist-Normfarbwerte X, Y und Z berechnet.
Die Normfarbwertrechner 64, 65 können hardewaremäßig zusammengefaßt und auch insbesondere
Bestandteil des Hauptprozessors der Druckanlage sein und somit ebenso wie die Remissionswertspeicher
51 bis 63 lediglich softwaremäßig existieren.
[0018] Anstatt die Soll-Normfarbwerte (und daraus, wie unten ausgeführt, die Soll-Farborte)
aus den mittels des Meßkopfs eingelesenen spektralen Remissionswerten des Bezugsfelds
des O.K.-Bogens zu berechnen, können die Koordinaten des Soll-Farborts auch manuell
via Tastatur eingegeben werden. Diese Möglichkeit ist in der Zeichnung durch die
Eingangsleitung 69 des ersten Farbortrechners 66 angedeutet. Rein theoretisch könnten
natürlich auch die entsprechenden Soll-Normfarbwerte oder die Soll-Remissionswerte
manuell eingegeben werden, jedoch dürfte dies in der Praxis wenig sinnvoll sein. Entsprechende
Möglichkeiten sind in der Zeichnung durch Eingabeleitungen 69′ und 69˝ angedeutet.
[0019] Die von dem ersten Normfarbwertrechner 64 berechneten oder manuell eingegebenen Soll-Normfarbwerte
und die von dem zweiten Normfarbwertrechner 65 berechneten Ist-Normfarbwerte nach
CIE dienen jeweils einem ersten Farbortrechner 66 und einem zweiten Farbortrechner
67 als Eingangsgrößen. Der erste Farbortrechner 66 und der zweite Farbortrechner 67
berechnen jeweils aus den Soll-Normfarbwerten und den Ist-Normfarbwerten gemäß den
CIE-Formeln die Farborte mit den Koordinaten L, a und b oder L, u und v eines CIE-Farbraumes.
Der erste Farbortrechner 66 und der zweite Farbortrechner 67 können ebenfalls wie
alle Rechner der Meßwertverarbeitung 10 hardwaremäßig und/oder softwaremäßig mit
den übrigen Rechnern der Druckanlage gemeinsam realisiert sein. Obwohl nachfolgend
der CIE-Farbraum mit den Farbortkoordinaten L, a und b als Ausführungsbeispiel erörtert
ist, sei darauf hingewiesen, daß die Erfindung auch mit anderen Farbräumen realsisiert
werden kann.
[0020] Der durch den ersten Farbortrechner 66 bestimmte Soll-Farbortvektor für die Farbe
des Dreifarbenrasterfeldes des O.K.-Bogens wird in einem Farbabstandsrechner 68 mit
dem von dem zweiten Farbortrechner 67 ermittelten Ist-Wert für den Farbortvektor des
als Bezugsfeld dienenden Dreifarbenrasterfeldes auf dem frischgedruckten Druckbogen
40 verglichen, um aus der Differenz der beiden Farbortvektoren einen Farbabstandsvektor
zu bestimmen, dessen Länge und Orientierung im Farbraum die unerwünschte Farbabweichung
zwischen dem O.K.-Bogen und dem neu gedruckten Druckbogen 40 angibt.
[0021] Der Ausgang des Farbabstandsrechners 68 ist mit dem ersten Eingang eines Schichtdickenänderungsrechners
verbunden, der aus dem Farbabstandsvektor Δ F einen Schichtdickenänderungssteuervektor
Δ S berechnet, wobei über einen zweiten Eingang 72 eine Transformationsfunktion eingespeist
wird, die für den jeweiligen durch die Ist-Normfarbwerte X, Y, Z bzw. den Ist-Farbort
L, a, b definierten Arbeitspunkt eine lineare Ersatzfunktion des in der Praxis äußerst
komplexen Zusammenhangs zwischen Schichtdicken und Farborten für einen infinitesimalen
Umgebungsbereich des Arbeitspunkts darstellt. Die im den zweiten Eingang 72 eingespeisten
Größen zur Berechnung des Schichtdickenänderungssteuervektors, dessen Komponenten
für die drei Druckfarben, beispielsweise Cyan, Gelb und Magenta, die Steuerdaten 11
bilden, werden mit Hilfe eines Matrixrechners 73 bestimmt, der die Komponenten einer
Matrix A(i,j) berechnet, die im dreidimensionalen Normalfall eine Matrix mit neun
Elementen in drei Spalten und drei Zeilen ist.
[0022] In Fig. 2 ist ein Matrixspeicher 74 für die Komponenten der Matrix A(i,j) dargestellt.
[0023] Die Matrix A(i,j) wird mit Hilfe eines Matrixinverters 75 invertiert, so daß am zweiten
Eingangs 72 die Elemente der invertierten Matrix A⁻¹ als Elemente einer Transformationsfunktion
vorliegen, die vorzugsweise bei jeder Messung eines Bezugsfeldes neu bestimmt werden.
Wenn zwischen dem Ist-Farbort des mit Hilfe des Meßkopfes 42 abgetasteten Bezugsfeldes
und dem Soll-Farbort eine Abweichung besteht, wird somit mit Hilfe des Schichtdickenänderungsrechners
71 berechnet, welche Schichtdickenänderungen bei den drei Druckfarben erforderlich
sind, um beim Druck des nächsten Druckbogens 40 eine Annäherung des Ist-Farbortes
an den Soll-Farbort zu erreichen. Die im Matrixspeicher 74 gespeicherte Matrix A(i,j)
enthält als Information die Empfindlichkeit der Farbortänderung aufgrund der Schichtdickenänderungen.
Daher wird die Matrix A(i,j) nachfolgend als Sensitivitätsmatrix bezeichnet. Ihre
Elemente können zwar experimentell ermittelt werden, wobei jedoch bereits für jeden
Farbort andere Matrixelemente gelten. Wegen der Vielzahl der möglichen Farborte und
sonstigen Einflüsse ist ein erhebliches Speichervolumen erforderlich, wenn experimentell
ermittelte Sensitivitätsmatrizen abgespeichert werden sollen, um die für einen bestimmten
Arbeitspunkt benötigten Werte jeweils auszulesen. Aus diesem Grunde werden die Elemente
der Sensitivitätsmatrizen bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der
Erfindung für jeden durch die Normfarbwerte X, Y, Z definierten Arbeitspunkt gesondert
berechnet. Die Elemente der Sensitivitätsmatrix A(i,j) sind die partiellen Ableitungen
des Farbortvektors, insbesondere des Farbortvektors eines der erwähnten Farbräume,
nach den Komponenten des Schichtdickensteuervektors. Diese Komponenten werden mit
Hilfe des Matrixrechners 73 unter Verwendung von Rechenvorschriften berechnet, die
auf einem relativen und linearen Modell aufbauen, bei dem aus den partiellen Ableitungen
der Remissionsänderungen pro Schichtdickeänderung die Farbortverschiebung dL, da,
db aufgrund der Schichtdickeänderungen der Druckfarben berechnet wird.
[0024] Um es dem Matrixrechner 73 zu gestatten, die einem frischgedruckten Bezugsfeld zugeordnete
Sensitivitätsmatrix zu berechnen, ist es erforderlich, beim Drucken des Farbmeßstreifens
mit den Farbmeßfeldern 41 zusätzlich zu dem Feld mit einem Dreifarbenraster weitere
Rasterfelder sowie Volltonfelder vorzusehen. Die Farbmeßfelder 41 auf dem Druckbogen
40 umfassen daher für jede der drei Druckfarben ein einfarbiges Rasterfeld, wobei
für die Rasterfelder die Filmflächendeckungen dem Dreifarbenrasterfeld oder Bezugsfeld
entsprechen. Stimmen die Filmflächendeckungen nicht mit denjenigen des Dreifarbenrasterfeldes
überein, so müssen die berechneten Flächendeckungen interpoliert werden. Außerdem
sind für die drei Druckfarben jeweils Volltonfelder vorgesehen. Die Farbmeßfelder
41 umfassen auch drei Volltonfelder, bei denen jeweils zwei Druckfarben übereinander
gedruckt worden sind. Schließlich enthalten die mitgedruckten Farbmeßstreifen des
Druckbogens 40 noch jeweils ein Volltonfeld mit allen drei übereinander gedruckten
Farben und ein weißes Feld zur Bestimmung der Papierremission.
[0025] Zur Bestimmung der Sensitivitätsmatrix eines bestimmten frischgedruckten Druckbogens
ist es somit erforderlich, daß der Meßkopf 42 die spektralen Remissionswerte für eine
Vielzahl unterschiedlicher Farbmeßfelder 41 erfaßt. Aus diesem Grunde sind in Fig.
2 Remissionswertspeicher 53 bis 63 dargestellt, die softwaremäßig oder hardwaremäßig
realisiert sein können. Bei einer hardwaremäßigen Realisierung ist der Eingangsbus
50 jeweils mit demjenigen Remissionswertspeicher 51 bis 63 verbunden, dessen zugeordnetes
Farbmeßfeld 41 gerade vom Meßkopf 42 abgetastet wird. Jeder Remissionswertspeicher
53 bis 63 speichert wie die Remissionswertspeicher 51 und 52 die einer Vielzhal von
Wellenlängen, beispielsweise 35 verschiedenen Längenwellenbereichen, zugeordneten
spektralen Remissionen.
[0026] Der Matrixrechner 73 verfügt über einen Arbeitspunkteingang 77, über den die jeweils
geltendem Normfarbwerte eingespeist werden. Weitere Eingänge des Matrixrechners
73 sind mit den drei Remissionswertspeichern 53 bis 55 verbunden, die beispielsweise
die spektralen Remissionswerte von Rasterfeldern der Farben Gelb, Magenta und Cyan
enthalten. Die Remissionswertspeicher 56 bis 58 speichern jeweils 35 Remissionswerte
von Volltonfeldern der Farben Gelb, Magenta und Cyan, deren Schichtdicken sich bei
einer Verstellung der Farbführungsorgane analog verändern wie die Schichtdicken der
jeweiligen Druckfarbe in den Rasterfeldern.
[0027] Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, sind dem Matrixrechner 73 drei Remissionswertspeicher
59 bis 61 für Volltonfelder zugeordnet, die jeweils durch Übereinanderdrucken zweier
Druckfarben entstehen und bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel die spektralen
Remissionswerte der durch Übereinanderdruck entstandenen Farben Rot, Grün und Blau
speichern. Schließlich ist ein Remissionswertspeicher 62 zum Speichern der spektralen
Remissionswerte eines Volltonfeldes vorgesehen, das durch Übereinanderdruck aller
drei Druckfarben entstanden ist und somit im wesentlichen eine schwarze Farbe hat.
Um die spektrale Remission des Papiers des Druckbogens 40 zu speichern, ist schließlich
der Remissionswertspeicher 63 vorgesehen, so daß der Matrixrechner 73 auf Papierweiß
bezogene Remissionswerte verarbeiten kann, die zwischen 0 und 1 liegen.
[0028] Um den Matrixrechner 73 mit Konstanten und Parametern zu speisen, ist ein Konstanten-
und Parametereingang 76 vorgesehen. Die obn erwähnten Rechner und Eingänge können
bei der Meßwertverarbeitung 10 physisch oder softwaremäßig vorhanden sein.
[0029] Nachdem der (ggf. über die Bedienungsperson) geschlossene Regelkreis der Druckanlage
und die Organisation der Meßwertverarbeitung 10 erörtert worden sind, wird nachfolgend
erörtert, wie nach dem Abtasten der Farbmeßfelder 41 eines frischen Druckbogens die
Sensitivitätsmatrix A(i,j) bestimmt wird, mit deren Hilfe Schichtdickenänderungssteuervektoren
erzeugt werden, um die Farbführungsorgane mit möglichst großer Konvergenzgeschwindigkeit
so zu verstellen, daß beim Fortdruck der Druckbogen 40 eine farbabstandsgesteuerte
Regelung erfolgt.
[0030] Zur Bestimmung der Sensitivitätsmatrix A(i,j) ist es erforderlich, deren Komponenten
zu berechnen. Die Elemente der Sensitivitätsmatrix sind die partiellen Ableitungen
der Komponenten des Farbortvektors nach den Komponenten des Schichtdickensteuervektors.
Verwendet man entsprechend dem beschriebenen Ausführungsbeispiel das L*a*b*-System
der CIE, sind somit die partiellen Ableitungen der Koordinaten L, a und b nach dem
Komponenten der Schichtdickenvektoren zu berechnen. Die partiellen Ableitungen der
Farbraumkoordinaten enthalten die Ist-Normfarbwerte X, Y und Z des gemessenen Bezugsfeldes
sowie die partiellen Ableitungen dieser Normfarbwerte nach dem Komponenten des Schichtdickenvektors.
[0031] Die Bestimmung der partiellen Ableitungen der Normfarbwert nach den drei Komponenten
des Schichtdickenvektors könnte empirisch erfolgen, wobei die erhaltenen Werte in
einem Speicher festgehalten werden. Dieser Fall ist jedoch für die Praxis kaum brauchbar.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, diese Größen von Zeit zur Zeit, z.B. am Anfang
eines Druckvorganges, von vielen Druckbögen 40 aus den in den Remissionswertspeichern
53 bis 63 gespeicherten spektralen Remissionswerten zu berechnen. Statt einer Berechnung
von Zeit zur Zeit kann auch für jeden einzelnen Druckbogen eine Berechnung erfolgen.
Vorzuziehen ist jedoch eine Bestimmung der partiellen Ableitungen der gemessenen Ist-Normfarbwerte
nach den drei Komponenten des Schichtdickenvektors bei jeder Messung eines Bezugsfeldes
in einer Zone oder einem Block des Druckbogens. Die in die Remissionswertspeichern
53 bis 63 gespeicherten Informationen stellen Nebengrößen dar, die es gestatten,
für die im Remissionswertspeicher 52 gespeicherte Hauptgröße zu bestimmen, welche
Farbfüh rungsänderungen erforderlich sind, um zu erreichen, daß der der gemessenen
Hauptgröße zugeordnete Farbort im Farbraum beim nächsten Druck und bei der nächsten
Messung näher am Soll-Farbort liegt.
[0032] Die neun partiellen Ableitungen der Normfarbwerte nach den Komponenten des Schichtdickenvektors
oder Schichtdickensteuervektors werden durch Integrieren eines Ausdruckes über den
gesamten Spektralbereich erhalten, der im wesentlichen die aufgrund eines Modells
berechneten partiellen Ableitungen der Remissionswerte eines Dreifarbenrasterfeldes
nach den drei Schichtdicken der drei Druckfarben enthält. Als einfachstes Modell bietet
sich die Berechnung mit Hilfe der Neugebauer-Gleichungen an, die in ihrer differentiellen
Form die Remissionsänderungen eines Dreifarbenrasterfeldes in Abhängigkeit von den
optisch wirksamen Flächendeckungen sowie den Remissionen der zusammen mit den Rasterfeldern
gedruckten Volltonfeldern angibt.
[0033] Aus diesem Grund berechnet der Matrixrechner 73 die in den Neugebauer-Gleichungen
in differenzierter Form enthaltenen Größen und insbesondere die partiellen Ableitungen
der Remissionen der Volltonfelder nach den Schichtdicken der jeweils zugeordneten
Farben, weiterhin die optisch wirksamen Flächendeckungen aus den von Murray-Davies
angegebenen Beziehungen sowie die partiellen Ableitungen der optisch wirksamen Flächendeckungen
nach den Remissionen der durch die Farbe jeweils zugeordneten einfarbigen Volltonfelder.
[0034] Die obigen Erläuterungen zeigen, wie es möglich ist, ein relatives und lineares Modell
zu verwirklichen, das es gestattet, den aufgrund von Farbführungsänderungen erwarteten
neuen Farbort eines Dreifarbenrasterfeldes nicht absolut zu berechnen, sondern mit
wesentlich höherer Genauigkeit und Zuverlässigkeit, ausgehend von der gemessenen Remission
bzw. dem Farbort des tatsächlich gedruckten Dreifarbenrasterfeldes unter relativer
Hinzurechnung der Remissionsänderung aufgrund der Änderung der Farbführung. Bei einem
relativen Modell wirken sich Fehler (bei richtigem Vorzeichen) hauptsächlich auf
die Konvergenzeschwindigkeit, nicht aber auf die Konvergenz als solche aus. Aus diesem
Grunde kann zur Berechnung der bei einer Änderung der Farbführung auftretenden Remissionsänderung
im Dreifarbenrasterfeld, das als Bezugsfeld dient, ein lineares Modell als einfachste
Art der Modellbildung mit einer linearen Ersatzfunktion im Arbeitspunkt eingesetzt
werden. Der Arbeitspunkt ergibt sich dabei in Abhängigkeit von der jeweils tatsächlich
gemessenen Remission und dem somit tatsächlich bestimmten Farbort. Die lineare Ersatzfunktion
im Arbeitspunkt gestattet aufbauend auf der gemessenen Remission eine näherungsweise
theoretische Bestimmung des Farbortes des bei geänderter Farbführung später gedruckten
neuen Dreifarbenrasterfeldes. Dabei wird die "Steigung" oder Sensitivität im Arbeitspunkt
ausgenutzt, um aus dem Farbabstand zwischen dem tatsächlich gemessenen Farbort und
dem erwünschten Farbort für das Dreifarbenrasterfeld die erforderlichen Schichtdickenveränderungen
bzw. Farbführungsänderungen zu bestimmen.
[0035] Die Formeln und die Berechnungen für den Regelalgorithmus mit einem linearen Modell
auf der Grundlage der Neugebauer-Gleichungen sowie der dem Fachmann bekannten Beziehungen
der Farbmetrik ergeben sich aus dem nachfolgend erörterten Ausführungsbeispiel.
[0036] Der in Fig. 2 dargestellte Matrixrechner 73 berechnet für alle Zonen bzw. Blöcke
die Sensitivitätsmatrizen A(i,j), so daß eine lineare Regelung erfolgen kann.
[0037] Zur Berechnung der Sensitivitätsmatrix A(i,j) werden zuerst die spektralen Einfarbenrasteremissionen
auf die entsprechenden Rasterwerte des Dreifarbenrasterfelds (quadratisch) interpoliert
und in den entsprechenden Remissionswertspeichern 53-55 abgelegt. In der Folge werden
nur diese interpolierten Werte verwendet.
[0038] In einem weiteren Schritt wird aus den in den Remissionswertspeichern 53 bis 62
enthaltenen zehn Nebenmesswerten mit jeweils 35 spektralen Einzelwerten gewichtet
mit densitometrischen Filterverläufen und bezogen auf Papierweiss die geometrische
Flächendeckung für die drei Farben gemäss folgender Formel berechnet.
F
RjGeom = F
RjFilm + (F
Dj - F
RjFilm) / 3.
[0039] In dieser Gleichung bedeutet F
Dj die optisch wirksame Flächendeckung (nach Murray-Davies) für die Farbe j, wobei j
= 1 Cyan, j = 2 Magenta und j = 3 beispielsweise Gelb bedeutet. Die Filmflächendeckung
F
RjFilm ist von der Meßstreifendefinition her vorgegeben und braucht nicht gemessen zu werden.
Die Formel zur Berechnung der geometrischen Flächendeckung geht von der Annahme aus,
daß sich die Zunahme für die optisch wirksame Fläschendeckung aus 1/3 mechanischer
Punktvergrößerung und 2/3 Lichtfang zusammensetzt.
[0040] Die nachfolgend erwähnten Berechnungen erfolgen spektral für die drei Farben über
die Wellenlängen zwischen 380 und 730 Nanometer, beispielsweise in 35 Schritten. Um
einen Papierweißbezug herzustellen, werden die Koeffzienten ß
Vj′ = ß
Vj / ß
Papier bestimmt, wobei ß
Vj der für die jeweilige Wellenlänge gemessene Remissions wert für ein Volltonfeld
V
j der Druckfarbe j ist.
[0041] Der Matrixrechner 73 berechnet für jede der 35 Wellenlängen und für alle Volltonfarben
j die partiellen Ableitungen der spektralen Volltronremissionen nach den Schichtdicken
gemäß folgender Formel:

[0042] In dieser Gleichung bedeutet S
j die momentane Schichtdicke der Druckfarbe j. Sie ergibt sich jeweils aus der Maschinenkennlinie
(d.i. der Zusammenhang zwischen einer Stellgröße der Maschinensteuerung und der daraus
resultierenden Schichtdicke). r
Oj ist eine Konstante, die die Oberflächenreflexion des Papiers für die Druckfarbe
j angibt. Sie ist in erster Näherung für alle Druckfarben j gleich. Arßerdem kann
die Oberflächenreflexion r
Oj aufgrund der Meßoptik (45°, 0°) und aufgrund eines verwendeten Polarisators als
vernachlässigbar klein angenommen werden. Es ist daher zweckmäßig, diese Konstante
in den meisten Fällen Null zu setzen. Die Konstante r
2j drückt die Totalreflexion in der Farbschicht aus und ist ebenfalls in etwa gleich
für alle Druckfarben j. Wird die innere Reflexion r
2j Null gesetzt, so wird die Schichtdicke als proportional zur Dichte angenommen. Vernünftige
Werte für r
2j liegen im Bereich 0,4 bis 0,6. Je größer r
2j ist, desto größer wird die Sensitivität und somit auch die Regelgröße.
[0043] Anschließend erfolgt die Berechnung der optisch wirksamen Flächendeckung F
Dj in allen 35 Stützstellen für alle drei Farben gemäß der Formel von Murray-Davies.
Falls der auf Papierweiß bezogene spektrale Remissionswert
Vj′ des zugeordneten Volltenfeldes größer als 0,95 ist, wird der Lichtfang als Null
angenommen und bei der weiteren Berechnung die optisch wirksame Flächendeckung durch
die geometrische Flächendeckung ersetzt, um bei der Berechnung der optisch wirksamen
Flächendeckung eine Division durch Null zu vermeiden. Eine solche Division durch Null
könnte andernfalls auftreten, da die Meßwerte mit einem Rauschen behaftet sind.

Darin ist ß′
Rj ein auf Papierweiß bezogener Wert eines in den Remissionswertspeichern 53 bis 55
gespeicherten Wertes für ein Rasterfeld mit einer einzigen Farbe j
(ß′
Rj = ß
Rj / ß
Papier).
[0044] Als nächstes berechnet das Program des Matrixrechners 73 für alle Wellenlängen und
für alle Farben die Ableitungen der optisch wirksamen Flächendeckungen F
Dj nach den Remissionswerten ß′
Vj der einfarbigen Volltonfelder gemäß folgender Gleichung:

[0045] In dieser Gleichung ist die Papierkonstante P eine Konstante, die die Papier- und
Druckfarbeneigenschaften beinhaltet und beispielsweise über den Eingang 76 in den
Matrixrechner 73 eingegeben werden kann. Die obige Beziehung beruht auf einem Lichtfangmodell,
wobei die Papierkonstante P gleich 1 gesetzt werden kann. Die Werte der Papierkonstante
P liegen zwischen 0,1 und 1. Je kleiner die Papierkonstante P gewählt wird, umso größer
wird die Sensitivität und somit auch die Regelgröße.
[0046] Wenn alle Größen vorliegen, die benötigt werden, um aus den differentiellen Neugebauer-Gleichungen
die partiellen Ableitungen der spektralen Remissionen eines Dreifarbenrasterfeldes
nach den Schichtdicken der Druckfarben zu berechnen, erfolgt der Einsatz der nachfolgenden
Gleichungen, in denen ß
R123 die Remission eines Dreifarbenrasterfeldes und ß
V12, ß
V13 und ß
V23 die Remissionen der den Remissionswertspeichern 59 bis 61 zugeordneten Volltonfelder
aus zwei unterschiedlichen übereinandergedruckten Farben und ß
V123 die Remission eines Volltonfeldes mit drei übereinander gedruckten Farben bedeutet.



[0047] Die obigen differentiellen Neugebauer-Gleichungen enthalten jeweils einen ersten
Summanden, der die Remissionsänderungen aufgrund der Lichtfangänderungen und einen
zweiten Summanden, der die Remissionsänderungen aufgrund der Schichtdickenänderungen
enthält. Die Einflüsse der Farbannahme wurden vernachlässigt. Die Änderung der Remission
einer Farbschicht aufgrund der Änderung der Schichtdicke wird als unabhängig davon
angenommen, ob die Farbe ganz auf Papier oder zum Teil auf eine andere Farbe gedruckt
wurde.
[0048] Wenn die differentiellen Neugebauer-Gleichungen für alle drei Farben und alle Wellenlängen
ausgewertet worden sind, berechnet der Matrixrechner 73 die Sensitivitätsmatrix,
die in dem Matrixinverter 75, der auch softwaremäßig in den Matrixrechner 73 integriert
sein kann, invertiert wird.
[0049] Aus den Definitionsgleichungen der CIE für die Normfarbwerte ergeben sich für die
partiellen Ableitungen der Normfarbwerte nach den Schichtdicken die folgenden neun
Beziehungen:

[0050] Die obigen Gleichungen für die drei Druckfarben, die durch j = 1, j = 2 oder j =
3 bezeichnet sind, liefern nach Einsetzen der verschiedenen Größen und Aufintegrieren
über die Wellenlänge bzw. Aufsummieren über die 35 Stützstellen im Spektrum 9 Zahlenwerte
zur Weiterverarbeitung. In den obigen Gleichungen bedeutet B(λ) die spektrale Charakteristik
der Beleuchtung und x (λ), y(λ) und z (λ) die genormten Gewichtsfunktionen gemäß
CIE. Die Größen dß
R123(λ) / dS
j sind die mit Hilfe der differentiellen Neugebauer-Gleichungen berechneten Größen,
wobei zur Verdeutlichung die Abhängigkeit von der Wellenlänge λ angegeben worden
ist und dS
j für dS₁, dS₂ und dS₃ steht.
[0051] Wenn die neun Werte der differentiellen Ableitungen der Normfarbwerte nach den Schichtdicken
der drei Druckfarben vorliegen, werden diese Größen verwendet, um aus den folgenden
Beziehungen, die durch Differenzieren der Definitionsgleichungen für L, a und b nach
CIE erhalten worden sind, die neun Elemente der Sensibilitätsmatrix zu bestimmen:

mit j = 1, 2, 3. X
N, Y
N und Z
N sind Normfarbwerte der vollkommen weißen Fläche der entsprechenden Lichtart und des
entsprechenden Beobachters gemäß CIE.
[0052] Nach dem Berechnen der neun Ableitungen der drei Farbraumkoordinaten nach den Schichtdicken
der drei Farben wird die Sensitivitätsmatrix A gebildet und im Matrixspeicher 74,
der softwaremäßig oder hardwaremäßig realisiert sein kann, festgehalten. Die nachfolgend
aufgeführten neun Elemente der Sensitivitätsmatrix, die sich aus den obigen Gleichungen
berechnen lassen, ergeben die Sensitivitätsmatrix A(i,j):

[0053] In dieser Matrix bedeuten die Ableitungen nach S₁ die Ableitungen nach der Schichtdicke
der ersten Druckfarbe, beispielsweise Cyan. Die Ableitungen nach S₂ und S₃ beziehen
sich entsprechend auf die zweite und dritte Druckfarbe, insbesondere Magenta und Gelb.
[0054] Aus den obigen Ausführungen ergibt sich, daß in die gesamte Berechnung nur zehn bzw.
unter Berücksichtigung des Papierweiß elf spektrale Remissionsmeßwerte mit jeweils
35 Einzelwerten sowie einige Konstanten eingehen, die entweder ohnehin in Tabellenwerken
zu finden sind oder durch andere separate Messungen in an sich bekannter Weise ein
für alle mal ermittelt werden.
[0055] Bei dem oben erörterten Normalfall eines grauen Bezugsfeldes, d.h. eines Bezugsfeldes
mit einem Dreifarben raster, ergibt sich für A(i,j) in der beschriebenen Weise eine
Matrix mit drei Spalten und drei Zeilen, die ohne weiteres invertiert werden kann,
um als Steuerdaten die Komponenten des Schichtdickenänderungssteuervektors zu berechnen.
[0056] Es kann aber auch sein, daß man z.B. ein reines Cyan-Feld oder ein Feld, das nur
zwei statt drei übereinander gedruckte Farben enthält, als Bezugsfeld verwenden will.
Dies bedeutet, daß man den Farbeindruck eines Cyan-Rasterfeldes oder Zweifarbenrasterfeldes
regeln will. In solchen Fällen degeneriert die 3 x 3-Matrix zu einer 1 x 3-Matrix
(eine Farbe, Vektor) oder zu einer 2 x 3-Matrix (zwei Farben). Dies ist evident, da
die nicht berücksichtigten, d.h. die nicht im Bezugsfeld vorkommenden Farben keinen
Beitrag liefern können und somit die entsprechenden Elemente der Matrix verschwinden
müssen. Matrizen mit leeren Zeilen oder leeren Spalten können nicht invertiert werden,
da bei einer Invertierung eine Division durch Null auftreten würde. Aus diesem Grunde
müssen solche "degenerierte Fälle" gesondert behandelt werden. Hier wird der angestrebte
Soll-Farbort im Regelfall nicht im druckbaren Farbraum liegen, da eine Farbabweichung
hier auch in Richtung der "fremden" Farben laufen kann. Die Kennlinie des druckbaren
Farbraums gibt ja nur den Zusammenhang zwischen den Schichtdicken der berücksichtigten
Farben und den erreichten Farborten an. Das heißt andererseits, daß der angestrebte
Soll-Farbort im allgemeinen überhaupt nicht erreicht werden kann. In solchen Fällen
gestattet es der Matrixrechner 73, einen Ersatz-Soll-Farbort zu bestimmen, welcher
auf der durch die degenerierte "Matrix" A definierten Ersatz-Kennlinie oder Ersatz-Kennfläche
im Farbraum liegt. Dieser Ersatz-Soll-Farbort ist dann natürlich erreichbar. Der
Er satz-Soll-Farbabstand wird so berechnet, daß der Abstand zwischen dem Original-Soll-Farbort
und der Ersatz-Kennlinie oder Ersatz-Kennfläche minimal wird. Im eindimensionalen
Fall ist die Sensitivitätsmatrix ein Vektor, im zweidimensionalen Fall wird eine Fläche
definiert. Der Ersatz-Soll-Farbort wird als Durchstoßpunkt des Lots auf die Fläche
bzw. den Vektor durch den Original-Soll-Farbort bestimmt. Ist dies geschehen, können
die Werte für die Komponenten des Schichtdickenänderungssteuervektors einfach nach
den Regeln der Vektorgeometrie aus dem Farbvektor des gemessenen Feldes (Ist-Wert,
Arbeitspunkt) und dem Farbvektor des Ersatz-Soll-Wertes bestimmt werden.
[0057] Ferner kann es aber auch sein, dass man für einzelne Farben das Volltonfeld (z.B.
bei Schwarz) als Bezugsfeld verwenden will. Dies bedeutet, dass die Sensitivität
ohne Nebenfelder errechnet wird. Die oben genannte Sensitivitätsmatrix reduziert sich
auf einen Vektor; die Berechnung des Lichtfanges und der Flächendeckung entfallen.
Alle weiteren Schritte verlaufen wie bei einem Rasterfeld einer Farbe als Bezugsfeld.
1. Verfahren zur Farbregelung einer Druckmaschine mit einer farbmetrischen Farbführungssteuerung,
wobei auf den von der Druckmaschine bedruckten Druckbögen Farbmeßstreifen mit mehreren
Farbmeßfeldern mitgedruckt werden, die mit Hilfe eines Meßkopfes zur Erfassung der
spektralen Intensitätsverteilungen der Farbmeßfelder optisch abgetastet werden,
um aus einer spektralen Farbanalyse des Meßlichtes die spektralen Remissionen und
den Farbort eines Bezugsfeldes eines abgetasteten Farbmeßfeldes in einem Koordinatensystem
zu bestimmen und durch Koordinatenvergleich aus dem Farbabstand des abgetasteten
Farbmeßfeldes von einem vorgegebenen Soll-Farbort eine Stellgröße zur Verstellung
der Farbführungsorgane der Druckmaschine zu erzeugen, damit unerwünschte Farbabweichungen
bei den mit der neuen Farbführungseinstellung anschließend gedruckten Druckbogen
minimal werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Farbabstandsbestimmung die spektralen Remissionswerte eines Bezugsfelds in
Form eines Rasterfeldes als Hauptgröße zur Bestimmung eines Ist-Farbortes erfaßt werden,
daß die spektralen Remissionen von als Nebenfelder dienenden Farbmeßfeldern als Nebengrößen
erfaßt werden, aus denen die Empfindlichkeit der Farbortverschiebung aufgrund einer
Schichtdicken-/Dichteänderung errechnet wird, und dass aus dem Abstand zwischen dem
gemessenen Ist-Farbort des Bezugsfeldes und dem Soll-Farbort des Bezugsfeldes sowie
der auf der Grundlage der Nebengrössen errechneten Empfindlichkeit der Farbortverschiebung
die als relative Korrekturgrösse für die Farbführung erforderlichen Schichtdicken-/Dichteänderungen
der Druckfarben zur Kompensation der Farbortabweichung des Ist-Farbortes des Bezugsfeldes
vom Soll-Farbort des Bezugsfeldes bestimmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das als Bezugsfeld gewählte Rasterfeld ein Mehrfarbenrasterfeld, insbesondere
ein Dreifarbenrasterfeld ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bezugsrasterfeld ein Graufeld ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nebenfelder Volltonfelder und Rastertonfelder der beteiligten Druckfarben
umfassen.
5. Verfahren nach dem Ansprüchen 2 oder 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nebenfelder Volltonfelder in den beteiligten Druckfarben, Volltonfelder
mit jeweils zwei übereinander gedruckten Druckfarben, Volltonfelder mit allen übereinander
gedruckten Druckfarben und Rasterfelder in den beteiligten Druckfarben umfassen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfindlichkeit der Farbortverschiebung aufgrund eines linearen Modells
bestimmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das lineare Modell aus den die Einflüsse der einzelnen Farbanteile und der Statistik
des Übereinanderdruckes in Abhängigkeit der Flächendeckungen der einzelnen Druckfarben
beschreibenden Neugebauer-Gleichungen unter Berücksichtigung des Lichtfanges abgeleitet
wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfindlichkeit der Farbortverschiebung für jeden durch die Normfarbwerte
des abgetasteten Bezugsfeldes definierten Arbeitspunkt als Sensitivitätsmatrix neu
berechnet wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche
mit wenigstens einem an ein Spektrometer (45) angekoppelten Meßkopf (42) zur Abtastung
der mitgedruckten Farbmeßfelder (41), mit einer die Meßdaten (46) des Spektrometers
(45) zu Stellgrößen (11, 21) für die Druckmaschine (30) verarbeitenden Meßwertverarbeitungseinheit
(10), dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwertverarbeitungseinheit (10) Rechenmittel (64 bis 68) zur Bestimmung
der Farbabstände zwischen einem Ist-Bezugsfeld (52) und einem Soll-Bezugsfeld (51),
Rechenmittel (71) zur Bestimmung des für eine Farbkorrektur erforderlichen Schichtdickenänderungssteuervektors
(11) und Matrix-Rechenmittel (73) zur Bestimmung der Empfindlichkeit (74, 75) der
Farbortverschiebung aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rechenmittel zur Bestimmung des Farbabstandes Mittel (64, 65) zur Berechnung
von Normfarbwerten und Mittel (66, 67) zur Berechnung von Farborten umfassen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Normfarbwertrechenmittel (64, 65) mit Remissionswertspeichern (51, 52) zur
Speicherung der spektralen Remissionswerte des Soll-Bezugsfeldes und des Ist-Bezugsfeldes
und daß die Matrix-Rechenmittel (73) mit Remissionswertspeichern (53 bis 63) zur
Speicherung der spektralen Remissionen der Nebenfelder verbunden sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekenzeichnet, daß die Matrix-Rechenmittel (73) einen mit den Normfarbwertrechenmitteln (65) für
das Ist-Bezugsfeld (52) verbundenen Arbeitspunkteingang (77) aufweisen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß den Mitteln zur Berechnung des Farbabstands (64-68) Solldaten z.B. via Tastatur
eingebbar sind.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das als Bezugsfeld gewählte Rasterfeld aus ein oder zwei Farben aufgebaut ist.
15. Verfahren zur Farbregelung einer Druckmaschine mit einer farbmetrischen Farbfürhungssteuerung,
wobei auf den von der Druckmaschine bedruckten Druckbögen Farbmessstreifen mit mehreren
Farbmessfeldern mitgedruckt werden, die mit Hilfe eines Messkopfes zur Erfassung
der spektralen Intensitätsverteilungen der Farbmessfelder optisch abgetastet werden,
um aus einer sprektralen Farbanalyse des Messlichtes die spektralen Remissionen und
den Farbort eines Bezugsfeldes eines abgetasteten Farbmessfeldes in einem Koordinatensystem
zu bestimmen und durch Koordinatenvergleich aus dem Farbabstand des abgetasteten
Farbmessfeldes von einem vorgegebenen Soll-Farbort eine Stellgrösse zur Verstellung
der Farbführungsorgane der Druckmaschine zu erzeugen, damit unerwünschte Farbabweichungen
bei den mit der neuen Farbführungseinstellung anschliessend gedruckten Druckbogen
minimal werden, dadurch gekennzeichnet, dass zur Farbabstandsbestimmung die spektralen Remissionswerte eines Bezugsfeldes
in Form eines Volltonfeldes zur Bestimmung eines Ist-Farbortes erfasst werden, dass
hieraus die Empfindlichkeit der Farbortverschiebung aufgrund einer Schichtdicken-/Dichteänderung
errechnet wird, und dass aus dem Abstand zwischen dem gemessenen Ist-Farbort des
Bezugsfeldes und dem Soll-Farbort des Bezugsfeldes sowie der errechneten Empfindlichkeit
der Farbortverschiebung die als relative Korrekturgrösse für die Farbführung erforderlichen
Schichtdicken-/Dichteänderungen der Druckfarben zur Kompensation der Farbortabweichung
des Ist-Farbortes des Bezugsfeldes vom Soll-Farbort des Bezugsfeldes bestimmt werden.