[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Schmutzflecken
aus einem textilen Flächengebilde und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Zum Entfernen von Schmutz aus textilen Flächengebilden ist es bekannt, mittels einer
sogenannten Fleckenreinigungspistole ein Fleckenlösungsmittel auf die verschmutzte
Stelle zu spritzen. Das Fleckenlösungsmittel soll dabei den Schmutz lösen und z.B.
aus dem Gewebe des textilen Flächengebildes spülen. Danach wird die feuchte Stelle
zwecks Trocknung mittels Luft angeblasen.
[0003] Dieses Vorgehen weist den Nachteil auf, dass die Lösungsmitteldämpfe eine Umweltbelastung
und gesundheitliche Belastung der sich im selben Raum aufhaltenden Personen erzeugen.
Die Lösungsmitteldämpfe sowie Rückstände der Fleckenlösungsmittel werden oft durch
ein Absaugen abtransportiert. Dabei müssen jedoch die Lösungsmittelrückstände entsorgt
werden. Diese Entsorgung erfolgt in der Regel durch einen Aktivkohlefilter, in welchem
die Reinigung erfolgt. Diese Aktivkohle muss ihrerseits gereinigt werden. Dazu wird
sie mit Dampf ausgewaschen, und das dabei gebildete Abwasser muss als Sondermüll entsorgt
werden. Dieser ganze Vorgang ist mit einem verhältnismässig grossen Aufwand belastet
und bedeutet auch erhebliche Kosten. Auch entstehen oft nach erfolger Reinigung erkennbare
Schmutzringe um den gereinigten Bereich.
[0004] Ziel der Erfindung ist, die angeführten Nachteile zu beheben.
[0005] Das erfindungsgemässe Verfahren ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 und
die erfindungsgemässe Vorrichtung durch diejenige des Patentanspruches 8 gekennzeichnet.
[0006] Gemäss einer bevorzugten Ausführung werden jeweilige heisse Druckflüssigkeitsstrahlen
in Form eines pulsierenden scharfen Strahles abgegeben, zu welchem Zweck eine Kolben-
oder Membranpumpe eingesetzt wird. Dabei ist die Wirkung des auf die verschmutzte
Stelle auftretenden scharfen, heissen Druckflüssigkeitsstrahles die, dass eine mechanische
Bearbeitung der verschmutzten Stelle auftritt.
[0007] Eine möglichst schnelle und vollständige Trocknung der betreffenden Stelle ist von
entscheidender Bedeutung. Die Temperatur der Druckluft wird vorteilhaft möglichst
hoch gewählt, abhängig vom jeweils zu behandelnden Stoff. Die schnelle und vollständige
Trocknung der betreffenden Stelle wird dadurch erreicht, dass die Trocknungsluft zwangsweise
durch diese Stelle des textilen Flächengebildes hindurchgedrückt wird. Die betreffende
Stelle wird nicht nur oberflächlich angeblasen, wie im Stand der Technik bekannt.
[0008] Offensichtlich erkennt man nur beim vollständig getrockneten Gewebe, ob die Verschmutzung
vollständig entfernt worden ist.
[0009] Je länger eine Flüssigkeit auf das Material des textilen Flächengebildes, hier Gewebe,
einwirkt, desto eher tritt ein Quellen auf, insbesondere bei natürlichen Fasern. Dieses
Quellen lässt sich durch ein schnelles und gründliches Trocknen vermeiden. Weiter
kann eine zu lange Verweilzeit der Flüssigkeit, z.B. von Wasser im Gewebe, zu einer
schädlichen Einwirkung auf Appreturen und Farbstoffen führen. Die Appreturen können
beschädigt werden, und die Farbstoffe "ausbluten". Beide Vorgänge führen zu qualitativen
und/oder sichtbaren Mängeln.
[0010] Die das Gewebe durchströmende Druckluft erlaubt nun erstmals, die bekannte Randbildung
bei Reinigung eines Stoffes zu vermeiden. Die nasse Stelle des Stoffes weist verschiedene
Zustandsbereiche auf. Der zentrale mittlere Bereich der nun gereinigten nassen Stelle
ist derart nass, dass die Zwischenräume zwischen den die Gewebemaschen bildenden Fäden
des Gewebes bzw. Gestrickes vollständig mit Flüssigkeit gefüllt sind.
[0011] Dieser mittlere Bereich ist von einem weiteren Bereich umgeben, bei dem die Maschen
nur noch teilweise dem Rand entlang mit Flüssigkeit gefüllt sind. Dieses ist eine
an sich bekannte Erscheinung, die auf der Oberflächenspannung einer Flüssigkeit, also
z.B. Wasser, beruht. Im Zentrum jeder dieser Maschen hat es somit eine Oeffnung.
[0012] Der mittlere Bereich ist seinerseits von einem äusseren Bereich umringt. Bei diesem
Bereich sind nur noch die Fäden des Gewebes bzw. Gestrickes nass, jedoch sind deren
Zwischenräume leer.
[0013] Würde man nun diese aus den genannten drei Breichen zusammengesetzte nasse Stelle
in herkömmlicher Weise mit kalter oder warmer Luft anblasen, also mit einem relativ
hohen Luftvolumen enthaltenen Luftstrahl mit relativ niedrigem Druck oder mit einem
Saugegerät, welches einen relativ schwachen Saugzug besitzt, mittels welchem Luft
durch die zu trocknende Stelle gesaugt wird, trocknen, ergibt sich folgender Vorgang:
[0014] Die bewegte Luft strömt nur dort durch, wo die Maschen leer (also nicht durch Flüssigkeit
geschlossen) oder nur teilweise mit Flüssigkeit gefüllt sind. Folglich wird der mittlere
Bereich mit den vollständig gefüllten Maschen umströmt. Damit wird jedoch der äusserste
Bereich, bzw. werden nur die äusseren Bereiche der zu trocknenden Stelle weitgehend
vollständig getrocknet, bevor der Trocknungsvorgang des innersten Bereiches überhaupt
beginnt.
[0015] Es ist hinlänglich bekannt, dass bei einer partiellen Fleckenreinigung nicht der
ganze Schmutz, also der den Schmutz bildende Stoff, sei dieser im festen oder flüssigen
mehr oder weniger viskosen Zustand. aus dem Gewebe hinaustransportiert bzw. gespült
wird. Ein erheblicher Teil des Schmutzes, also das , was das menschliche Auge optisch
als Fleck störend wahrnimmt, wird beim sogenannten Reinigen verdünnt und bleibt im
Gewebe verteilt, wobei die Verdünnung lediglich derart ist, dass das menschliche
Auge den Flecken nicht mehr wahrnimmt, die Stelle also für den Betrachter optisch
gesehen sauber ist.
[0016] Es ist nun zu beachten, dass die Schmutzteilchen der die Verschmutzung bildende
Stoff im Reinigungswasser schwebt, bzw. drin gelöst ist. Folglich wird der Schmutz
durch das Wasser transportiert. Während dem Ausdehnen des nassen Fleckes wird der
Schmutz unter anderem seitlich auswärts und während dem vorgängig genannten Trocknen
nach innen transportiert.
[0017] Es ist allgemein bekannt, dass bei gewissen Textilien nach der Reinigung sogenannte
"Ränder" zurückbleiben. Diese Ränder entstehen, weil die gesamte nasse Stelle nicht
regelmässig, sondern in Stufen getrocknet wird. Zuerst werden nur diejenigen Bereiche
getrocknet, bei denen der Luftstrom durch die Maschen strömen kann und erst danach
der Bereich mit den vom Wasser verschlossenen Maschen. Beim bekannten Trocknen wird
der Restschmutz durch die Flüssigkeit zum Grenzbereich zwischen den verschlossenen
und den offenen Maschen zurücktransportiert und lagert sich dort unter Bildung des
sichtbaren Ringes ab.
[0018] Mit der verfahrensgemässen Druckluftbehandlung, die vorteilhaft auf der Anwendung
eines möglichst hohen Luftdruckes und möglichst hoher Lufttemperatur (abhängig vom
jeweiligen Stoff) beruht, wird der mit grosser Kraft durch das Gewebe gepresste Luftstrom
den mittleren Bereich und die peripheren Bereiche praktisch gleichzeitig und überaus
schnell trocknen, so dass ein konzentriertes Ablagern von Restschmutz nicht mehr erfolgen
kann und dieser (soweit überhaupt noch vorhanden) regelmässig (für das menschliche
Auge unsichtbar) verteilt bleibt.
[0019] Nachfolgend wird der Erfindungsgegenstand anhand der Zeichnungen beispielsweise erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch eine beispielsweise Ausführung einer Vorrichtung zur durchführung
des erfindungsgemässen Verfahrens;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Bearbeitungsgerätes der in der Fig. 1 gezeigten Vorrichtung;
Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles A aus das in der Fig. 2 gezeigte Bearbeitungsgerät;
Fig. 4 schematisch eine weitere Ausführung einer Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemässen Verfahrens, und
Fig. 5 eine Variante der Ausführung nach Fig. 4 mit zwei Bearbeitungsgeräten.
[0020] In den Figuren ist mit der Bezugsziffer 1 allgemein ein Arbeitstisch angedeutet.
Auf diesem Arbeitstisch 1 steht ein Bock 2, dessen Seitenwände mindestens mehr oder
weniger luft- und wasserundurchlässig sind. Dieser Bock 2 ist oben mit einem Gitternetz
3 überspannt. Der Bock 2 und das Gitternetz 3 bilden eine Auflage, auf welche das
zu reinigende textile Flächengebilde , z.B. ein Gewebestück, aufzulegen ist. Der Arbeitstisch
1 weist unter dem Bock 2 eine Durchtrittsöffnung 29 auf, an welche ein Absaugkanal
4 anschliesst, der zu einer Quelle zur Erzeugung eines Saugzuges verläuft.
[0021] Unter dem Arbeitstisch 1 ist ein Wasserbehälter 5 angeordnet. An diesem Wasserbehälter
5 schliesst eine Rohrleitung 6 an. Die Rohrleitung 6 führt zu einem Wasserheizgerät
7, in welchem das aus dem Wasserbehälter 5 strömende Wasser aufgeheizt wird, wobei
die Temperatur auf einen jeweils vorgegebenen Wert gesteuert wird. Danach strömt das
Wasser zu einer Pumpe 8. In dieser beispielsweisen Ausführung ist diese Pumpe eine
Kolbenpumpe. Der Antrieb des Pumpenkolbens erfolgt dabei über einen Schwingkanker
37 (siehe Fig. 4 und 5). Der Aufbau solcher Pumpen ist allgemein bekannt und wird
somit nicht näher beschrieben. Von dieser Pumpe 8 führt eine Rücklaufleitung 9 zum
Wasserbehälter 5 zurück. Beim Auslass der Pumpe 8 ist eine Druckschaltereinrichtung
10 angeordnet. Diese tastet den Druck des Wassers beim Ausgang der Pumpe 8 ab und
enthält einen Schalter, welcher druckabhängig das Ein- bzw. Ausschalten der Pumpe
8 steuert. Von der Pumpe 8 führt eine Druckwasserleitung 11 zu einem manuell manipulierbaren
Bearbeitungsgerät 12. Das Bearbeitungsgerät 12 ist mit einem mittels einem schematisch
gezeichneten Druckknopf 13 zu betätigenden Absperrorgan 14 versehen. Durch Betätigung
des Druckknopfes 13 wird die Zufuhr des heissen Druckwasers wahlweise ein- bzw. ausgeschaltet.
[0022] Bei der Ausführung nach den Figuren 1 bis 3 ist unter dem Arbeitstisch 1 weiter ein
Behälter 16 mit einem schäumungsarmen Waschmittel angeordnet. Solche Waschmittel sind
bekannt und im Handel erhältlich, so dass sich eine entsprechende Beschreibung erübrigt.
An diesem Behälter 16 schliesst eine Rohrleitung 17 an. Die Rohrleitung 17 führt zu
einem Heizgerät 18, in welchem die aus dem Behälter strömende Flüssigkeit aufgeheizt
wird, wobei die Temperatur auf einen jeweils vorgegebenen Wert gesteuert wird. Danach
strömt die Flüssigkeit zu einer Pumpe 19. In dieser beispielsweisen Ausführung ist
diese Pumpe 19 eine Kolbenpumpe. Der Antrieb des Pumpkolbens erfolgt dabei über einen
Schwinganker. Der Aufbau solcher Pumpen ist allgemein bekannt und wird somit nicht
näher beschrieben. Von dieser Pumpe 19 führt eine Rücklaufleitung 20 zum Behälter
16 zurück. Beim Auslass der Pumpe 19 ist eine Druckschaltereinrichtung 30 angeordnet.
Diese tastet den Druck der Flüssigkeit beim Augang der Pumpe 19 ab und enthält einen
Schalter, welcher druckabhängig das Ein- bzw. Ausschalten der Pumpe 19 steuert. Von
der Pumpe 19 führt eine Druckflüssigkeitsleitung 21 zu dem Bearbeitungsgerät 12 (Fig.
1). In diesem ist ein weiteres mittels einem Druckknopf 22 zu betätigendes Absperrorgan
23 angeordnet. Durch Betätigung des Druckknopfes 22 kann die Zufuhr des Waschmittels
wahlweise ein- bzw. ausgeschaltet werden.
[0023] Bei allen Ausführungen wird Druckluft von einer (nicht gezeigten) Quelle durch eine
Druckluftleitung 24 zugeführt. Die Druckluftleitung 24 führt zu einem Luftheizgerät
25. Dieses Luftheizgerät 25 ist jedoch nicht in allen Ausführungen der vorliegenden
Erfindung zwingend vorgesehen.
[0024] Bei den Ausführungen nach den Figuren 1 und 4 führt vom Luftheizgerät 25 eine Druckluftleitung
26 ebenfalls zum Bearbeitungsgerät 12 und ist dort ebenfalls mit einem Absperrorgang
27 ausgerüstet, welches durch einen dritten Druckknopf 28 gesteuert ist.
[0025] Der Druck der aus dem jeweiligen Bearbeitungsgerät austretenden Fluiden liegt beispielsweise
in einem Bereich zwischen zwei MPa und vier MPa. Die Flüssigkeiten können in den Heizgeräten
7,18 bis etwa zu 90° C erhitzt werden. Der Druck der aus der noch zu beschreibenden
Schlitzdüse 31 austretenden Luft liegt in diesem Ausführungsbeispiel in einem Bereich
von 3 bis 6 bar, und falls Heissluft abgegeben wird, kann die Temperatur derselben
bis 100° C betragen.
[0026] Eine erste Ausführung des von Hand zu ergreifenden Bearbeitungsgerätes 12 ist in
den Figuren 2 und 3 illustriert. Es weist einen Abgabekopf 15 auf. An diesem ist eine
Schlitzdüse 31 für die austretende heisse Druckluft angeordnet. Die Schlitzdüse 31
ist so angeordnet, dass der Abgabekopf 15 mit dem der Schlitzdüse auf ein jeweiliges
zu bearbeitendes Tuchstück aufgesetzt werden kann, so dass ein seitliches Entweichen
des Luftstrahles nicht möglich ist und die heisse Luft mit vollem Druck und vollständig
den betreffenden Bereich durchdringt. Alternativ kann die Schlitzdüse 31 von einem
hervorstehenden Rand umgeben sein, so dass sie etwas zurückversetzt angeordnet ist.
Neben der Schlitzdüse 31 sind im Kopf 15 die zwei Düsen 32,34 bzw. Austritte der ein
Waschmittel enthaltenden Flüssigkeit sowie des Wassers angeordnet. Dabei lässt sich
der Fächerwinkel der austretenden Flüssigkeitsstrahlen verstellen. Bevorzugterweise
wird der Fächerwinkel der das Waschmittel enthaltenden Flüssigkeit kleiner als der
des reinen Wassers gewählt (bei jeweils gleichem Förderdruck) , so dass die das Waschmittel
enthaltende Flüssigkeit den schärferen Strahl bildet.
[0027] Zum Entfernen eines Schmutzfleckes wird der verschmutzte Stoffbereich auf den Bock
2, d.h. das Gitternetz 3 gelegt, wobei das Absaugen durch den Absaugkanal 4 schon
in Betrieb gesetzt sein kann. Danach ergreift der Arbeiter bzw. die Arbeiterin das
Bearbeitungsgerät 12, das an einem Haken aufgehängt sein kann oder auf dem Tisch liegt,
wobei noch zu bemerken ist, dass die Druckflüssigkeitsleitungen 11,21 und die Druckluftleitung
26 aus einem flexiblen Werkstoff hergestellt sind. Das Gerät 12 wird mit den Abgabeöffnungen
gegen das auf dem Gitternetz 3 aufliegende Flächengebilde gerichtet, und durch ein
Eindrücken des Druckknopfes 22 wird vorerst die das Waschmittel enthaltende Flüssigkeit
mit hohem Druck in Form eines pulsierenden Strahles gegen den verschmutzten Bereich
gespritzt. Der scharfe Flüssigkeitsstrahl trifft auf das Gewebe auf, so dass der
Schmutz durch das Waschmittel gelöst und das Gewebe mechanisch bearbeitet wird. Aufgrund
des Druckes des Flüssigkeitsstrahles wird der gelöste Schmutz aus dem Gewebe gespült
und durch den Absaugkanal 4 abgeführt. Darauf wird durch Eindrücken des Druckknopfes
13 heisses Wasser mit hohem Druck in Form eines pulsierenden Strahles durch die verschmutzte
Stelle hindurch gespritzt. Der scharfe Wasserstrahl trifft ebenfalls auf das Gewebe
auf, so dass dieses nochmals mechanisch bearbeitet wird und das Waschmittel vollständig
ausgespült und möglicher restlicher Schmutz aus dem Gewebe gespült und durch den Absaugkanal
4 abgeführt wird. Da die bearbeitete Stelle nun offensichtlich feucht ist, lässt sich
sehr schlecht feststellen, ob sämtlicher Schmutz entfernt worden ist.
[0028] Durch Freigeben des Druckknopfes 13 wird die Druckwasserzufuhr unterbrochen und das
Gerät 12 direkt auf den textilen Stoff aufgesetzt. Indem nun der Druckknopf 28 gedrückt
wird, lässt sich Luft, vorzugsweise erhitzte Luft, durch diesen Bereich hindurchpressen
und damit der angefeuchtete Bereich sehr schnell trocknen. Falls der Schmutz noch
nicht vollständig aus dem Gewebe entfernt worden ist, wird er offensichtlich bei getrocknetem
Gewebe sichtbar und so kann nochmals eine Bearbeitung mit Flüssigkeit erfolgen.
[0029] Damit lassen sich Schmutzflecken sehr schnell und einfach aus dem jeweiligen textilen
Flächengebilde entfernen, wobei das Feststellen, ob eine vollständige Entfernung stattgefunden
hat, sehr schnell erfolgt. Es steht somit ein Gerät zur Verfügung, das äusserst einfach
bedient werden kann und ein schnelles Arbeiten erlaubt. Zudem entfällt nun die bisherige
Umweltbelastung bzw. Entsorgung eines Fleckenlösungsmittels. Auch werden keine Ringe
auf dem gereinigten Bereich gebildet, und das Personal ist keinen Lösungsmitteldämpfen
mehr ausgesetzt.
[0030] Die Ausführungen nach den Figuren 4 und 5 unterscheiden sich von denjenigen nach
den Figuren 1 bis 3 vorerst dadurch, dass kein Waschmittelkreislauf vorhanden ist,
sondern mit lediglich Luft und Wasser gearbeitet wird. Jedoch ist das Bearbeitungsgerät
anders ausgeführt.
[0031] Bei der Ausführung nach Fig. 4 führt von der Pumpe 8 die Druckwasserleitung 11 zum
Bearbeitungsgerät 12 und ist dort mit einer Zuleitung 36 verbunden. In dieser Zuleitung
36 ist das mittels dem Druckkknopf 13 zu betätigende Absperrorgan 14 angeordnet. Durch
Betätigung des Druckknopfes 13 kann die Zufuhr des heissen Druckwassers wahlweise
ein- bzw. ausgeschaltet werden. Nach dem Absperrorgan 14 führt die Zuleitung 36 zu
einem Abgabestück 38 das ein verstellbares Düsenmundstück aufweist. Die Verstellung
desselben, bzw. des Fächers des abgegebenen Düsenstrahles erfolgt über ein im Handgriffgehäuse
des Bearbeitungsgerätes 12 drehbar gelagertes Verstelltrad 39, das eine Rändelung
aufweist. Dieses Verstellrad 39 ist verzahnt und kämmt mit einer Verzahnung 40 des
am Zuleitungsende 36 drehbar gelagerten Abgabestückes 18.
[0032] Die Druckluftheizung 26 führt zum Bearbeitungsgerät 12 und endet bei einer Druckluftzuleitung
41. Diese ist mit dem Absperrorgan 27 ausgerüstet, welches durch den Druckknopf 28
gesteuert ist. Die Zuleitung 41 endet schliesslich beim Abgabestück 42 am Bearbeitungsgerät
12.
[0033] Der Betrieb dieser Variante ist derselbe wie der anhand der Figuren 1 bis 3 beschriebenen
Variante, mit Ausnahme des Behandlungsschrittes, bei dem mit dem Waschmittel gearbeitet
wird.
[0034] Die Fig. 5 schliesslich zeigt eine Variante, bei welcher das Druckwasserabgabestück
38 und das Druckluftabgabestück 42 in jeweils einem besonderen Bearbeitungsgerät 12
bzw. 12′ angeordnet sind. Somit kann der Benützer der Vorrichtung, abhängig davon,
ob er zum Reinigen Heisswasser oder zum Trocknen Luft gegen den zu reinigenden Gegenstand
richtet, jeweils nur das eine oder das andere Bearbeitungsgerät 12 oder 12′ zur Hand
nehmen. Auch besteht die Möglichkeit, bei möglicherweise festgehaltenem zu reinigenden
Gegenstand in einer Hand das Bearbeitungsgerät 12 und in der anderen Hnad das Bearbeitungsgerät
12 zu tragen und somit, z.B. im Falle mehrere oder eines grossen Schmutzfleckens,
ein besonders zeitsparendes Reinigen durchführen zu können.
1. Verfahren zum Entfernen von Schmutzflecken aus einem textilen Flächengebilde, dadurch
gekennzeichnet, dass ein jeweiliger, einen Schmutzflecken enthaltender Bereich des
textilen Flächengebildes über einen wasser- und luftdurchlässigen Träger gespannt
wird, danach der Bereich mindestens einmal mittels einem dagegen gerichteten und denselben
durchdringenden Strahl mindestens einer Druckflüssigkeit mechanisch bearbeitet wird,
womit anhaftender Schmutz durch den Strahl weg- und mitgerissen wird, und dass der
Bereich unmittelbar danach einem ihn durchdringenden Druckluftstrahl ausgesetzt wird,
womit die Flüssigkeit aus dem Bereich ausgetrieben und damit ein unmittelbares Trocknen
erzielt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Träger ein zur Strahlrichtung
der jeweiligen Druckflüssigkeit bzw. Druckluft mindestens annähernd gleichgerichteter
Saugzug angelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die eine Druckflüssigkeit
Wasser ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitung des betreffenden
Bereiches mit einer ersten, ein schäumungsarmes Waschmittel enthaltenden Druckflüssigkeit
und darauf mit Druckwasser erfolgt, wobei diese Sequenz gegebenenfalls wiederholt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der von der ersten Druckflüssigkeit
auf den betreffenden Bereich ausgeübte Druck grösser als der nachfolgend vom Druckwasser
darauf ausgeübte Druck ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahl einer jeweiligen
Druckflüssigkeit ein pulsierender Strahl ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck des Druckluftstrahles
im Bereich von 3 bar bis 6 bar liegt.
8. Vorrichtung zum Entfernen von Schmutzflecken aus einem textilen Flächengebilde,
gekennzeichnet durch einen flüssigkeits- und luftdurchlässigen Träger (2,3) zum mindestens
bereichsweisen Tragen des zu reinigenden textilen Flächengebildes, durch mindestens
eine Einrichtung (5-11; 12) zur Erzeugung und Abgabe eines jeweiligen gegen den über
den Träger gespannten Bereich des textilen Flächengebilde zu richtenden Strahles einer
Druckflüssigkeit, durch eine Einrichtung (24-26; 12,12′) zur Erzeugung und Abgabe
des gegen diesen Bereich zu richtenden Druckluftstrahles und durch eine Absaugeeinrichtung
(33) zur Erzeugung eines am Träger (2,3) zur Strahlrichtung der jeweiligen Druckflüssigkeit
bzw. Druckluft mindestens annähernd gleichgerichteten Saugzuges.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Einrichtung
zur Erzeugung und Abgabe eines Strahles einer jeweiligen Druckflüssigkeit einen Pulsgeber
(8,19) aufweist, der dazu dient, ein Pulsieren des abgegebenen Strahles zu bewirken.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch mindestens ein manuell zu führendes
Bearbeitungsgerät (12,12′), welches jeweilige Abgabestücke (32,34,35,42) für Flüssigkeit,
bzw. Luft aufweist und zur wahlweisen Abgabe von Flüssigkeit, bzw. Luft mit durch
jeweils ein Betätigungsorgan (13,22,28) zu betätigenden Absperrorganen (14,23,27)
ausgerüstet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabestücke (32,34)
für Flüssigkeit jeweils eine Austrittsdüse und das Abgabestück (35) für Druckluft
eine Schlitzdüse (31) enthält, welche Düsen (31,32,34) in einem gemeinsamen Bearbeitungsgerät
angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein über eine Zuleitung
(36) mit einer Druckwasserleitung (11) in Verbindung stehendes Abgabestück (38) für
Druckwasser und ein über eine Zuleitung (41) mit einer Druckluftleitung (26) in Verbindung
stehendes Abgabestück (42) für Druckluft in einem gemeinsamen Bearbeitungsgerät (12)
angeordnet sind, wobei die Zuleitungen (36,41) die Absperrorgane aufweisen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein über eine Zuleitung
(36) mit einer Druckwasserleitung (11) in Verbindung stehendes Abgabestück (38) für
Druckwasser und ein über eine Zuleitung (41) mit einer Druckluftleitung (26) in Verbindung
stehendes Abgabestück (42) für Druckluft getrennt in jeweils einem Bearbeitungsgerät
(12,12′) angeordnet sind, wobei die Zuleitungen (36,41) die Absperrorgane aufweisen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Einrichtung
zur Erzeugung und Abgabe von Druckflüssigkeit einen Flüssigkeitsbehälter (7,16) aufweist
und die jeweils pulsierende Pumpeinrichtung (8,9) in Durchlaufrichtung der Flüssigkeit
nach einem Heizgerät (7,18) zur Erwärmung der Druckflüssigkeit angeordnet ist und
dass eine Druckflüssigkeit Wasser ist und im Falle einer weiteren Druckflüssigkeit
dieselbe ein schäumungsarmes Waschmittel enthält.