[0001] Die Erfindung betrifft ein Spundfaß aus thermoplastischem Kunststoff mit mindestens
einem am Faßmantel in Nähe der zugeordneten Faßendfläche liegenden, im Querschnitt
massiven Trage- und Transportring mit einer waagerechten und einer senkrechten Anlagefläche
für die Greiferarme eines eingesetzten Faßgreifers, wobei der Trage- und Transportring
über einen sich an die waagerechte Anlagefläche anschließender in den Faßmantel einlaufenden
Verbindungsring mit dem Faß einstückig verbunden ist, und bei dem der sich aus der
Ringnut erhebende Mantelbereich konisch gegen die Faßendfläche ansteigt.
[0002] Dabei kann es sich um ein Spundfaß handeln, das in seiner Gesamtheit im Blasverfahren
hergestellt ist, und bei dem die Trage- und Transportringe bei der Herstellung einstückig
aus dem Faßmantel ausgeformt sind. Es sind aber auch Spundfässer bekannt, bei denen
der rohrförmige Faßmantelteil und die Faßendbereiche getrennt voneinander hergestellt
werden. Die im Spritzgußverfahren hergestellten Endbereiche mit den daran befindlichen
Trage- und Transportringen werden in einem weiteren Arbeitsgang auf den rohrförmigen
Faßrumpf aufgeschweißt.
[0003] Üblicherweise haben derartige Trage- und Transportringe entsprechend dem DE-GM 76
00 621 einen Querschnitt mit einem waagerechten und einem senkrechten Steg. Der senkrechte
Steg ist mit seinem freien Ende zur jeweiligen Kopffläche des Fasses ausgerichtet
und der waagerechte Steg aus dem Faßmantel radial nach außen ausgeformt. Weil bei
dieser Ausführung die Beherrschung im kritischen Schweißnahtbereich schwierig war,
hat man den Trage- und Transportring so gesteltet, daß die kritischen Schweißzonen
von Biegekräften weitgehend entlastet sind, der Ring in Umfangsrichtung elastisch
und damit gegenüber dem Faßmantel bei Schlagbeanspruchung verformbar wird, und die
Anbindung des Trage- und Transportringes an den Faßmantel nachgiebig ausgebildet wird.
Zu diesem Zweck wurde der Trage- und Transportring über einen sich an die waagerechte
Anlagefläche anschließenden, in den Faßmantel einlaufenden ringförmigen Verbindungssteg
mit dem Faß verbunden.
[0004] Der ringförmige Verbindungssteg wird nur noch durch unschädliche Zugbelastungen
belastet, die in den Faßmantel beim Tragen und Transportieren des Fasses im Faßgreifer
eingeleitet werden.
[0005] Wenn der ringförmige Verbindungssteg des Trage- und Transportringes aus Gründen
einer möglichst elastischen Anbindung in einem spitzen Winkel zur Faßachse in den
Faßmantel einläuft, endet der Nutengrund zwischen dem Trage- und Transportring und
dem benachbarten konisch ansteigenden Mantelteil auf der Höhenebene der waagerechten
Anlagefläche des Ringes. Damit wird der Raum zwischen dieser Fläche und dem konischen
Mantelteil des Fasses sehr beengt, zumal die Stapelkräfte, die beim Aufstapeln eines
gefüllten weiteren Fasses auf die Faßendfläche entstehen, über die Konusfläche direkt
in den übrigen Faßmantel abzuleiten sind. Der DE-OS 35 26 921 ist eine solche Ausführung
zu entnehmen.
[0006] Diese Beengung erschwert den Einsatz eines Faßgreifers, der deswegen eine besondere
Form erhalten muß. Um den Einsatz beliebiger Faßgreifer, insbesondere auch derjenigen
für Blechfässer verwenden zu können, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Nutengrund
zwischen dem Verbindungsring und dem konisch gegen den Faßendbereich ansteigenden
Mantelteil mit Abstand unterhalb der waagerechten Anlagefläche des Trage- und Transportringes
angeordnet ist, wobei der Verbindungsring aus einer axialen Verlängerung des zylindrischen
Faßmantelteils ausgeformt ist.
[0007] Durch diese Maßnahme ist für Faßgreifer üblicher Ausführungen genügend Platz geschaffen,
um unbehindert den oberen Greiferarm hinter die senkrechte Anlagefläche des Trage-
und Transportringes einzusetzen. Es ist darüberhinaus gewährleistet, daß die radiale
Außenkante des Trage- und Transportringes unverändert bleibt, denn das ist die Voraussetzung
für die Palettierbarkeit des Fasses.
[0008] Aber auch das manuelle Handling wird durch die Vergrößerung des Eingreifraumes wesentlich
erleichtert. Durch die Verlängerung des Verbindungsringes gegenüber einem älteren
Vorschlag, wonach der Nutengrund zwischen dem Trage- und Transportring und dem benachbarten
Mantelteil auf der Höhenebene der waagerechten Anlagefläche endet, wird als besonderer
Vorteil die in Umfangsrichtung elastische Anbindung an den Faßmantel begünstigt.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Verlängerung der Höhe des Verbindungsringes ergeben sich
gleiche Wandstärken im zylindrischen Bereich des Mantels, im benachbarten Bereich
des konisch gegen die Faßendfläche ansteigenden Mantelteils und im Bereich des Verbindungsringes.
[0010] Insbesondere die möglicherweise noch reduzierte Wandstärke im Verbindungsring und
die damit erreichte Nachgiebigkeit bewirkt beim Seitenfall eines gefüllten Fasses,
daß in allen beteiligten Wandquerschnitten gleiche Deformationsspannungen entstehen,
so daß keine schädlichen Spitzenspannungen mit der Folge von Mantelrissen auftreten
können.
[0011] Außerdem wird durch die Verlängerung des Verbindungsringes beim Seitenfall des Fasses
der Verschwenkweg des auf den Boden auftreffenden Ringteiles in die Deformationslage
verkürzt, und damit die Winkeländerung im Übergang des Verbindungsringes in dem
zylindrischen Mantelteil kleiner. Die Verkleinerung der Formänderungswege und -winkel
trägt zum Abbau der Materialspannungen bei.
[0012] In Ausgestaltung der Erfindung endet die Faßendfläche unterhalb der Ebene der waagerechten
Anlagefläche des Trage- und Transportringes. Dabei entspricht die Höhenlänge des konischen
Mantelbereichs mindestens der Ringhöhe des Trage- und Transportringes. Diese Höhenlänge
muß eingehalten werden um eine ausreichende Nachgiebigkeit beim Seitenfall eines gefüllten
Fasses zu gewährleisten.
[0013] Es empfiehlt sich also, einen sich aus der Ringnut erhebenden konisch in die Faßendfläche
ansteigenden Mantelbereich beizubehalten, um eine sogenannte Knautschzone zu gewährleisten,
in der die hauptsächliche Aufprallenergie aufgezehrt wird. Dies geschieht in der
Weise, daß der Nutengrund des jeweiligen Trage- und Transportringes mit Abstand unterhalb
der waagerechten Anlagefläche angeordnet wird. Die Höhe des konischen Mantelbereichs
mit der anschließenden Kopfendfläche kann mit Vorteil bis in die Ebene der obere Randfläche
des Trage- und Transportringes und darüber angehoben sein. Bei Absenkung der Faßendfläche
unterhalb der waagerechten Anlagefläche des Trage- und Transportringes sollte - wie
oben schon ausgeführt - die Mindesthöhe des konischen Mantelteiles mindestens der
Höhe des Trage- und Transportringes entsprechen.
[0014] Eine geringförmige Unterschreitung dieser Höhenlage kann bei leichteren Gebinden
bei Einhaltung einer ausreichenden Knautschzone vorgenommen werden.
[0015] In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt.
[0016] Es zeigen
Fig. 1 einen Kopfausschnitt durch den Spundteil eines Fasses im Längsschnitt,
Fig. 2 einen Kopfausschnitt eines Fasses im Längsschnitt mit tiefliegendem Faßoberboden
und
Fig. 3 einen Kopfausschnitt eines Fasses im Längsschnitt mit nach außen gewölbter
Faßendfläche.
[0017] In der Zeichnung sind mit 7 der zylindrische Teil des Faßmantels und mit 6 die Faßendfläche
des Kunstoff-Fasses bezeichnet. In der Kopffläche des Fasses sind die Spunde 9 in
den Spundmulden angeordnet.
[0018] In Nähe der Faßendfläche 6 liegt der im Querschnitt massive Trage- und Transportring
1 mit einer waagerechten Anlagefläche 2 und einer senkrechten Anlagefläche 3 für
die in der Zeichnung nicht dargestellten Greiferarme eines eingesetzten Faßgreifers.
Die obere Randfläche 10 des Trage- und Transportringes 1 fluchtet in Fig. 1 mit der
Faßendfläche 6, während sie in Fig. 2 über die Faßendfläche 6 hervorsteht. Der Trage-
und Transportring 1 ist über einen Verbindungsring 4, der sich an die waagerechte
Anlagefläche 2 anschließt mit dem Faßmantel einstückig verbunden. Der Nutengrund zwischem
dem Verbindungsring 4 und dem konisch gegen den Faßendbereich 6 ansteigenden Mantelteil
5 ist mit Abstand unterhalb der waagerechten Anlagefläche 2 des Trage- und Transportringes
1 angeordnet.
[0019] Endet, wie in Fig. 2 dargestellt, die Faßendfläche 6 unterhalb der waagerechten
Anlagefläche 2 des Trage- und Transportringes 1, entspricht die Höhenlänge des konischen
Mantelbereichs 5 mindestens der Ringhöhe des Trage- und Transportringes 1.
[0020] Die Konizität ist wegen des Platzbedarfs des Faßgreifers erforderlich, andererseits
dient die Mindesthöhe der sogenannten Knautschzone als notwendiger Elastizitätsriegel
zwischen Faßendfläche 6 und Seitenwand 7 des Fasses.
[0021] Wie in Fig. 3 dargestellt, ist die Faßendfläche 6 gleichmäßig nach außen ausgewölbt.
[0022] Im Grund des Verbindungsringes 4 ist ein Durchgang 8 für den Wasserablauf angeordnet.
Der Nutengrund kann wellenförmig über den Faßumfang verlaufen und ist so angelegt,
daß sich der oder die Durchgänge 8 immer in einem Wellental befinden.
1.) Spundfaß aus thermoplastischem Kunststoff mit mindestens einem am Faßmantel in
Nähe der zugeordneten Faßendfläche liegenden, im Querschnitt massiven Trage- und
Transportring mit einer waagerechten und einer senkrechten Anlagefläche für die Greiferarme
eines eingesetzten Faßgreifers, wobei der Trage- und Transportring über einen sich
an die waagerechte Anlagefläche anschließenden, in den Faßmantel einlaufenden Verbindungsring
mit dem Faß einstückig verbunden ist, und bei dem der sich aus der Ringnut erhebende
Mantelbereich konisch gegen die Faßendfläche ansteigt, dadurch gekennzeichnet, daß der Nutengrund zwischen dem Verbindungsring (4) und dem konisch gegen den Faßendbereich
(6) ansteigenden Mantelteil (5) mit Abstand unterhalb der waagerechten Anlagefläche
(2) des Trage- und Transportringes (1) angeordnet ist, wobei der Verbindungsring
(4) aus einer axialen Verlängerung des zylindrischen Faßmantelteils (7) ausgeformt
ist.
2.) Spundfaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faßendfläche (6) unterhalb der Ebene der waagerechten Anlagefläche (2) des
Trage- und Transportringes (1) endet, und daß die Höhenlänge des konischen Mantelbereichs
(5) mindestens der Ringhöhe des Trage- und Transportringes (1) entspricht.
3.)Spundfaß nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch eine gleichmäßig nach außen gewölbte Faßendfläche (6).
4.) Spundfaß nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch mindestens einen nach außen führenden, im Grund des Verbindungsringes (4) angeordneten
Durchgang (8) für den Wasserablauf.
5.) Spundfaß nach den vorangegangenen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Nutengrund wellenförmig über den Faßumfang verläuft.