(19)
(11) EP 0 325 192 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.07.1989  Patentblatt  1989/30

(21) Anmeldenummer: 89100676.9

(22) Anmeldetag:  17.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D06F 43/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 18.01.1988 CH 163/88
20.05.1988 CH 1926/88

(71) Anmelder: BIAC HOLDING AG
CH-8280 Kreuzlingen (CH)

(72) Erfinder:
  • Leuenberger, Hans
    CH-8598 Bottighofen (CH)

(74) Vertreter: Blum, Rudolf Emil Ernst et al
c/o E. Blum & Co Patentanwälte Vorderberg 11
8044 Zürich
8044 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Entfernen von Schmutzflecken aus einem textilen Flächengebilde und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens


    (57) Der zu reinigende Bereich wird zuerst durch einen ihn durchdringenden pulsierenden Strahl einer Flüssigkeit ausgesetzt, die ein Waschmittel enthält. Danach wird der Bereich von einem pulsierenden Strahl Druckwasser durchspült. Somit erfolgt ein Lösen von Schmutzflecken, eine mechanische Bearbeitung des be­treffenden Bereiches und ein Wegspülen des Schmutzes. Unmittelbar danach wird der nasse Bereich von einem heissen Druckluftstrahl durchsetzt, um ein Austreiben der Feuchtigkeit und Trocknen zu erreichen. Im Bedarfs­fall werden die Schritte wiederholt. Durch das schnelle Trocknen wird eine Randbildung beim gereinigten Bereich verhindert, und es lässt sich sofort feststellen, ob eine visuell vollständige Reinigung erfolgt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Schmutzflecken aus einem textilen Flächengebilde und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

    [0002] Zum Entfernen von Schmutz aus textilen Flächen­gebilden ist es bekannt, mittels einer sogenannten Fleckenreinigungspistole ein Fleckenlösungsmittel auf die verschmutzte Stelle zu spritzen. Das Fleckenlösungs­mittel soll dabei den Schmutz lösen und z.B. aus dem Gewebe des textilen Flächengebildes spülen. Danach wird die feuchte Stelle zwecks Trocknung mittels Luft ange­blasen.

    [0003] Dieses Vorgehen weist den Nachteil auf, dass die Lösungsmitteldämpfe eine Umweltbelastung und gesund­heitliche Belastung der sich im selben Raum aufhaltenden Personen erzeugen. Die Lösungsmitteldämpfe sowie Rück­stände der Fleckenlösungsmittel werden oft durch ein Absaugen abtransportiert. Dabei müssen jedoch die Lösungsmittelrückstände entsorgt werden. Diese Entsor­gung erfolgt in der Regel durch einen Aktivkohlefilter, in welchem die Reinigung erfolgt. Diese Aktivkohle muss ihrerseits gereinigt werden. Dazu wird sie mit Dampf ausgewaschen, und das dabei gebildete Abwasser muss als Sondermüll entsorgt werden. Dieser ganze Vorgang ist mit einem verhältnismässig grossen Aufwand belastet und bedeutet auch erhebliche Kosten. Auch entstehen oft nach erfolger Reinigung erkennbare Schmutzringe um den gereinigten Bereich.

    [0004] Ziel der Erfindung ist, die angeführten Nachteile zu beheben.

    [0005] Das erfindungsgemässe Verfahren ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 und die erfindungs­gemässe Vorrichtung durch diejenige des Patentan­spruches 8 gekennzeichnet.

    [0006] Gemäss einer bevorzugten Ausführung werden jeweilige heisse Druckflüssigkeitsstrahlen in Form eines pulsierenden scharfen Strahles abgegeben, zu welchem Zweck eine Kolben- oder Membranpumpe eingesetzt wird. Dabei ist die Wirkung des auf die verschmutzte Stelle auftretenden scharfen, heissen Druckflüssigkeitsstrahles die, dass eine mechanische Bearbeitung der verschmutzten Stelle auftritt.

    [0007] Eine möglichst schnelle und vollständige Trocknung der betreffenden Stelle ist von entscheidender Bedeutung. Die Temperatur der Druckluft wird vorteilhaft möglichst hoch gewählt, abhängig vom jeweils zu behandeln­den Stoff. Die schnelle und vollständige Trocknung der betreffenden Stelle wird dadurch erreicht, dass die Trocknungsluft zwangsweise durch diese Stelle des textilen Flächengebildes hindurchgedrückt wird. Die betreffende Stelle wird nicht nur oberflächlich ange­blasen, wie im Stand der Technik bekannt.

    [0008] Offensichtlich erkennt man nur beim voll­ständig getrockneten Gewebe, ob die Verschmutzung vollständig entfernt worden ist.

    [0009] Je länger eine Flüssigkeit auf das Material des textilen Flächengebildes, hier Gewebe, einwirkt, desto eher tritt ein Quellen auf, insbesondere bei natürlichen Fasern. Dieses Quellen lässt sich durch ein schnelles und gründliches Trocknen vermeiden. Weiter kann eine zu lange Verweilzeit der Flüssigkeit, z.B. von Wasser im Gewebe, zu einer schädlichen Einwirkung auf Appreturen und Farbstoffen führen. Die Appreturen können beschädigt werden, und die Farbstoffe "ausbluten". Beide Vorgänge führen zu qualitativen und/oder sicht­baren Mängeln.

    [0010] Die das Gewebe durchströmende Druckluft erlaubt nun erstmals, die bekannte Randbildung bei Reinigung eines Stoffes zu vermeiden. Die nasse Stelle des Stoffes weist verschiedene Zustandsbereiche auf. Der zentrale mittlere Bereich der nun gereinigten nassen Stelle ist derart nass, dass die Zwischenräume zwischen den die Gewebemaschen bildenden Fäden des Gewebes bzw. Gestrickes vollständig mit Flüssigkeit gefüllt sind.

    [0011] Dieser mittlere Bereich ist von einem weiteren Bereich umgeben, bei dem die Maschen nur noch teilweise dem Rand entlang mit Flüssigkeit gefüllt sind. Dieses ist eine an sich bekannte Erscheinung, die auf der Oberflächenspannung einer Flüssigkeit, also z.B. Wasser, beruht. Im Zentrum jeder dieser Maschen hat es somit eine Oeffnung.

    [0012] Der mittlere Bereich ist seinerseits von einem äusseren Bereich umringt. Bei diesem Bereich sind nur noch die Fäden des Gewebes bzw. Gestrickes nass, jedoch sind deren Zwischenräume leer.

    [0013] Würde man nun diese aus den genannten drei Breichen zusammengesetzte nasse Stelle in herkömmlicher Weise mit kalter oder warmer Luft anblasen, also mit einem relativ hohen Luftvolumen enthaltenen Luftstrahl mit relativ niedrigem Druck oder mit einem Saugegerät, welches einen relativ schwachen Saugzug besitzt, mittels welchem Luft durch die zu trocknende Stelle gesaugt wird, trocknen, ergibt sich folgender Vorgang:

    [0014] Die bewegte Luft strömt nur dort durch, wo die Maschen leer (also nicht durch Flüssigkeit geschlossen) oder nur teilweise mit Flüssigkeit gefüllt sind. Folg­lich wird der mittlere Bereich mit den vollständig gefüllten Maschen umströmt. Damit wird jedoch der äusserste Bereich, bzw. werden nur die äusseren Bereiche der zu trocknenden Stelle weitgehend vollständig ge­trocknet, bevor der Trocknungsvorgang des innersten Bereiches überhaupt beginnt.

    [0015] Es ist hinlänglich bekannt, dass bei einer partiellen Fleckenreinigung nicht der ganze Schmutz, also der den Schmutz bildende Stoff, sei dieser im festen oder flüssigen mehr oder weniger viskosen Zu­stand. aus dem Gewebe hinaustransportiert bzw. gespült wird. Ein erheblicher Teil des Schmutzes, also das , was das menschliche Auge optisch als Fleck störend wahr­nimmt, wird beim sogenannten Reinigen verdünnt und bleibt im Gewebe verteilt, wobei die Verdünnung ledig­lich derart ist, dass das menschliche Auge den Flecken nicht mehr wahrnimmt, die Stelle also für den Betrachter optisch gesehen sauber ist.

    [0016] Es ist nun zu beachten, dass die Schmutz­teilchen der die Verschmutzung bildende Stoff im Reinigungswasser schwebt, bzw. drin gelöst ist. Folglich wird der Schmutz durch das Wasser transportiert. Während dem Ausdehnen des nassen Fleckes wird der Schmutz unter anderem seitlich auswärts und während dem vorgängig genannten Trocknen nach innen transportiert.

    [0017] Es ist allgemein bekannt, dass bei gewissen Textilien nach der Reinigung sogenannte "Ränder" zurück­bleiben. Diese Ränder entstehen, weil die gesamte nasse Stelle nicht regelmässig, sondern in Stufen getrocknet wird. Zuerst werden nur diejenigen Bereiche getrocknet, bei denen der Luftstrom durch die Maschen strömen kann und erst danach der Bereich mit den vom Wasser verschlossenen Maschen. Beim bekannten Trocknen wird der Restschmutz durch die Flüssigkeit zum Grenz­bereich zwischen den verschlossenen und den offenen Maschen zurücktransportiert und lagert sich dort unter Bildung des sichtbaren Ringes ab.

    [0018] Mit der verfahrensgemässen Druckluftbehand­lung, die vorteilhaft auf der Anwendung eines möglichst hohen Luftdruckes und möglichst hoher Lufttemperatur (abhängig vom jeweiligen Stoff) beruht, wird der mit grosser Kraft durch das Gewebe gepresste Luftstrom den mittleren Bereich und die peripheren Bereiche praktisch gleichzeitig und überaus schnell trocknen, so dass ein konzentriertes Ablagern von Restschmutz nicht mehr erfolgen kann und dieser (soweit überhaupt noch vorhan­den) regelmässig (für das menschliche Auge unsichtbar) verteilt bleibt.

    [0019] Nachfolgend wird der Erfindungsgegenstand anhand der Zeichnungen beispielsweise erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 schematisch eine beispielsweise Aus­führung einer Vorrichtung zur durchführung des erfin­dungsgemässen Verfahrens;

    Fig. 2 eine Seitenansicht eines Bearbei­tungsgerätes der in der Fig. 1 gezeigten Vorrichtung;

    Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles A aus das in der Fig. 2 gezeigte Bearbeitungsgerät;

    Fig. 4 schematisch eine weitere Ausführung einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungs­gemässen Verfahrens, und

    Fig. 5 eine Variante der Ausführung nach Fig. 4 mit zwei Bearbeitungsgeräten.



    [0020] In den Figuren ist mit der Bezugsziffer 1 allgemein ein Arbeitstisch angedeutet. Auf diesem Arbeitstisch 1 steht ein Bock 2, dessen Seitenwände mindestens mehr oder weniger luft- und wasserundurch­lässig sind. Dieser Bock 2 ist oben mit einem Gitternetz 3 überspannt. Der Bock 2 und das Gitternetz 3 bilden eine Auflage, auf welche das zu reinigende textile Flächengebilde , z.B. ein Gewebestück, aufzulegen ist. Der Arbeitstisch 1 weist unter dem Bock 2 eine Durch­trittsöffnung 29 auf, an welche ein Absaugkanal 4 anschliesst, der zu einer Quelle zur Erzeugung eines Saugzuges verläuft.

    [0021] Unter dem Arbeitstisch 1 ist ein Wasserbe­hälter 5 angeordnet. An diesem Wasserbehälter 5 schliesst eine Rohrleitung 6 an. Die Rohrleitung 6 führt zu einem Wasserheizgerät 7, in welchem das aus dem Wasserbehälter 5 strömende Wasser aufgeheizt wird, wobei die Temperatur auf einen jeweils vorgegebenen Wert gesteuert wird. Danach strömt das Wasser zu einer Pumpe 8. In dieser beispielsweisen Ausführung ist diese Pumpe eine Kolbenpumpe. Der Antrieb des Pumpenkolbens erfolgt dabei über einen Schwingkanker 37 (siehe Fig. 4 und 5). Der Aufbau solcher Pumpen ist allgemein bekannt und wird somit nicht näher beschrieben. Von dieser Pumpe 8 führt eine Rücklaufleitung 9 zum Wasserbehälter 5 zurück. Beim Auslass der Pumpe 8 ist eine Druckschaltereinrichtung 10 angeordnet. Diese tastet den Druck des Wassers beim Ausgang der Pumpe 8 ab und enthält einen Schalter, welcher druckabhängig das Ein- bzw. Ausschalten der Pumpe 8 steuert. Von der Pumpe 8 führt eine Druckwasser­leitung 11 zu einem manuell manipulierbaren Bearbei­tungsgerät 12. Das Bearbeitungsgerät 12 ist mit einem mittels einem schematisch gezeichneten Druckknopf 13 zu betätigenden Absperrorgan 14 versehen. Durch Betätigung des Druckknopfes 13 wird die Zufuhr des heissen Druck­wasers wahlweise ein- bzw. ausgeschaltet.

    [0022] Bei der Ausführung nach den Figuren 1 bis 3 ist unter dem Arbeitstisch 1 weiter ein Behälter 16 mit einem schäumungsarmen Waschmittel angeordnet. Solche Waschmittel sind bekannt und im Handel erhältlich, so dass sich eine entsprechende Beschreibung erübrigt. An diesem Behälter 16 schliesst eine Rohrleitung 17 an. Die Rohrleitung 17 führt zu einem Heizgerät 18, in welchem die aus dem Behälter strömende Flüssigkeit aufgeheizt wird, wobei die Temperatur auf einen jeweils vorgege­benen Wert gesteuert wird. Danach strömt die Flüssigkeit zu einer Pumpe 19. In dieser beispielsweisen Ausführung ist diese Pumpe 19 eine Kolbenpumpe. Der Antrieb des Pumpkolbens erfolgt dabei über einen Schwinganker. Der Aufbau solcher Pumpen ist allgemein bekannt und wird somit nicht näher beschrieben. Von dieser Pumpe 19 führt eine Rücklaufleitung 20 zum Behälter 16 zurück. Beim Auslass der Pumpe 19 ist eine Druckschaltereinrichtung 30 angeordnet. Diese tastet den Druck der Flüssigkeit beim Augang der Pumpe 19 ab und enthält einen Schalter, welcher druckabhängig das Ein- bzw. Ausschalten der Pumpe 19 steuert. Von der Pumpe 19 führt eine Druck­flüssigkeitsleitung 21 zu dem Bearbeitungsgerät 12 (Fig. 1). In diesem ist ein weiteres mittels einem Druckknopf 22 zu betätigendes Absperrorgan 23 angeordnet. Durch Betätigung des Druckknopfes 22 kann die Zufuhr des Waschmittels wahlweise ein- bzw. ausgeschaltet werden.

    [0023] Bei allen Ausführungen wird Druckluft von einer (nicht gezeigten) Quelle durch eine Druckluft­leitung 24 zugeführt. Die Druckluftleitung 24 führt zu einem Luftheizgerät 25. Dieses Luftheizgerät 25 ist jedoch nicht in allen Ausführungen der vorliegenden Erfindung zwingend vorgesehen.

    [0024] Bei den Ausführungen nach den Figuren 1 und 4 führt vom Luftheizgerät 25 eine Druckluftleitung 26 ebenfalls zum Bearbeitungsgerät 12 und ist dort eben­falls mit einem Absperrorgang 27 ausgerüstet, welches durch einen dritten Druckknopf 28 gesteuert ist.

    [0025] Der Druck der aus dem jeweiligen Bearbei­tungsgerät austretenden Fluiden liegt beispielsweise in einem Bereich zwischen zwei MPa und vier MPa. Die Flüssigkeiten können in den Heizgeräten 7,18 bis etwa zu 90° C erhitzt werden. Der Druck der aus der noch zu beschreibenden Schlitzdüse 31 austretenden Luft liegt in diesem Ausführungsbeispiel in einem Bereich von 3 bis 6 bar, und falls Heissluft abgegeben wird, kann die Temperatur derselben bis 100° C betragen.

    [0026] Eine erste Ausführung des von Hand zu ergreifenden Bearbeitungsgerätes 12 ist in den Figuren 2 und 3 illustriert. Es weist einen Abgabekopf 15 auf. An diesem ist eine Schlitzdüse 31 für die austretende heisse Druckluft angeordnet. Die Schlitzdüse 31 ist so angeordnet, dass der Abgabekopf 15 mit dem der Schlitz­düse auf ein jeweiliges zu bearbeitendes Tuchstück aufgesetzt werden kann, so dass ein seitliches Ent­weichen des Luftstrahles nicht möglich ist und die heisse Luft mit vollem Druck und vollständig den betreffenden Bereich durchdringt. Alternativ kann die Schlitzdüse 31 von einem hervorstehenden Rand umgeben sein, so dass sie etwas zurückversetzt angeordnet ist. Neben der Schlitzdüse 31 sind im Kopf 15 die zwei Düsen 32,34 bzw. Austritte der ein Waschmittel ent­haltenden Flüssigkeit sowie des Wassers angeordnet. Dabei lässt sich der Fächerwinkel der austretenden Flüssigkeitsstrahlen verstellen. Bevorzugterweise wird der Fächerwinkel der das Waschmittel enthaltenden Flüssigkeit kleiner als der des reinen Wassers gewählt (bei jeweils gleichem Förderdruck) , so dass die das Waschmittel enthaltende Flüssigkeit den schärferen Strahl bildet.

    [0027] Zum Entfernen eines Schmutzfleckes wird der verschmutzte Stoffbereich auf den Bock 2, d.h. das Gitternetz 3 gelegt, wobei das Absaugen durch den Absaugkanal 4 schon in Betrieb gesetzt sein kann. Danach ergreift der Arbeiter bzw. die Arbeiterin das Bearbeitungsgerät 12, das an einem Haken aufgehängt sein kann oder auf dem Tisch liegt, wobei noch zu bemerken ist, dass die Druckflüssigkeitsleitungen 11,21 und die Druckluftleitung 26 aus einem flexiblen Werkstoff hergestellt sind. Das Gerät 12 wird mit den Abgabeöffnungen gegen das auf dem Gitternetz 3 auf­liegende Flächengebilde gerichtet, und durch ein Eindrücken des Druckknopfes 22 wird vorerst die das Waschmittel enthaltende Flüssigkeit mit hohem Druck in Form eines pulsierenden Strahles gegen den ver­schmutzten Bereich gespritzt. Der scharfe Flüssigkeits­strahl trifft auf das Gewebe auf, so dass der Schmutz durch das Waschmittel gelöst und das Gewebe mechanisch bearbeitet wird. Aufgrund des Druckes des Flüssigkeits­strahles wird der gelöste Schmutz aus dem Gewebe gespült und durch den Absaugkanal 4 abgeführt. Darauf wird durch Eindrücken des Druckknopfes 13 heisses Wasser mit hohem Druck in Form eines pulsierenden Strahles durch die verschmutzte Stelle hindurch gespritzt. Der scharfe Wasserstrahl trifft ebenfalls auf das Gewebe auf, so dass dieses nochmals mechanisch bearbeitet wird und das Waschmittel vollständig ausgespült und möglicher restlicher Schmutz aus dem Gewebe gespült und durch den Absaugkanal 4 abgeführt wird. Da die bearbeitete Stelle nun offensichtlich feucht ist, lässt sich sehr schlecht feststellen, ob sämtlicher Schmutz entfernt worden ist.

    [0028] Durch Freigeben des Druckknopfes 13 wird die Druckwasserzufuhr unterbrochen und das Gerät 12 direkt auf den textilen Stoff aufgesetzt. Indem nun der Druckknopf 28 gedrückt wird, lässt sich Luft, vorzugs­weise erhitzte Luft, durch diesen Bereich hindurchpressen und damit der angefeuchtete Bereich sehr schnell trocknen. Falls der Schmutz noch nicht vollständig aus dem Gewebe entfernt worden ist, wird er offensichtlich bei getrocknetem Gewebe sichtbar und so kann nochmals eine Bearbeitung mit Flüssigkeit erfolgen.

    [0029] Damit lassen sich Schmutzflecken sehr schnell und einfach aus dem jeweiligen textilen Flächengebilde entfernen, wobei das Feststellen, ob eine vollständige Entfernung stattgefunden hat, sehr schnell erfolgt. Es steht somit ein Gerät zur Verfü­gung, das äusserst einfach bedient werden kann und ein schnelles Arbeiten erlaubt. Zudem entfällt nun die bisherige Umweltbelastung bzw. Entsorgung eines Fleckenlösungsmittels. Auch werden keine Ringe auf dem gereinigten Bereich gebildet, und das Personal ist keinen Lösungsmitteldämpfen mehr ausgesetzt.

    [0030] Die Ausführungen nach den Figuren 4 und 5 unterscheiden sich von denjenigen nach den Figuren 1 bis 3 vorerst dadurch, dass kein Waschmittelkreislauf vorhanden ist, sondern mit lediglich Luft und Wasser gearbeitet wird. Jedoch ist das Bearbeitungsgerät anders ausgeführt.

    [0031] Bei der Ausführung nach Fig. 4 führt von der Pumpe 8 die Druckwasserleitung 11 zum Bearbeitungsgerät 12 und ist dort mit einer Zuleitung 36 verbunden. In dieser Zuleitung 36 ist das mittels dem Druckkknopf 13 zu betätigende Absperrorgan 14 angeordnet. Durch Betätigung des Druckknopfes 13 kann die Zufuhr des heissen Druckwassers wahlweise ein- bzw. ausgeschaltet werden. Nach dem Absperrorgan 14 führt die Zuleitung 36 zu einem Abgabestück 38 das ein verstellbares Düsenmundstück aufweist. Die Verstellung desselben, bzw. des Fächers des abgegebenen Düsenstrahles erfolgt über ein im Handgriffgehäuse des Bearbeitungsgerätes 12 drehbar gelagertes Verstelltrad 39, das eine Rändelung aufweist. Dieses Verstellrad 39 ist verzahnt und kämmt mit einer Verzahnung 40 des am Zuleitungsende 36 drehbar gelagerten Abgabestückes 18.

    [0032] Die Druckluftheizung 26 führt zum Bearbei­tungsgerät 12 und endet bei einer Druckluftzuleitung 41. Diese ist mit dem Absperrorgan 27 ausgerüstet, welches durch den Druckknopf 28 gesteuert ist. Die Zuleitung 41 endet schliesslich beim Abgabestück 42 am Bearbeitungsgerät 12.

    [0033] Der Betrieb dieser Variante ist derselbe wie der anhand der Figuren 1 bis 3 beschriebenen Variante, mit Ausnahme des Behandlungsschrittes, bei dem mit dem Waschmittel gearbeitet wird.

    [0034] Die Fig. 5 schliesslich zeigt eine Variante, bei welcher das Druckwasserabgabestück 38 und das Druckluftabgabestück 42 in jeweils einem besonderen Bearbeitungsgerät 12 bzw. 12′ angeordnet sind. Somit kann der Benützer der Vorrichtung, abhängig davon, ob er zum Reinigen Heisswasser oder zum Trocknen Luft gegen den zu reinigenden Gegenstand richtet, jeweils nur das eine oder das andere Bearbeitungsgerät 12 oder 12′ zur Hand nehmen. Auch besteht die Möglichkeit, bei möglicherweise festgehaltenem zu reinigenden Gegen­stand in einer Hand das Bearbeitungsgerät 12 und in der anderen Hnad das Bearbeitungsgerät 12 zu tragen und somit, z.B. im Falle mehrere oder eines grossen Schmutzfleckens, ein besonders zeitsparendes Reinigen durchführen zu können.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Entfernen von Schmutzflecken aus einem textilen Flächengebilde, dadurch gekenn­zeichnet, dass ein jeweiliger, einen Schmutzflecken enthaltender Bereich des textilen Flächengebildes über einen wasser- und luftdurchlässigen Träger gespannt wird, danach der Bereich mindestens einmal mittels einem dagegen gerichteten und denselben durchdringen­den Strahl mindestens einer Druckflüssigkeit mecha­nisch bearbeitet wird, womit anhaftender Schmutz durch den Strahl weg- und mitgerissen wird, und dass der Bereich unmittelbar danach einem ihn durchdringenden Druckluftstrahl ausgesetzt wird, womit die Flüssigkeit aus dem Bereich ausgetrieben und damit ein unmittel­bares Trocknen erzielt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Träger ein zur Strahlrichtung der jeweiligen Druckflüssigkeit bzw. Druckluft mindestens annähernd gleichgerichteter Saugzug angelegt wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die eine Druckflüssig­keit Wasser ist.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitung des betreffenden Bereiches mit einer ersten, ein schäumungsarmes Waschmittel enthaltenden Druckflüssigkeit und darauf mit Druckwasser erfolgt, wobei diese Sequenz gegebenen­falls wiederholt wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der von der ersten Druckflüssig­keit auf den betreffenden Bereich ausgeübte Druck grösser als der nachfolgend vom Druckwasser darauf ausgeübte Druck ist.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahl einer jeweiligen Druckflüssigkeit ein pulsierender Strahl ist.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck des Druckluftstrahles im Bereich von 3 bar bis 6 bar liegt.
     
    8. Vorrichtung zum Entfernen von Schmutz­flecken aus einem textilen Flächengebilde, gekennzeich­net durch einen flüssigkeits- und luftdurchlässigen Träger (2,3) zum mindestens bereichsweisen Tragen des zu reinigenden textilen Flächengebildes, durch mindestens eine Einrichtung (5-11; 12) zur Erzeugung und Abgabe eines jeweiligen gegen den über den Träger gespannten Bereich des textilen Flächengebilde zu richtenden Strahles einer Druckflüssigkeit, durch eine Einrich­tung (24-26; 12,12′) zur Erzeugung und Abgabe des gegen diesen Bereich zu richtenden Druckluftstrahles und durch eine Absaugeeinrichtung (33) zur Erzeugung eines am Träger (2,3) zur Strahlrichtung der jeweiligen Druckflüssigkeit bzw. Druckluft mindestens annähernd gleichgerichteten Saugzuges.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Einrichtung zur Erzeugung und Abgabe eines Strahles einer jeweiligen Druckflüssigkeit einen Pulsgeber (8,19) aufweist, der dazu dient, ein Pulsieren des abgegebenen Strahles zu bewirken.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekenn­zeichnet durch mindestens ein manuell zu führendes Bearbeitungsgerät (12,12′), welches jeweilige Abgabe­stücke (32,34,35,42) für Flüssigkeit, bzw. Luft aufweist und zur wahlweisen Abgabe von Flüssigkeit, bzw. Luft mit durch jeweils ein Betätigungsorgan (13,22,28) zu betätigenden Absperrorganen (14,23,27) ausgerüstet ist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabestücke (32,34) für Flüssigkeit jeweils eine Austrittsdüse und das Abgabe­stück (35) für Druckluft eine Schlitzdüse (31) enthält, welche Düsen (31,32,34) in einem gemeinsamen Bearbei­tungsgerät angeordnet sind.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein über eine Zuleitung (36) mit einer Druckwasserleitung (11) in Verbindung stehendes Abgabestück (38) für Druckwasser und ein über eine Zuleitung (41) mit einer Druckluftleitung (26) in Verbindung stehendes Abgabestück (42) für Druckluft in einem gemeinsamen Bearbeitungsgerät (12) angeordnet sind, wobei die Zuleitungen (36,41) die Absperrorgane aufweisen.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein über eine Zuleitung (36) mit einer Druckwasserleitung (11) in Verbindung stehendes Abgabestück (38) für Druckwasser und ein über eine Zuleitung (41) mit einer Druckluftleitung (26) in Verbindung stehendes Abgabestück (42) für Druckluft getrennt in jeweils einem Bearbeitungsgerät (12,12′) angeordnet sind, wobei die Zuleitungen (36,41) die Absperrorgane aufweisen.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Einrichtung zur Erzeugung und Abgabe von Druckflüssigkeit einen Flüs­sigkeitsbehälter (7,16) aufweist und die jeweils pul­sierende Pumpeinrichtung (8,9) in Durchlaufrichtung der Flüssigkeit nach einem Heizgerät (7,18) zur Erwärmung der Druckflüssigkeit angeordnet ist und dass eine Druckflüssigkeit Wasser ist und im Falle einer weiteren Druckflüssigkeit dieselbe ein schäumungsarmes Waschmittel enthält.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht