(19)
(11) EP 0 324 918 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.07.1989  Patentblatt  1989/30

(21) Anmeldenummer: 88119440.1

(22) Anmeldetag:  23.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04F 13/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR IT LI LU NL

(30) Priorität: 21.12.1987 DE 3743306

(71) Anmelder: Oldendorf, Günter
D-73441 Bopfingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Oldendorf, Günter
    D-73441 Bopfingen (DE)

(74) Vertreter: Schroeter, Helmut et al
Schroeter & Lehmann Patentanwälte Postfach 71 03 50
D-81453 München
D-81453 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Eckschutzschiene für Putz


    (57) Eine Eckschutzschiene (1) für Putz, die für das Verputzen der Außenecken von Gebäuden bestimmt ist. Die Schiene (1) besteht aus einem Streifen Metallblech, der um dessen Längsachse gebogen ist. Sie hat einen rundge­bogenen Eckwulst (8) und zwei im rechten Winkel zueinander verlaufende Schenkel (2), in denen rundgebogene Außenwulste (10) vorgesehen sind. In den Bereichen des Eckwulstes (8) und der Außenwulste (10) sind als Durchlässe für Putz reihenweise Löcher (6, 4) vorgesehen. Zwischen je zwei Löchern (6, 4) im Eckwulst (8) und in den Außenwulsten (10) sind Noppen (12, 14) von der Querschnittsform der Wulste vorgesehen. Insbe­sondere sind die Noppen (12) des Eckwulstes (8) gegenüber denen der Au­ßenwulste (10) in Längsrichtung der Schiene (1) versetzt. Die Noppen (12, 14) ragen mit je einer Spritze in die benachbarten Löcher (6, 4).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Eckschutzschiene (im folgenden nur "Schiene" genannt) für Putz und ist hauptsächlich, aber nicht aus­schließlich für Außenputz vorgesehen, und zwar für das Verputzen der Au­ßenecken von Gebäuden. Die Schiene hat im übrigen die im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Merkmale.

    [0002] Das hierfür zu verwendende Metallblech besteht vorzugsweise aus Edel­stahl oder aus verzinktem Eisen. Weniger geeignet sind Aluminium oder Leichtmetall, wegen deren größeren Ausdehnungskoeffizienten.

    [0003] Eine bekannte Schiene dieser Art ist aus Metallblech so gebogen, daß ein durchgehender Eckwulst entsteht und daß seine beiden Schenkel einen spitzen Winkel einschließen, nämlich einen Winkel von ca. 80°. Nach dem Anbringen der Schiene an einer gemauerten Ecke durch Nägel oder durch Klebemörtel berühren die Außenkanten der Schenkel das Mauerwerk, während der Eckwulst gegenüber der Kante der gemauerten Ecke vorsteht. Es wird nun zunächst eine Schicht Grundputz auf das Mauerwerk und die Schiene gebracht, nämlich mit Hilfe einer Abziehleiste oder Kardätsche, die am Eckwulst aufwärts bewegt wird. Dabei dringt Grundputz durch die Löcher der Schenkel in den Innenraum zwischen Schiene und Mauerwerk, wobei je­doch der Eckwulst noch von Putz frei bleibt. Nach dem Abbinden des Grundputzes wird eine Schicht Oberputz aufgebracht, wodurch auch der Eckwulst verdeckt werden sollte, was jedoch nicht immer der Fall ist, weil der Mörtel auf dem Blech der Schiene schlecht haftet. An einigen Stellen steht der Eckwulst noch vor oder ist nur derart geringfügig ab­gedeckt, daß Feuchtigkeit eindringt und zum Korridieren einer aus ver­zinktem Eisenblech bestehenden Schiene führt.

    [0004] Derartige Schienen haben einen weiteren ins Gewicht fallenden Nachteil: Werden sie angeschlagen oder von einem Fahrzeug angefahren, so verbiegen sie sich über einen größeren Längenbereich, mit der Folge, daß der Putz abspringt. Derartige Fehlerstellen lassen sich dann durch Überputzen al­lein nicht mehr einwandfrei reparieren. Vielmehr muß der Putz ein Stück längs der Eckschiene entfernt werden, dann muß das entsprechende Stück Schiene herausgeschnitten und durch ein gleich langes Stück neuer Schie­ne ersetzt werden, woraufhin dann wieder Grundputz und Oberputz auf ge­bracht werden müssen. Ein zeitraubendes und kostspieliges Verfahren.

    [0005] Durch die vorliegende Erfindung soll eine Schiene der genannten Art ge­schaffen werden, deren Eckwulst Putz und Mörtel sicher festhält und sich beim Auftrag des Oberputzes zuverlässig abdecken läßt. Ferner soll die Schiene bei Stoßbelastungen gegen den Eckwulst nur in einem relativ kleinen Bereich Verformungen erleiden, so daß der Schaden durch ein neu­es Stück Oberputz allein behoben werden kann, vor allem ein Stück der Schiene selbst nicht ausgewechselt zu werden braucht.

    [0006] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst. (In den folgenden Ausführungen werden auch die in den Ansprüchen definierten Be­griffe verwendet.)

    [0007] Durch die Löcher innerhalb des Eckwulstes dringt beim Abziehen schon Grundputz in das Innere des Eckwulstes ein, und zwar in die Löcher zwi­schen den Noppen, aber auch in den Bereich unterhalb der Noppen. Beim Aufbringen des Oberputzes bietet der in den Löchern zutage tretende Grundputz ausreichenden Halt für den Oberputz, und zwar auch für die Be­reiche außerhalb der Noppen. Ferner werden die Noppen beim Aufbringen des Grundputzes durch Mörtelschweiß abgedeckt, d.h. durch Wasser, das mit Putzmörtelbestandteilen angereichert ist. Auch dies trägt zu einem zuverlässigen Haften des Oberputzes außerhalb der Noppen bei. Die Schie­ne wird zuverlässig über ihre ganze Länge in den Putz eingebettet. Dies beugt einer Korrosion von Schienen aus verzinktem Eisnblech vor. Bei ei­ner Schlagbeanspruchung der verputzten Ecke verbiegen sich lediglich ei­nige der Noppen im Eckwulst, währende die Schiene als ganzes im wesent­lichen ihre ursprüngliche Form beibehält, was Reparaturen vereinfacht.

    Weiterbildungen der Erfindung



    [0008] ergeben sich aus den Unteransprüchen.


    [0009] Nach Anspruch 2 läßt sich einerseits dadurch, daß die Schenkel miteinan­der einen rechten Winkel bilden, andererseits dadurch, daß in jedem der Schenkel ein von Löchern unterbrochener Außenwulst in Gestalt von Noppen vorhanden ist, eine Auflagemöglichkeit für eine Abziehleiste geschaffen. Beim Aufbringen des Grundputzes kann man mit der Abziehleiste über den Eckwulst und den Außenwulst in einem der Schenkel streichen, so daß sich eine Grundputzschicht vorgegebener und über die Breite des Schenkels hin gleichbleibender Dicke ergibt. Wiederum haftet die Grundputzschicht im Schenkel durch die Löcher und die ihnen gegenüber vorstehenden Noppen außerordentlich fest, so daß sie eine zuverlässige Grundlage für den Oberputz bildet. Durch den Eckwulst und die beiden Außenwülste ergibt sich ein sehr stabiler Querschnitt, was den Transport von Schienen er­leichtert.

    [0010] Werden nach Anspruch 3 die Noppen im Eckwulst und den Außenwülsten ge­geneinander in Längsrichtung versetzt, so hat eine rechtwinklig zur Schiene gehaltene Abziehleiste immer an mindestens einem Noppen Halt. Befindet sie sich gerade über einem Loch des einen Schenkels, so hat sie Halt am Noppen des Eckwulstes. Befindet sie sich über einem Loch des Eckwulstes, so hat sie Halt an einem Noppen des Schenkels. Dadurch wird der Gefahr vorgebeugt, daß die Abziehleiste im Rhythmus der Noppen und Löcher von Eckwulst und Schenkel in Vertiefungen eindringt und damit ei­ne wellige Putzoberfläche erzeugt.

    [0011] Werden nach Anspruch 4 die Noppen so gestaltet, daß sie mit je einer Spitze in die benachbarten Löcher ragen, so bieten sie einen besonders guten Halt für den in die Schiene gedrückten Putz.

    [0012] Ausführungsbeispiele mit weiteren Merkmalen der Erfindung werden im fol­genden anhand der Zeichnungen beschrieben.

    Figur 1 ist ein waagerechter Querschnitt nach Linie I - I in Figur 2 durch eine Mauerecke, den Grundputz mit darin eingebetteter Schiene und den Außenputz. Die Schiene ist in allen Figuren in etwas mehr als natürlicher Größe dargestellt.

    Figur 2 ist eine vereinfachte Seitenansicht der Schiene allein nach Linie II - II in Figur 1.

    Figur 3 ist eine Draufsicht auf die Schiene allein nach Linie III - III in Figur 1.



    [0013] Aus Edelstahl oder verzinktem Eisenblech wird eine Schiene 1 gefertigt, die die Funktion einer Eckschutzschiene hat. Die Schiene hat eine mitti­ge Reihe von Löchern 4 und zwei äußere Reihen von Löchern 6. Diese Lö­cher werden gestanzt, solange das Schienenmaterial noch eben ist. An­schließend werden in einer Ziehpresse drei Rundbiegungen hergestellt. Durch eine Rundbiegung im Bereich der Reihe von Löchern 4 ergeben sich ein Eckwulst 8 und zwei zueinander spiegelbildliche Schenkel 2 der Schiene. In den Bereichen der beiden Reihen von Löchern 6 ergeben sich zwei Außenwülste 10. Der Eckwulst und die beiden Außenwülste bestehen aus je einer Reihe von Noppen 12 bzw. 14. Wie Figur 1 zeigt, bilden die Schenkel 2 der Schiene insgesamt im Querschnitt einen rechten Winkel.

    [0014] Die Löcher 4 und 6 haben im Querschnitt die etwaige Form einer Acht. Da­durch ergeben sich Noppen 12 und 14, die mit je einer Spitze in die Lö­cher hineinragen. Da die Noppen gegenüber den Schenkeln durch die Rund­biegungen herausgedrückt wurden, stehen sie in Gebrauchslage weiter au­ßen als die Schenkel und halten damit den durch die Löcher gedrückten Grundputz fest.

    [0015] Figur 2 zeigt der Übersichtlichkeit halber an ihrer linken Seite die Noppen 14 in ihrem nach hinten stehenden Schenkel nicht. Wie Figur 2 und 3 deutlich zeigen, sind die Löcher 4 und 6 und somit auch die Noppen 12 und 14 in Längsrichtung der Schiene gegeneinander versetzt angeordnet.

    [0016] Zum Verputzen einer Ecke aus Mauerwerk 16 oder Beton werden übereinander mehrere Schienen 1 stellenweise mit Klebemörtel befestigt. Nach dem Ab­binden des Klebemörtels wird der Grundputz 18 mit einer Abziehleiste (Kardätsche) aufgetragen. Im Bereich der Ecke findet die Abziehleiste dabei Halt an den Noppen 12 und 14, die den Eckwulst bzw. den einen Au­ßenwulst bilden. Wird die Abziehleiste unter einem rechten Winkel zur Schiene gehalten, so kann sie nicht gleichzeitig in zwei Löcher 4 und 6 geraten, sondern hat immer an einem der Noppen 12 oder 14 Halt. Der Grundputz wird durch die Löcher 4 und 6 der Schiene gedrückt, haftet am Mauerwerk 16 und bettet die Schiene ein. Die Noppen werden größtenteils mit Putz abgedeckt. Ihre äußersten Rundungen werden dabei mit Mörtel­schweiß überzogen.

    [0017] Nach dem Abbinden des Grundputzes 18 wird der Oberputz 20 aufgetragen, der den Grundputz und die Schiene vollständig abdeckt. Sodann wird mit einer Scheibe nachgearbeitet ("zugescheibt"), so daß sich eine glatte Außenfläche des Grundputzes ergibt.

    [0018] Zum Ablängen der Schiene genügt es, die Ränder der beiden Schenkel durchzuschneiden. Wird anschließend die Schiene über Eck gebogen, so bricht sie an der beabsichtigten Stelle durch.

    [0019] Wird die im Putz liegende Schiene durch Schlageinwirkung beschädigt, so wird nicht die Schiene als Ganzes verbogen, sondern es werden lediglich einzelne Noppen 12 im Bereich des Eckwulstes 8 verbogen. Es brauchen al­so nicht Längsabschnitte der Schiene ausgewechselt zu werden. Eine in der Ecke entstandene Delle läßt sich mit Mörtel wieder ausbessern.

    [0020] In an sich bekannter Weise kann der Eckwulst 8 von einem Kunststoffpro­fil überzogen werden, was erforderlich ist, wenn Kratzputz aufgebracht werden soll.

    BEZUGSZEICHEN



    [0021] 

    1 Schiene

    2 Schenkel

    4, 6 Loch

    8 Eckwulst

    10 Außenwulst

    12, 14 Noppen

    16 Mauerwerk

    18 Grundputz

    20 Oberputz




    Ansprüche

    1. Eckschutzschiene (Schiene (1)) für Putz, insbesondere Außenputz, mit folgenden Merkmalen:
    a) die Schiene (1) ist aus einem Streifen Metallblech durch Biegen um dessen Längsrichtung hergestellt,
    b) sie hat einen rundgebogenen Eckwulst (8) und zwei im Winkel zueineander verlaufwende Schenkel (2),
    c) als Durchlässe für Putz sind in den Schenkeln reihenweise Löcher (4) vorgesehen,
    gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
    d) Löcher (6) sind außerdem reihenweise im Bereich des Eckwulstes (8)vorgesehen und unterbrechen den Eckwulst,
    e) derart, daß sich zwischen je zwei Löchern (6) im Eckwulst (8) ein Noppen (12) von der Qerschnittsform der Rundbiegung be­findet.
     
    2. Schiene nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) die Schenkel (2) der Schiene (1) bilden miteinander zumindest annähernd einen rechten Winkel,

    b) das Material jedes der Schenkel (2) ist im Bereich seiner Rei­he von Löchern (4) zu einem Außenwulst (10) gebogen,

    c) derart, daß sich zwischen je zwei Löchern (4) im Außenwulst (10) ein Noppen (14) von der Qerschnittsform des Außenwul­stes (10) befindet.


     
    3. Schiene nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppen (12) im Eckwulst (8) gegenüber den Noppen (14) in den Außenwül­sten (10) der Schenkel (2) in Längsrichtung der Schiene (1) ver­setzt und insbesondere auf die Mitte zischen je zwei benachbarten Noppen (14) ausgerichtet sind.
     
    4. Schiene nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Noppen (12, 14) mit je einer Spitze in die bei­den benachbarten Löcher (4, 6) ragen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht