[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Eckschutzschiene (im folgenden nur "Schiene"
genannt) für Putz und ist hauptsächlich, aber nicht ausschließlich für Außenputz
vorgesehen, und zwar für das Verputzen der Außenecken von Gebäuden. Die Schiene hat
im übrigen die im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Merkmale.
[0002] Das hierfür zu verwendende Metallblech besteht vorzugsweise aus Edelstahl oder aus
verzinktem Eisen. Weniger geeignet sind Aluminium oder Leichtmetall, wegen deren größeren
Ausdehnungskoeffizienten.
[0003] Eine bekannte Schiene dieser Art ist aus Metallblech so gebogen, daß ein durchgehender
Eckwulst entsteht und daß seine beiden Schenkel einen spitzen Winkel einschließen,
nämlich einen Winkel von ca. 80°. Nach dem Anbringen der Schiene an einer gemauerten
Ecke durch Nägel oder durch Klebemörtel berühren die Außenkanten der Schenkel das
Mauerwerk, während der Eckwulst gegenüber der Kante der gemauerten Ecke vorsteht.
Es wird nun zunächst eine Schicht Grundputz auf das Mauerwerk und die Schiene gebracht,
nämlich mit Hilfe einer Abziehleiste oder Kardätsche, die am Eckwulst aufwärts bewegt
wird. Dabei dringt Grundputz durch die Löcher der Schenkel in den Innenraum zwischen
Schiene und Mauerwerk, wobei jedoch der Eckwulst noch von Putz frei bleibt. Nach
dem Abbinden des Grundputzes wird eine Schicht Oberputz aufgebracht, wodurch auch
der Eckwulst verdeckt werden sollte, was jedoch nicht immer der Fall ist, weil der
Mörtel auf dem Blech der Schiene schlecht haftet. An einigen Stellen steht der Eckwulst
noch vor oder ist nur derart geringfügig abgedeckt, daß Feuchtigkeit eindringt und
zum Korridieren einer aus verzinktem Eisenblech bestehenden Schiene führt.
[0004] Derartige Schienen haben einen weiteren ins Gewicht fallenden Nachteil: Werden sie
angeschlagen oder von einem Fahrzeug angefahren, so verbiegen sie sich über einen
größeren Längenbereich, mit der Folge, daß der Putz abspringt. Derartige Fehlerstellen
lassen sich dann durch Überputzen allein nicht mehr einwandfrei reparieren. Vielmehr
muß der Putz ein Stück längs der Eckschiene entfernt werden, dann muß das entsprechende
Stück Schiene herausgeschnitten und durch ein gleich langes Stück neuer Schiene ersetzt
werden, woraufhin dann wieder Grundputz und Oberputz auf gebracht werden müssen.
Ein zeitraubendes und kostspieliges Verfahren.
[0005] Durch die vorliegende Erfindung soll eine Schiene der genannten Art geschaffen werden,
deren Eckwulst Putz und Mörtel sicher festhält und sich beim Auftrag des Oberputzes
zuverlässig abdecken läßt. Ferner soll die Schiene bei Stoßbelastungen gegen den Eckwulst
nur in einem relativ kleinen Bereich Verformungen erleiden, so daß der Schaden durch
ein neues Stück Oberputz allein behoben werden kann, vor allem ein Stück der Schiene
selbst nicht ausgewechselt zu werden braucht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst. (In den folgenden
Ausführungen werden auch die in den Ansprüchen definierten Begriffe verwendet.)
[0007] Durch die Löcher innerhalb des Eckwulstes dringt beim Abziehen schon Grundputz in
das Innere des Eckwulstes ein, und zwar in die Löcher zwischen den Noppen, aber auch
in den Bereich unterhalb der Noppen. Beim Aufbringen des Oberputzes bietet der in
den Löchern zutage tretende Grundputz ausreichenden Halt für den Oberputz, und zwar
auch für die Bereiche außerhalb der Noppen. Ferner werden die Noppen beim Aufbringen
des Grundputzes durch Mörtelschweiß abgedeckt, d.h. durch Wasser, das mit Putzmörtelbestandteilen
angereichert ist. Auch dies trägt zu einem zuverlässigen Haften des Oberputzes außerhalb
der Noppen bei. Die Schiene wird zuverlässig über ihre ganze Länge in den Putz eingebettet.
Dies beugt einer Korrosion von Schienen aus verzinktem Eisnblech vor. Bei einer Schlagbeanspruchung
der verputzten Ecke verbiegen sich lediglich einige der Noppen im Eckwulst, währende
die Schiene als ganzes im wesentlichen ihre ursprüngliche Form beibehält, was Reparaturen
vereinfacht.
Weiterbildungen der Erfindung
[0008] ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Nach Anspruch 2 läßt sich einerseits dadurch, daß die Schenkel miteinander einen
rechten Winkel bilden, andererseits dadurch, daß in jedem der Schenkel ein von Löchern
unterbrochener Außenwulst in Gestalt von Noppen vorhanden ist, eine Auflagemöglichkeit
für eine Abziehleiste geschaffen. Beim Aufbringen des Grundputzes kann man mit der
Abziehleiste über den Eckwulst und den Außenwulst in einem der Schenkel streichen,
so daß sich eine Grundputzschicht vorgegebener und über die Breite des Schenkels hin
gleichbleibender Dicke ergibt. Wiederum haftet die Grundputzschicht im Schenkel durch
die Löcher und die ihnen gegenüber vorstehenden Noppen außerordentlich fest, so daß
sie eine zuverlässige Grundlage für den Oberputz bildet. Durch den Eckwulst und die
beiden Außenwülste ergibt sich ein sehr stabiler Querschnitt, was den Transport von
Schienen erleichtert.
[0010] Werden nach Anspruch 3 die Noppen im Eckwulst und den Außenwülsten gegeneinander
in Längsrichtung versetzt, so hat eine rechtwinklig zur Schiene gehaltene Abziehleiste
immer an mindestens einem Noppen Halt. Befindet sie sich gerade über einem Loch des
einen Schenkels, so hat sie Halt am Noppen des Eckwulstes. Befindet sie sich über
einem Loch des Eckwulstes, so hat sie Halt an einem Noppen des Schenkels. Dadurch
wird der Gefahr vorgebeugt, daß die Abziehleiste im Rhythmus der Noppen und Löcher
von Eckwulst und Schenkel in Vertiefungen eindringt und damit eine wellige Putzoberfläche
erzeugt.
[0011] Werden nach Anspruch 4 die Noppen so gestaltet, daß sie mit je einer Spitze in die
benachbarten Löcher ragen, so bieten sie einen besonders guten Halt für den in die
Schiene gedrückten Putz.
[0012] Ausführungsbeispiele mit weiteren Merkmalen der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnungen beschrieben.
Figur 1 ist ein waagerechter Querschnitt nach Linie I - I in Figur 2 durch eine Mauerecke,
den Grundputz mit darin eingebetteter Schiene und den Außenputz. Die Schiene ist in
allen Figuren in etwas mehr als natürlicher Größe dargestellt.
Figur 2 ist eine vereinfachte Seitenansicht der Schiene allein nach Linie II - II
in Figur 1.
Figur 3 ist eine Draufsicht auf die Schiene allein nach Linie III - III in Figur 1.
[0013] Aus Edelstahl oder verzinktem Eisenblech wird eine Schiene 1 gefertigt, die die Funktion
einer Eckschutzschiene hat. Die Schiene hat eine mittige Reihe von Löchern 4 und
zwei äußere Reihen von Löchern 6. Diese Löcher werden gestanzt, solange das Schienenmaterial
noch eben ist. Anschließend werden in einer Ziehpresse drei Rundbiegungen hergestellt.
Durch eine Rundbiegung im Bereich der Reihe von Löchern 4 ergeben sich ein Eckwulst
8 und zwei zueinander spiegelbildliche Schenkel 2 der Schiene. In den Bereichen der
beiden Reihen von Löchern 6 ergeben sich zwei Außenwülste 10. Der Eckwulst und die
beiden Außenwülste bestehen aus je einer Reihe von Noppen 12 bzw. 14. Wie Figur 1
zeigt, bilden die Schenkel 2 der Schiene insgesamt im Querschnitt einen rechten Winkel.
[0014] Die Löcher 4 und 6 haben im Querschnitt die etwaige Form einer Acht. Dadurch ergeben
sich Noppen 12 und 14, die mit je einer Spitze in die Löcher hineinragen. Da die
Noppen gegenüber den Schenkeln durch die Rundbiegungen herausgedrückt wurden, stehen
sie in Gebrauchslage weiter außen als die Schenkel und halten damit den durch die
Löcher gedrückten Grundputz fest.
[0015] Figur 2 zeigt der Übersichtlichkeit halber an ihrer linken Seite die Noppen 14 in
ihrem nach hinten stehenden Schenkel nicht. Wie Figur 2 und 3 deutlich zeigen, sind
die Löcher 4 und 6 und somit auch die Noppen 12 und 14 in Längsrichtung der Schiene
gegeneinander versetzt angeordnet.
[0016] Zum Verputzen einer Ecke aus Mauerwerk 16 oder Beton werden übereinander mehrere
Schienen 1 stellenweise mit Klebemörtel befestigt. Nach dem Abbinden des Klebemörtels
wird der Grundputz 18 mit einer Abziehleiste (Kardätsche) aufgetragen. Im Bereich
der Ecke findet die Abziehleiste dabei Halt an den Noppen 12 und 14, die den Eckwulst
bzw. den einen Außenwulst bilden. Wird die Abziehleiste unter einem rechten Winkel
zur Schiene gehalten, so kann sie nicht gleichzeitig in zwei Löcher 4 und 6 geraten,
sondern hat immer an einem der Noppen 12 oder 14 Halt. Der Grundputz wird durch die
Löcher 4 und 6 der Schiene gedrückt, haftet am Mauerwerk 16 und bettet die Schiene
ein. Die Noppen werden größtenteils mit Putz abgedeckt. Ihre äußersten Rundungen werden
dabei mit Mörtelschweiß überzogen.
[0017] Nach dem Abbinden des Grundputzes 18 wird der Oberputz 20 aufgetragen, der den Grundputz
und die Schiene vollständig abdeckt. Sodann wird mit einer Scheibe nachgearbeitet
("zugescheibt"), so daß sich eine glatte Außenfläche des Grundputzes ergibt.
[0018] Zum Ablängen der Schiene genügt es, die Ränder der beiden Schenkel durchzuschneiden.
Wird anschließend die Schiene über Eck gebogen, so bricht sie an der beabsichtigten
Stelle durch.
[0019] Wird die im Putz liegende Schiene durch Schlageinwirkung beschädigt, so wird nicht
die Schiene als Ganzes verbogen, sondern es werden lediglich einzelne Noppen 12 im
Bereich des Eckwulstes 8 verbogen. Es brauchen also nicht Längsabschnitte der Schiene
ausgewechselt zu werden. Eine in der Ecke entstandene Delle läßt sich mit Mörtel wieder
ausbessern.
[0020] In an sich bekannter Weise kann der Eckwulst 8 von einem Kunststoffprofil überzogen
werden, was erforderlich ist, wenn Kratzputz aufgebracht werden soll.
BEZUGSZEICHEN
[0021]
1 Schiene
2 Schenkel
4, 6 Loch
8 Eckwulst
10 Außenwulst
12, 14 Noppen
16 Mauerwerk
18 Grundputz
20 Oberputz
1. Eckschutzschiene (Schiene (1)) für Putz, insbesondere Außenputz, mit folgenden
Merkmalen:
a) die Schiene (1) ist aus einem Streifen Metallblech durch Biegen um dessen Längsrichtung
hergestellt,
b) sie hat einen rundgebogenen Eckwulst (8) und zwei im Winkel zueineander verlaufwende
Schenkel (2),
c) als Durchlässe für Putz sind in den Schenkeln reihenweise Löcher (4) vorgesehen,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
d) Löcher (6) sind außerdem reihenweise im Bereich des Eckwulstes (8)vorgesehen und
unterbrechen den Eckwulst,
e) derart, daß sich zwischen je zwei Löchern (6) im Eckwulst (8) ein Noppen (12) von
der Qerschnittsform der Rundbiegung befindet.
2. Schiene nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) die Schenkel (2) der Schiene (1) bilden miteinander zumindest annähernd einen rechten
Winkel,
b) das Material jedes der Schenkel (2) ist im Bereich seiner Reihe von Löchern (4)
zu einem Außenwulst (10) gebogen,
c) derart, daß sich zwischen je zwei Löchern (4) im Außenwulst (10) ein Noppen (14)
von der Qerschnittsform des Außenwulstes (10) befindet.
3. Schiene nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppen (12) im Eckwulst (8) gegenüber den Noppen (14) in den Außenwülsten
(10) der Schenkel (2) in Längsrichtung der Schiene (1) versetzt und insbesondere
auf die Mitte zischen je zwei benachbarten Noppen (14) ausgerichtet sind.
4. Schiene nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppen (12, 14) mit je einer Spitze in die beiden benachbarten Löcher (4,
6) ragen.