[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Justieren und Festspannen von
Fenster- und Türrahmen oder dergleichen in Maueröffnungen nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Maueröffnungen, in die Fenster- oder Türrahmen eingesetzt werden, haben in aller
Regel eine lichte Weite, die die Außenabmessungen des Rahmens mehr oder weniger übersteigt.
Der vorgefertigte Rahmen muß daher bezüglich dreier orthogonaler Achsen in der Maueröffnung
justiert werden, bevor er darin endgültig befestigt wird. Es ist bekannt, die Rahmen
mit Hilfe von Unterlegstücken und/oder Keilen nach der Justage in der Maueröffnung
festzuspannen. Dieses Verfahren ist umständlich und zeitaufwendig. Auch das Entfernen
der Keile und Unterlegstücke gestaltet sich nach der endgültigen Befestigung des Rahmens
verhältnismäßig umständlich.
[0003] Es ist bekannt, in der Maueröffnung justierte und festgelegte Rahmen mit Hilfe von
langschäftigen Schrauben zu befestigen, wobei die Schrauben sich mit ihrem Gewinde
auch in die Bohrungswand der im Rahmen vorgeformten Bohrungen einformen, wodurch
der Rahmen mit Hilfe der Schrauben in seiner Relativlage allseitig festgelegt ist.
Vor dem Setzen der Schrauben wird über die Bohrungen im Rahmen eine Bohrung im Mauerwerk
geformt. Die Bohrungen im Rahmen dienen daher als Bohrlehre. Wenn die Rahmen bei diesen
Montagevorgängen nicht unverrückt festgespannt sind, kann sehr leicht geschehen, daß
sie die eingenommene Lage verlassen. Ein umständliches erneutes Ausrichten ist die
Folge.
[0004] Aus der EP-A-0 124 832 ist bekanntgeworden, zum Ausrichten und Spannen von Fenster
und Türrahmen mindestens eine Schraubzwinge mit dem Rahmen in Eingriff zu bringen.
Die Schraubzwinge stützt sich auf einem Tragbügel ab, der mit Hilfe einer weiteren
Schraubzwinge am Mauerwerk befestigt ist. Nachteilig bei der bekannten Vorrichtung
ist, daß die Spanneinrichtung das Mauerwerk umgreift, sie daher nur für die Montage
von Rahmen im sogenannten Maueranschlag verwendbar ist. Nachteilig ist ferner, daß
für ein seitliches Verschieben die mit dem Rahmen in Eingriff gebrachte Schraubzwinge
zunächst gelockert werden muß. Dadurch kann jedoch eine Lagerveränderung des Fensterrahmens
erfolgen, die die vorgenommene Justage beeinträchtigen kann. Zumindest wird dadurch
der Justiervorgang aufwendig.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Justieren und Festspannen
von Fenster- und Türrahmen oder dergleichen in Maueröffnungen zu schaffen, die ein
exaktes Ausrichten und Festspannen von Fenster- und Türrahmen in beliebigen Rahmenpositionen
ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils
des Patentanspruchs 1.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Gewindespindel vorgesehen, die sich
unmittelbar über ein Auflagerelement an der Öffnungwand abstützt. Das Auflagerelement
ist vorzugsweise drehbar am freien Ende der Gewindespindel gelagert. Die Halterung
sitzt mit einem Spindelmutterabschnitt auf der Spindel. Durch Drehung der Gewindespindel
wird daher die gesamte Halterung gegenüber der Spindel axial verstellt. Die Halterung
übergreift den Rahmenabschnitt mit Auflagerabschnitten seitlich derart, daß der Rahmen
in Richtung auf die zugeordnete Öffnungswand festgelegt, jedoch quer dazu verschiebbar
ist.
[0008] Mit Hilfe der äußerst einfach aufgebauten erfindungsgemäßen Vorrichtung kann ein
Rahmen durch Verdrehen der Gewindespindel angehoben oder abgesenkt werden nach Maßgabe
der gewünschten Endposition. Der Rahmen kann überdies in der Halterung seitlich verschoben
werden. Die Lage des Rahmens bezüglich einer in der Ebene der Maueröffnung liegenden
Achse wird daher mit Hilfe der Gewindespindel eingestellt, während die Lage quer dazu
durch Verschieben des Rahmens in der Halterung justiert wird.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat auch den Vorteil, daß sie unabhängig davon eingesetzt
wird, wie der Rahmen zur Mauerwerksöffnung entlang einer Achse senkrecht dazu einzubauen
ist. Die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist auch unabhängig von sämtlichen
Mauer- und Anschlagarten. Die erfindungsgemäße Vorrichtung macht jedoch davon Gebrauch,
daß die Rahmen normalerweise eine ausreichende Eigenstabilität aufweisen, daß eine
Verformung während des Justiervorgangs oder danach nicht erfolgt.
[0010] Es ist denkbar, zwei feste Auflagerabschnitte an der Halterung vorzusehen, deren
Abstand annähernd der Breite des Rahmenprofils entspricht. Da das Rahmenprofil gewisse
Toleranzen hat, müßte jedoch dieser Abstand so gewählt werden, daß er geringfügig
größer ist als die Rahmenabmessung plus zulässiger Toleranz. Dadurch würde sich jedoch
eine gewisse Lose ergeben, die für ein exaktes Festspannen nachteilig ist. Daher
sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß die Halterung ein festes, vorzugsweise
der Öffnungswand zugekehrtes Auflager aufweist, während das andere Auflager von einem
federnden Abschnitt der Halterung gebildet ist. Der federnde Abschnitt erlaubt ein
mehr oder weniger festes Erfassen des Rahmenabschnitts von gegenüberliegenden Seiten,
zugleich jedoch ein problemloses Entfernen der Halterung. Der federnde Abschnitt wird
nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorzugsweise von einer Blattfeder
gebildet, die mit der Halterung verbunden ist und die einen umgebogenen Abschnitt
aufweist, der mit der zugekehrten Rahmenfläche in Eingriff bringbar ist. In vielen
Fällen weisen die Innenflächen von Fenster oder Türrahmen erhabene Kanten oder dergleichen
auf. Die Blattfeder kann daher nach einer Ausgestaltung der Erfindung mit einem Vorsprung
versehen sein, der eine erhabene Kante des Rahmens hintergreift.
[0011] Da die Rahmen unterschiedliche Abmessungen aufweisen können, ist es nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung vorteilhaft, wenn der Abstand der Auflager verstellbar
gemacht wird. Vorzugsweise ist der federnde Abschnitt verstellbar. Die Verstellung
kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß der federnde Abschnitt mittels einer Schraube
an der Halterung festgelegt wird, die in einem Langloch der Halterung angebracht ist.
Vorzugsweise ist die Halterung mit einer ebenen Platte versehen, in der ein oder
zwei Langlöcher geformt sein können. Die Platte kann im übrigen mit der Vorderseite
des Rahmenabschnitts in Eingriff gebracht werden, um den Rahmen auch in Richtung
einer Achse senkrecht zur Öffnungsebene festzulegen.
[0012] Um die mit dem Rahmen in Eingriff kommenden Abschnitte der Halterung daran zu hindern,
den Rahmenabschnitt zu zerkratzen oder anderweitig zu beschädigen, sieht eine Ausgestaltung
der Erfindung vor, daß die mit dem Rahmenabschnitt in Berührung kommenden Flächen
mit einer relativ weichen Schicht beschichtet sind, beispielsweise einer geeigneten
Kunststoffbeschichtung.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Eingriff mit
einem teilweise dargestellten Fenster- oder Türrahmen.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 1 entlang der Linie 2-2
nach Fig. 1.
[0014] Bevor auf die in den Zeichnungen dargestellten Einzelheiten näher eingegangen wird,
sei vorangestellt, daß jedes der beschriebenen Merkmale für sich oder in Verbindung
mit Merkmalen der Ansprüche von erfindungswesentlicher Bedeutung ist.
[0015] In den Figuren 1 und 2 ist ein Mauerwerk bei 10 angedeutet. Es enthält eine Öffnung
11, von der eine Öffnungswand 12 gezeigt ist. Von einem nur andeutungsweise dargestellten
Fenster- oder Türrahmen 14 ist ein horizontaler Rahmen abschnitt 15 zu erkennen,
der über Eck mit einem vertikalen Rahmenabschnitt 16 verbunden ist. In Fig. 2 ist
das Profil des Rahmens zu erkennen. Es ist außerdem zu sehen, daß es an der Innenseite
zum einen Ende eine umlaufende erhabene Kante 17 aufweist.
[0016] In den Figuren 1 und 2 ist auch eine Justier- und Spannvorrichtung 20 zu erkennen.
Sie weist eine Gewindespindel 21 auf, die sich über einen Teller 22, der drehbar mit
dem Ende der Gewindespindel 21 verbunden ist, an der Öffnungswand 12 abstützt. Am
anderen Ende weist die Gewindespindel einen Griff 23 auf. Die Gewindespindel 21 erstreckt
sich durch einen Mutterabschnitt 24, der an der Außenseite einer Platte 25 angebracht
ist, die am oberen und am unteren Ende mit abgewinkelten Abschnitten 26, 27 versehen
ist. Die abgewinkelten Abschnitte 26, 27 weisen von dem Mutterabschnitt 24 fort. Wie
aus Fig. 2 zu erkennen, bildet der untere abgewinkelte Abschnitt 26 ein festes Auflager.
Die Abschnitte 26, 27 haben einen Abstand voneinander, der größer ist als die maximale
Breite bzw. Höhe der Profilleisten für Fenster- oder Türrahmen. Wie auch Fig. 1 zu
erkennen, ist die Platte 25 in einem Endbereich mit zwei Langlöchern 28, 29 versehen,
durch die hindurch Feststellschrauben 30, 31 geführt sind zur Befestigung einer Blattfeder
32 an der Innenseite der Platte 25. Von dem befestigten Abschnitt der Blattfeder 32
erstreckt sich ein horizontaler Abschnitt 33, der in einem spitzen Winkel zurückgebogen
ist und einen federnden Schenkel 34 bildet, der am Ende rechtwinklig abgebogen ist
mit einem Abschnitt 35. Die Abschnitte 34, 35 bilden einen nach unten gerichteten
Vorsprung, der sich federnd nachgiebig gegen die Innenfläche des Rahmens 14 anlegt,
wobei die Leiste oder erhabene Kante 17 hintergriffen wird. Durch die strichpunktierte
Linie 36 ist der entspannte Zustand der Blattfeder 32 angedeutet. Durch die gestrichtelte
Linie 37 ist angedeutet, daß die Verstellschrauben 30 die Blattfeder 32 in eine andere
Position gebracht haben zwecks Eingriff mit einem Rahmenabschnitt von anderen Abmessungen,
wie gestrichelt bei 39 angedeutet.
[0017] Wie zu erkennen, kann die aus den Auflagern 26 und 32 und der Platte 25 gebildete
Halterung an die Abmessungen der Rahmenabschnitte angepaßt werden. Die Halterung kann
einfach auf den Rahmen schnappend aufgesetzt und auch wieder von diesem gelöst werden.
Beim Aufsetzen ist die Gewindespindel 20 etwas zurückgeschraubt, wie gestrichelt
bei 40 zu erkennen. Anschließend erfolgt mit Hilfe der Vorrichtung 20 die exakte Höheneinstellung
des Rahmens 14 durch Heben oder Senken des Rahmens 14, wobei vorzugsweise mindestens
zwei Vorrichtungen 20 der gleichen Art am Rahmen 14 angebracht werden. Ist die Höheneinstellung
vollzogen, erfolgt die seitliche Ausrichtung des Rahmens durch seine Verschiebung
in der Halterung, bis die exakte Position erreicht wird. Anschließend werden mit Hilfe
eines Bohrers Löcher in das Mauerwerk 10 gebohrt, wie beispielsweise bei 41 zu erkennen.
Die Bohrungen im Rahmenprofil dienen dabei als Bohrlehre. Anschließend wird eine langschäftige
Schraube 42 über die Bohrung im Rahmenprofil in die Mauerbohrung 41 eingeschraubt,
wobei das Gewinde der Schraube 42 sich auch in die Bohrung im Rahmenprofil einformt
so daß mit Hilfe derartiger Schrauben 42 der Rahmen 14 in der durch die Vorrichtung
20 justierten Position endgültig fixiert werden kann. Durch einfaches Abkippen der
Vorrichtung 20 kann die Halterung vom Rahmenabschnitt gelöst werden.
1. Vorrichtung zum Justieren und Festspannen von Fenster- und Türrahmen oder dergleichen
in Maueröffnungen, mit mindestens einer von Hand drehbaren Gewindespindel, auf der
eine mit einem Rahmenabschnitt verbindbare Halterung angeordnet ist und die sich über
ein Abstützbauteil an einer Wand der Wandöffnung abstützt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewindespindel (21) sich über ein am freien Ende befindliches Auflagerelement
(22) unmittelbar an der Öffnungswand (12) abstützt, die Halterung (25, 26, 32) einen
Spindelmutterabschnitt (24) aufweist und die Halterung den Rahmenabschnitt (15) mit
Auflagerabschnitten (26, 32) lösbar übergreift derart, daß der Rahmen (14) in Richtung
auf die zugeordnete Öffnungswand (12) festgelegt, jedoch quer dazu verschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung ein festes,
vorzugsweise der Öffnungswand (12) zugekehrtes Auflager (26) aufweist, während das
andere Auflager von einem federnden Abschnitt (32) der Halterung gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Blattfeder (32) mit
der Halterung verbindbar ist, die mit einem umgebogenen Abschnitt (34, 35) gegen die
zugekehrte Rahmenfläche in Eingriff bringbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (32) einen
Vorsprung aufweist, der eine erhabene Kante (17) des Rahmens (14) hintergreift.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Auflager
(32) verstellbar angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der federnde Abschnitt
(32) verstellbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflager
(26, 32) an einer ebenen Platte (25) angebracht sind, gegen die die zugekehrte Außenseite
des Rahmenabschnitts anlegbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (25)
mindestens ein Langloch (28, 29) aufweist für die Aufnahme einer mit dem federnden
Abschnitt (32) verbindbaren Feststellschraube (30, 31).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
die mit dem Rahmenabschnitt in Berührung kommenden Flächen mit einer relativ weichen
Schicht beschichtet sind.