(19)
(11) EP 0 324 882 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.07.1989  Patentblatt  1989/30

(21) Anmeldenummer: 88100868.4

(22) Anmeldetag:  21.01.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(71) Anmelder: MAUSER-WERKE GmbH
D-50321 Brühl (DE)

(72) Erfinder:
  • Przytulla, Dietmar
    D-5159 Sindorf (DE)

(74) Vertreter: von Rospatt, Peter 
Rospatt & Partner Rechtsanwälte Postfach 11 09 35
40509 Düsseldorf
40509 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spundfass


    (57) Spundfaß mit in der Nähe der Faßendflachen aus dem Faßmantel einstückig ausgeformten massiven Trage- und Transportringen 1, bei denen der waage­rechte Ringunterrand 2 und die senkrechte Ringin­nenwand 3 die Anlageflächen für den Faßgreifer bilden, und jeder Trage- und Transportring über einen aus einer axialen Verlängerung des zylindrischen Faß­mantelteils gebildeten Verbindungsring 4 mit dem Faß einstückig verbunden ist, wobei der Nutengrund zwischen dem Verbindungsring und dem konisch gegen den Faßendbereich 6 ansteigenden Mantelteil 5 mit Ab­stand unterhalb der waagerechten Anlagefläche des Trage- und Transportringes angeordnet ist.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Spundfaß aus thermoplastischem Kunststoff mit mindestens einem am Faßmantel in Nähe der zugeordneten Faßendfläche liegenden, im Querschnitt massiven Trage- und Transportring mit einer waagerechten und einer senkrechten Anlagefläche für die Greiferarme eines einge­setzten Faßgreifers, wobei der Trage- und Transportring über einen sich an die waagerechte Anlagefläche anschließender in den Faßmantel einlaufenden Verbindungsring mit dem Faß einstückig verbunden ist, und bei dem der sich aus der Ring­nut erhebende Mantelbereich konisch gegen die Faßendfläche ansteigt.

    [0002] Dabei kann es sich um ein Spundfaß handeln, das in seiner Gesamtheit im Blasverfahren hergestellt ist, und bei dem die Trage- und Transportringe bei der Herstellung einstückig aus dem Faßmantel ausgeformt sind. Es sind aber auch Spund­fässer bekannt, bei denen der rohrförmige Faßmantelteil und die Faßendbereiche getrennt voneinander hergestellt werden. Die im Spritzgußverfahren hergestellten Endbereiche mit den daran befindlichen Trage- und Transportringen werden in einem weiteren Arbeitsgang auf den rohrförmigen Faßrumpf auf­geschweißt.

    [0003] Üblicherweise haben derartige Trage- und Transportringe entsprechend dem DE-GM 76 00 621 einen Querschnitt mit einem waagerechten und einem senkrechten Steg. Der senkrechte Steg ist mit seinem freien Ende zur jeweiligen Kopffläche des Fasses ausgerichtet und der waagerechte Steg aus dem Faßmantel radial nach außen ausgeformt. Weil bei dieser Ausführung die Beherrschung im kritischen Schweißnahtbereich schwierig war, hat man den Trage- und Transportring so ge­steltet, daß die kritischen Schweißzonen von Biegekräften weitgehend entlastet sind, der Ring in Umfangsrichtung elastisch und damit gegenüber dem Faßmantel bei Schlagbe­anspruchung verformbar wird, und die Anbindung des Trage- und Transportringes an den Faßmantel nachgiebig ausgebildet wird. Zu diesem Zweck wurde der Trage- und Transportring über einen sich an die waagerechte Anlagefläche anschließenden, in den Faßmantel einlaufenden ringförmigen Verbindungssteg mit dem Faß verbunden.

    [0004] Der ringförmige Verbindungssteg wird nur noch durch un­schädliche Zugbelastungen belastet, die in den Faßmantel beim Tragen und Transportieren des Fasses im Faßgreifer eingeleitet werden.

    [0005] Wenn der ringförmige Verbindungssteg des Trage- und Trans­portringes aus Gründen einer möglichst elastischen Anbindung in einem spitzen Winkel zur Faßachse in den Faßmantel ein­läuft, endet der Nutengrund zwischen dem Trage- und Trans­portring und dem benachbarten konisch ansteigenden Mantel­teil auf der Höhenebene der waagerechten Anlagefläche des Ringes. Damit wird der Raum zwischen dieser Fläche und dem konischen Mantelteil des Fasses sehr beengt, zumal die Stapelkräfte, die beim Aufstapeln eines gefüllten weiteren Fasses auf die Faßendfläche entstehen, über die Konusfläche direkt in den übrigen Faßmantel abzuleiten sind. Der DE-OS 35 26 921 ist eine solche Ausführung zu entnehmen.

    [0006] Diese Beengung erschwert den Einsatz eines Faßgreifers, der deswegen eine besondere Form erhalten muß. Um den Ein­satz beliebiger Faßgreifer, insbesondere auch derjenigen für Blechfässer verwenden zu können, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Nutengrund zwischen dem Verbindungsring und dem konisch gegen den Faßendbereich ansteigenden Mantel­teil mit Abstand unterhalb der waagerechten Anlagefläche des Trage- und Transportringes angeordnet ist, wobei der Verbindungsring aus einer axialen Verlängerung des zylin­drischen Faßmantelteils ausgeformt ist.

    [0007] Durch diese Maßnahme ist für Faßgreifer üblicher Ausführungen genügend Platz geschaffen, um unbehindert den oberen Grei­ferarm hinter die senkrechte Anlagefläche des Trage- und Transportringes einzusetzen. Es ist darüberhinaus gewähr­leistet, daß die radiale Außenkante des Trage- und Transport­ringes unverändert bleibt, denn das ist die Voraussetzung für die Palettierbarkeit des Fasses.

    [0008] Aber auch das manuelle Handling wird durch die Vergrößerung des Eingreifraumes wesentlich erleichtert. Durch die Ver­längerung des Verbindungsringes gegenüber einem älteren Vor­schlag, wonach der Nutengrund zwischen dem Trage- und Trans­portring und dem benachbarten Mantelteil auf der Höhenebene der waagerechten Anlagefläche endet, wird als besonderer Vorteil die in Umfangsrichtung elastische Anbindung an den Faßmantel begünstigt.

    [0009] Bei der erfindungsgemäßen Verlängerung der Höhe des Verbindungsringes ergeben sich gleiche Wandstärken im zylindrischen Bereich des Mantels, im benachbarten Be­reich des konisch gegen die Faßendfläche ansteigenden Mantelteils und im Bereich des Verbindungsringes.

    [0010] Insbesondere die möglicherweise noch reduzierte Wand­stärke im Verbindungsring und die damit erreichte Nach­giebigkeit bewirkt beim Seitenfall eines gefüllten Fasses, daß in allen beteiligten Wandquerschnitten gleiche De­formationsspannungen entstehen, so daß keine schädlichen Spitzenspannungen mit der Folge von Mantelrissen auftreten können.

    [0011] Außerdem wird durch die Verlängerung des Verbindungsringes beim Seitenfall des Fasses der Verschwenkweg des auf den Boden auftreffenden Ringteiles in die Deformationslage ver­kürzt, und damit die Winkeländerung im Übergang des Ver­bindungsringes in dem zylindrischen Mantelteil kleiner. Die Verkleinerung der Formänderungswege und -winkel trägt zum Abbau der Materialspannungen bei.

    [0012] In Ausgestaltung der Erfindung endet die Faßendfläche unterhalb der Ebene der waagerechten Anlagefläche des Trage- und Transportringes. Dabei entspricht die Höhenlänge des konischen Mantelbereichs mindestens der Ringhöhe des Trage- und Transportringes. Diese Höhenlänge muß eingehalten werden um eine ausreichende Nachgiebigkeit beim Seitenfall eines gefüllten Fasses zu gewährleisten.

    [0013] Es empfiehlt sich also, einen sich aus der Ringnut erhebenden konisch in die Faßendfläche ansteigenden Mantelbereich beizubehalten, um eine sogenannte Knautsch­zone zu gewährleisten, in der die hauptsächliche Aufprall­energie aufgezehrt wird. Dies geschieht in der Weise, daß der Nutengrund des jeweiligen Trage- und Transportringes mit Abstand unterhalb der waagerechten Anlagefläche ange­ordnet wird. Die Höhe des konischen Mantelbereichs mit der anschließenden Kopfendfläche kann mit Vorteil bis in die Ebene der obere Randfläche des Trage- und Transportringes und darüber angehoben sein. Bei Absenkung der Faßendfläche unterhalb der waagerechten Anlagefläche des Trage- und Trans­portringes sollte - wie oben schon ausgeführt - die Mindest­höhe des konischen Mantelteiles mindestens der Höhe des Trage- und Transportringes entsprechen.

    [0014] Eine geringförmige Unterschreitung dieser Höhenlage kann bei leichteren Gebinden bei Einhaltung einer ausreichenden Knautschzone vorgenommen werden.

    [0015] In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt.

    [0016] Es zeigen

    Fig. 1 einen Kopfausschnitt durch den Spundteil eines Fasses im Längsschnitt,

    Fig. 2 einen Kopfausschnitt eines Fasses im Längsschnitt mit tiefliegendem Faßoberboden und

    Fig. 3 einen Kopfausschnitt eines Fasses im Längsschnitt mit nach außen gewölbter Faßendfläche.



    [0017] In der Zeichnung sind mit 7 der zylindrische Teil des Faßmantels und mit 6 die Faßendfläche des Kunstoff-­Fasses bezeichnet. In der Kopffläche des Fasses sind die Spunde 9 in den Spundmulden angeordnet.

    [0018] In Nähe der Faßendfläche 6 liegt der im Querschnitt massive Trage- und Transportring 1 mit einer waage­rechten Anlagefläche 2 und einer senkrechten Anlage­fläche 3 für die in der Zeichnung nicht dargestellten Greiferarme eines eingesetzten Faßgreifers. Die obere Randfläche 10 des Trage- und Transportringes 1 fluchtet in Fig. 1 mit der Faßendfläche 6, während sie in Fig. 2 über die Faßendfläche 6 hervorsteht. Der Trage- und Trans­portring 1 ist über einen Verbindungsring 4, der sich an die waagerechte Anlagefläche 2 anschließt mit dem Faßmantel einstückig verbunden. Der Nutengrund zwischem dem Verbin­dungsring 4 und dem konisch gegen den Faßendbereich 6 an­steigenden Mantelteil 5 ist mit Abstand unterhalb der waagerechten Anlagefläche 2 des Trage- und Transportringes 1 angeordnet.

    [0019] Endet, wie in Fig. 2 dargestellt, die Faßendfläche 6 unter­halb der waagerechten Anlagefläche 2 des Trage- und Trans­portringes 1, entspricht die Höhenlänge des konischen Mantel­bereichs 5 mindestens der Ringhöhe des Trage- und Transport­ringes 1.

    [0020] Die Konizität ist wegen des Platzbedarfs des Faßgreifers erforderlich, andererseits dient die Mindesthöhe der so­genannten Knautschzone als notwendiger Elastizitätsriegel zwischen Faßendfläche 6 und Seitenwand 7 des Fasses.

    [0021] Wie in Fig. 3 dargestellt, ist die Faßendfläche 6 gleich­mäßig nach außen ausgewölbt.

    [0022] Im Grund des Verbindungsringes 4 ist ein Durchgang 8 für den Wasserablauf angeordnet. Der Nutengrund kann wellen­förmig über den Faßumfang verlaufen und ist so angelegt, daß sich der oder die Durchgänge 8 immer in einem Wellental befinden.


    Ansprüche

    1.) Spundfaß aus thermoplastischem Kunststoff mit mindestens einem am Faßmantel in Nähe der zuge­ordneten Faßendfläche liegenden, im Querschnitt massiven Trage- und Transportring mit einer waage­rechten und einer senkrechten Anlagefläche für die Greiferarme eines eingesetzten Faßgreifers, wobei der Trage- und Transportring über einen sich an die waagerechte Anlagefläche anschließenden, in den Faß­mantel einlaufenden Verbindungsring mit dem Faß ein­stückig verbunden ist, und bei dem der sich aus der Ring­nut erhebende Mantelbereich konisch gegen die Faßend­fläche ansteigt, dadurch gekennzeich­net, daß der Nutengrund zwischen dem Verbindungsring (4) und dem konisch gegen den Faßendbereich (6) ansteigenden Mantelteil (5) mit Abstand unterhalb der waagerechten An­lagefläche (2) des Trage- und Transportringes (1) ange­ordnet ist, wobei der Verbindungsring (4) aus einer axialen Verlängerung des zylindrischen Faßmantelteils (7) ausgeformt ist.
     
    2.) Spundfaß nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Faßendfläche (6) unterhalb der Ebene der waagerechten Anlagefläche (2) des Trage- und Transportringes (1) endet, und daß die Höhenlänge des konischen Mantelbereichs (5) mindestens der Ring­höhe des Trage- und Transportringes (1) entspricht.
     
    3.)Spundfaß nach den Ansprüchen 1 und 2, gekenn­zeichnet durch eine gleichmäßig nach außen gewölbte Faßendfläche (6).
     
    4.) Spundfaß nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekenn­zeichnet durch mindestens einen nach außen führenden, im Grund des Verbindungsringes (4) an­geordneten Durchgang (8) für den Wasserablauf.
     
    5.) Spundfaß nach den vorangegangenen Ansprüchen, da­durch gekennzeichnet, daß der Nuten­grund wellenförmig über den Faßumfang verläuft.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht